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Zucker? Sie können ihn zähmen! - Diabetesstiftung

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Hans Lauber<br />

<strong>Zucker</strong>?<br />

<strong>Sie</strong> <strong>können</strong> <strong>ihn</strong><br />

<strong>zähmen</strong>!<br />

Das 60-Tage-Programm<br />

für Typ-2-Diabetiker<br />

è Lebens-Mittel<br />

è Rezepte<br />

è Messregeln<br />

è Bewegung<br />

è Motivation


Hans Lauber ist Autor der<br />

Bücher „Fit wie ein Diabetiker“<br />

und „Schlemmen wie<br />

ein Diabetiker“. Der 1948<br />

geborene Publizist ist Beiratsmitglied<br />

der Deutschen<br />

Diabetes-Stiftung. Er gab<br />

den Anstoß zur Gründung<br />

der Stiftung „Motivation<br />

zur Lebensstil-Änderung<br />

– Chance bei Diabetes in<br />

der Deutschen Diabetes-<br />

Stiftung“.<br />

www.lauber-methode.de<br />

Impressum<br />

Redaktionelle Verantwortung:<br />

Hans Lauber<br />

Wissenschaftliche Beratung:<br />

Prof. Dr. Stephan Martin<br />

Layout und Satz:<br />

KONZEPT & DESIGN München<br />

konzeptunddesign.de<br />

Bildquellen:<br />

Seite 2, 4; Tag 19, 20, 21, 22, 23, 30, 32,<br />

34, 36, 37, 40, 42, 43, 45, 57, 58, 59, 60<br />

LAUBERPROJECT<br />

Titel; Tag 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11,<br />

12, 14, 15, 16, 17, 25, 35, 38, 41<br />

Roche Diagnostics (roche.de)<br />

Tag 39; Seite 69<br />

Kirchheim Verlag (kirchheim-verlag.de)<br />

Tag 3, 24, 26, 27, 28, 29, 31, 33, 44, 48, 52, 53<br />

KONZEPT & DESIGN (konzeptunddesign.de)<br />

In Kooperation mit der EigenInitiative<br />

der Stiftung „Chance bei Diabetes“.<br />

Die Stiftung wird unterstützt von Roche Diagnostics GmbH


Diabetes als Chance für einen Neustart<br />

Natürlich war es 1999 ein Schock für mich, als die Diagnose feststand: „Manifester<br />

Diabetes mellitus Typ 2“. Aber es war ein heilsamer Schock. Einer, der mich antrieb,<br />

mit Anfang 50 einen Neustart meines Lebens zu wagen. Musste ich anfangs noch Medikamente<br />

nehmen, so merkte ich bald, dass es wahre „Zaubermittel“ gegen diesen<br />

Diabetes, den ich Lifestyle-Diabetes nannte, gibt: Regelmäßig Messen, bewusst Essen<br />

und kontinuierlich Bewegen.<br />

Mit Messen, Essen, Laufen ist es mir gelungen, meinen durch den hektischen Lebensstil<br />

(oder auch Lifestyle) verursachten Diabetes in den Griff zu bekommen, so dass ich<br />

seit über sechs Jahren keine Medikamente mehr brauche. Natürlich war das kein gerader<br />

Weg, sondern einer mit vielen Kurven, mit Sackgassen, mit leuchtenden Höhen,<br />

mit tiefen Tälern. Aber es ist ein Weg, der mir geholfen hat. Und es ist ein Weg, der<br />

vielen anderen geholfen hat – und hilft, wie mir bestätigt wird.<br />

Mit dieser Broschüre möchte ich <strong>Sie</strong> motivieren, mir auf diesem Weg zu folgen. Lassen<br />

<strong>Sie</strong> mich zwei Monate lang Tag für Tag Ihr Leben begleiten. Lassen <strong>Sie</strong> sich durch meine<br />

aus eigener Erfahrung gewonnenen (und in Gesprächen mit Ärzten, Apothekern und<br />

Ernährungsexperten vertieften) Hinweise anregen. <strong>Sie</strong> werden staunen, welche neuen<br />

Erkenntnisse Ihnen die Messung des Blutzuckers bringt. <strong>Sie</strong> werden Appetit bekommen,<br />

wenn <strong>Sie</strong> sehen, dass die Diabetes-Küche auch gut schmeckt. Und <strong>Sie</strong> werden<br />

Lust auf Bewegung verspüren, wenn <strong>Sie</strong> merken, es geht nicht zuerst um Sport.<br />

Lassen <strong>Sie</strong> uns starten! Auf eine gute Reise zur Zähmung des <strong>Zucker</strong>s freut sich<br />

Lesen <strong>Sie</strong> bitte auch das Grußwort von Prof. Dr. Stephan Martin auf der nächsten Seite.


Prof. Dr. med. Stephan Martin<br />

ist Ärztlicher Direktor des<br />

Westdeutschen Diabetes-<br />

und Gesundheitszentrums<br />

am Gerresheimer Krankenhaus<br />

der Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf. Prof. Martin ist<br />

Kuratoriums-Vorsitzender<br />

der Stiftung „Chance bei<br />

Diabetes”.<br />

Es ist nie zu spät!<br />

Das ist die zentrale Botschaft der zweiten Broschüre<br />

der EigenInitiative von der Stiftung „Chance bei<br />

Diabetes“: Es ist nie zu spät, sich selbst aktiv um<br />

den Typ-2-Diabetes zu kümmern, der wesentlich<br />

durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung<br />

verursacht wird.<br />

Angesichts des dramatischen Anstiegs auf bald zehn<br />

Millionen Betroffene allein in Deutschland brauchen<br />

wir einen Bewusstseinswandel. Die Betroffenen<br />

müssen mehr Eigenverantwortung übernehmen.<br />

Es geht nicht mehr, dass ein Spruch wie „Sport ist<br />

Mord“ fast überall ein zustimmendes Nicken auslöst<br />

und viele denken „der Rezeptblock des Arztes wird<br />

es richten”.<br />

Aber Medikamente sind beim „Lifestyle-Diabetes“,<br />

wie <strong>ihn</strong> Hans Lauber zutreffend nennt, nicht mehr<br />

die Therapie der ersten Wahl. Vielmehr steckt in<br />

Ihnen selbst das beste Medikament: Das ist die<br />

Bewegung. Mit Freude sehe ich immer wieder, dass<br />

alte Menschen, die fit sind, keine Bewegungsmuffel<br />

sind. Oder anders ausgedrückt, wenn sie sich nicht<br />

immer fit gehalten hätten, wären sie im Alter nicht<br />

so gesund.<br />

Die vorliegende Broschüre bietet Ihnen viele Anregungen,<br />

wie <strong>Sie</strong> sich genussvoll gesund ernähren<br />

<strong>können</strong>, wie <strong>Sie</strong> sich altersgemäß bewegen <strong>können</strong>.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen


Wie <strong>Sie</strong> diese Broschüre nutzen<br />

Für wen sie ist: Typ-2-Diabetiker<br />

Angesprochen werden in erster Linie Menschen mit dem Typ-2-Diabetes, der hier Lifestyle-Diabetes<br />

heißt, weil bei ihm eine Veränderung des Lebensstils erfolgversprechend<br />

ist. Es wird bewusst auf Nährwertangaben, auf Broteinheiten verzichtet.<br />

Was sie nicht kann: Den Arzt ersetzen<br />

In keiner Weise kann und will diese Broschüre den Arzt ersetzen. Vielmehr ist sie als<br />

Ergänzung zur Therapie des Arztes zu sehen. Prinzipiell gelten die Vorschriften Ihres<br />

Arztes, denen haben sich die Angaben dieses Ratgebers unterzuordnen.<br />

Was sie auch nicht kann: Medikamente ersetzen<br />

Auch wenn die Broschüre anregt, über einen medikamentenfreien Weg zur Therapie<br />

des Lifestyle-Diabetes nachzudenken, ist damit nicht gemeint, dass bestehende Medikamente<br />

plötzlich abgesetzt werden <strong>können</strong>. Solche Schritte dürfen nur nach Befragen<br />

des Arztes gemacht werden.<br />

Bewegung: Den Startschuss gibt der Arzt<br />

Gerade ältere Menschen oder Menschen die sich lange nicht oder noch nie bewegt<br />

haben <strong>können</strong> nicht plötzlich anfangen, sich sportlich zu betätigen. Am Anfang stehen<br />

in der Regel eine gründliche ärztliche Untersuchung (etwa ein Belastungs-EKG) und<br />

möglicherweise die Konsultation eines Orthopäden.<br />

Checklisten: Ergänzung Ihrer Dokumentationen<br />

In der Broschüre finden <strong>Sie</strong> jeden Tag eine Tabelle, in die <strong>Sie</strong> Werte eintragen <strong>können</strong>.<br />

Auch diese Checklisten dienen nur zur Ergänzung bestehender Unterlagen.<br />

Wichtiger Hinweis: Am Ende dieser Broschüre finden <strong>Sie</strong> eine Übersicht der wichtigsten<br />

Diabetes-Werte, eine BMI-Tabelle und eine Umrechnung von mg/dl in mmol/l.


1. TAG<br />

ê Diabetes tut nicht weh.<br />

Messen auch nicht!<br />

Diabetes ist tückisch: <strong>Sie</strong><br />

<strong>können</strong> jahrelang überhöhte<br />

Blutzuckerwerte haben,<br />

ohne dass Ihnen etwas weh<br />

tut. Im Gegenteil, viele<br />

fühlen sich sogar pudelwohl<br />

und trotzdem beginnen die<br />

im Blut zirkulierenden <strong>Zucker</strong>moleküle<br />

ein verhängnisvolles<br />

Zerstörungswerk.<br />

<strong>Sie</strong> schädigen zuerst kleine<br />

Blutgefäße, etwa in den Augen,<br />

den Füßen. Und es kann<br />

auch zu schweren Nierenschäden<br />

führen. Als weitere<br />

Folgen drohen sogar Herz-<br />

und Hirnschlag.<br />

Gewissheit bringt allein das<br />

Messen des Blutzuckers.<br />

Davor haben viele Menschen<br />

Angst. Eine unberechtigte<br />

Angst. Wie leicht und sanft<br />

das Messen heute fällt<br />

– und welche erstaunlichen<br />

Erkenntnisse <strong>Sie</strong> damit über<br />

Ihren Körper gewinnen, das<br />

erfahren <strong>Sie</strong> in den nächsten<br />

Tagen.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Kreuzen <strong>Sie</strong> an,<br />

wovor <strong>Sie</strong> am meisten Angst haben<br />

Regelmäßig Messen<br />

Anders Essen<br />

Häufiger Bewegen<br />

In den nächsten Tagen finden <strong>Sie</strong> Hinweise zu den<br />

Ängsten.<br />

Essenstipp<br />

„Jeder Tag ohne ein Lächeln<br />

ist ein verlorener Tag.“<br />

Charlie Chaplin<br />

Kresse enthält das Spurenelement Chrom, das<br />

besonders Diabetiker brauchen, damit das Insulin<br />

besser wirkt. Kleingehackt auf dem Quarkbrot<br />

schmecken die grünen Blättchen am besten.<br />

10 Schritte<br />

Am schwersten fällt nach meiner Erfahrung bei der<br />

Änderung des Lebensstils das Bewegen. Deshalb ab<br />

heute ein ganz besonderes Angebot an <strong>Sie</strong>: Laufen<br />

<strong>Sie</strong> heute zehn Schritte – und erweitern <strong>Sie</strong> diese<br />

Schrittfolge täglich um zehn Schritte. <strong>Sie</strong> werden<br />

sich wundern, wie leicht Ihnen das bald fallen wird<br />

– und wie wohltuend es für <strong>Sie</strong> ist.


Heute schon gefrühstückt?<br />

Viele Menschen frühstücken nicht – oder nicht richtig,<br />

essen im Stehen vielleicht ein schnelles Croissant.<br />

Das ist ein großer Fehler. Denn das Frühstück<br />

ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Hier werden<br />

die entscheidenden Weichen für den Stoffwechsel<br />

gestellt, sei es zur Abwehr des Diabetes, sei es für<br />

die schlanke Linie. Wer sich morgens zurückhält, den<br />

ganzen Tag über wenig isst, „frühstückt“ oft zu einer<br />

unverhofften Zeit: Abends gegen 22 Uhr, wenn der<br />

Heißhunger unerbittlich nagt. Aber das ist dann die<br />

sicherste Methode, sich Pfunde anzufuttern.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass<br />

wir noch Höhlenmenschen sind?<br />

Unser Stoffwechsel ist von der Natur vor einigen<br />

zehntausend Jahren programmiert worden. Damals,<br />

als wir noch täglich durch die Steppe auf der Suche<br />

nach Nahrung waren. Und damals, als wir uns noch<br />

vor wilden Tieren fürchten mussten. Aus dieser<br />

Zeit stammt auch noch eine Besonderheit unseres<br />

Blutzuckers: Je später <strong>Sie</strong> den morgens nüchtern<br />

messen, desto höher ist er.<br />

Das hängt damit zusammen, dass der Körper neben<br />

Wachstumshormonen auch Kohlehydrate bereitstellt,<br />

damit sofort Brennstoff da ist, falls sich<br />

hungrige Wölfe auf der morgendlichen Suche nach<br />

Nahrung in die Höhle des Menschen verirren.<br />

20 Schritte<br />

Haben <strong>Sie</strong> gestern erfolgreich bis zehn gezählt?<br />

Dann <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> heute auf 20 erhöhen.<br />

2.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Messen <strong>Sie</strong><br />

mal morgens<br />

Es gibt eine besonders<br />

wichtige Messung des Blutzuckers:<br />

Das ist morgens,<br />

nüchtern vor dem Frühstück.<br />

Auf Ihrem Display sollte dabei<br />

ein Wert erscheinen, der<br />

nicht über 120 mg/dl (6,7<br />

mmol/l) liegt. Wird dieser<br />

Wert an mehreren Tagen<br />

deutlich überschritten, liegt<br />

er gar bei mehr als 140 mg/<br />

dl (7,8 mmol/l), dann sollten<br />

<strong>Sie</strong> einen Arzt aufsuchen.<br />

Es muss dann noch kein<br />

Diabetes vorliegen, aber es<br />

besteht ein erstes ernstes<br />

Anzeichen.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


3. TAG<br />

ê Messen <strong>Sie</strong> mal mittags<br />

Haben <strong>Sie</strong> Spaß am Messen<br />

gefunden? Dann probieren<br />

<strong>Sie</strong> doch mal, was nach dem<br />

Essen passiert; etwa nach<br />

dem Frühstück, nach dem<br />

Mittagessen, nach dem<br />

Abendessen. Warten <strong>Sie</strong><br />

rund zwei Stunden – und<br />

wenn dann der Wert auf<br />

deutlich über 140 mg/dl (7,8<br />

mmol/l), gar in Richtung 200<br />

marschiert, dann stimmte<br />

was nicht mit der Mahlzeit.<br />

In der Regel sind dann zu viele<br />

Kohlehydrate zu schnell<br />

ins Blut gegangen, etwa<br />

wenn <strong>Sie</strong> Kartoffelbrei gegessen<br />

haben und vielleicht<br />

noch eine Cola getrunken<br />

haben. Aber keine Sorge,<br />

am Ende der 60 Tage werden<br />

<strong>Sie</strong> wissen, wie so etwas<br />

nicht mehr passiert.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Müsli macht mobil<br />

Mars macht mobil – leider hält der Kick nicht allzu<br />

lange vor. Besser ist da ein Müsli. Es schafft die<br />

Grundlage für das, was wirklich wichtig ist: Einen<br />

perfekten Start in den Tag. Natürlich <strong>können</strong> <strong>Sie</strong><br />

eine der zahlreich angebotenen Fertigmischungen<br />

kaufen, aber die enthalten oft zu viel <strong>Zucker</strong>. Besser<br />

ist es, selbst etwas zu mischen. <strong>Sie</strong> haben keine Zeit<br />

dafür? Wirklich nicht? Es geht um Ihre Gesundheit.<br />

Lesen <strong>Sie</strong> also in den nächsten drei Tagen, was alles<br />

in ein ordentliches Müsli gehört.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass ein bisschen<br />

<strong>Zucker</strong> auch böse enden kann?<br />

„Ja, ich habe ein bisschen <strong>Zucker</strong>“, höre ich oft bei<br />

meinen Vorträgen. Frage ich dann nach, sind es oft<br />

Nüchtern-Werte von um die 140. Nur, das ist kein<br />

bisschen <strong>Zucker</strong>, das ist richtiger <strong>Zucker</strong>! Wer sich<br />

jahrelang mit solchen Werten herumplagt, läuft Gefahr,<br />

bleibende Schäden, etwa an den Augen, den<br />

Füßen, zu behalten.<br />

„<strong>Zucker</strong> tut nicht weh“, sagt ein berühmter Diabetologe.<br />

Leider ist das so, und es kann passieren, dass<br />

jemand schon abgestorbene Füße hat, ohne dass er<br />

das Geringste spürt. Also, regelmäßig messen – und<br />

danach handeln.<br />

30 Schritte<br />

Das finden <strong>Sie</strong> doof, mit diesen kleinen Schritten?<br />

Aber bitte, wenn <strong>Sie</strong> schon so weit sind, auf zum 30minütigen<br />

Joggen. Die anderen schreiten Schritt für<br />

Schritt vorwärts.


?<br />

„Je schneller der Lebensrhythmus, umso<br />

mehr will man machen und umso weniger<br />

Zeit hat man letztendlich.“<br />

Was ist<br />

Lifestyle-Diabetes?<br />

Das ist ein Begriff, den ich verwende – und den inzwischen<br />

auch viele Ärzte übernehmen. Damit will<br />

ich zeigen, dass der Typ-2-Diabetes ganz viel mit<br />

dem Lebensstil zu tun hat. Mit dieser Bezeichnung,<br />

die manche etwas zu flapsig finden, will ich Mut machen,<br />

den Diabetes nicht als Schicksal, sondern als<br />

Chance zu sehen.<br />

Müsli-Muss1: Die Körner<br />

„Essen <strong>Sie</strong> Leben“, predigte schon vor über 20 Jahren<br />

der berühmte Fitness-Arzt Dr. Ulrich Strunz. Damit<br />

meinte er nichts anderes, als Körner zu essen, das<br />

Saatgut, wo in konzentrierter Form das neue Leben<br />

gespeichert ist. In der Tat gibt es nichts Besseres für<br />

den Start in den Tag. Ich bevorzuge Dinkelkörner,<br />

weil sie das am meisten basische (und wir sind ja fast<br />

alle zu „sauer“) Getreide sind. Dazu nehme ich Haferflocken,<br />

die helfen, das Glückshormon Serotonin<br />

zu bilden. Außerdem tue ich noch eine Prise Zimt<br />

und etwas Kakao dazu. Dazu einige eingeweichte<br />

Mandeln oder frisch geschälte Walnüsse.<br />

40 Schritte<br />

Französischer Bauer<br />

Heute regnet´s? Dann laufen <strong>Sie</strong> einfach durch die<br />

Wohnung.<br />

4.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Habe ich <strong>Zucker</strong>?<br />

In Diabetes-Zeitschriften<br />

finden <strong>Sie</strong> immer wieder<br />

kleine Fragebögen, die<br />

Ihnen helfen sollen, das Diabetes-Risiko<br />

zu ermitteln.<br />

Da wird etwa gefragt, ob <strong>Sie</strong><br />

oft müde sind, ob <strong>Sie</strong> häufig<br />

aufs Klo müssen.<br />

So nützlich diese Fragen<br />

sind, letztendliche Gewissheit<br />

schaffen sie nicht. Und<br />

auch die Tatsache, dass in<br />

Deutschland rund vier Millionen<br />

Menschen Diabetes<br />

haben, ohne es zu wissen,<br />

spricht nicht unbedingt für<br />

diese Fragebogen.<br />

Sehr viel besser als diese<br />

„kleinen“ Fragebögen ist<br />

ein umfangreicher Test der<br />

Deutschen Diabetes-Stiftung.<br />

Zu bekommen unter<br />

www.diabetes-risiko.de<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


5. TAG<br />

ê Wo´s am wenigsten<br />

weh tut<br />

Viele haben Angst vor dem<br />

Messen, „weil´s weh tut“.<br />

Das muss aber nicht sein. Die<br />

modernen Geräte brauchen<br />

ganz wenig Blut. Das fließt<br />

aber um so besser, je wärmer<br />

die Hände sind.<br />

Massieren <strong>Sie</strong> also Ihre Hände<br />

vor dem Messen – oder<br />

<strong>Sie</strong> finden gar jemanden,<br />

der <strong>Sie</strong> Ihnen massiert. Noch<br />

besser! Wichtig ist auch,<br />

nicht immer an derselben<br />

Stelle zu pieksen und auch<br />

nicht oben auf den Fingerkuppen,<br />

eher an der Seite.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

?<br />

Was ist<br />

Alterszucker?<br />

Eine früher übliche Bezeichnung für den Typ2- oder<br />

Lifestyle-Diabetes. Das kam daher, dass nach dem<br />

Krieg praktisch nur alte Leute diesen Diabetes bekamen.<br />

Und zwar deshalb, weil mit steigendem Alter<br />

oft die natürliche Insulinproduktion nachlässt, also<br />

zu wenig Insulin vorhanden ist.<br />

Heute ist es aber so, dass schon Jugendliche an „Alterszucker“<br />

leiden. <strong>Sie</strong> haben aber genug Insulin,<br />

es wirkt nur nicht mehr richtig, weil sich zu wenig<br />

bewegt, falsch gegessen wird. Deshalb ist die Bezeichnung<br />

„Alterszucker“ heute überholt.<br />

Müsli-Muss2: Dickmilch<br />

Damit die Körner richtig „flutschen“, braucht es<br />

Flüssigkeit. Ich bevorzuge inzwischen Dickmilch,<br />

weil ich die am besten vertrage – etwas, was mir<br />

auch andere bestätigen. <strong>Sie</strong> <strong>können</strong> natürlich auch<br />

normale Milch, Yoghurt, Sojamilch nehmen.<br />

Weil die Milch ja meistens direkt aus dem Kühlschrank<br />

kommt, empfehle ich zum „Anwärmen“<br />

noch einen Schuss Tee, am besten Grüntee, weil der<br />

sich auch noch positiv auf den <strong>Zucker</strong>stoffwechsel<br />

auswirkt.<br />

50 Schritte<br />

So, ist doch schon mal eine ganz achtbare Strecke.<br />

Konnten <strong>Sie</strong> auch noch andere motivieren, mit Ihnen<br />

zu laufen? Zu mehreren macht´s doch gleich viel<br />

mehr Spaß.


