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Qualitätsbericht der Klinik Eschenburg für das Jahr 2011

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<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>2011</strong><br />

Version 4.0.1 vom 31.01.<strong>2011</strong><br />

An <strong>der</strong> Hardt 1-3<br />

35713 <strong>Eschenburg</strong><br />

Mitgliedsklinik des Fachverbandes Sucht e. V. (FVS)


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Anschrift<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

An <strong>der</strong> Hardt 1-3<br />

35713 <strong>Eschenburg</strong>-Wissenbach<br />

Tel. : 02774 9134-0<br />

Fax : 02774 913446<br />

E-Mail: info@klinik-eschenburg.de<br />

Link: www.klinik-eschenburg.de<br />

Seite 2<br />

Geschäftsführer:<br />

Herr Andreas Behrendt<br />

E-Mail: a.behrendt@klink-eschenburg.de<br />

Herr Dr. Thomas Klein<br />

E-Mail: klein@klinik-eschenburg.de<br />

IK: 260650052<br />

Sekretariat Geschäftsleitung:<br />

Frau Margot Klein<br />

Tel.: 02774 913439<br />

Fax: 02774 913456<br />

E-Mail: m.klein@klinik-eschenburg.de<br />

Ansprechpartner<br />

Für alle Fragen, per Post, telefonisch o<strong>der</strong> per E-Mail, stehen zur Verfügung:<br />

Sekretariat / Aufnahmeplanung<br />

Frau Ivonne Orth<br />

Tel.: 02774 91 34 11<br />

Fax: 02774 91 34 46<br />

E-Mail: i.orth@klinik-eschenburg.de<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Herr Dietmar Bartl/Jürgen Rückel<br />

Tel.: 02774 91 34 12<br />

Fax: 02774 91 34 46<br />

E-Mail: d.bartl@klinik-eschenburg.de<br />

j.rueckel@klinik-eschenburg.de<br />

Leitende Ärztin<br />

Frau Uta Schäfer Psychiaterin/ärztliche<br />

Psychotherapeutin<br />

Tel.: 02774/ 91 34 0<br />

Fax: 02774/ 91 34 46<br />

E-Mail: u.schäfer@klinik-eschenburg.de<br />

Pflegedienstleitung/QMB<br />

Herr Lars Schüler<br />

Tel.:02774 913414<br />

E-Mail:l.schueler@klinik-eschenburg.de<br />

Adaption<br />

Herr Hans-Jürgen Villain<br />

Tel.: 02774 800610<br />

Fax: 02774 913446<br />

E-Mail: adaption@klinik-eschenburg.de<br />

Ambulanz<br />

Herr Hasso Kann<br />

Tel.: 02774 913443<br />

Fax: 02774 913446<br />

E-mail: h.kann@klinik-eschenburg.de<br />

Leitende Psychologin<br />

Frau Jutta Klein<br />

Psychologische Psychotherapeutin<br />

Tel.: 02774 913464<br />

Fax: 02774 913446<br />

E-Mail: j.klein@klinik-eschenburg.de<br />

Dieser <strong>Qualitätsbericht</strong> wurde <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>2011</strong> erstellt (Berichtszeitraum 01.01.09 –<br />

31.12.09) und bezieht sich auf die im Kalen<strong>der</strong>jahr entlassenen Patienten (=387 Fälle).


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Geleitwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir freuen uns, Ihnen den <strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>2011</strong> vorlegen<br />

zu können. Auf diesem Weg wollen wir Ihnen die Leistungsfähigkeit unserer <strong>Klinik</strong><br />

und ihre hohe Leistungsqualität näher bringen und transparent darstellen. Ein Höchstmaß<br />

an Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit sind unser erstes Ziel. Darum haben<br />

wir uns in <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> dazu entschlossen, unser Haus – neben den obligatorischen<br />

Qualitätssicherungsprogrammen <strong>der</strong> Renten- und Krankenversicherer – auch nach<br />

den strengen Richtlinien des Fachverbandes Sucht , zertifizieren zu lassen.<br />

In diesem <strong>Qualitätsbericht</strong> sind die aktuellen Schwerpunkte <strong>der</strong> klinischen, therapeutischen<br />

und pflegerischen Kompetenz <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> dokumentiert. Er zeigt: Unser<br />

Haus ist eine innovative, am Wohl <strong>der</strong> Patienten und an den Interessen <strong>der</strong> Kostenträger<br />

orientierte Rehabilitationsklinik.<br />

Wir wollen Ihnen mit diesem Bericht eine Informations- und Entscheidungshilfe an die<br />

Hand geben. Zum besseren Verständnis und zur besseren Lesbarkeit haben wir diesen<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> in zwei Teile geglie<strong>der</strong>t: Der erste Teil (Kapitel 1) bietet Ihnen Informationen<br />

zur <strong>Klinik</strong> sowie zum Behandlungs- und Rehabilitationskonzept. Im zweiten Teil (Kapitel<br />

2 bis 5) haben wir uns bewusst an den Vorgaben orientiert, die vom Gesetzgeber <strong>für</strong><br />

Akutkrankenhäuser erarbeitet worden sind. Die hier zusammengestellten Zahlen, Daten<br />

und Fakten geben einen tieferen Einblick <strong>für</strong> Experten und alle, die sich ein intensiveres<br />

Bild unseres Hauses machen wollen.<br />

Dieser <strong>Qualitätsbericht</strong> wird jährlich aktualisiert erstellt und weiterentwickelt. Wir stehen<br />

Ihnen darüber hinaus gern mit ergänzenden Informationen und natürlich auch <strong>für</strong> Anregungen<br />

zur Verfügung.<br />

Aus Gründen <strong>der</strong> Übersichtlichkeit und Lesbarkeit verwendet <strong>der</strong> Bericht nur die männliche<br />

Schreibweise.<br />

Mit den besten Wünschen<br />

Die Geschäftsleitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Seite 3


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Kontaktadressen des Verbandes<br />

Fachverband Sucht e.V.<br />

Geschäftsführer Dr. Volker Weissinger<br />

Walramstraße 3<br />

53175 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 26 15 55<br />

Fax: 02 28 / 21 58 85<br />

www.sucht.de<br />

E-Mail: sucht@sucht.de<br />

Zertifiziert nach<br />

Seite 4


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Inhalt<br />

GELEITWORT 3<br />

KONTAKTADRESSEN DER VERBÄNDE 4<br />

1. REHABILITATION – KONZEPTE, ERGEBNISSE, ENTWICKLUNGEN 6<br />

1.1 Die <strong>Klinik</strong> 6<br />

1.1.1 Lage <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> und Ausstattung 6<br />

1.1.2 Träger <strong>der</strong> Einrichtung 7<br />

1.1.3 Beleger, Zulassungen und Verträge 7<br />

1.2 Das Behandlungs- und Rehabilitationskonzept 7<br />

1.2.1 Qualitätsverständnis 8<br />

1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- und Rehabilitationsangebote 9<br />

1.2.3 Rehabilitationskonzepte 9<br />

1.2.4 Beson<strong>der</strong>e Betreuungsstrukturen 9<br />

1.2.5 Ergebnisqualität 10<br />

1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen und Patienten 10<br />

1.2.7 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte 10<br />

1.2.8 Zertifizierung 10<br />

2 DOKUMENTATION – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 11<br />

2.1 Mitarbeiter und medizinisch-technische Leistungen 11<br />

2.1.1 Mitarbeiter 11<br />

2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen und apparative Versorgung 12<br />

