Info der GEW-Hessen für Beschäftigte in der Weiterbildung Nr. 1 ...

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Stiftung Warentest: Dauerhaft eigene Abteilung für berufliche Weiterbildung
Wenn Bildung zur Ware wird, wird sie behandelt wie jede andere Ware auch. Seit 2002
befasst sich die Stiftung Warentest mit beruflicher Weiterbildung, finanziert vom Bundes-
Bildungsministerium und vom Europäischen Sozialfonds. Das zeitlich befristete
Modellprojekt soll jetzt als dauerhafte Abteilung weitergeführt werden, weil das der
Qualitätssicherung in der Weiterbildung diene.
Mehr dazu unter www.weiterbildungstest.de
∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞ misslich büchertipp ∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞
„Ware Bildung- Schule und Universität unter dem Diktat der Ökonomie“
- von Jochen Krautz – ISBN 978-3-7205-3015-6 für 19,95 E -
Endlich liegt eine gut lesbare, ausgezeichnet recherchiert und brennend aktuelle
Gesamtschau über die Hintergründe und Auswirkungen der Bildungsökono-misierung –
also die Privatisierung und Kommerzialisierung von Bildung – vor.
Der Pädagoge und Dozent Krautz behandelt nicht nur einzelne Phänomene dieses
bewusst gesteuerten Prozesses, sondern zeigt konkret die Zusammenhänge zwischen der
globalen (IWF/Weltbank/ GATS), der europäischen (EU/Bologna Erklärung) und der
nationalen ( z.B. Neue Verwaltungssteuerung, „Selbstständigkeit“ der Schule, PPP usw.)
Ebene anschaulich und faktisch gut belegt auf. Die Interessen der politischen Macher im
Hintergrund – wie der Bertelsmann Stiftung , der Wirtschaftsverbände und der
Konzerne – werden offengelegt und vor den verheerenden Auswirkungen der Bildung
als Ware gewarnt. In dem Kapitel „Vademecum der Unworte“ zerpflückt er – ausgehend
von einem ausführlich dargelegten humanistischen Bildungsbegriff – die wichtigsten
Schlagworte der Bildungs“reformer“, wie z.B. „Humankapital“, „Output-Orientierung“,
„Bildungsstandards“, „Evaluation“, „Autonomie“ , „Privatisierung“ und legt im
anschließenden Kapitel die Strategien zur Etablierung eines kapitalistischen
Bildungsmarktes dar. Man kann mit Bildung –besser gesagt mit Pseudo-Bildung – viel,
sehr viel Geld verdienen, auch wenn das einige in der GEW noch nicht wahrhaben
wollen.
Eigentlich sollte diese Buch eine Pflicht- und Schulungslektüre für jedes GEW-Mitglied
sein und lea wäre gut beraten, eine Seminarreihe mit Jochen Krautz ins zukünftige
Programm aufzunehmen.
Wilfried Metsch