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Die Zeitung für unsere Holzlandgemeinde<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

2.Jahrgang * 7.Ausgabe kostenfrei * Nr.1 * März 2009<br />

Aus unserem Inhalt<br />

Prominente Gäste im Kiga<br />

Weihnachtsmann und Osterhase<br />

jährliche Besucher<br />

... Seite 2<br />

René Rodigast, Vater von drei<br />

Kindern aus<br />

Tautenhain:<br />

„Unser ältestes<br />

Kind soll genauso<br />

wie unsere<br />

beiden Kleinen<br />

nach <strong>Weißenborn</strong> in die Schule<br />

gehen. Ich hoffe, dass alle, ob in<br />

der Gemeinde, im Kreistag oder im<br />

Land den Wunsch der Eltern ernst<br />

nehmen und im Sinne der Kinder<br />

die Schulträgerschaft unterstützen.<br />

Kinder können nicht<br />

wählen, sind aber unsere Zukunft!“<br />

Schulentwurf beschlossen<br />

Konkrete Planung für Gemeinde-<br />

und Bildungszentrum<br />

... Seite 6<br />

Vorfreude auf Familientreffen<br />

Einladungen für Jugendklub-Feier<br />

in Arbeit<br />

... Seite 12<br />

Historischer Streifzug<br />

Das „Kriegerdenkmal“ im Park<br />

... Seite 33<br />

TISCHTENNIS-<br />

INTERCUP<br />

WEISSENBORN<br />

GEGEN<br />

EBENSEE (ÖST)<br />

So.15.03.09-10.00 Uhr<br />

Alles dreht sich um die Schule<br />

Anerkennung für Schulträgerschaft der Gemeinde erwartet<br />

Die meistgestellte Frage in der<br />

näheren Vergangenheit war und ist<br />

in <strong>Weißenborn</strong>, ob es mit der<br />

Schule weitergeht. Die konkrete<br />

Antwort wird in den nächsten<br />

beiden Monaten erwartet. Die<br />

Hausaufgaben sind von der Gemeinde<br />

auf alle Fälle gemacht.<br />

An der Schule geht währenddessen<br />

alles seinen normalen<br />

Gang. Direktorin Brigitta Preißel:<br />

„Es bleibt dabei, dass sich alle<br />

Lehrerinnen voll auf ihre Arbeit<br />

konzentrieren.“ Nachdem über die<br />

Jahre viel Herzblut investiert<br />

wurde, wünschen sich alle, dass<br />

es auch im diesjährigen August<br />

eine Schuleinführung gibt.<br />

Neben dem alltäglichen Unterricht<br />

stand bei dem herrlichen Schneewetter<br />

das Wintersportfest an.<br />

Beim Schneeballweitwurf, Wettrodeln,<br />

Schneehaufenbauen und<br />

Biathlon waren alle Kinder mit<br />

großem Spaß dabei.<br />

Aber auch an anderer Stelle gab es<br />

Grund zu Freude. Preißel: „Wir<br />

haben bei einem Kompetenzwettstreit<br />

bescheinigt bekommen, dass<br />

unsere Kinder überdurchschnittlich<br />

gut lesen können.“ Das zeugt von<br />

Qualität und ist ein weiteres Argument<br />

für die Fortsetzung des<br />

Schulbetriebs.<br />

Nachdem der Antrag auf Übernahme<br />

der Schulträgerschaft beim<br />

Thüringer Kultusministerium eingereicht<br />

wurde, erteilte der hiesige<br />

Kreistag zuletzt sein Einvernehmen.<br />

Damit steht einem positiven Bescheid<br />

aus Erfurt eigentlich nichts<br />

mehr entgegen, zumal sich die<br />

CDU-Landesregierung auf die<br />

Fahnen geschrieben hat, dass<br />

„Familienland Thüringen“ weiter<br />

auszubauen. Die Bildung spielt da<br />

eine ganz wichtige Rolle. Ein<br />

Baustein ist der Weiterbetrieb der<br />

„Schule vor Ort“.<br />

Allesamt gute Leser (v.l.): Niklas, Stephanie, Vincent, Ulrike, Sophie, Gina Marie,<br />

Madlen und Melissa.


Viel los in<br />

<strong>Weißenborn</strong><br />

Die Veranstaltungsvielfalt in<br />

unserer Gemeinde ist größer<br />

als je zuvor. Hier schon einmal<br />

einige Termine im Überblick:<br />

21.März Mühltallauf, 1.Mai<br />

Sängertreffen, 30.Mai bis 2.<br />

Juni Maibaumsetzen, 13.Juni<br />

Tag der offenen Tür der Gemeinde,<br />

21. Juni Kleinpfingsten<br />

und 21. bis 23. August<br />

30-Jahr-Feier des Jugendklubs.<br />

Herausgabe<br />

vorgezogen<br />

Aufgrund der Vielzahl von Ereignissen<br />

wurde die Herausgabe<br />

unserer ersten Ausgabe<br />

des Jahres vorgezogen. Die<br />

weiteren Termine: 17.Mai,<br />

9.August und 22.November.<br />

Ein dickes Dankeschön geht<br />

an dieser Stelle an diejenigen<br />

Firmen und Privatpersonen,<br />

die die Herausgabe unterstützen!<br />

Impressum<br />

<strong>Weißenborn</strong>er<br />

Nachrichtenblatt<br />

Die Zeitung für unsere Holzlandgemeinde<br />

Herausgeber:<br />

Gemeinde <strong>Weißenborn</strong><br />

Redaktion:<br />

Jens Büchner und Freunde<br />

Anschrift:<br />

Am Alten Sportplatz 1<br />

(ehemals Eisenberger Straße 67)<br />

07639 <strong>Weißenborn</strong><br />

Druck:<br />

Triumph Adler GmbH Jena<br />

Auflage / Redaktionsschluss / Ersch.tag:<br />

700 / 25.Februar/1.März 2009<br />

Webseite: www.weissenborn-thueringen.de<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Prominente Gäste im Kiga<br />

Weihnachtsmann und Osterhase alljährliche Besucher<br />

„Nein“, erzählt Erzieherin Iris<br />

Dorna überzeugend, „unsere<br />

Kinder haben keine Angst vorm<br />

Weihnachtsmann.“<br />

Der war nämlich kurz vor dem<br />

Heiligen Abend bei den Mühltalspatzen<br />

und ließ sich sogar<br />

mit den Kindern fotografieren.<br />

Alle Kinder hätten aber den<br />

nötigen Respekt<br />

von Iris Dorna (links) und Gabriele Dorna betreut werden.<br />

Nach dem Schnee<br />

kam die Kälte<br />

Der Kaltfront, die Anfang Januar<br />

über Deutschland zog, schloss<br />

sich sehr kalte Luft, teils arktischen<br />

Ursprungs, an.<br />

Das bekam auch <strong>Weißenborn</strong> zu<br />

spüren. Strenger Frost war die<br />

Folge.<br />

Zwischen Minus 10 und Minus<br />

15 Grad waren fast schon normal.<br />

Örtlich kühlte es sogar auf<br />

Minus 20 Grad ab. Im Mühltal an<br />

„Milos Waldhaus“ wurden Minus<br />

25 Grad gemessen.<br />

Die zweite Kältewelle folgte Mitte<br />

Februar.<br />

2<br />

nötigen Respekt - und waren<br />

alle sehr freundlich zum Mann<br />

mit dem roten Mantel.<br />

Anfang März kündigt sich der<br />

nächste Besucher an. Zu<br />

Ostern kommt bekanntlich der<br />

Osterhase und der will auch in<br />

diesem Jahr bei den <strong>Weißenborn</strong>er<br />

Kindern vorbeischauen.<br />

Gemeinsames<br />

Kindersportfest<br />

Im Kindergarten tut sich sportlich<br />

etwas. Auf Anregung des<br />

Sportvereins wird es zwei Sportfeste<br />

in der Halle geben.<br />

Barbara Büchner, Leiterin der<br />

„Mühltalspatzen“: „Unser internes<br />

Sportfest machen wir mit<br />

der großen und mittleren Gruppe<br />

am 6.März.“<br />

Das gemeinsame Sportfest mit<br />

den Einrichtungen aus Bad Klosterlausnitz<br />

und Tautenhain ist für<br />

den 20.März geplant. Büchner:<br />

„Es soll ein Sportfest für unsere<br />

Holzlandkinder werden.“


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Die Wahlurnen rufen<br />

Gleich vier Abstimmungen in diesem Jahr<br />

Das Jahr 2009 ist ein Super-<br />

Wahljahr. Insgesamt dürfen die<br />

Bürger unserer Freistaates viermal<br />

an drei verschiedenen Terminen<br />

zur Wahlurne schreiten.<br />

In Thüringen findet die Europawahl<br />

gemeinsam mit der Kommunalwahl<br />

am 7. Juni statt. Bei<br />

der Europawahl werden die Abgeordneten<br />

des Europäischen Parlaments<br />

gewählt, bei den Kommunalwahlen<br />

die Vertreter des<br />

Gemeinderates.<br />

Der Bürgermeister wird in diesem<br />

Jahr nicht gewählt. René Pooch,<br />

der am 27.Juni 2004 die meisten<br />

Stimmen bekam, fungiert insgesamt<br />

sechs Jahre. Seine Amtsperiode<br />

wurde der der hauptamtlichen<br />

Bürgermeister angepasst.<br />

Folglich steht die Bürgermeisterposition<br />

im kommenden<br />

Jahr wieder zur Wahl.<br />

Der Thüringer Landtag wird alle<br />

fünf Jahre neu gewählt. Es ist<br />

wieder soweit. Ca. 1,9 Millionen<br />

Thüringerinnen und Thüringer,<br />

sind aufgerufen, am 30.August Wählen, wählen - nochmals wählen.<br />

Härtnäckige<br />

Grippefälle<br />

Der Wechsel zwischen eisigen<br />

Termperaturen und Graden kurz<br />

über Null Grad führten zu zahllosen<br />

kleinen und großen Grippefällen<br />

und Infekten.<br />

„In diesem Jahr sind die Fälle<br />

bisher alle sehr hartnäckig gewesen“,<br />

kommentierte Dr.Jürgen<br />

Claus, der bei vielen <strong>Weißenborn</strong>ern<br />

Hausarzt ist.<br />

Auch unsere Ärztin im Ort, Dr.<br />

Manuela Eiselt, hatte mehr als in<br />

den letzten Jahren zu tun. Alle<br />

hoffen auf den Frühlingsanfang.<br />

2009 an die Wahlurnen zu treten<br />

und die Zusammensetzung des 5.<br />

Thüringer Landtages zu be-stimmen.<br />

Insgesamt sind 88 Parlamentssitze<br />

zu vergeben.<br />

Schlussendlich fehlt noch die<br />

Bundestagswahl. Die Kandidaten<br />

für die oberste deutsche Demokratievertretung<br />

stellen sich am<br />

27.September 2009 den Wählern.<br />

Sprechzeiten der<br />

Gemeinde<br />

Die Sprechzeit der Gemeinde und<br />

des Bürgermeisters im Gemeindehaus<br />

(Am Anger 1) findet wie gewohnt<br />

an jedem Montag in der<br />

Zeit zwischen 16.30 und 18.00<br />

Uhr statt.<br />

Auch außerhalb der Sprechzeit<br />

steht der Bürgermeister den Einwohnern<br />

für Fragen und Anliegen<br />

zur Verfügung.<br />

Die E-Mail-Adresse des Bürger-<br />

meisters und der Gemeinde<br />

<strong>Weißenborn</strong>:<br />

info@weissenborn-thueringen.de<br />

3<br />

Beilage zu<br />

Milo Barus<br />

Wie in unserer letzten Ausgabe<br />

angekündigt, befasst sich unsere<br />

heutige Beilage im Mittelteil des<br />

Heftes mit Milos Barus.<br />

Dr.Uwe Träger beschäftigte sich<br />

dankenswerter Weise mit dem<br />

ehemals stärksten Mann der<br />

Welt.<br />

Sängertreffen<br />

am 1.Mai<br />

Auch in diesem Jahr wird der<br />

1.Mai 2009 wieder Treffpunkt<br />

einer Vielzahl von Chören, Musikgruppen<br />

und sangesfreudiger<br />

Gäste im Sängerstüb´l sein.<br />

Bei herrlichem Sonnenschein<br />

soll neben Gesang- und Musikdarbietungen<br />

besonders den<br />

traditionellen Rostbratwürsten,<br />

Kaffee und Kuchen und weiteren<br />

lukullischen Überraschungen<br />

zugesprochen werden.<br />

Auch eine große Auswahl an<br />

Getränken wird die Gäste verwöhnen.<br />

Mit Sicherheit ist ein kultureller<br />

Beitrag unseres Schulchores aus<br />

<strong>Weißenborn</strong> zu erwarten, welcher<br />

nun schon einen festen<br />

Platz in der Programmgestaltung<br />

eingenommen hat.<br />

Der Männergesangverein lädt<br />

alle <strong>Weißenborn</strong>er und Gäste<br />

aus der Region schon heute ein,<br />

gemeinsam einen tollen Feiertag<br />

zu verbringen. Beginn ist 10.00<br />

Uhr.


