Ein Hexenschuss mit viel Liebe - bei der Kleinstädter-Bühne Sterkrade
Ein Hexenschuss mit viel Liebe - bei der Kleinstädter-Bühne Sterkrade
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<strong>Ein</strong> <strong>Hexenschuss</strong> <strong>mit</strong> <strong>viel</strong> <strong>Liebe</strong><br />
Oberhausen, 18.01.2009, Julia SEIFERT<br />
Die <strong>Kleinstädter</strong>-<strong>Bühne</strong> feiert ihren 60. Geburtstag: Die turbulente Premiere im<br />
Sterkra<strong>der</strong> Lito-Palast machte Samstag dem Publikum Spaß.<br />
Lange Tische statt Reihenbestuhlung, Kerzen auf den Tischen und dazu Live-Musik:<br />
Am Samstagabend feierte „Der <strong>Hexenschuss</strong>”, das Jubiläums-Stück <strong>der</strong> <strong>Kleinstädter</strong>-<br />
<strong>Bühne</strong>, in <strong>Sterkrade</strong> Premiere. In Anlehnung an alte Spielstätten, wie die Gaststätte<br />
Kaiserhof hatte das Amateur-Theater dafür den Lito-Palast <strong>mit</strong> Tischen bestückt –<br />
eine schöne Kulisse zur Feier eines 60. Geburtstags, <strong>bei</strong> dem es allerdings deutlich<br />
turbulenter zuging, als das <strong>bei</strong> 60. Geburtstagen sonst üblich.<br />
Schuld daran ist Sally Hills (Sylvia Schmenk). Sie beginnt eine Affäre <strong>mit</strong> dem<br />
Fernsehprediger Peter Raven (Clemens Filarsky). Doch das erste amouröse<br />
Abenteuer <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den endet jäh <strong>mit</strong> einem <strong>Hexenschuss</strong> und Peter sitzt in Sallys<br />
Badewanne fest – eine großartige Szene! Als die <strong>bei</strong>den denken, dass es gar nicht<br />
schlimmer kommen könnte, kommt Sallys Ehemann Leonard (Michael Oslislo) nach<br />
Hause. Der ist Pilot und sollte eigentlich über dem Atlantik fliegen, doch das<br />
Bodenpersonal streikt.<br />
Während Sally versucht, ihren Liebhaber vor ihrem Mann zu verstecken, hat <strong>der</strong><br />
ebenfalls ein pikantes Geheimnis <strong>mit</strong> nach Hause gebracht: die australischen<br />
Stewardess Annabelle (Sabine Dymek). <strong>Ein</strong> atemloses Versteckspiel beginnt. Dass<br />
zusätzlich noch <strong>der</strong> Klavierstimmer Mr. Phips (heimlicher Star des Stücks: Wolfgang<br />
Kessel) da ist, und dass nacheinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arzt Dr. McKenzie (Rainer Knese) und<br />
Peters Managerin Jocelyn Standing (Helga Gaisenkersting) auftauchen, macht die<br />
Sache nicht leichter.
Spielleiter Michael Oslislo hat <strong>mit</strong> „Der <strong>Hexenschuss</strong>” ein würdiges Stück zum 60.<br />
Geburtstag <strong>der</strong> <strong>Kleinstädter</strong>-<strong>Bühne</strong> ausgewählt. „Der <strong>Hexenschuss</strong>” bleibt dem<br />
Lustspiel-Erbe des Amateur-Theaters treu, ist da<strong>bei</strong> aber mo<strong>der</strong>n und kommt an<strong>der</strong>s<br />
als traditionellere Schwänke ohne moralische Keule aus: Da kann Annabelle Leonard<br />
<strong>mit</strong> einem Augenzwinkern ein Abenteuer zu Dritt vorschlagen und Mr. Phips über den<br />
Unterschied zwischen einer Masseuse und einer Massage-Therapeutin sinnieren.<br />
Das Publikum in <strong>der</strong> ausverkauften Premiere jedenfalls war begeistert und spendete<br />
nach zweieinhalb Stunden zu Recht großen Applaus: Vom Ensemble über das<br />
<strong>Bühne</strong>nbild bis hin zu etlichen Kleinigkeiten (etwa fließendem Wasser in <strong>der</strong> Wanne)<br />
hat man dem „<strong>Hexenschuss</strong>” wie<strong>der</strong> angemerkt, <strong>mit</strong> wie <strong>viel</strong> Freude und <strong>Liebe</strong> in<br />
<strong>Sterkrade</strong> Theater gemacht wird.