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Diakonie Dresden

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Die Advents- und Weihnachtszeit ist<br />

reich an besonderen Bräuchen und<br />

Symbolen. Neben Adventskranz und<br />

Weihnachtsbaum und seinen Kerzen<br />

gibt es viele Dinge, die uns die tiefe<br />

Bedeutung des Weihnachtsgeschehens,<br />

der Geburt Jesu versinnbildlichen<br />

wollen. Ich gebe Ihnen hier eine<br />

kleine Kostprobe. Vielleicht wissen<br />

Sie aber auch noch mehr? Ich freue<br />

mich, wenn Sie mir Ihre Traditionen<br />

und Bräuche zur Weihnachtszeit<br />

gelegentlich einmal mitteilen.<br />

Äpfel: Die Äpfel auf dem Weihnachtsteller<br />

oder am Weihnachtsbaum erinnern<br />

uns an die Geschichte von Adam<br />

und Eva. Die Frucht, die den Menschen<br />

zu essen verboten war, wird zwar nicht<br />

näher benannt. Doch meist denken wir<br />

an einen Apfel. Er versinnbildlicht die<br />

Versuchung, Gottes Geboten nicht zu<br />

trauen, eigene Wege zu gehen, aber<br />

die Verantwortung dafür nicht übernehmen<br />

zu wollen und die Schuld auf<br />

den /die andere/n zu schieben. Die<br />

Äpfel sollen möglichst eine bleiche und<br />

eine rote Seite haben, als Zeichen für<br />

Tod und überströmendes Leben. Auch<br />

im Märchen hat dieses alte Verständnis<br />

Einzug gehalten (Schneewittchen).<br />

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Christrose: Das Lied „Es ist ein Ros<br />