Müsli-Muss3: Frisches Obst<br />

Was für eine gute Gelegenheit, den Tag mit frischem<br />

Obst zu beginnen. Am besten etwas nehmen, was<br />

gerade Saison hat. Das schmeckt optimal, das ist am<br />

preiswertesten. Also im Frühjahr die ersten Beeren,<br />

im Sommer die ersten Mirabellen (aber nicht zu<br />

viele, sind relativ süß) im Herbst und Winter unser<br />

„Universalgenie“, den Apfel. Am besten frisch, direkt<br />

vor dem Essen ins Müsli schneiden.<br />

Jetzt haben <strong>Sie</strong> Körner, Milch und Obst – so einfach<br />

geht es mit einem Müsli, das <strong>Sie</strong> natürlich nach Ihren<br />

eigenen Wünschen gerne abwandeln <strong>können</strong>. Nur<br />

eines sollten <strong>Sie</strong> weglassen, alles was schnell süß<br />

macht, also etwa Honig. Guten Appetit!<br />

?<br />

Was ist eine<br />

Disposition?<br />

Darunter verstehen die Ärzte die erbliche Veranlagung<br />

für eine Krankheit. So haben in Deutschland<br />

rund 40 Prozent der Bevölkerung die Disposition<br />

zum Typ-2-Diabetes. Das heißt, über 30 Millionen<br />

Deutsche sind bedroht.<br />

Bei rund zehn Millionen Menschen ist der Lifestyle-<br />

Diabetes auch tatsächlich schon ausgebrochen, von<br />

denen rund vier Millionen noch gar nichts wissen.<br />

Dazu kommt noch eine knappe Million Leute, die<br />

den Typ-1-Diabetes haben. Damit ist Diabetes die<br />

Volkskrankheit Nummer eins – und es ist die teuerste<br />

Krankheit, mit der Gefahr, die Fundamente<br />

unseres Gesundheitssystems zu sprengen.<br />

60 Schritte<br />

So geht’s am einfachsten: 30 Schritte hin und 30<br />

Schritte zurück.<br />

6.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Wie´s am wenigsten<br />

weh tut<br />

Gestern habe ich gesagt,<br />

Messen muss nicht wehtun.<br />

Und trotzdem tut´s bei<br />

Ihnen weh? Das kann auch<br />

daran liegen, dass <strong>Sie</strong> die<br />

Lanzette der Stechhilfe<br />

mehrmals benutzen. Bis zu<br />

acht Mal verwenden manche<br />

diesen spitzen Gegenstand,<br />

der dann aber leider recht<br />

stumpf wird – und weh tut.<br />

Und nicht nur das, auch aus<br />

hygienischen Gründen ist es<br />

besser nach jedem Messen<br />

eine neue Lanzette einzulegen.<br />

Und vielleicht haben<br />

<strong>Sie</strong> ja sogar einen Piekser<br />

mit einer Trommel – dann<br />

kommt automatisch jedes<br />

Mal ein neuer „Schuss“.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


7. TAG<br />

ê Wer schreibt, wird aktiv<br />

Viele messen und wundern<br />

sich, dass der <strong>Zucker</strong> nicht<br />

sinkt. Das kann er auch<br />

nicht. Messen allein ändert<br />

noch nichts. Erst wenn die<br />

Resultate aufgeschrieben<br />

werden – und wenn dann danach<br />

gehandelt wird, dann<br />

passiert etwas. <strong>Sie</strong> leben<br />

„ereignisgesteuert“, wie es<br />

die Experten nennen; essen<br />

also beispielsweise weniger,<br />

wenn die Werte hoch sind.<br />

In dieser Broschüre finden<br />

<strong>Sie</strong> für jeden Tag die<br />

Möglichkeit, Ihre Werte<br />

einzutragen. Aber es gibt<br />

natürlich auch Tagebücher<br />

von Unternehmen im Diabetes-Bereich,<br />

von Apotheken,<br />

in denen <strong>Sie</strong> Ihre Werte<br />

dokumentieren <strong>können</strong>.<br />

Und ganz Fortschrittliche<br />

wählen unter einem breiten<br />

Angebot an elektronischen<br />

Dokumentationen, wo dann<br />

ganze Messprotokolle am<br />

Computer angefertigt werden<br />

<strong>können</strong>.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Angst vor Messen?<br />

Am ersten Tag hatte ich <strong>Sie</strong> gefragt, ob <strong>Sie</strong> Angst haben,<br />

regelmäßig den Blutzucker zu messen. Solche<br />

Ängste begegnen mir oft. <strong>Sie</strong> sind auch verständlich.<br />

Denn viele denken „jetzt bin ich krank“. Das<br />

Gegenteil ist richtig. <strong>Sie</strong> sind, vor allem wenn <strong>Sie</strong><br />

jünger als 70 sind, in der Regel nicht krank, sondern<br />

<strong>Sie</strong> haben eine Chance. Nämlich die Chance, etwas<br />

über Ihren Körper zu erfahren. Deshalb sollten <strong>Sie</strong><br />

das Messen auch nicht „verstecken“.<br />

„Seht“, signalisieren <strong>Sie</strong> Ihrer Umwelt, „ich weiß<br />

mehr über meinen Körper als Ihr“. Das brauchen <strong>Sie</strong><br />

ja nicht lauthals zu sagen. Aber denken <strong>können</strong> <strong>Sie</strong><br />

es schon, denn es macht <strong>Sie</strong> stark. Also ist das Messen<br />

etwas, das Ihnen Selbstvertrauen gibt, weil <strong>Sie</strong><br />

nun souverän mit Ihrem Körpers umgehen.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass wir<br />

ein „Darmhirn“ haben?<br />

Das ist viel älter als unser „Hirn-Gehirn“ – und viel<br />

größer. Es kann bis zu acht Meter lang werden.<br />

In diesem Hirn entstehen die Gefühle, wird ganz<br />

wörtlich das Glück gebildet, weil ein Großteil des<br />

Glückshormons Serotonin dort produziert wird.<br />

Also, hören <strong>Sie</strong> auf Ihren Bauch.<br />

70 Schritte<br />

Zählen <strong>Sie</strong> einfach mal halblaut: „Eins, zwei, drei,<br />

vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn“. Und nun<br />

laufen <strong>Sie</strong> einfach weiter, sprechen erst wieder vor<br />

sich hin bei „20, 30, 40, 50, 60, 70“. So haben <strong>Sie</strong><br />

noch ein klein wenig Gripsgymnastik.


Angst vor anders Essen?<br />

Auch danach hatte ich <strong>Sie</strong> am ersten Tag gefragt. In<br />

der Tat ist die Prägung für einen bestimmten Essensstil<br />

extrem festgelegt. Experten sagen, dass schon<br />

in den ersten Lebensjahren unsere Gewohnheiten<br />

eingeschliffen werden, von denen wir uns nicht<br />

mehr trennen wollen.<br />

Vieles läuft dabei über den Geschmack. So kennen<br />

heute viele Jugendliche Äpfel nur als gesüßten<br />

Apfelsaft. Der „richtige“ Apfel schmeckt <strong>ihn</strong>en<br />

„falsch“. Also muss eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten<br />

ganz stark am Geschmack – und am<br />

Genuss ansetzen. Deshalb empfehle ich keine Verbote,<br />

weil sie nicht wirken. Vielmehr empfehle ich,<br />

mit Genuss zu beginnen. Die Leute sind immer wieder<br />

überrascht, wenn ich Ihnen zeige, welche guten<br />

Sachen sie essen <strong>können</strong>.<br />

Fazit: Lassen <strong>Sie</strong> sich auf neue Genüsse ein, gehen<br />

<strong>Sie</strong> selbst zum Einkaufen auf den Markt, kochen <strong>Sie</strong><br />

selbst.<br />

Bio-Bombe Apfel<br />

Kein Obst ist für uns so wertvoll wie der Apfel. Seine<br />

Pflanzenstoffe helfen, das Herz zu schützen. Das<br />

Rosengewächs schützt vor Thrombosen, stabilisiert<br />

den Kreislauf, reinigt die Arterien. Und die langsam<br />

ins Blut übergehende Fruktose lässt den <strong>Zucker</strong><br />

nicht so schnell ansteigen. Dazu kommen die Ballaststoffe,<br />

die bei der schlanken Linie helfen.<br />

80 Schritte<br />

<strong>Sie</strong> <strong>können</strong> natürlich auch größere Schritte machen.<br />

Denn so langsam müsste sich das ja einpendeln.<br />

8.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Welches Gerät?<br />

Da gibt es mehrere Antworten.<br />

Generell gilt, dass alle<br />

Markengeräte gute Ergebnisse<br />

liefern – und es dauert<br />

nur noch Sekunden, bis der<br />

jeweilige Wert feststeht.<br />

Auch benötigen die Geräte<br />

nur noch eine minimale<br />

Menge Blut. Und die lässt<br />

sich, wie schon gehört, fast<br />

ohne Schmerz gewinnen.<br />

Ich persönlich bevorzuge ein<br />

Gerät mit einer Trommel, die<br />

17 Teststreifen beinhaltet.<br />

Das erhöht den Komfort, dafür<br />

ist das Gerät aber etwas<br />

größer. Wichtig ist auch,<br />

dass viele Apparate sich<br />

beispielsweise über Infrarot<br />

mit einem Computer verbinden<br />

lassen.<br />

Richtig schicke Geräte gibt<br />

es inzwischen. Ich finde<br />

das eine gute Entwicklung,<br />

erleichtert es doch gerade<br />

jungen Leuten den Zugang<br />

zum Messen. Und wer weiß,<br />

vielleicht wird das Messen<br />

sogar noch einmal „cool“.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


9.<br />

TAG<br />

ê Wann zahlen Kassen<br />

Streifen?<br />

Im Prinzip immer bei Typ-1-<br />

Diabetikern und bei insulinpflichtigen<br />

Typ-2ern. Wird<br />

kein Insulin gebraucht, wird<br />

es schwieriger. Manche Kassen<br />

zahlen, manche nicht.<br />

Auch ist es in den einzelnen<br />

Bundesländern verschieden.<br />

Das ist schade, gibt es doch<br />

viele, für die ist das tägliche<br />

Messen eine Art Statusreport<br />

über den eigenen<br />

Körper – und danach richten<br />

sie ihr Handeln aus. Diese<br />

Menschen handeln also<br />

eigenverantwortlich und<br />

präventiv.<br />

Manchmal lohnt es sich, mit<br />

der Kasse zu reden, ob nicht<br />

ein Teil der Kosten bei nachweisbaren<br />

Erfolgen übernommen<br />

werden kann. Und<br />

wenn auch das nichts hilft?<br />

Die Investition in Teststreifen<br />

ist eine gute Investition<br />

in die eigene Gesundheit.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Angst vor Bewegung?<br />

Noch eine Frage vom ersten Tag. Es ist so, dass unser<br />

Stoffwechsel (<strong>Sie</strong> wissen, einige tausend Jahre alt)<br />

auf zehn Kilometer Bewegung pro Tag eingerichtet<br />

ist. Eine lange Strecke, aber so lange brauchten die<br />

Menschen früher, um sich das tägliche Überleben zu<br />

sichern.<br />

Fällt die Bewegung nun völlig weg, dann sind Dinge<br />

wie Lebensstil-Diabetes zwangsläufige Folgen. Das<br />

ahnen die Menschen natürlich und trotzdem beobachte<br />

ich gerade auf Diabetes-Tagen eine fast schon<br />

panische Furcht vor Bewegung. Keine gute Einstellung<br />

für die Zukunft. Denn schon bald werden die<br />

Kassen sehr deutlich, wenigstens bei den Jüngeren,<br />

die Nutzung dieser preiswerten und nebenwirkungsfreien<br />

Naturmedizin einfordern.<br />

Da kommen Ihnen meine Schritte doch gerade recht.<br />

Oder?<br />

Fasten macht Diabetes-fit<br />

Wer ein paar Tage lang fastet (vorher den Arzt fragen!),<br />

entschlackt und entschlankt seinen Körper<br />

nicht nur. Er gönnt auch seiner Bauchspeicheldrüse<br />

eine Fitness-Kur. Denn sie muss in dieser Zeit kaum<br />

Insulin produzieren, was ihr hilft, sich zu regenerieren.<br />

Gerade für Diabetiker, die dieses Organ ganz<br />

besonders brauchen, eine gute Sache.<br />

90 Schritte<br />

Immer wieder fällt mir beim Laufen der Satz eines<br />

Arztes ein, der im Vortrag fragte: „Haben <strong>Sie</strong> schon<br />

einmal einen Löwen mit Arthritis gesehen?“


Wie Diabetes-dynamisch sind <strong>Sie</strong>?<br />

Zehn Fragen, drei Antworten<br />

Beantworten <strong>Sie</strong> die Fragen einfach mit Ja oder Nein<br />

– und <strong>Sie</strong> wissen, wie aktiv <strong>Sie</strong> sind.<br />

1. Ich lese alles, was es zum<br />

Thema Diabetes gibt<br />

2. Das Blutzuckermessen ist für<br />

mich wie Zähneputzen<br />

3. Meinen Blutzucker-Langzeitwert kenne<br />

ich, lasse ich regelmäßig bestimmen<br />

4. Ich motiviere andere, so wie ich aktiv<br />

mit dem Diabetes umzugehen<br />

5. Ich kaufe das meiste selbst ein und achte<br />

darauf, wo die Waren herkommen<br />

6. Viele Produzenten meiner Lebens-Mittel<br />

kenne ich persönlich<br />

7. Ich koche regelmäßig selbst, gerne<br />

auch zusammen mit anderen<br />

8. Wo es geht, nehme ich das Fahrrad<br />

oder laufe zu Fuß<br />

9. Im Mittelpunkt des Urlaubs steht<br />

immer die Bewegung<br />

10. Der Diabetes ist für mich die große<br />

Chance, ein aktives Leben zu führen<br />

Ja Nein<br />

100 Schritte<br />

So, der erste große Schritt ist gemacht, die 100 ist<br />

erreicht. Jetzt freuen <strong>Sie</strong> sich sicher schon auf die<br />

nächsten Schritte.<br />

10.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Ihr Dynamik-Profil<br />

<strong>Sie</strong> haben alle 10 Fragen<br />

links beantwortet?<br />

10 bis 7 Ja: <strong>Sie</strong> sind Diabetes-Dynamit!<br />

<strong>Sie</strong> werden<br />

Freude an dieser Broschüre<br />

haben und hoffentlich noch<br />

neue Dinge entdecken<br />

6 bis 4 Ja: <strong>Sie</strong> beginnen, sich<br />

aktiv mit dem <strong>Zucker</strong> zu beschäftigen.<br />

Ihnen wird diese<br />

Broschüre auf Ihrem neuen<br />

Weg den Rücken stärken<br />

3 bis 0 Ja: <strong>Sie</strong> stehen noch<br />

am Anfang eines eigenverantwortlichen<br />

Weges. Die<br />

Broschüre wird Ihnen ans<br />

Herz wachsen. Ein Tipp: Machen<br />

<strong>Sie</strong> diesen Test nach 60<br />

Tagen noch einmal<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


11.<br />

ê Testlabor fürs<br />

Täschchen<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

Noch vor wenigen Jahren bedurfte<br />

es ganzer Labors, um<br />

den Wert des Blutzuckers<br />

zu bestimmen. Es gehört zu<br />

den großen Fortschritten<br />

der Medizintechnik, die<br />

Geräte immer zuverlässiger<br />

und immer kleiner gemacht<br />

zu haben – sodass sie heute<br />

ins kleinste Täschchen direkt<br />

zum Lippenstift passen.<br />

Solche Fortschritte müssen<br />

finanziert werden, und sie<br />

werden teilweise aus den<br />

Gewinnen der Teststreifen<br />

finanziert. Aus diesen Erträgen<br />

werden auch neue<br />

Produkte entwickelt. Dazu<br />

gehören beispielsweise in<br />

der Zukunft Geräte, die<br />

mehrere Tage lang den Verlauf<br />

des Blutzuckers messen,<br />

vor allem auch in der Nacht.<br />

Das ermöglicht dann eine<br />

noch genauere Abstimmung<br />

des Lebensstils mit den<br />

Blutzuckerwerten.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Ananas: Liebt die Liebenden<br />

Die festfleischige Tropenfrucht macht Männer<br />

liebesmunter und Frauen freudig erregt. Das liegt<br />

daran, dass das enthaltene Bromelain die liebeswichtigen<br />

Eiweiße aufschließt.<br />

Draußen ist´s am schönsten!<br />

Bis ich 50 war, hatte ich es nicht so mit dem Laufen.<br />

Dann brach der <strong>Zucker</strong> massiv aus – und ich entdeckte<br />

das Laufen als wirksamen <strong>Zucker</strong>senker. Heute<br />

brauche ich das Laufen, einach, weil es mir hilft,<br />

in Einklang mit mir zu kommen. Es ist wie eine Art<br />

Entspannungsübung, ein Finden des inneren Rhythmus.<br />

Allerdings funktioniert das nur, wenn ich draußen<br />

laufe, wenn ich den Vögeln zuhöre, wenn ich nach<br />

Pflanzen schaue. Deshalb brauche ich keine tragbare<br />

Musik dazu, sie würde mich nur ablenken.<br />

110 Schritte<br />

„Liebe ist der höchste<br />

Grad der Arznei.“<br />

Paracelsus<br />

Hauptsächlich gedacht ist das Programm mit den<br />

Schritten für diejenigen, die sonst gar nichts machen.<br />

Die anderen <strong>können</strong> sich natürlich weiterhin<br />

aufs Fahrrad schwingen, die nordischen Stöcke hervorholen<br />

oder nach Herzenslust schwimmen – alles<br />

Bewegungsarten, die Diabetes-nützlich sind.


Stress ist gut – und schlecht<br />

Ja, was denn nun? Beides. Die Natur hat uns mit der<br />

Stressfähigkeit ausgestattet, damit wir mit Herausforderungen<br />

fertig werden <strong>können</strong>. Beispielsweise<br />

das berühmte Lampenfieber. Es wird von Stresshormonen<br />

verursacht, die ausgeschüttet werden, damit<br />

der Schauspieler sofort auf der Bühne präsent sein<br />

kann, sofort sein Publikum begeistern kann.<br />

Hat er allerdings seinen Text nicht richtig gelernt,<br />

dann verkehrt sich dieser Effekt. Dann schüttet der<br />

Körper viel zu viel von dem Adrenalin aus, das dann<br />

die Zellwände angreift und der Ablagerung des<br />

schädlichen Cholesterins den Boden bereitet.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass<br />

Schlafen schlank macht?<br />

Das hat eine amerikanische Studie ergeben. Wer<br />

nur um die vier Stunden pro Nacht schläft, hat ein<br />

um über 70 Prozent höheres Risiko fettleibig zu<br />

werden, als Menschen, die über sieben Stunden<br />

schlummern.<br />

Offensichtlich hängt das damit zusammen, dass der<br />

Körper während des Schlafes Fett verbrennen kann.<br />

Wobei dieser Effekt dann ganz besonders eintritt,<br />

wenn tagsüber die sogenannten Kraftwerke der<br />

Zellen aktiviert werden. Und was aktiviert die? Was<br />

wohl, Bewegung.<br />

120 Schritte<br />

Heute <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> schon mal darüber nachdenken,<br />

was <strong>Sie</strong> morgen aufs Papier bringen werden. Laufen<br />

beflügelt schließlich.<br />

12.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Wer sich schämt,<br />

schadet sich<br />

Unseren Boulevard-Blättern,<br />

unseren Fernsehsendern<br />

ist ja nichts heilig.<br />

Dennoch gibt es noch Tabus.<br />

Eines ist ausgerechnet das<br />

Messen des Blutzuckers<br />

in der Öffentlichkeit, das<br />

haben jedenfalls Umfragen<br />

herausgefunden.<br />

Ein unverständliches Tabu.<br />

Sicher auch der Tatsache<br />

geschuldet, dass niemand<br />

gern als krank erscheinen<br />

mag. Gerade beim Lebensstil-Diabetes<br />

ist diese Furcht<br />

besonders ausgeprägt. Das<br />

geht so weit, dass manche<br />

Verlage Diabetes-Literatur<br />

nur im neutralen Umschlag<br />

verschicken. Seltsam, wer<br />

einen Herzinfarkt hat, sagt<br />

das meist ohne Umschweife.<br />

Diabetiker verbergen ihre<br />

„Krankheit“, die oft keine<br />

ist. Über den Herzinfarkt<br />

reden sie dann wieder. Aber<br />

der kommt oft von einem<br />

nicht richtig behandelten<br />

Diabetes.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


13.TAG<br />

ê Damit heute kein Unglück<br />

passiert, machen wir etwas<br />

ganz anderes. <strong>Sie</strong> zeichnen<br />

Ihren<br />

Inneren Schweinehund!<br />

Ja, wie sieht es denn aus, Ihr<br />

„Haustier“, das <strong>Sie</strong> vom Laufen<br />

abhält, zur Torte ruft?<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Mein Schweinehund:<br />

Wenn <strong>Sie</strong> wollen, schicken <strong>Sie</strong> mir eine Kopie –<br />

oder <strong>Sie</strong> nehmen ein separates Blatt. Bitte an: Hans<br />

Lauber, Maistraße 63, 80 337 München. Oder per E-<br />

Mail an aktiv@lauber-methode.de<br />

Die schönsten Einsendungen veröffentliche ich unter<br />

www.lauber-methode.de<br />

130 Schritte<br />

Sehr schön, <strong>Sie</strong> haben den Schweinehund zu Haus<br />

gelassen. Da gehört er auch hin.


