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IMAGE: Leitfaden Prävention Diabetes - Deutsche Diabetes-Stiftung

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Eine Information für Freunde und Förderer der <strong>Stiftung</strong><br />

Die pandemische Ausbreitung der Wohlstandskrankheit<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> ist leider<br />

ungebrochen. Zwei Ziele hat die <strong>Diabetes</strong><strong>Stiftung</strong><br />

DDS gegen diesen Trend im Fokus:<br />

• Die Früherkennung<br />

zur Reduzierung der<br />

Dunkelziffer bereits<br />

Betroffener – mit deren<br />

sofortiger Behandlung,<br />

zur Vermeidung oder<br />

Verzögerung von Folgeerkrankungen.<br />

• Die Sensibilisierung<br />

der Bevölkerung für<br />

die schleichende<br />

Krankheit und ihre<br />

Folgen – zur Risiko-<br />

Erkennung und damit<br />

Chance für die <strong>Prävention</strong>,<br />

vorrangig mit Lebensstil-Intervention.<br />

Eine neue und in tensiveAufklärungs-Kampagne<br />

– gemeinsam<br />

mit ebenfalls engagiertenKooperationspart-<br />

<strong>IMAGE</strong>: <strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>Prävention</strong> <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> Fassung – EU-Projekt <strong>IMAGE</strong> – Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

nern – ist sicher notwendig. Der Be völkerung<br />

muss massiv bewusst gemacht werden, dass<br />

die Folgen von Typ-2-<strong>Diabetes</strong> schmerzhaft,<br />

lebensverkürzend und obendrein teuer sind.<br />

Die angekündigten hohen Zusatzbeiträge der<br />

Kassen können nur mit Krankheitsvermeidung<br />

Inhalt dieser Ausgabe<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

EU-Projekt <strong>IMAGE</strong> 2010:<br />

<strong>Deutsche</strong> Fassung<br />

<strong>Prävention</strong> des<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> in Europa<br />

im Zaum gehalten werden: Gesundheitsförderung<br />

und <strong>Prävention</strong> vor Reparatur.<br />

Vorher müssen allerdings die Experten und<br />

Meinungsbildner „im System“ involviert und<br />

von dieser Notwendigkeit<br />

überzeugt<br />

werden. Geplant sind<br />

weitere Studien, die<br />

das fehlende Pro-<br />

<strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>Prävention</strong><br />

<strong>Diabetes</strong><br />

blem-Bewusstsein in<br />

der Bevölkerung – mit<br />

Hilfe nicht-medizinischerWissenschaftler<br />

– analysieren sollen.<br />

Auch hier wird die<br />

DDS das Thema offensiv<br />

angehen und diese<br />

Forschung fördern.<br />

Viele Fragen sind<br />

noch ungelöst und in<br />

weiten Kreisen der<br />

Risikopopulation umsetzbare<br />

Lösungen<br />

müssen pragmatischer<br />

aufbereitet<br />

werden. Aus den bestehenden<br />

Erkenntnissen über erfolgreiche<br />

<strong>Prävention</strong>smaßnahmen muss eine variable<br />

Baukasten-Systematik entstehen, die individuell<br />

umgesetzt und an die Bedürfnisse der<br />

Menschen angepasst werden kann. Allerdings<br />

bedarf es wohl auch eines neuen, motivie-<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>Diabetes</strong> ..................................................... Seite 2<br />

Was ist das ISO-Syndrom ............................................................. Seite 4<br />

Beta-Zellen Symposium ............................................................... Seite 5<br />

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt ................................................. Seite 6<br />

Spielend mehr bewegen .............................................................. Seite 7<br />

<strong>Diabetes</strong> Ratgeber ....................................................................... Seite 8<br />

13. Jahrgang, Nr. 2, Sommer 2011<br />

ie ersten Krankenkassen sind<br />

zahlungsunfähig – eine drastische Dmonatliche<br />

Aufzahlung für die<br />

Versicherten wurde bereits angekündigt.<br />

Wie lange hält unser „Gesundheitswesen“,<br />

dessen Systematik und<br />

Bezahlung fast ausschließlich auf<br />

„Reparatur“ ausgerichtet ist, diese<br />

einseitige Orientierung noch durch?<br />

Dies muss von der Gesundheitspolitik<br />

und den Kostenträgern – sofort und<br />

endlich auch ehrlich – den Wählern,<br />

Versicherten und Patienten offen und<br />

verständlich dargelegt werden.<br />

Auf Dauer werden die jährlichen<br />

milliardenhohen Kostensteigerungen nur<br />

aufhaltbar sein, wenn es neben der<br />

optimalen Betreuung kranker Menschen<br />

vor allem um das Verhindern von<br />

Krankheiten geht.<br />

Konkret geht es um die Millionen von<br />

Menschen mit Adipositas, Bluthochdruck<br />

und den Stoffwechselstörungen des<br />

Metabolischen Syndroms – über Typ-2-<br />

<strong>Diabetes</strong> hin zu den oft dramatisch<br />

endenden Folgeerkrankungen.<br />

Unser Gesellschaftssystem mit all<br />

seinen Ausuferungen lässt Verhältnisund<br />

Verhaltens-Änderung und damit auch<br />

<strong>Prävention</strong> der wichtigsten chronischen<br />

Krankheiten kaum zu – der Weg zum<br />

Überfluss scheint derzeit unumkehrbar.<br />

Damit einher gehen einseitige und zu<br />

energiedichte Ernährung, mangelnde<br />

Bewegung, häufig mit der Argumentation<br />

„keine Zeit, kein Geld“ und zunehmender<br />

beruflicher und sozialer Stress.<br />

Die wachsende Zahl der Betroffenen<br />

ist der Hintergrund für den <strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>Prävention</strong>. Die vorliegende deutschsprachige<br />

Gesamtveröffentlichung des<br />

EU-<strong>Prävention</strong>s-Projekts <strong>IMAGE</strong> – herausgegeben<br />

durch die DDS – zeigt sehr<br />

detaillierte<br />

evidenzbasierte<br />

Chancen und<br />

Möglichkeiten<br />

für nachhaltige<br />

<strong>Prävention</strong>.<br />

Seitens der<br />

<strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> DDS<br />

wünschen wir<br />

uns, dass mit diesem Werk ein wertvoller<br />

Grundstein für den schwierigen und<br />

komplexen Weg zur praktischen<br />

Umsetzung einer nachhaltigen <strong>Prävention</strong><br />

gelegt wird.<br />

Prof. Dr. Rüdiger Landgraf<br />

Vorsitzender des Kuratoriums DDS


2<br />

Im Interview<br />

Prof. Dr. Peter Schwarz<br />

Was kann <strong>IMAGE</strong> bewirken ?<br />

<strong>IMAGE</strong> hat die wissenschaftlichen<br />

Grundlagen für die Umsetzung der<br />

<strong>Prävention</strong> des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> in die<br />

klinische Praxis in Europa erarbeitet.<br />

Neben der Evidenz-basierten Leitlinie<br />

wurde zugleich eine Praxis-Leitlinie<br />

entwickelt, die geeignet ist <strong>Prävention</strong><br />

umzusetzen. Parallel dazu entstand ein<br />

Curriculum für die Ausbildung von<br />

<strong>Prävention</strong>s managern. Dieses wird<br />

bereits in acht europäischen Ländern<br />

eingesetzt und bildet die Grundlage zum<br />

Aufbau eines Netzwerkes <strong>Prävention</strong> in<br />

der EU. Mit dem dazu entwickelten<br />

Qualitätsmanagement sind bereits bei<br />

Kostenträgern und medizinischen<br />

Institutionen Programme entstanden.<br />

Welche Optionen für Deutschland ?<br />

Herausragendes Beispiel ist die<br />

Ausbildung der <strong>Prävention</strong>smanager.<br />

Im Moment können <strong>Prävention</strong>smanager<br />

in Sachsen (www.tumaini.de) und<br />

Nordrhein-Westfalen (www.hs-niederrhein.de)<br />

ausgebildet werden. Dieses<br />

Training läuft in Sachsen mit Unterstützung<br />

der EU, hoffentlich bald auch an<br />

weiteren Standorten in Deutschland.<br />

Eine gute Chance sehe ich im Hinblick<br />

auf das Qualitätsmanagement.<br />

So haben bereits Krankenkassen in<br />

Deutschland, basierend auf der<br />

<strong>IMAGE</strong>-Vorlage, eigene QM-Programme<br />

für die <strong>Prävention</strong> wie auch die<br />

<strong>Diabetes</strong>-Versorgung aufgesetzt.<br />

Wann <strong>Prävention</strong> vor Reparatur ?<br />

Die Inzidenz chronischer Erkrankungen<br />

(wie z.B. <strong>Diabetes</strong> mit seinen<br />

Folgen) ist nicht nur in Deutschland<br />

bedrohlich. Wir müssen daher<br />

unbedingt in die <strong>Prävention</strong> investieren,<br />

um diese Entwicklung zu verlangsamen<br />

oder zu stoppen. Deswegen ist die<br />

Frage nach dem „Wann“ einfach zu<br />

beantworten: so früh wie möglich!<br />

Gefordert sind neue, grundlegende<br />

Konzepte aus Public Health, medizinischer,<br />

ökonomischer und sozialer<br />

Sicht, die einen gesunden Lebensstil<br />

und einen gesünderen Alltag<br />

Wirklichkeit werden lassen. Dazu gibt<br />

es viele Evidenz-basierte Ansätze –<br />

deren praktische Umsetzung bewiesen<br />

werden muss. Hier stehen wir erst am<br />

Anfang. <strong>IMAGE</strong> hat einen ersten Schritt<br />

getan, viele weitere müssen folgen.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