Rasserei durch<br />

Rasserei<br />

Die Jenaer Straße in Bad Klosterlausnitz<br />

wird zur regelmäßigen<br />

Geschwindigkeitskontrolle per<br />

Blitzer genutzt.<br />

Es handelt sich im Nachbarort<br />

um einen 30-km/h-Abschnitt. Die<br />

lange Gerade ist von der Ampel<br />

an der Köppe bis zur Bushaltestelle<br />

bestens einzusehen, die<br />

Straße ist breit und einen<br />

„natürlichen“ Stopper mit dem<br />

Fußgängerüberweg gibt es auch.<br />

Lutz Kretzschmar wohnt in<br />

<strong>Weißenborn</strong> in der Straße der<br />

Einheit: „Bei uns wurde lange<br />

nicht geblitzt, dabei halten sich<br />

vielleicht fünf Prozent an die<br />

Geschwindigkeit.“ Man merkt,<br />

der Gemütsmensch Lutz ist<br />

sauer. „Hier ist die Straße für<br />

zwei Autos fast zu eng, dazu die<br />

Kurven im oberen Bereich und<br />

zur Eisenberger Straße mit<br />

Kopfsteinpflaster“, erklärt er –<br />

und weiter: „Hier ziehen manche<br />

mit einer 60 durch. Wenn da<br />

jemand über die Straße geht, ob<br />

Kind oder Erwachsener, ist der<br />

höchst gefährdet.“ Anfreunden<br />

kann sich Lutz Kretzschmar auch<br />

nicht mit der Tatsache, dass die<br />

Straße der Einheit mittlerweile<br />

Hauptverkehrsstraße durch<br />

<strong>Weißenborn</strong> geworden ist. „Es<br />

geht früh halb sechs los, dann<br />

rollen die Autos bis spät.“<br />

Solange die Eisenberger Straße in<br />

dem aktuell schlechten Zustand<br />

ist, wird sich daran wohl auch<br />

nichts ändern.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Notizen<br />

Von Fasching, Weihnachten und Sängern<br />

Daniel Burgold (links) zählt zum Männerballett der Lausnitzer Karnevalisten.<br />

Tanzende<br />

Faschingsfreunde<br />

Die tanzenden Herren der Bad<br />

Klosterlausnitzer Karnevalisten<br />

standen bis zum Rosenmontag<br />

im Internet bei „Antenne Thüringen“<br />

zur Wahl des schönsten<br />

Thüringer Männerballetts. Zu den<br />

beinschwingenden Ästheten gehören<br />

auch einige <strong>Weißenborn</strong>er.<br />

Sogar das MDR-Fernsehen war<br />

für das „Thüringen-Journal“ bei<br />

einer Abendveranstaltung und<br />

berichtete über die 48.Saison<br />

des Lausnitzer Elferrates. Motto<br />

in diesem Jahr war “Piraten in<br />

der Überzahl auf dem alten<br />

Holzlandsaal“.<br />

Weihnachtstal mit<br />

Ansturm<br />

Kurz nach dem Jahreswechsel<br />

saßen die Organisatoren des<br />

Weihnachtstals zusammen. Robert<br />

Schieferdecker vom FSV<br />

4<br />

Einheit Eisenberg freute sich<br />

über den schier nicht endenden<br />

Zuspruch. Waren beim 1.Weihnachtstal<br />

12.000 Menschen gekommen,<br />

sind es zuletzt etwa<br />

18.000 gewesen.<br />

Das brachte aber auch einige<br />

Probleme mit sich. Die Parkplatzsituation<br />

rund um das Mühltal<br />

war grenzwertig. Dem Ansturm<br />

konnte kaum Herr geworden<br />

werden, auch wenn<br />

überall Shuttlebusse fuhren.<br />

Schieferdecker: „Ich glaube, wir<br />

haben die Obergrenze erreicht.“<br />

<strong>Weißenborn</strong>er nach<br />

Schkölen<br />

Jürgen Eisenschmidt ist seit<br />

Mitte Januar neuer künstlerischer<br />

Leiter des Schkölener Gesangvereins<br />

„Hubertus“.<br />

Mit dem 23-jährigen Enkel des<br />

langjährigen <strong>Weißenborn</strong>er Chorleiters<br />

Roland Tümmler soll<br />

frisches Blut in den Schkölener<br />

Sängerkreis kommen.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Schippen statt Motzen<br />

Schnee geht auch künftig nicht von allein weg<br />

Eine massive Kälte mit bis zu<br />

Minus 25 Grad Celsius hatte sich<br />

Anfang Januar übers Holzland<br />

und unser <strong>Weißenborn</strong> gelegt.<br />

Dutzende Schlittschuhfreunde<br />

und Eishockeyfans nutzten das<br />

frostige Wetter und die zugefrorene<br />

Rote Pfütze zum Zeitvertreib.<br />

„Der Winterdienst klappte im Ort<br />

gut“, resümierte Bürgermeister<br />

René Pooch. Zeitweise schneite<br />

es soviel, dass der Gemeindearbeiter<br />

rund um die Uhr arbeiten<br />

konnte.<br />

Trotzdem gab es „Hinweise aus<br />

der Bevölkerung, dass „sich der<br />

Schnee in <strong>Weißenborn</strong> verspricht leider nicht nur Idylle.<br />

Schnee überall türmen würde.“<br />

Bissig reagierte ein älterer Einwohner<br />

darauf: „Vor 30 Jahren<br />

wurden die Leute per Parteiauftrag<br />

zum Schneeschippen<br />

geschickt“, erzählt er mit<br />

scharfen Unterton, „heute<br />

rümpfen wir die Nase, wenn wir<br />

einmal etwas von allein machen<br />

müssen. Vielleicht sollten wir<br />

mal selbst anpacken und einfach<br />

das tun, was getan werden<br />

muss.“ Und den Nimmerklugen<br />

schickt er noch einen Satz<br />

hinterher: „Individualismus und<br />

Egoismus bringen nichts. Schippen<br />

wir und Ruhe ist!“<br />

5<br />

Gefühlte<br />

Temperaturen<br />

Haben Sie es auch gemerkt bzw.<br />

gefühlt, als es nach den sibirischen<br />

Verhältnissen mit zweistelligen<br />

Minusgraden im Januar<br />

plötzlich wärmer wurde?<br />

Nach dem Kälteeinbruch kam es<br />

einem fast schon tropisch vor –<br />

bei Minus 7 Grad. Prima, konnte<br />

man doch wieder Luft holen,<br />

ohne dass die Nasenlöcher sofort<br />

einfroren.<br />

Fantastisch, nasse Finger blieben<br />

nicht mehr gleich an Metallklinken<br />

kleben.<br />

Fast konnte man Frühlingsgefühle<br />

entwickeln – wie gesagt bei<br />

Minus 7 Grad. Das ist eine<br />

Temperatur gewesen, die man<br />

noch Wochen zuvor als<br />

„knackigen Frost“ klassifiziert<br />

hätte.<br />

Wieder zeigt sich die Relativität<br />

der Dinge. Wie hat schon Einstein,<br />

Schöpfer der gleichnamigen<br />

Relativitätstheorie, formuliert:<br />

Eine Minute mit einer<br />

schönen Frau ist relativ kurz –<br />

eine Minute auf der heißen<br />

Herdplatte relativ lang. (bj/fw)


Elfriede Jagst<br />

verstorben<br />

Am 7.Januar verstarb die 84jährige<br />

Elfriede Jagst. Sie hat<br />

über Jahrzehnte die Bibliothek in<br />

<strong>Weißenborn</strong> geführt und stand<br />

früher dem Frauenzirkel vor. Elfriede<br />

war sehr geschichtsinteressiert<br />

und unterstützte die Arbeit<br />

der Ortshistoriker.<br />

Ausstellung im<br />

Heimatmuseum<br />

Marion Hofmann widmet sich<br />

seit 1994 intensiv ihrem Hobby<br />

der Aquarellmalerei. Zuletzt hatte<br />

sie wieder eine Ausstellung.<br />

Diesmal im Heimatmuseum Bad<br />

Klosterlausnitz. Gezeigt wurden<br />

Motive aus der Umgebung, u.a.<br />

auch Milo’s Waldhaus.<br />

Post aus<br />

Ueckermünde<br />

Es kam Post aus dem hohen<br />

Norden für die Redaktion unserer<br />

Zeitung. „Ich bin eine Freundin<br />

Ihres Nachrichtenblattes und<br />

freue mich schon auf die nächste<br />

Ausgabe“, schrieb Regina Saupe,<br />

die die Ausgaben von Freunden<br />

aus <strong>Weißenborn</strong> zugeschickt bekommt.<br />

Sie ging bis 1970 u.a.<br />

mit Hildrun Spacek und Uwe<br />

Träger in die Schule. (Mehr in der<br />

Mai-Ausgabe.)<br />

Schulfasching mit<br />

Kultstatus<br />

Apropos Fasching: Der Elternfasching,<br />

der in den vergangenen<br />

Jahren Kultstatus erreichte, war<br />

diesmal für den 28.Februar<br />

geplant. Die Vorbe-reitungen für<br />

das Programm liefen schon<br />

lange.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Gemeinderat beschließt Entwurf<br />

für Schule<br />

Konkrete Planung für Gemeinde- und Bildungszentrum<br />

Bürgermeister René Pooch (rechts) erläutert den Entwurf zur Schule.<br />

Auf dem Wege zur Schulträgerschaft<br />

machte der Gemeinderat<br />

mit seinem Beschluss<br />

in der Januar-Sitzung<br />

den Weg für das „Gemeinde-<br />

und Bildungszentrum“ frei.<br />

Nachdem die Gemeinde das<br />

Schulobjekt inklusive Turnhalle<br />

mit Nebenkosten für 55.000<br />

Euro vom Landkreis erworben<br />

hat, ging es nun um die<br />

Detailplanung der Baumaßnahmen<br />

sowie der notwendigen<br />

Mittel.<br />

Damit das Mehrzweckgebäude<br />

für Schule, Kindergarten, Arztpraxis<br />

und Gemeinderäume<br />

entstehen kann, sind 1,6<br />

Millionen Euro veranschlagt.<br />

Diese Summe wird mit 60<br />

Prozent Förderung aus der<br />

Dorferneuerung gestützt.<br />

Der vorgestellte Entwurf für das<br />

Objekt sieht als ersten Bauabschnitt<br />

den Ausbau der<br />

Arztpraxis, die Erneuerung der<br />

Haustechnik und Sanitäranlagen,<br />

den Einbau neuer<br />

6<br />

Fenster im gesamten Gebäude<br />

sowie einen behindertengerechten<br />

Zugang als Schwerpunkte.<br />

Die Arztpraxis wird im Schulteil<br />

zum Jugendklub hin entstehen.<br />

Eine gesonderte Eingangstür<br />

wird dabei installiert.<br />

Der Kindergarten wird später<br />

ebenfalls über diese Seite zu<br />

ihren Räumen gelangen. Sie<br />

entstehen im Parterre.<br />

In der 1.Etage wird die Grundschule<br />

mit ihren Klassen ihr<br />

Zuhause finden. Eine enge<br />

Vernetzung mit dem Kindergarten<br />

ist dabei natürlich ausdrücklich<br />

erwünscht.<br />

Durch das Zukunftspaket der<br />

Landesregierung hofft <strong>Weißenborn</strong>s<br />

Bürgermeister René<br />

Pooch noch auf weitere Gelder<br />

zur Gesamtfinanzierung. „Alles,<br />

was unseren Haushalt unterstützt,<br />

ist herzlich willkommen.“<br />

Zumal das Geld für<br />

dieses Vorhaben bestens angelegt<br />

ist.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Erleuchteter Winterzauber in <strong>Weißenborn</strong><br />

Häuser in der Advents- und Weihnachtszeit herrlich geschmückt<br />

Das Haus der Familie Jeserich (Eisenberger Straße 60b) (oben) und das der Familie Bartholomä-Gollan (Am Birkenwald<br />

1) erstrahlten im Abendschein mit unzähligen und bunten Lichtern.<br />

7


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Tautenhainer verwerfen Misstrauensantrag<br />

gegen <strong>Weißenborn</strong>er Grundschule<br />

Entscheidung des Gemeinderates macht Weg zur Schulübernahme <strong>Weißenborn</strong>s frei<br />