2.1.3 Medizinische Notfallversorgung 12<br />

2.2 In <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> behandelte Krankheitsbil<strong>der</strong> 12<br />

2.2.1 Abhängigkeitserkrankungen<br />

12<br />

)<br />

3 QUALITÄTSPOLITIK UND QUALITÄTSSICHERUNG 19<br />

3.1 Qualitätspolitik <strong>der</strong> Einrichtung 19<br />

3.1.1 Strategische und operative Ziele 19<br />

3.1.2 Umsetzung von Leitlinien 20<br />

3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anfor<strong>der</strong>ungen 20<br />

3.2 Qualitätssicherung <strong>für</strong> die Einrichtung 21<br />

3.2.1 Internes Qualitätsmanagement 21<br />

3.2.2 Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter 22<br />

3.2.3 Externe Qualitätssicherung 23<br />

3.2.4 Ergebnisse <strong>der</strong> internen Qualitätssicherung 24<br />

3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten 26<br />

4 AKTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN 27<br />

4.1 Vermittlung von Konzepten und Erfahrungen 27<br />

4.2 Sonstige Aktivitäten <strong>der</strong> Einrichtung 27<br />

5 AUSBLICK UND AKTUELLES 27<br />

6 GLOSSAR 28<br />

7 IMPRESSUM 31<br />

Seite 5


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

1 Rehabilitation – Konzepte,<br />

Ergebnisse, Entwicklungen<br />

1.1 Die <strong>Klinik</strong><br />

Die Fachklinik <strong>Eschenburg</strong> hat ihren Betrieb als Fachklinik <strong>für</strong> die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen<br />

im <strong>Jahr</strong>e 1976 aufgenommen. Wir behandeln erwachsene<br />

Frauen und Männer. Seit 1996 ist eine Behandlungsgruppe <strong>für</strong> ältere Erwachsene eingerichtet<br />

worden, die bereits aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind o<strong>der</strong> <strong>für</strong> die dies<br />

kurz bevor steht.<br />

Das Indikationsspektrum beinhaltet:<br />

• Störungen im Umgang mit Alkohol und/o<strong>der</strong> Medikamenten<br />

• Abhängigkeit von Alkohol und/o<strong>der</strong> Medikamenten<br />

• Patientinnen und Patienten, die in <strong>der</strong> Vergangenheit auch illegale Substanzen<br />

konsumiert haben, <strong>der</strong>en Schwerpunkt jetzt jedoch auf dem Bereich <strong>der</strong> Alkohol<br />

und/o<strong>der</strong> Medikamentenabhängigkeit liegt und <strong>der</strong>en Persönlichkeit sowie soziale<br />

Rahmenbedingungen eine Behandlung in dem ausgewiesenen Konzept als sinnvoll<br />

erscheinen lassen<br />

• Störungen im Umgang mit den oben beschriebenen Substanzen sowie eine begleitende<br />

Essstörung.<br />

1.1.1 Lage <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> und Ausstattung<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> liegt in <strong>Eschenburg</strong> Ortsteil Wissenbach in <strong>der</strong> Nähe von Dillenburg.<br />

Sie ist eingebettet in die waldreiche Region zwischen Rothaargebirge und Westerwald.<br />

Die <strong>Klinik</strong> ist großzügig gestaltet und organisch in die kleine Gemeinde Wissenbach<br />

integriert.<br />

Das Haus hat überwiegend Zweibettzimmer. Es stehen aber auch einige Einzelzimmer<br />

zur Verfügung, die nach medizinischer Indikation belegt werden. . Die Zimmer sind überwiegend<br />

mit eigener Nasszelle ausgestattet. Bei notwendigen Renovierungsarbeiten<br />

werden unsere Patientenzimmer nach und nach farblich so gestaltet, <strong>das</strong>s eine warme<br />

und freundliche Atmosphäre entsteht.<br />

Einige <strong>der</strong> Zimmer haben einen barrierefreien Zugang zum Bad. Körperlich eingeschränkte<br />

Patienten können mit einem Fahrstuhl den Speisesaal und auch die medizinische<br />

Abteilung erreichen.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Behandlungsplätze zum 31.12.<strong>2011</strong>: Fachklinik : 87 , Adaption: 12<br />

Seite 6


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

1.1.2 Träger <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Träger <strong>der</strong> Einrichtung ist die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> KG<br />

Geschäftsführer: Herr Andreas Behrendt und Herr Dr. Thomas Klein.<br />

1.1.3 Beleger, Zulassungen und Verträge<br />

Hauptbeleger: DRV-Hessen,<br />

sonstige Beleger: alle RV-Träger, gesetzliche und private Krankenkassen sowie<br />

Selbstzahler<br />

Die <strong>Klinik</strong> ist eine Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtung nach § 111 SGB V erfüllt<br />

damit die Voraussetzungen <strong>der</strong> §§ 6 und 7 <strong>der</strong> Beihilfeverordnung und ist deshalb beihilfefähig.<br />

1.2 Das Behandlungs- und Rehabilitationskonzept<br />

Das Konzept basiert auf einem bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell <strong>der</strong> Abhängigkeitserkrankung,<br />

welches die unterschiedlichen Ebenen <strong>der</strong> Suchtentstehung respektiert.<br />

Tiefenpsychologisch orientierte und verhaltenstherapeutische Strategien bilden <strong>das</strong><br />

Grundkonzept <strong>der</strong> therapeutischen Behandlung. Dies ermöglicht sowohl die entwicklungsspezifischen<br />

Persönlichkeitsvariablen mit ihrem Anteil an <strong>der</strong> Suchtentstehung zu<br />

reflektieren, als auch im Sinne einer Verhaltensanalyse, die <strong>der</strong> Suchtentstehung zugrunde<br />

liegenden Motivationsaspekte, zu eruieren.<br />

Das bio-psycho-soziale Modell beschreibt eine Ansammlung von biologischen, psychologischen<br />

und soziologischen Theorien. Dabei wird auf <strong>der</strong> biologischen Ebene, vom heutigen<br />

Erkenntnisstand ausgehend, ein Suchtgedächtnis, welches sowohl <strong>für</strong> die Entstehung<br />

<strong>der</strong> psychischen, als auch <strong>der</strong> physischen Abhängigkeit verantwortlich erscheint,<br />

beschrieben.<br />

Psychologische Theorien tragen Wesentliches zur Erklärung <strong>der</strong> Entstehungsgeschichte<br />

<strong>der</strong> über Gewöhnung und Missbrauch bis hin zur Abhängigkeit verlaufenden Erkrankung<br />

bei. So spielen Modellernen, wie es als Verhaltens- und Einstellungsmuster <strong>der</strong> Eltern<br />

vermittelt wird, ebenso eine Rolle wie soziale Verstärkungen im direkten Umfeld <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Person. Im Sinne einer sozial-kognitiven Lerntheorie sind auch die Umfeldfaktoren<br />

sowie die erreichte soziale Kompetenz entscheidende Faktoren <strong>für</strong> den Verlauf.<br />

Aus <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> im Hintergrund einer entstandenen Störung befindlichen Aspekte<br />

ergeben sich <strong>für</strong> die Behandlung folgende Zielperspektiven:<br />

• Stärkung <strong>der</strong> gesunden Persönlichkeitsanteile zur Sicherung <strong>der</strong> sozialen Kompetenzen<br />

im Sinne von Problemlose- und Kommunikationsfähigkeiten zur Aufrechterhaltung<br />

eines abstinenten Lebensstiles<br />

• Aufbau einer Überzeugung, <strong>das</strong>s eine Verän<strong>der</strong>ung des eigenen Lebensstils<br />

möglich ist und letztendlich einen Gewinn darstellt<br />

• Heranführen an die eigene Emotionalität als Grundlage <strong>für</strong> stabile Entscheidungsprozesse<br />