Prof. Dr. med.<br />

Peter E. H.<br />

Schwarz,<br />

Universitätsklinikum<br />

Carl<br />

Gustav Carus<br />

der TU<br />

Dresden<br />

<strong>IMAGE</strong>: <strong>Leitfaden</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>Diabetes</strong><br />

Europäische Leitlinie – Evidenz-basiert<br />

Informationen zu Public-Health-Strategien und zur<br />

Primärprävention des Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und seiner Folgekomplikationen.<br />

Wirksamkeit der Interventions-Komponenten in der <strong>Prävention</strong><br />

Ernährung und Bewegung: Systematische Überprüfung von Reviews.<br />

renden wie koordinierenden „Begleiters“ für<br />

eine erfolgreiche Gesunderhaltung: den<br />

<strong>Prävention</strong>s- oder Gesundheitsmanager.<br />

Im europäischen <strong>IMAGE</strong>-Projekt – mit 32<br />

Partnerorganisationen aus 16 Ländern – sind<br />

die strukturellen Voraussetzungen in sieben<br />

Arbeitspaketen durchgängig erarbeitet worden.<br />

Die <strong>Diabetes</strong><strong>Stiftung</strong> DDS hat aktiv und<br />

fördernd daran mitgewirkt und stellt jetzt die<br />

deutsche Fassung vor, den „<strong>Leitfaden</strong> <strong>Prävention</strong><br />

<strong>Diabetes</strong>“.<br />

Nach der Faktenschrift „<strong>Prävention</strong> vor Kuration“<br />

und dem Buch „<strong>Diabetes</strong> in Deutschland“,<br />

kommt hier die strukturierte Systematik<br />

als <strong>Leitfaden</strong> für eine durchführbare<br />

<strong>Prävention</strong> in den Markt:<br />

<strong>Prävention</strong> des Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

in Europa – übertragbar<br />

auf andere Wohlstandserkrankungen,<br />

insbesondere<br />

das Metabolische Syndrom.<br />

In den sechs Kapiteln dieses<br />

„<strong>Leitfaden</strong> <strong>Prävention</strong>“ werden<br />

auf 340 Seiten alle Grund lagen<br />

und die in den Experten-Teams<br />

zusammengestellten und erarbeiteten<br />

Vorgaben für eine praxisgerechte<br />

Umsetzung bereitgestellt.<br />

Was ist uns die <strong>Prävention</strong> wert ?<br />

Gesund sein bis ins hohe<br />

Lebensalter ist für den Großteil<br />

unserer Bevölkerung eines der<br />

erstrebenswertesten Ziele. Be-<br />

Europäische Praxis-Leitlinie („Toolkit“)<br />

Hinweise für die Implementierung zu Public-Health-Strategien<br />

und zur Primärprävention des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Curriculum für die Ausbildung von <strong>Prävention</strong>smanagern<br />

Vereinheitlichung der Ausbildung von Gesundheitsexperten auf Basis<br />

der neuesten Erkenntnisse in der <strong>Prävention</strong>sforschung.<br />

Qualitätsindikatoren in der <strong>Prävention</strong><br />

Systematische Erfassung und Dokumentation sowie Evaluation bis hin zu Benchmarking.<br />

E-Learning-Portal für <strong>Prävention</strong>s-Aktivitäten<br />

Verfügbarkeit von evidenzbasierten Informationen für Gesundheitsexperten,<br />

Umsetzung und Verbreitung der Curricula für <strong>Prävention</strong>smanager.<br />

trachten wir hingegen die Heerscharen übergewichtiger<br />

Kinder und adipöser Erwachsener,<br />

dann zeichnen sich am Horizont drastische Folgen<br />

ab. Stoffwechsel- und Gefäßkrankheiten<br />

werden zu erheblichen Belastungen unseres<br />

Gesundheitssystems und führen zu sinkender<br />

Lebensqualität sowie Lebenserwartung der<br />

Betroffenen, bei kaum mehr finanzierbaren<br />

volkswirtschaftlichen Kosten.<br />

Auch die Säulen unseres Gesundheitssystems<br />

sind brüchig, seit Jahren folgt ein<br />

„Reformgesetz“ auf das andere – die Folge<br />

sind vorwiegend Umverteilungen. Noch immer<br />

ist die Gesundheitspolitik weit entfernt von der<br />

vierten Säule, der <strong>Prävention</strong> – ein folgenschwerer<br />

Fehler.<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>Prävention</strong><br />

<strong>Diabetes</strong><br />

340 Seiten – Paperback<br />

ISBN 978-3-87490-814-6<br />

im Buchhandel für EUR 25,-*<br />

... oder direkt bestellen unter<br />

info@diabetesstiftung.de<br />

* 5,00 € gehen als Spende direkt<br />

in <strong>Prävention</strong>sprojekte der DDS<br />

<strong>Prävention</strong> muss eine<br />

tragende Säule in unserem<br />

Gesundheitssystem werden !<br />

EU-Projekt <strong>IMAGE</strong> 2010:<br />

<strong>Deutsche</strong> Fassung<br />

<strong>Prävention</strong> des<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> in Europa<br />

<strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>Prävention</strong><br />

<strong>Diabetes</strong>


<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

Kennen Sie das<br />

ISO-Syndrom ?<br />

Internetabhängigkeit – Schulphobie – Obesitas<br />

Fast zwei Millionen<br />

Kinder und Jugendliche<br />

sind betroffen von<br />

Übergewicht oder Adipositas<br />

– mit daraus<br />

entstehenden Folgekrankheiten<br />

wie u.a.<br />

Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Fett leber, Typ-2-<strong>Diabetes</strong> und Depression.<br />

Auf der Suche nach optimaler <strong>Prävention</strong> von<br />

juveniler Adipositas, spielt die jugendliche<br />

Lebenswelt eine entscheidende Rolle: soziales<br />

Umfeld, veränderte Familienstrukturen, gesellschaftlicher<br />

Umbruch, Leistungsdruck, Computer-bedingte<br />

mediale Vielfalt, übermäßige<br />

Konsumanreize, bewegungsarmes Freizeitverhalten.<br />

Immer häufiger findet man in der Anamnese<br />

von extrem übergewichtigen Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen eine fatale Trias:<br />

