Energiedorf Beuren (P D F; 6,16 M B) - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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gebracht werden könne. Wertschöpfung und Beschäftigung sollten nach Möglichkeit in der<br />
Region gehalten und das Dorf auch für die Zukunft als lebenswerter Ort erhalten werden. Die drei<br />
Ansatzpunkte, um dieses Ziel zu erreichen, sind aus der Diskussion um Energie und Klimaschutz<br />
wohl bekannt: Energie einsparen, Effizienz erhöhen, erneuerbare Energien einsetzen. Es sollte<br />
untersucht werden, auf welchen Wegen dies praktisch erreicht werden kann, mit welchen Kosten<br />
dies verbunden sein würde und welche ökologischen und wirtschaftlichen Folgen daraus zu<br />
erwarten seien. Weitere Vorgaben gab es zunächst nicht.<br />
Prof. Hamm hat mit dem von ihm geleiteten OIKOS Institut zunächst eine Dorfstrukturanalyse<br />
erstellt, um einen ersten Überblick über die qualitativen und quantitativen Dimensionen<br />
der Aufgabe zu gewinnen. OIKOS hat das Vorgehen für eine Machbarkeitsstudie erarbeitet und<br />
dem Ministerium als Antrag auf Förderung vorgelegt. Der Zuwendungsbescheid des MUFV lag<br />
am 6.5.2009 vor. Die Stadtwerke Trier haben erhebliche finanzielle Mittel für die Strukturanalysen<br />
der Wohngebäude eingebracht und sich mit einem beträchtlichen Arbeitsaufwand selbst<br />
an der Untersuchung beteiligt. Die Verbandgemeinde und der Zweckverband Kindergarten haben<br />
die Kosten für die Untersuchung ihrer Gebäude übernommen.<br />
2. Ausgangslage<br />
<strong>Beuren</strong> im Hochwald besteht seit dem 13. Jahrhundert. Die Ortsgemeinde – seit der Territorialreform<br />
1969/70 bestehend aus den Ortsteilen <strong>Beuren</strong> und Prosterath – gehört zur Verbandsgemeinde<br />
Hermeskeil. Sie hat heute etwa 960 Einwohner bei einer leichten Tendenz zur Abnahme<br />
seit etwa 1970. <strong>Beuren</strong> ist deutlich vom demographischen Wandel betroffen, die Geburtenzahlen<br />
haben abgenommen, der Anteil der Über-60jährigen liegt bei 20 Prozent, die Todesfälle liegen<br />
regelmäßig über denen der Geburten. Jüngere <strong>Beuren</strong>er Familien am Beginn der beruflichen Laufbahn<br />
verlassen den Ort, an ihrer Stelle ziehen Familien im erwerbstätigen Alter von außen nach,<br />
kaufen Häuser, pendeln zur Arbeit. <strong>Beuren</strong> hat in den wenigen Gewerbebetrieben etwa zwanzig<br />
abhängig Beschäftigte (Elektro-Firma, Bauunternehmen, Stahlbau, Lebensmittelladen, Gastronomie,<br />
Heizungsbauer, zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe) – die weitaus meisten<br />
Erwerbstätigen, etwa 400, pendeln zur Arbeit nach Trier, Luxemburg, Hermeskeil, Thalfang/<br />
Morbach oder ins Saarland – es mag auch Arbeitslose und Telearbeiter geben. <strong>Beuren</strong> hat kein<br />
eigenes Gewerbegebiet, aber ca. 60 Baugrundstücke innerhalb der Ortslage, für die eine geeignete<br />
Vermarktung gefunden werden soll. Wesentliche Versorgungseinrichtungen sind vorhanden:<br />
Gemeindehaus und Kirche, Allgemeinarztpraxis und Apotheke, Lebensmittelladen, Post,<br />
Gaststätte. DSL-Zugang ist vorhanden. Zurzeit stehen keine Häuser leer.<br />
Aber in vielen der ca. 350 Häuser leben nur eine oder zwei ältere Personen. Es ist<br />
abzusehen, wann es diese nicht mehr gibt und die Häuser danach leer stehen oder von den Erben<br />
in irgendeiner Weise vermarktet werden (Selbstnutzung, Vermietung, Verkauf). Viele Häuser<br />
werden auch von Menschen an der Schwelle zum Rentenalter bewohnt, sind also in der Regel<br />
schuldenfrei, wobei die Bewohner wenig Neigung zeigen dürften, neue Kredite aufzunehmen.<br />
Grundschule und Kindergarten werden im Verbund mit sechs weiteren Ortsgemeinden<br />
betrieben. Angesichts der abnehmenden Kinderzahlen ist fraglich, ob bzw. wie lange das so weiter<br />
geführt werden kann. <strong>Beuren</strong> hat ein reges Vereinsleben: Sportverein, Heimatverein, Gesangverein,<br />
Geselligkeitsverein, Freiwillige Feuerwehren in <strong>Beuren</strong> und Prosterath, Dorfgemeinschaft<br />
Prosterath (Verein), Wanderverein; Gruppen: Dart-Club, Jugendclub, Mutter und Kind, Gymnastik,<br />
Frauengemeinschaft, Kath. Erwachsenenbildung. Bisherige Trends weisen eher auf langsame<br />
Bevölkerungsabnahme und Rückbau der Infrastruktur – in <strong>Beuren</strong> wie in den umliegenden<br />
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