Seite 7


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Seite 8<br />

• Erarbeitung einer realistischen Einschätzung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Familie,<br />

im Beruf und sozialen Leben, um möglichst umsetzbare Ziele formulieren zu<br />

können<br />

• För<strong>der</strong>ung von stabilen, sozialen Kontakten, die als Unterstützer die Erarbeitung<br />

eines gesunden Lebensstiles begleiten können.<br />

1.2.1 Qualitätsverständnis<br />

Unser Qualitätsverständnis orientiert sich an unserem Leitbild.<br />

Mit unserem Leitbild geben wir uns als Team <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> eine Orientierung<br />

und eine kollektive Vision <strong>für</strong> unsere Arbeit.<br />

Es unterglie<strong>der</strong>t sich in die unterschiedlichen Verpflichtungen unseres Hauses:<br />

1. Verpflichtung unseren Patienten gegenüber<br />

Wir unterstützen die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten in ihrem Therapieziel<br />

nach zufriedener Abstinenz. Wir bemühen uns alle wesentlichen Erwartungen unserer<br />

Patientinnen und Patienten an ihre Therapie, soweit sie therapeutisch sinnvoll erscheinen,<br />

zu erfüllen. Durch die Qualität unserer Arbeit sollen unsere Patienten wie<strong>der</strong> am<br />

gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Wir arbeiten individuell und ganzheitlich auf<br />

<strong>der</strong> Basis wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse.<br />

2. Verpflichtung unserer Verantwortung gegenüber unseren Leistungsträgern<br />

Wir bemühen uns die Erwerbstätigkeit <strong>der</strong> uns anvertrauten Patientinnen und Patienten<br />

im Auftrag <strong>der</strong> Versicherungsgemeinschaft wie<strong>der</strong> herzustellen. Wir respektieren alle<br />

Vorgaben unserer Kosten- und Leistungsträger. Wir haben die Vorgaben ein, um evtl.<br />

notwendige Nacharbeiten <strong>für</strong> unsere Kosten- und Leistungsträger zu vermeiden. Wir<br />

arbeiten wirksam und orientieren uns an den gemessenen Ergebnissen, die wir selbst<br />

erheben und die uns durch die Leistungsträger übermittelt werden.<br />

3. Verpflichtung unserer Verantwortung gegenüber unseren Zuweisern<br />

Wir ermitteln systematisch die Bedürfnisse unserer Zuweiser und beziehen diese durchgängig<br />

in den Therapieprozess ihrer uns anvertrauten Patientinnen und Patienten ein.<br />

Wir gewährleisten eine schnellst mögliche Aufnahme <strong>der</strong> angemeldeten Patientinnen und<br />

Patienten.<br />

4. Verpflichtung unserer Mitarbeiter<br />

Wir nutzen systematisch die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter. Durch klare Strukturen und<br />

<strong>das</strong> Übertragen von Verantwortungen för<strong>der</strong>n wir ein angenehmes und gutes Betriebsklima.<br />

Durch eine individuelle und bedarfsorientierte Personalentwicklung haben wir motivierte<br />

und mitdenkende Mitarbeiter. Unsere Mitarbeiter identifizieren sich mit <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Eschenburg</strong>.<br />

5. Verpflichtung zur Wirtschaftlichkeit und Sicherung unserer Arbeitsplätze<br />

Wir arbeiten wirtschaftlich und in klaren Strukturen. Durch eindeutige Arbeitsvorgaben<br />

und überschaubare Prozesse mit klar definierten Verantwortungen sowie effektiven Überprüfungen<br />

sichern wir unsere Wirtschaftlichkeit und damit unsere langfristige Präsenz<br />

am Markt. Dies bildet die Basis <strong>für</strong> ein gesundes Wirtschaften und damit eine langfristige<br />

Sicherung unserer Arbeitsplätze.


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- und Rehabilitationsangebote<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> gewährleistet ein breites Spektrum an Therapieangeboten <strong>der</strong><br />

Behandlung Abhängigkeitserkrankter <strong>für</strong> die Bereiche Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit<br />

(in Einzelfällen auch Mehrfachabhängigkeit).<br />

Zu dem Angebotsspektrum gehört:<br />

• mittel- bis langfristige Therapie<br />

• Kurzzeittherapie<br />

• Kombinationstherapie<br />

• spezielle Therapie <strong>für</strong> Patienten, die nicht mehr erwerbstätig sind<br />

• Paartherapie<br />

• Praxisorientierungsphase<br />

• Therapie von Patienten aus dem russischen Sprachraum<br />

• Therapie von Essstörungen als Zweitdiagnose<br />

• ambulante Therapie<br />

• Adaption<br />

• Intensiv Betreutes Wohnen<br />

• Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> gewährleistet ein breites Spektrum an Therapieangeboten, <strong>das</strong><br />

individuell auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten abgestimmt wird.<br />

1.2.3 Rehabilitationskonzepte<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> verfügt <strong>für</strong> alkohol- und medikamentenabhängige Frauen und<br />

Männer über speziell abgestimmte Rehabilitationskonzepte, die übereinstimmend mit den<br />

hohen Anfor<strong>der</strong>ungen des Fachverband Sucht (FVS) erstellt worden sind. Sie dienen als<br />

Grundlage <strong>für</strong> einen Therapieplan, <strong>der</strong> individuell auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> einzelnen Patienten<br />

zugeschnitten wird.<br />

1.2.4 Beson<strong>der</strong>e Betreuungsstrukturen<br />

Durch die Angebote Ambulanz, Fachklinik, Adaption, Intensiv Betreutes Wohnen und<br />

Ambulant Betreutes Wohnen bietet die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> schon in den eigenen Reihen<br />

„ein aufeinan<strong>der</strong> abgestimmtes Behandlungsangebot“ an. Darüber hinaus bestehen Kooperationen<br />

mit weiteren Beratungsstellen, Gesundheitsämtern und Werksarztzentren,<br />

die im Vorfeld <strong>der</strong> Aufnahme wichtig sind. Für die Situation nach <strong>der</strong> Entlassung ist die<br />

Integration in den Reha-Verbund Sucht, welcher eine regionale Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>der</strong> Arbeitsagentur, bestimmten Beratungsstellen und Weiterbildungsinstituten<br />

darstellt, verantwortlich <strong>für</strong> eine nahtlose Weiterbetreuung. Darüber hinaus bestehen zu<br />

soziotherapeutischen Einrichtungen über <strong>Jahr</strong>e hinaus gewachsene gute Kontakte. Bei<br />

Seite 9


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

entsprechen<strong>der</strong> Indikation kann aus <strong>der</strong> qualifizierten Entgiftung auch eine nahtlose Aufnahme<br />

erfolgen. Voraussetzung sind eine gute Motivation zur Behandlung und eine ärztliche<br />

Stellungnahme <strong>der</strong> Notwendigkeit.<br />

1.2.5 Ergebnisqualität<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> ist es wichtig, <strong>das</strong>s unsere<br />

Patienten erfolgreich behandelt werden. Mit verschiedenen Verfahren kontrollieren und<br />

dokumentieren wir deshalb die Behandlung; denn nur, was erfasst wird, kann auch verbessert<br />

werden.<br />

In einer klinikeigenen Befragung mit Schulnoten von 1-5 wurde kein Bereich schlechter<br />

als 2,0 von den zur Entlassung heranstehenden Patienten beurteilt.<br />

1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen und Patienten<br />

Im <strong>Jahr</strong> 2010 wurden in unserer <strong>Klinik</strong> als Patientinnen und Patienten behandelt und entlassen:<br />

