Facharbeit Geschichte GK - GYMNASIUM GERRESHEIM am Poth
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Gegenregierung aufbauen und er erklärte offen, dass jegliche Schmälerung seiner<br />
politischen Bewegungsfreiheit und seiner Aktivitäten unerwünscht sei: „Frankreich<br />
muss sich überlegen, wo seine Interessen in der isl<strong>am</strong>ischen Welt liegen.“ 14 Frankreich<br />
ließ dem zukünftigen Herrscher des Iran umfangreiche Unterstützung zukommen. Für<br />
seine Rückreise nach Teheran <strong>am</strong> 1. Februar 1979, nachdem der Schah aus dem Iran<br />
vertrieben worden war, stellte ihm die Air France einen Jumbo Jet zur Verfügung. Nach<br />
seiner Ankunft in seinem Heimatland nach fünfzehn Jahren im Exil brachte seine kurze<br />
Ansprache seine ganze Wut zum Ausdruck: „Der Schah hat dieses Land zu Grunde<br />
gerichtet. Zwanzig Jahre wird der Wiederaufbau brauchen (...). Wirklich ausgebaut hat<br />
Moh<strong>am</strong>med Reza Pahlewi nur die Friedhöfe.“ 15 Nach dem Ausruf der Isl<strong>am</strong>ischen<br />
Republik Iran im Jahr 1979 wurde Khomeini Staatsoberhaupt und oberster religiöser<br />
Führer. Im selben Jahr billigte er die Erstürmung der <strong>am</strong>erikanischen Botschaft, bei der<br />
50 <strong>am</strong>erikanische Staatsbürger als Geiseln genommen werden. Dieses Ereignis prägte<br />
die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA für lange Zeit. Der 1. Golfkrieg<br />
zwischen dem Iran und dem Irak wurde zum Teil wegen der Weigerung Khomeinis, mit<br />
den Irakern in einen Dialog zu treten, acht Jahre lang geführt, ohne dass eine Seite die<br />
Oberhand gewinnen konnte. Khomeini hoffte, mit dem Krieg auch das Nachbarland<br />
Irak von seinem Despoten befreien zu können. Das Ende der Herrschaft Sadd<strong>am</strong><br />
Husseins erlebte er jedoch nicht mehr, da er <strong>am</strong> 3. Juni 1989 starb. Vorher hatte er noch<br />
einmal international Aufsehen erregt mit seinem Todesurteil gegen den indischen<br />
Schriftsteller Ahmed Salman Rushdie wegen dessen Romans „Die Satanischen Verse“.<br />
6. Schluss<br />
Als Fazit der vorrevolutionären Ereignisse lässt sich sagen, dass man hier einen<br />
Revolutions-Verlauf sieht, der sich grundlegend von dem der bekannten europäischen<br />
oder der Russischen Revolution unterscheidet. Anders als bei der Französischen<br />
Revolution war nicht das Streben nach politischer Freiheit ausschlaggebend für die<br />
Revolution, sondern das Streben nach religiöser Freiheit. Daher verlief die Revolution<br />
auch anders als etwa die Russische Revolution 1917, in der der russische Klerus als<br />
Hauptfeind der Revolution neben dem zaristischen Regime angesehen wurde. Die<br />
Tatsache, dass eine religiöse, keine politische Ideologie der Revolution zugrunde lag<br />
und dass sie hauptsächlich vom iranischen Klerus und den Armen getragen wurde und<br />
nicht vom Bildungs- und Besitzbürgertum, macht einen wichtigen Unterschied zu den<br />
14 Gerhard Konzelmann, 1988, S. 53<br />
15 Gerhard Konzelmann, 1988, S. 57