In der ersten Sitzung des Gemeinderates<br />

Tautenhain in diesem<br />

Jahr stand die Grundschule<br />

<strong>Weißenborn</strong> auf der Tagesordnung.<br />

Zur Abstimmung sollte der<br />

Antrag kommen, dass sich Tautenhain<br />

zum Grundschulbezirk<br />

Bad Klosterlausnitz bekennt.<br />

Tautenhains Bürgermeister Andreas<br />

Weißleder erläuterte zu<br />

Beginn, dass der Antrag das<br />

Ergebnis eines Gespräches mit<br />

Dr.Dietmar Möller (1.Beigeordneter<br />

im Landkreis), Volkmar<br />

Sachse (Leiter des Schulverwaltungs-<br />

und Kulturamtes) und<br />

Gabriele Klotz (Bürgermeisterin<br />

von Bad Klosterlausnitz) sei.<br />

Allein diese Tatsache drängte<br />

sofort die gedankliche Frage auf,<br />

warum eine Zuordnung und<br />

Orientierung einer Gemeinde<br />

überhaupt nötig ist. <strong>Weißenborn</strong><br />

wurde nach der Auflösung der<br />

Regelschule in Bad Klosterlausnitz<br />

vom Landkreis nicht aufgefordert,<br />

sich für Hermsdorf<br />

oder Eisenberg zu entscheiden.<br />

Gleiches wurde auch nicht bei<br />

Bad Klosterlausnitz verlangt.<br />

René Pooch als <strong>Weißenborn</strong>er<br />

Bürgermeister erhielt Rederecht<br />

und erläuterte, dass die Hausaufgaben<br />

erledigt seien und die<br />

Beantragung läuft. Finanzielle<br />

Auswirkungen auf Tautenhain<br />

hätte die Übernahme der Schulträgerschaft<br />

durch die Gemeinde<br />

<strong>Weißenborn</strong> nicht. Vielmehr<br />

ginge es darum, den Antrag auf<br />

allen Ebenen erst einmal überhaupt<br />

durchzubekommen. Das<br />

sei einfacher, wenn Tautenhain<br />

seine Kinder auch weiterhin nach<br />

<strong>Weißenborn</strong> schicken würde.<br />

Die Tautenhainer und <strong>Weißenborn</strong>er Kinder fühlen sich in der Schule wohl –<br />

nicht nur an den jetzigen Wintertagen.<br />

Tautenhains Bürgermeister Andreas<br />

Weißleder argumentierte<br />

vehement, dass <strong>Weißenborn</strong><br />

keinerlei Erfahrung hinsichtlich<br />

einer Schulträgerschaft hätte und<br />

eine ehrenamtliche Führung<br />

nicht den nötigen Standard an<br />

Sicherheit gewährleiste. Die Verwaltung<br />

in Bad Klosterlausnitz<br />

würde diese Aufgabe nicht mit<br />

übernehmen.<br />

Martin Bierbrauer (Vorsitzender<br />

der VG Heideland-Elstertal) gilt<br />

als Fachmann in Verwaltungsfragen<br />

und war auf Wunsch<br />

Poochs zur Unterstützung anwesend.<br />

Er entkräftete die Argumente<br />

Weißleders. Die Verwaltung<br />

muss sich natürlich um<br />

bauliche Fragen kümmern.<br />

Versicherungsfragen werden im<br />

Vorfeld und laufend geklärt bzw.<br />

sind in laufende Verträge ohnehin<br />

integriert. Bedenken wären<br />

absolut unnötig. Auch er verwies<br />

darauf, dass im Falle einer An-<br />

8<br />

tragsannahme die Schulträgerschaft<br />

<strong>Weißenborn</strong>s und das<br />

Weiterbestehen der Schule im<br />

Holzlandort mehr als fraglich<br />

wäre.<br />

Gemeinderatsmitglied Marcel<br />

Mann fragte nach, warum so ein<br />

Beschluss überhaupt notwendig<br />

sei. Bernd Steuer hinterfragte<br />

dies auch und sagte, dass man<br />

sich nach dem Anlaufen des<br />

Schulbetriebs bei Unzufriedenheit<br />

immer noch positionieren<br />

kann. Gleichzeitig brachte er<br />

zum Ausdruck, <strong>Weißenborn</strong> die<br />

Chance auf die Übernahme der<br />

Schulträgerschaft nicht zu verbauen.<br />

Detlef Schönewolf machte in der<br />

Diskussion zwischenzeitlich sogar<br />

den Gegenantrag auf, wonach<br />

sich Tautenhain zu einem<br />

Grundschulbezirk mit <strong>Weißenborn</strong><br />

bekennen solle, da es die<br />

Eltern dorthin zieht.<br />

(Fortsetzung auf Seite 9)


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Forderung nach<br />

umfassenden Informationen<br />

Bürgermeister Pooch will Wunsch nachkommen<br />

Eine bessere Informationspolitik<br />

muss sich <strong>Weißenborn</strong>s Bürgermeister<br />

René Pooch zukünftig auf<br />

die Fahnen schreiben.<br />

Sein Tautenhainer Amtskollege<br />

kritisierte den fehlenden Kenntnisstand.<br />

„Herr Weißleder kannte<br />

Hintergrundinformationen“, meint<br />

Pooch zu diesem Hinweis und<br />

spielt den Ball zurück.<br />

Pooch weiß aber auch, dass der<br />

Bedarf groß sei und sich eine<br />

intensivere Öffentlichkeitsarbeit<br />

und damit Informationsweitergabe<br />

zum Stand der Schule empfiehlt<br />

und dringend notwendig ist.<br />

Handzettel und der Besuch der<br />

Schulkonferenz reichen nicht aus.<br />

Pooch: „Viele Interessierte und<br />

gerade Eltern wollten in der Vergangenheit<br />

Informationen, jedoch<br />

waren Aussagen aufgrund des<br />

laufenden Verfahrens schwierig.“<br />

Dass in den Kindertagesstätten in<br />

<strong>Weißenborn</strong> und Tautenhain zu-<br />

künftig informiert werden soll,<br />

hob Pooch hervor. Das gleiche<br />

betrifft die Schule in <strong>Weißenborn</strong><br />

selbst. Auch hier soll auf die<br />

Eltern zugegangen werden.<br />

„In Kürze wird es entsprechende<br />

Veranstaltungen geben“, stellt<br />

Pooch in Aussicht.<br />

Den Anfang macht am 6.März<br />

eine Infostunde des <strong>Weißenborn</strong>er<br />

Schulfördervereins in Tautenhain.<br />

Am 9.März ist Schulkonferenz<br />

in der Grundschule in<br />

<strong>Weißenborn</strong>.<br />

Die Tautenhainer Gemeinderatssitzung<br />

verdeutlichte auch, dass<br />

der gegenseitige Gedankenaustausch<br />

mit dem <strong>Weißenborn</strong>er<br />

Gremium wichtig ist.<br />

Eine gemeinsame Gemeinderatssitzung<br />

zum Thema Schule erscheint<br />

sehr empfehlenswert, damit<br />

alle Entscheidungsträger der<br />

Nachbarorte einen umfassenden<br />

Kenntnisstand erhalten.<br />

Schulfördervereins-Vorsitzender Mike Lichtner weist auf den 6.März hin.<br />

9<br />

(Fortsetzung von Seite 8)<br />

René Rodigast (Foto), Besucher<br />

der Sitzung und Vater betroffenen<br />

Kinder, fragte, ob sich alle<br />

der Tragweite eines Entschlusses<br />

pro Bad Klosterlausnitz und<br />

contra <strong>Weißenborn</strong> bewusst<br />

wären. Er unterstrich in seiner<br />

Anmerkung ebenfalls, dass die<br />

Tautenhainer Eltern auf die<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Schule hoffen und<br />

mit ihr planen.<br />

Schlussendlich kam es zur Abstimmung,<br />

bei der nur zwei<br />

Mandatsträger für den Antrag<br />

waren, vier dagegen, während<br />

sich die anderen Anwesenden<br />

enthielten.<br />

Somit wurde der Antrag abgelehnt.<br />

Alles bleibt so wie es war.<br />

<strong>Weißenborn</strong> hat nun eine weitaus<br />

höhere Chance, die letzten<br />

Hürden zur Schulträgerschaft zu<br />

passieren.<br />

<strong>Weißenborn</strong>s Bürgermeister fiel<br />

dementsprechend ein Stein vom<br />

Herzen. „Gerade im Vorfeld der<br />

Kreistagssitzung hätte die Antragannahme<br />

weitreichende Auswirkungen<br />

haben können.“<br />

Der Beschluss zur Übernahme<br />

der Schulträgerschaft stand eine<br />

Woche in Eisenberg später auf<br />

der Tagesordnung.


NACHGEFRAGT<br />

Was wünscht ihr Euch<br />

für Eure Kinder?<br />

Daniel Voß stammt aus Tautenhain<br />

und zog vor Jahren in die<br />

Eisenberger Straße.<br />

Sohn Philipp besucht schon die<br />

Schule in <strong>Weißenborn</strong>, seine<br />

Tochter hat noch einige Jahre bis<br />

zur Schuleinführung: „Wenn Melina<br />

eingeschult wird, dann soll<br />

das in <strong>Weißenborn</strong> sein. Hier sind<br />

es ganz nahe Wege.“ Dass im<br />

Tautenhainer Gemeinderat darüber<br />

nachgedacht wurde, die<br />

Schule nicht zu unterstützen,<br />

kann Daniel nicht verstehen.<br />

Anja Gappenberger: „Meine Vanessa<br />

geht seit August in die<br />

Schule und fühlt sich wohl. Auch<br />

meine kleine Lynn-Melissa soll<br />

mal hier her gehen.“<br />

Anja und Daniel im Gespräch.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Nicht nur in Südthüringen<br />

funktioniert Trägerschaft<br />

Nun weitere Gelder für Schulträger über das Zukunftspaket<br />

„In meiner alten Heimat Rheinland-Pfalz<br />

gibt es schon seit<br />

1973 eine Gemeinde als Schulträger<br />

(Anm.d. Red.: Melsbach),<br />

die immer ehrenamtlich geführt<br />

wurde“, erzählt Martin Bierbrauer,<br />

Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft<br />

Heideland-Elstertal.<br />

Bierbrauer: „Sicher muss sich die<br />

Gemeinde um einiges kümmern,<br />

aber das ist nichts anderes als die<br />

Betreuung, die jede Gemeinde für<br />

ihre Kindertagesstätte schon<br />

jahrelang wahrnimmt.“<br />

Melsbach ist ein Beispiel, dass<br />

die Schulträgerschaft in kommunaler<br />

Hand funktioniert. Klappen<br />

tut es auch in Südthüringen.<br />

Es war ein Kampf auf dem<br />

juristischen Weg, den die Gemeinde<br />

Nahetal-Waldau führte,<br />

um die Schulträgerschaft für die<br />

in den Augen des Landkreises<br />

nicht mehr notwendige Schule.<br />

„Es hat sich gelohnt“, zieht Bürgermeister<br />

Thomas Franz ein absolut<br />

positives Fazit. „Am 1.August<br />

2008 wurden wir offiziell<br />

Träger und es läuft sehr gut.“ Für<br />

Eltern und Kinder war der<br />

Wechsel kaum spürbar. Im Gegenteil,<br />

die Eltern seien dankbar,<br />

dass die Schule weiter besteht.<br />

10<br />

Probleme mit den Finanzen gibt<br />

es keine. „Die Kosten, die uns für<br />

die Betreibung und Sanierungsarbeiten<br />

aus dem Landkreis angegeben<br />

wurden, haben sich<br />

nicht bestätigt“, erklärt Franz.<br />

Vielmehr könne man durch einen<br />

schnellen Überblick und kurze<br />

Entscheidungswege günstiger<br />

planen und wirtschaften.<br />

Franz: „Wir streben wie sie in<br />

<strong>Weißenborn</strong> eine Sanierung mit<br />

Umbau an, an deren Ende auch<br />

der Kindergarten mit in den Gebäudekomplex<br />

einziehen soll.“<br />

Eine Vernetzung, die sehr sinnvoll<br />

sei.<br />

Dabei kann Franz nach einer der<br />

letzten Entscheidungen der Thüringer<br />

Regierung mit Mitteln aus<br />

dem Konjunkturpaket II rechnen.<br />

„65 Prozent der 339,2 Millionen<br />

Euro sollen in Investitionen für<br />

die Bildungsinfrastruktur fließen“,<br />

erläutert Bierbrauer die Konstellation.<br />

Die Gemeinde <strong>Weißenborn</strong><br />

hat ein passendes Konzept.<br />

Im Zukunftspaket der Thüringer<br />

Regierung heißt es: „Sind kreisangehörige<br />

Gemeinden Schulträger,<br />

sind sie nach dem jeweiligen<br />

Anteil an Schülern zu berücksichtigen.“


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

11<br />

Liebe <strong>Weißenborn</strong>er und Gäste!<br />

Auch nach der Weihnachtszeit und Faschingssaison<br />

sind wir weiterhin wie gewohnt für Sie<br />

da. Termine für die Osterfeiertage nehmen wir<br />

gern schon jetzt entgegen.<br />

Am 1.Mai freuen wir uns, mit Ihnen die Biergartensaison<br />

offiziell eröffnen zu können. Zu<br />

Himmelfahrt (21.Mai) wird auch einiges los<br />

sein.<br />

Ach ja, ab dem Frühjahr möchten wir einmal<br />

in der Woche die Feldküche anwerfen und<br />

Ihnen Deftiges anbieten. Schauen Sie doch<br />

einfach mal vorbei!<br />

Ihre Wirtsleute von Fröhlichs Gasthaus


Programm für<br />

Festwochenende<br />

Am Freitag, dem 21.August<br />

2009 veranstaltet der Jugendverein<br />

eine Disko mit DJ Kosch.<br />

Einen Tag später steigt der Jubiläumsabend<br />

mit dem offiziellen<br />

(aber kleinen) Festteil. Mit „Fleck<br />

Sauer“ und „Roxy“ wird anschließend<br />

bei Livemusik gefeiert.<br />

Der Sonntag steht ganz im<br />

Zeichen eines Familien- und<br />

Kindertages. Zum Frühschoppen<br />

kommt u.a. die Singegruppe des<br />

Männergesangvereins.<br />

Einladungen mit<br />

Nachrichtenblatt<br />

Der Jugendverein verteilt die Einladungen<br />

an ehemalige und<br />

aktive Mitstreiter für das Jubiläum<br />

mit der kommenden Ausgabe<br />

des „<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblattes“<br />

im Mai.<br />

Osterfeuer<br />

wird entfacht<br />

Am Jugendclub und auf dem angrenzten<br />

Spielplatz findet auch in<br />

diesem Jahr das Osterfeuer statt.<br />

Aushänge werden über den<br />

Gründonnerstag, dem 9. April<br />

2009, genauer informieren.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Vorfreude auf Familientreffen<br />

