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Biotonne versus Eigenkompostierung – Stand und Perspektiven ...

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6. Biomasse-Forum 2012<br />

Auch beim Vergleich der Siedlungsstrukturen zeigen sich deutliche Unterschiede in<br />

der spezifischen Erfassungsleistung von Bio- <strong>und</strong> Grünabfällen (Abbildung 5). Die<br />

meisten Bioabfälle (<strong>Biotonne</strong>) werden im dichteren ländlichen sowie im städtischen<br />

Bereich erfasst (54 bis 58 kg/E*a). Im ländlichen Bereich mit weniger als 150 E/km²<br />

werden lediglich ca. 38 kg Bioabfall je Einwohner <strong>und</strong> Jahr erfasst. In dieser Struktur<br />

wird oftmals zugunsten der <strong>Eigenkompostierung</strong> auf eine umfassende Einführung der<br />

<strong>Biotonne</strong> verzichtet. Allerdings dokumentieren viele Hausmüllanalysen, dass sich<br />

gerade in diesen Siedlungsstrukturen aufgr<strong>und</strong> der deutlich größeren Gartenflächen<br />

<strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen höheren Grünabfallaufkommen, trotz teilweise gut funktionierender<br />

<strong>Eigenkompostierung</strong> hohe Anteile an Bioabfällen im Hausmüll wiederfinden.<br />

Somit ist der Verzicht auf eine <strong>Biotonne</strong> in ländlichen Strukturen in der Regel<br />

nicht sinnvoll.<br />

In der großstädtischen Bebauung (> 1.750 E/km²) werden mit lediglich 24 kg je Einwohner<br />

<strong>und</strong> Jahr die geringsten Mengen an Bioabfällen (<strong>Biotonne</strong>) erfasst (Abbildung<br />

5). In hoch verdichteten Bebauungsstrukturen wird oftmals mit dem Hinweis auf<br />

Stellplatzprobleme auf die Umsetzung der getrennten Bioabfallerfassung verzichtet.<br />

Allerdings findet sich auch in diesen Strukturen ein deutlich höheres Potenzial.<br />

Abb. 5: Getrennt erfasstes Bio- <strong>und</strong> Grünabfallaufkommen (2007) differenziert<br />

nach Siedlungsstruktur<br />

3.2 Umsetzung der Erfassung von Bio- <strong>und</strong> Grünabfällen in den<br />

Kreisen, kreisfreien Städten <strong>und</strong> Zweckverbänden<br />

In Deutschland gibt es 96 öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (von insgesamt<br />

405), die ihren Bürgern keine <strong>Biotonne</strong> anbieten (Abbildung 6). Dies betrifft r<strong>und</strong><br />

14,3 Mio. Menschen. 67,5 Mio. Bürger leben in Regionen, in denen die <strong>Biotonne</strong> eingeführt<br />

wurde. Der tatsächliche Anschlussgrad an die <strong>Biotonne</strong> liegt in diesen Regio-<br />

46<br />

70 kg/E*a<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

38,1<br />

59,2<br />

ländlich<br />

(bis 150 E/km²)<br />

58,4<br />

60,2<br />

ländlich dicht<br />

(150 bis 750 E/km²)<br />

53,6<br />

51,6<br />

städtisch<br />

(750 bis 1.750 E/km²)<br />

Bioabfall Grünabfall<br />

Quelle: Eigene Ausw ertung auf der Gr<strong>und</strong>lage der Abfallbilanzen der Länder<br />

24<br />

35,7<br />

großstädtisch<br />

(mehr als 1.750 E/km²)

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