15.04.2013 Aufrufe

Positionen und Perspektiven der Ausbildung für den höheren ...

Positionen und Perspektiven der Ausbildung für den höheren ...

Positionen und Perspektiven der Ausbildung für den höheren ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Beruf THEMEN<br />

Die jüngste b<strong>und</strong>esweite Umfrage zur Nachfrage von Absolventen <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>höheren</strong><br />

Bibliotheksdienst (Stand: Juni 2003) ergab einen kumulierten Ersatzbedarf<br />

von über 559 Beschäftigten des <strong>höheren</strong> Dienstes bis 2012, d.h. ca. 56<br />

Personen pro Jahr. Ein gesicherter Bedarf an Absolventen dieser <strong>Ausbildung</strong><br />

ist über Jahre hinaus gegeben. Bei einer konservativen Schätzung lässt sich<br />

somit ein jährlicher Bedarf von ca. 30 <strong>Ausbildung</strong>splätzen <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>höheren</strong><br />

Bibliotheksdienst auf mittlerer Sicht voraussagen (insbeson<strong>der</strong>e unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Tatsache, dass in die Län<strong>der</strong>umfrage nicht alle potentiellen Arbeitgeber,<br />

wie z.B. die außeruniversitären Forschungseinrichtungen, einbezogen<br />

wur<strong>den</strong>).<br />

Das erweiterte Dienstleistungsspektrum setzt bei allen Bibliotheksmitarbeitern<br />

umfassende Informations- <strong>und</strong> Medienkompetenz zur effektiven <strong>und</strong> effizienten<br />

Bewältigung <strong>der</strong> endnutzerorientierten Aufgaben des Wissensmanagements<br />

voraus. Die künftige bibliothekarische <strong>Ausbildung</strong> des Berufsnachwuchses<br />

muss verstärkt die Aufgabenfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> digitalen Informationsversorgung<br />

durch Anpassung <strong>und</strong> Umstrukturierung <strong>der</strong> Lehrpläne in <strong>den</strong> <strong>Ausbildung</strong>seinrichtungen<br />

berücksichtigen. Aber auch Schulung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

gewinnen unter dem Gesichtspunkt des lebenslangen Lernens erheblich an<br />

Bedeutung <strong>und</strong> sind bereits in die <strong>Ausbildung</strong>sphase einzubin<strong>den</strong>.<br />

Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> KMK Arbeitsgruppe Bibliotheken sind aus dieser Lage folgende<br />

Schlüsse abzuleiten:<br />

1. Ein gesicherter Bedarf an Absolventen des <strong>höheren</strong> Bibliothekdienstes ist<br />

auf Jahre hin absehbar, <strong>der</strong> sich außerdem um <strong>den</strong> Personalbedarf erhöht,<br />

<strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> Drittmittelför<strong>der</strong>ung ergibt. Deshalb ist weiterhin eine abgestimmte<br />

b<strong>und</strong>esweite <strong>Ausbildung</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>höheren</strong> Bibliotheksdienst erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die <strong>den</strong> For<strong>der</strong>ungen des Wissenschaftsrates nach einer professionellen<br />

<strong>Ausbildung</strong> des Berufsnachwuchses Rechnung trägt <strong>und</strong> die<br />

sich zukunftsorientiert weiterentwickelt. Alternativen zu dieser Form <strong>der</strong><br />

<strong>Ausbildung</strong> des bibliothekarischen Nachwuchses im <strong>höheren</strong> Dienst sind<br />

nicht existent.<br />

2. Das Nebeneinan<strong>der</strong> von verwaltungsinterner (München <strong>und</strong> Berlin) <strong>und</strong><br />

zusätzlicher verwaltungsexterner (Berlin/postgraduales Fernstudium sowie<br />

Köln mit dem postgradualen Master-Zusatzstudienangebot) <strong>Ausbildung</strong>sgänge<br />

ist unter Wettbewerbsgesichtspunkten um <strong>Ausbildung</strong>skonzepte zu<br />

begrüßen. Angesichts <strong>der</strong> mittelfristigen Bedarfserhebung ist eine Beschränkung<br />

auf diese bei<strong>den</strong> <strong>Ausbildung</strong>swege allerdings sinnvoll.<br />

3. In einem angemessenen Zeitraum (d.h. nach drei <strong>Ausbildung</strong>szyklen) sollte<br />

eine Evaluierung <strong>und</strong> anschließende Weiterentwicklung <strong>der</strong> bei<strong>den</strong> <strong>Ausbildung</strong>swege<br />

erfolgen, angepasst auch an die generelle Internationalisierung<br />

im deutschen Studienwesen.<br />

BIBLIOTHEKSDIENST 38. Jg. (2004), H. 2 183

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!