beim Klubjubiläum<br />

Einladungen für Feier von „EMMA KREMPOLI“ in Arbeit<br />

Sichten schon jetzt die Einladungsliste für das Jubiläum (v.l.): Matthias<br />

Brudel vom Vorstand und Markus Moreth als Ex-Chef.<br />

Seit dem vergangenen Jahr laufen<br />

die Planungen für das Jubiläumsjahr<br />

des Jugenclubs.<br />

Vom 21. bis 23.August wird gefeiert.<br />

„In der letzten Beratung haben<br />

wir über die Einladungen an ehemalige<br />

Mitglieder und Helfer gesprochen“,<br />

erklärt Club-Chef Michael<br />

Jäger. Er und die anderen<br />

Planer hoffen auf ein reges Kommen<br />

und, dass gerade aus der<br />

Sonnabendsveranstaltung ein<br />

12<br />

„Familientreffen“ wird. Es sollen<br />

alle Generationen erwischt werden,<br />

die früher und noch heute<br />

mit dem Klub Verbindungen haben.<br />

Ex-Chef Markus Moreth: „Wenn<br />

wir jemanden vergessen sollten,<br />

hoffen wir, dass die anderen<br />

den Termin weitersagen.“<br />

Die Bands stehen für Sonn-abend<br />

fest. „Roxy“ und im Vorprogramm<br />

„Fleck Sauer“ sollen<br />

spielen.


Milo Barus –<br />

Emil Bahr (27.02.1906-01.10.1977), bekannt<br />

unter seinem Künstlernamen Milo Barus, galt<br />

schon zu Lebzeiten als Kraftlegende. Dieser<br />

bedeutende Artist und Kraftakrobat errang, wie<br />

Sachbücher und Biografien ausweisen, am Anfang<br />

der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts,<br />

sechsmal hintereinander einen Weltmeistertitel<br />

der Berufsathleten!<br />

Im Jahre 2006 wäre der berühmte Kraftathlet,<br />

der die internationale Zirkus- und Artistenwelt<br />

über Jahre bereicherte, einhundert Jahre alt geworden.<br />

Eine Ausstellung im Museum Stadtroda,<br />

von Archivar und früherem Milo-Freund Utz<br />

Möbius initiiert, erinnerte in jenem Jahr museal,<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

Erinnerungen an seine Zeit in <strong>Weißenborn</strong><br />

„<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt“ – Beilage der Märzausgabe 2009<br />

Mit Besuch: Milos Barus mit Frau Marthel (Mitte) und Hund Annette. (Foto: bj/Nachlass)<br />

13<br />

Von Uwe Träger<br />

aber äußerst facettenreich, an den einst „stärksten<br />

Mann der Welt“ und „Weltmeister im Lastentragen“.<br />

In einer Dokumentation der Kraftakrobatik findet<br />

seine fulminante Kraftleistung Würdigung, als er<br />

1934 in Buenos Aires, zwei an Stahlseilen<br />

befestigte Sportdoppeldecker, die zugleich in<br />

entgegengesetzter Richtung starten wollten, an<br />

deren Losfliegen hinderte.<br />

Als der Weltreisende im Dezember 1952<br />

thüringischen Boden betrat, sollten letztendlich<br />

daraus 25 Jahre seiner Lebenszeit werden. Schon<br />

bald wurde die Familie in unserer Ostthüringer<br />

Gegend heimisch. Seine aus Breslau stammende<br />

Frau, Martha, geb. Pientka (21.5.1911-


<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

14<br />

Foto links: Milo zerriss auch im fortgeschrittenen Alter<br />

Eisenketten. (Foto: bj/Nachlass)<br />

Abbildung o.r.: Die Vorderseite seines Programms als<br />

aktiver Kraftathlet. (Foto: bj/Nachlass)<br />

Foto unten: Bei einem Auftritt 1971 im „Thüringer Hof“<br />

hebt Milo Gewichte. Unter seinen Armen stehen die<br />

beiden <strong>Weißenborn</strong>er Kinder Heike Eichhorn und<br />

Runhild Träger. (Foto: Nachlass/I.Balschukat)


Milo und Marthel. (Foto: bj/Nachlass)<br />

15.6.1989), erhielt im September 1953 in<br />

Stadtroda die Konzession zur Betreibung einer<br />

Gaststätte. Da waren die Bahrs, die sich nach<br />

recht kurzer Zeit des Kennenlernens in Bayern das<br />

Ja-Wort gegeben hatten, mittlerweile zwölf Jahre<br />

glücklich verheiratet. Milo hatte eine Frau und<br />

zugleich seine Assistentin auf Lebenszeit gefunden.<br />

Sich nach einer Mühle umsehend (Emil war<br />

gelernter Müller; seine Leidenschaft für Mühlen<br />

somit vorgezeichnet), meldete sich das Ehepaar<br />

am 16.6.1956 in die Meuschkensmühle bei<br />

<strong>Weißenborn</strong> um, welche sie käuflich erworben<br />

hatten. Übrigens war eine ihrer ersten Baumaßnahmen,<br />

im Oktober 1956, der Einbau einer<br />

damals noch seltenen „Klosettanlage mit<br />

Wasserspülung“ durch die Lausnitzer Firma Borz.<br />

Zum Einbau der Toilettenanlagen war es dabei<br />

unabdinglich, eine Wassererhöhungsanlage zu<br />

montieren, wie sich Franz Borz erinnert. Die<br />

bauliche Hülle für den Sanitärtrakt schuf der<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Maurermeister und Architekt Edwin<br />

Lohmann (1893-1974) mit seinen Arbeitern Karli<br />

Pfeil (1937-1970) und Traugott Kluge (Forsch,<br />

(1895-1975). Den gestellten Antrag für die Um-<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

15<br />

baumaßnahme befürwortete der damalige Bürgermeister<br />

Erich Dämmrich (1925-2002).<br />

Martha betrieb, vorerst saisonal, die inzwischen<br />

renovierte Mühle. Während dieser Zeit war auch<br />

die auf Dämmrich folgende Bürgermeisterin des<br />

Ortes, Ilse Balschukat (1920-1999), in der<br />

Ausflugsgaststätte beschäftigt. Und der anfangs<br />

erwähnte Utz Möbius spielte nun im Mühltal zum<br />

Tanz auf, als Musiker der hiesigen Hauskapelle<br />

von Milo Barus.<br />

Milo ging noch oft auf Tournee. Mit seinen rund<br />

60 Kraftattraktionen war er, auch nach seinem<br />

Abschied vom Berufsathletenleben im Jahre<br />

1955, ein begehrter, umjubelter Artist auf Presse-<br />

und Volksfesten, Artistenbällen, Sportplätzen und<br />

in Ferienlagern.<br />

Gern erinnere ich mich an das Ende der 60er und<br />

den Anfang der 70er Jahre. Alljährlich zu seinem<br />

Geburtstag im Februar zogen wir als Mitglieder der<br />

kleinen Dorf-Blaskapelle <strong>Weißenborn</strong> (gegründet<br />

1963, regelmäßig aktiv bis 1994) ins Mühltal, zu<br />

seinem Wohnhaus gegenüber der Meuschkensmühle.<br />

Im Jahre 1963 erlitt Milo einen Herzinfarkt. Grund<br />

für ihn, seine aktive Laufbahn insgesamt zu<br />

beenden. Nur sporadisch trat er noch auf. Aber für<br />

uns Blasmusikanten war ein Geburtstagsständchen<br />

zum Ritual geworden. Im Jahr 1993<br />

erinnerten wir Musiker, in der Fernsehsendung<br />

„Außenseiter - Spitzenreiter“, an diese einstmalige<br />

musikalische Tradition.<br />

Dieselbe Blasmusik-Zeremonie wiederholte sich<br />

übrigens am Heiligabend - über Jahre hinweg! Ein<br />

Kasten besonderes Bier stand vom Geehrten für<br />

uns Bläser stets bereit, auch weitere Raritäten.<br />

Immer hielt er ebenso gute Zigarren für Interessenten<br />

parat, die er selbst gern rauchte.<br />

Ab 1956 war das Künstlerehepaar Besitzer der Meuschkensmühle.<br />

(Foto: bj/Nachlass)


<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

Zu Milos Geburtstag kamen stets die Bläser aus <strong>Weißenborn</strong> (v.l.): Günter Eckhardt (genannt Gärtner, mit dem Rücken zum<br />

Fotografen), Günter Serfling (Spandel), Siegfried Baum, Gerd Graumüller, Walter Schmidt (aus Hermsdorf und damals<br />

musikalischer Leiter, 1912-2008), Friedrich Putzer und Günther Kluge (1932-1979).<br />

Lothar Jäger (links, gen.Wurzel, 1926-2002), der die große Trommel schlug, im Gespräch mit Milo. Ein Bier nippt Trompeter<br />

Gerd Graumüller. (Fotos: Uwe Träger)<br />

16


Ein „Kostverächter“ war Milo - oftmals zum Leidwesen<br />

seiner Frau - in vielerlei Hinsicht nicht.<br />

Tolle und schnelle Autos waren eine seiner<br />

Leidenschaften. Oft wechselte er die Kraftwagen.<br />

So veräußerte er, einem mir vorliegenden Kaufbrief<br />

zufolge, 1958 eine blaue Cabriolimousine Adler<br />

Junior, Baujahr 1937 / 25 PS. Eine seiner attraktivsten<br />

Darbietungen - für ihn als Autofanatiker -<br />

war es wohl deshalb gerade, auf dem Rücken<br />

liegend, einen Fiat Topolino mit den Füßen hochzustemmen,<br />

der ein Gesamtgewicht von 750<br />

Kilogramm aufwies. Eines seiner letzten eigenen<br />

Automobile war übrigens ein Cabriolet des Typs<br />

Wartburg 311.<br />

Damalige Rennfahrer zudem, wie der Hainspitzer<br />

Kurt Baum (1910-1982), gehörten zu seinem<br />

festen Bekanntschaftskreis. Baum war Motorsportler<br />

verschiedener Disziplinen, der auch mehrfach<br />

in den dreißiger Jahren an deutschen Rennen,<br />

beispielsweise auf dem Schleizer Dreieck,<br />

teilnahm. In seinem Hainspitzer Konstruktionsbüro<br />

entwickelte er seinen „Baum-BMW“, der es Ende<br />

der Vierziger Jahre immerhin auf beachtliche 196<br />

Stundenkilometer brachte.<br />

Der vielfältigen Tierwelt galt die besondere Zuneigung<br />

des selbst kinderlosen Milo.<br />

Milo als Hobbyfalkner. (Foto: bj/Nachlass)<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

17<br />

Auf seinem Waldgrundstück tummelten sich<br />

zeitweise Raubvögel, Dohlen, Rehe, Enten,<br />

Kaninchen, sogar Füchse, Marder und anderes<br />

Getier. Denen gegenüber konnte der manchmal<br />

auch als Raubein geltende Kraftprotz äußerste<br />

Zärtlichkeit entgegenbringen. Hunde liebte er<br />

abgöttisch.<br />

Längst zur Ruhe gesetzt, galt ihm ein Spaziergang<br />

im Mühltal mit einem seiner Zöglinge als tägliches<br />

Ritual. In meinem Gedächtnis haften geblieben ist<br />

vor allem seine „Annette“ - eine riesige Neufundländerhündin,<br />

die brav neben ihm hertrottelte.<br />

Auf Bildern sind auch ein Rottweiler und ein<br />

Dalmatiner zu sehen.<br />

Sein Dackel „Hexe“ besaß bei Milo Narrenfreiheit,<br />

wie sich Elfriede Jäger, die ab 1962 in der<br />

Meuschkensmühle servierte, erinnert.<br />

Eine Beschimpfung dieses Hundes entsprach<br />

gleichzeitig einer Beleidigung der Person von Milo<br />

selbst, wie es Elfriede aus eigener Erfahrung und<br />

mit verschmitztem Lächeln verkündet. Ihre Worte<br />

schildern das Ehepaar Bahr zugleich als menschenfreundliche<br />

und warmherzige Arbeitgeber.<br />

Mit Martha verband sie eine feste Freundschaft bis<br />

zu deren Tod im Jahr 1989.<br />

Ihr Wohnhaus im Mühltal bauten Martha und Emil<br />

in der Zeit ab dem Jahr 1960. Fest hält sich in


<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

Milo: An jedem Ende der Eisenstange bogen mehrere Männer dieselbe über seinen Nacken mit aller Kraft nach unten.<br />

