Energiedorf Beuren (P D F; 6,16 M B) - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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technischen Einsparpotenziale wurden auf mindestens 50 % geschätzt; weitere 50 % können grundsätzlich durch erneuerbare Energien bereit gestellt werden: Ergebnis: Etwa 6,1 Mio kWh/a können durch Gebäudesanierung, 300.000 kWh/a durch energieeffizientere Geräte eingespart werden. Von insgesamt rund 10.000 m 2 Dachflächen können etwa 25 %, d.h. 2.500 m 2 für Solarenergie genutzt werden, sofern Zustand und Statik der Dächer das erlauben. Bei 115 kWh/a/m 2 für Photovoltaik bzw. 500 kWh/a/m 2 Kollektorfläche hängt die maximal erzielbare Energieausbeute vom Mix aus beiden ab. Ob und in welchem Umfang erneuerbare Energien aus Biomasse, Geothermie, aus Windkraft und/oder aus PV-Freianlage gewonnen werden können, war nicht Gegenstand der Dorfstrukturanalyse und im Zeitpunkt dieser Untersuchung noch nicht zu beurteilen. Die Untersuchung wurde in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und erläutert. OIKOS erhielt darauf den Auftrag, in einer Machbarkeitsstudie festzustellen, durch welche Maßnahmen die Gemeinde energieautark werden könnte. OIKOS hat daraufhin ein Arbeitsprogramm ausgearbeitet, mit dem Gemeinderat besprochen und dem MUFV mit dem Antrag auf Förderung eingereicht. Dem Antrag ist entsprochen worden. Die Bewilligung hat allerdings eine Förderung von Strukturanalysen privater Wohngebäude ausdrücklich ausgeschlossen, die öffentlichen Gebäude im Eigentum der Ortsgemeinde allerdings einbezogen. 3.2: Energieeinsparung in den öffentlichen Gebäuden In Beuren stehen sieben öffentliche Gebäude, die unterschiedlichen Eigentümern gehören: Gebäude Eigentümer GSA bezahlt durch Bürgerhaus Ortsgemeinde MUFV Schule Verbandsgemeinde VG Kindergarten Zweckverband Kindergarten ZV Feuerwehrhaus Beuren VG VG Feuerwehrhaus Prosterath VG VG Fischerhütte Ortsgemeinde MUFV Sportplatzgebäude Ortsgemeinde MUFV ____________________________________________________________________ Für jedes dieser Gebäude ist im Auftrag des Eigentümers eine ausführliche Gebäudestrukturanalyse durchgeführt und mit dem Eigentümer besprochen worden. Gegenstände der Untersuchung waren (1) die Energie-Einsparpotenziale, (2) die Eignung für die Versorgung mit erneuerbaren Energien, (3) die ökologischen und wirtschaftlichen Einspareffekte, die dadurch erzielt werden können, (4) Empfehlungen an den Eigentümer, was mit dem Gebäude geschehen solle, samt der Amortisationszeit bei unterschiedlichen Investitionen. Die praktische Umsetzung bedarf nun entsprechender Beschlüsse der zuständigen Gremien. 3.3 Energieeinsparung in privaten Wohngebäuden Sowohl die Reaktionen auf unsere erste Befragung als auch die Teilnahme an unseren öffentlichen Veranstaltungen belegen, dass viele Hauseigentümer an einer energetischen Erneuerung ihrer Immobilie großes Interesse haben. Daran hat auch der Rückgang des Ölpreises nichts Wesentliches geändert. Vor allem aber wollen sie, bevor sie eine solche Entscheidung treffen, wissen, mit welchen Kosten sie rechnen müssen und ob und wie sich eine Investition amortisiert. 5