?<br />

Was hat <strong>Zucker</strong><br />

mit „<strong>Zucker</strong>“ zu tun?<br />

Direkt gar nichts. Indirekt ist der Industriezucker<br />

aber eine der Hauptursachen der Diabetes-Explosion.<br />

Das geht so: Wird beispielsweise sehr süß<br />

gegessen, fliesst der <strong>Zucker</strong> sehr schnell ins Blut,<br />

worauf der Körper ein Übermaß an Insulin ausschüttet,<br />

um der <strong>Zucker</strong>flut Herr zu werden.<br />

Insulin ist aber ein Masthormon, das alles, was in<br />

den Blutbahnen kreist, in die Zellen presst. Dort<br />

bleibt dann meistens gerade das Fett, führt zu Übergewicht,<br />

was wiederum die wichtigste Ursache für<br />

den Lebensstil-Diabetes ist. Sehr viel geringer fällt<br />

dieser <strong>Zucker</strong>anstieg bei Vollkornprodukten aus.<br />

Grapefruit: Janusköpfig<br />

Gerade hatten wir es vom Fett. Ein guter Fettkiller<br />

ist die Grapefruit. Auch hilft sie, die Ablagerungen<br />

des Cholesterins wegzuschwemmen, beugt<br />

so indirekt dem Herzinfarkt vor. Übrigens sind die<br />

wirksamen Stoffe ganz stark im „Weißen“ unter der<br />

Schale. Also nicht bis aufs letzte Fitzelchen schälen.<br />

Aber Vorsicht: Wer cholesterinsenkende Präparate<br />

nimmt, muss aufpassen, dass die Pampelmuse deren<br />

Wirkung nicht mindert.<br />

140 Schritte<br />

Na wo isser denn, der Schweinehund? Auf dem Papier.<br />

Und <strong>Sie</strong> laufen fröhlich los.<br />

14.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Teststreifen:<br />

Achtung Ablauf!<br />

Die kleinen Minilabors, die<br />

in wenigen Sekunden den<br />

aktuellen Wert des Blutzuckers<br />

berechnen, sind<br />

höchst sensible Gebilde.<br />

<strong>Sie</strong> dürfen beispielsweise<br />

keinen Frost abbekommen,<br />

und sie dürfen nicht über<br />

30 Grad gelagert werden.<br />

Außerdem vertragen sie keinerlei<br />

Feuchtigkeit.<br />

Gerade, wer nach den Messergebnissen<br />

beispielsweise<br />

Insulin spritzt, muss peinlich<br />

genau darauf achten,<br />

dass mit den empfindlichen<br />

Streifen alles seine Ordnung<br />

hat, weil er sich sonst möglicherweise<br />

zu viel oder zu<br />

wenig spritzt.<br />

Auch haben die Streifen<br />

ein Ablaufdatum, da sonst<br />

keine einwandfreien Werte<br />

garantiert werden <strong>können</strong>.<br />

Moderne Geräte sind so programmiert,<br />

dass sie vor der<br />

Messung das Ablaufdatum<br />

automatisch checken.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


15.TAG<br />

ê Saubere Hände,<br />

sichere Werte<br />

Im Prinzip ist das Messen<br />

des Blutzuckers kinderleicht<br />

– und trotzdem passieren<br />

immer wieder Fehler. Ein<br />

wesentlicher sind nicht ganz<br />

saubere Hände. Da haben<br />

manche noch einen leichten<br />

Honigrest an den Fingern<br />

– und wundern sich, dass<br />

das Gerät plötzlich über 200<br />

anzeigt, obwohl es so einen<br />

Wert noch nie gab. Also, die<br />

Hände waschen und schon<br />

sind es nur noch 160. Zwar<br />

auch noch zu viel, aber schon<br />

viel besser.<br />

Generell gilt übrigens: Bei<br />

„Ausreißer-Werten“ nach<br />

oben oder unten lieber noch<br />

mal messen – als falsch handeln,<br />

also etwa zu viel oder<br />

zu wenig Insulin zu spritzen.<br />

Im Zweifelsfall das Gerät<br />

einfach in der Apotheke<br />

durchchecken lassen.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Haben <strong>Sie</strong> ein Auge auf die Augen<br />

Spätestens wenn der Arzt einen manifesten Diabetes<br />

feststellt, wird er <strong>Sie</strong> zum Augenarzt schicken.<br />

Denn Schäden an den Augen gehören zu den häufigsten<br />

Folgen eines Diabetes. Eine Verschlechterung<br />

der Sehschärfe bis hin zur Blindheit <strong>können</strong> die<br />

Folgen sein.<br />

Übrigens: Auch bei mir sind die Augen leicht geschädigt,<br />

ich bin sehr lichtempfindlich. Und was der <strong>Zucker</strong><br />

mal genommen hat, gibt er nicht mehr zurück.<br />

Also rechtzeitig zum Arzt.<br />

Die ideale Zwischenmahlzeit: Möhre<br />

Wenn der Hunger kommt, nicht zum Snack greifen.<br />

Dann kommt er nach einer Stunde noch stärker.<br />

Lieber eine Möhre essen. Gibt es praktisch das<br />

ganze Jahr, kostet nicht viel, tut den Augen gut und<br />

schmeckt.<br />

Übrigens:<br />

Diabetes mellitus kommt aus dem Griechischen und<br />

heißt „honigsüßer schneller Fluss“. Das deshalb,<br />

weil der Urin oft leicht süß riecht und Diabetiker<br />

häufiger zur Toilette müssen.<br />

150 Schritte<br />

Schon wieder 50 Schritte mehr, bald winkt die 200.


Werfen <strong>Sie</strong> sich mal zu Füßen<br />

Natürlich nur im übertragenen Sinne. Aber die Füße<br />

sind ein ebenfalls sehr gefährdeter Körperteil bei<br />

Diabetikern. Jährlich müssen einige tausend Füße<br />

amputiert werden, weil die <strong>Zucker</strong>moleküle die<br />

Blutbahnen verstopft haben, so dass die Füße abgestorben<br />

sind.<br />

Eine wesentliche Stufe dieser finalen Entwicklung<br />

<strong>können</strong> übrigens Taubheitsgefühle sein, was dazu<br />

führen kann, dass kleine Verletzungen nicht bemerkt<br />

werden, weil sie nicht mehr „weh“ tun.<br />

Volles Korn, langsamer <strong>Zucker</strong><br />

Zwei Faktoren begünstigen ganz besonders den Lebensstil-Diabetes:<br />

Industriezucker und Weißmehl.<br />

Letzteres lässt sich besonders leicht durch Vollkornbrot<br />

ersetzen. Das hat gleich zwei Vorteile. Zum<br />

einen enthält das volle Korn jede Menge wertvolle<br />

Vitamine und Mineralien, wie etwa Zink, das Diabetiker<br />

besonders für ihren Stoffwechsel brauchen.<br />

Außerdem stabilisiert Zink das Immunsystem.<br />

Als zweiter Vorteil kommt hinzu, dass die Kohlehydrate<br />

des Vollkorns langsamer ins Blut gehen. Die Experten<br />

sprechen von einem niedrigen glykämischen<br />

Index, der dafür sorgt, dass nach dem Essen der <strong>Zucker</strong>spiegel<br />

nicht so stark ansteigt. Insgesamt wirkt<br />

sich Vollkornbrot damit langfristig sogar positiv auf<br />

den Blutzucker aus.<br />

160 Schritte<br />

Ich bin tatsächlich bei jedem Wetter draußen. <strong>Sie</strong><br />

auch?<br />

16.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

„Messen“ <strong>Sie</strong> Grippe<br />

Über den <strong>Zucker</strong>stoffwechsel<br />

lässt sich noch mehr<br />

erfahren, als „nur“ die Höhe<br />

des Blutzuckers. Steigt<br />

beispielsweise plötzlich der<br />

Blutzucker zwischen 10 und<br />

20 Punkten, ohne dass sich<br />

die sonstigen Lebensumstände<br />

verändert haben,<br />

kann das auf eine kommende<br />

Grippe hindeuten.<br />

Um diesen drohenden Infekt<br />

zu bekämpfen, schüttet<br />

der Körper Glukose und<br />

gleichzeitig Insulin aus,<br />

was in diesem Fall so etwas<br />

wie eine Reparaturfunktion<br />

ausübt. Gut für <strong>Sie</strong>: Weil <strong>Sie</strong><br />

eine Ahnung haben, was im<br />

Körper vor sich geht, <strong>können</strong><br />

<strong>Sie</strong> dem Körper zusätzlich<br />

bei der Infektabwehr helfen,<br />

etwa durch warmen<br />

Salbeitee.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


17.TAG<br />

ê Bewiesen:<br />

Messen wirkt!<br />

Dass die regelmäßige Messung<br />

des Blutzuckers das<br />

Risiko von Folgeschäden<br />

deutlich verringert, das hat<br />

die sogenannte ROSSO-Studie<br />

bewiesen. Dabei wurden<br />

die Daten von über 3000<br />

Patienten ausgewertet, und<br />

es waren knapp 200 Ärzte<br />

eingebunden.<br />

Es wurde gezeigt, dass<br />

die Rate an Herzinfarkten,<br />

Schlaganfällen, Erblindungen,<br />

Nierenversagen bis zu<br />

Amputationen um 43 Prozent<br />

niedriger war, als bei<br />

den Leuten, die nie gemessen<br />

haben. Diese beeindruckenden<br />

Ergebnisse haben<br />

dazu geführt, dass in den<br />

Leitlinien der internationalen<br />

Fachgesellschaften die<br />

Selbstkontrolle des Blutzuckers<br />

inzwischen dringend<br />

empfohlen wird.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Männer: <strong>Zucker</strong> macht schlapp!<br />

Wenn´s nicht mehr „geht“, denken viele Männer,<br />

gibt’s ja Viagra und Co. Leider zu kurz gedacht.<br />

Wenn durch den <strong>Zucker</strong> Nerven und Gefäße am<br />

Penis geschädigt werden, nützen auch die kleinen<br />

chemischen Helferlein nichts mehr. Im Gegenteil,<br />

dann <strong>können</strong> sie sogar das Risiko von Komplikationen<br />

erhöhen.<br />

Also lieber aktiv den <strong>Zucker</strong> <strong>zähmen</strong>. Etwa durch Bewegung,<br />

was ja wiederum fit für die Liebe macht.<br />

Junk Food: Süßes Fett<br />

Dass gerade immer mehr Jugendliche „Altersdiabetes“<br />

bekommen, hängt ganz stark mit dem Junk<br />

Food zusammen. Also den vielen Burgern, den<br />

billigen Pizzas mit ihren fetten Belägen, den süßen<br />

Drinks, den klebrigen Riegeln.<br />

Jedes dieser Produkte für sich ist kein Problem. Wer<br />

aber seine Basisernährung darauf abstellt, wird mit<br />

ziemlicher Sicherheit zu dick – und damit höchst<br />

gefährdet für den Lebensstil-Diabetes.<br />

170 Schritte<br />

Herzinfarkt. Schlaganfälle. Erblindungen. Nierenversagen.<br />

Sind schon schreckliche Dinge, die der<br />

Diabetes auslösen kann. Viele dieser Entwicklungen<br />

lassen sich durch das Messen erahnen und durch das<br />

Bewegen abmildern. Denken <strong>Sie</strong> einmal daran, wenn<br />

<strong>Sie</strong> finden, schon wieder diese Schritte.


Analyseblatt Handeln und Messen<br />

Notieren <strong>Sie</strong>, was <strong>Sie</strong> gegessen, wie <strong>Sie</strong> sich bewegt<br />

haben. Tragen <strong>Sie</strong> jeweils einen Wert vor und nach<br />

dem Essen sowie vor und nach Bewegung ein.<br />

6 Uhr<br />

7 Uhr<br />

8 Uhr<br />

9 Uhr<br />

10 Uhr<br />

11 Uhr<br />

12 Uhr<br />

13 Uhr<br />

14 Uhr<br />

15 Uhr<br />

16 Uhr<br />

17 Uhr<br />

18 Uhr<br />

19 Uhr<br />

20 Uhr<br />

21 Uhr<br />

22 Uhr<br />

23 Uhr<br />

24 Uhr<br />

180 Schritte<br />

Essen Bewegen Messen<br />

Was/Menge<br />

Art/Minuten<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Haben <strong>Sie</strong> Ihren Wert eingetragen, bevor <strong>Sie</strong> losgeschritten<br />

sind? Und haben <strong>Sie</strong> einen hoffentlich<br />

niedrigeren Wert am Ende vermerken <strong>können</strong>?<br />

18.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Heute ist Messtag!<br />

<strong>Sie</strong> werden es gemerkt<br />

haben: In den ersten Tagen<br />

unseres gemeinsamen Programms<br />

steht das Messen im<br />

Mittelpunkt. Bevor sich nun<br />

der Schwerpunkt aufs Essen<br />

verlagert, schlage ich einen<br />

Messtag vor.<br />

Nebenstehend habe ich eine<br />

Tabelle für <strong>Sie</strong> vorbereitet,<br />

wo <strong>Sie</strong> ganz gezielt Werte<br />

eintragen <strong>können</strong>. Natürlich<br />

ist das nur ein Vorschlag.<br />

Aber mir – und vielen anderen<br />

– hat es viel gebracht,<br />

einmal über einen Tag hinweg<br />

zu verfolgen, was im<br />

Körper bei verschiedenen<br />

Situationen passiert.<br />

Vielleicht kopieren <strong>Sie</strong> sich<br />

diese Seite und wiederholen<br />

in den folgenden Tagen das<br />

Experiment – oder noch einmal<br />

gegen Ende der 60 Tage.<br />

Oder <strong>Sie</strong> nutzen die Tabelle<br />

im Anhang.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


19.<br />

ê Fünf Messregeln<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

1. Ein Mal täglich Messen<br />

Am besten morgens nüchtern<br />

messen. Ist dieser Wert<br />

im Vergleich deutlich verändert,<br />

vielleicht über den Tag<br />

noch einmal messen.<br />

2. Saubere, warme Hände<br />

Damit es möglichst wenig<br />

wehtut, die Hände warm<br />

massieren. Und natürlich<br />

waschen.<br />

3. Werte aufschreiben<br />

Nur wer die Werte aufschreibt,<br />

bekommt eine<br />

„Beziehung“ zu den Ergebnissen.<br />

4. Immer dasselbe Gerät<br />

Sich für ein Gerät entscheiden<br />

und damit für längere<br />

Zeit messen.<br />

5. Handeln!<br />

Alles Messen nützt nicht,<br />

wenn es nicht in ein konkretes<br />

Handeln mündet.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Wie dick ist zu dick?<br />

Immer wieder heiß diskutiert wird der sogenannte<br />

Body Mass Index, BMI. Grob gesprochen setzt er<br />

das Gewicht ins Verhältnis zur Körpergröße. Nicht<br />

berücksichtig wird dabei die ebenfalls wichtige Verteilung<br />

des Fetts, etwa der berühmte Bauchspeck.<br />

Dennoch, als ein erster Indikator für das Übergewicht<br />

ist es ein taugliches Maß. Als normalgewichtig<br />

gelten die Werte zwischen 20 und 25. Was darüber<br />

liegt, geht in Richtung Übergewicht – und das ist ja<br />

nun eine der Hauptursachen für den Diabetes.<br />

Am Ende der Broschüre finden <strong>Sie</strong> eine Tabelle, mit<br />

der <strong>Sie</strong> Ihren Index leicht berechnen <strong>können</strong>.<br />

Blitztipp<br />

Wer morgens ganz schnell aus dem Bett springt,<br />

überschwemmt seinen Körper für Stunden mit<br />

Stresshormonen. Denn der Körper dachte, eine Attacke<br />

steht bevor – und hat sich schon mal für den<br />

äußersten Notfall gewappnet.<br />

190 Schritte<br />

„Im Tale grünet<br />

Hoffnungsglück.“<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Versuchen <strong>Sie</strong> einmal nach 100 Metern fünf Kniebeugen<br />

zu machen. Oder vielleicht nur drei für den<br />

Anfang.


Was ist Diabetes-Küche?<br />

Genuss! Genuss! Genuss!<br />

Betrachten <strong>Sie</strong> einmal das Bild oben auf der Seite.<br />

Was sehen <strong>Sie</strong>? Ein typisches Diabetiker-Gericht. Ja,<br />

das ist ein ideales Essen für <strong>Zucker</strong>-Betroffene (an<br />

Kranke wollen <strong>Sie</strong> dabei doch nicht mehr denken).<br />

Es ist ein leicht in der Pfanne angebratener Fisch aus<br />

dem Bodensee. Dazu eine kleine Portion Linsen, ein<br />

wenig Salat, ein wenig Gemüse, ein leichtes Sößchen.<br />

Gegessen und fotografiert habe ich dieses Gericht<br />

in der „Seehalde“, einem guten Fischrestaurant<br />

bei der prächtigen Barockkirche Birnau.<br />

„Ich bin ein Diabetiker-Koch?“, fragte mich Markus<br />

Gruler, der Koch, lachend. „Ja“, sagte ich, „das ist<br />

Diabetes-Küche“. Frische Zutaten, möglichst aus<br />

der Saison, aus der Region. Und die schonend zubereitet,<br />

gedünstet oder schonend gebraten. Mehr ist<br />

es nicht. Das ist purer Genuss, dafür braucht es keine<br />

Kalorientabellen, das schmeckt einfach.<br />

Lebens-Mittel statt Lebensmittel<br />

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: Ich schreibe<br />

Lebens-Mittel, weil ich meine es sind „Mittel<br />

zum Leben“. Und nicht Mittel, um sich den Bauch<br />

vollzuschlagen.<br />

200 Schritte<br />

195, 196, 197, 198, 199, 200!!! Zählen <strong>Sie</strong> einmal<br />

die letzten Schritte laut mit. Und freuen <strong>Sie</strong> sich<br />

wenn es geschafft ist. Das hätten <strong>Sie</strong> doch vor zwei<br />

Wochen noch nicht gedacht, dass <strong>Sie</strong> so eine Wegstrecke<br />

zurücklegen.<br />

20.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Kleine Schritte<br />

Regelmäßig messen, anders<br />

essen, immer an bewegen<br />

denken. „Das ist alles?“, fragen<br />

<strong>Sie</strong> jetzt vielleicht. Ja,<br />

das ist alles. Es sind an sich<br />

nur viele kleine Schritte, die<br />

gemacht werden müssen,<br />

um den Lebensstil-Diabetes<br />

in seine Schranken zu<br />

weisen.<br />

Es sind keine Hauruck-Diäten<br />

notwendig, es erfordert<br />

keine großen Sportprogramme.<br />

Es ist einfach das<br />

Suchen nach einem neuen<br />

Lebensrhythmus, einem<br />

Schwingen mit sich, der Natur,<br />

den Jahreszeiten. Das ist<br />

in Wirklichkeit die geheime<br />

Botschaft des Lifestyle-Diabetes:<br />

Besinne Dich auf Dich<br />

selbst, suche ohne Hektik<br />

nach einem anderen Weg.<br />

Diesen Weg zu finden, dabei<br />

möchte ich <strong>Sie</strong> noch 40 Tage<br />

begleiten.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


21.TAG<br />

ê Rückschlag. Was nun?<br />

Im Vorwort schrieb ich, dass<br />

mein Weg zu einem Diabetes-Leben,<br />

für das ich keine<br />

Medikamente mehr brauche,<br />

nicht bruchlos verlief.<br />

Oft gab es Phasen, wo ich<br />

verzweifelte, wo ich wieder<br />

in den alten Trott zurückfallen<br />

wollte, lieber eine<br />

Tablette nehmen wollte, als<br />

mich aufzuraffen.<br />

So geht es Ihnen gerade<br />

auch? Bloß keine Panik,<br />

bloß nichts überstürzen,<br />

bloß nichts erzwingen. Der<br />

Körper ist keine Maschine.<br />

Dann lassen <strong>Sie</strong> halt mal<br />

Fünfe grade sein. Aber vielleicht<br />

haben <strong>Sie</strong> Lust sich<br />

mal zu überlegen, was <strong>Sie</strong> in<br />

den nächsten Wochen noch<br />

erreichen <strong>können</strong>.<br />

Neben diesem Balken finden<br />

<strong>Sie</strong> ein Liste für Ihre Gedanken.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Formulieren <strong>Sie</strong> Ihre Ziele<br />

Ein wenig haben <strong>Sie</strong> sich jetzt ja schon in das 60-<br />

Tage-Programm eingefunden. Schreiben <strong>Sie</strong> doch<br />

einmal auf, was <strong>Sie</strong> sich noch vorgenommen haben.<br />

Messen (etwa täglich Messen, regelmäßig nach dem Essen, auch<br />

einmal in der Nacht)<br />

Essen (etwa selbst einkaufen, auf den Markt gehen, häufiger<br />

kochen, Süßes weglassen)<br />

Bewegen (etwa Radfahren, jeden Tag mindestens zehn Minuten<br />

gehen, Wanderurlaub planen)<br />

210 Schritte<br />

Heute laufen <strong>Sie</strong> einfach und denken sich nichts<br />

weiter dabei.


„Ich kann nicht kochen!“ Salat schon<br />

Es ist doch so einfach: Nehmen <strong>Sie</strong> für zwei Personen<br />

zwei Stangen Chicorée. Die äußeren welken<br />

Blätter entfernen, kurz abbrausen, die Stangen in<br />

halbzentimeterdicke Streifen schneiden.<br />

Nun braucht es noch eine Salatsauce für zwei Leute:<br />

Dazu pressen <strong>Sie</strong> eine halbe Zitrone aus, nehmen<br />

einen Esslöffel Olivenöl, schneiden ein wenig Petersilie<br />

klein, ein wenig Salz und Pfeffer. Mischen<br />

das Ganze, tun den Salat dazu, mischen noch einmal.<br />

Und schon ist der Salat fertig. Wenn <strong>Sie</strong> das fünf Mal<br />

gemacht haben, brauchen <strong>Sie</strong> keine fünf Minuten<br />

mehr dazu.<br />

?<br />

Was ist<br />

Insulinsensitivität?<br />

Das steht für die Wirkung des Hormons Insulins. Viele<br />

Diabetiker haben genügend Insulin, es wirkt nur<br />

nicht mehr richtig, weil es etwa mangels Bewegung<br />

„eingeschlafen“ ist.<br />

Machen <strong>Sie</strong> den Cola-Test<br />

<strong>Sie</strong> glauben nicht, dass <strong>Zucker</strong> den „<strong>Zucker</strong>“ befördert?<br />

Dann messen <strong>Sie</strong> den <strong>Zucker</strong>, trinken eine<br />

Dose klassisches Cola, messen dann wieder – und <strong>Sie</strong><br />

sind schlauer.<br />

220 Schritte<br />

Probieren <strong>Sie</strong> es noch einmal mit den Kniebeugen.<br />

Jetzt müssten fünf zu schaffen sein.<br />

22.TAG<br />

ê<br />

Gibt es Wundermittel?<br />

Wie einzementiert ist diese<br />

Gedankenkette: Ich habe etwas,<br />

ich nehme etwas, weg<br />

ist das Übel. Viele wissen,<br />

so etwas gibt es auch für den<br />

Diabetes, nämlich Tabletten,<br />

Insulin. Aber fragen <strong>Sie</strong><br />

einmal Ihren Arzt und sich<br />

selbst, ob <strong>Sie</strong> es wirklich<br />

jetzt schon brauchen.<br />

Andere denken, da muss<br />

es doch tolle Stoffe in der<br />

Natur geben, schließlich ist<br />

gegen alles ein Kraut gewachsen.<br />

Die gibt es in der<br />

Tat. Allerdings ein Wundermittel,<br />

das bewusstes Essen<br />

und Bewegung überflüssig<br />

macht, ist nicht dabei.<br />

Trotzdem: In den nächsten<br />

Tagen werde ich Ihnen einige<br />

Stoffe aus der Naturapotheke<br />

vorstellen.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


23.TAG<br />

ê <strong>Zucker</strong>senker<br />

Brennessel<br />

Lange als Unkraut verschrieen,<br />

erlebt die Brennessel<br />

derzeit eine Wiederauferstehung<br />

als Heilpflanze.<br />

Folgende Eigenschaften<br />

werden ihr zugeschrieben:<br />

<strong>Sie</strong> regt die Produktion des<br />

körpereigenen Insulins an,<br />

was einen direkten zuckersenkenden<br />

Effekt hat. Und<br />

sie lässt das vorhandene Insulin<br />

besser wirken, erhöht<br />

also die Sensitivität.<br />

Kaufen <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> Brennnesseln<br />

kaum. Aber sie<br />

wachsen praktisch das ganze<br />

Jahr wild. Ziehen <strong>Sie</strong> Handschuhe<br />

an, dann stechen die<br />

Nesseln auch nicht. Möglichst<br />

junge Blätter nehmen,<br />

waschen, kleinschneiden. In<br />

der Pfanne Knoblauch in Öl<br />

leicht andünsten, Brennesseln<br />

dazu, rund drei Minuten<br />

dünsten. Ähnlich gut wie<br />

Spinat, nur wirksamer.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

„Ich kann nicht kochen!“ Putenbrust schon<br />

Die Putenbrust (pro Person eine) salzen, pfeffern. In<br />

einer Pfanne Öl schwach erhitzen, die Brüste hineingeben.<br />

Auf jeder Seite zwei Minuten anbraten, dann<br />

mit einem Esslöffel Wasser oder Wein ablöschen,<br />

einen Deckel auf die Pfanne geben und rund zehn<br />

Minuten sanft dünsten.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> wollen, <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> noch ein wenig Rosmarin<br />

oder Salbei mit dünsten. Beiden Kräutern billigen<br />

Forscher auch zuckersenkende Eigenschaften zu.<br />

Ging doch schnell, oder? Guten Appetit!<br />

?<br />

Warum brauchen<br />

Typ-1-Diabetiker Insulin?<br />

Weil hier meist in jungen Jahren (deshalb oft auch<br />

„jugendlicher Diabetes“) der Körper seine insulinbildenden<br />

Zellen zerstört. Mit der Folge, dass der<br />

Brennstoff Kohlehydrate nicht mehr aufgenommen<br />

werden kann. Wird nun Insulin gespritzt oder über<br />

eine Insulinpumpe zugeführt, ist ein ganz normales<br />

Leben möglich (meistens sind Typ-1er schlank und<br />

sportlich), das auch sportliche Höchstleistungen<br />

bis hin zum Marathon erlaubt. Um es kurz zu sagen:<br />

Insulin ist für Typ-1-Diabetiker ein unerlässliches<br />

Medikament. Etwas anders sieht es beim Typ-2 oder<br />

Lifestyle-Diabetes aus. Dazu morgen mehr.<br />

230 Schritte<br />

Funktioniert das eigentlich mit dem Zählen? Und<br />

wie machen <strong>Sie</strong> es? Merken <strong>Sie</strong> sich immer nach zehn<br />

Schritten eine Zahl?