Milo: Mit dem Ellenbogen einen Rundstahl gebogen; im Hintergrund liegend ein Torpedo. Er fing es, aus zwei Meter Höhe<br />

fallend, mit dem Genick auf (Gewicht 135 kg)! (Fotos: Uwe Träger/Nachlass)<br />

18


dörflichen Erzählungen die kaum zu glaubende<br />

Überlieferung, als Milo sein Grundstück selbst<br />

umzäunte. Mit Gartensäulen auf dem Arm soll er<br />

seiner Arbeit nachgegangen sein. Er setzte<br />

dieselben, als wären es Papiergebilde, mit der<br />

freien Hand ins vorgegrabene Loch.<br />

Oder, als er noch mit seiner Frau, bis Ende der<br />

sechziger Jahre, die Gäste selbst bewirtete. Ein<br />

Kradfahrer, so lebt die Anekdote fort, knatterte<br />

Milo zu laut vor seinem Anwesen herum,<br />

belästigte die Gäste, wie er meinte. Nach<br />

vergeblichen Verwarnungen packte Kraftmensch<br />

Milo kurzerhand das Fahrzeug des Ruhestörers<br />

und stellte es auf der gegenüberliegenden Seite<br />

des Straßengrabens ab. Der Verkehrsrowdy trollte<br />

sich daraufhin, äußerst verdutzt, über die Wiese<br />

von dannen.<br />

An eine Sommerbegebenheit, zu Beginn der 60er<br />

Jahre, erinnere ich mich persönlich gern. Ich<br />

wollte mit meinem Schulfreund Gerd Graumüller<br />

bei Bäckers Walter (1931-2007) frische Semmeln<br />

holen. Auf einmal betrat Milo den kleinen Laden.<br />

Ehrfurchtsvoll vor dem Hünen und bekannten<br />

„stärksten Mann der Welt“ verdrückten wir uns in<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

19<br />

die Ecke. Mit der jungen Bäckersfrau Traudel<br />

scherzend, nahm er plötzlich uns Kinder wahr -<br />

und schon kam er auf uns zu. Mir stockte der<br />

Atem. Beherzt griff er mit seinen beiden Pranken<br />

meinen Kopf und mit einem Sausen im Bauch,<br />

befand ich mich in über zwei Metern Höhe. Als ich<br />

wieder sicheren Boden unter meinen kleinen<br />

Füßen spürte, kaufte Milo - laut lachend - jedem<br />

von uns eine große, mit Creme gefüllte,<br />

Groschenwaffel. Dann nahm er den mit duftenden<br />

Semmeln gefüllten Korb in Empfang, stieg in das<br />

vor der Tür parkende Cabriolet, in dem sein Hund<br />

sehnsüchtig winselte, und schon war er wieder<br />

weg.<br />

Überhaupt war Milo Barus für uns Kinder ein<br />

sportliches Idol und damit Vorbild, ein Markenzeichen<br />

für Kraft. Die meisten von uns wollten<br />

einmal so stark werden wie er. Viele von uns<br />

Jugendlichen trainierten in der Turnhalle <strong>Weißenborn</strong><br />

regelmäßig. Mein Jugendfreund Rolf Schipke<br />

(1954-2003) war in dieser Hinsicht besonders<br />

hartnäckig und ehrgeizig. Stolz stellte er uns<br />

Jungen sein Muskelpaket zur Schau - angelehnt an<br />

die Postkartenpose von Milo.<br />

Oberhalb der Meuschkensmühle baute sich Milo sein Wohnhaus, heute Gaststätte „Milos Waldhaus“. Sichtbar ist im<br />

Vordergrund der frühere Mühlgraben der Meuschkensmühle. (Foto: bj/Nachlass)


Milo Barus, Maße mit 53 Jahren (nach Weise): Größe<br />

1,80m; Gewicht 105 kg; Brustumfang 132 cm;<br />

Oberarmumfang 46 cm; Unterarme 37 cm; Oberschenkel<br />

68 cm; Waden 44 cm.<br />

Milo im Alter: Anfang der 70er Jahre - alljährlich ein<br />

Weihnachtsständchen am Heiligabend und ein Tusch am<br />

27. Februar zum Geburtstag.<br />

Oder Lutz Plötner (Kickerhahn). Er lernte von Milo<br />

im Jugendalter, wie ein Hufnagel zum Korkenzieher<br />

gedreht wird, mit Hilfe nur eines Tuches, um<br />

Handfläche und Finger zu schützen. Er kann es<br />

heute noch!<br />

Der Klosterlausnitzer August Bulst, damals<br />

Wirtschaftsleiter im Ferienlager Großkayna, erinnert<br />

sich, dass Milo alle 14 Tage regelmäßig vor<br />

Ferienkindern auftrat. Besonders mit Darbietungen,<br />

wie dem Heben eines Kleinpferdes oder dem Zerreißen<br />

von Kartenspielen und Ketten, dokumentierte<br />

er seine noch immer gewaltige Kraft und ließ die<br />

Kinder erstaunen.<br />

Milo trat auch mehrfach im ehemaligen<br />

<strong>Weißenborn</strong>er „Thüringer Hof“ auf (erbaut 1912,<br />

abgerissen 2001). Seine letzten Kraftdarbietungen<br />

zeigten ihn oft im Duo mit dem damals bekannten,<br />

doch bereits betagten Eisenberger Zauberkünstler<br />

Ernesto Klippert (1879-1967). Letzterer bot, allein<br />

schon durch sein merkwürdiges Auftreten - weiße<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

20<br />

„Stark wie Milo“, - Jugendkraftsportler Rolf Schipke<br />

(Laschi) - hart in der Turnhalle trainiert! Wir anderen<br />

waren, die körperliche Kraft betreffend, in seinen Augen<br />

nur „Laschlinge“.<br />

Milos Frau Marthel. Im Hintergrund die <strong>Weißenborn</strong>er<br />

Blasmusiker Helmut Schulze (l.) (Bariton) und etwas<br />

verdeckt, Harald Putzer (Posaune). (Fotos (3): Uwe Träger)<br />

Gamaschenhosen, schwarzer Zylinder, Handschuhe<br />

und weißes Zaubertuch - für uns Kinder ein neugierig<br />

machendes, zugleich recht seltsam und<br />

msyteriös wirkendes, äußeres Erscheinungsbild.<br />

An einen Auftritt erinnere ich mich besonders. Der<br />

Saal war brechend gefüllt. Ernesto zauberte mit<br />

weißen Mäusen. Aus allen Taschen kamen sie,<br />

äußerst spaßig! Danach folgten allerlei Tricks mit<br />

Spielkarten und weitere Kuriositäten - lautes<br />

Lachen im Saal!<br />

Endlich folgte der mit Spannung erwartete Auftritt<br />

des stärksten Mannes. Marthel legte auf ein<br />

Holzbierfass eine fünf Zentimeter dicke Bohle. Und<br />

nun erschien Milo - gekleidet wie ein römischer<br />

Gladiator! Er dehnte sich, erhob seine Hand. In ihr<br />

hatte er einen riesigen Nagel, zum Schutz mit<br />

einem Lappen umwickelt, demonstrativ nach allen<br />

Seiten weisend. Absolute Stille! Dann hieb er mit<br />

voller Wucht seine Faust auf die Bohle und heftete,<br />

durch einen ungeheueren, einmaligen Schlag, diese


<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

Fotos oben: Der Tierfreund Milo Barus mit seinem Hund und einem Reh an der kleinen Miniatur, die sich oberhalb der<br />

Meuschkensmühle befand. (Fotos: bj/Nachlass) / Foto unten: Die Mühle, als Milo Besitzer war. (Repro: AK-bj)<br />

21


mit dem Bierfass zusammen. Im Saal war es<br />

unglaublich still! Zwei erwachsene Männer aus<br />

dem Publikum wurden daraufhin auf die Bühne<br />

beordert. Sie sollten nun versuchen, die Bohle<br />

durch Anheben vom Fass zu entfernen – doch ihr<br />

Versuch scheiterte kläglich.<br />

Jetzt folgte das schier Unglaubliche! Milo wirkte<br />

wie Herkules selbst! Er beugte sich über das Holz,<br />

mit beiden Armen die kurze Bohle am jeweiligen<br />

Ende haltend. Dann brachte er seinen Mund über<br />

den Nagel, der nur durch ein Tuch geschützt war.<br />

Wiederum Stille! Mit alleiniger Kraft seines<br />

Gebisses zog er diesen, nun unter dem Johlen der<br />

Besucher seiner Vorstellung, wieder heraus.<br />

Einzigartig!<br />

Milo spendete mehrfach Teilsummen seiner<br />

Gagen. Zeitungsberichten zufolge waren dies<br />

insgesamt über 45.000 Mark. Damals eine<br />

gigantische Summe! Auch für den Bau der<br />

Turnhalle <strong>Weißenborn</strong> gingen etliche von Milo<br />

erhaltene Gelder ein, wie sich Zeitzeugen erinnern.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten für den Turnhallenbau<br />

begannen im Oktober 1959 unter der fach- und<br />

sachgerechten Anleitung des <strong>Weißenborn</strong>er<br />

Maurers Fritz Putzer (1915-1996). Die gesamte<br />

Bauverantwortung lag in den bewährten Händen<br />

von Hugo Sölle (1901-1973) und Walter Plötner<br />

(Schreech, 1909-1987), zwei Bauspezialisten des<br />

Ortes. Im gleichen Jahr hatte auch Milo mit den<br />

Vorarbeiten zu seinem Hausbau begonnen.<br />

Im Jahre 1966 erschienen die Memoiren von Emil<br />

Bahr unter dem Titel: „Milo Barus, der Mann, der<br />

Pferde trug. Legende und Wahrheit über den<br />

stärksten Mann der Welt“. Darin hat der aus<br />

Pößneck stammende Autor Roland Weise,<br />

wichtige persönliche Berichte, Episoden und<br />

Dokumente zusammengetragen, die heute für viele<br />

Fans und Verehrer die oftmals einzige Grundlage<br />

ihrer Erzählungen, Berichte und Ausführungen<br />

über Milo sind.<br />

Ich weiß noch genau. Als die Erin-nerungen<br />

erschienen, schickte mich meine Groß-mutter<br />

Margarete Plötner (1903-1973), genannt Taln`s<br />

oder Dietz Grete, sofort zu „Postrichs“, in den<br />

kleinen Postladen, um das gelbfarbene Büchlein<br />

des mittlerweile berühmtesten Weißen-borner<br />

Einwohners zu erwerben. Die Poststelle in ihrem<br />

Wohnhaus betrieb Erika Dämmrich zwischen<br />

1953 und 1988.<br />

Gegenwärtig engagiert sich der damalige Buchautor<br />

von Milos Erinnerungen, Roland Weise, in<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

22<br />

Der Eisenberger Zauberkünstler Ernesto Klippert auf einer<br />

Zeichnung. (Repro: Archiv Eisenberg)<br />

Klosterfelde bei Berlin für sein „Internationales<br />

Artistenmuseum“. Auch Dokumente über das<br />

bewegte Leben von Milo Barus und einige seiner<br />

hinterbliebenen Requisiten sind somit bei ihm der<br />

Nachwelt erhalten geblieben. Diese bekam Weise<br />

übrigens persönlich von Milo geschenkt - vor<br />

dessen Weggang am 28.10.1976 nach Bayern.<br />

Beim Beräumen des Wohnareals der Bahrs zu<br />

jener Zeit waren die <strong>Weißenborn</strong>er Bürger Heinz<br />

Berger, Erich Hübsch (1921-1997) und Fritz<br />

Jäger (1924-1982) behilflich. Letztere hatten<br />

Jahre zuvor schon beim Hausbau im Mühltal mitgeholfen.<br />

In einem Situationsbericht vom 18. August 1977,<br />

an einen ehemaligen Sportfreund, wenige Wochen<br />

vor seinem Tod, erfahren wir von Milo Barus<br />

selbst: „Ich hatte das Pech und wurde zweimal<br />

vom Schlage getroffen, sitze heute im Rollstuhl<br />

und muss gefahren werden“. Einem bayerischen<br />

Zeitungsbericht folgend, lebte Milo zuletzt von<br />

Sozialfürsorge.<br />

Trauriges Ende eines großartigen, sportlich-akrobatischen<br />

Lebens, einer herausragenden und bedeutsamen<br />

Athleten- und Artistenkarriere. In


<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

Naupoldsmüller Paul Herold (rechts) freut sich mit dem <strong>Weißenborn</strong>er Bürgermeister René Pooch auf weitere Besucher des<br />