Also brauchen sie eine individuelle, auf ihre spezifische Situation passende Beratung. Wir haben dafür die Gebäudestrukturanalyse (GSA) entwickelt, die nicht nur technische Daten erhebt, sondern auf die persönlichen Umstände des Haushalts, seine Mittel und deren zeitliche Entwicklung eingeht und darauf abgestellte Empfehlungen gibt. Der Eigentümer möchte wissen, wie er in welchen zeitlich gestaffelten und auf seine Einkommenssituation abgestellten Schritten investieren soll, welchen ökologischen Effekt er damit erzielt, wie seine Investition finanziert werden soll und wie sie sich amortisiert. Diese Beratung muss nicht nur fachkundig und verständlich sein und eine saubere Entscheidungsgrundlage liefern, sie soll auch möglichst preiswert angeboten werden. Die gängigen Förderprogramme berücksichtigen nicht, dass gerade diese Beratung das wichtigste Instrument ist, um Eigentümer zur Investition zu bewegen. Sie bauen Hürden auf, die der Eigentümer erst überwinden muss, anstatt ihm die Entscheidung so leicht wie möglich zu machen. Dazu kommt, dass die Hausbanken nur mäßiges Interesse an einer Förderberatung haben, weil sie daran nichts verdienen. Das MUFV hat die für die GSA-W beantragten Mittel mit dem Hinweis nicht bewilligt, dafür gebe es spezialisierte Programme des Bundes (Vor-Ort-Beratung der KfW und der BAFA), so dass eine Förderung nicht möglich sei. Unsere Erfahrungen dazu: BAFA: Das BAFA sieht zwar eine Vor-Ort-Beratung durch ausgewiesene Energieberater vor, die pro Fall mit 300 EUR (maximal 50 % der tatsächlichen Kosten) pauschal gefördert wird. Allerdings ist die Mindestanforderung der BAFA so ausführlich, so detailliert und so technisch, dass viele Energieberater auf die Förderung verzichten, weil der Aufwand jedes dem Hauseigentümer zumutbare Maß übersteigt. Zudem ist das zu erstellende Gutachten ausschließlich auf technische Daten des Gebäudes abgestellt und interessiert sich wenig für den Haushalt. Auf Rückfrage bestätigt dies das BAFA auch und begründet es damit, ein solches Gutachten solle acht Jahre Bestand haben, und in dieser Zeit könne sich in einem Haushalt viel verändern. KfW: Die KfW lässt in ihrem Wohnungsmodernisierungsprogramm zu, dass auch Planungs- und Beratungskosten in die förderfähige Summe eingerechnet werden können. Allerdings ist das im Kreditverfahren nur möglich, wenn sie in einem Paket zusammen mit den Investitionsmaßnahmen beantragt werden. Dann fallen diese Kosten unter die Förderung durch Zinsverbilligung. Der Hauseigentümer muss also seine Investitionsentscheidung bereits betroffen haben und hat keine Möglichkeit, vorher einigermaßen verlässliche, auf seine spezifische Situation eingehende Informationen zu erhalten. LTH: Auch die Landestreuhandbank hat ein Wohnungsmodernisierungsprogramm, in dessen Rahmen Planungs- und Beratungskosten mit gefördert werden können. Hier gilt das Gleiche wie bei der KfW. Wir haben in Verhandlungen mit der LTH (und diese wieder mit dem Finanzministerium) für das Modellprojekt Beuren keine Sonderkonditionen erreichen können: Wir haben andere Wege gesucht: Den SWT (die eine eigene Vor-Ort-Beratung aufbauen wollen) haben wir vorgeschlagen, mit uns gemeinsam die GSA in Beuren durchzuführen und dies als Test- und Übungsfall zu betrachten und aus diesem Grund zu subventionieren. Die SWT haben dem am 3.6. zugestimmt. Mit dem zur Verfügung gestellten Betrag können höchstens 40 GSA-W durchgeführt werden. Die sind ausgeschrieben worden. 28 Hauseigentümer haben bisher davon Gebrauch gemacht. Die schriftlichen GSA-Berichte sind fertig gestellt und werden den Eigentümern übermittelt. In einer öffentlichen Veranstaltung am 18. Februar 2010 werden die Ergebnisse erläutert, daran schließen sich individuelle Beratungen an. 6
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