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Ein „Kostverächter“ war Milo - oftmals zum Leidwesen<br />
seiner Frau - in vielerlei Hinsicht nicht.<br />
Tolle und schnelle Autos waren eine seiner<br />
Leidenschaften. Oft wechselte er die Kraftwagen.<br />
So veräußerte er, einem mir vorliegenden Kaufbrief<br />
zufolge, 1958 eine blaue Cabriolimousine Adler<br />
Junior, Baujahr 1937 / 25 PS. Eine seiner attraktivsten<br />
Darbietungen - für ihn als Autofanatiker -<br />
war es wohl deshalb gerade, auf dem Rücken<br />
liegend, einen Fiat Topolino mit den Füßen hochzustemmen,<br />
der ein Gesamtgewicht von 750<br />
Kilogramm aufwies. Eines seiner letzten eigenen<br />
Automobile war übrigens ein Cabriolet des Typs<br />
Wartburg 311.<br />
Damalige Rennfahrer zudem, wie der Hainspitzer<br />
Kurt Baum (1910-1982), gehörten zu seinem<br />
festen Bekanntschaftskreis. Baum war Motorsportler<br />
verschiedener Disziplinen, der auch mehrfach<br />
in den dreißiger Jahren an deutschen Rennen,<br />
beispielsweise auf dem Schleizer Dreieck,<br />
teilnahm. In seinem Hainspitzer Konstruktionsbüro<br />
entwickelte er seinen „Baum-BMW“, der es Ende<br />
der Vierziger Jahre immerhin auf beachtliche 196<br />
Stundenkilometer brachte.<br />
Der vielfältigen Tierwelt galt die besondere Zuneigung<br />
des selbst kinderlosen Milo.<br />
Milo als Hobbyfalkner. (Foto: bj/Nachlass)<br />
<strong>Weißenborn</strong>er Geschichtsbuch<br />
17<br />
Auf seinem Waldgrundstück tummelten sich<br />
zeitweise Raubvögel, Dohlen, Rehe, Enten,<br />
Kaninchen, sogar Füchse, Marder und anderes<br />
Getier. Denen gegenüber konnte der manchmal<br />
auch als Raubein geltende Kraftprotz äußerste<br />
Zärtlichkeit entgegenbringen. Hunde liebte er<br />
abgöttisch.<br />
Längst zur Ruhe gesetzt, galt ihm ein Spaziergang<br />
im Mühltal mit einem seiner Zöglinge als tägliches<br />
Ritual. In meinem Gedächtnis haften geblieben ist<br />
vor allem seine „Annette“ - eine riesige Neufundländerhündin,<br />
die brav neben ihm hertrottelte.<br />
Auf Bildern sind auch ein Rottweiler und ein<br />
Dalmatiner zu sehen.<br />
Sein Dackel „Hexe“ besaß bei Milo Narrenfreiheit,<br />
wie sich Elfriede Jäger, die ab 1962 in der<br />
Meuschkensmühle servierte, erinnert.<br />
Eine Beschimpfung dieses Hundes entsprach<br />
gleichzeitig einer Beleidigung der Person von Milo<br />
selbst, wie es Elfriede aus eigener Erfahrung und<br />
mit verschmitztem Lächeln verkündet. Ihre Worte<br />
schildern das Ehepaar Bahr zugleich als menschenfreundliche<br />
und warmherzige Arbeitgeber.<br />
Mit Martha verband sie eine feste Freundschaft bis<br />
zu deren Tod im Jahr 1989.<br />
Ihr Wohnhaus im Mühltal bauten Martha und Emil<br />
in der Zeit ab dem Jahr 1960. Fest hält sich in