Mühltalmuseums. Das Museum befindet sich im alten Backhaus, das, so ist es überliefert, 1880 entstand. Milo Barus findet in der<br />

Ausstellung als ehemaliger Müller und späterer Kraftathlet besondere Beachtung. Die Naupoldsmühle lädt zudem Besucher in die<br />

Gaststätte mit Pensionsbetrieb ein. (Foto: Uwe Träger)<br />

23


einem Jahrhundert schärfster System- und<br />

Klassenauseinandersetzungen, gezeichnet von<br />

internationalen, politischen Zwistigkeiten, die ihn<br />

auch persönlich hart betrafen. Sein schicksalhaftes,<br />

zugleich abenteuerliches Leben, wurde im<br />

Jahre 1982, mit Schauspieler Günter Lamprecht<br />

als Milo Barus, in einem Fernsehfilm verewigt.<br />

Emil Bahr, einer der meist bewunderten deutschen<br />

Artisten, starb im bayerischen Krankenhaus<br />

Altötting. Er wurde dann in seinen letzten Wohnort<br />

Mühldorf a. Inn überführt, wo Verwandte leben.<br />

Dort fand Emil, wie auch später seine Frau<br />

Martha, die letzte Ruhestätte auf dem Nordfriedhof,<br />

Reihe 6, Grab 31.<br />

Heute ist sein ehemaliges Privatanwesen eine<br />

Gaststätte, genannt „Milos Waldhaus“. Jahre zuvor,<br />

nach dem Weggang der Bahrs, wurde es<br />

Feriendomizil des Stahlwerkes Silbitz. Seit 1992<br />

besitzt es die Familie Hecht. Diese erinnern mit<br />

„Milos Kraftsteak“ oder dem Gericht “Hau mir paar<br />

Eier in die Pfanne“ an den kulinarischen Milo.<br />

Denn in seinen Glanzzeiten „verdrückte“ dieser<br />

außergewöhnliche Mensch immerhin zu 15<br />

Doppelsemmeln insgesamt 18 Rühreier, wie bei<br />

Roland Weise nachzublättern ist.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />

24<br />

Seit dem Jahr 2000 vereinen sich, alljährlich am<br />

3. Oktober, in der dort erbauten Wettkampf-Arena<br />

am „Milo - Haus“, Kraftsportler zum „Milo Barus -<br />

Cup“. Initiiert von Jürgen Hecht, organisiert und<br />

nahezu jährlich um attraktive Vorführungen vom<br />

FSV Einheit Eisenberg bereichert, streiten Kraftsportler<br />

mit ihren hünenhaften, imposanten Vorführungen<br />

um den Titel „Stärkster Mann“.<br />

Ruhig und eingebettet zwischen Bäumen, nahe an<br />

ihrem ehemaligen Wohnhaus und ihrer damaligen<br />

Mühle, am Rande der neuen und ausgebauten<br />

Sportarena, fand im Jahre 2008 nun auch die<br />

Grabplatte der Bahrs im Mühltal ihre wohl<br />

letztendliche Heimstatt. Ganz an der Stelle, die<br />

Martha und Emil Bahr einst schwärmerisch auf<br />

Ansichtskarten betitelten, als ihr geliebtes<br />

„Schweizerhaus, im schönen Mühltal“, an ihrem<br />

„Waldhaus Meuschkensmühle“.<br />

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~<br />

Mein besonderer Dank gilt all denen, die mich<br />

durch Anregungen, bei Recherchen oder mit<br />

Leihgaben so enthusiastisch unterstützt haben.<br />

Eine namentliche Nennung wäre schier endlos!<br />

Dr.Uwe Träger<br />

Die zwischen den beiden Birken liegende Gedenkplatte für Milo Barus an der Wettkampfarena. Im Hintergrund seine<br />

frühere Mühle, die heute wieder ein attraktiv hergerichtetes Ausflugsziel mit interessanten Open-Air-Veranstaltungen ist.<br />

(Foto: bj)


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Bildnachrichten<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Anhänger von Borussia Mönchengladbach,<br />

darunter Uwe Peter und Andreas Mäding, waren Ende des<br />

letzten Jahres im Fohlen-Park.<br />

Die eindrucksvolle <strong>Weißenborn</strong>er Winterlandschaft – gesehen vom Katzenberg.<br />

Die Schneeschuhfahrer-Gruppe war am 3.Adventswochenende<br />

wieder in Gurgl. Das Skifahren war allerdings zeitweise wegen<br />

der Schneemassen schwierig.<br />

25<br />

Nach dem Fußball-Pokalspiel von Jena nahmen auch die<br />

<strong>Weißenborn</strong>er den Mannschaftsbus des Schalker Bundesligisten<br />

unter die Lupe.<br />

Am 7.März feiert die ehemaligen Tischtennis-Damenmannschaft<br />

den DDR-Liga-Aufstieg von 1974. Die Feier war schon<br />

letztes Jahr geplant, wird jetzt nachgeholt.


Chortreffen<br />

in Eisenberg<br />

Der neue Chorleiter des Eisenberger<br />

Männergesangvereines,<br />

Sangesbruder Wolfgang Ludwig<br />

lud zuletzt anlässlich eines Frühschoppens<br />

die Chöre von Bad<br />

Klosterlausnitz, Tautenhain und<br />

unseren Chor aus <strong>Weißenborn</strong><br />

ganz herzlich ein. Ziel war und<br />

ist es, zwischen den Chören in<br />

der<br />

Region die gute Zusammenarbeit<br />

wieder frisch zu beleben und sich<br />

gleichzeitig den Sängern als<br />

musikalischer Leiter vorzustellen.<br />

Die Zusage aller angesprochenen<br />

Chöre lag vor. Peter Bernutat<br />

vom <strong>Weißenborn</strong>er Männergesangverein:<br />

„Wir sind überzeugt,<br />

dass auch zukünftig das gute<br />

Miteinander, wie bereits in den<br />

Jahren zuvor praktiziert, jedem<br />

Chor letztendlich von großem<br />

Nutzen sein wird.“<br />

Skatturnier<br />

im Sängerstüb’l<br />

Zum wiederholten Male veranstaltet<br />

der Männergesangverein<br />

für die Skatfreunde aus der<br />

Region ein Skatturnier. Die<br />

6.Auflage findet am 6.März<br />

2009 statt.<br />

Unter der bewährten Leitung des<br />

Sangesbruders Günter Dämmrich<br />

ist mit Sicherheit ein tolles und<br />

spannendes Skatturnier zu erwarten.<br />

Skatfreunde sind willkommen.<br />

Einlass ist 17.00 Uhr.<br />

Singestunde<br />

Zur Singestunde, die jeden<br />

Donnerstag ab 20.00 Uhr im<br />

Sängerstüb’l stattfindet, ist jeder<br />

Interessent herzlich willkommen.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Chorfreundschaft zu<br />

Fredersdorfern Sängern<br />

Wiedersehen für Anfang Mai in <strong>Weißenborn</strong> vorgesehen<br />

Immer wieder ein Erlebnis ist das gemeinsame Singen der <strong>Weißenborn</strong>er mit<br />

den Fredersdorfern.<br />

Weit über 25 Jahre besteht nun<br />

schon die Freundschaft der<br />

Männerchöre aus <strong>Weißenborn</strong><br />

und Fredersdorf (Brandenburg).<br />

Viel Gemeinsames - und nicht<br />

nur auf musikalischer Ebene -<br />

hat persönliche Freundschaften<br />

wachsen lassen und führte letztendlich<br />

dazu, dass sich die<br />

Sängerfreunde und ihre Frauen<br />

in regelmäßigen Abständen gegenseitig<br />

besuchen.<br />

In diesem Jahr laden die<br />

<strong>Weißenborn</strong>er die Fredersdorfer<br />

Sangesbrüder und Sangesschwestern<br />

aus dem Berliner<br />

Raum ins schöne Holzland ein.<br />

Frank Steidel, Vorsitzender des<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Chores: „Gemeinsam<br />

werden wir vom 8. bis 10.<br />

Mai nicht nur singen, sondern<br />

auch markante, schöne Ziele in<br />

der Umgebung besuchen.“<br />

Geplant ist z.B. ein Besuch des<br />

Naumburger Domes mit dem<br />

Wunsch, in den „heiligen Hallen“<br />

26<br />

zwei, drei angemessene Lieder<br />

zu singen.<br />

In der Hofscheune der Etzdorfer<br />

Agrargenossenschaft wird eine<br />

gemeinsame Veranstaltung vorbereitet,<br />

denn immerhin werden<br />

es nahezu 60 bis 80 Musikbegeisterte,<br />

die vor Ort sind.<br />

Die langjährige Freundschaft<br />

unterstreicht wieder einmal:<br />

„Dort, wo man singt, da lass<br />

Dich nieder, denn böse<br />

Menschen haben keine Lieder“.<br />

Homepage im<br />

Aufbau<br />

Der Männergesangverein arbeitet<br />

zur Zeit an einem eigenen Internetauftritt.<br />

Presseverantwortlicher Peter<br />

Bernutat: „Wir wollen unsere<br />

Mitglieder und alle Chorfreunde<br />

schnell und vor allem aktuell<br />

informieren.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Die Gemeinde <strong>Weißenborn</strong> gratuliert:<br />

Im Januar feierten runde und<br />

hohe Geburtstage:<br />

Gert Hentschel 70. am 01.01.,<br />

Anny Zimmermann 87. am<br />

03.01., Annemarie Meister 72.<br />

am 04.01., Bernd Schönfeld 60.<br />

am 04.01., Margarethe Büchner<br />

82. am 07.01., Lore Köhler 72.<br />

am 09.01., Hans-Dieter<br />

Petermann 71. am 10.01.,<br />

Manfred Schnacke 65. am<br />

10.01., Erika Feigl 77. am<br />

11.01., Eva-Maria Abendroth 72.<br />

am 13.01., Lora Thymian 65.<br />

am 13.01., Jürgen Meister 70.<br />

am 15.01., Eugen Büchner 80.<br />

am 16.01., Sigrid Hänseroth 70.<br />

am 16.01., Erika Schenk 65. am<br />

16.01., Charlotte Popp 80. am<br />

17.01., Lore Rusch 73. am<br />

17.01., Hannes Wolf 71. am<br />

18.01., Günther Rusch 74. am<br />

20.01., Rainer Rolsch 60. am<br />

23.01., Dieter Schneider 65. am<br />

28.01., Günter Schafft 70. am<br />

30.01., Werner Abendroth 74.<br />

am 30.01., Renate Böhm 74.<br />

am 30.01., Rolf Dämmrich 71.<br />

am 30.01., Gertrud Lange 72.<br />

am 30.01.,<br />

Im Februar gab es folgende Jubilare:<br />

Werner Palatzky 77. am 01.02.,<br />

Gerlinde Triller 71. am 03.02.,<br />

Elfriede Friedrich 82. am 04.02.,<br />

Isolde Kaiser 79. am 06.02., Dr.<br />

Wolfgang Fischer 71. am 07.02.,<br />

Günter Michel 73. am 09.02.,<br />

Roselore Puff 70. am 12.02.,<br />

Werner Serfling 84. am 13.02.,<br />

Irma Spindler 75. am 15.02.,<br />

Elfriede Marks 83. am 16.02.,<br />

Alfred-Bernhard Häußler 60. am<br />

16.02., Renate Plötner 70. am<br />

17.02., Lieselotte Lützkendorf<br />

83. am 18.02., Margot Winkler<br />

78. am 18.02., Klaus-Dieterr<br />

Gruner 70. am 18.02., Joachim<br />

Pester 79. am 20.02., Ruth<br />

Rahn 83. am 20.02., Gerda<br />

Meier 83. am 21.02., Anna<br />

Präßler 83. am 21.02., Gerda<br />

Schmidt 79. am 22.02., Dieter<br />

Eichhorn 71. am 23.02., Sigrid<br />

Töpfer 71. am 23.02., Herbert<br />

Stanitzek 77. am 24.02., Erhard<br />

Müller 72. am 25.02., Klaus<br />

Stauch 60. am 27.02., Dorothea<br />

Beyer 95. am 28.02.<br />

Im März freuen sich auf ihren<br />

Geburtstag:<br />

Joachim Eckardt 72. am 02.03.,<br />

Rosemarie Kurze 60. am 04.03.,<br />

Herbert Dorna 75. am 05.03.,<br />

Margot Herling 84. am 05.03.,<br />

Sanny Kurze 81. am 06.03.,<br />

Gerhard Hühn 82. am 08.03.,<br />

Martha Fuhland 88. am 09.03.,<br />

Gerhard Henning 79. am 09.03.,<br />

Elfriede Jäger 80. am 09.03.,<br />

Volker Hauswald 65. am 12.03.,<br />

Anette Richter 60. am 13.03.,<br />

Helga Biereigel 65. am 15.03.,<br />

Helga Schütt 71. am 16.03.,<br />

Gerhard Dechant 78. am 17.03.,<br />

Friedrich Schulz zum 90. am<br />

18.03., Reimar Beer 71. am<br />

19.03., Utta Büchner 75. am<br />

19.03., Hans-Dieter Rossmann<br />

60. am 20.03., Manfred Busch<br />

73. am 21.03., Gertraud Dorna<br />

75. am 22.03., Liselotte Matthes<br />

85. am 22.03., Elli Hebenstreit<br />

91. am 24.03., Sigrid Stärtzner<br />

65. am 24.03., Manfred<br />

Hartmann 71. am 26.03., Dieter<br />

Walther 70. am 28.03., Dieter<br />

Kuhring 65. am 28.03., Rolf<br />

Petermann 75. am 29.03.,<br />

Renate Büchner 81. am 30.03.,<br />

Harry Sachse 77. am 30.03.,<br />

Annemarie Förster 71. am<br />

31.03.<br />

27<br />

W e i ß e n b o r n e r N a c h r i c h t e n b l a t t<br />

In eigener Sache<br />

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Das „<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt“<br />

möchte Jung und<br />

Alt zum Mitmachen animieren.<br />

Mitzumachen bei einem Wettbewerb,<br />

bei dem es um gemalte<br />

Bilder und Fotos geht.<br />

Das Thema lautet natürlich<br />

„<strong>Weißenborn</strong>“. Bilder aber auch<br />

Schnappschüsse von jedem Ort<br />

versehen mit einer kleinen Geschichte<br />

wären interessant.<br />

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Alten Sportplatz 1, ehemals<br />