„Ich kann nicht kochen!“ Kartoffeln schon<br />

Pro Person drei kleine festkochende Kartoffeln<br />

nehmen. Waschen, mit kaltem Wasser in einem Topf<br />

bedecken. Ein halber Teelöffel Salz, drei Pfefferkörner<br />

dazu. Aufkochen lassen, dann rund 15 Minuten<br />

köcheln lassen.<br />

Wenn die Kartoffeln jung sind, mit der Schale essen<br />

(da drunter sind die Vitalstoffe), sonst pellen. Dazu<br />

passt gut Quark mit Schnittlauch.<br />

?<br />

Brauchen Typ-2-Diabetiker Insulin?<br />

Eine Frage, die mir oft gestellt wird, die sich<br />

aber so generell nicht beantworten lässt – und die<br />

letztendlich nur die Ärzte beantworten <strong>können</strong>.<br />

Prinzipiell ist es so, dass durch einen aktiven Lebensstil<br />

viele Lifestyle-Diabetiker ohne Medikamente ihren<br />

<strong>Zucker</strong> in den Griff bekommen <strong>können</strong>.<br />

Oft werden dann noch zusätzlich sogenannte orale<br />

Diabetika gebraucht. Und manchmal ist eben, vor allem<br />

wenn der Körper nicht mehr genug bildet, auch<br />

das Spritzen von Insulin angezeigt. Aber wie gesagt,<br />

das entscheidet der Arzt. Eines ist noch wichtig:<br />

Auch wer anfängt, das Hormon zu spritzen, kann<br />

es, wenn er sein Leben nachhaltig umstellt, später<br />

wieder absetzen. Es heißt also nicht, einmal Insulin,<br />

immer Insulin.<br />

240 Schritte<br />

Was sagen Ihre Weggefährten, dass <strong>Sie</strong> sich nun regelmäßig<br />

bewegen? Werden <strong>Sie</strong> unterstützt, gar angefeuert?<br />

Und schließen sich die anderen an? Denn<br />

zu mehreren läuft es sich noch motivierter.<br />

24.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

<strong>Zucker</strong>senker<br />

Bockshornklee<br />

Wollen <strong>Sie</strong> mich ins Bockshorn<br />

jagen, fragen <strong>Sie</strong> sich<br />

vielleicht. Nein, natürlich<br />

nicht. Aber diese Kleeart<br />

war früher bei uns weit verbreitet.<br />

Heute ist der Bockshornklee<br />

praktisch vergessen,<br />

was sehr schade ist.<br />

Denn sein Samen steht im<br />

Ruf, die Insulinproduktion<br />

zu fördern, das Hormon damit<br />

besser wirken zu lassen<br />

und auch noch die nachfolgenden<br />

Speisen langsamer<br />

ins Blut zu lassen. Kaufen<br />

<strong>können</strong> <strong>Sie</strong> die Samen in der<br />

Apotheke und am besten<br />

mahlen sie die in einer alten<br />

Kaffeemühle. Passt gut ins<br />

Müsli.<br />

Übrigens: <strong>Sie</strong> kennen den<br />

Bockshornklee doch: Er ist<br />

Bestandteil der Currys.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


25.TAG<br />

ê <strong>Zucker</strong>senker<br />

Grüntee<br />

Wissen <strong>Sie</strong> noch, was ich<br />

zu Beginn der kleinen Serie<br />

über natürliche <strong>Zucker</strong>senker<br />

gesagt habe? Keiner<br />

dieser Stoffe kann wie ein<br />

Medikament den <strong>Zucker</strong><br />

<strong>zähmen</strong>. Vielmehr wirken<br />

diese Stoffe ergänzend zur<br />

Ernährung.<br />

Das gilt auch für den Grüntee,<br />

der von derselben<br />

Pflanze wie der Schwarztee<br />

stammt. Auch diesem seit<br />

Jahrtausenden in Asien<br />

genutzten Lebens-Mittel<br />

werden zuckerbalancierende<br />

Fähigkeiten zugebilligt;<br />

etwa dass er das Insulin besser<br />

wirken lässt.<br />

Grüntee ist nicht ganz billig.<br />

Hat aber den Vorteil, dass<br />

er mehrmals aufgebrüht<br />

werden kann. Übrigens nie<br />

mit kochendem Wasser, das<br />

würde die Vitamine und Fermente<br />

zerstören.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

„Ich kann plötzlich doch kochen!“ Das Menü<br />

Na also, es geht doch: Zuerst gibt es Chicoréesalat,<br />

dann Putenbrust mit Kartoffeln. Wo war das Problem?<br />

Gut, ich habe es auf drei Tage verteilt. Aber so<br />

kommen <strong>Sie</strong> besser in dieses uralte Handwerk. Denn<br />

Kochen ist eine unserer ältesten Kulturtechniken.<br />

Der Salat am Anfang hat übrigens zwei Funktionen:<br />

Eine psychologische und ernährungsmäßige. Psychologisch<br />

wirkt er so, dass sich erst einmal ein erstes<br />

Sättigungsgefühl einstellt, denn es dauert rund<br />

20 Minuten, bis der Magen dem Gehirn signalisiert<br />

„Nahrung kommt, Hungergefühl dämpfen“. In der<br />

Zeit hätten <strong>Sie</strong> schon einmal ohne mit der Wimper<br />

zu zucken zwei Hamburger verdrückt.<br />

Von der Ernährungswirkung ist es so, dass die Säure<br />

dämpfend auf alles wirkt, was <strong>Sie</strong> hinterher noch essen.<br />

So gehen etwa die Kohlehydrate der Kartoffeln<br />

nicht so schnell ins Blut, lassen den <strong>Zucker</strong> nicht so<br />

schnell nach oben schießen.<br />

Das meine ich mit „intelligent essen“. Klingt aber<br />

hochtrabender als es auf dem Tisch ist.<br />

Direkt ist billiger<br />

Wer direkt bei Bauern auf dem Markt kauft, spart in<br />

der Regel Geld. Und erwirbt Waren aus der Region,<br />

was kaum Transportwege verursacht und das Klima<br />

schont.<br />

250 Schritte<br />

Ein Vorschlag für heute: <strong>Sie</strong> bleiben immer nach 50<br />

Schritten stehen, wippen drei Mal auf den Fußballen<br />

und gehen dann weiter.


Quark mit Knoblauch und Gurke<br />

Für 2 Personen: 250 Gramm Mager-Quark; 1 halbe<br />

Tasse Milch; 3 kleine Knoblauchzehen; 1 kleine Gurke;<br />

1 Bund Dill; Salz, Pfeffer.<br />

Den Quark mit der Milch verrühren; dazu geben:<br />

kleingehackten Knoblauch, in dünne Streifen gehobelte<br />

Gurke, den feingewiegten Dill; salzen,<br />

pfeffern.<br />

Dazu passen gut Pellkartoffeln. Oder wenn es etwas<br />

Besseres sein soll: Lammkoteletts mit Rosmarin.<br />

Bitter statt süß<br />

Unser Stoffwechsel ist immer noch auf bitter geeicht;<br />

süß kommt im genetischen Bauplan nicht vor.<br />

Je bitterer also die Gurke ist, desto besser.<br />

<strong>Zucker</strong>-Uhr geht nach<br />

Noch eine Zeitlang auf sich warten lassen, dürfte<br />

die immer wieder angekündigte „<strong>Zucker</strong>-Uhr“, ein<br />

Gerät, das ohne Blut misst. Im Laborversuch funktioniert<br />

das Gerät, in der Praxis sind die Ergebnisse<br />

aber noch zu ungenau.<br />

260 Schritte<br />

Versuchen <strong>Sie</strong> einmal, die Frequenz des Laufens zu<br />

verändern. Gehen <strong>Sie</strong> also einmal etwas schneller,<br />

dann wieder etwas langsamer. Das setzt dem Körper<br />

kleine, positive Reize.<br />

26.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

<strong>Zucker</strong>senker<br />

Knoblauch<br />

Alle Lauchgewächse haben<br />

positive gesundheitliche<br />

Effekte, vor allem sind sie<br />

e n t z ü n d u n g s h e m m e n d .<br />

„König“ aller Lauche ist aber<br />

der Knoblauch. Er wirkt am<br />

stärksten, er stinkt aber<br />

auch am stärksten.<br />

Wer sich von dem Geruch<br />

nicht abschrecken lässt, den<br />

beschenkt dieses Naturmittel<br />

mit dünnerem Blut, was<br />

das Infarktrisiko senkt. Und<br />

Diabetiker profitieren von<br />

den milden Effekten einer<br />

verbesserten Insulinproduktion,<br />

und das Hormon kann<br />

besser arbeiten.<br />

Am stärksten ist der Effekt<br />

natürlich bei frischen Pflanzen,<br />

Kapseln <strong>können</strong> nie die<br />

Bandbreite des Naturproduktes<br />

erreichen.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


27.<br />

ê <strong>Zucker</strong>senker<br />

Zimt<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

Der „Hit“ unter den natürlichen<br />

<strong>Zucker</strong>senkern ist das<br />

asiatische Gewürz. Wahre<br />

Wunderdinge werden den<br />

braunen Stangen nachgesagt.<br />

Fakt ist: Es gibt bei<br />

diesem seit Jahrtausenden<br />

genutzten Lebensmittel<br />

durchaus positive Effekte<br />

hinsichtlich einer besseren<br />

Wirkung des Insulins.<br />

Wobei diese Effekte am<br />

stärksten eintreten, wenn<br />

sich bewusst ernährt, wenn<br />

sich tüchtig bewegt wird.<br />

Dann wirkt der Zimt wie ein<br />

Katalysator, der die eigenen<br />

Anstrengungen verstärkt.<br />

Vorsicht: In höheren Dosen<br />

(deutlich über 1 Gramm pro<br />

Tag) kann das blutverdünnende<br />

Kumarin des Zimts<br />

Probleme bereiten.<br />

Tipp: Möglichst ganze Stangen<br />

kaufen und die selbst<br />

zerbröseln. Schmeckt gut<br />

im Müsli.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Mal exotisch: Spitzkohl mit Zimt<br />

Für 2 Personen: 1 kleiner Spitzkohl; 1 kleine Zwiebel;<br />

1 EL Sahne; 1 halbe Zimtstange, Salz.<br />

Den Spitzkohl halbieren, in dünne Streifen schneiden;<br />

die gewürfelte Zwiebel in Pflanzenöl andünsten;<br />

den Spitzkohl und die zerbröselte Zimtstange<br />

dazu geben; sanft umrühren; mit ein wenig Wasser<br />

ablöschen, wenige Minuten bei milder Hitze ziehen<br />

lassen; zum Schluss die Sahne zugeben, umrühren,<br />

fertig.<br />

Wer will, kann in der Mitte der Garzeit noch halbierte<br />

Kirschtomaten dazu geben und mitziehen lassen.<br />

Dazu passt eine in Pflanzenöl rund 2 Minuten gegarte<br />

Makrele, die mit Salz, Pfeffer und einem Hauch<br />

von zerbröseltem Zimt gewürzt wird.<br />

Hinweis: Die Makrele gilt nicht als „wertvoller“<br />

Fisch. Dabei liefert sie besonders viel von der herzstärkenden<br />

Omega-3-Fettsäure.<br />

Frischer Fisch<br />

ist bei uns im Gegensatz zu Frankreich nicht so leicht<br />

zu bekommen. Und wenn, dann ist er häufig filetiert,<br />

so dass sich der Frischezustand nur erahnen lässt.<br />

270 Schritte<br />

Für den Körper am Besten ist das Laufen frühmorgens<br />

vorm Frühstück.


Gutes HDL, schlechtes LDL<br />

Für alle Menschen bilden die Ablagerungen des<br />

Cholesterins in den Arterien ein hohes Risiko für<br />

einen Herz- oder Hirnschlag. Ganz besonders groß<br />

ist dieses Risiko bei Diabetikern. Denn deren Gefäße<br />

sind durch die im Blut kreisenden <strong>Zucker</strong>moleküle<br />

oft schon vorgeschädigt.<br />

Das führt dazu, dass sich das tückische Cholesterin<br />

besonders leicht anlagern kann. Wobei es zwei<br />

Arten von Cholesterin gibt, das „gute“ HDL und<br />

das „schlechte“ LDL. Das LDL lässt sich mit Medikamenten<br />

senken, wobei manche Ärzte noch stärker<br />

betonen, wie wichtig es ist, das HDL über einen<br />

Grenzwert von mindestens 50 mg/dl zu heben. Gute<br />

„Heber“ sind Produkte wie Knoblauch und Kakao.<br />

Liste der Natur-<strong>Zucker</strong>senker<br />

In dem von mir herausgegebenen Buch „Schlemmen<br />

wie ein Diabetiker“ hat der Düsseldorfer Immunbiologe<br />

Prof. Dr. Hubert Kolb die natürlichen <strong>Zucker</strong>senker<br />

wissenschaftlich analysiert.<br />

Die wichtigsten heimischen <strong>Zucker</strong>senker sind<br />

Bockshornklee, Brennesseln und Löwenzahn.<br />

280 Schritte<br />

Der andere gute Zeitpunkt für das Laufen ist die Zeit<br />

um 16 Uhr.<br />

28.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

<strong>Zucker</strong>senker<br />

Kakao<br />

Die Brennessel feiert derzeit<br />

ihren großen Auftritt<br />

als heilende Pflanze – der<br />

Kakao auch. Obwohl die Tropenfrucht<br />

sehr fett ist, hat<br />

sie (weil es pflanzliche Fette<br />

sind) dennoch positive Auswirkungen<br />

auf den <strong>Zucker</strong>-<br />

und Cholesterinspiegel.<br />

Allerdings tritt dieser Effekt<br />

nur ein, wenn der Kakao in<br />

Schokoladen mit über 70<br />

Prozent Anteil eingebunden<br />

wird. Bei der typischen<br />

deutschen Milchschokolade<br />

wären die Kakaomengen zu<br />

gering – und die zuckerbalancierenden<br />

Effekte würden<br />

durch den <strong>Zucker</strong>gehalt aufgehoben.<br />

Tipp: Wenn <strong>Sie</strong> hochprozentige<br />

Schokolade probieren<br />

(es gibt sogar welche mit 100<br />

Prozent Kakaoanteil), dann<br />

nicht „essen“. <strong>Sie</strong> denken<br />

sonst, <strong>Sie</strong> würden staubigen<br />

Sand verzehren. Vielmehr<br />

langsam im Mund schmelzen<br />

lassen.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


29.TAG<br />

ê „<strong>Zucker</strong>“ zeigt <strong>Zucker</strong><br />

Wenn die Nüchternwerte<br />

immer leicht erhöht sind,<br />

wenn die Werte nach dem<br />

Essen oft über 160 mg/dl<br />

liegen, dann schafft ein Test<br />

beim Arzt Klarheit: OGT,<br />

Oraler Glucose Toleranztest.<br />

Dahinter verbirgt sich<br />

etwas relativ Schlichtes: Es<br />

wird beim Arzt eine festgelegte<br />

Menge <strong>Zucker</strong>lösung<br />

getrunken. Dann steigt der<br />

Blutzucker steil an – und<br />

je nachdem wie stark der<br />

<strong>Zucker</strong>spiegel nach einer,<br />

dann nach zwei Stunden<br />

wieder fällt, lässt sich mit<br />

ziemlicher Sicherheit sagen:<br />

Es liegt ein manifester Diabetes<br />

mellitus Typ-2 vor.<br />

Manifest heißt, die <strong>Zucker</strong>moleküle<br />

beginnen<br />

schädigende Wirkungen zu<br />

entfalten. Das bedeutet,<br />

jetzt muss das Leben radikal<br />

umgestellt werden. Oder es<br />

müssen Medikamente genommen<br />

werden. Oder eine<br />

Kombination aus beiden<br />

Maßnahmen.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Diagnose Diabetes? Ruhe bewahren!<br />

<strong>Zucker</strong> lässt sich lange ignorieren. Es tut nichts weh.<br />

Erst das Messen des Blutzuckers gibt erste Hinweise.<br />

Gewissheit schafft dann oft der orale Glucosetoleranztest,<br />

also der mit dem <strong>Zucker</strong>wasser.<br />

Für viele Menschen bricht dann eine Welt zusammen,<br />

sie denken „nun bin ich ein Leben chronisch krank“.<br />

Richtig daran ist, dass der Diabetes nun „da“ ist,<br />

ständiger Begleiter bleiben wird. Also, nichts machen,<br />

geht nach dieser Diagnose nicht mehr.<br />

Aber was tun? Leute wie ich und viele andere haben<br />

nach einer Phase des Schocks, der Verunsicherung,<br />

den Diabetes als Herausforderung, gar als Chance<br />

begriffen. Haben endlich die schon lange notwendige<br />

Umstellung des Lebens in Angriff genommen<br />

– und nach einiger Zeit gemerkt, dass es einem ja<br />

bald besser geht, weil das Gewicht schmilzt, das<br />

Cholesterin sich normalisiert.<br />

Aber wie gesagt, dieser Prozess geht nicht von heute<br />

auf morgen. Aber <strong>Sie</strong> haben ja noch viel Zeit mit<br />

ihrem neuen „Begleiter“ vor sich.<br />

Eine Woche nach der Diagnose Diabetes<br />

habe ich mir ein paar supertolle Turnschuhe gekauft.<br />

Es hat dann zwar noch einige Wochen gedauert,<br />

aber irgendwann bin ich tatsächlich losmarschiert.<br />

290 Schritte<br />

So ähnlich wie <strong>Sie</strong> habe ich meine „Laufkarriere“<br />

auch gestartet: Ich bin jeden Tag eine Minute länger<br />

gegangen.


Festmahl: Kalbsplätzchen mit Salbei<br />

Anlässlich der Halbzeit gibt es heute etwas Gutes.<br />

Für 2 Personen: 2 dünne Kalbsschnitzel; 8 Salbei-<br />

Blätter; Weißwein, Marsala (italienischer Süßwein),<br />

Olivenöl, Salz, Pfeffer<br />

Olivenöl erhitzen, den Salbei leicht andünsten. Die<br />

Schnitzel jeweils rund 2 Minuten auf jeder Seite<br />

braten, mit dem Weißwein, einem Schuss Marsala<br />

ablöschen, salzen, pfeffern. Dazu passen gut gebackene<br />

Kartoffeln.<br />

Dazu genehmigen wir uns zu dieser besonderen Gelegenheit<br />

ein Glas trockenen Riesling oder Silvaner.<br />

?<br />

Kennen <strong>Sie</strong> Ihr<br />

Blutzuckergedächtnis?<br />

Nach 30 Tagen sinkt nun möglicherweise bereits<br />

der Langzeitwert des Blutzuckers. Wie eine Art<br />

Gedächtnis speichert das Blut die Werte der letzten<br />

rund acht Wochen. Und der Arzt kann Ihnen dann<br />

sagen, ob Ihr neues Leben Früchte trägt.<br />

Nicht höher als 6,5 sollte dieser HbA1c liegen. Aber<br />

Vorsicht: Das ist ein Durchschnittswert. Er kann<br />

auch ganz hohe und ganz tiefe Spitzen umfassen.<br />

Wirklich sinnvoll ist die Messung nach rund drei<br />

Monaten.<br />

300 Schritte<br />

Wie wär´s? <strong>Sie</strong> laufen zur Feier des Tages einfach<br />

zwei Mal 300 Schritte. Dann schaffen <strong>Sie</strong> heute<br />

schon das, was <strong>Sie</strong> erst in 30 Tagen schaffen werden.<br />

Nicht? Auch recht.<br />

30.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Halbzeit: Der erste<br />