I nternetabhängigkeit<br />

S chulvermeidendes Verhalten<br />

O besitas (Adipositas)<br />

Hauptschrittmacher der Zunahme von Adipositas<br />

und Typ-2-<strong>Diabetes</strong> in unserer zivilisierten<br />

Industriewelt sind Überernährung und Bewegungsmangel.<br />

Die Prävalenz von Übergewicht<br />

bei Kindern und Jugendlichen beträgt laut<br />

KIGGS-Studie des Robert Koch Institutes in<br />

Deutschland ~15 %, eine Adipositas liegt bei<br />

~6 % dieser Altersgruppe vor.<br />

Verändertes Essverhalten wie Auslassen<br />

des Frühstücks, schnelles, exzessives und<br />

unausgewogenes Essen, unregelmäßige und<br />

teilweise auch nächtliche Zwischenmahlzeiten,<br />

lange Bildschirmzeiten, körperliche Inaktivität<br />

und kurze Schlafdauer sind mit Übergewicht<br />

im Jugendalter assoziiert. Parallel dazu steigt<br />

bei übergewichtigen Jugendlichen die Häufigkeit<br />

von schulvermeidendem Verhalten.<br />

Internet-Abhängigkeit und Medien-Abusus<br />

Ein besonderes Problem stellt die extensive<br />

Videospiel-Benutzung von Kindern und<br />

Jugendlichen dar. Einerseits erhöht sie das<br />

Risiko für Adipositas, andererseits kann sie zu<br />

einer klinisch relevanten Videospiel-Abhängigkeit<br />

führen. Diese ist durch geringere schulische<br />

Erfolge, häufigere Schulvermeidung,<br />

geringere Schlafzeiten, chaotischen Tagesablauf<br />

(einschließlich Tag-Nacht-Umkehr), eingeschränkte<br />

Freizeitaktivitäten und eine erhöhte<br />

Rate an Suizidgedanken gekennzeichnet.<br />

Schulvermeidendes Verhalten<br />

Immer häufiger werden extrem adipöse<br />

Schüler betreut, die wegen Stigmatisierung<br />

und „Hänseleien“ in der Schule gefehlt haben.<br />

Zusammen mit der Fettleibigkeit besteht ein<br />

deutlich erhöhtes Risiko, vom Ausbildungs-<br />

und Arbeitsleben ausgeschlossen zu werden.<br />

Schul-Verweigerer (täglich in Deutschland ca.<br />

300.000 Schüler) erreichen nachweislich häufig<br />

keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss.<br />

Sie sind daher lebenslang sozial und<br />

ökonomisch benachteiligt. In Berlin werden an<br />

Werktagen bereits vormittags in den Elektronikmärkten<br />

Computerspiele abgeschaltet, die vornehmlich<br />

von Schülern genutzt werden.<br />

Bitte Ihre<br />

Meinung !<br />

Die Leserumfrage zum<br />

ISO-Syndrom fi nden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.dds-report.de<br />

Aufklärung<br />

3<br />

Netzwerken für den<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

eit einigen Monaten ist die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> (DDS) Sauch<br />

bei den großen sozialen<br />

Online-Netzwerken Facebook und<br />

Twitter zu finden. Schon seit Jahren<br />

präsentiert die DDS auf der Webseite<br />

www.diabetesstiftung.de relevante<br />

Nachrichten aus dem Umfeld von<br />

<strong>Diabetes</strong>, Adipositas und Metabolischem<br />

Syndrom. Seit das „Netz“<br />

interaktiv geworden ist, bieten uns<br />

die sogenannten „Social Media“-<br />

Plattformen viele neue sinnvolle<br />

Möglichkeiten.<br />

Auf Twitter können Nachrichten als<br />

kurze Beiträge<br />

von 140 Zeichen<br />

in Echtzeit<br />

verbreitet<br />

werden.<br />

Jeder kann dort<br />

die Nachrichten<br />

verfolgen, die für<br />

ihn von persönlichem Interesse sind.<br />

Bei Twitter finden Sie die Nachrichten<br />

der DDS unter dem Kürzel<br />

„DDS_<strong>Stiftung</strong>“.<br />

Facebook ist eine Mischung aus<br />

Stammkneipe und schwarzem Brett.<br />

Auf der Seite der DDS haben Sie die<br />

Möglichkeit, an der Pinnwand<br />

Nachrichten, Bilder und Infos zu<br />

hinterlassen,<br />

die Pinnwand-<br />

Beiträge der DDS<br />

zu kommentieren<br />

oder auf der<br />

eigenen Seite<br />

mit anderen<br />

Facebook-<br />

Mitgliedern zu teilen.<br />

Bei Facebook gibt es auch eine<br />

Diskussionsplattform, wo Fragen<br />

gestellt und beantwortet werden<br />

können. Die DDS teilt über diesen Kanal<br />

auch kuriose Fundstücke aus dem Netz<br />

und stellt Veranstaltungs-Termine<br />

online. Bei Facebook finden Sie uns<br />

über die Suchfunktion unter<br />

„<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong>“.<br />

Natürlich gibt es auch weiterhin den<br />

„Klassiker“– unter www.diabetesrisiko.de/newsletter_anmeldung.html<br />

können Sie den Newsletter der DDS<br />

bestellen und erhalten diesen dann alle<br />

vier Wochen bequem per E-Mail.<br />

Treffen Sie uns ...<br />

... live im Netz !


S<br />

4<br />

Geschäftsstelle DDS:<br />

Neue Gesichter<br />

in der Geschäftsstelle<br />

eit Anfang März hat die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> (DDS) zwei<br />

neue Gesichter in der Geschäfts-<br />

stelle in München.<br />

Birsel Sevingül – Managerin<br />

Geschäftsstelle (ganz rechts)<br />

Birsel Sevingül kümmert sich um die<br />

Organistion im Büro. Die Abwicklung der<br />

Förderprojekt-Anträge liegt in Ihren<br />

Händen, genauso wie die Team-Unterstützung.<br />

Dazu kommt die Betreuung der<br />

Spender und Interessenten sowie der<br />

Mitglieder des Förderkreises.<br />

Susanne von Brand zu Neidstein<br />

– Öffentlichkeitsarbeit mit<br />

Fundraising (ganz links)<br />

Susanne von Brand betreut den<br />

Bereich Öffentlichkeitsarbeit mit<br />

Fundraising für die DDS. Dazu zählt u.a.<br />

die Koordinierung der Publikationen:<br />

REPORT und die <strong>Stiftung</strong>sbeiträge in<br />

Fachzeitschriften. Hinzu kommt die<br />

Entwicklung des Spendenmarketings.<br />

Petra Beutler – Projektmanagerin<br />

<strong>Prävention</strong> (3.v.rechts)<br />

Petra Beutler teilt sich das Projektmanagement<br />

mit Beate Huber. Innerhalb<br />

des Projektteams kümmert sie sich<br />

besonders um den Bereich „Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement“, den<br />

<strong>Diabetes</strong>MARKT und begleitet fachlich<br />

diverse Publikationen der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Beate Huber – Projektmanagerin<br />

<strong>Prävention</strong> (3.v.links)<br />

Beate Huber ist die neue Kollegin im<br />

Projektmanagement. Dort ist sie u.a.<br />

verantwortlich für „KoQuaP“ sowie die<br />

Entwicklung einer Systematik zur<br />

flächendeckenden <strong>Prävention</strong> und zur<br />

Aufklärung der Bevölkerung, beginnend<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Reinhart Hoffmann – Beauftragter<br />

des Vorstands (2.v.links)<br />

Reinhart Hoffmann führt im Namen<br />

des <strong>Stiftung</strong>s-Vorstands seit 1996 die<br />

Geschäfte der DDS. Er hat die <strong>Stiftung</strong><br />

profiliert, gefördert und ausgebaut.<br />

Prof. Dr. Rüdiger Landgraf – Vorsitzender<br />

des Vorstands (2.v.rechts)<br />

Prof. Rüdiger Landgraf ist seit über 5<br />

Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender der<br />

DDS. Sein Einsatz im 35-jährigen Kampf<br />

gegen <strong>Diabetes</strong> in Forschung und Praxis<br />

findet in der DDS seine Fortsetzung.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

Physiologie und Pathophysiologie der<br />

Insulin-produzierenden Beta-Zellen<br />

90. Tagung der <strong>Deutsche</strong>n Physiologischen Gesellschaft<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> (DDS)<br />

fördert und unterstützt Forschung auf<br />

dem Gebiet der Diabetologie. In den<br />

letzten Jahren haben sich, nach langen und<br />

heftig geführten wissenschaftlichen Diskussionen,<br />

die Erkenntnisse zur Pathogenese des<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> erheblich gewandelt. Von einer<br />

reinen Insulinresistenz-Erkrankung ist jetzt die<br />

Beta-Zelle der Langerhans’schen Insel in den<br />

Mittelpunkt der Krankheitsentstehung gerückt.<br />

Grundlagen- und klinische Forschung zur Physiologie<br />

und Pathophysiologie der Beta-Zellen<br />

sind deshalb von entscheidender Bedeutung<br />

für <strong>Prävention</strong>, Entstehung und Progression<br />

der sehr heterogenen Erkrankung Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Aus wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

leiten sich potentielle Interventionen (nichtpharmakologisch<br />

und pharmakologisch) ab.<br />

Daher wurde dieses hochkarätige Symposium<br />

von der DDS gefördert.<br />

Wissenschaftliches Symposium Regensburg<br />

Am 27.03.2011 fand unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. Gisela Drews, Eberhard Karls Universität<br />

