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Weißenborner Geschichtsbuch Zu Milos Geburtstag kamen stets die Bläser aus Weißenborn (v.l.): Günter Eckhardt (genannt Gärtner, mit dem Rücken zum Fotografen), Günter Serfling (Spandel), Siegfried Baum, Gerd Graumüller, Walter Schmidt (aus Hermsdorf und damals musikalischer Leiter, 1912-2008), Friedrich Putzer und Günther Kluge (1932-1979). Lothar Jäger (links, gen.Wurzel, 1926-2002), der die große Trommel schlug, im Gespräch mit Milo. Ein Bier nippt Trompeter Gerd Graumüller. (Fotos: Uwe Träger) 16
Ein „Kostverächter“ war Milo - oftmals zum Leidwesen seiner Frau - in vielerlei Hinsicht nicht. Tolle und schnelle Autos waren eine seiner Leidenschaften. Oft wechselte er die Kraftwagen. So veräußerte er, einem mir vorliegenden Kaufbrief zufolge, 1958 eine blaue Cabriolimousine Adler Junior, Baujahr 1937 / 25 PS. Eine seiner attraktivsten Darbietungen - für ihn als Autofanatiker - war es wohl deshalb gerade, auf dem Rücken liegend, einen Fiat Topolino mit den Füßen hochzustemmen, der ein Gesamtgewicht von 750 Kilogramm aufwies. Eines seiner letzten eigenen Automobile war übrigens ein Cabriolet des Typs Wartburg 311. Damalige Rennfahrer zudem, wie der Hainspitzer Kurt Baum (1910-1982), gehörten zu seinem festen Bekanntschaftskreis. Baum war Motorsportler verschiedener Disziplinen, der auch mehrfach in den dreißiger Jahren an deutschen Rennen, beispielsweise auf dem Schleizer Dreieck, teilnahm. In seinem Hainspitzer Konstruktionsbüro entwickelte er seinen „Baum-BMW“, der es Ende der Vierziger Jahre immerhin auf beachtliche 196 Stundenkilometer brachte. Der vielfältigen Tierwelt galt die besondere Zuneigung des selbst kinderlosen Milo. Milo als Hobbyfalkner. (Foto: bj/Nachlass) Weißenborner Geschichtsbuch 17 Auf seinem Waldgrundstück tummelten sich zeitweise Raubvögel, Dohlen, Rehe, Enten, Kaninchen, sogar Füchse, Marder und anderes Getier. Denen gegenüber konnte der manchmal auch als Raubein geltende Kraftprotz äußerste Zärtlichkeit entgegenbringen. Hunde liebte er abgöttisch. Längst zur Ruhe gesetzt, galt ihm ein Spaziergang im Mühltal mit einem seiner Zöglinge als tägliches Ritual. In meinem Gedächtnis haften geblieben ist vor allem seine „Annette“ - eine riesige Neufundländerhündin, die brav neben ihm hertrottelte. Auf Bildern sind auch ein Rottweiler und ein Dalmatiner zu sehen. Sein Dackel „Hexe“ besaß bei Milo Narrenfreiheit, wie sich Elfriede Jäger, die ab 1962 in der Meuschkensmühle servierte, erinnert. Eine Beschimpfung dieses Hundes entsprach gleichzeitig einer Beleidigung der Person von Milo selbst, wie es Elfriede aus eigener Erfahrung und mit verschmitztem Lächeln verkündet. Ihre Worte schildern das Ehepaar Bahr zugleich als menschenfreundliche und warmherzige Arbeitgeber. Mit Martha verband sie eine feste Freundschaft bis zu deren Tod im Jahr 1989. Ihr Wohnhaus im Mühltal bauten Martha und Emil in der Zeit ab dem Jahr 1960. Fest hält sich in
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