Gipfel ist geschafft!<br />

Nun sind 30 Tag um. Sind<br />

<strong>Sie</strong> noch dabei? Spüren <strong>Sie</strong><br />

schon die ersten Fortschritte?<br />

Eigentlich nicht? Das<br />

ist normal. Es dauert schon<br />

einige Monate, bis sich der<br />

Körper auf das neue Leben<br />

einstellt.<br />

Bevor er sich ändert, bevor<br />

er seinen Stoffwechsel dauerhaft<br />

Diabetes-freundlich<br />

umbaut, will er wissen, ob<br />

<strong>Sie</strong> es auch ernst meinen.<br />

Also wird er noch ein paar<br />

Mal den Inneren Schweinehund<br />

losschicken, um <strong>Sie</strong> auf<br />

die Probe zu stellen.<br />

Gut, dass <strong>Sie</strong> <strong>ihn</strong> gezeichnet<br />

haben. Jetzt wissen, <strong>Sie</strong>, wie<br />

ihm begegnen: Freundlich,<br />

aber bestimmt mit den Worten<br />

„Freundchen, mit mir<br />

nicht mehr“.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


31.TAG<br />

ê Die „Jojo-Diät“<br />

Es gibt unendlich viele Diäten:<br />

Kartoffel-, Minuten-,<br />

Atkins-, Blitz-, Erdbeer-Diät.<br />

Nur eine gibt es unter diesem<br />

Namen nicht, obwohl<br />

es unfreiwilligerweise die<br />

meistpraktizierte der Welt<br />

ist: die „Jojo-Diät“. Das ist<br />

natürlich eine Erfindung von<br />

mir, aber sie bezeichnet das<br />

Dilemma, das praktisch alle<br />

Diäten „auszeichnet“: <strong>Sie</strong><br />

sind meistens wirkungslos!<br />

<strong>Sie</strong> müssen auch wirkungslos<br />

sein, weil fast alle Diäten<br />

auf demselben Prinzip aufbauen:<br />

<strong>Sie</strong> erzeugen für eine<br />

bestimmte Zeit einen Mangelzustand.<br />

Darauf stellt<br />

sich der Körper ein, gibt<br />

bereitwillig ein paar Pfunde<br />

ab, um diese Jojo-artig sofort<br />

wieder draufzupacken,<br />

sobald der „Ausnahmezustand“<br />

wieder beendet ist.<br />

Was ist die Alternative? Eine<br />

langfristige Umstellung des<br />

Lebens.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

„Deine Nahrung sei deine Medizin,<br />

deine Medizin sei deine Nahrung.“<br />

Man ist, was man isst<br />

Vor über 2000 Jahren hat Hippokrates schon gewusst,<br />

was wichtig ist: Nahrung ist Medizin.<br />

Nahrung ist Energie<br />

Wer zu dick ist, hat ein simples physikalisches<br />

Gesetzt verletzt: Er hat mehr gegessen, als er verbraucht.<br />

„Jedes Pfund geht durch den Mund“, heißt<br />

es. Wer also vor dem Fernseher sitzt, verbraucht<br />

keine Energie. Wer trotzdem Chips futtert, füttert<br />

seinen dicken Bauch.<br />

Nahrung: Am Besten natürlich<br />

Unser Stoffwechsel ist auf Lebens-Mittel programmiert,<br />

die weitgehend natürlich zu sich genommen<br />

werden. Das sind vitalstoffreiche Kräuter, Beeren,<br />

Getreide, Gemüse, Wurzeln, wenig Fleisch. Künstlich<br />

gewonnene Stoffe, wie etwa der energiereiche,<br />

vitaminlose <strong>Zucker</strong> sind nicht vorgesehen.<br />

Nahrung: Am Besten saisonal<br />

Es gibt einen Zusammenhang zwischen den saisonalen<br />

Lebens-Mitteln und dem, was der Körper<br />

braucht: Im stoffwechselaktiven Frühling braucht<br />

es vitalisierende Pflanzen wie Bärlauch, Gänseblümchen.<br />

Im ruhigen Winter genügen Gemüse wie der<br />

einheimische Kohl. Wer so isst, nutzt die medizinische<br />

Kraft der Nahrung.<br />

310 Schritte<br />

Beschwingt geht’s weiter.<br />

Hippokrates von Kos


Schnell und gut: Butterbrot & Co<br />

Eine ideale Zwischenmahlzeit ist etwa ein Butterbrot.<br />

Wir nehmen aber ein Vollkornbrot, weil sonst<br />

das Weißmehl den <strong>Zucker</strong>spiegel nach oben treibt.<br />

Darauf kommt Butter und Schnittlauch und noch<br />

ein, zwei Scheiben vom gekochten Ei.<br />

Auch eine gute Idee für den Hunger zwischendurch:<br />

Eine kleine Möhre reiben, ein kleines Stück Sellerie<br />

reiben. Mit Zitronensaft und Walnussöl verfeinern.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> einen Entsafter haben: Eine Möhre, einen<br />

Apfel entsaften. Kleine Stückchen vom frischen Ingwer<br />

und einen Spritzer Zitronensaft dazugeben.<br />

Pflanzenstress schützt das Leben<br />

Ein Mechanismus mit dem Pflanzen sich gegen Parasiten<br />

und Pilze wehren kann helfen, das menschliche<br />

Leben zu verlängern. Denn in diesen Stresssituationen<br />

bilden Pflanzen, wie etwa Weintrauben oder<br />

Nüsse, ein Polyphenol mit dem komplizierten Namen<br />

Resveratrol.<br />

Studien haben gezeigt, dass diese Substanz positive<br />

Effekte zeigt gegen Krebs, Herzkrankheiten,<br />

Arteriosklerose, Arthritis. Noch einen anderen, sehr<br />

spannenden Aspekt hat Resveratrol: Es aktiviert ein<br />

Enzym namens Sirtuin, das langsamer altern lässt.<br />

320 Schritte<br />

Wer Rotwein trinkt, lebt oft länger. Wer dazu noch<br />

regelmäßig geht, lebt noch länger.<br />

32.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Fünf mal täglich.<br />

Täglich!<br />

Wie oft soll ich essen? Auch<br />

auf diese simple Frage haben<br />

die Ernährungsexperten<br />

verschiedene Antworten.<br />

Am sinnvollsten hat sich<br />

das Programm „Fünf mal<br />

täglich“ erwiesen. Damit ist<br />

gemeint, Frühstück, Mittagessen,<br />

Abendessen sowie<br />

morgens und nachmittags<br />

etwas Kleines. Kleines! Viele<br />

denken, sie müssten nun<br />

fünf mal richtig reinhauen.<br />

Gemeint ist aber für dazwischen<br />

beispielsweise ein<br />

Apfel, eine Möhre.<br />

Der Sinn des fünfmaligen<br />

Essens: Ein gleichmäßiger<br />

<strong>Zucker</strong>spiegel. Wird beispielsweise<br />

am Nachmittag<br />

nichts gegessen, sinkt der<br />

Blutzucker unter eine kritische<br />

Grenze, Heißhunger<br />

stellt sich ein. Mit der Folge,<br />

dass entweder der Appetit<br />

auf einen schnellen Snack<br />

übermächtig wird, oder dass<br />

beim Abendessen übermäßig<br />

viel gegessen wird.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


33.TAG<br />

ê Sequentiell essen<br />

Ein hochtrabender Begriff,<br />

der etwas ganz einfaches<br />

beschreibt: Nicht alles auf<br />

einmal essen. Also etwa<br />

ein Wurstbrot in fünf Teile<br />

schneiden – und jedes Teil<br />

im Abstand von einigen Minuten<br />

sehr langsam gekaut<br />

essen. Das gibt dem Körper<br />

die Chance, erste Signale<br />

der Sättigung zu empfangen.<br />

Allerdings funktioniert<br />

dieser Mechanismus nur,<br />

wenn sich nicht schon ein<br />

Heißhunger aufgestaut hat.<br />

Aber der ist ja durch die<br />

gestern beschriebene Praxis<br />

des „Fünf mal täglich“ ausgeschlossen.<br />

Eine sehr schöne Variante<br />

von sequentiell essen ist<br />

auch ein mehrgängiges<br />

Menü. Dabei wird ein bestimmte<br />

Menge Nahrung<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

verteilt.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Wein senkt das Diabetes-Risiko<br />

Es gibt auch gute Nachrichten für Diabetiker: Eine<br />

heißt, trockener Wein wirkt sich positiv auf den<br />

<strong>Zucker</strong>spiegel aus. Das liegt daran, dass der Wein<br />

die Neubildung von <strong>Zucker</strong> in der Leber vermindert.<br />

„So kann der tägliche Genuss von 50 bis 300 ml Wein<br />

dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit des Diabetes-Ausbruchs<br />

zu halbieren“, sagt Dr. med. habil.<br />

Richard Klatt. Der Baden-Badener Arzt empfiehlt<br />

gesunden Menschen als tägliche Obergrenze zwei<br />

Viertele für Männer – und die Hälfte für Frauen. Übrigens:<br />

Prof. Martin empfiehlt genau die Hälfte.<br />

Zusätzliche Argumente sprechen ebenfalls ganz<br />

besonders bei Diabetikern für Wein: Einige seiner<br />

Inhaltsstoffe wirken antioxidativ, erhöhen damit<br />

die Fließeigenschaften des Blutes und den Anteil<br />

des gefäßschützenden HDL-Cholesterins.<br />

Aber wie gesagt, besonders gut gelingen diese<br />

Effekte mit trockenen Weinen. Wobei nicht immer<br />

trocken drin ist, wo trocken drauf steht. So haben<br />

manche „trockene“ Deutsche bis zu 9 Gramm Restzucker,<br />

was rund zwei Würfelzuckern entspricht.<br />

Gute trockene, alkoholarme und bezahlbare Weine<br />

gibt es etwa bei dem Moselwinzer Alois Schneiders<br />

vom Josefshof in Pommern (02672/2550).<br />

330 Schritte<br />

„Sprechtempo“ empfehlen die Experten. Damit<br />

meinen <strong>Sie</strong>, nur so schnell zu gehen, dass man nicht<br />

außer Atem kommt, sich noch unterhalten kann.<br />

Kann, nicht muss.


Das Fitgemüse: Bohnen<br />

Die grünen Bohnen enthalten den Stoff Glukokinin,<br />

der ähnlich wie Insulin dafür sorgt, dass in der Leber<br />

<strong>Zucker</strong> abgebaut wird. Natürlich ist der Effekt nicht<br />

so stark wie beim Insulin, aber immerhin unterstützend.<br />

Hinzu kommen leicht verdauliche Eiweiße,<br />

Vitamin A fürs Sehen und Folsäure für ein straffes<br />

Gewebe.<br />

Mein Lieblingsrezept: Bohnen rund zehn Minuten im<br />

Salzwasser köcheln. Abschütten, mit kaltem Wasser<br />

übergießen. Im Kochtopf Knoblauch in Olivenöl<br />

anschwitzen. Die Bohnen und frische Thymianblättchen<br />

darin einige Minuten schwenken.<br />

Es ist das Diabetes-Essen: <strong>Zucker</strong>balancierende<br />

Bohnen und Knoblauch. Dazu Thymian, der einen<br />

entzündungshemmenden Effekt hat. Müsste es fast<br />

auf Rezept geben.<br />

„Essen <strong>Sie</strong> den Regenbogen“<br />

fordert der Ernährungsexperte Professor Hademar<br />

Bankhofer. Er meint damit, möglichst viele Farben<br />

von Gemüse zu essen, etwa rote Beete, grüne Gurken,<br />

gelbe Paprika. Damit nimmt der Körper fast automatisch<br />

ein breites Spektrum an Wirkstoffen auf.<br />

340 Schritte<br />

Sobald es irgendwo zwickt, bitte sofort mit dem<br />

Gehen aufhören. Vor allem auf kleine Stiche im Knie<br />

sofort reagieren und wenn´s nicht weggeht, einen<br />

Arzt aufsuchen.<br />

34.TAG<br />

ê<br />

Diabetes-Best: Gemüse<br />

Wer sich intensiv mit Ernährung<br />

beschäftigt, wer mit<br />

Experten spricht, kommt<br />

immer zu dem selben Ergebnis:<br />

Gemüse ist optimal für<br />

unsere Ernährung. Das gilt<br />

für alle Menschen, und es<br />

gilt ganz besonders für Lifestyle-Diabetiker<br />

mit ihrem<br />

sensiblen Stoffwechsel.<br />

Die frischen! Gemüse haben<br />

alles, was der Mensch<br />

braucht: Eiweiß, Kohlehydrate,<br />

Fett, Vitamine, Spurenelemente,<br />

Ballaststoffe<br />

– und das in einer Form, die<br />

vom Körper hervorragend<br />

aufgenommen werden kann,<br />

„bioverfügbar“ nennen das<br />

die Experten. Und Gemüse<br />

haben weniger „Nebenwirkungen“<br />

als es beispielsweise<br />

tierische Nahrungsmittel<br />

haben. So sind pflanzliche<br />

Fette meist bekömmlicher<br />

als etwa ein Schweinsbraten,<br />

in dem auch noch säurebildende<br />

Purine stecken.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


35.<br />

ê Fitter Genuss: Obst<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

Obst und Gemüse heißt<br />

häufig die Empfehlung der<br />

Nahrungsexperten. Für<br />

Diabetiker würde ich die<br />

Reihenfolge in Gemüse und<br />

Obst umkehren. Das liegt<br />

daran, dass Diabetiker ganz<br />

besonders auf die Kohlehydrate<br />

achten müssen. Und die<br />

sind in manchen Fällen, etwa<br />

bei vollreifen Bananen, stark<br />

vertreten.<br />

Deshalb gilt auch hier ganz<br />

besonders der Grundsatz:<br />

Essen <strong>Sie</strong> vor allem Obst aus<br />

unserer Heimat. Denn es ist<br />

in der Regel (mal abgesehen<br />

von Weintrauben) nicht so<br />

süß, dafür aber voller Vitamine,<br />

Spurenelementen.<br />

Gerade bei Obst gilt eines<br />

ganz besonders: Saison!<br />

Saison! Saison! Also keine<br />

Erdbeeren an We<strong>ihn</strong>achten,<br />

sondern im Juni, wenn sie<br />

bei uns reif sind. Dann stecken<br />

sie voller Vitalstoffe<br />

und kosten am wenigsten.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Bestes von den Beeren<br />

Immer noch ein wenig unterschätzt wird, welche<br />

wunderbaren Stoffe in Beeren stecken. Drei Beispiele<br />

dafür: Brombeere, Erdbeere, Heidelbeere.<br />

Brombeeren enthalten viel Vitamin B und C. Außerdem<br />

viel Magnesium, ein wichtiges Spurenelement<br />

beim Lifestyle-Diabetes und ein Stoff, der die Gefahr<br />

von Blutgerinseln vermindert. Sehr interessant<br />

ist auch das antioxidative Lutein, das die Sehkraft<br />

der Augen erhöht. Den Blättern des Brombeerstrauches<br />

billigen Experten zuckersenkende Eigenschaften<br />

zu; etwa als Tee getrunken.<br />

Erdbeeren sind mit ihrem einladenden Rot begehrt<br />

von den Menschen, aber auch von Tieren, die sie<br />

fressen wollen. Dagegen bilden die roten Schönen<br />

sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, um die<br />

Schädlinge abzuwehren. Zu diesen Stoffen gehören<br />

die Anthozyanine, die blutdrucksenkend wirken,<br />

Entzündungen hemmen, Bakterien vertreiben.<br />

Heidelbeeren stecken voller Polyphenole, die Jagd<br />

auf die freien Radikale machen, welche die Gefäßwände<br />

angreifen. Außerdem stimulieren die Wirkstoffe<br />

der blauen Farbe das Immunsystem. In den<br />

Blättern des Strauches befindet sich Chrom, der sich<br />

günstig auf den Blutzucker auswirkt.<br />

350 Schritte<br />

Eine schöne Abwechslung beim Gehen: Frische Beeren<br />

sammeln. Die schmecken am besten, vor allem<br />

Brombeeren.


Wo überall Eiweiß drin ist<br />

Gute Quellen für Eiweiß sind Fisch, Eier, Hülsenfrüchte<br />

wie Erbsen und Bohnen, aber auch Vollkornbrot,<br />

Nüsse auch Gemüse wie etwa Zwiebeln.<br />

Was einzelne Aminosäuren bewirken <strong>können</strong><br />

Durch eine bewusste pflanzliche Ernährung lassen<br />

sich einzelne Aminosäuren, die der Körper selbst<br />

nicht herstellen kann (die essentiellen), gezielt zuführen.<br />

Und das <strong>können</strong> Aminosäuren:<br />

Arginin: Diese Aminosäure unterstützt die Immunabwehr<br />

des Körpers und hilft der Leber bei ihrer Arbeit.<br />

Arginin kommt in Nüssen, in Salaten, in Rüben,<br />

Rettichen und Kartoffeln vor.<br />

Leucin gilt als „Fitmacher“, da es hilft, den Körper<br />

gegen Stress und Krankheitsattacken zu stärken.<br />

Es ist enthalten in Avocados, Oliven und in vielen<br />

Nüssen.<br />

Lysin ist wichtig für den Fettstoffwechsel, und es<br />

bekämpft in den Körper eindringende Viren. Wer<br />

zu wenig davon hat, fühlt sich schnell schlapp. Es<br />

kommt vor in Hefe, in grünen Gemüsen, im Sellerie<br />

und in Früchten wie Trauben und Birnen. Lysin ist<br />

hitzeempfindlich und wird beim Kochen zerstört.<br />

360 Schritte<br />

Laufen <strong>Sie</strong> auch einmal über unebenes Gelände.<br />

Das fördert den Gleichgewichtssinn und stärkt die<br />

Gehirnleistung.<br />

36.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Erstes Lebensmittel:<br />

Eiweiß<br />

Auf griechisch heißt der<br />

Nahrungsbestandteil Eiweiß<br />

Protein; und das bedeutet<br />

„Erster“. Eine berechtigte<br />

Bezeichnung, den<br />

Eiweiß ist der wichtigste<br />

Stoff zur Erhaltung unserer<br />

Gesundheit. Seien es rote<br />

Blutkörperchen, Hormone,<br />

Enzyme, die Antikörper des<br />

Immunsystems, alles kann<br />

nur mit den Proteinen aufgebaut<br />

werden.<br />

Wird Eiweiß mit der Nahrung<br />

aufgenommen, zerlegt<br />

der Körper dieses Eiweiß in<br />

sogenannte Aminosäuren,<br />

um daraus hinterher sein<br />

eigenes „persönliches“ Eiweiß<br />

aufzubauen. Herrschte<br />

früher der Glaube vor, dass<br />

vor allem tierisches Eiweiß<br />

nur vollwertig sei, weiß man<br />

heute, dass auch pflanzliche<br />

Proteine eine perfekte Eiweißquelle<br />

sind.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


37.TAG<br />

ê Brennstoff:<br />

Kohlehydrate<br />

Eiweiß, Fett und Kohlehydrate,<br />

daraus besteht<br />

unsere Nahrung. Alle drei<br />

Komponenten sind wichtig.<br />

Am heikelsten sind neben<br />

dem Fett für Diabetiker die<br />

Kohlehydrate. Dabei wird<br />

oft vergessen, dass es zwei<br />

verschiedene Kohlehydrate<br />

gibt: die komplexen aus<br />

natürlichen Lebens-Mitteln<br />

wie Vollkornbrot. Und die<br />

isolierten, wie sie beispielsweise<br />

im Industriezucker<br />

vorkommen.<br />

Gehen die isolierten Kohlehydrate<br />

sehr schnell ins Blut,<br />

so wandert der Brennstoff<br />

(nichts anderes sind Kohlehydrate)<br />

der komplexen<br />

Kohlehydrate langsam ins<br />

Blut – oder wie die Experten<br />

sagen, der glykämische<br />

Index ist niedriger. Ein niedriger<br />

glykämischer Index<br />

sorgt aber dafür, dass der<br />

Blutzucker nach dem Essen<br />

nicht so schnell ansteigt.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

370 Schritte<br />

„Denke erst ans Essen,<br />

dann an die Kleidung.“<br />

Chinesisches Sprichwort<br />

Wieviel Stück Würfelzucker sind drin?<br />

„Schnelle“, das heißt isolierte Kohlehydrate, verstecken<br />

sich in vielen Nahrungsmitteln. Die Münchner<br />

Klösterl-Apotheke hat eine Aufstellung gemacht,<br />

wo die Dickmacher überall drin sind; und zwar gemessen<br />

als Stücke Würfelzucker<br />

Ein halber Liter Bier: 15 Stück<br />

Ein halber Liter Cola: 20 Stück<br />

Ein halber Liter Ketchup: 50 Stück<br />

500 Gramm Bananen: 30 Stück<br />

500 Gramm Trauben: 30 Stück<br />

500 Gramm Gummibärchen: 130 Stück<br />

500 Gramm Karamellbonbons: 140 Stück<br />

Würden <strong>Sie</strong> 20 Stücke vom Würfelzucker essen?<br />

Sicher nicht. Aber als Cola ist diese Menge schnell<br />

weggetrunken. Was lernen <strong>Sie</strong> daraus? Dass das<br />

Stückchen <strong>Zucker</strong> im Kaffee sicher nicht das Hauptproblem<br />

ist.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> eine Heißhungerattacke überfällt, gehen<br />

<strong>Sie</strong> laufen. <strong>Sie</strong> werden sehen, der Hunger geht meistens<br />

wieder weg.


Wo die guten Fette drin sind<br />

Es bringt nichts, Fett generell zu verteufeln. Natürlich<br />

sollten es nicht mehr als 70 Gramm pro Tag<br />

sein, aber die müssen es schon sein, damit Hormone<br />

gebildet werden <strong>können</strong>, damit die Zellwände elastisch<br />

bleiben und unsere Haut nicht austrocknet.<br />

Geradezu unerlässlich für unsere Gesundheit sind<br />

die Omega-3-Fettsäuren, die uns vor dem Herzinfarkt<br />

schützen. Diese Fette sind ganz stark enthalten<br />

in fetten Fischen wie Makrele, Hering, Thunfisch und<br />

Lachs. Deshalb empfehlen Experten, mindestens<br />

einmal in der Woche frischen Meeresfisch zu essen.<br />

Manche Experten glauben sogar, dass sich der Konsum<br />

dieser Fischöle günstig auf das Diabetes-Risiko<br />

auswirkt. Das scheint damit zusammenzuhängen,<br />

dass diese Öle die nach jeder Nahrungsaufnahme<br />

erfolgende milde Blutgefäßentzündung abmildern.<br />

Und etliche Diabetes-Experten sind der Meinung,<br />

dass beim Typ-2-Diabetes ebenfalls entzündliche<br />

Prozesse ablaufen.<br />

Die gesunden Omega-3-Öle sind aber auch im Raps-,<br />

Walnuss- und Leinöl enthalten sowie in Blattgemüsen<br />

wie etwa Spinat. Wer sich also etwas ganz<br />

besonders Gutes gönnen will, kann über den Spinat<br />

kurz vor dem letzten Schwenken in der Pfanne einige<br />

Tropfen Walnussöl gießen.<br />

380 Schritte<br />

Heute kombinieren <strong>Sie</strong> die Kniebeugen einmal mit<br />

Armekreisen. Je fünf Mal nach vorne und fünf Mal<br />

nach hinten.<br />

38.TAG<br />

ê<br />

Fett: Macht fit oder fett<br />

Welche Glaubenskriege<br />

werden um das Fett geführt.<br />

Dabei ist es ähnlich wie bei<br />

den Kohlehydraten, es gibt<br />

nicht „das Fett“. Es gibt<br />

hochwertige pflanzliche,<br />

aber auch tierische Fette.<br />

Daneben gibt es aber auch<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

verarbeitete Fette, die<br />

mehrfach gesättigt sind,<br />

die kaum gesund, manchmal<br />

sogar schädlich sind; etwa<br />

Fette wie sie in billigen<br />

Pommesbuden eingesetzt<br />

werden.<br />

Dagegen stehen die mehrfach<br />

ungesättigten Fette,<br />

wie sie beispielsweise in Oliven-,<br />

in Rapsöl, aber auch in<br />

der Butter vorkommen. Ja,<br />

Butter! Nichts dagegen, nur<br />

die Menge ist eben limitiert.<br />

Ein gestrichener Esslöffel<br />

pro Tag, mehr nicht.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


39.TAG<br />

ê Goldene Essensregeln<br />

1. Frühstücken! Täglich!<br />

Es ist die wichtigste Mahlzeit<br />

des Tages. Dazu gehören<br />

Körner, Dickmilch, Obst.<br />

2. Langsame Kohlehydrate<br />

Also Vollkorn- statt Weißbrot;<br />

Pasta aus Hartweizengrieß<br />

statt Spätzle;<br />

möglichst die Speisen nicht<br />

breiig kochen (etwa Möhren,<br />

Kartoffeln)<br />

3. Fitte Fette<br />

Möglichst kaltgepresste<br />

Pflanzenöle, etwa vom Raps,<br />

von der Olive. Frischen, nur<br />

frischen Fisch.<br />

4. Pflanzliche Eiweiße<br />

Wenn tierische Eiweiße,<br />

dann möglichst mageres<br />

Fleisch vom Geflügel, vom<br />

Kalb. Aber ein starkes Gewicht<br />

legen auf Salate, frische<br />

Gemüse und auf Nüsse<br />

5. Kaum Süßes<br />

Am besten ist es, einmal für<br />

ein paar Monate ganz auf<br />

alles Süße zu verzichten.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Belohnung: „Zimtzauber“<br />

Es ist ein Rezept aus meinem Buch „Schlemmen<br />

wie ein Diabetiker“. Ein Dessert, das ohne <strong>Zucker</strong><br />

auskommt.<br />

Für 2 Personen: 1 Ei; 1 TL gemahlener Zimt; 1 TL<br />

dunkler Kakao; 4 cl Wasser; 5 kleingehackte Walnüsse;<br />

2 cl Kirschwasser; 150 ml Sahne.<br />

Eigelb, Zimt, Kakao, Walnüsse mit dem Wasser, dem<br />

Schnaps zu einer intensiven Masse verrühren; das<br />

Eiweiß, dann die Sahne steif schlagen; beides zusammen<br />

unter die Paste ziehen. Rund drei Stunden<br />

im Gefrierfach kaltstellen und dabei mindestens<br />

zweimal umrühren. Oder noch besser in eine Eismaschine<br />

geben.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass dem Diabetes oft<br />

Depressionen vorangehen?<br />

Das haben Untersuchungen ergeben. Dabei zeigte<br />

es sich, dass Menschen mit schweren Depressionen<br />

das über zweifache Risiko haben, später einen<br />

manifesten Diabetes zu bekommen. Würde sich<br />

diese Kausalität erhärten lassen, gäbe es ganz neue<br />

Möglichkeiten, den Lifestyle-Diabetes frühzeitig zu<br />

bekämpfen – nämlich die Depression zu behandeln.<br />

Übrigens: Die beste Therapie gegen Depressionen<br />

ist Bewegung.<br />

390 Schritte<br />

Gleich zwei Dinge wirken heute bei Ihnen gegen<br />

Depressionen: Der „Zimtzauber“ und die kleine<br />

Wanderung.


