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0. Handout. Deckblatt Musik im Seminar. mit Bild - DGSL

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Kreativer Einsatz von<br />

<strong>Musik</strong> …<br />

… <strong>im</strong> suggestopädischen<br />

Unterricht<br />

<strong>DGSL</strong>-Kongress / Brehna 2<strong>0.</strong>3.2011<br />

Roswitha Sanders<br />

DaF/DaZ-Trainerin / Suggestopädin


„Kreativer Umgang <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong> <strong>im</strong> <strong>Seminar</strong>““<br />

Es war wieder mal ein lebendiger und bunter <strong>DGSL</strong>-Kongresstag. Nach einem<br />

ereignisreichen Tag <strong>mit</strong> vielen interessanten Workshops sitzen einige Teilnehmer noch<br />

gemütlich am Kaminfeuer. Annett, die zum ersten Mal einen suggestopädischen<br />

Kongress besucht hat, genießt ein Glas Rotwein, der samten in einem großen, bauchigen<br />

Glas sch<strong>im</strong>mert, während Hartmut einen Schluck von seinem köstlich duftenden Espresso<br />

n<strong>im</strong>mt. Sie schauen eine Weile auf die knisternden Holzscheite und lauschen auf die<br />

<strong>Musik</strong> <strong>im</strong> Hintergrund.<br />

Annett:<br />

„Du Hartmut, ich habe in den letzten Tagen<br />

echt viel über Suggestopädie gelernt: wie wichtig der<br />

multisensorische Ansatz ist und wie man Lernprozesse geschickt<br />

rhythmisieren kann. Interessant und hilfreich fand ich auch den<br />

Blick auf die Gruppenprozesse und die Frage, wie sich negative<br />

Suggestionen aufbrechen lassen, da<strong>mit</strong> das Lernen Spaß macht und<br />

erfolgreich ist.<br />

Aber was hältst du von der Idee, <strong>Musik</strong> <strong>im</strong> <strong>Seminar</strong> einzusetzen?<br />

Ist das nicht eher störend?“<br />

Hartmut: (schüttelt den Kopf)<br />

Annett:<br />

„Nein, ganz und gar nicht! Ich setze <strong>Musik</strong> schon lange in meinen<br />

<strong>Seminar</strong>en ein und habe da<strong>mit</strong> nur die besten Erfahrungen<br />

gemacht.“<br />

„Echt? Erzähl mal!“<br />

Hartmut: (nippt noch mal an seinem Espresso)<br />

„Na, zuallererst ist <strong>Musik</strong> das perfekte Mittel die Lernatmosphäre<br />

positiv zu gestalten. Meine <strong>Seminar</strong>teil-nehmer freuen sich in der<br />

Regel, wenn sie <strong>mit</strong> ruhiger, heiterer <strong>Musik</strong> empfangen werden,<br />

besonders wenn sie eine anstrengende Anreise hatten. Die <strong>Musik</strong> hilft<br />

ihnen abzuschalten und sich auf etwas Neues einzulassen.“<br />

Annett:<br />

„Das verstehe ich. Das geht mir <strong>im</strong> Moment <strong>mit</strong> der <strong>Musik</strong> hier <strong>im</strong><br />

Hintergrund genauso!“


Die Beiden lehnen sich zurück und lauschen ein paar Takte auf die<br />

<strong>Musik</strong>.<br />

Hartmut:<br />

„Apropos „<strong>Musik</strong> <strong>im</strong> Hintergrund“: die benutze ich auch gerne, wenn<br />

meine Teilnehmer allein oder in Gruppen arbeiten sollen!“<br />

Annett:<br />

„Lenkt die <strong>Musik</strong> sie nicht ab?“<br />

Hartmut:<br />

„Ganz <strong>im</strong> Gegenteil. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die <strong>Musik</strong><br />

beschwingt und gerade auch bei Gruppen-arbeiten das Gespräch<br />

schneller in Gang bringt.“<br />

Annett:<br />

„Und was für <strong>Musik</strong> kannst du mir da empfehlen?“<br />

Hartmut:<br />

„Du solltest auf jeden Fall ein Instrumentalstück wählen, eins das<br />

nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell ist.<br />

Übrigens ist es auch gut, mal bei den Teilnehmern nachzuhören, wie<br />

ihnen die Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong> gefällt, so kannst du dir dein eigenes<br />