Indikationen<br />

Abhängigkeitserkrankung<br />

Seite 10<br />

AHB/AR<br />

Anschlussheilbehandlung /<br />

Anschlussrehabilitation<br />

Anzahl Verweildauer<br />

HV<br />

Heilverfahren<br />

Anzahl Verweildauer<br />

348 86,2<br />

Tage<br />

1.2.7 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte<br />

Ganztags<br />

ambulant<br />

Anzahl Verweildauer<br />

Die Rehabilitationskonzepte <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> werden kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Dies bedeutet in <strong>der</strong> Praxis, <strong>das</strong>s die durch die Diskussionen bei den Leistungsträgern<br />

hervorgerufenen Verän<strong>der</strong>ungen z.B. in <strong>der</strong> Neugestaltung <strong>der</strong> Therapiemodule auf<br />

die Bedingungen <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> adaptiert werden müssen, um in <strong>das</strong> tägliche<br />

Therapiegeschehen einfließen zu können. Neben den Anfor<strong>der</strong>ungen von außen bieten<br />

unsere Erfahrungen mit den Patientinnen und Patienten in <strong>der</strong> Therapie immer wie<strong>der</strong><br />

Anlässe in Qualitätszirkeln bestimmte Themen wie z.B. Hausordnungspunkte, Anteil von<br />

Einzel- und Gruppentherapie, Zeitpunkte von Heimfahrten etc. zu diskutieren und evtl. zu<br />

modifizieren. Das größte Thema im Bereich <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte hat im <strong>Jahr</strong><br />

2010 die Fragestellung <strong>der</strong> therapeutischen Beziehung zu den Patienten und vor allem<br />

<strong>der</strong> Patienten untereinan<strong>der</strong> dargestellt. Durch eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Therapiepläne wurde<br />

<strong>der</strong> Zusammenhalt in <strong>der</strong> Gruppe wesentlich verstärkt und die gegenseitige Verantwortung<br />

erhöht. Ergänzend zu den internen Diskussionen um Therapiekonzepte nimmt<br />

die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> sehr intensiv an den regionalen Versorgungsstrukturen teil. Hierbei<br />

wurden Reha-Konzepte im Sinne <strong>der</strong> Vernetzung mit vor- und nachgeschalteten Angeboten<br />

erarbeitet und mit den Kooperationspartnern in die Praxis umgesetzt


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

1.2.8 Zertifizierung<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> verfügt über ein Qualitäts-Management-System nach DIN EN ISO<br />

9001 und ist durch die Zertifizierungsgesellschaft EQ-Zert nach den Qualitätsgrundsätzen<br />

des Fachverbandes Sucht e.V. seit 2005 zertifiziert und 2008 rezertifiziert. Das Überwachungsaudit<br />

2010 verlief ebenfalls ohne Abweichungen.<br />

2 Dokumentation – Zahlen, Daten, Fakten<br />

Im folgenden Kapitel haben wir als weitere Informationsgrundlagen detailliertere Zahlen,<br />

Daten und Fakten unseres Hauses zusammengestellt.<br />

2.1 Mitarbeiter und medizinisch-technische Leistungen<br />

Die <strong>für</strong> die Indikationen relevanten Kriterien aus dem gemeinsamen Strukturerhebungsbogen<br />

<strong>der</strong> Gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung werden erfüllt.<br />

2.1.1 Mitarbeiter<br />

Berufsgruppe Anzahl<br />

(Vollzeitstellen)<br />

Ärzte<br />

Indikation: Behandlung<br />

von Abhängigkeitserkrankungen<br />

Leiten<strong>der</strong> Arzt (Chefärztin)<br />

Qualifikationen<br />

1 Fachärztin <strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin<br />

Oberarzt 1 Fachärztin <strong>für</strong> Psychotherapeutische Medizin<br />

Assistenzärzte<br />

Pflegedienst<br />

1<br />

Pflegedienstleitung 1 Dipl. Pflegewirt / Qualitätsmanager, Auditor,<br />

gleichzeitig QMB<br />

Examinierte Krankenschwestern<br />

5<br />

Nicht-examinierte<br />

Pflegekräfte<br />

Therapeut/inn/en<br />

1<br />

Leitende<br />

Psychologin<br />

1 Approb. Psychologische Psychotherapeutin<br />

Psychologischer<br />

Psychotherapeut<br />

2 Approbation<br />

Diplom-Psychologen 1<br />

Physiotherapeuten 1<br />

Ergotherapeuten 3<br />

Sporttherapeuten 2 Dipl. Sportlehrer, Feldenkraislehrer, Fitnessfachwirtin<br />

Masseure 1<br />

Diplom-Sozialarbeiter 2 Sozialtherapeuten<br />

Diplom-Sozialpädag. 4 Sozialtherapeuten<br />

Seite 11


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Ernährungsberatung 1 Küchenleiterin<br />

Seite 12<br />

Stand: 31.12.2010<br />

2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen und apparative Versorgung<br />

Neben den Möglichkeiten <strong>der</strong> Routinediagnostik vor Ort bietet die Zusammenarbeit mit<br />

einem externen Labor sehr zeitnah Ergebnisse von Untersuchungen. Durch die Kooperation<br />

mit einer unmittelbar in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Internistin bestehen die<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Sonographie, des Ruhe- sowie Belastungs-EKG’s. Speziell <strong>für</strong> die<br />

Behandlung von Polyneuropathie wird Nie<strong>der</strong>frequenzstromtherapie eingesetzt.<br />

2.1.3 Medizinische Notfallversorgung<br />

Die medizinische Notfallversorgung beruht auf dem System, <strong>das</strong>s in allen Zimmern und<br />

Bä<strong>der</strong>n entsprechende Notrufsysteme eine Alarmierung schnellstmöglich gewährleisten.<br />

Vor Ort bestehen neben Notfallkoffern mit entsprechen<strong>der</strong> Ausrüstung ein Defibrilator<br />

sowie entsprechende Beatmungsinstrumente. Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> ist angeglie<strong>der</strong>t an<br />

<strong>das</strong> regionale Notfallsystem, welches sowohl in den Abendstunden als auch an Sonn-<br />

und Feiertagen eine Notfallversorgung durch Notarzt in kürzester Zeit sicherstellt. Daneben<br />

haben die Ärzte <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> wechselweise medizinischen Hintergrunddienst. Das<br />

Kreiskrankenhaus befindet sich in 9 km Entfernung und bietet sowohl <strong>für</strong> den Notfallbereich<br />

als auch die konsiliarischen Untersuchungen beste Voraussetzung.<br />

2.2 In <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> behandelte Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

In <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> werden Alkohol- und/o<strong>der</strong> medikamentenabhängige Patientinnen<br />

und Patienten behandelt. Darüber hinaus könne auch Patienten aufgenommen werden,<br />

die in ihrer Vergangenheit auch Kontakte zu illegalen Substanzen hatten, jedoch in<br />

den letzten <strong>Jahr</strong>en den Bereich Alkohol und/o<strong>der</strong> Medikamentenabhängigkeit zuzuordnen<br />

sind. Als Nebendiagnosen sind die Bereiche Essstörungen, Angststörungen, Zustand<br />

nach traumatischen Erlebnissen sowie Depressionen zu nennen.<br />

2.2.1 Indikation<br />

Stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen<br />

Rehabilitationsziele sind:<br />

• Stabilisierung <strong>der</strong> physischen und psychischen Situation<br />

• Erkennen und Bearbeitung <strong>der</strong> eigenen Abhängigkeitsstrukturen<br />