entsprungen“ (EG 30) redet davon,<br />

dass ein Blümlein mitten im kalten<br />

Winter aufblüht. Tatsächlich blüht diese<br />

Pflanze in der Winterzeit. Ihr Wurzelsaft<br />

soll früher als Gegengift ge-gen Schlangenbisse<br />

verwendet worden sein. In der<br />

Paradiesesgeschichte spricht Gott zu<br />

der Schlange, dem Symbol des Bösen:<br />

„Ich will Feindschaft setzen zwischen<br />

dir und dem Weibe und zwischen<br />

deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe<br />

soll dir den Kopf zertreten, und<br />

du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Deshalb<br />

Christrose, Christus, der das Böse<br />

besiegt. (siehe auch EG 39,5)<br />

Honigkuchen: Dazu erzählt eine<br />

Legende, dass die Hirten, als sie sich<br />

AN(GE)DACHT<br />

auf den Weg zur Krippe machten, aus Eile ihr<br />

Brot im Backofen vergessen hatten. Anstatt<br />

verbranntes Brot fanden sie bei ihrer Rückkehr<br />

ein äußerlich dunkles und unansehnliches, im<br />

Geschmack aber wunderbares Gebäck vor.<br />

Seitdem haben sie zu jeder Weihnacht würzigen<br />

Honigkuchen gebacken als Erinnerung an<br />

das Geschehen in der Krippe:<br />

äußerlich dunkel: Wer es aber in sich aufnimmt,<br />

„schmeckt“ die Süße dieses Wunders.<br />

Leb- und Pfefferkuchen: Die Silbe „leb“<br />

stammt aus dem Althochdeutschen und<br />

bedeutet soviel wie Heil- und Arzneimittel.<br />

Heilkräuter wurden früher in kleines Gebäck<br />

eingebacken. Von Gott heißt es im 2.Mose<br />

15,26: „Ich bin der Herr dein Arzt.“ Pfeffer<br />

nannte man damals alle Gewürze, die aus<br />

dem Orient kamen. Sie waren sehr teuer und<br />

so leistete man sich das nur zu Weihnachten.<br />

Man verwendete entweder siebenerlei<br />

oder neunerlei Gewürze. Sieben ist die Zahl<br />

der Vollkommenheit, die Gott der Welt bei<br />

der Erschaffung gegeben hat, neun ist die<br />

Zahl, die für den vollendeten Lobpreis Gottes<br />

steht.<br />

Spekulatius: Echte Spekulatius tragen<br />

das Bild eines Bischofs. Damit ist Nikolaus<br />

gemeint, der im 4.Jhdt. Bischof in der<br />

Stadt Myra war. Er hat oft unerkannt vielen<br />

Menschen Gutes getan. Spekulatius ist der<br />

lateini-sche Bischofstitel und heißt übersetzt:<br />

Aufseher.<br />

Nüsse und Mandeln: Ihre scheinbar wertlose,<br />

harte Schale und dem verborgenen Kern<br />

versinnbildlicht vielleicht am besten das Weihnachtsgeschehen.<br />

In einer hölzernen, scheinbar<br />

wertlosen, harten Schale, der Krippe im<br />

Stall von Bethlehem, liegt für uns alle das<br />

noch verborgene göttliche Leben. Jesus ist<br />

und bleibt der Kern unseres Glaubens.<br />

Pflastersteine: Sie weisen auf Stephanus,<br />

einen der ersten Märtyrer, der wegen seines<br />

Glaubens getötet (gesteinigt) wurde (Apostelgeschichte<br />

6-7). Der zweite Weihnachtsfeiertag<br />

ist der Stephanstag. Zu seinem Gedenken<br />

formt man dieses Gebäck wie Pflastersteine.<br />

Weihnachts- oder Christstollen: Seine eingeschlagene<br />

Form erinnert an ein in Win-<br />

deln gewickeltes Kind. Gemeint ist aber<br />

nicht das Jesuskind selbst, sondern die<br />

Kinder, die König Herodes töten ließ, um<br />

auch Jesus zu vernichten, als er von den<br />

drei Weisen aus dem Morgenland erfuhr,<br />

dass ein neuer König geboren sei. (Matthäus<br />

2, 16-18) Viele kennen das noch, dass der<br />

Stollen erst nach Heilig Abend angeschnitten<br />

wurde. Der Gedenktag dieser ermordeten<br />

Kinder ist der 28. Dezember, der Tag der<br />

unschuldigen Kindlein.<br />

Ich wünsche Ihnen eine frohmachende und<br />

gesegnete Advents- und Weihnachtszeit<br />

und bei so manchen Bräuchen auch Zeit zur<br />

Besinnung auf das eigentliche Wunder der<br />

Weihnacht.<br />

Mit herzlichen Grüßen Ihr Christoph Lasch.<br />

Einladung zum Weih-<br />

nachtsgottesdienst<br />

Liebe Freundinnen und Freunde der<br />

<strong>Diakonie</strong> – Stadtmission,<br />

liebe ehrenamtliche und angestellte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

wi r laden Sie sehr herzlich zum Gottesdienst<br />

am Donnerstag, dem 18. Dezember<br />

um 15.00 Uhr in die Dreikönigskirche<br />

ein. Nehmen Sie sich die Zeit, sich in der<br />

Gemeinschaft mit Ruhe und Besinnung<br />

auf das Weihnachtsfest einzustellen.<br />

Aber es gibt doch noch so viel zu tun ...<br />

Wer könnte dieses nicht sagen. Doch<br />

liegt es an uns, wie wir uns innerlich auf<br />

das Fest der Ankunft Gottes in dieser Welt<br />

einstellen. Werden es angefüllte (überfüllte)<br />

Tage oder Tage in der wir innerlich<br />

die Weite und Ruhe haben, Gottes Sohn in<br />

uns ankommen zu lassen?<br />

Dieser besondere Gottesdienst wird von<br />

einem Kreis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

vorbereitet. Wir hoffen Sie herzlich<br />

begrüßen zu können.<br />

Christoph Stolte<br />

2. Ausgabe Dezember 2008 2

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