Kommen <strong>Sie</strong> auf den Hund!<br />

Schaut er nicht süß, dieser Hund? Es gibt keinen<br />

sanfteren und konsequenteren Zwang zu regelmäßiger<br />

Bewegung als ein Vierbeiner. Mindestens<br />

morgens und abends will er Gassi gehen. Und wenn<br />

Frauchen und Herrchen da nicht parat stehen, wird<br />

auch der süßeste Hund zu einem unerträglichen<br />

Quälgeist.<br />

Also, was hält <strong>Sie</strong> noch zurück? Wobei <strong>Sie</strong> natürlich<br />

Freude an einem Tier haben sollten und dieses Tier<br />

dann auch möglichst jung holen sollten, damit <strong>Sie</strong><br />

und der Hund sich aneinander gewöhnen <strong>können</strong>.<br />

Denken <strong>Sie</strong> beim Messen daran,<br />

dass die Hände sauber und warm sind? Die Lanzette<br />

möglichst nach jeder Messung ausgetauscht wird?<br />

Die Ergebnisse aufgeschrieben werden? Und nach<br />

den gemessenen Werten auch gehandelt wird?<br />

Löwenzahnwurzeln ausgraben,<br />

gründlich waschen und dann in millimeterbreite<br />

Streifen schneiden. Im heißen Olivenöl in der Pfanne<br />

frittieren, salzen, pfeffern, ein Schuss Zitrone.<br />

Tut gut, schmeckt gut.<br />

400 Schritte<br />

Für <strong>Sie</strong> hat das Thema Sport seinen Schrecken verloren.<br />

Wenn Ihre Schritte meterlang wären, würden<br />

<strong>Sie</strong> schon einmal ein Stadium umrunden.<br />

40.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Es muss nicht<br />

immer Sport sein!<br />

Bewegung ist für viele<br />

Diabetiker eine Horrorvorstellung.<br />

Das liegt daran,<br />

dass viele seit Jahrzehnten<br />

nichts gemacht haben; dass<br />

das Übergewicht häufig auf<br />

die Gelenke drückt; dass<br />

der Gedanke an Turnschuhe<br />

wahre Abwehrschauer<br />

auslöst. Wer hier mit Sport<br />

kommt, stößt auf taube<br />

Ohren. Eine Tatsache, die<br />

jedem Diabetes-Berater<br />

bestens vertraut ist.<br />

Besser ist da, auf etwas<br />

anderes hinzuwirken: Bewegung<br />

in den Alltag einbauen.<br />

Konsequent das Auto stehen<br />

lassen. Immer wieder einmal<br />

einen Spaziergang in den<br />

Alltag einbauen. Lifte, Rolltreppen<br />

meiden, auch wenn<br />

es am Anfang schwerfällt.<br />

Und mindestens einmal am<br />

Tag um den Block gehen.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


41.TAG<br />

ê Joggen: Höchsteffektiv<br />

Die Königsdisziplin der Bewegung<br />

ist das Joggen. Das<br />

liegt daran, dass hier rund<br />

70 Prozent der Muskelmasse<br />

gefordert werden – ein<br />

durch keine Sportart schlagbarer<br />

Weg. Eindeutige<br />

Folge: Mit Joggen lässt sich<br />

in kürzester Zeit der größte<br />

Effekt erreichen. Wer dagegen<br />

Rad fährt, muss mindestens<br />

die doppelte Zeit in<br />

die Pedale treten, um einen<br />

ähnlichen Energieverbrauch<br />

zu erreichen.<br />

Wichtig: Nach einer Phase<br />

der Eingewöhnung mindestens<br />

30 Minuten am Stück<br />

joggen, um in den Status<br />

der Fettverbrennung zu<br />

kommen. Mein ideales Programm:<br />

Drei bis vier Mal pro<br />

Woche eine knappe Stunde.<br />

Damit zähme ich den <strong>Zucker</strong><br />

dauerhaft.<br />

Achtung: Nur Joggen, wenn<br />

der Arzt, der Orthopäde den<br />

Startschuss geben.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Balanceübung „Deutsche Eiche“<br />

Versuchen <strong>Sie</strong> einmal, wie ein Baum, tiefe Wurzeln<br />

zu schlagen. Stellen <strong>Sie</strong> sich mit leicht gespreizten<br />

Beinen hin. Winkeln <strong>Sie</strong> nun das linke Bein so an,<br />

dass das Knie nach außen zeigt und die Wade parallel<br />

zum Fußboden zu stehen kommt. Nun wiederholen<br />

<strong>Sie</strong> diese Übung mit dem rechten Bein. Halten<br />

<strong>Sie</strong> bei beiden Übungen die Hände „schwebend“ vor<br />

den Oberkörper.<br />

Und weil´s schön läuft, gleich noch eine Übung:<br />

Stellen <strong>Sie</strong> sich auf ein Bein, winkeln das andere<br />

nach oben und spreizen die Arme. Die Übung geht<br />

am leichtesten, wenn <strong>Sie</strong> dabei einen Punkt vor sich<br />

fixieren. Wenn <strong>Sie</strong> das ein paar Mal gemacht haben,<br />

<strong>können</strong> <strong>Sie</strong> folgendes versuchen: Schließen <strong>Sie</strong> die<br />

Augen. <strong>Sie</strong> werden sehen, es ist gar nicht so einfach,<br />

dann die Balance zu halten.<br />

Sinn solcher Übungen: <strong>Sie</strong> trainieren Ihre motorischen<br />

Fähigkeiten, und <strong>Sie</strong> bringen Ihr Gehirn auf<br />

Touren, das sich anstrengen muss, um die Balance<br />

zu halten.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> gerne mit Kräutern kochen<br />

dann achten <strong>Sie</strong> darauf, dass <strong>Sie</strong> möglichst früh geerntet<br />

worden sind. Dann enthalten sie die meisten<br />

Vitalstoffe.<br />

410 Schritte<br />

Messen <strong>Sie</strong> doch einmal vor und nach dem Gehen<br />

den Blutzucker. <strong>Sie</strong> laufen inzwischen eine Strecke,<br />

bei der sich positive Effekte bemerkbar machen<br />

müssten.


„Nur wenn ich akzeptiere,<br />

dass etwas zu mir gehört, kann ich<br />

es zuverlässig kontrollieren.“<br />

Christoph Joseph Ahlers, Psychologe<br />

Den Diabetes wie einen Engel lieben?<br />

„Ich hasse meinen Diabetes“, sagte mir einmal eine<br />

Frau nach einem Vortrag. Ich entgegnete ihr: „Der<br />

<strong>Zucker</strong> ist stärker als <strong>Sie</strong>. Wenn <strong>Sie</strong> <strong>ihn</strong> hassen, wird<br />

er <strong>Sie</strong> besiegen. Lernen <strong>Sie</strong> <strong>ihn</strong> als Freund zu akzeptieren“.<br />

Noch heute habe ich das erstaunte Gesicht der Frau<br />

vor mir. Ja, der Lifestyle-Diabetes hat auch eine seelische<br />

Dimension. Er zwingt zur Auseinandersetzung<br />

mit unserem Körper. Mir hat es sehr geholfen, dass<br />

ich meinen <strong>Zucker</strong> „lieben“ gelernt habe. Denn ohne<br />

meine überhöhten Blutzuckerwerte hätte ich mein<br />

Leben nie geändert, würde ich heute noch allen<br />

möglichen Junk in mich reinstopfen, wäre ein Jojo-<br />

Moppel auf der Suche nach dem eigenen Ich.<br />

Mir kommt der <strong>Zucker</strong> inzwischen wie ein Schutzengel<br />

vor, der mich begleitet, der mir einen Weg<br />

gezeigt hat.<br />

420 Schritte<br />

Ein Engel ist Ihnen zu prosaisch? Es kann auch ein<br />

kleiner Teufel sein, der <strong>Sie</strong> immer wieder zwickt,<br />

endlich loszulaufen. Oder es fällt Ihnen während<br />

des Laufens noch eine ganz andere Gestalt ein, die<br />

symbolisch Ihren Weg begleitet.<br />

42.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Nordic Walken:<br />

Stockeinsatz!<br />

Auch bei Bewegung gibt es<br />

Moden. Eine der sinnvollsten<br />

ist die „Massen-Bewegung“<br />

Nordic Walking.<br />

Durch den Einsatz der<br />

beiden Stöcke kommt es zu<br />

zwei Effekten: Zum einen<br />

gibt es eine Entlastung der<br />

Gelenke, zum anderen wird<br />

durch die Bewegung des<br />

Oberkörpers zusätzliche<br />

Energie verbraucht, was der<br />

schlanken Linie gut tut.<br />

So weit die Theorie. In der<br />

Praxis sieht es oft so aus,<br />

dass die Stöcke ein wenig<br />

hinterhergerschleift werden.<br />

Ist deshalb das Nordic<br />

Walking schlecht? Natürlich<br />

nicht, alles was zu kontinuierlicher<br />

Bewegung führt, ist<br />

freudig zu begrüßen. Nur,<br />

wer´s richtig lernen will,<br />

sollte einen Kurs besuchen.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


43.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

ê Schwimmen: Kopf tief!<br />

Für Diabetiker sind alle<br />

Bewegungsarten gut, die<br />

kontinuierlich sind, weil<br />

sich das am besten auf den<br />

Blutzucker auswirkt. Deshalb<br />

sind Ballsportarten<br />

wie Fußball, Tennis zwar<br />

auch in Ordnung, aber für<br />

unsere Zwecke nicht ganz so<br />

nützlich.<br />

Perfekt geeignet ist das<br />

Schwimmen, eine Tätigkeit,<br />

die bis ins hohe Alter geht.<br />

So ist mein Vater beispielsweise<br />

noch mit über 80 Jahren<br />

regelmäßig mindestens<br />

eine Stunde geschwommen;<br />

und zwar am liebsten da, wo<br />

es auch am Schönsten ist: In<br />

einem See oder im Meer.<br />

Wichtig beim Brustschwimmen,<br />

was ja die meisten nur<br />

<strong>können</strong>: Den Kopf nicht starr<br />

nach oben halten, sondern<br />

nur zum Luftholen heben.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

<strong>Sie</strong> <strong>können</strong> es schaffen!<br />

In dem Buch „Fit wie ein Diabetiker“ habe ich beschrieben,<br />

wie es mir gelungen ist, durch einen<br />

veränderten Lebensstil den <strong>Zucker</strong> zu besiegen. Auf<br />

das Buch haben mir sehr viele Menschen geschrieben,<br />

die bestätigen, dass es möglich ist, den Lifestyle-Diabetes<br />

zu <strong>zähmen</strong>. Hier drei Stimmen:<br />

Eine Frau aus Sachsen: „Vielen Dank für Ihr Buch<br />

´Fit wie ein Diabetiker´!!! Ich fand es einfach hinreißend;<br />

humorvoll, knapp und ohne Schnörkel, ehrlich<br />

und direkt. Für mich kam es im letzten Moment.<br />

Ich bin eine übergewichtige, zuckergrenzwertige,<br />

medikamentenverabscheuende, noch mitdenkende<br />

65-jährige Rentnerin, die Fette und die Sweets über<br />

alles liebte. Nun gaben <strong>Sie</strong> mir eine echte Motivation.<br />

Beim nächsten Hausarztbesuch werde ich Ihr<br />

Buch auch meiner Ärztin schenken“.<br />

Ein Mann vom Mittelrhein schreibt: „Ich habe Ihr<br />

Buch gelesen und fühlte mir aus dem Herzen gesprochen.<br />

Bei mir (34) wurde vor 6 Monaten bei<br />

einer Routineuntersuchung Diabetes 2 festgestellt<br />

(HbA1c 8,7%). Mit besserer Ernährung und viel<br />

Bewegung ging es innerhalb von 3 Monaten auf 6,5<br />

zurück. Zwischenzeitlich habe ich rund 13 kg abgenommen<br />

und fühle mich fit“.<br />

Eine Frau aus Hessen: „Nüchternwert 109. Ich bin<br />

jetzt `Fit wie ein Diabetiker´. Dank Ihnen“.<br />

430 Schritte<br />

<strong>Sie</strong> sehen, Bewegung ist ein Königsweg. Ich hoffe,<br />

das motiviert <strong>Sie</strong> zusätzlich.


Selbsthilfe: Gruppe<br />

Jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit dem Lebensstil-Diabetes<br />

zu recht zu kommen. Viele schaffen<br />

es allein, andere brauchen eine Gruppe, um den<br />

inneren Schweinehund zu überwinden.<br />

Fast noch wichtiger als dabei dauernd über Diabetes<br />

und Krankheit zu reden, ist es, sich in einer Gruppe<br />

geborgen zu fühlen. Und die Verabredungen, etwa<br />

zum gemeinsamen Wandern, bringen eine Struktur<br />

in den Tag und sind ein sanfter Zwang, auch tatsächlich<br />

mitzumachen.<br />

Einen besonders guten Weg, sich zu motivieren, bietet<br />

die Initiative „Diabetes mobil“. www.diabetesmobil.de<br />

Heute gibt’s Regenbogengemüse<br />

1 gelbe, grüne und rote Paprika; 1 Fleischtomate; 1<br />

kleine Aubergine; 1 Zucchini; 1 gelbe Rübe; 1 Zweig<br />

Thymian; 1 Zweig Rosmarin; 1 Bund glatte Petersilie;<br />

2 Knoblauchzehen; Olivenöl, Salz, Pfeffer.<br />

Alles in nicht zu kleine Stücke schneiden. Danach in<br />

Olivenöl anbraten, mit den gelben Rüben beginnen,<br />

weil die etwas länger brauchen. Nicht zu heiß werden<br />

lassen, bei Bedarf ein wenig! Wasser zugeben.<br />

Kräuter und Knoblauch fein hacken, drunter mischen,<br />

mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Das Ganze macht noch mehr Spaß, wenn <strong>Sie</strong> gemeinsam<br />

kochen.<br />

440 Schritte<br />

Oft pflücke ich beim Laufen frische Wildkräuter,<br />

etwa Löwenzahn, und mache mir einen Salat daraus.<br />

44.TAG<br />

ê<br />

Wandern: In die Natur!<br />

Selbst ich als Sportmuffel<br />

habe schon immer eines<br />

gerne gemacht: gewandert.<br />

Es gibt doch nichts Herrlicheres,<br />

als ein paar Stunden<br />

durch die Natur zu wandern.<br />

Dafür braucht es in der Regel<br />

keine Ausrüstung, einfach<br />

loslaufen.<br />

Und wohin, werden <strong>Sie</strong> vielleicht<br />

fragen. Überall, wo<br />

es schön ist. In den großen<br />

Städten gibt es wunderbare<br />

Parks wie den Englischen<br />

Garten in München mit<br />

seinen Schwänen oder den<br />

Stadtpark Rotehorn in Magdeburg,<br />

eine verwunschene<br />

Landschaft direkt an der<br />

Elbe mit schönen alten<br />

Bäumen. Überhaupt das<br />

Wasser: Es hat etwas Beruhigendes,<br />

an einem Fluss,<br />

einem See oder am Strand<br />

des Meeres zu wandern, die<br />

Seele baumeln zu lassen.<br />

Da sinkt der <strong>Zucker</strong>, ohne<br />

dass man daran denken<br />

muss.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


45.TAG<br />

ê Der Berg ruft!<br />

Die Krönung des Wanderns<br />

ist das Bergwandern. Experten<br />

haben festgestellt,<br />

dass neben dem Gehen direkt<br />

am Meer das Wandern<br />

in den Bergen den größten<br />

Regenerationseffekt bietet.<br />

Wer einmal eine mindestens<br />

fünfstündige Bergtour mit<br />

mindestens tausend Höhenmeter<br />

gelaufen ist, kann das<br />

nur bestätigen. Mein Lieblingsbuch<br />

fürs Höhenlaufen<br />

ist übrigens „Münchner<br />

Hausberge“, wo die gut besteigbaren<br />

(ohne Klettern!)<br />

Wipfel des Voralpenlandes<br />

beschrieben sind.<br />

Aber es müssen nicht unbedingt<br />

die Alpen sein, auch<br />

die deutschen Mittelgebirge,<br />

etwa der Schwarzwald<br />

oder der Thüringer Wald,<br />

bieten hervorragende<br />

Wege, um in die Höhe zu<br />

kommen.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass<br />

das Herz eine Seele hat?<br />

Herrschte lange die Meinung vor, unser Schlagorgan<br />

sei nichts weiter als ein bloßer Muskel, so gibt<br />

es jetzt neue medizinische Erkenntnisse. Danach<br />

bestehen über Hormone, Transmitterstoffe Verbindungen<br />

zwischen Gehirn und dem Herzen. Einer<br />

dieser Botenstoffe ist das atriale natriuretische<br />

Peptid (ANP), das im rechten Vorhof des Herzens<br />

gebildet wird.<br />

Ursprünglich diente ANP vor allem der „Verständigung“<br />

zwischen Niere und Herz. Aber inzwischen<br />

weiß man, dass dieser Botenstoff auch auf die<br />

hormonellen Steuerungsmechanismen und auf das<br />

Immunsystem einwirkt.<br />

Eine ganz konkrete Auswirkung des Wissens, dass<br />

das Herz ein „Herz“ hat, formulierte der berühmte<br />

Herzchirurg Christian Barnard: „Wir müssen die Vorstellung<br />

des künstlichen Herzens aufgeben, weil das<br />

Herz weit mehr als eine mechanische Pumpe ist“.<br />

450 Schritte<br />

„Wo Gefahr ist,<br />

wächst das Rettende auch.“<br />

Friedrich Hölderlin<br />

Wenn Ihr Herz während des Gehens schneller<br />

schlägt, gibt es dem Gehirn ein Signal – und das Gehirn<br />

wiederum „sagt“ den Glückshormonen: „ausschütten!“.<br />

So stelle ich mir das mal laienhaft vor.


460 Schritte<br />

So <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> natürlich auch „gehen“.<br />

46.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Was ist das?<br />

Eine Treppenstufe. Es gibt<br />

nichts fitmachenderes<br />

als Treppensteigen. Aber<br />

Achtung: Wenn <strong>Sie</strong> es einrichten<br />

<strong>können</strong>, nur nach<br />

oben steigen, weil beim<br />

Runtergehen die Kniegelenke<br />

belastet werden.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


47.TAG<br />

ê Radfahren:<br />

Balsam für die Knie<br />

Wer in jungen Jahren viel<br />

Sport getrieben hat, schlägt<br />

sich später oft mit Knieproblemen<br />

herum. Hier hilft oft<br />

der gute alte Drahtesel, natürlich<br />

heute in zeitgemäßer<br />

gedämpfter Form mit einer<br />

exakten Gangschaltung und<br />

guten Bremsen.<br />

Ich persönlich bevorzuge<br />

Fahrräder mit breiten Reifen,<br />

weil dann auch abseits<br />

der Straßen unebene Wege<br />

befahren werden <strong>können</strong>.<br />

Sehr lohnend ist es, sich<br />

das Fahrrad auf den Leib<br />

„schneidern“ zu lassen. Das<br />

kostet dann schnell mal<br />

um die tausend Euro, dafür<br />

hat man aber fast so etwas<br />

wie ein sportmedizinisches<br />

Gerät. Für die Fahrt zum<br />

Markt haben <strong>Sie</strong> natürlich<br />

ein schlichteres Gefährt, das<br />

<strong>Sie</strong> auch mal aus den Augen<br />

lassen <strong>können</strong>.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

„Diabetes Mellitus“<br />

stammt aus dem Griechischen<br />

und heißt „honigsüßer Fluss“. Das kommt daher,<br />

weil der Urin oft süßlich riecht und Diabetiker häufiger<br />

zur Toilette müssen. Einige tausend Jahre ist<br />

dieser Begriff also schon alt – ein Hinweis darauf,<br />

dass es den Diabetes schon immer gab, vor allem<br />

wohl in Zeiten, wo es den Menschen gut ging. In<br />

Mangelzeiten, etwa in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg,<br />

war in Deutschland Typ-2-Diabetes praktisch<br />

nicht existent.<br />

Probieren <strong>Sie</strong> mal Zicklein<br />

Ist mager, schmeckt gut – und wird trotzdem selten<br />

gegessen: Das Fleisch der jungen Ziege. Bestellen<br />

<strong>Sie</strong> einmal bei einem Metzger eine Schulter. Und so<br />

wird sie zubereitet:<br />

Die Schulter mit Olivenöl einreiben, mit Salz, Pfeffer<br />

würzen. In Olivenöl anbraten, geschnittene Möhren,<br />

Frühlingszwiebeln, ein Rosmarinzweig dazu und mit<br />

Weißwein ablöschen. Bei 180° im Ofen schmoren,<br />

bis sich das Fleisch vom Knochen lösen lässt; also<br />

rund 90 Minuten.<br />

Dazu passen gebackene Rosmarinkartoffeln und ein<br />

kräftiger trockener Burgunder.<br />

470 Schritte<br />

Wenn es mit dem Laufen schwierig wird, dann <strong>können</strong><br />

<strong>Sie</strong> einfach einmal ein paar Tage aufs Fahrrad<br />

steigen. Das bringt zum einen Abwechslung und<br />

schont zum anderen die Knie.