• Übernahme von mehr Selbstverantwortung <strong>für</strong> eigenes Handeln<br />

• Erarbeitung von alternativen Lebensstrategien außerhalb des Suchtmittelkonsums


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

2.2.1.1 Therapiekonzepte<br />

Die Therapiekonzepte <strong>für</strong> die Behandlung <strong>der</strong> Abhängigkeit glie<strong>der</strong>n sich auf in Angebote<br />

<strong>für</strong>:<br />

• nahtlose Aufnahme aus qualifizierter Entgiftung<br />

• mittel- bis langfristige Therapie<br />

• Kurzzeittherapie<br />

• Kombinationstherapie<br />

• spezielle Therapie <strong>für</strong> Patienten, die nicht mehr erwerbstätig sind<br />

• Paartherapie<br />

• Praxisorientierungsphase<br />

• Therapie <strong>für</strong> Patienten aus dem russischen Sprachraum<br />

• Therapie von Essstörungen als Zweitdiagnose<br />

• ambulante Therapie<br />

• Adaption<br />

• Intensiv Betreutes Wohnen<br />

2.2.1.2 Hauptdiagnosen<br />

ICD-10<br />

Code<br />

Diagnose Anzahl Prozent<br />

F10.2 Abhängigkeitssyndrom 311 89<br />

F19.2 Multipler Substanzgebrauch 39 11<br />

2.2.1.3 Nebendiagnosen<br />

ICD-10<br />

Code<br />

Diagnose Anzahl Prozent<br />

F 17 Störungen durch den Konsum von Tabak 170 53,1<br />

F33 Rezidivierende depressive Störung 99 30.9<br />

F 40-46 Belastungsstörungen 41 12,8<br />

F 60 Persönlichkeitsstörungen 25 7.8<br />

Seite 13


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

2.2.1.4 Kombination von Haupt- und Nebendiagnosen<br />

Es zeigen sich keine signifikanten Häufungen von Kombinationen.<br />

2.2.1.5 Sozialmedizinische und Soziodemographische Merkmale <strong>der</strong><br />

Patienten<br />

Indikation<br />

Geschlecht<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

Anteile <strong>der</strong> Geschlechter 49<br />

14%<br />

Alter<br />

18 bis 29 <strong>Jahr</strong>e 2<br />

Seite 14<br />

299<br />

86%<br />

4% 5% 5%<br />

30 bis 39 <strong>Jahr</strong>e 8 76 78<br />

16% 26% 24%<br />

40 bis 49 <strong>Jahr</strong>e 19 125 128<br />

38% 40% 40%<br />

50 bis 59 <strong>Jahr</strong>e 8 65 66<br />

16% 21% 20%<br />

60 <strong>Jahr</strong>e und älter 12 18 23<br />

24% 6% 7%<br />

Durchschnittsalter<br />

Höchste Schulbildung<br />

50,57 45,18 45.97<br />

ohne Schulabschluss abgegangen 0 9 9<br />

Son<strong>der</strong>schulabschluss 2 8 10<br />

Haupt-/Volksschulabschluss 26 182 208<br />

Realschulabschluss / Polytechnische Oberschule 15 70 85<br />

(Fach-) Hochschulreife / Abitur 5 30 35<br />

an<strong>der</strong>er Abschluss 1 0 1<br />

Stellung im Beruf (bei Betreuungsbeginn)<br />

Arbeiter / Angestellter / Beamter 13 100<br />

113<br />

(33,96%) (37,72%) (37,20%)<br />

0 1 1<br />

Selbstständiger / Freiberufler<br />

Auszubilden<strong>der</strong> 0 0 0<br />

in beruflicher Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe am Ar- 1 0 1<br />

15<br />

348<br />

17


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

beitsleben)<br />

arbeitslos nach SGB III (Bezug von ALG-I) 1 8 9<br />

arbeitslos nach SGB II (Bezug von ALG-II)<br />

Schüler / Student<br />

16 157 173<br />

Hausfrau / Hausmann 5 4 9<br />

Rentner / Pensionär 12 30 42<br />

sonstige Nichterwerbspersonen (z.B. SGB XII)<br />

Status Arbeitsfähigkeit bei Aufnahme<br />

0 2 2<br />

Arbeitsfähig 9 78<br />

87<br />

25,1%<br />

Arbeitsunfähig 28 191 219<br />

62,9%<br />

Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />

Status Arbeitsfähigkeit bei Entlassung<br />

12 30<br />

42<br />

12%<br />

Arbeitsfähig 29 240<br />

269<br />

77,29<br />

Arbeitsunfähig 8 29<br />

74<br />

21,26<br />

Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich 12 30<br />

40<br />

11,49%<br />

Quelle/Stand: 12/<strong>2011</strong><br />

Zusätzliche suchtspezifische Sozialmedizinische und Soziodemographische<br />

Merkmale <strong>der</strong> Patienten<br />

Indikation<br />

Vermittelnde Instanz<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

keine / Selbstmel<strong>der</strong> 9<br />

Familie 5<br />

Arbeitgeber, Betrieb, Schule<br />

Abstinenz-, Selbsthilfegruppe<br />

17<br />

17<br />

(3,87%)<br />

ärztliche o<strong>der</strong> psychotherapeutische Praxis<br />

niedrigschwellige Einrichtung (Notschlafstelle, Konsumraum,<br />

Streetwork)<br />

4 9<br />

Suchtberatungs- und / o<strong>der</strong> -behandlungsstelle, Facham-<br />

9 130<br />

139<br />

bulanz<br />

Institutsambulanz<br />

ambulantes betreutes Wohnen<br />

Arbeits- und Beschäftigungsprojekt<br />

39,94%<br />

Krankenhaus / Krankenhausabteilung<br />

teilstationäre Rehabilitationseinrichtung<br />

39 89 128<br />

36,78%<br />

14<br />

22<br />

23<br />

27<br />

Seite 15


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

stationäre Rehabilitationseinrichtung<br />

Adaptionseinrichtung<br />

teilstationäre Einrichtung <strong>der</strong> Sozialtherapie (Tagesstätte<br />

etc.)<br />

stationäre Einrichtung <strong>der</strong> Sozialtherapie<br />

Pflegeheim<br />

Sozialdienst JVA / Maßregelvollzug<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

an<strong>der</strong>e Beratungsdienste (z.B. Ehe-, Familien-, Erziehungsberatung)<br />

Einrichtung <strong>der</strong> Jugendhilfe / Jugendamt<br />

soziale Verwaltung (Sozialamt, Wohnungsamt, Gesundheitsamt)<br />

1 3 4<br />

1%<br />

Arbeitsagentur, Job-Center, Arbeitsgemeinschaft (ARGE)<br />

Straßenverkehrsbehörde / Führerscheinstelle<br />

Justizbehörden / Bewährungshilfe<br />

Kosten-, Leistungsträger<br />

sonstige<br />

Abhängigkeitsdauer<br />

0 10 10<br />

2,8%<br />

Abhängigkeitsdauer in <strong>Jahr</strong>en<br />

17,34<br />

(Mittelwert +/- Standardabweichung)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Entzugsbehandlungen<br />