Tübingen, anlässlich der 90. Tagung der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Physiologischen Gesellschaft, erstmals<br />

im Rahmen einer Jahrestagung, ein spezielles<br />

Symposium über die Insulin-sezernierenden<br />

Beta-Zellen des Pankreas statt.<br />

Anlässlich der dramatisch steigenden Zahl<br />

an Typ-2-Diabetikern weltweit, gewinnt die<br />

experimentelle Diabetologie, die u.a. die<br />

Physiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie<br />

der Beta-Zellen untersucht, immer mehr<br />

an Bedeutung.<br />

Abb. 1 zeigt schematisch die wichtigsten<br />

Schritte, die in der Beta-Zelle zur Insulinsekretion<br />

führen. Steigt die Blutglukose-<br />

Konzentration, so wird vermehrt Glukose aus<br />

dem Blut über einen Glukosetransporter (Glut)<br />

in die Beta-Zellen aufgenommen und verstoff-<br />

wechselt. Dabei entsteht in den Mitochondrien<br />

ATP (Adenosintriphosphat), das als Ligand an<br />

ATP-abhängige Kalium-Kanäle (KATP-Kanäle)<br />

bindet und diese verschließt. Dies führt zur<br />

Depolarisation des Membranpotentials der<br />

Zellen und durch Öffnen von Calcium-Kanälen,<br />

die diese Veränderung der Membranspannung<br />

registrieren, kann Calcium aus dem Extrazellulärraum<br />

in das Zytosol der Beta-Zellen einströmen.<br />

Dieser Anstieg der zytosolischen Calcium-Konzentration<br />

ist das Triggersignal für die<br />

Freisetzung von Insulin aus den Speichervesikeln<br />

(Granula) durch Exozytose. Der Stimulus<br />

Glucose führt bei dieser sogenannten Stimulus-Sekretions-Kopplung<br />

zur Freisetzung<br />

von Insulin. Je mehr Glukose vorhanden<br />

ist, desto mehr Insulin wird freigesetzt.<br />

Die oben beschriebene Signalkaskade<br />

wird in der Fachliteratur als „Triggering<br />

Pathway“ bezeichnet (Abb.2). Wichtige<br />

insulinotrope Pharmaka wie Sulfonylharnstoffe<br />

oder Glinide wirken auf den Triggering<br />

Pathway, da sie KATP-Kanäle hemmen.<br />

Es gibt zusätzlich einen sog.<br />

„Amplifying pathway“, bei dem Metabolite<br />

oder Hormone den Triggering Pathway<br />

verstärken (Prof. Dr. Jean-Claude Henquin<br />

von der Université Louvain). Bei Patienten<br />

mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong> scheint der Amplifying<br />

Pathway beeinträchtigt zu sein.


<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

Dabei spielt der Einfluss von oxidativem<br />

Stress auf die Ionen-Kanäle der Beta-Zellen eine<br />

entscheidende Rolle (PD Dr. Martina Düfer,<br />

Universität Tübingen). Da Beta-Zellen extrem<br />

empfindlich gegenüber oxidativem Stress<br />

sind, ist es wichtig zu untersuchen, inwieweit<br />

Beta-Zellen dagegen geschützt werden können.<br />

Sulfonylharnstoffe sind z.B. geeignet,<br />

einen protektiven Effekt vor oxidativem Stress<br />

auf Beta-Zellen auszuüben. Erstaunlicherweise<br />

resultiert die Hemmung der KATP-Kanäle in<br />

der Hochregulation der wichtigsten antioxidativen<br />

Enzyme in den Beta-Zellen, was sie vor<br />

einer Verminderung der Insulinsekretion und<br />

dem programmierten Zelltod (Apoptose) durch<br />

oxidativen Stress schützt (Abb. 3).<br />

Bei der Steuerung des Exozytose-Prozesses<br />

von Insulin spielen sog. SNARE-Proteine, die<br />

sowohl in der Membran der Insulinvesikel als<br />

auch der Plasmamembran vorkommen, eine<br />

wichtige Rolle bei der Bildung der Fusionsporen<br />

(Abb. 4). Prof. Dr. Lena Eliasson, Lund-<br />

University Malmö, stellte eine völlig neue physiologische<br />

Regulation der SNARE-Proteine<br />

durch microRNA (miRNA) vor. Offensichtlich<br />

spielen miRNAs auch eine wichtige Rolle bei<br />

der Regulation der Insulinsekretion. Bislang<br />

wurden einige miRNAs in Beta-Zellen identifi-<br />

ziert, wobei diese sowohl stimulierende als<br />

auch hemmende Wirkungen auf die Insulinsekretion<br />

haben können. Wenn man die Regulation<br />

des Exozytose-Prozesses besser versteht,<br />

könnte man bei der Therapie des Typ-2- <strong>Diabetes</strong><br />

pharmakologisch direkt hier angreifen.<br />

In dem Symposium wurden auch genetisch<br />

bedingte Krankheiten, die durch Mutationen<br />

an Ionenkanälen der Beta-Zellen hervorgerufen<br />

werden, diskutiert (Prof. Dr. Mark Dunne,<br />

University of Manchester). Insbesondere stand<br />

der KATP-Kanal der Beta-Zellen und dessen<br />

Mutationen im Vordergrund, die zu vermehrter<br />

Insulinsekretion und damit zu schweren Hypoglykämien<br />

führen (Abb. 5). Viele dieser Patienten<br />

sind von Geburt an resistent gegenüber<br />

Substanzen, die die Zellmembran hyperpolarisieren,<br />

und dadurch die Insulinsekretion vermindern,<br />

wie z.B. Diazoxid, das KATP-Kanäle<br />

der Beta-Zellen öffnet. Bei vielen dieser Patienten<br />

hilft bisher nur eine partielle oder totale<br />

Pankreatektomie.<br />

Inzwischen konnte gezeigt werden, dass<br />

dieser genetisch bedingte Hyperinsulinismus<br />

unterschiedliche Ursachen haben kann und je<br />

nach Mutation unterschiedliche Therapien<br />

wirksam sind. Prof. Dunne und seine Mitarbeiter<br />

haben Zugang zu humanem Pankreasmaterial,<br />

das nach Pankreatektomie in Kultur<br />

gehalten werden kann. Sie konnten erstmals<br />

zeigen, dass durch Veränderung der Kulturbedingungen<br />

therapieresistente Beta-Zellen in<br />

Zellen verwandelt werden können, die auf die<br />

hyperpolarisierenden Therapeutika wieder ansprechen.<br />

Ob sich aus diesen Forschungen in<br />

Zukunft therapeutische Möglichkeiten ableiten<br />

lassen, muss gezeigt werden.<br />

Professor Dr. Gisela Drews<br />

Pharmakologie – Pharmazeutisches Institut<br />

72076 Tübingen<br />

gisela.drews@uni-tuebingen.de<br />

Buchbesprechung<br />

Das egoistische Gehirn<br />

Warum unser Kopf Diäten<br />

sabotiert und gegen<br />

den eigenen Körper kämpft<br />

D<br />

icke sind nicht „schuld“ an ihrem<br />

Übergewicht. Schuld trägt das<br />

egoistische Gehirn.<br />

Unser Gehirn braucht Energie – am<br />

besten Glukose, also Traubenzucker.<br />

Damit es auch immer ausreichend damit<br />

versorgt ist, steuert unser Gehirn die<br />

Verteilung von Energie in unserem<br />

Körper selbst ... und versorgt sich dabei<br />

egoistischerweise immer selbst zuerst.<br />

Wenn jedoch diese Energieverteilung<br />

gestört ist, sendet unser Gehirn ständig<br />

das Signal „Essen“. Denn nur dann<br />

bekommt es trotz einer nicht funktionierenden<br />

Energieverteilung ausreichend<br />

Glukose. Dass die ganze überschüssige<br />

Energie, die nicht im Gehirn verbraucht<br />

wird, in den Fettdepots gespeichert<br />

wird, ist dem egoistischen Gehirn dabei<br />

relativ egal.<br />

Dies ist nur ein ganz kleiner Teil der<br />

auf 330 Seiten dargelegten Theorie vom<br />

egoistischen Gehirn, die so spannend zu<br />

lesen ist wie ein guter Kriminalroman –<br />

ein bisschen medizinisches Interesse<br />

vorausgesetzt. Und anstatt den Leser<br />

mit der Theorie allein zu lassen, liefert<br />

Achim Peters erste Ansätze für eine<br />

Lösung des Problems.<br />

Seine zentrale Forderung:<br />

Wissenschaftler der unterschiedlichsten<br />

Disziplinen müssen diese und andere<br />

neueste Forschungsergebnisse<br />

zusammenbringen und neue Therapieformen<br />

für Menschen mit Übergewicht<br />

und anderen Zivilisationskrankheiten<br />

entwickeln.<br />

Fazit: Pflichtlektüre !<br />

Achim Peters<br />

Das egoistische Gehirn<br />

Ullstein Verlag, 2011, 19,99 €<br />

ISBN 978-3-550-08854-4<br />

5


A<br />

6<br />

Persönlich aktiv<br />

auf dem<br />

<strong>Diabetes</strong>MARKT<br />

uf dem Kölner Neumarkt wird am<br />

25. Juni 2011 der 20. <strong>Diabetes</strong>-<br />

MARKT der DDS Menschen in<br />

Bewegung bringen. Unter dem Motto<br />

„Gesundheit erleben“ liegt das<br />

besondere Augenmerk in diesem Jahr<br />

auf der <strong>Prävention</strong> des <strong>Diabetes</strong> und<br />

dessen Folgeerkrankungen. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> Sporthochschule (DSHS) in<br />

