Biotonne versus Eigenkompostierung â Stand und Perspektiven ...
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6. Biomasse-Forum 2012<br />
2 <strong>Stand</strong> der <strong>Eigenkompostierung</strong><br />
2.1 Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Technik<br />
Das gr<strong>und</strong>legende Recht auf <strong>Eigenkompostierung</strong> ist bereits durch das KrWG gegeben.<br />
Nach § 17 des KrWG sind die Erzeuger <strong>und</strong>/oder Besitzer von Abfällen zu deren<br />
Abgabe verpflichtet, wenn sie selbst zur eigenen Verwertung des Abfalls nicht in<br />
der Lage sind. Die Verwertung muss ordnungsgemäß <strong>und</strong> schadlos erfolgen, d. h.<br />
sie muss in Einklang mit dem KrWG <strong>und</strong> anderen öffentlich-rechtlichen Vorschriften<br />
stehen <strong>und</strong> darf durch die Beschaffenheit der Abfälle, das Ausmaß der Verunreinigung<br />
<strong>und</strong> die Art der Verwertung keine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit<br />
verursachen <strong>und</strong> vor allem keine Schadstoffanreicherung hervorrufen.<br />
Demzufolge sind Eigenkompostierer nur dann von der Überlassungspflicht befreit,<br />
soweit sie eine Verwertung auf den von ihnen im Rahmen ihrer privaten Lebensführung<br />
genutzten Gr<strong>und</strong>stücke durchführen.<br />
Die exakte Zahl der Eigenkompostierer in Deutschland ist nicht bekannt. Man kann<br />
allerdings in allen Städten <strong>und</strong> Kreisen, die eine <strong>Biotonne</strong> anbieten, feststellen, dass<br />
ein bestimmter Prozentsatz der Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sich als Eigenkompostierer<br />
von der <strong>Biotonne</strong> befreien lässt. Der Anschlussgrad an die <strong>Biotonne</strong> schwankt in diesen<br />
Regionen zwischen 20 % <strong>und</strong> annähernd 100 %. Hierbei lässt sich eine klare<br />
Abhängigkeit von möglichen Gebühreneinsparungen durch <strong>Eigenkompostierung</strong> <strong>und</strong><br />
der Eigenkompostiererquote feststellen, d. h. je größer die Einsparungsmöglichkeiten,<br />
desto mehr Eigenkompostierer sind in der Regel festzustellen.<br />
Die Nachweisführung über die <strong>Eigenkompostierung</strong> wird b<strong>und</strong>esweit sehr unterschiedlich<br />
gehandhabt <strong>und</strong> reicht von einfachem Ankreuzen <strong>und</strong> Einreichen des Befreiungsantrages<br />
bis hin zu Flächennachweisen <strong>und</strong> Fotodokumentation der <strong>Eigenkompostierung</strong>sanlage.<br />
Stichprobenartig werden auch Kontrollen durchgeführt.<br />
Die technische Umsetzung <strong>und</strong> Praxis der <strong>Eigenkompostierung</strong> wird ebenfalls in einem<br />
sehr weiten Spektrum realisiert. Sie reicht von einem einfachen Haufwerk bis<br />
hin zu geschlossenen Kompostern. Für die <strong>Eigenkompostierung</strong> stehen verschiedene<br />
Komposterbauweisen zur Verfügung (Abbildung 1). Bei ausreichendem Platzangebot<br />
bietet die Aufsetzung zur Kompostmiete mit den Vorteilen des leichten Befüllens<br />
<strong>und</strong> Umsetzens eine einfache <strong>und</strong> gute Lösung. Der Lattenkomposter bietet den<br />
Vorteil des selbstständigen Luft- <strong>und</strong> Wasseraustauschs, ist aber nur bedingt witterungsbeständig.<br />
Für kleine Gärten bieten sich Schnellkomposter aus Kunststoff an.<br />
Sie sind platzsparend <strong>und</strong> schützen kompostierte Speiseabfälle vor Ungeziefer. Da<br />
bei ihnen die Fäulnisgefahr durch einen nur mäßigen Feuchtigkeitsaustausch hoch<br />
ist, bedarf diese Art der Kompostierung besonderer Sorgfalt. In der Regel wird keine<br />
aktive Belüftung durchgeführt, die Belüftung der Mieten erfolgt durch Diffusion<br />
oder/<strong>und</strong> Umsetzen der Mieten. Die Mischung von feuchten <strong>und</strong> weichen Abfällen mit<br />
stark strukturierten <strong>und</strong> trockenen Abfällen lässt den Rottevorgang durch so entste-<br />
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