7,3<br />

keine Entzugsbehandlung 76<br />

21,83%<br />

eine Entzugsbehandlung 99<br />

28,44%<br />

zwei Entzugsbehandlungen 61<br />

17,52%<br />

drei Entzugsbehandlungen 33<br />

9,48%<br />

vier Entzugsbehandlungen<br />

Seite 16<br />

20<br />

5,7%<br />

fünf bis zehn Entzugsbehandlungen 30<br />

8,6%<br />

elf bis zwanzig Entzugsbehandlungen 20<br />

5,7%<br />

mehr als zwanzig Entzugsbehandlungen 9<br />

2,5%<br />

Anzahl <strong>der</strong> bisher durchgeführten stationären Entwöhnungen<br />

bisher noch keine stationäre Entwöhnung durchgeführt 239<br />

68,6%


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

bisher eine stationäre Entwöhnung durchgeführt 70<br />

20,1%<br />

bisher zwei stationäre Entwöhnungen durchgeführt 33<br />

9,4%<br />

bisher drei stationäre Entwöhnungen durchgeführt<br />

bisher mehr als drei stationäre Entwöhnungen durchgeführt<br />

Anzahl <strong>der</strong> ambulanten Entwöhnungen<br />

6<br />

1,7%<br />

keine ambulante Entwöhnung 327<br />

94,3%<br />

eine ambulante Entwöhnung 13<br />

3,7%<br />

zwei bis vier ambulante Entwöhnungen<br />

mehr als vier ambulante Entwöhnungen<br />

8<br />

2,2%<br />

Sucht Frauen Männer Gesamt<br />

Entlassungsform (nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)<br />

regulär 13<br />

75<br />

26,3% 25,08%<br />

vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 1<br />

3<br />

2,04% 1%<br />

vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 1<br />

3<br />

2,04% 1%<br />

vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 9<br />

36<br />

18,37% 12,04%<br />

disziplinarisch 2<br />

12<br />

4,08% 4,01%<br />

außerplanmäßige Verlegung / außerplanmäßiger Wech-<br />

2<br />

9<br />

sel in eine an<strong>der</strong>e Einrichtung<br />

4,08% 3,01%<br />

21 161<br />

planmäßiger Wechsel in an<strong>der</strong>e Behandlungsform<br />

gestorben<br />

42,86% 53,85%<br />

Quelle/Stand: 12/<strong>2011</strong><br />

88<br />

25,28%<br />

4<br />

1,3<br />

4<br />

1,3<br />

45<br />

12,3%<br />

14<br />

4,02%<br />

11<br />

170<br />

48,85%<br />

Seite 17


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

2.2.1.6 Therapeutische Leistungen<br />

Die <strong>Klinik</strong> erbringt ihre Therapeutischen Leistungen nach den Vorgaben des KTL 2007<br />

bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation <strong>der</strong> Behandler.<br />

Seite 18<br />

Abteilung Indikation 1<br />

B Krankengymnastik<br />

C Thermo-, Hydro- und Balneotherapie<br />

D Elektrotherapie<br />

E Inhalation<br />

Erbrachte Leistungen<br />

Rehabilidurchschnittli- Anzahl tanden mit che Anzahl pro<br />

Therapie mind. einer Rehabilitand<br />

gesamt Einzelleis- und und<br />

tung Woche Reha<br />

F Massage 1<br />

G Ergotherapie 4<br />

H Sozial- und Berufsberatung 2<br />

K Information, Motivation, Schulung 1<br />

L Sport- und Bewegungstherapie 2<br />

m Rekreationstherapie<br />

P Therapeutische Leistungen i. R. klinischer<br />

Psychologie<br />

R Psychotherapie 5<br />

S Kreativtherapie 2<br />

T Soziotherapie 5<br />

Gesamt 24<br />

Quelle/Stand 31.12.2010<br />

2


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

3 Qualitätspolitik und Qualitätssicherung<br />

3.1 Qualitätspolitik <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Unter Qualitätspolitik verstehen wir,<br />

• die Darstellung nach Außen, d.h. Kontaktpflege mit den vor- und nachsorgenden<br />

Stellen;<br />

• unsere Therapiekonzepte regelhaft zu überprüfen und entsprechend anzupassen;<br />

• Fort- und Weiterbildung <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />

• von Transparent und Toleranz geprägte Mitarbeiterführung<br />

.<br />

Durch die ständige Zusammenarbeit zwischen Patienten, Mitarbeitern, <strong>Klinik</strong>leitung und<br />

Leistungsträgern überprüfen wir regelmäßig unser Tun auf Effektivität. Wie dies im Einzelnen<br />

aussieht erläutern wir in den nächsten Punkten.<br />

3.1.1 Strategische und operative Ziele<br />

Wie nachfolgend noch zu sehen ist, leisten wir gute und effektive Arbeit. Dies ist auch<br />

unser Ziel <strong>für</strong> die nächsten <strong>Jahr</strong>e. Wir gewährleisten die Qualität dadurch, <strong>das</strong>s wir uns<br />

z.B. aktiv mit den Leitlinien <strong>der</strong> Rentenversicherungsträger auseinan<strong>der</strong> setzen. Diese<br />

Leitlinien sollen weitere Verbesserungen in <strong>der</strong> Rehabilitation Alkoholabhängiger erreichen<br />

und zu einer bundesweit nachvollziehbaren Behandlung führen. Dabei wird die beson<strong>der</strong>e<br />

Individualität unserer Arbeit mit Sicherheit erhalten bleiben.<br />

Wir nehmen an den Qualitätssicherungsmaßnahmen <strong>der</strong> RV-Träger teil, dazu gehört <strong>das</strong><br />

Peer-Review Verfahren sowie die Überprüfung unserer therapeutischen Leistungen bezogen<br />

auf den einzelnen Patienten. Patientenorientierte Behandlungsqualität wird durch<br />

die subjektiven Aussagen (Patienten-Zufriedenheitsfragebogen) überprüft. Auf diesem<br />

Hintergrund haben wir in den letzten <strong>Jahr</strong>en zahlreiche Verän<strong>der</strong>ungen, z.B. unseren<br />

mo<strong>der</strong>nen Fitness-Raum, umgesetzt.<br />

Als Teil unserer Qualitätspolitik ist <strong>der</strong> Reha-Verbund des Lahn-Dill-Kreises zu sehen, in<br />

dem maßgebliche Organisationen Hand in Hand zusammenarbeiten, so <strong>das</strong>s eine nahtlose<br />

Versorgung unserer Patienten möglich ist.<br />

Qualitätspolitik intern bedeutet, <strong>das</strong>s wir abteilungsspezifische einjährige Qualitätsziele<br />

benennen. Die Überprüfung dieser Ziele erfolgt über die Leitungskonferenz und durch die<br />

jährlichen internen Audits<br />

Seite 19


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

3.1.2 Umsetzung von Leitlinien<br />

Leitlinien sind schriftliche Empfehlungen bzw. systematisch entwickelte Entscheidungshilfen,<br />

zum Beispiel <strong>der</strong> GRV, zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen.<br />

Experten aus insgesamt 17 Fachgesellschaften entwickelten Behandlungsrichtlinien <strong>für</strong><br />

substanzbezogene Störungen. Ziel <strong>der</strong> Leitlinien ist es, den aktuellen Stand <strong>der</strong> wissenschaftlich<br />

begründeten und evidenzbasierten Medizin in <strong>der</strong> Suchttherapie unabhängig<br />

von regionalen und nationalen Behandlungseinrichtungen zu beschreiben.<br />

Die Leitlinien <strong>der</strong> GRV werden umgesetzt. Seit Juni 2007 ist die Anzahl <strong>der</strong> Einzelgespräche<br />

erhöht, <strong>das</strong> heißt, je<strong>der</strong> Patient erhält pro Woche mindestens ein Einzelgespräch,<br />

unabhängig von akuten Kriseninterventionen und sonstigen Therapiegesprächen.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Angehörigenarbeit, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Integration wie auch in <strong>der</strong><br />