Trinken! Trinken! Trinken!<br />

Wie ein Programm ist die Dreifachaufforderung:<br />

Bis zu drei Litern am Tag <strong>können</strong> gerade die Diabetiker<br />

trinken. Für Münchner ist das kein Problem,<br />

sie trinken einfach drei „Maß“. Aber es geht auch<br />

gesünder.<br />

Wunderbar sind Früchtetees (etwa Hagebutte) oder<br />

Kräutertees (sehr gut: Brennesseln), natürlich alles<br />

ohne <strong>Zucker</strong>. Weniger gut ist Mineralwasser mit viel<br />

Kohlensäure, weil es blähend wirkt. Am besten ist<br />

sogenanntes artesianisches Wasser, also Wasser,<br />

das ohne Druck quasi von allein aus dem Boden<br />

kommt. Die berühmteste Quelle dafür ist die St.<br />

Leonhardsquelle aus der Nähe von Rosenheim.<br />

Bei dieser Quelle geht es weniger um die Inhaltsstoffe,<br />

als darum, wie im Wasser als Frequenzen<br />

gespeicherte Informationen auf den Körper wirken.<br />

Am liebsten trinke ich von St. Leonhard die „Lichtquelle“.<br />

Mein Lieblingstee<br />

Jeweils ein frischer Zweig Rosmarin, Thymian, Salbei<br />

und Lavendel nehmen. Dazu drei Knospen vom<br />

frischen oder getrockneten Hopfen (Vorsicht machen<br />

den Tee bitter, was ich schätze). Das Ganze mit<br />

einem Liter heißem Wasser übergießen und zehn<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

480 Schritte<br />

Viele trinken nach dem Laufen sogenante isotonische<br />

Getränke. Das ist nicht nötig, es reicht, wenn<br />

überhaupt, ein wenig Salz ins Wasser.<br />

48.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Aqua Joggen:<br />

Geht immer<br />

Wenn wegen Knieproblemen,<br />

wegen Arthritis,<br />

wegen Übergewicht kaum<br />

eine Bewegung mehr geht,<br />

geht eine fast immer noch:<br />

Aqua Joggen. Dabei wird um<br />

den Körper ein Ring gelegt,<br />

der genau so viel Auftrieb<br />

erzeugt, dass Kopf und Teile<br />

des Oberkörpers aus dem<br />

Wasser ragen. Nun kann<br />

Schritt für Schritt gegangen<br />

werden (also das Wort<br />

Joggen ist da fast schon<br />

übertrieben).<br />

Das ist am Anfang richtig<br />

anstrengend, so dass unbedingt<br />

ein Arzt konsultiert<br />

werden sollte, bevor das<br />

Training beginnt. Angeboten<br />

wird das Aqua Joggen<br />

von Sportvereinen, aber<br />

auch moderne Fitness-Studios<br />

bieten Kurse an, haben<br />

die notwendige Ausrüstung<br />

und die Schwimmbecken.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


49.TAG<br />

ê Den Geist bewegen!<br />

Jetzt ist es Zeit, auch einmal<br />

den Geist zu bewegen. Dafür<br />

haben ich (zusammen mit<br />

Alois Vollert und Michael<br />

Zimmermann, den Designern<br />

dieser Broschüre) ein Sudoku<br />

entwickelt.<br />

Es heißt „Diabetes-Sudoku“<br />

weil es mit den Symbolen<br />

arbeitet, die <strong>Sie</strong> aus dieser<br />

Broschüre kennen; dem Apfel,<br />

dem Würfelzucker, dem<br />

Ankreuzen und dem „Inneren<br />

Schweinehund“ den wir als<br />

lahme Schnecke dargestellt<br />

haben.<br />

Auflösung des Sudokus:<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

„Das Diabetes-Sudoku“<br />

Es gilt das gleiche Prinzip wie bei den Sudokus mit<br />

den Zahlen. Das 9x9-Gitter so mit den neun Symbolen<br />

ausfüllen, dass jedes Symbol in einer Spalte, in<br />

einer Reihe und in einem Block (3x3-Unterquadrat)<br />

nur einmal vorkommt. Wenn <strong>Sie</strong> nicht weiterkommen,<br />

gehen <strong>Sie</strong> vielleicht erst einmal eine Runde<br />

laufen.<br />

490 Schritte<br />

<strong>Sie</strong> grübeln immer noch über das Sudoku? Vielleicht<br />

probieren <strong>Sie</strong> es zuerst einmal mit dem Apfel.


Dem <strong>Zucker</strong> tanzend ein<br />

Schnippchen schlagen<br />

Auf wunderbar beschwingte Weise lässt sich der <strong>Zucker</strong><br />

tanzend <strong>zähmen</strong>. Übereinstimmend berichten<br />

mir leidenschaftliche Tänzerinnen und Tänzer, dass<br />

sie ihre Werte deutlich nach unten drücken.<br />

Bestätigt wird diese individuelle Einschätzung<br />

durch das Urteil von Praktikern, die dem intensiven<br />

Tanzen durchaus die Rolle einer Ausdauersportart<br />

zubilligen. Das bedingt allerdings auch, dass erst<br />

einmal der Arzt zu konsultieren ist. Wobei vor allem<br />

das Herz mitmachen muss. Weniger problematisch<br />

sieht es interessanterweise mit den Gelenken aus.<br />

Hier <strong>können</strong> die Orthopäden selbst im höheren Alter<br />

meistens soufflieren: „Alles Walzer“.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass Musik der Türöffner<br />

zum Zentrum der Emotionen ist?<br />

So kann Musik selbst bei behinderten oder dementen<br />

Menschen plötzlich wieder massive Gefühlsausbrüche<br />

veranlassen. Mit manchen Musikstücken sind<br />

sogar immer wiederkehrende Affekte verbunden:<br />

So wirkt Rachmaninows zweites Klavierkonzert seelenheilend<br />

bei Liebeskummer und Mozarts g-Moll-<br />

Sinfonie lässt das Herz freudig erregt schlagen. Und<br />

bei Bach (mein Lieblingskomponist) fasziniert die<br />

Erhabenheit der gesetzten Töne.<br />

500 Schritte<br />

Wenn <strong>Sie</strong> gerne tanzen, <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> das „Fest der<br />

500 Schritte“ auch im Walzertakt begehen.<br />

50.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Laufen wirkt!<br />

Der Klare Beweis<br />

Wie wirksam Bewegung<br />

den <strong>Zucker</strong>spiegel sinken<br />

lässt, hat der Radolfzeller<br />

Diabetologe Dr. Wolf-Rüdiger<br />

Klare nachgewiesen: Er<br />

motivierte seine Patienten,<br />

rund 20 Minuten zu gehen<br />

und stellte fest, dass schon<br />

in dieser relativ kurzen Zeit<br />

ein deutlicher Abfall der<br />

Werte festzustellen ist. Ein<br />

Befund, den ich aus eigener<br />

Erfahrung bestätigen kann.<br />

So hat mein über 85-jähriger<br />

Vater deutlich bessere Werte,<br />

wenn er auf dem Balkon<br />

seine Runden mit dem Rollator<br />

dreht. „Ich muss zur<br />

<strong>Zucker</strong>-Runde“ sagt er dann.<br />

Bei mir selbst ist es übrigens<br />

oft so, dass direkt nach dem<br />

Laufen der <strong>Zucker</strong> leicht<br />

erhöht ist. Was wohl daran<br />

liegt, dass der Körper neben<br />

Kortison auch Glukose als<br />

„Brennstoff“ ausschüttet.<br />

Aber nach einiger Zeit sinken<br />

die Werte natürlich auch<br />

bei mir durch das Laufen.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


51.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

ê Drei Bewegungsregeln<br />

Damit <strong>Sie</strong> sich leichter aufraffen:<br />

Vorsicht täglich. Wer sich<br />

vornimmt, sich täglich sehr<br />

intensiv zu bewegen, baut<br />

oft das Scheitern schon ein.<br />

Sich selbst nicht böse sein,<br />

wenn man einen Tag mal<br />

weglässt. Außer bei unseren<br />

Schritten natürlich!<br />

Immer kontinuierlich. Die<br />

ersten Minuten sind immer<br />

die schwersten. Hier muss<br />

„der Kopf laufen“. Das<br />

heißt, <strong>Sie</strong> sagen sich stur,<br />

„ich will weitergehen, ich<br />

will weitergehen, will ankommen“.<br />

Augen auf. Wer nur nach unten<br />

blickt und hofft, dass die<br />

Fron bald vorbei ist, sollte<br />

lieber aufhören. Denn sonst<br />

überlagern die negativen<br />

Stresshormone die positiven<br />

Effekte. Lieber sagen „endlich<br />

bewegen <strong>können</strong>“.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Glückliche Kühe sind gesünder<br />

Fleisch soll Beilage werden, sage ich. Aber wenn<br />

schon Fleisch, dann sehr gutes. Besonders gut ist<br />

das Fleisch von Rindern, die draußen auf der Weide<br />

gehalten werden. Bei <strong>ihn</strong>en fanden Forscher heraus,<br />

dass sie doppelt so viel gesunde Omega-3-Fettsäuren<br />

aufweisen wie im Stall gehaltenes Vieh.<br />

Natürlich ist diese Haltung etwas teurer, dafür<br />

schmeckt das Fleisch besser und ist gesünder.<br />

Wie Bewegung wirkt<br />

Das Diagramm zeigt: Ab einer bestimmten Bewegungsmenge<br />

sinkt der <strong>Zucker</strong> nicht weiter. Bedeutet:<br />

<strong>Sie</strong> müssen sich nicht überanstrengen.<br />

510 Schritte<br />

„Drei Schritte tue nach innen,<br />

dann den nach außen.“<br />

Rudolf Steiner<br />

Bewegung<br />

Blutzucker<br />

Nun geht’s zum Endspurt! Bald ist das Ziel mit 600<br />

Schritten erreicht.


Nüsse machen schlau<br />

Dass der Walnusskern aussieht wie ein menschliches<br />

Gehirn, halten viele Forscher für keinen Zufall.<br />

Walnüsse enthalten B-Vitamine in einer optimalen<br />

Kombination, die wie Nervennahrung für das Gehirn<br />

wirkt. Außerdem haben <strong>Sie</strong> die herzschützende<br />

Omega-3-Fettsäure und das Vitamin E wehrt die<br />

gefährlichen freien Radikale ab.<br />

Das viele Chrom in den Nüssen lässt das Insulin besser<br />

wirken. Nicht zu viele davon essen, da die Nüsse<br />

sehr fett sind. Für ideal halten Forscher rund sechs<br />

Nüsse am Tag, also eine ideale Zwischenmahlzeit.<br />

Kleingehackte Walnüsse passen gut zu Endivien-<br />

und Feldsalat.<br />

Als Schönheitsgetreide gilt die Hirse<br />

mit ihrer Fülle an Mineralien, Spurenelementen und<br />

Kieselsäure. Die Kieselsäure hilft bei brüchigen Fingernägeln,<br />

ist gut bei schlaff werdender Haut und<br />

gleicht die Schwäche des Bindegewebes aus.<br />

Keinen <strong>Zucker</strong> gebe ich<br />

an frische Früchte. Denn damit würde sich der gesunde<br />

Effekt teilweise wieder aufheben. Auch enthalten<br />

reife Beeren schon genügend Süße.<br />

520 Schritte<br />

„Jede Minute Bewegung zählt“, sagt der Münchner<br />

Sportmediziner Prof. Martin Halle. Eine zusätzliche<br />

Motivation für <strong>Sie</strong>.<br />

52.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Spurenelemente:<br />

MiniMax<br />

Eine maximale Rolle beim<br />

<strong>Zucker</strong>stoffwechsel nehmen<br />

die minimalen Spurenelemente<br />

ein. Drei sind ganz<br />

besonders wichtig:<br />

Chrom hilft, die Kohlehydrate<br />

aufzuspalten, das Insulin<br />

besser wirken zu lassen.<br />

Viele Lifestyle-Diabetiker<br />

haben einen zu geringen<br />

Spiegel. Besonders viel<br />

Chrom haben Hartkäse,<br />

Vollkornprodukte, Fleisch<br />

und Pflanzenöle.<br />

Magnesium verlieren Diabetiker<br />

leichter als Nicht-Diabetiker.<br />

Eine Zuführung von<br />

Magnesium führt zu einer<br />

besseren Insulinwirkung.<br />

Natürlich enthalten in Nüssen,<br />

Vollkorn, Obst<br />

Zink stärkt die Immunabwehr<br />

und verbessert den<br />

Glukosestoffwechsel. Enthalten<br />

in Nüssen, Fleisch,<br />

Käse<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


53.TAG<br />

ê Vitamine: Ergänzer<br />

Es ist ganz klar, Vitamine<br />

<strong>können</strong> nur ergänzend wirken,<br />

ersetzen keine Lebensstiländerungen<br />

und <strong>können</strong><br />

auch nicht „heilen“.<br />

Eine wichtige Rolle beim Diabetes<br />

spielt Vitamin C, dessen<br />

Mangel oft mit einem<br />

Mangel an zuckersenkendem<br />

Insulin gekoppelt ist.<br />

Achten müssen Diabetiker<br />

auch auf eine ausreichende<br />

Versorgung mit der ganzen<br />

Palette der B-Vitamine, die<br />

in guter Form in Vollkornprodukten<br />

enthalten sind.<br />

Das radikalenfangende<br />

Vitamin E hilft vor allem<br />

die Komplikationen des<br />

Lifestyle-Diabetes einzudämmen.<br />

Eine Schlüsselrolle bei der<br />

Entstehung des Typ-1-Diabetes<br />

spielt wohl Vitamin D.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Huhn liebt Estragon<br />

Eine ideale Kombination: Hühnerbrust und das<br />

leicht nussig schmeckende Kraut Estragon. Hier das<br />

Rezept für zwei Personen:<br />

Zwei Hühnerbrüste salzen, pfeffern. Pfanne erhitzen,<br />

die Brüste von jeder Seite anbraten. Mit<br />

ein wenig Wasser oder Weißwein ablöschen, ein<br />

Stengel Estragon zugeben. Nun einen Deckel drauf<br />

und langsam rund 10 Minuten ziehen lassen. Zum<br />

Schluss frisch gehackten Estragon drüberstreuen.<br />

Dazu passen ungeschälter Naturreis und ein Kopfsalat<br />

mit Petersilie.<br />

<strong>Zucker</strong>senkende Paste<br />

Forscher der Universität Frankfurt haben festgestellt,<br />

dass Rosmarin und Salbei zuckersenkende<br />

Eigenschaften haben. Hier ist ein Rezept für diese<br />

beiden Gewürzkräuter<br />

1 EL frisch gehackter Rosmarin; 1 El frisch gehackter<br />

Salbei; 1 EL Erdmandelflocken (aus dem Reformhaus);<br />

1 EL gekrümeltes Vollkornbrot; 1 EL Olivenöl;<br />

Salz, Pfeffer, Spritzer Zitrone<br />

Alles in den Mixbecher geben, pürieren und auf<br />

Vollkornbrot essen. Übrigens: Die Erdmandeln sind<br />

ein Resorptionsverzögerer, sorgen also dafür, dass<br />

die Kohlehydrate des Brotes nicht so schnell ins Blut<br />

gelangen.<br />

530 Schritte<br />

Gerade auch bei Arthrose und Gelenkschmerzen<br />

hilft die moderate Bewegung mit kleinen Schritten.


„Wer nie differenziert schmecken lernt,<br />

kann sich auch nicht gesund ernähren.“<br />

Messen <strong>Sie</strong> Ihr Tagesprofil<br />

<strong>Sie</strong> <strong>können</strong> mit Ihrem eigenen Messgerät wieder<br />

einmal einen Tag lang Ihren Blutzucker messen<br />

(siehe Tag 18). Aber <strong>Sie</strong> <strong>können</strong> so etwas auch in der<br />

Apotheke machen lassen.<br />

Einige Apotheken bieten diesen Service an und nehmen<br />

beispielsweise für fünf Messungen am Tag rund<br />

5 Euro. Eine lohnende Investition in die präventive<br />

Gesundheit.<br />

Eine Stimme zu Süßstoffen<br />

540 Schritte<br />

Ernst-Ulrich Schassberger, Koch<br />

„Ebenso wie Diabetiker-Produkte sollten Süßstoffe<br />

und damit hergestellte Nahrungsmittel gemieden<br />

werden, da sie zwar scheinbar eine Kalorieneinsparung<br />

bedeuten, die Gesamtkalorienaufnahme<br />

scheint jedoch bei süßstoffhaltiger Nahrung sogar<br />

erhöht zu sein (Süßstoff führt zu einem vermehrten<br />

Verzehr!). Dies ist für den meist übergewichtigen<br />

Diabetiker natürlich ungünstig“<br />

Aus: „Das große Praxisbuch der Naturheilkunde“<br />

Wer nach dem bewussten Essen auch noch geht,<br />

wird noch schlanker.<br />

54.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Messen kann auch<br />

schlank machen<br />

Das Messen des Blutzuckers<br />

kann auch genutzt werden,<br />

um schlank zu werden; vor<br />

allem das Messen nach Essen<br />

ist dafür wichtig. Denn<br />

damit wird eine Art individueller<br />

glykämischer Index<br />

erstellt.<br />

So lässt sich feststellen, wie<br />

stark die Kohlehydrate der<br />

Nahrung (etwa geschälter<br />

Reis) den <strong>Zucker</strong> ansteigen<br />

lassen. Geht der beispielsweise<br />

deutlich über 150 mg/<br />

dl, dann schüttet der Körper<br />

viel Insulin aus, um den <strong>Zucker</strong><br />

wieder einzudämmen,<br />

unabhängig davon, ob es<br />

sich um Diabetiker oder<br />

Nicht-Diabetiker handelt.<br />

Insulin ist aber auch ein<br />

Masthormon. Je weniger<br />

davon im Körper ist, desto<br />

besser ist es für die schlanke<br />

Linie.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


55.TAG<br />

ê Wer stark sein will,<br />

braucht gute Freunde<br />

Jeder, der abnehmen, der<br />

seinen Diabetes eigenverantwortlich<br />

<strong>zähmen</strong> will,<br />

kennt diese Sätze: „Ein<br />

Stückchen Kuchen kannst<br />

du doch essen, mir macht´s<br />

auch nichts. Und ich habe<br />

selbst gebacken und wäre<br />

beleidigt, wenn du nichts<br />

nimmst“.<br />

Zum einen spielt da natürlich<br />

eine Unkenntnis über<br />

die Abläufe im Körper mit.<br />

Zum anderen ist aber auch<br />

viel boshafter Neid im Spiel:<br />

Nach dem Motto, „wenn<br />

ich es schon nicht schaffe,<br />

sollen andere es auch nicht<br />

schaffen“.<br />

Also: Wer´s schaffen<br />

will, braucht verlässliche<br />

Freunde, die möglichst geräuschlos<br />

mit der Situation<br />

umgehen.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Schlechter Vierer: Metabolisches Syndrom<br />

Alte Lebensweisheit: Wenn eines schief geht, geht<br />

das andere auch noch schief. So ist es bei vielen Diabetikern.<br />

<strong>Sie</strong> sind oft gleichzeitig noch übergewichtig,<br />

haben hohen Blutdruck und zu hohe Cholesterinwerte.<br />

Alles zusammen ergibt ein dramatisches<br />

Risiko, sehr früh einen Herzinfarkt zu bekommen.<br />

Alles hängt mit allem zusammen bei diesem sogenannten<br />

metabolischen Syndrom. Aber wer den <strong>Zucker</strong><br />

ohne Medikamente zähmt, rückt automatisch<br />

auch den anderen Plagen zu Leibe.<br />

Traditionelle Deutsche Medizin<br />

Viele Menschen schwören auf die Traditionelle Chinesische<br />

Medizin. Und vergessen, dass auch wir eine<br />

große medizinische Tradition haben. Unsere Heilkundigen<br />

sind Hildegard von Bingen, der berühmte<br />

Paracelsus, die forschenden Mönche und die großen<br />

Klostergärtner, wie etwa Walahfrid von Strabo, der<br />

vor über 1000 Jahren auf der Reichenau den berühmtesten<br />

Klostergarten des Mittelalter angelegt hat.<br />

Jahrhundertelang profitierten die Menschen von<br />

dem Wissen dieser Heilkundler, zu denen in jüngerer<br />

Zeit auch der große Sebastian Kneipp gehörte.<br />

Es wird Zeit, dass sie wieder „entdeckt“ werden,<br />

und wir die „Traditionelle Deutsche Medizin“ wiederbeleben.<br />

550 Schritte<br />

Drehen <strong>Sie</strong> immer noch allein Ihre Runden? Oder<br />

haben <strong>Sie</strong> „Anschluss“ gefunden?