Repertoire aufbauen.“<br />

Annett:<br />

„Das ist eine pr<strong>im</strong>a Idee!<br />

Ach übrigens, wenn ich so richtig abgespannt bin, lege ich mir<br />

manchmal selbst meine Lieblingstanzmusik an und hüpfe quer durchs<br />

Wohnz<strong>im</strong>mer. Das könnte ich doch auch <strong>im</strong> <strong>Seminar</strong> nutzen, oder?“<br />

Hartmut:<br />

„Genau! Wenn alle wieder mal <strong>im</strong> „Suppenkoma“ sind, etwa nach<br />

einer langen Mittagspause, dann bringe ich meine Gruppe <strong>mit</strong> einem<br />

knackigen Energizer wieder in Schwung und das geht am besten <strong>mit</strong><br />

<strong>Musik</strong>.“<br />

Annett:


„Mensch, dass ich das noch nicht früher ausprobiert habe. Warum<br />

sollte das nicht auch <strong>im</strong> <strong>Seminar</strong> funktionieren, wenn es mir selbst so<br />

gut tut? Du musst mir da unbedingt noch mehr Tipps geben.“<br />

Hartmut:<br />

„Klar, das mache ich gerne. Aber jetzt bringen wir uns erst noch mal<br />

selber wieder in Schwung und tanzen eine Runde. Kommst du <strong>mit</strong>?<br />

Ich glaube, Marcus hat drüben schon die Disco eröffnet!“<br />

Annett:<br />

„Klar, gerne! Gearbeitet haben wir heut schon genug!“


Einsatzmöglichkeiten von <strong>Musik</strong><br />

in <strong>Seminar</strong> und Unterricht<br />

Es gibt gute Gründe, <strong>Musik</strong> als integrales Element in einen ganzheitlichen, lebendigen<br />

Lehr- und Lern - Prozess <strong>mit</strong> einzubeziehen und die auditive Lernumgebung bewusst zu<br />

gestalten.<br />

Um die <strong>Musik</strong> aber nicht zur „Dauerberieselung“ werden zu lassen, ist es wichtig, sich die<br />

jeweiligen inhaltlichen, methodischen und sozialen Lernziele bewusst zu machen.<br />

Einsatzmöglichkeiten von <strong>Musik</strong>:<br />

• Einst<strong>im</strong>mung auf das <strong>Seminar</strong> / den Tag / das Thema<br />

• Abrundung eines <strong>Seminar</strong>s / eines Prozesses / einer Unterrichtsphase<br />

• Gestaltung einer angenehmen Lernatmosphäre<br />

• Belebung der Pausen<br />

• Energieaufbau<br />

• Präsentation von Inhalten: „Lernkonzerte“<br />

• Verankerung von Lerninhalten<br />

• Gestaltung von Übergängen<br />

• Tänze


1. <strong>Musik</strong>stück<br />

Fragebogen: Wahrnehmung von <strong>Musik</strong><br />

Die <strong>Musik</strong> ist für mich: beruhigend ( ) anregend ( ) neutral ( ) etwas anderes:<br />

Wo spüre ich die <strong>Musik</strong>? Kopf ( ) Brust ( ) Bauch ( ) etwas anderes:<br />

Welche <strong>Bild</strong>er, Erinnerungen, Emotionen, andere Reaktionen löst die <strong>Musik</strong> bei mir aus?<br />

________________________________________________________________________________________<br />

2. <strong>Musik</strong>stück<br />

Die <strong>Musik</strong> ist für mich: beruhigend ( ) anregend ( ) neutral ( ) etwas anderes:<br />

Wo spüre ich die <strong>Musik</strong>? Kopf ( ) Brust ( ) Bauch ( ) etwas anderes:<br />

Welche <strong>Bild</strong>er, Erinnerungen, Emotionen, andere Reaktionen löst die <strong>Musik</strong> bei mir aus?<br />

________________________________________________________________________________________<br />

3. <strong>Musik</strong>stück<br />

Die <strong>Musik</strong> ist für mich: beruhigend ( ) anregend ( ) neutral ( ) etwas anderes:<br />

Wo spüre ich die <strong>Musik</strong>? Kopf ( ) Brust ( ) Bauch ( ) etwas anderes:<br />

Welche <strong>Bild</strong>er, Erinnerungen, Emotionen, andere Reaktionen löst die <strong>Musik</strong> bei mir aus?<br />

________________________________________________________________________________________


Legen Sie sich eine eigene <strong>Musik</strong>datei an!<br />

In seinem Buch “<strong>Musik</strong> für lebendiges Training“ empfiehlt Hartmut Wagner, sich eine<br />

eigene <strong>Musik</strong>datei aufzubauen, um die richtige <strong>Musik</strong> am richtigen Ort einsetzen zu<br />

können und so<strong>mit</strong> den Lernprozess ganzheitlicher gestalten zu können.<br />

