Energiedorf Beuren (P D F; 6,16 M B) - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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Die Presse hat das Projekt durchgehend und mit Sympathie begleitet (siehe Pressespiegel<br />
im Anhang). Der vorliegende Schlussbericht ist Textgrundlage für eine Broschüre, in der den<br />
Bewohnern von <strong>Beuren</strong>, aber auch anderen Interessierten, das Projekt in knapper, leicht<br />
verständlicher und gut illustrierter Form dargestellt werden kann. Auch dies kann dazu beitragen,<br />
dass sich weitere Eigentümer dem Vorhaben anschließen.<br />
Kap. 5: Gesamteinschätzung<br />
An <strong>Beuren</strong> lässt sich demonstrieren, was zurzeit rund um die Republik angestrebt wird: <strong>Beuren</strong><br />
verbraucht heute, bei etwa 1.000 Einwohnern, rund 12 Mio kWh Energie, Strom und Wärme,<br />
ohne Mobilität. Das entspricht ungefähr einer Mio Liter Heizöl im Jahr und einem Ausstoß von<br />
rund 3.000 t CO2. Wir haben nachgewiesen, dass theoretisch die Hälfte davon eingespart, die<br />
andere Hälfte CO2-neutral ersetzt werden kann. Das setzt natürlich voraus, dass alle Gebäude<br />
optimal gedämmt werden (was für sich schon ein wichtiges Beschäftigungsprogramm wäre).<br />
Heute fließen von den Heizölkosten pro Jahr fast 60 Prozent, also 300.000 EUR, ins Ausland,<br />
120.000 bleiben irgendwo in Deutschland, nur 80.000 bleiben in der Region. Das ergäbe<br />
theoretisch einen Zuschuss von 20.000 EUR für jedes der 200 sanierungsbedürftigen Häuser.<br />
Wenn die in der Region verblieben, ließen sich daraus Arbeit und Infrastruktur finanzieren. Der<br />
Strombedarf der Gemeinde kann mehr als gedeckt werden, in erster Linie durch Windkraft – die<br />
Gemeinde würde sogar exportieren können. Energie-Autarkie ist also möglich. Ein massiver<br />
Beitrag zum Klimaschutz mit nahezu Null Emissionen ist möglich. Wertschöpfung und<br />
Beschäftigung können in der Region gehalten werden.<br />
In der stets vorzüglichen Zusammenarbeit mit den SWT könnte ein Konzept entwickelt<br />
werden, das energetische Gebäudesanierung, Wärmeversorgung und Photovoltaik auf eine<br />
technisch, ökologisch und wirtschaftlich optimal abgestimmte Weise miteinander verknüpft. Im<br />
Prozess der praktischen Umsetzung dürften sich Nachahmereffekte ergeben, so dass über die<br />
während der Laufzeit der Machbarkeitsstudie hinausgehende Wirkungen zu erwarten sind. Damit<br />
erfüllt die Untersuchung auch ihren Charakter als Modellvorhaben, das grundsätzlich auch auf<br />
andere Gemeinden übertragen werden kann.<br />
Das Modellvorhaben hat nicht nur erheblich zum Engagement der Bürgerinnen und Bürger<br />
von <strong>Beuren</strong> und zur stärkeren Identifikation mit ihrem Ort beigetragen. Sensibilisierung für<br />
Ökologie und Klimaschutz, Wissen um die Möglichkeiten erneuerbarer Energien verknüpfen sich<br />
auf ideale Weise mit Engagement für den eigenen Wohnort.<br />
Das Projekt hat darüber hinaus auch zusätzliche Mittel generiert: Von der Ortsgemeinde<br />
15.000 EUR, von der VG 7.500 EUR, von den SWT 28.000 EUR plus an Aufträgen an Dritte<br />
weitere 4.000 EUR, zusammen als 54.500 EUR. Die Arbeitsstunden, die die SWT für das Projekt<br />
aufgewendet haben, können hier nicht beziffert werden; sie dürften sich auf mehrere Mann-<br />
Monate belaufen.<br />
Welche Folgeinvestitionen aus dem Projekt entstehen, welche Beschäftigung und<br />
Wertschöpfung, aber auch welche ökologischen Wirkungen daraus resultieren, lässt sich beim<br />
augenblicklichen Stand des Vorhabens auch nicht annähernd abschätzen. Die Implementation der<br />
vorgeschlagenen Maßnamen wird nicht vollständig geschehen, sie wird einen längeren Zeitraum<br />
in Anspruch nehmen, sie wird zu Nachahmereffekten ermuntern.<br />
Anlagen: Dorfanalyse, Pressespiegel<br />
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