Köln wird daher in einem Bewegungs-<br />

Parcours der besonderen Art an<br />

zahlreichen Mitmach-Stationen zeigen,<br />

wie man mehr Bewegung praktisch im<br />

Alltag umsetzen kann.<br />

Aber auch die „Klassiker“ in Form<br />

eines Bühnenprogramms mit Podiumsdiskussionen<br />

und Fragerunden werden<br />

in bewährter Weise wichtige<br />

Informationen zu <strong>Diabetes</strong> und dessen<br />

<strong>Prävention</strong> liefern. Selbstverständlich<br />

werden viele Experten aus Köln und<br />

Umgebung – unter anderem Ärzte,<br />

Apotheker, <strong>Diabetes</strong>beraterinnen,<br />

Selbsthilfegruppen, auch Hersteller<br />

nützlicher Diabetiker-Artikel – Tausende<br />

von Besuchern beraten und aufklären.<br />

Sie möchten als Experte, Aussteller<br />

oder Sponsor am <strong>Diabetes</strong>MARKT in<br />

Köln dabei sein? Kommen Sie auf uns<br />

zu: info@diabetesstiftung.de oder<br />

089 / 579 579 0.<br />

Kommen Sie – auch als Experten –<br />

auf den in Deutschland einmaligen<br />

<strong>Diabetes</strong>MARKT: 10:00 – 17:00 Uhr<br />

am 25. Juni, Neumarkt in Köln.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt !<br />

Angebote der DDS zur Gesundheitsförderung<br />

Ganz so einfach ist es<br />

leider nicht. Doch<br />

die <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> DDS bietet wertvolle<br />

Hilfe von neutraler und<br />

unabhängiger Seite – ein<br />

Paket von Informationen<br />

für Experten und deren<br />

„Kunden“.<br />

Gesundheit im Unternehmen<br />

– <strong>Prävention</strong> im<br />

Setting Betrieb<br />

In Kürze können Unternehmen<br />

– deren Betriebsmediziner,<br />

betriebliche Gesundheitsmanager<br />

(BGM)<br />

oder Personal-Verantwort-<br />

liche – den <strong>Leitfaden</strong> der DDS: „<strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Prävention</strong> im Unternehmen“ anfordern. Neben<br />

aktuellen Zahlen und Fakten wird darin<br />

eine umfangreiche Anleitung für die <strong>Prävention</strong><br />

zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter<br />

angeboten – zu Übergewicht und den Faktoren<br />

des Metabolischen Syndroms über<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bis zu <strong>Diabetes</strong>-Folgeerkrankungen.<br />

Eine langfristige Einbindung<br />

der <strong>Diabetes</strong>-<strong>Prävention</strong> im BGM ist ebenso<br />

Thema wie Ideen für eine erfolgreiche Durchführung<br />

eines Gesundheitstages im Betrieb.<br />

Koordinierung und Qualität in der<br />

<strong>Prävention</strong> – KoQuaP<br />

Unter dem Dach der <strong>Diabetes</strong><strong>Stiftung</strong> DDS<br />

entsteht das KoQuaP (Koordinierung und Qualität<br />

in der <strong>Prävention</strong>), Datenbank Datenbank für das QuaQualitätsmanagement von <strong>Prävention</strong>saktivitäten.<br />

Die unabhängige Instanz soll in erster Linie dazu<br />

dienen, die Wirksamkeit der angebotenen<br />

Maßnahmen zu zu überprüfen<br />

und die die Qualität dieser dieser zu<br />

sichern. Parallel dazu ermöglicht<br />

diese Sammlung Sammlung<br />

einer einer breiten Datenbasis<br />

die vergleichende Wirksamkeits-Bewertung<br />

der<br />

unterschiedlichen MaßMaßnahmen. Hierdurch können<br />

u.a. neue neue ErkenntErkenntnisse über die „Good<br />

Practice Faktoren“ guter<br />

Lebensstil-Intervention<br />

gewonnen werden.<br />

Was Was Was Was Was Was Was Was Was tun, tun, tun, tun, tun, tun, tun, tun, tun, wenn<br />

Verdacht Verdacht auf<br />

wenn wenn<br />

der der der der der der der der der Verdacht auf auf<br />

<strong>Diabetes</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>Diabetes</strong> besteht ?<br />

WEGWEISER<br />

WEGWEISER<br />

Informationen<br />

Informationen<br />

Rat Rat über alles<br />

Wesentliche.<br />

Wesentliche.<br />

Wesentliche.<br />

Dieser Dieser Dieser WEGWEISER<br />

gibt gibt gibt Ihnen Ihnen Ihnen Informationen<br />

und und und Rat über über alles alles<br />

www.diabetesstiftung.org<br />

G E S U N D H E I T S - C H E C K F I N D R I S K – C H A N C E Z U M H A N D E L N<br />

Informationen für Menschen,<br />

denen Gesundheit<br />

wichtig ist<br />

In der Broschüre „Was<br />

Wurden Ihnen schon einmal Medikamente gegen<br />

Bluthochdruck verordnet?<br />

nein 0 Punkte tun, damit ich gesund blei-<br />

ja 2 Punkte<br />

Wurden bei ärztlichen Untersuchungen schon einbe?“ erfährt der Leser, was<br />

mal zu hohe Blutzuckerwerte festgestellt?<br />

nein 0 Punkte er selbst tun kann, um län-<br />

ja 5 Punkte<br />

Wie ist bei Ihnen das Verhältnis von Körpergröße ger gesund zu bleiben. Es<br />

zu Körpergewicht (Body-Mass-Index)?<br />

unter 25 0 Punkte geht um Tipps für machbare<br />

25 bis 30 1 Punkt<br />

über 30 3 Punkte<br />

Lebensstil-Intervention, um<br />

Den BMI errechnen Sie folgendermaßen:<br />

Körpergewicht (in Kilogramm) dividiert durch die Körpergröße<br />

(in Metern) im Quadrat (oder einfach nach dieser Tabelle). Wohlstandserkrankungen<br />

110 48 45 43 40 38 36 34 32 30 29 27<br />

46 43 41 38 36 34 32 31 29 28 26<br />

100 44 41 39 37 34 33 31 29 28 26 25<br />

Fettsucht<br />

Übergewicht<br />

Normalgewicht möglichst zu verhindern<br />

42 39 37 35 33 31 29 28 26 25 24<br />

90 40 37 35 33 31 29 28 26 25 24 23<br />

38 35 33 31 29 28 26 25 24 22 21<br />

Untergewicht<br />

oder zu verzögern – 2. Auf-<br />

80 35 33 31 29 28 26 25 23 22 21 20<br />

33 31 29 28 26 25 23 22 21 20 18<br />

70 31 29 27 26 24 23 22 21 20 19 18 lage, Mai 2011, 24 Seiten.<br />

29 27 26 24 23 21 20 19 18 17 16<br />

60 27 25 24 22 21 20 19 18 17 16 15<br />

25 23 22 20 19 18 17 16 16 15 14 Zur Erkennung eines Risi-<br />

50 23 21 20 19 18 17 16 15 14 13 13<br />

20 19 18 17 16 15 14 14 13 12 12<br />

1,50 1,60 1,70 1,80 1,90 2,00<br />

Körpergröße (Meter) kos für Typ-2-<strong>Diabetes</strong> emp-<br />

Gesamtpunktzahl:______________________ fiehlt sich der Gesundheits-<br />

Check <strong>Diabetes</strong>. Mit nur 8<br />

einfachen Fragen kann schnell (und schmerzfrei)<br />

ein mögliches Risiko, in den nächsten 10<br />

Jahren an <strong>Diabetes</strong> Typ 2 zu erkranken, vorhergesehen<br />

werden.<br />

Den Fragebogen gibt<br />

es in 9 Sprachen:<br />

deutsch, englisch,<br />

französisch, griechisch,<br />

italienisch,<br />

s e r b o - k r o a t i s ch ,<br />

spanisch, russisch<br />

und türkisch sowie<br />

online unter www.<br />

diabetesstiftung.de.<br />

Bei Feststellen<br />

eines <strong>Diabetes</strong>-<br />

Risikos oder<br />

bereits bestehender ErkranErkrankung liefert der Wegweiser „Was tun, wenn der<br />