• Beobachten Sie Ihre Reaktion auf best<strong>im</strong>mte <strong>Musik</strong> und werden Sie sensibel für<br />

ihre Wirkung (beschwingend, heiter, aggressiv, beruhigend …)<br />

• Vergleichen Sie Ihre eigene Wahrnehmung <strong>mit</strong> der Reaktion der Teilnehmer.<br />

• Legen Sie sich eine eigene <strong>Musik</strong>datei an, in der Sie die notwendigen Daten, die<br />

Qualität der <strong>Musik</strong>stücke und ihre Eignung für best<strong>im</strong>mte Inhalte und Phasen des<br />

Unterrichts notieren.<br />

Beispiel einer ausgefüllten Karteikarte:<br />

Geeignet für: 1. letzte <strong>Seminar</strong>stunde vor Weihnachten<br />

2. Pausen<br />

3.Abschlussabend / freies Tanzen<br />

<strong>Musik</strong>titel: Feliz Navidad<br />

Komponist: ?<br />

Interpret: José Feliciano<br />

Produzent: ?<br />

Wirkung auf mich: ausgelassen, nicht sent<strong>im</strong>ental …<br />

Instrumental / St<strong>im</strong>me: kleine Band, St<strong>im</strong>me<br />

Puls / Beat: 74 Schläge / Minute<br />

Rhythmus: lebendig, klare Struktur, gleich bleibend schnell<br />

Sonstiges: laut einstellen, regt zum freien Tanzen an<br />

Erfahrung <strong>mit</strong> dem <strong>Musik</strong>titel <strong>im</strong> <strong>Seminar</strong>:<br />

hat lockere Abschlussst<strong>im</strong>mung geschaffen, leitete<br />

zwanglos zum Verabschieden der TN über<br />

(Nach: Wagner, Hartmut: <strong>Musik</strong> für lebendiges Lernen (PLS Verlag) Bremen 1993)


Verankerung von Lerninhalten <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong><br />

Beispiel: „Bruder Jakob“<br />

Präpositionen <strong>mit</strong> dem Dativ können <strong>mit</strong> der Melodie von „Bruder Jakob“ memorisiert<br />

werden. TIPP: Verankern Sie nur jeweils einen Inhalt / eine Struktur etc. <strong>mit</strong> der<br />

gleichen Melodie!<br />

Notizen:<br />

„Aus bei <strong>mit</strong> nach<br />

Aus bei <strong>mit</strong> nach<br />

Seit von zu<br />

Seit von zu<br />

Stehen <strong>mit</strong> dem Dativ<br />

Stehen <strong>mit</strong> dem Dativ<br />

Immerzu<br />

Immerzu!“<br />

Eigene


Unregelmäßige Verben<br />

Ein Vogel wollte Hochzeit machen …<br />

Ein Fisch, der schw<strong>im</strong>mt, ein Fisch, der schwamm, ein Fisch der ist geschwommen, fideralala,<br />

fideralala, fideralalalala!<br />

Die Schnecke kriecht, die Schnecke kroch, die Schnecke ist gekrochen,<br />

fideralala, fideralala, fideralalalala!<br />

Und jetzt Sie!<br />

Schreiben Sie eigene Stophen <strong>mit</strong> unregelmäßigen Verben:<br />

Und wer jetzt alle Verben weiß, der kriegt den allerersten Preis!<br />

fideralala, fideralala, fideralalalala!


Energieaufbau <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong>: „Pflaumen pflücken“<br />

Ziel: Energieaufbau<br />

Materialien / Vorbereitung: kurzes schnelles <strong>Musik</strong>stück (z.B. aus dem Soundtrack „Jenseits der<br />

Stille das Stück „Roter Salon“ – Dauer: 1:37)<br />

Dauer: 5 Minuten (incl. Anleitung)<br />

Ablauf:<br />

Passend zum Takt der <strong>Musik</strong> s<strong>im</strong>ulieren alle zusammen eine <strong>im</strong>aginäre „Pflaumenernte“:<br />

Sie greifen<br />

zwe<strong>im</strong>al rechts oben in den „Baum“,<br />

zwe<strong>im</strong>al links oben in den „Baum“,<br />

und legen die „Pflaumen<br />

zwe<strong>im</strong>al rechts unten in den „Korb“,<br />

zwe<strong>im</strong>al rechts oben in den „Korb“.<br />

Für Teilnehmer <strong>mit</strong> Rückenproblemen kann der „Korb“ auf einem <strong>im</strong>aginären „Stuhl“ stehen.<br />

Die Energieaufbauübung ist kurz und knackig, belebt Körper und Geist und macht Spaß.<br />

Probieren Sie es aus!


