Biotonne versus Eigenkompostierung â Stand und Perspektiven ...
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6. Biomasse-Forum 2012<br />
2.2 Bioabfälle für die <strong>Eigenkompostierung</strong><br />
Die im häuslichen Bereich anfallenden Bioabfälle eignen sich in unterschiedlicher<br />
Weise für die <strong>Eigenkompostierung</strong>. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann man drei verschiedene Eignungsprofile<br />
zuordnen.<br />
I Gut geeignete Inputstoffe<br />
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Gut geeignete Inputstoffe sind Garten- <strong>und</strong> Grünabfälle. Dies gilt für Baum-,<br />
Strauch-, Hecken-, Stauden- <strong>und</strong> Grasschnitt, Laub, Schnittblumen, Fallobst,<br />
Unkraut, rohe Gemüse-, Salat- <strong>und</strong> Obstabfälle. Hierbei handelt es sich um<br />
gute Kompostrohstoffe, die vergleichsweise geringe Anforderungen an die<br />
Kompostierung stellen.<br />
II Weniger gut geeignete Inputstoffe<br />
Deutlich höhere Anforderungen an die <strong>Eigenkompostierung</strong> stellen pflanzliche<br />
Küchenabfälle <strong>und</strong> Speisereste. Hierbei sind insbesondere gegarte Gemüse<br />
<strong>und</strong> Obstabfälle, Brotreste, Nudeln, Reis, Hirse, Schalen, Zitrusfrüchte, verdorbene<br />
oder überlagerte pflanzliche Lebensmittel ohne Verpackung, Kaffee<strong>und</strong><br />
Teesatz etc. zu nennen. Da diese Abfälle in der Regel das deutlich höhere<br />
Energiepotenzial aufweisen, muss zum ordnungsgemäßen Ab- <strong>und</strong> Umbau<br />
dieser Stoffe kontinuierlich genügend Sauerstoff bereitgestellt werden, was<br />
üblicherweise durch regelmäßiges Umsetzen erfolgt. Bei diesen Abfallströmen<br />
besteht ein Risiko für einen erhöhten tierischen Schädlingsbefall.<br />
III Schlecht geeignete Inputstoffe<br />
Tierische Küchenabfälle <strong>und</strong> Speisereste eignen sich nur bedingt für die <strong>Eigenkompostierung</strong>.<br />
Insbesondere rohe oder gekochte Fleisch-, Geflügel- <strong>und</strong><br />
Fischabfälle, Innereien, Knochen, Wurst, Käse, Eier, Eierschalen <strong>und</strong> überlagerte<br />
bzw. verdorbene tierische Lebensmittel ohne Verpackung sowie Milchprodukte<br />
stellen eine hohe Anforderung an die <strong>Eigenkompostierung</strong>. Hierbei<br />
steht die Hygienisierung <strong>und</strong> Abtötung von phyto- <strong>und</strong> humanpathogenen<br />
Keimen im Vordergr<strong>und</strong>. Zudem besteht die Gefahr des erhöhten Schädlingsbefalls,<br />
insbesondere durch Mäuse <strong>und</strong> Ratten.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden bei der überwiegenden Anzahl der Eigenkompostierer<br />
Stoffströme der Gruppe III <strong>und</strong> teilweise auch der Gruppe II nicht der <strong>Eigenkompostierung</strong><br />
zugeführt, sondern in der Regel über den Restabfall entsorgt. Somit wird<br />
in der Praxis nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Küchen- <strong>und</strong> Speiseabfälle<br />
tatsächlich der <strong>Eigenkompostierung</strong> zugeführt.<br />
2.3 Anforderungen an die <strong>Eigenkompostierung</strong><br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass mit der <strong>Eigenkompostierung</strong> schädliche, nachteilige oder das<br />
allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigende Einwirkungen auf Boden, Wasser, Luft