Eisenberger Straße 67) in<br />

<strong>Weißenborn</strong> abgeben! DANKE!<br />

+ Erlebtes mit Milo<br />

Wer erinnert sich noch an Milo<br />

Barus oder hat ihn selbst noch<br />

erlebt, als der Akrobat seine<br />

Kraftkunststücke vorführte? Geschichten<br />

werden gesucht.<br />

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und bei Büchners (Am<br />

Alten Sportplatz 1, ehemals<br />

Eisenberger Straße 67) in<br />

<strong>Weißenborn</strong> abgeben! Der Einsendeschluss<br />

wurde verlängert.<br />

Veröffentlicht werden sollen die<br />

besten Beiträge in einer kleinen<br />

Serie.


Vorstand des<br />

Fördervereins<br />

Uwe Anderle übernahm mit der<br />

Fördervereinsgründung den Vorsitz.<br />

Im Hintergrund engagierte sich<br />

der 41-jährige schon länger für<br />

die Feuerwehr im Ort und hatte<br />

die Gründung des Vereins mit<br />

vorbereitet. Beruflich steht er im<br />

Polizeidienst in Stadtroda.<br />

Als stellvertretender Vorsitzender<br />

fungiert Thomas Grebe.<br />

Die weiteren Vorstandsmitglieder<br />

sind: Schriftführerin Conny<br />

Möller, Kassenwartin Claudia<br />

Dörbek sowie die Beisitzer Jörg<br />

Werner, Tom Anderle und Walter<br />

Plötner.<br />

Uwe Anderle<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Feuerwehr zieht Bilanz und<br />

gründet Förderverein<br />

Jahresversammlung und Blick in die Zukunft<br />

Prall gefüllt war der Schulungsraum im Feuerwehrgerätehaus.<br />

Im vergangenen Jahr wurde die<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Wehr zu 13 Hilfeleistungen<br />

gerufen, bilanzierte<br />

Ortsbrandmeister Jörg Werner<br />

bei der Jahresversammlung.<br />

Positiv in seinem Bericht hob er<br />

auch hervor, dass es mehrere<br />

Eintritte gab. Eric Sommer, Tim<br />

und Tom Anderle rücken als der<br />

eigenen Jugend in die Einsatzabteilung<br />

auf.<br />

Befördert zum Hauptfeuerwehrmann<br />

wurden Mike Sachse und<br />

Michael Jäger .<br />

28<br />

Michael Jäger. Heike Pörs ist<br />

nunmehr Löschmeisterin.<br />

Im Anschluss an die Versammlung<br />

erfolgte die Gründung des<br />

Feuerwehr-Fördervereins.<br />

Der möchte neben der Unterstützung<br />

der aktiven Feuerwehr<br />

die Traditionen pflegen und vor<br />

allem in der Öffentlichkeit für<br />

neue Mitglieder werben.<br />

Auch das Gemeindeleben will<br />

der Förderverein mit unterstützen.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Bildnachlese zur Jahresversammlung<br />

Oben: Bernd Schulz (rechts) erhält die Glückwünsche von Ortsbrandmeister Jörg Werner zur Beförderung zum Brandmeister.<br />

Unten: Hubert Mäding, stellvertretender Ortsbrandmeister, begrüßt Tom Anderle in der Einsatzabteilung.<br />

29


Schneeschuhfahrer<br />

siegen bei Staffel<br />

Fünf Staffeln gingen beim Gaudi-<br />

Biathlon an den Start. Die<br />

„Schneeschuhfahrer“ mit Torsten<br />

Jäger, Karsten Laue sowie Jens<br />

und Jörn Putzer gewannen vor<br />

den „Apres-Ski-Lehrern“, dem<br />

„Jugendklub“, „Kabel Deutschland“<br />

und „Go-Sat“. Das Herold-<br />

Team war farblich am besten<br />

ausgestattet, trugen doch alle<br />

Läufer gelbe Zipfelmützen.<br />

Abfahrt äußerst<br />

gefährlich<br />

Das Biathlonrennen zeigte, wie<br />

gefährlich eine Abfahrt auf dem<br />

Katzenberg sein kann. Auf dem<br />

20 Meter langen Schlussstück<br />

zum Ziel stürzten fast alle Teilnehmer.<br />

Ohne Brater geht’s<br />

halt nichts<br />

Während sich alle vergnügten<br />

und die Generationen - von den<br />

Kindern bis Großeltern - auf dem<br />

Katzenberg mit Schlitten und<br />

Skiern unterwegs waren, stand<br />

Dirk Putzer am Rost und sorgte<br />

für die Verpflegung aller.<br />

Dechant: „Der Mann ist Gold<br />

wert!“<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

„Wie fühlen Sie sich, Herr Putzer?“<br />

Ski-Event auf dem Katzenberg war der Renner<br />

Jens Putzer wurde wie alle Fahrer bei der Abfahrt mit großem Applaus begleitet.<br />

In diesem Jahr klappte es wie<br />

erhofft mit dem Ski-Event auf<br />

dem Katzenberg. Schnee war<br />

genug da und Enthusiasten, die<br />

alles vorbereiten und absichern<br />

ebenso.<br />

Am zweiten Januarwochenende<br />

trafen sich Winterfreunde aus<br />

<strong>Weißenborn</strong> und „Rand-<strong>Weißenborn</strong>“.<br />

Höhepunkt des Ski-Events, das<br />

über 150 Menschen anlockte,<br />

war der Biathlon-Staffellauf –<br />

natürlich ohne scharfe Munition,<br />

dafür aber mit riesig viel Spaß.<br />

Auf der kurzen Strecke (auf der<br />

Hangseite zur Schule hin)<br />

30<br />

musste am Schießstand mit Tennisbällen<br />

auf Büchsen ge-worfen<br />

werden. Das war nicht einfach,<br />

so dass es zur Freude der begeisterten<br />

Zuschauer zahllose<br />

Strafrunden gab.<br />

Vor dem Start hatte sich Thomas<br />

Dechant bei den Organisatoren<br />

des gleichzeitig in Oberhof stattfindenden<br />

Weltcups<br />

entschuldigt, dass dieser „große<br />

Wettkampf“ zeitgleich stattfinden<br />

würde. Pro-fessionell machte er<br />

weiter und ging zum Interview<br />

über: „Wie fühlen Sie sich, Herr<br />

Putzer“, fragte er Jörn zur<br />

köstlichen Unterhaltung aller<br />

Zuschauer.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Prost (v.l.): Markus Beyer, Benny Heinrich und Dirk Büchner. Start zum Gaudi-Biathlonrennen.<br />

Voller Einsatz am Schießstand.<br />

31<br />

Von den Fans angefeuert: Andreas „Antenne“ Jäger.<br />

Stand das erste Mal auf Skiern: René Meinelt. Siegerehrung mit BM René Pooch und Frau Franziska.<br />

Das Abschlussfeuerwerk und der<br />

Fackellauf waren der krönende Abschluss<br />

eines stimmungsvollen Ski-Events auf dem<br />

Katzenberg!<br />

Allen Beteiligten gilt der Dank für den<br />

wieder einmal spontan organisierten<br />

Nachmittag im „<strong>Weißenborn</strong>er<br />

Schneezentrum“!


Neues von der<br />

„Kanone“<br />

Vom 14. bis 29.März finden in<br />

der Tautenhainer „Kanone“ die<br />

Schlachtwochen statt. Einen<br />

- Außer-Haus-Verkauf gibt es<br />

auch. „Die Leute kommen<br />

immer auf ihren Geschmack“,<br />

verrät Wirtin Jana Sörgel, „auch<br />

diesmal wird viel los sein.“<br />

Die nächste größere Veranstaltung<br />

findet dann Ostersamstag,<br />

dem 11.April 2009,<br />

ab 19.00 Uhr mit dem Osterfeuer<br />

statt. Dann wird der Kiosk<br />

offen sein und der Rost<br />

brennen.<br />

Ebenfalls im April kann das<br />

Tanzbein beim „Tanz in den<br />

Mai im Dreieck“ geschwungen<br />

werden. Treffpunkt ist am<br />

Donnerstag, dem 30.April<br />

2009 gegenüber dem Gasthaus.<br />

Vorschau: Am Himmelfahrtstag,<br />

Donnerstag, den 21.Mai 2009,<br />

lädt der Kanonengarten ganztags<br />

zum Kommen ein. Bier<br />

und Roster sind Programm.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Im Alter noch berühmt<br />

Max Plötner erzählt im Jenaer Stadionheft über Schalke-Spiel<br />

Max Plötner<br />

In der „Thüringischen Landeszeitung“<br />

wurde im Herbst über<br />

Max Plötner berichtet, weil der<br />

heute 85-jährige am 3.Oktober<br />

1937 beim Fußball-Freundschaftsspiel<br />

in Jena gegen den FC<br />

Schalke 04 im Stadion war. Dass<br />

die Geschichte „aufgerollt“ wurde,<br />

lag daran, dass die Gelsenkirchener<br />

Jena im laufenden Wettbewerb<br />

zugelost wurden. Hans-<br />

Jochen Gräfe, aus Hermsdorf und<br />

langjähriger Wegbegleiter von<br />

32<br />

Max, hatte den Kontakt zum TLZ-<br />

Redakteur Peter Palitzsch hergestellt.<br />

Für das Stadionheft zum Pokalspiel<br />

am 27.Januar 2009 wurde<br />

der Seniorfan ausführlich inter-viewt.<br />

„Auf meine alten Tage<br />

werde ich noch berühmt“, kommentierte<br />

Max das Medieninteresse<br />

mit einem Lächeln und fährt<br />

fort: „Ich freue mich, dass sich<br />

junge Leute für alte Geschichten<br />

interessieren und ich erzähle gern<br />

von den früheren Fußballzeiten.“<br />

Uli Klemm, Chefredakteur der Jenaer<br />

Stadionzeitung: „Ein so gutes<br />

und interessantes Interview<br />

bekommt man selten. Danke!“<br />

Sogar Antenne Thüringen rief bei<br />

Max im Vorfeld an und bat um<br />

seine Stimme, warum er ausge-rechnet<br />

auf Jena halten würde.<br />

„Das haben die bestimmt<br />

nicht ernst gemeint“, meinte Max<br />

mit einem Seitenhieb auf RW Erfurt.<br />

Mit dem aktuellen Spiel der Jenaer<br />

gegen die Schalker war Max<br />

zufrieden: „Die haben gut gespielt,<br />

aber die Schalker haben<br />

halt ins Tor getroffen.“<br />

Die Pokalpartie endete mit 4:1<br />

für den Bundesligisten aus Gelsenkirchen.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Historischer Streifzug durch <strong>Weißenborn</strong><br />

Teil 4: Das Herzog Ernst I.- bzw. Kriegerdenkmal im Park<br />

Das Denkmal zu Ehren von Herzog Ernst I. wurde im Jahre 1912 feierlich eingeweiht (Bild oben). Es stand im<br />

heutigen Park am Platz des 3.Oktobers. Als der Herzog abgedankt hatte, wurde das Denkmal umgestaltet (Bild<br />

unten). Fortan galt es als Mahnmal für die im 1.Weltkrieg gefallenen <strong>Weißenborn</strong>er. In den 1950er Jahren wurde<br />

das „Kriegerdenkmal“, wie es im Volksmund genannt wurde, abgetragen. - Nach Recherchen muss es vor der<br />