Sport- und Bewegungstherapie entspricht unsere Arbeit ebenfalls den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Leitlinien.<br />

3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen des Hygiene- sowie des Arbeitsschutzmanagements <strong>der</strong> BGW werden<br />

erfüllt und kontinuierlich durch Verfahren des internen Qualitätsmanagements und<br />

externe Audits überprüft, aufrechterhalten und weiterentwickelt. Neben den verantwortlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind bei <strong>der</strong> Planung um Umsetzung <strong>der</strong> Richtlinien<br />

auch Fachkräfte aus externen Institutionen z.B. des TÜV beteiligt.<br />

3.2 Qualitätssicherung <strong>für</strong> die Einrichtung<br />

In <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> erfolgt eine interne und externe Qualitätskontrolle durch Erhebungen<br />

und Sicherungsverfahren <strong>der</strong> Rehabilitationsträger. Die <strong>Klinik</strong> erhält durch Berichte<br />

zur Qualitätssicherung differenzierte Rückmeldungen. Durch jährliche Audits wird<br />

die Einhaltung <strong>der</strong> anspruchsvollen Qualitätsgrundsätze <strong>der</strong> DEGEMED dokumentiert.<br />

(Ausgangsposition / Datenbasis s. 3.2.3)<br />

3.2.1 Internes Qualitätsmanagement<br />

Unter Qualitätsmanagement verstehen wir nachvollziehbare Therapiekonzepte, Fort- und<br />

Weiterbildung unserer Mitarbeiter, eine von Toleranz und Transparenz geleitete Mitarbeiterführung<br />

sowie Kontaktpflege nach Außen, wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Unser Handbuch stellt zunächst <strong>das</strong> Regelwerk unserer Arbeit dar; die Inhalte bzw. die<br />

Arbeit wird allerdings jährlich durch interne Audits überprüft. In <strong>der</strong> täglichen Arbeit bilden<br />

wöchentliche Qualitätszirkel, mit allen Bereichen die Grundlage <strong>für</strong> eine aufeinan<strong>der</strong> und<br />

zum Wohle <strong>der</strong> Patienten abgestimmte Arbeit.<br />

Herr Dr. Klein ist <strong>der</strong> Beauftragte <strong>der</strong> obersten Leitung (BOL). Als BOL vermittelt Dr. Klein<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> die Bedeutung <strong>der</strong> Kundenanfor<strong>der</strong>ungen,<br />

sowie <strong>der</strong> gesetzlichen und behördlichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> die Organisation, er legt die Qualitätspolitik<br />

fest, stellt die Verfügbarkeit von Ressource, sowie die Festlegung <strong>der</strong> Qualitätsziele sicher<br />

und führt die Managementbewertung durch. Herr Schüler, unsere Qualitätsmanagementbe-<br />

Seite 20


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

auftragter (QMB), ist unser Ansprechpartner <strong>für</strong> <strong>das</strong> QM-System. Er aktualisiert und pflegt<br />

unser QM-Handbuch, sowie <strong>das</strong> QM-System. Er plant, leitet und führt interne Audits<br />

durch. Ferner obliegt ihm die Koordination <strong>der</strong> externen Überwachungen und Rezertifizierungen<br />

durch eine dritte, unabhängige Partei, um die Konformität unserer Aufbau- und<br />

Ablauforganisation mit den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zertifizierungsmodelle aufrecht zu erhalten.<br />

In den wöchentlich stattfindenden Bereichsbesprechungen (Qualitätszirkel) werden zusammen<br />

mit den Patientensprechern Wünsche/Anfragen/Verän<strong>der</strong>ungen aufgegriffen<br />

und, wenn möglich, die Lösung gleich im Protokoll festgehalten.<br />

In diesem Qualitätszirkel wird auch aufgegriffen, was an Verän<strong>der</strong>ungsvorschlägen, Anfragen<br />

und Verbesserungen von den Mitarbeitern herangetragen wird.<br />

Eine wesentliche Grundlage <strong>für</strong> unser Qualitätsmanagement ist unsere Maßnahmenliste.<br />

Mängel /Schnittstellenprobleme, notwendige Verbesserungen, die zum Beispiel im jährlichen<br />

internen Audit auffallen, werden in die Maßnahmenliste übernommen und kontrolliert<br />

abgearbeitet. In <strong>der</strong> ebenfalls wöchentlichen Leitungskonferenz ist die Maßnahmenliste<br />

ein Instrument <strong>der</strong> kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung.<br />

Durch unseren internen Schulungsplan, <strong>der</strong> jährlich erstellt wird, nehmen wir uns Zeit<br />

unsere Arbeit zu reflektieren und zu überprüfen.<br />

QM-Projekte<br />

In einem ersten internen Projekt im <strong>Jahr</strong> 2010 wurden schrittweise die Therapiepläne <strong>der</strong><br />

Patienten modifiziert und den guten Erfahrungen einer Vergleichsgruppe angepasst. Dabei<br />

stand <strong>das</strong>, in mehreren Besprechungen reflektierte Ziel <strong>der</strong> Erreichung einer höheren<br />

Kohärenz in <strong>der</strong> Gruppe, im Vor<strong>der</strong>grund. Durch <strong>das</strong> gemeinsame Erleben von therapeutischen<br />

Angeboten sollte <strong>der</strong> Zusammenhalt gestärkt, <strong>das</strong> gegenseitige Unterstützen<br />

geför<strong>der</strong>t und die Quote an regulären Entlassungen stabilisiert und verbessert werden.<br />

Erste Ergebnisse nach einem dreiviertel <strong>Jahr</strong> zeigen schon, <strong>das</strong>s sich die Maßnahmen<br />

bewährt haben und die Umstellung von den Patienten sehr positiv aufgenommen wurde.<br />

In einem zweiten Projekt begann die <strong>Klinik</strong> sich auf eine neue Phase <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Charite in Berlin vorzubereiten. Die wissenschaftlichen Untersuchungen zum<br />

RMK-Projekt, an welchem die <strong>Klinik</strong> schon in 2009 teilgenommen hat, werden nun mit<br />

<strong>der</strong> Erprobung von Therapieorientierungswerten TOM fortgesetzt.<br />

3.2.2 Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

Auch im <strong>Jahr</strong>e 2010 nahmen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren speziellen<br />

Fachgebieten wie dem technischen o<strong>der</strong> medizinischen Bereich an gezielten Schulungen<br />

teil. Durch die Teilnahme an Kongressen und Tagungen wurden die neuen Erkenntnisse<br />

<strong>der</strong> Suchtkrankenbehandlung aufgenommen und im Team diskutiert.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Pflege wurden kontinuierliche Unterweisungen im Bereich <strong>der</strong> lebensrettenden<br />

Sofortmaßnahme (Umgang mit Defibrilator) sowie <strong>der</strong> Umgang mit neuen Computer-Programmen<br />

durchgeführt.<br />

Seite 21


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Im haustechnischen Bereich erfolgten Unterweisungen durch den TÜV Hessen auf den<br />

Gebieten Brandschutz, Arbeitssicherheit und Materialüberprüfung.<br />

3.2.2.1 <strong>Klinik</strong>interne Fort- und Weiterbildung<br />

Zum Thema Beziehungen in <strong>der</strong> Sucht fand in 2010 eine Fachtagung sowohl <strong>für</strong> die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus den Beratungsstellen, Gesundheitsämtern, Betrieben und<br />

an<strong>der</strong>en zuweisenden Stellen als auch unseren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

statt.<br />

Durch die leitende Psychologin wurden in den Bereichen Küche spezielle Möglichkeiten<br />

des Umganges mit schwierigen Situationen bearbeitet.<br />

3.2.2.2 Teilnahme an externen Fort- und Weiterbildungen<br />

Auch in 2010 hat die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> aktiv an <strong>der</strong> Planung und Ausgestaltung des Heidelberger<br />