Häufig nutzlos: Diabetiker-Produkte<br />

„Diabetikerprodukte sind die reine Geldverschwendung“,<br />

sagt der Münchner Ernährungsmediziner<br />

Prof. Dr. med. Hans Hauner. Oft wird dabei der<br />

<strong>Zucker</strong> durch Fett ersetzt, was dann nicht gerade<br />

eine Hilfe beim Abnehmen ist. Auch wird der <strong>Zucker</strong><br />

teilweise durch Stoffe ausgetauscht, die manchmal<br />

zu Blähungen führen.<br />

Hinzu kommt ein psychologischer Faktor: Weil die<br />

Leute denken, sie tun dem Körper mit diesen Produkten<br />

etwas Gutes, wird auch besonders kräftig<br />

hingelangt.<br />

!<br />

Wussten <strong>Sie</strong>, dass Menüesser dünner<br />

bleiben als Schnellesser?<br />

Auf den ersten Blick verblüffend. Aber ein Blick in<br />

die Statistik klärt auf: So sind die menüverliebten<br />

Franzosen deutlich dünner als die schlingverliebten<br />

Currywurst-Deutschen.<br />

Der Grund: Schon nach der ersten Vorspeise kommt<br />

ein leichtes Sättigungsgefühl. Die folgenden Gänge<br />

fallen dann moderater aus.<br />

Wer einmal ein tolles Sonntagsmenü erleben will,<br />

wie es sonst nur in Frankreich vorkommt, fährt in das<br />

Landgasthaus „Schweinsbräu“ nach Glonn, südlich<br />

von München.<br />

560 Schritte<br />

Ich summe oft eine Melodie beim Laufen. Geht Ihnen<br />

das auch so?<br />

56.TAG<br />

ê<br />

Fitness aus dem Studio<br />

Für viele Diabetiker noch<br />

ein Tabuthema: Fitness-<br />

Studios. Zu unrecht. Denn<br />

längst sind viele dieser Studios<br />

keine „Muckibuden“<br />

mehr, sondern gut geführte<br />

Wellnesseinrichtungen, wo<br />

unter sachkundiger Anleitung<br />

gezielt Ausdauer- und<br />

Muskeltraining gemacht<br />

werden kann.<br />

Gerade für Sportanfänger<br />

gut: Die Geräte zeigen an,<br />

wenn Belastungsgrenzen<br />

erreicht werden. Und das<br />

Training ist bei jedem Wetter<br />

möglich, auch in den<br />

dunklen Abendstunden.<br />

Neben dem zuckersenkenden<br />

Ausdauertraining,<br />

lohnt sich auch der gezielte<br />

Aufbau von Muskeln. Zum<br />

einen ist das gut gegen Rückenschmerzen.<br />

Und zum<br />

anderen sind Muskeln so etwas<br />

wie permanent laufende<br />

Fettverbrenner.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


57.TAG<br />

ê Noch besser: Bio<br />

Vergessen sind die ideologischen<br />

Debatten um Bio.<br />

Aus drei Gründen werden<br />

heute ökologisch erzeugte<br />

Lebens-Mittel gekauft:<br />

Rückstandsfrei: Gerade im<br />

Frühjahr sind ausländische<br />

Gemüse oft mit den Resten<br />

von Spritzmitteln behaftet.<br />

Biologische Ware wird kontrolliert<br />

und ist praktisch<br />

rückstandsfrei.<br />

Mehr Wirkstoffe: Weil<br />

auf Pflanzenschutzmittel<br />

verzichtet wird, müssen<br />

sich die die Pflanzen mehr<br />

„anstrengen“ um zu überleben.<br />

Dadurch bilden sie<br />

mehr biologisch verfügbare<br />

Wirkstoffe.<br />

Mehr Geschmack: Weil<br />

weniger Dünger verwendet<br />

wird, wachsen die Pflanzen<br />

langsamer. Das macht sie<br />

teurer und dafür oft geschmacksstärker.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Bio-sicher: Kohlrabi<br />

Eine gute Begründung für ökologisches Gemüse ist<br />

der Kohlrabi. Denn die Knolle holt alles aus der Erde,<br />

was sie kriegen kann, also möglicherweise auch<br />

Spritzmittel. Gut an dem praktisch kalorienarmen<br />

Gemüse: Die vielen Kaliumverbindungen wirken basisch,<br />

helfen also, eines der ganz großen Zivilisationsübel,<br />

nämlich die Übersäuerung, zu bekämpfen.<br />

So gelingt Kohlrabi am besten: Schälen (was bei<br />

ganz jungen, noch zarten Knollen entfallen kann),<br />

in dünne! Scheiben schneiden. Schalotte in Olivenöl<br />

andünsten, den Kohlrabi dazu geben. Zum Schluss<br />

noch das kleingehackte Kraut (es enthält noch mehr<br />

Wirkstoffe als die Knolle) mitdünsten. Salzen, pfeffern,<br />

Muskat dazu.<br />

Der „Diabetiker-Pilz“ ist der Schopftintling<br />

Er enthält neben Mineralien und Spurenelementen<br />

das wichtige Vitamin C und für Diabetiker notwendigen<br />

B-Vitamine. Außerdem das rare Vitamin D,<br />

das beim Typ-1 eine Rolle spielt.<br />

Aber Achtung: Der Pilz ist nur jung genießbar, älter<br />

zerfließt er wie schwarze Tinte, deshalb der Name.<br />

Was an jedes Pilzgericht gehört: Frischgehackte<br />

Petersilie.<br />

570 Schritte<br />

Beim Gehen finde ich oft Pilze, die ich zu Hause sofort<br />

frisch zubereite.


580 Schritte<br />

„Kochen ohne Lust<br />

schmeckt man auf dem Teller.<br />

Mit Lust auch.“<br />

Christian Begyn, Koch<br />

Forellen-Trio: Fit und schnell<br />

Zum Schluss noch drei Rezepte, wie <strong>Sie</strong> die beliebte<br />

Forelle gesundheitswirkend und schnell zubereiten.<br />

Kaltgeräuchertes Forellen-Carpaccio: Forellen-Filets<br />

ein halbe Stunde marinieren mit: Einer Vinaigrette<br />

aus wenig Olivenöl, in die Zitronensaft und<br />

Thymianblättchen kommen.<br />

Salat von geräucherten Filetstückchen: Die lauwarmen,<br />

leicht geräucherten Filets liegen auf einem<br />

Bett von (jeweils klein geschnitten): Kresse, Basilikum,<br />

glatter Petersilie, Rukola, Dill. Dazu gibt es<br />

Fenchel- und Strauchtomatenscheiben.<br />

Forelle blau: Die ganze Forelle wird in einem selbstgemachen<br />

Fonds aus Fischgräten, Petersilienwurzel,<br />

Schalotten und Apfelessig pochiert, also in nicht kochendes<br />

Wasser gelegt. Dazu neue Kartoffeln und<br />

Kopfsalat mit Zitronenmelisse.<br />

Ich hoffe, <strong>Sie</strong> haben Freude am Gehen gefunden<br />

– und wollen es nicht mehr missen. Ihr Körper dankt<br />

Ihnen.<br />

58.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

ê<br />

Genuss ist die<br />

Grundlage<br />

„Warum sind <strong>Sie</strong> so schlank,<br />

<strong>Sie</strong> essen doch dauernd<br />

gut?“, werde ich oft gefragt.<br />

„Deshalb“, antworte ich<br />

dann. Nur wer genießend<br />

isst, hat langfristig die Chance,<br />

schlank zu bleiben und<br />

seinen <strong>Zucker</strong> zu <strong>zähmen</strong>.<br />

„Aber das ist doch viel zu<br />

teuer?“, kommt dann die<br />

nächste Frage. Ist es nicht.<br />

Wer weitgehend das kauft,<br />

was gerade Saison hat, aus<br />

der Umgebung kommt, wer<br />

es selbst zubereitet, wer<br />

Fleisch als nicht alltägliche<br />

Beilage und Fisch einmal<br />

wöchentliches Festessen<br />

sieht, kommt preiswert zu<br />

einem permanten Essvergnügen.<br />

Schlank fängt im Kopf an.<br />

Wer sich bewusst und intelligent<br />

ernährt, kann kaum<br />

noch dick werden.<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


59.<br />

ê Aufbruch in eine<br />

neue Zeit<br />

Kirschblüten symbolisieren<br />

in Japan den Aufbruch. Zu<br />

einem Aufbruch wollte ich<br />

auch <strong>Sie</strong> mit dieser Broschüre<br />

motivieren.<br />

Zu einem Aufbruch aus gewohnten<br />

Denkstrukturen,<br />

aus gewohnten Bahnen des<br />

Kochens, der Bewegung. Ich<br />

weiß von mir, wie schwierig<br />

das ist, wie es dabei immer<br />

wieder Rückschläge gibt,<br />

wie es dabei immer wieder<br />

neue Anfänge, neue Aufbrüche<br />

gibt.<br />

Die Kirschblüte taucht die<br />

Welt in ein rosafarbenes<br />

Licht. Und manchmal ist es<br />

ganz gut, sich seine Welt<br />

leicht rosa auszumalen. Das<br />

erleichtert den Umgang mit<br />

ihr, und es erleichtert den<br />

Aufbruch.<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

TAG<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

Lebt er noch, der Schweinehund?<br />

Haben <strong>Sie</strong> noch einmal auf Ihr Bild mit dem Schweinehund<br />

geschaut? Ist er immer noch so groß und<br />

stark bei Ihnen, wie <strong>Sie</strong> <strong>ihn</strong> vor einigen Wochen gemalt<br />

haben? Oder ist es Ihnen inzwischen gelungen,<br />

<strong>ihn</strong> etwas zu <strong>zähmen</strong>, was wiederum Ihren <strong>Zucker</strong><br />

gezähmt hat?<br />

Vielleicht zeichnen <strong>Sie</strong> <strong>ihn</strong> nun einfach noch einmal<br />

– und schauen, ob er sich verändert hat. Wobei der<br />

Schweinehund mit dem <strong>Zucker</strong> eines gemeinsam<br />

hat: Er bleibt Ihr ständiger Begleiter. So wie <strong>Sie</strong> Ihren<br />

<strong>Zucker</strong> nie wirklich „heilen“ <strong>können</strong> (aber oft so<br />

<strong>zähmen</strong> <strong>können</strong>, dass <strong>Sie</strong> keine Medikamente mehr<br />

brauchen), lässt sich auch der innere Schweinehund<br />

nicht besiegen.<br />

Aber das ist vielleicht ganz gut so, dann haben <strong>Sie</strong><br />

immer wieder einen, dem <strong>Sie</strong>´s zeigen <strong>können</strong>.<br />

Das einfachste Kochbuch der Welt<br />

hat die Ravensburger Diabetes- und Ernährungsberaterin<br />

Regina Liberatore geschrieben. Für jedes der<br />

„7 mal 3 Rezepte“ (etwa „Spaghetti mit Sugo“) hat<br />

der Designer York Cardinal von Widdern Bilder gezeichnet,<br />

die jeden Kochschritt illustrieren.<br />

Erhältlich über „Weissenauer Werkstätten“ für<br />

behinderte Menschen (Telefon: 0751/7601-2441).<br />

Preis: 12,50 Euro, ISBN: 978-3-931200-07-7<br />

590 Schritte<br />

Heute laufen <strong>Sie</strong> leicht federnden, flotten Schrittes<br />

durch´s Gelände.


Schlüpfen <strong>Sie</strong> in eine neue Rolle<br />

Machen <strong>Sie</strong> es wie diese Frau. Schauen <strong>Sie</strong> sich noch<br />

einmal Ihr altes Ich an – machen <strong>Sie</strong> sich noch einmal<br />

richtig lustig darüber. Lachen <strong>Sie</strong> herzlich darüber,<br />

dass <strong>Sie</strong> sich so lange vom inneren Schweinehund<br />

haben gängeln lassen; dass <strong>Sie</strong> so lange den Diabetes<br />

als ein unveränderliches Schicksal gesehen<br />

haben, anstatt als etwas, das <strong>Sie</strong> aus eigener Kraft in<br />

den Griff bekommen <strong>können</strong>.<br />

Lachen <strong>Sie</strong> – und schlüpfen <strong>Sie</strong> dann in Ihre neue Rolle.<br />

Eine Rolle, in der <strong>Sie</strong> aktiv sind; eine Rolle, in der<br />

<strong>Sie</strong> über Ihr Leben bestimmen; eine Rolle, bei der<br />

dem Diabetes auch eine Rolle gebührt: <strong>Sie</strong> immer<br />

wieder zu einem aktiven Lebensstil zu motivieren.<br />

Motivierend Messen, bewusst Essen, lustvoll Laufen,<br />

das werden drei Säulen für Ihr künftiges Leben.<br />

Ich habe das unter dem Begriff Lauber-Methode zusammengefasst.<br />

Machen <strong>Sie</strong> daraus Ihre Methode!<br />

Viel Glück und Spaß dabei!<br />

Informationen zur<br />

Lauber-Methode<br />

finden <strong>Sie</strong> auf den<br />

nun folgenden Seiten.<br />

600 Schritte<br />

Heute sind <strong>Sie</strong> nur eines: Stolz. Gratulation!<br />

60.TAG<br />

IHR BLUT-<br />

ZUCKER<br />

MORGENS<br />

MITTAGS<br />

ABENDS<br />

êDanke!<br />

Ein herzliches Dankeschön,<br />

dass <strong>Sie</strong> mir auf unserem<br />

gemeinsamen Weg gefolgt<br />

sind. Ich hoffe, <strong>Sie</strong> haben<br />

Anregungen bekommen,<br />

wie <strong>Sie</strong> dem Lebensstil-Diabetes<br />

vom Kopf her, von<br />

den Essgewohnheiten her,<br />

von der Bewegung künftig<br />

souveräner begegnen, wie<br />

<strong>Sie</strong> <strong>ihn</strong> mit Eigeninitiative<br />

versuchen zu <strong>zähmen</strong>.<br />

Natürlich sind in zwei Monaten<br />

noch keine entscheidenden<br />

Wendungen möglich.<br />

Das war auch bei mir nicht<br />

anders. Ich habe über ein<br />

halbes Jahr gebraucht, bis<br />

sich die Werte langsam<br />

wieder auf ein vernünftiges<br />

Maß eingependelt haben.<br />

Zwei Dinge <strong>können</strong> <strong>Sie</strong><br />

mitnehmen: Den Anstoß anzufangen.<br />

Und den Anstoß<br />

weiterzumachen!<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l<br />

mg/dl oder mmol/l


ê Wichtige Werte<br />

Ein weit verbreitetes Maß<br />

zur Bestimmung des Blutzuckers<br />

ist mg/dl. Diejenigen,<br />

die in mmol/l messen, finden<br />

hier die entsprechende<br />

Tabelle zum Umrechnen der<br />

Werte.<br />

Unter der Umrechnungstabelle<br />

finden <strong>Sie</strong> die wichtigen<br />

offiziellen Grenzwerte,<br />

ab denen es mit dem Blutzucker<br />

kritisch wird.<br />

Umrechnungstabelle<br />

mg/dl<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

120<br />

140<br />

160<br />

180<br />

200<br />

220<br />

240<br />

260<br />

280<br />

300<br />

350<br />

400<br />

450<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

mmol/l<br />

2,2<br />

2,8<br />

3,3<br />

3,9<br />

4,4<br />

5,0<br />

5,6<br />

6,7<br />

7,8<br />

8,9<br />

10,0<br />

11,1<br />

12,2<br />

13,3<br />

14,4<br />

15,5<br />

16,7<br />

19,4<br />

22,2<br />

25,0<br />

mmol/l<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

25<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

~<br />

mg/dl<br />

36<br />

54<br />

72<br />

90<br />

108<br />

126<br />

144<br />

162<br />

180<br />

198<br />

218<br />

234<br />

252<br />

273<br />

288<br />

306<br />

324<br />

342<br />

364<br />

450<br />

mg/dl x 0,056 = mmol/l mmol/l x 18,02 = mg/dl<br />

Grenzwerte<br />

Nüchternwert:<br />

110 mg/dl (rd. 6 mmol/l)<br />

Nach dem Essen:<br />

Zwei Stunden nach dem Essen<br />

nicht über 140 mg/dl (7,8 mmol/l)


Body Mass Index<br />

Größe in cm<br />

125<br />

130<br />

135<br />

140<br />

145<br />

150<br />

155<br />

160<br />

165<br />

170<br />

175<br />

180<br />

185<br />

190<br />

195<br />

200<br />

205<br />

210<br />

BMI<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

Gewicht in kg<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

ê<br />

Sind <strong>Sie</strong> zu dick?<br />

Das Gewicht allein ist nur ein<br />

unzureichender Maßstab für<br />

die entscheidende Frage: Zu<br />

dick oder zu dünn? Präziser<br />

ist da der Body Mass Index<br />

BMI. Er setzt das Gewicht<br />

ins Verhältnis zur Körpergröße.<br />

Als normalgewichtig gelten<br />

für Erwachsene Werte<br />

zwischen 20 und 25 (Ältere<br />

ein wenig mehr). Berechnet<br />

wird der BMI aus dem Körpergewicht<br />

in Kilogramm<br />

durch das Quadrat der Körpergröße<br />

in Meter. Also hat<br />

ein 180 cm großer Erwachsener<br />

mit einem Gewicht von<br />

75 kg einen BMI von 23,15<br />

(1,8 m x 1,8 m = 3,24; 75 kg :<br />

3,24 = 23,15).<br />

Wer es nur ungefähr wissen<br />

will, hat es einfacher mit der<br />

nebenstehenden Grafik. Ziehen<br />

<strong>Sie</strong> eine Linie zwischen<br />

Körpergröße und Gewicht,<br />

dann sehen <strong>Sie</strong> auf der mittleren<br />

Skala Ihren BMI-Wert.


ê Selbst handeln!<br />

Der Diabetes ist für mich<br />

kein Schicksal, sondern eine<br />

Chance. Eine Chance, aktiv<br />

zu werden. Eine Chance,<br />

selbst zu handeln. Das ist der<br />

Kern der Lauber-Methode.<br />

Und das ist auch der Grundansatz<br />

der „EigenInitiative“.<br />

Deshalb ergänzen sich diese<br />

beiden Ansätze ideal.<br />

Lauber-Methode: Ärztlich empfohlen<br />

Aus den Säulen Messen, Essen, Laufen besteht die<br />

von mir als Diabetes-Betroffenem entwickelte Methode.<br />

Mein Ziel ist es, den Typ-2-Diabetes ohne<br />

Medikamente oder mit weniger Medikamenten<br />

einzudämmen.<br />

Motivierend messen<br />

Die regelmäßige Messung des Blutzuckers bildet<br />

die Basis der Methode. Denn nach meinen Erfahrungen<br />

zeigen sich die Auswirkungen des Lebensstils<br />

(deshalb spreche ich von Lifestyle-Diabetes) in den<br />

Blutzuckerwerten. Wird falsch gegessen, wird sich<br />

zu wenig bewegt, liegt der Blutzucker über den<br />

Grenzwerten, was sich aber ohne die Messung des<br />

Blutzuckers nicht feststellen lässt.<br />

Echt essen<br />

Die Lauber-Methode ist keine Diät. Vielmehr zielt<br />

sie darauf ab, dass der Körper langfristig sein Idealgewicht<br />

findet – was eine gute Voraussetzung für<br />

günstige Diabetes-Werte ist. Statt dem Zählen von<br />

Kalorien setze ich auf den bewussten Genuss. Ich<br />

empfehle „echte“ Lebens-Mittel, die saisonal aus<br />

der Region kommen, mit einem starken Fokus auf<br />

Gemüse und Obst.<br />

Lustvoll laufen<br />

Für Bewegung steht das Wort Laufen. Denn die<br />

Stoffwechselstörung Lifestyle-Diabetes (deshalb<br />

spreche ich auch nicht in jedem Fall von Krankheit)<br />

lässt sich nur mit Bewegung in eine Chance verwandeln.<br />

Am besten eignen sich dafür alle kontinuierlichen<br />

Formen des Bewegens, also Laufen, Joggen,<br />

Nordic Walken, Radfahren. Wobei ich dafür plädiere,<br />

für sich die Bewegungsart mit dem größten<br />

Lustgewinn zu suchen.


Informationen zur Lauber-Methode<br />

Über meinen medikamentenfreien Weg habe ich<br />

zwei Bücher geschrieben, die in dem auf medizinische<br />

Publikationen spezialisierten Kirchheim-Verlag<br />

erschienen sind. Und es gibt einen Internet-Auftritt.<br />

Von einem „Motivationsbuch“, das<br />

auch Rückschläge nicht verschweigt,<br />

spricht der Düsseldorfer Diabetologe<br />

Prof. Dr. med. Stephan Martin.<br />

Und der Leichtathlet und Arzt Dr.<br />

med. Thomas Wessinghage sagt:<br />

„Pflichtlektüre für jeden Diabetiker<br />

– und Millionen, die es nie werden<br />

wollen.“<br />

100 genussstarke Lebens-Mittel<br />

bilden die Grundlage von<br />

„Schlemmen wie ein Diabetiker“.<br />

Dazu kommen 15 pflanzliche <strong>Zucker</strong>senker<br />

von Aloe bis Zimt. Der<br />

Bonner Generalanzeiger schreibt:<br />

„Schlemmen wie ein Diabetiker<br />

ist kein Diätbuch, sondern eine<br />

Einführung in einen genussorientierten<br />

Lebensstil.“<br />

www.lauber-methode.de<br />

Aktuell informiert diese Website über alle Aspekte<br />

für ein aktives Selbstmanagement des Lifestyle-<br />

Diabetes. Dazu gehören Bewegungstipps, Rezepte,<br />

Messhinweise und auch Interviews mit Wissenschaftlern<br />

wie dem Immunbiologen Prof. Dr. Hubert Kolb,<br />

der auch für das Buch „Schlemmen wie ein Diabetiker“<br />

die pflanzlichen Wirkstoffe analysiert hat.<br />

Ich bin Beiratsmitglied der Deutschen Diabetes-Stiftung<br />

und spreche auf Einladung von Apothekern, Ärzten,<br />

Kliniken und Krankenkassen über meinen Weg.<br />

Prof. Dr. med. Thomas Haak, Chefarzt Diabetes-<br />

Zentrum Mergentheim, sagt über diesen Weg:<br />

„Ich empfehle die Lauber-Methode all den Patienten,<br />

die körperlich noch in der Lage sind, ihren Lebensstil<br />

zu verändern. Die Lauber-Methode stellt<br />

wie keine andere Therapie auf effektive Weise die<br />

Änderung des Lebensstils in den Mittelpunkt.“<br />

ê Bitte<br />

Über Zuschriften freue ich<br />

mich immer. Aber bitte<br />

bedenken <strong>Sie</strong>: Ich bin kein<br />

Arzt und kann keinerlei<br />

medizinische Ratschläge erteilen,<br />

etwa zu Insulin oder<br />

Arzneimitteln. Auch äußere<br />

ich mich prinzipiell nicht zu<br />

Typ-1-Diabetes.


ê Stellen <strong>Sie</strong> Ihr Tagesprofil<br />

anschaulich dar<br />

Tragen <strong>Sie</strong> die Messwerte<br />

aus Ihrem Tagesprofil (etwa<br />

vom Tag 18) als Blutzuckerkurve<br />

in diese Grafik ein.<br />

Der grüne Bereich zeigt<br />

Ihnen, in welchem Rahmen<br />

Schwankungen normal sind.<br />

Wann ist Ihr Blutzucker am<br />

höchsten, wann ist er am<br />

niedrigsten? Wie wirken<br />

sich Mahlzeiten auf Ihren<br />

Blutzucker aus?<br />

Ihre Blutzuckerkurve<br />

mg/dl<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

vor dem Frühstück<br />

1,5 – 2h nach<br />

dem Frühstück<br />

vor dem<br />

Mittagessen<br />

1,5 – 2h nach<br />

dem Mittagessen<br />

vor dem<br />

Abendessen<br />

1,5 – 2h nach<br />

dem Abendessen<br />

vor dem<br />

Schlafengehen<br />

mmol<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3


„Die EigenInitiative“ „Mehr Eigenverantwortung<br />

für ein gesundes Leben mit Diabetes“ ist eine Maßnahme<br />

der Stiftung „Motivation zur Lebensstil-Änderung<br />

– Chance bei Diabetes“. Die Stiftung gehört<br />

zur Deutschen Diabetes-Stiftung DDS (www.diabe<br />

tesstiftung.de) und verfolgt das Ziel, die Therapie<br />

von Diabetes-Typ-2 mit Hilfe von nicht-medikamentösen<br />

Maßnahmen langfristig zu verbessern.<br />

„Die EigenInitiative“ möchte Menschen mit Diabetes<br />

zu einem bewussten Umgang mit ihrer Situation<br />

motivieren. Die Initiative klärt darüber auf, dass<br />

mehr Eigenverantwortung bei Diabetes die Lebensqualität<br />

verbessert und hilft, Folgeerkrankungen zu<br />

vermeiden. www.chance-bei-diabetes.de<br />

<strong>Sie</strong> haben Fragen zu „Die EigenInitiative“?<br />

Bitte wenden <strong>Sie</strong> sich an:<br />

Chance bei Diabetes<br />

Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum<br />

am Gerresheimer Krankenhaus<br />

Gräulinger Straße 120<br />

40625 Düsseldorf<br />

info@diabetesstiftung.de<br />

Möchten <strong>Sie</strong> ein weiteres Exemplar dieser Broschüre<br />

anfordern? Unter der Rufnummer 01805/<br />

710 712 (12 Cent pro Minute aus dem Festnetz<br />

der Deutschen Telekom) stehen wir von Montag<br />

bis Freitag von 14.00 bis 16.00 Uhr gerne zu Ihrer<br />

Verfügung.<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

der Roche Diagnostics GmbH<br />

05074959990 1 - 0507 - 20.CD

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