Einweihung des Herzog-Denkmals schon ein Ehrenmal – vermutlich zum Andenken an die Gefallenen von 1870/71 -<br />

gegeben haben. Das beweisen alte Ansichtskarten aus den Jahren um 1900.<br />

33


Sportlerwahl nach<br />

<strong>Weißenborn</strong><br />

In unserer letzten Ausgabe fieberte<br />

Franziska Müller der Auszeichnungs-<br />

und Dankeschönveranstaltung<br />

in Eisenberg entgegen.<br />

Landrat Andreas Heller und der<br />

Vorsitzende des Kreissportbundes<br />

Prof.Dr.Manfred Thieß<br />

nahmen die Ehrungen im<br />

Kaisersaal vor. Als Preisträgerin<br />

bei den Nachwuchssportlerinnen<br />

stand Franziska Müller<br />

ganz vorn. „Die Auszeichnung<br />

war für mich überraschend“,<br />

gab Franzi nach der Veranstaltung<br />

zu und weiter: „Umso<br />

mehr kann ich mich freuen!“<br />

Helmut Wiegand (rechts) erhielt die<br />

Glückwünsche von Jens Büchner.<br />

Ehrung für 40-jährige<br />

Mitgliedschaft<br />

Höhepunkt der Tischtennis-<br />

Weihnachtsfeier im Dezember<br />

2008 war die Auszeichnung<br />

von Helmut Wiegand.<br />

Der insbesondere als Nachwuchsspieler<br />

sehr erfolgreiche<br />

Tischtennisakteur ist 40 Jahre<br />

im Verein. Der Vereinsvorsitzende<br />

Jens Büchner dankte<br />

ihm für seine Treue und<br />

Einsatzbereitschaft über die vier<br />

Jahrzehnte ganz herzlich und<br />

wünschte ihm noch viel Spaß<br />

und Erfolg im Verein, sowie<br />

privat vor allem Gesundheit.<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

40 Jahre Freundschaft<br />

<strong>Weißenborn</strong>er und Kdynér feiern vier Jahrzehnte<br />

In diesem Jahr feiert der Kontakt<br />

<strong>Weißenborn</strong>s mit dem tschechischen<br />

Sportklub aus Kdyné ein<br />

besonderes Jubiläum.<br />

Seit 1969 verbinden die Vereine<br />

freundschaftliche Bande.<br />

Bis zur Wende stand der sportliche<br />

Wettkampf im Mittelpunkt<br />

der Treffen, ehe die Beziehungen<br />

stärker auf familiärer Ebene weitergeführt<br />

worden.<br />

Reiner Moreth, der von Anfang an<br />

dabei ist, regte an, den Tischtennisvergleich<br />

rechtzeitig zum<br />

Jubiläum wieder zu beleben.<br />

„Unsere tschechischen Freunde<br />

kommen vom 8. bis 10.Mai“, sagt<br />

Moreth, „vielleicht klappt es mit<br />

einem Vergleich der Erwachsenen<br />

und dem Nachwuchs. Jens<br />

Büchner, mit dem Reiner Moreth<br />

sprach, zeigte sich erfreut: „Gern<br />

greift der WSV die Tradition<br />

wieder auf, wenn es mit dem<br />

freundschaftlichen Aufeinandertreffen<br />

an der Tischtennisplatte<br />

kommt.“<br />

Kindersport lebt<br />

wieder auf<br />

Nach schier endlosen Bemühungen<br />

des Sportvereins lebt<br />

der Kindersport wieder auf.<br />

Montags von 14.30 bis 15.30<br />

Uhr soll das erste Angebot in der<br />

Turnhalle laufen. Sindy Riedel<br />

aus Tautenhain wurde als<br />

Übungsleiterin gewonnen. Die<br />

Stunde richtet sich in erster Linie<br />

an Schulkinder.<br />

WSV-Vorsitzender Jens Büchner:<br />

„Wir planen in Kürze, in der Zeit<br />

von 15.30 bis 16.30 Uhr, eine<br />

Stunde für 2- bis 6-jährige.“<br />

34<br />

Herrliche Treffen sah die Freundschaft<br />

schon in den 1970er Jahren.<br />

Derzeit laufen die Abstimmungen<br />

über das Programm<br />

und die Planungen, damit an<br />

jenem Wochenende auch viele<br />

aktive als auch ehemalige Spieler<br />

vor Ort sind.<br />

Die Kinder und Erwachsenen<br />

freuen sich auf den Vergleich<br />

Anfang Mai.<br />

Auf dem Weg zur<br />

Meisterschaft<br />

Tischtennisspieler Alexander Wiegand,<br />

ausgeliehen an den TSV<br />

Eisenberg, strebt mit seiner Jugendmannschaft<br />

den Titel in der<br />

Bezirksliga an.<br />

Nachdem die Vorrundenmeisterschaft<br />

schon eingefahren wurde,<br />

ist der 1.Platz zum Greifen nahe.<br />

Alexander spielt das zweite Jahr<br />

in der Kreisstadt. „Nach der<br />

Saison will ich aber wieder zurück<br />

nach <strong>Weißenborn</strong>“, sagt<br />

Alexander. Der WSV wird ihn bei<br />

den Herren einbauen.


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Franzi holt Thüringentitel<br />

Bei Landesmeisterschaft in Greiz aufs oberste Treppchen geklettert<br />

Erst konnte sie es gar nicht so<br />

recht fassen, dann strahlte sie<br />

übers ganze Gesicht: Franziska<br />

Müller vom <strong>Weißenborn</strong>er SV<br />

1882 gewann mit Carlos Lang<br />

(Post SV Mühlhausen) den Titel<br />

bei der Thüringer Landesmeisterschaft<br />

im Gemischten<br />

Doppel.<br />

„Ich freue mich riesig“, lautete ihr<br />

kurzes Statement nach der Partie.<br />

Freuen durfte sie sich auch, war<br />

es doch der erste Landesmeistertitel<br />

bei den Erwachsenen über-<br />

haupt, der ins Holzland ging.<br />

Zuvor war sie schon einmal<br />

Doppel-Meisterin im Schülerbereich.<br />

Betreuer Jens Büchner: „Ich bin<br />

mächtig stolz, dass Franzi so gut<br />

gespielt hat.“ Für ihn schloss<br />

sich auch ein Kreis. Mit Carlos<br />

Lang hatte er einst beim TSV<br />

1880 Gera-Zwötzen gespielt.<br />

Im Einzel und Doppel war sie<br />

zuvor in die Runde der letzten<br />

Acht vorgestoßen, was das sehr<br />

gute Ergebnis aufwertete.<br />

Franziska spielte sich in Greiz mit Carlos Lang zur Gewinn der Landesmeisterschaft.<br />

Kälteschock in<br />

der Turnhalle<br />

Auch die Turnhalle wurde vom<br />

Kälteeinbruch kurz nach der<br />

Jahreswende nicht verschont.<br />

Die Minusgrade ließen ein Teil des<br />

Heizungsrohres unter dem Dach<br />

einfrieren. Zum Glück platzte das<br />

Rohr ohne das ein großer Wasserschaden<br />

entstand.<br />

Eiskalt war die Turnhalle trotzdem,<br />

so dass es zur Spielab-sagen<br />

beim Tischtennis kam.<br />

Harald nicht nur<br />

in der Luft gut<br />

Traditionell vor Weihnachten lädt<br />

der Sportverein zum Jedermann-<br />

Turnier ein. „Die Teilnahme war<br />

diesmal weit unter den Erwartungen“,<br />

meinte Jens Büchner enttäuscht.<br />

Die Teilnehmer hatten<br />

trotzdem ihren Spaß. Harald<br />

Hirschfeld, ansonsten begeisteter<br />

Flugmodellsportler, siegte vor<br />

Kenny Zschockelt (Eisenberg) und<br />

Benjamin Poser.<br />

35<br />

Mitgliederzahl<br />

sinkt etwas<br />

Im Vorjahr standen 141 Mitglieder<br />

in der Statistik des Sportvereins.<br />

Jetzt sind es zum Jahresbeginn<br />

offiziell 133 gewesen.<br />

Feuerwehrsportler<br />

nicht mehr im WSV<br />

In den Sportverein wurden die<br />

Feuerwehrsportler im April<br />

letzten Jahres integriert. „Jetzt<br />

macht sich eine Mitgliedschaft<br />

nicht mehr notwendig“, weiß<br />

Ortsbrandmeister Jörg Werner.<br />

Alle aktiven Feuerwehrleute sind<br />

über die eigene Struktur versichert.<br />

Nur diejenigen, die<br />

unter 18 Jahre alt sind oder<br />

nicht der Feuerwehr angehören,<br />

müssen sich als Mitglieder im<br />

Sportverein anmelden.<br />

Vereinsfahrt geht<br />

nach Freyburg<br />

In der letzten Vorstandssitzung<br />

des WSV wurde der Termin für<br />

die diesjährige Vereinsfahrt festgelegt.<br />

Am 26.September 2009<br />

soll es nach Freyburg gehen.<br />

U.a. ist der Besuch des Schloß<br />

Neuenburg angedacht.<br />

Volleyballfeld wird<br />

aufgezeichnet<br />

André Schmauch kümmert sich<br />

darum, dass auf dem Parkett in<br />

der Turnhalle wieder ein Volleyballfeld<br />

aufgezeichnet wird. Er<br />

hatte schon im Frühjahr letzten<br />

Jahres die Malerarbeiten an den<br />

Wänden organisiert.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.weissenbornersv.de


<strong>Weißenborn</strong>er Nachrichtenblatt<br />

Tischtennis zwischen Frühstück<br />

und Gänsebraten<br />

<strong>Weißenborn</strong> empfängt Ebensee aus Österreich<br />

Viele Zuschauer wie gegen Falisolle (Belgien) dürfen es auch gegen Ebensee werden.<br />

Der <strong>Weißenborn</strong>er SV 1882 hat<br />

nach dem Freilos in der 1.<br />

Runde des Intercup-Trostwettbewerbes<br />

ein Heimspiel erwischt.<br />

Am 15.März 2009 kommt es<br />

quasi zwischen Frühstück und<br />

Gänsebraten um 10.00 Uhr<br />

zum Aufeinandertreffen mit der<br />

SPG EDV-Solution Ebensee.<br />

Die Spielzeit ist für eine Partiel<br />

im Intercup außergewöhnlich.<br />

WSV-Kapitän Dirk Büchner: „In<br />

der Regel wird am Samstag und<br />

Abends gespielt.“ Dazu kam es<br />

wegen der Terminenge bei den<br />

Österreichern nicht.<br />

Die Zielstellung für die Partie ist<br />

klar. „Gegen einen Drittligisten<br />

sind die Chance bei 40 Prozent“,<br />

weiß Spitzenspieler Jens<br />

Büchner. Ohne eine Aussicht auf<br />

einen Sieg gehen die <strong>Weißenborn</strong>er<br />

also nicht in die<br />

Begegnung.<br />

Der Verein aus Ebensee spielt in<br />

der so genannten Landesliga<br />

Oberösterreich. In dieser Spiel-<br />

klasse belegte die Mannschaft<br />

zuletzt im 12er-Feld den 8.<br />

(2007/08) und 6. Platz (2006/<br />

07).<br />

In der laufenden Serie ging das<br />

Team auf dem 9.Rang ins neue<br />

Jahr.<br />

Im Intercup verlor Ebensee in<br />

der 1.Runde glatt mit 0:4 in<br />

Mirande (Frankreich). In der 1.<br />

Intercup-Trostrunde bezwang<br />

Ebensee dann kurz vor Weihnachten<br />

den deutschen SC<br />

Wewer mit 4:3.<br />

Ebensee liegt in der Urlaubsregion<br />

Salzkammergut, die<br />

durch ihre einzigartige Berg- und<br />

Seenlandschaft weltberühmt<br />

wurde. Ebensee, eine Marktgemeinde<br />

am Südufer des Traunsees,<br />

befindet sich inmitten<br />

dieser abwechslungsreichen<br />

Landschaftspracht zwischen den<br />

Bergen.<br />

Der Eintritt zum Spiel ist natürlich<br />

frei. Beste Aussichten also<br />

auf viele Zuschauer in der<br />

<strong>Weißenborn</strong>er Turnhalle!<br />

36<br />

Die Tischtennis-<br />

Heimspiele des WSV<br />

1.Herren<br />

1.Bezirksliga<br />

So 08.03.2009 10.00<br />

- 1.TTC Saalfeld<br />

Sa 28.03.2009 13.00<br />

- SV Schott Jenaer Glas 3<br />

2.Herren<br />

1.Kreisregionalliga Gera/SHK<br />

Fr 20.03.2009 19.30<br />

- SG Braunichswalde 2<br />

Fr 03.04.2009 19.30<br />

- TSV 1886 Gera-Leumnitz<br />

Fr 08.05.2009 19.30<br />

- TSV 1880 Rüdersdorf 3<br />

Schüler<br />

Kreisregionalliga Gera/SHK<br />

Sa 14.03.2009 09.00<br />

- SV 1861 Liebschwitz<br />

Sa 25.04.2009 09.00<br />

- SG Braunichswalde<br />

Tim Herrmann freut sich auf jedes<br />

Spiel mit seiner Mannschaft.

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