Energieaufbau <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong>: „Kal<strong>im</strong>ba de Luna“<br />

Materialien / Vorbereitung: <strong>Musik</strong> „Kal<strong>im</strong>ba de Luna“ von Tony Esposito<br />

Dauer: 5-10 Minuten<br />

Ablauf:<br />

Alle Teilnehmer stehen eng zusammen <strong>im</strong> Kreis. Die Bewegungen werden <strong>im</strong>mer überkreuz ausgeführt.<br />

Zum Rhythmus der <strong>Musik</strong> heben alle<br />

• ihren rechten Arm und führen die Hand zu ihrer linken Wange,<br />

• den linken Arm zur rechten Wange;<br />

• anschließend tippen alle <strong>mit</strong> der rechten Hand die (rechte) Schulter ihres linken Nachbarn<br />

• <strong>mit</strong> der linken Hand die (linke) Schulter ihres rechten Nachbarn<br />

• die Hüfte ihres linken Nachbarn<br />

• die Hüfte ihres rechten Nachbarn<br />

• die Knie ihres linken Nachbarn<br />

• die Knie ihres rechten Nachbarn<br />

• die Fußspitzen ihres linken Nachbarn<br />

• die Fußspitzen ihres rechten Nachbarn<br />

Anschließend geht die Bewegung wieder langsam von unten nach oben:<br />

Wir tippen noch mal auf<br />

• die Fußspitzen ihres linken Nachbarn<br />

• die Fußspitzen ihres rechten Nachbarn<br />

• die Knie ihres linken Nachbarn<br />

• die Knie ihres rechten Nachbarn<br />

• usw.<br />

Sollte die Gruppe aus dem Takt kommen, fangen wir von vorne an! Viel Spaß dabei!


Theoretisches:<br />

Literaturempfehlungen<br />

<strong>Bild</strong> der Wissenschaft 8/2003: Das Hirn giert nach <strong>Musik</strong><br />

Etscheit, Georg: Die Macht der <strong>Musik</strong>. In: Natur und Kosmos. 09/2006<br />

Koch, Marcus: Vom kreativen Umgang <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong>. In Trainieren <strong>mit</strong> Herz und Verstand. Einführung in<br />

die suggestopädische Trainerpraxis Hrsg. Claudia Grötzbach (Gabal Verlag) Offenbach<br />

2006<br />

Merritt, Stephanie: Die heilende Kraft der klassischen <strong>Musik</strong>. Kösel-Verlag 1998<br />

Wagner, Hartmut: <strong>Musik</strong> für lebendiges Lernen (PLS Verlag) Bremen 1993<br />

Spitzer, Manfred: <strong>Musik</strong> <strong>im</strong> Kopf (Schattauer Verlag)<br />

Praktische Tipps:<br />

Bönzli, Werner; Grammatikalische Liebeslieder. (Hueber Verlag) München 2007<br />

Methodische Vorschläge <strong>mit</strong> Kopiervorlagen / DaF<br />

Huth, Manfred: Lieder und <strong>Musik</strong> <strong>im</strong> DaF-Unterricht.<br />

http://www.manfred-huth.de/fbr/lit/lied.html<br />

Praktische Materialsammlung<br />

Kind, Uwe: Eine kleine Deutschmusik. (Langenscheidt) . Berlin und München 1983<br />

Label France - Chansons d'hier et musiques d'aujourd'hui. (Klett Verlag) Stuttgart<br />

CD und Lehrerhandbuch <strong>mit</strong> Kopiervorlagen<br />

Murphey, T<strong>im</strong>: Music and Song (Klett) Stuttgart 1992<br />

Enthält eine Übersicht von geeigneten englischen Liedern nach grammatischen und<br />

inhaltlichen Aspekten gegliedert<br />

Rodriguez Cemillan, Dolores: (Rock)<strong>Musik</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht<br />

http://www.manfred-huth.de/fbr/lit/lied.html<br />

Lernziele / Kriterien der Liedauswahl / Didaktisierungsvorschläge<br />

Song Line. 22 Hits (Klett Verlag) Stuttgart 1993

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