Biotonne versus Eigenkompostierung â Stand und Perspektiven ...
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6. Biomasse-Forum 2012<br />
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass ein erheblicher Anteil an Bioabfällen nach wie<br />
vor über den Restabfall entsorgt <strong>und</strong> damit nicht oder nur unzureichend genutzt wird.<br />
Die damit einhergehende Vernichtung von Ressourcen- <strong>und</strong> Energiepotenzialen widerspricht<br />
den Zielen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.<br />
Dieser Umstand wird noch zusätzlich verstärkt durch die Vorgabe vieler öffentlichrechtlicher<br />
Entsorgungsträger, die per Abfall- <strong>und</strong> Gebührensatzung gekochte Lebensmittelreste,<br />
Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren, Knochen <strong>und</strong> Gräten, feuchtflüssige Nahrungsmittel,<br />
wie z. B. Joghurt oder Quark, aus der <strong>Biotonne</strong> ausschließen <strong>und</strong> vorgeben,<br />
dass diese Abfälle über den Restabfallbehälter zu entsorgen sind.<br />
Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> der steigenden Anzahl von Bioabfallvergärungsanlagen,<br />
die teilweise Vorschaltanlagen vor der Kompostierung darstellen, ist der Ausschluss<br />
dieser besonders biogasreichen Stoffströme völlig unverständlich.<br />
4 Bioabfallpotenzial im Restmüll<br />
Zur Ermittlung der potenziellen Organikmenge im Hausmüll wurde, basierend auf<br />
den Ergebnissen von Hausmüllanalysen 1 , ein mittlerer Anteil von ca. 40 % nativer<br />
Organik (Bioabfall) ermittelt (Abbildung 7).<br />
Abb. 7: Mittlere Zusammensetzung von Hausmüll<br />
Differenziert man nun zwischen <strong>Biotonne</strong>nnutzern <strong>und</strong> Nicht-<strong>Biotonne</strong>nnutzern, zeigt<br />
sich bei allen untersuchten öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern, dass der native<br />
Organikanteil (Bioabfälle) im Hausmüll bei Haushalten ohne <strong>Biotonne</strong> deutlich größer<br />
ist als bei Haushalten, die die <strong>Biotonne</strong> nutzen (Abbildung 8).<br />
1 602 Einzelstichproben aus 13 örE mit insgesamt ca. 4 Mio. Einwohnern<br />
48<br />
Mittel- <strong>und</strong> Feinmüll < 40 mm<br />
(ohne Organik)<br />
8,3 Gew.-%<br />
PPK<br />
10,6 Gew.-%<br />
Glas<br />
4,1 Gew.-%<br />
Kunststoffe<br />
6,3 Gew.-%<br />
Metalle<br />
1,8 Gew.-%<br />
Verb<strong>und</strong>e<br />
3,9 Gew.-%<br />
Sonstiges<br />
25,5 Gew.-%<br />
Organik<br />
39,3 Gew.-%<br />
Witzenhausen-Institut 2012