Verdacht auf <strong>Diabetes</strong> besteht?“ viele nützliche<br />

Tipps – 5. Auflage, Oktober 2010, 12 Seiten.<br />

GesundheitsCheck DIABETES<br />

FINDRISK - mit nur 8 einfachen Fragen können Sie ein mögliches Risiko,<br />

in den nächsten 10 Jahren an <strong>Diabetes</strong> Typ 2 zu erkranken,<br />

vorhersehen. Nutzen Sie die Chance - machen Sie den Test,<br />

und bleiben Sie möglichst lange gesund!<br />

Wie alt sind Sie?<br />

unter 35 Jahren 0 Punkte<br />

35 bis 44 Jahre 1 Punkt<br />

45 bis 54 Jahre 2 Punkte<br />

55 bis 64 Jahre 3 Punkte<br />

älter als 64 Jahre 4 Punkte<br />

Wurde bei mindestens einem Mitglied Ihrer Verwandtschaft<br />

<strong>Diabetes</strong> diagnostiziert?<br />

nein 0 Punkte<br />

ja, in der entfernten Verwandtschaft 3 Punkte<br />

bei leiblichen Großeltern, Tanten,<br />

Onkeln, Cousinen oder Cousins<br />

ja, in der nahen Verwandtschaft 5 Punkte<br />

bei leiblichen Eltern, Kindern,<br />

Geschwistern<br />

Welchen Taillen-Umfang messen Sie auf Höhe des<br />

Bauchnabels?<br />

Frau Mann<br />

unter 80 cm unter 94 cm 0 Punkte<br />

80 bis 88 cm 94 bis 102 cm 3 Punkte<br />

über 88 cm über 102 cm 4 Punkte<br />

Haben Sie täglich mindestes 30 Minuten körperliche<br />

Bewegung?<br />

ja 0 Punkte<br />

nein 2 Punkte<br />

Wie oft essen Sie Obst, Gemüse oder dunkles Brot<br />

(Roggen- oder Vollkornbrot)?<br />

jeden Tag 0 Punkte<br />

nicht jeden Tag 1 Punkt<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> . Staffelseestraße 6 . 81477 München . www.diabetesstiftung.de<br />

besteht besteht ? ?<br />

D I A B E T E S E R K E N N E N – R I S I K O V E R M E I D E N<br />

Körpergewicht (Kilogramm)<br />

Experten im Gesundheits-Sys tem<br />

und Meinungsbildnern em pfehlen<br />

wir folgende Publikationen:<br />

„<strong>Diabetes</strong> in Deutschland“<br />

– aktuelle<br />

Zahlen zur Epidemiologie sowie Fakten<br />

zu<br />

„<strong>Prävention</strong> vor Kuration“,<br />

352 Seiten, 25,- Euro – ISBN 978-3-<br />

87490-813-9 – auch direkt zu bestellen<br />

unter www.diabetesstiftung.de<br />

„<strong>Leitfaden</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>Diabetes</strong>“<br />

–<br />

komplettes Arbeitsbuch zur <strong>Prävention</strong><br />

des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, auf Basis des<br />

EU-Projekts <strong>IMAGE</strong> – siehe Titelthema.


<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

Aufklärung über<br />

die Ursachen<br />

der Erkrankung<br />

und Unterstützung zur Änderung des Lebensstils<br />

sind wesentliche Faktoren bei der<br />

Behandlung des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Aber gerade<br />

das Ablegen alter Gewohnheiten stellt häufig<br />

eine große Hürde dar.<br />

Viele Patienten haben<br />

mehrere erfolglose<br />

Diäten hinter sich und<br />

tun sich schwer, sportliche<br />

Aktivitäten in ihren<br />

Alltag zu integrieren.<br />

Daher bleibt die<br />

Entwicklung motivierender<br />

Hilfsmittel für<br />

den gesunden Lebenswandel<br />

eine<br />

große Herausforderung<br />

in der <strong>Diabetes</strong>-<br />

Therapie.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> „Motivation<br />

zur Lebensstil-<br />

Änderung – Chance<br />

bei <strong>Diabetes</strong>“ in der<br />

DDS verfolgt mit dem<br />

Westdeutschen <strong>Diabetes</strong>-<br />

und Gesundheitszentrum<br />

– unterstützt<br />

von Nintendo,<br />

führender Hersteller<br />

im Bereich der digitalenBewegungsspiele,<br />

gefördert von<br />

Novartis – einen völlig<br />

neuen Ansatz für spielend mehr Bewegung.<br />

Spielend mehr Bewegung<br />

Mit der beliebten Spielkonsole Wii und dem<br />

interaktiven Videospiel Wii Fit Plus stellen die<br />

Kooperationspartner interessierten Personen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> für 12 Wochen ein System zur<br />

Verfügung, das ihnen nicht nur hilft Kalorien zu<br />

zählen, sondern auch Trainingseinheiten zu<br />

Hause unter virtueller Anleitung durchzuführen.<br />

Im Rahmen einer Praxisstudie unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Stephan Martin, Kuratoriums-Vorsitzender<br />

der <strong>Stiftung</strong> und Direktor des<br />

Westdeutschen <strong>Diabetes</strong>- und Gesundheitszentrums,<br />

soll getestet werden, ob das tägliche<br />

Bewegungsprogramm mit Hilfe von Wii<br />

Fit Plus zu einer Verbesserung von HbA 1c -, Blut-<br />

Spielend mehr bewegen !<br />

Start der Praxisstudie mit der Spielkonsole Wii<br />

SPIELEND<br />

druck-, Blutfettwerten und Gewicht führt. „Für<br />

Betroffene“, so Martin, „soll dabei vor allem der<br />

Spaß an Bewegung im Vordergrund stehen.“<br />

Wer kann mitmachen ?<br />

Teilnehmen können Patienten, die noch keine<br />

5 Jahre an Typ-2-<strong>Diabetes</strong> erkrankt, zwischen<br />

50 und 75 Jahre<br />

alt sind und einen BMI<br />

größer 27 kg/m2 haben.<br />

Wichtig ist die<br />

grundsätzliche Bereitschaft<br />

mehr Bewegung<br />

in den Alltag zu bringen<br />

und die persönliche<br />

Lebensführung zu verändern.<br />

Nach der Erfassung<br />

des aktuellen Gesundheitszustandsabsolvieren<br />

die Probanden<br />

das interaktive Fitnessprogramm.<br />

Das regelmäßige<br />

Training soll<br />

das persönliche Wohlbefinden<br />

steigern und<br />

die Therapie positiv unterstützen.<br />

Nach Ablauf<br />

der 12 Wochen<br />

schicken die Teilnehmer<br />

eine erneute Do-<br />

Sind Sie<br />

kumentation der im<br />

Typ-2-Diabetiker? Rahmen der quartals-<br />

Werden Sie Teilnehmer einer<br />

12-wöchigen Praxisstudie. weise beim Arzt gemessenen<br />

o. g. Parameter<br />

wie auch die<br />

Spielkonsole zurück an das Studienzentrum.<br />

MEHR<br />

BEWEGEN<br />

Sie wollen an der Studie teilnehmen ?<br />

• Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.chance-bei-diabetes.de<br />

• Die Anmeldeunterlagen können über<br />

die Studien-Hotline (0176 / 39019964*)<br />

des Westdeutschen <strong>Diabetes</strong>- und Gesundheitszentrums<br />

angefordert werden.<br />

Dort werden auch bei Bedarf weitere<br />

Fragen zur Studie beantwortet.<br />

* Preis aus dem Festnetz gemäß Ihrem<br />

Festnetztarif<br />

REPORT-Extra<br />

<strong>Diabetes</strong> im Alter:<br />

Aktive Optimierung<br />

mit Hilfe der DDS<br />

H<br />

7<br />

intergrund ist die von der DDS in<br />

Auftrag gegebene Studie „Die<br />

medizinische und psychosoziale<br />

Situation von Diabetikern in Alten- und<br />

Pflegeheimen“, die Ende des vorigen<br />

Jahrhunderts in der Region Wuppertal<br />

durchgeführt worden war. Das Ergebnis<br />

war sehr ernüchternd und zeigte einen<br />

gravierenden Nachholbedarf bei der<br />

Versorgung älterer und pflegebedürftiger<br />

Diabetiker – in stationärer wie<br />

ambulanter Pflege („Versorgungs-<br />

Situation älterer Diabetiker im Kreis<br />

Heinsberg“, H. Hauner, Düsseldorf 2001).<br />

Mit der Extraausgabe REPORT zum<br />

Sommer 2011 wird das wichtige Thema<br />

erneute intensiv beleuchtet und aus<br />

verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.<br />

Im Vordergrund steht dabei das<br />

Stichwort FoDiAl – „Fortbildung<br />

<strong>Diabetes</strong> in der Altenpflege“.<br />

Zu Wort kommen Pflegedienstleitung,<br />

eine Altenpflegerin, ein engagierter<br />

Diabetologe und der Betreiber einer<br />

Altenpflege-Einrichtung. Mit ihren<br />

je weiligen Standpunkten machen sie<br />

deutlich, wie wichtig <strong>Diabetes</strong>-gerechte<br />

Betreuung älterer Betroffener ist.<br />

Eine Information für Freunde und Förderer der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Diabetes</strong> im Alter<br />

