6. Philharmonisches Konzert - Die Duisburger Philharmoniker
6. Philharmonisches Konzert - Die Duisburger Philharmoniker
6. Philharmonisches Konzert - Die Duisburger Philharmoniker
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg<br />
Kari Kriikku, Uraufführungsinterpret<br />
des Klarinettenkonzerts von<br />
Magnus Lindberg<br />
Das im Jahr 2002 vollendete<br />
Klarinettenkonzert ist das<br />
bisher letzte Werk, das der<br />
Komponist Magnus Lindberg<br />
für den finnischen Klarinettisten<br />
Kari Kriikku schrieb. <strong>Die</strong><br />
Zusammenarbeit mit diesem<br />
neuen Spieltechniken aufgeschlossenenInstrumentalisten<br />
begann 1979 mit einem<br />
Klarinettenquintett und setzte<br />
sich fort über Werke mit Titeln<br />
wie „Linea d’ombra“ (1981),<br />
„Ablauf“ (1983/88), „Ur“ (1986), „Steamboat Bill Jr.“ (1990), einem<br />
„Duo concertante“ (1990/92) und dem Minikonzert „Away“<br />
(1994). <strong>Die</strong>se wiederholte Zusammenarbeit führte bereits zu<br />
Vergleichen mit Komponisten und Interpreten im 18. und 19.<br />
Jahrhundert. Außerdem kam es in verschiedenen Ensembles für<br />
moderne Musik bereits zur Zusammenarbeit von Lindberg und<br />
Kriikku. Auch das Klarinettenkonzert entstand in einem engen<br />
Austausch. Es wird berichtet, wie instrumentale Probleme telefonisch<br />
besprochen wurden, auch wurde dem Instrumentalisten<br />
neues Notenmaterial gelegentlich mit dem Ruderboot zugestellt.<br />
Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg entstand als Auftragswerks<br />
des Finnischen Rundfunks anlässlich des 75-jährigen<br />
Bestehens. <strong>Die</strong> Uraufführung fand am 14. September 2002 in<br />
der Finlandia Hall in Helsinki statt. Bei dieser Gelegenheit leitete<br />
Jukka-Pekka Saraste das Finnische Radio-Sinfonieorchester.<br />
Kari Kriikku spielte den Solopart, und er hat das <strong>Konzert</strong> seitdem<br />
noch über sechzig Mal vorgetragen.<br />
Magnus Lindberg schrieb bereits mehrere <strong>Konzert</strong>e für Soloinstrument<br />
und Orchester. Dem Klavierkonzert von 1990/94 folgte<br />
das Violoncellokonzert von 1997/99, und dem Klarinettenkonzert<br />
von 2002 ist 2006 inzwischen ein Violinkonzert gefolgt. Es<br />
scheint, als habe sich Magnus Lindberg mit dem Schreiben von<br />
<strong>Konzert</strong>en anfangs schwer getan, doch scheint er eigentlich besonders<br />
prädestiniert zu dieser Art des Komponierens. Immerhin<br />
zeichnen sich viele seiner Kompositionen durch eine starke Dramatik<br />
aus, er versteht es, das konzertante Element bis zum Theatralischen<br />
zu steigern, und außerdem liegen Lindbergs <strong>Konzert</strong>en<br />
bemerkenswerte originelle Formmodelle zugrunde.<br />
Das gilt auch für das 2002 vollende Klarinettenkonzert, das zunächst<br />
von dem Solisten unbegleitet eröffnet wird. Sofort treten<br />
die melodischen Elemente von Lindbergs gewandelter neuer<br />
Schreibart hervor, das Klarinettenkonzert fasziniert in der Vielfalt<br />
13