Lebensqualität steht an erster Stelle<br />

D<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

iabetes im Alter ist eine Initiative der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> (DDS),<br />

die viele Experten der Fachgesell-<br />

schaften motiviert hat, dieses Thema in Angriff<br />

zu nehmen. Daraus entstand die Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Diabetes</strong> und Geriatrie der DDG –<br />

mit wesentlichen<br />

Projekten: SGS –<br />

(Strukturierte Geriatrische<br />

Schulung),<br />

und auch FoDiAl –<br />

(Fortbildung <strong>Diabetes</strong><br />

in der Altenpflege)<br />

und eine in<br />

Europa viel beachtete<br />

Leitlinie.<br />

Ziel dieser gesamtenAktivitäten<br />

ist mehr Lebensqualität<br />

für<br />

eine immer älter<br />

werdende Gesellschaft.<br />

Seit 50 Jahren<br />

steigt die Lebenserwartung<br />

in<br />

Deutschland kontinuierlich. Zu verdanken ist<br />

diese erfreuliche Entwicklung nicht nur dem<br />

medizinischen Fortschritt, sondern auch unseren<br />

Lebensumständen. Wir leiden kein Hunger<br />

mehr und müssen uns nicht mehr tag-<br />

täglich krumm arbeiten für unseren<br />

Lebensunterhalt. Aber auch hierbei – kein Licht<br />

ohne Schatten. Da wir immer älter werden und<br />

einen Überfluss an Nahrung zur Verfügung haben,<br />

den wir im alltäglichen Leben nicht ver-<br />

brauchen, steigt die Zahl der Zivilisationserkrankungen<br />

rapide. Allen voran die<br />

Volkskrankheit Nr. 1: Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. <strong>Diabetes</strong><br />

wird oft als normale Folge des Altersungsprozesses<br />

wahrgenommen. Dass aber durch einen<br />

schlecht eingestellten <strong>Diabetes</strong> viele Bereiche<br />

des Lebens<br />

leiden können und<br />

die FolgeerkrankungenAlterserscheinungenverschlimmern<br />

oder<br />

auslösen können,<br />

ist vielfach nicht<br />

bekannt. So können<br />

die Blutzuckerwerte<br />

das Seh-<br />

v e r m ö g e n ,<br />

Inkontinenz, Depressionen,geistigen<br />

Abbau und<br />

Sturzgefahr negativ<br />

beeinflussen.<br />

Dabei sind oft nur<br />

kleine Anpassungen<br />

nötig um die Auswirkungen des <strong>Diabetes</strong><br />

zu minimieren. Die Angst vor einschneidenten<br />

Veränderungen in den gewohnten<br />

Alltag, können durch die allgemeine Steigerung<br />

der Lebensqulität meistens schnell ausgeräumt<br />

werden. Individuelle Ziele für den<br />

Betroffenen sollten bei den Therapiezielen die<br />

Maßgabe aller Beteiligten sein. Nach den Motto:<br />

Den Jahren Leben geben – nicht nur dem<br />

Leben Jahre geben.<br />

Inhalt dieser Ausgabe<br />

<strong>Diabetes</strong> im Alter ..............................................................................Titel<br />

<strong>Diabetes</strong> und Geriatrie ................................................................. Seite 2<br />

<strong>Diabetes</strong> und Pflege..................................................................... Seite 3<br />

<strong>Diabetes</strong> und Fortbildung ............................................................. Seite 4<br />

<strong>Diabetes</strong> im Alter – 2011<br />

uslöser für mein Engagement in<br />

der geriatrischen Diabetologie ist<br />

meine Mutter, die als „typische<br />

Der REPORT Extra richtet sich an alle<br />

Experten, die alte Menschen mit<br />

<strong>Diabetes</strong> versorgen und betreuen.<br />

Insbesondere wendet er sich allerdings<br />

an die Alten-Einrichtungen und deren<br />

Personal, Leitung und Entscheider.<br />

Damit soll erreicht werden, dass mehr<br />

approbierte Altenpfleger an den<br />

FoDiAl-Weiterbildungs-Kursen<br />

teilnehmen, die überall in Deutschland<br />

von ausgebildeten Diabetologen, im<br />

Tandem mit <strong>Diabetes</strong>beraterinnen,<br />

durchgeführt werden.<br />

Themen-Informationen:<br />

• www.FoDiAl.de<br />

• www.SGS-diabetes.de<br />

A<br />

Altersdiabetikerin“ 94 Jahre alt geworden<br />

ist. Sie wäre trotz <strong>Diabetes</strong> sicher noch<br />

älter geworden, aber der Lebenswille war<br />

zum Schluss nicht mehr gegeben. Ich<br />

danke an dieser Stelle allen Ärzten und<br />

Pflegkräften, die sie über 30 Jahre<br />

optimal versorgt haben und ihr lebenswerte<br />

Jahre im Alter beschert haben.<br />

Vor allem danke ich Ulla Gastes (heute<br />

stell. Vorsitzende der DDS) vom Bethesda-<br />

Krankenhaus in Duisburg, die meiner<br />

Mutter seinerzeit mit Geduld und<br />

Zuversicht recht-zeitig die Insulinapplikation<br />

und das selbständige Blutzuckermessen<br />

beigebracht hat.<br />

Warum das Engagement für alte<br />

Menschen? Vor 20 Jahren hätte ich meine<br />

Arbeit sicher eher an jungen Erwachsenen<br />

orientiert, heute – mit 63 – erkenne<br />

ich, dass der ältere Mensch mit seiner<br />

Lebensgeschichte einen wichtigen<br />

Beitrag für unser Gesellschaftssystem<br />

leistet – trotz Frailty und Multimorbidität.<br />

Der demographische Wandel zwingt<br />

uns dazu, neue Konzepte für das<br />

Zusammenleben von alt und jung zu<br />

entwickeln. Als Lehrbeauftragter stelle<br />

ich fest, dass die Thematik „Alter und<br />

altern“ weniger am Interesse der<br />

Studenten, sondern eher am nicht gerade<br />

üppigen Angebot der Hochschulen<br />

scheitert. Ich freue mich immer, wenn<br />

Studierende ihre Bachelor- oder Master-<br />

Arbeiten zum Thema „Alte Menschen“<br />

schreiben möchten, dann müssen meine<br />

Botschaften überzeugend vermittelt<br />

worden sein.<br />

Meine Begegnungen mit alten<br />

Menschen und Pflegekräften, das Kennlernen<br />

unterschiedlicher Einrichtungen<br />

der stationären Altenpflege, sind auch für<br />

mich eine gute Vorbereitung auf das Alter.<br />

Neben Idealismus ist es natürlich auch<br />

ein Stück weit Neugier auf das, was mich<br />

im Alter erwarten könnte. Ich habe<br />

gerade vom Leiter der Ahrtal-Residenz in<br />

Bad Neuenahr angeboten bekommen, für<br />

ein verlängertes Wochenende einmal<br />

Probe zu wohnen.<br />

Übrigens: Die Ahrtal-Residenz hat ihre<br />

Pflegekräfte nach FoDiAl für die<br />

<strong>Diabetes</strong>-Versorgung fit gemacht. Ich<br />

werde das Angebot annehmen!<br />

Dipl.-Päd. Peter Walosek<br />

Koordinator – Arbeitskreis FoDiAl der<br />

AG <strong>Diabetes</strong> und Geriatrie in der DDG


g und<br />

chkeit<br />

8<br />

Aktuelle<br />

<strong>Diabetes</strong>-News<br />

isiko kardiovaskulärer<br />

Ereignisse bei Patienten mit RTyp-2-<strong>Diabetes</strong><br />

unter GLP-1-<br />

Rezeptoragonist Exenatide oder<br />

anderen Glukose-senkenden<br />

Therapien: Eine retro spektive<br />

Analyse der Datenbank Lifelink<br />

Ziel dieser Studie war, ob Exenatide<br />

(Exe) im Vergleich zu anderen Glukosesenkenden<br />

Therapien das Risiko von<br />

kardiovaskulären Ereignissen<br />

(KVE: als Myokardinfarkt, ischämischer<br />

Schlaganfall oder Eingriff zur Koronarrevaskularisation)<br />

und Krankenhausaufenthalten<br />

bei Patienten mit<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> mellitus (T2DM) senkt.<br />

In der US-Datenbank LifeLink für<br />

medizinische und pharmazeutische<br />

Versicherungsfälle wurde von 6/2005 bis<br />

3/2009 39.275 Patienten (2x tägl. Exe)<br />

und 381.218 Patienten (andere<br />

Therapien) analysiert (Propensity-Scoregewichtete<br />

Analyse und Intention-to-<br />

Treat-Analyse). Im Vergleich mit anderen<br />

Therapien ist eine Therapie mit Exe mit<br />

einem geringeren Risiko für KVE und<br />

Krankenhausaufenthalten assoziiert.<br />

Best JH, Hoogwerf BJ, Herman WH et<br />

al. <strong>Diabetes</strong> Care 2011;34:90–95<br />

L<br />

angfristige Auswirkungen einer<br />

strikten Änderung der Lebens-<br />

weise auf Gewicht und<br />

kardiovaskuläre Risikofaktoren bei<br />

Patienten mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

mellitus: Viertel jahresergebnisse<br />

der Look-Ahead-Studie.<br />

„Look AHEAD“ (Action for Health in<br />

<strong>Diabetes</strong>) untersucht die Auswirkungen<br />

einer Änderung der Lebensweise auf<br />

die Inzidenz schwerwiegender<br />

kardiovaskulärer Ereignisse (KVE) bei<br />

Typ-2-Diabetikern (T2D) über einen<br />

Zeitraum von 13,5 Jahren. Es wird über<br />

die Auswirkungen auf Gewicht, Fitness<br />

und KVE-Risikofaktoren der Patienten in<br />

den ersten 4 Jahren der Studie berichtet.<br />

Bei Patienten mit T2D führte<br />

eine strikte Änderung der Lebensweise<br />

über 4 Jahre zu einem anhaltenden<br />

Gewichtsverlust, zu Verbesserungen<br />

der Fitness, der glykämischen Kontrolle<br />

und kardiovaskulären Risikofaktoren.<br />

Look AHEAD Research Group, Wing RR.<br />

Arch Int Med 2010;170:1566–75<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – <strong>Stiftung</strong> zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit<br />

<strong>Diabetes</strong> Ratgeber<br />

Das Spezialmagazin zur Volkskrankheit <strong>Diabetes</strong> seit 1978<br />

Hilfe zur Selbsthilfe – unter diesem<br />

Motto bietet das Gesundheitsmagazin<br />

<strong>Diabetes</strong> Ratgeber seinen Lesern seit<br />

mehr als 30 Jahren Informationen, die ihnen<br />

helfen sollen, den Alltag mit dieser Stoffwechselkrankheit<br />

besser zu meistern. Und das mit<br />

beträchtlichem Erfolg: Denn mit rund 2,66 Millionen<br />

Lesern pro Monat ist der <strong>Diabetes</strong> Ratgeber<br />

das mit Abstand größte Spezial-Magazin<br />

zur „Volkskrankheit Nummer 1“ – das aber<br />

durchaus nicht nur von Betroffenen<br />

in die Hand ge-<br />

Bewegung<br />

nommen wird. Denn wenn<br />

auch die meisten Leser an<br />

<strong>Diabetes</strong> erkrankt sind,<br />

zeigen Marktforschungsdaten,<br />

dass fast jeder dritte<br />

Leser keinen <strong>Diabetes</strong><br />

hat, jedoch sich oder Ange-<br />

Ernährung<br />

hörige für gefährdet hält<br />

und deshalb Informationen<br />

sucht, wie er der<br />

Krankheit vorbeugen kann.<br />

Das macht den Ratgeber<br />

auch zu einem idealen<br />

Partner der <strong>Diabetes</strong>-<br />

Stress <strong>Stiftung</strong> DDS, die seit 1993<br />

Koordination Entspannung<br />

als Mitherausgeber fungiert.<br />

Die Beiträge des <strong>Diabetes</strong> Ratgeber liefern<br />

Informationen rund um das Management des<br />

<strong>Diabetes</strong> und seiner Begleit- und Folgekrankheiten,<br />

wobei sie nicht nur Basiswissen vermitteln,<br />

etwa zum korrekten Blutzuckermessen<br />

oder zur regelmäßigen Fußpflege, sondern<br />

Suchtmittelkonsum<br />

auch Hilfestellung leisten bei vielen Fragen, die<br />

im täglichen Leben auftauchen – etwa: „Woran<br />

liegt es, dass meine Werte morgens zu hoch<br />

sind?“ oder „Was tun bei einer Unterzuckerung?“.<br />

Die fünfköpfige Redaktion wird dabei<br />

von namhaften Experten unterstützt. Zudem<br />

wird jeder Text von einem Team aus Ärzten und<br />

Apothekern geprüft, um zu gewährleisten, dass<br />

alle Aussagen korrekt und im Einklang mit den<br />

Empfehlungen der Fachgesellschaften sind.<br />

www.diabetes-ratgeber.net juli | 2011<br />

Bezahlt von Ihrer Apotheke<br />

Jetzt mit<br />

<strong>Diabetes</strong>-Quiz<br />

Insgesamt<br />

3.000 €<br />

zu gewinnen<br />

Herzkrank am Steuer<br />

Tipps für Autofahrer<br />

mit Herzproblemen<br />

Besonderen Raum nehmen naturgemäß<br />

Themen zum gesunden Lebensstil ein: So<br />

finden übergewichtige Typ-2-Diabetiker mit<br />

Herz- oder Gelenkproblemen Informationen<br />

über geeignete Bewegungsmöglichkeiten –<br />

oder Typ-1-Diabetiker können nachlesen, wie<br />

sie Stoffwechselentgleisungen beim Leistungssport<br />

vermeiden. Ein Highlight ist die<br />

„Genussdiät für sieben Tage“: Alle Rezepte<br />

werden für den <strong>Diabetes</strong> Ratgeber entwickelt<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

RatgebeR<br />

Hautpflege<br />

im Sommer<br />

Insulinpumpe<br />

Wann zahlt die<br />

Kasse?<br />

Gesund & frisch<br />

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für heiße Tage<br />

Herausgeber: Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Professor Dr. Rüdiger Landgraf, Vorsitzender;<br />

Ulla Gastes, stellv. Vorsitzende; Dr. Peter M. Röttger, Schatzmeister<br />

Redaktion: Reinhart Hoffmann (Beauftragter des Vorstands), Team DDS<br />

Anschrift: <strong>Deutsche</strong> <strong>Diabetes</strong>-<strong>Stiftung</strong> – Geschäftsstelle<br />

Staffelseestraße 6, 81477 München<br />

Telefon 0 89 / 579 579-0, Fax 0 89 / 579 579-19<br />

E-Mail: info@diabetesstiftung.de<br />

www.diabetesstiftung.de + www.diabetesstiftung.org<br />

und sind so konzipiert,<br />

dass sie (mit 1500 kcal/d)<br />

nicht nur das Abnehmen<br />

erleichtern, sondern auch<br />

eine ideale Nährstoffkombination<br />

aufweisen und<br />

helfen, Blutzuckerspitzen<br />

zu vermeiden.<br />

Auf große Resonanz<br />

stoßen die regelmäßigen<br />

Porträts von Menschen,<br />

die zeigen, dass auch mit<br />

<strong>Diabetes</strong> berufliche oder<br />

sportliche Höchstleistungen<br />

möglich sind. Nahezu<br />

„Kultstatus“ genießt<br />

die Kolumne des Journalisten<br />

Stephan Seiler, der<br />

in „Seilers Zucker“ auf humorvolle Weise aus<br />

seinem Alltag mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong> berichtet.<br />

Im Oktober<br />

2010 wurde<br />

das Format<br />

des <strong>Diabetes</strong><br />

Ratgeber vergrößert.DieseAnpassung<br />

soll die<br />

<strong>Diabetes</strong> Ratgeber – die Kerndaten<br />

Erscheinungsweise: Monatlich<br />

Auflage: 1.247.100 Exemplare (IVW)<br />

Bezug: Apothekenkunden-Magazin<br />

Verlag: Wort & Bild Verlag, Baierbrunn<br />

Herausgeber: Dr. med. Hartmut Becker<br />

Chefredakteur: Dr. med. Andreas Baum<br />

Online: www.diabetes-ratgeber.net<br />

Lesbarkeit speziell für ältere Menschen erleichtern<br />

und hat dazu geführt, dass der <strong>Diabetes</strong><br />

Ratgeber eines der ersten Magazine ist, dass<br />

eine Verbraucherempfehlung der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) erhalten hat.

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