Kongresses des Fachverbandes Sucht teilgenommen. Die Weiterbildungsangebote<br />

<strong>der</strong> Vitos – <strong>Klinik</strong>en in Herborn und Marburg wurden durch Fachpersonal ebenso<br />

wahrgenommen, wie die regelmäßigen Sitzungen des Qualitätszirkels <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Ärzte im Lahn-Dill-Kreis. Desweiteren wurden Weiterbildungen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Qualifikationen im Bereich Qualitätsmanagement sowohl durch unseren QMB , als auch<br />

zukünftige interne Auditoren besucht.<br />

3.2.3 Externe Qualitätssicherung<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> nimmt am externen Qualitätssicherungsverfahren <strong>der</strong> Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund und <strong>der</strong> Spitzenverbände <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen teil.<br />

Die Daten des Rentenversicherungsträgers treffen erst nach ca. 18 Monaten ein. Um<br />

zeitnaher reagieren zu können, werden zusätzlich interne Daten erhoben. Die Abweichungen<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse ergeben sich aus den unterschiedlichen Erhebungszeiträumen<br />

und unterschiedlichen Datenmengen.<br />

Lei<strong>der</strong> liegen uns gegenüber den Daten des Vorjahres noch keine neuen Werte vor.<br />

Patientenbeschwerden<br />

Der Rentenversicherer erfasst Beschwerden, die telefonisch und/o<strong>der</strong> schriftlich bei ihm<br />

eingegangen sind.<br />

Fallzahl Beschwerden<br />

% Anzahl<br />

Indikation 1 0 0 0<br />

Visitationen<br />

Seite 22<br />

Quelle/Stand:12 /2010


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Visitationen fanden im Berichtszeitraum keine statt.<br />

Externe Audits<br />

Ein weiteres Verfahren <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung stellt <strong>das</strong> Auditverfahren durch<br />

einen Zertifizierer dar. Jährlichen führen wir sogenannte Überwachung, bzw. alle drei<br />

<strong>Jahr</strong>e Rezertifizierungsaudits durch.<br />

In einem systematischen und unabhängigen Prozess zur Erlangung von Nachweisen und<br />

zu <strong>der</strong>en objektiven Auswertung, wird im Rahmen eines Third-Party Audits durch eine<br />

externe und unabhängige Organisation die Konformität unserer Struktur- , Prozess- und<br />

Ergebnisqualität mit den gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen ermitteln und festgehalten, inwieweit<br />

die <strong>der</strong> geltenden Norm zu Grunde liegenden Auditkriterien erfüllt sind.<br />

Die Ergebnisse, welche uns in einem Auditbericht mitgeteilt werden, nutzen wir, um eine<br />

stete Entwicklung unserer Dienstleistung sichern zu können. Neben <strong>der</strong> Sicherung unserer<br />

Dienstleistungsqualität steht <strong>für</strong> uns aber auch die Verbesserung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

unseres Qualitätsmanagementsystems im Interesse <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

aller interessierter Parteien im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

3.2.4 Ergebnisse <strong>der</strong> internen Qualitätssicherung<br />

Laufzeit <strong>der</strong> Entlassungsberichte<br />

Alle Entlassungsberichte werden intern erfasst, auch die, die an Krankenkassen und<br />

sonstige Träger gehen.<br />

Indikation /<br />

Bereich<br />

Laufzeit<br />

Durchschnitt<br />

Tage<br />

Laufzeit<br />

prozentualer Anteil<br />

≤ 14 Tage 15-42 Tage ≥42 Tage<br />

Indikation 1 14 90 8 2<br />

Patientenbeschwerden<br />

Im Berichtszeitraum ist keine eine offizielle Beschwerde über den Leistungsträger an<br />

unser Haus gestellt worden.<br />

Wöchentlich finden Patientensprecherrunden mit den Bereichsleitern statt. Alle Mitarbeiter<br />

nehmen interne Beschwerden entgegen und leiten sie innerhalb von 48 Stunden an<br />

die verantwortliche Stelle weiter.<br />

Patientenbefragung<br />

Seite 23


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Die interne Patientenbefragung hat auch im Berichtszeitraum zu einer überaus guten<br />

Bewertung des Gesamtsystems geführt. Hierbei haben die Patienten die Möglichkeit in<br />

anonymer Weise ihre Eindrücke über die Therapie und die begleitenden Faktoren eine<br />

Aussage zu treffen. Aufgrund <strong>der</strong> Rückmeldungen auf einer Skala von 1=sehr gut bis<br />

5=mangelhaft, gab es auch in 2010 keine schlechtere Bewertung als 2.<br />

Komplikationen/Fehlermanagement<br />

In den einzelnen Abteilungen findet ein kontinuierliches Fehlermanagement statt, in dem<br />

auftretende Missstände konsequent protokolliert werden und in den entsprechenden wöchentlich<br />

regelmäßig stattfindenden Besprechungen erwähnt und nach einer sofortigen<br />

Lösung gestrebt wird.<br />

Katamnesen<br />

In <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> werden standardmäßig ein <strong>Jahr</strong> nach Behandlungsende alle<br />

behandelten Patienten in Form eines gleitenden Versandschemas 1 angeschrieben und<br />

um Rückmeldung bzgl. ihrer Suchtmittelsituation im Befragungszeitraum, <strong>der</strong> Erwerbs-<br />

und Arbeitssituation und ihrer aktuellen Lebenszufriedenheit gebeten.<br />

Da sich die Katamneseuntersuchung auf die vor einem Kalen<strong>der</strong>jahr entlassenen Patienten<br />

bezieht, werden hier die Ergebnisse des Behandlungsjahrganges <strong>2011</strong>-1 dargestellt.<br />

Für die Differenzierung <strong>der</strong> rückgemeldeten Abstinenzergebnisse wurden folgende Ergebniskategorien<br />

gebildet:<br />

■ abstinent: Kein Konsum von Alkohol, zustandsverän<strong>der</strong>nden Medikamenten und<br />

illegale Drogen im Katamnesezeitraum<br />

■ abstinent nach Rückfall: Im letzten Monat des Katamnesezeitraums kein Konsum<br />

von Alkohol, Drogen o<strong>der</strong> psychoaktiven Medikamenten<br />

■ Rückfall: Konsum von Alkohol; Drogen o<strong>der</strong> psychoaktiven Medikamenten im<br />

Katamnesezeitraum bzw. wi<strong>der</strong>sprüchliche Katamneseinformation<br />

■ Rückfall per Definition: Alle Patienten, bei denen keine Katamneseinformation<br />

o<strong>der</strong> nur unvollständige Angaben vorliegen, gelten als rückfällig per Definition<br />

Die Berechnung <strong>der</strong> Erfolgs- und Abstinenzquoten orientiert sich an den Standards <strong>der</strong><br />

DGSS (Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Suchtforschung und Suchttherapie). Nach Berechnungsform<br />

1 (DGSS 1) werden alle erreichten Patienten, die planmäßig aus <strong>der</strong> stationären<br />

Behandlung entlassen wurden als Basis <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Erfolgs- und Abstinenzquoten<br />

herangezogen. Bezugsbasis <strong>für</strong> die Berechnungsform 4 (DGSS 4) als konservative<br />

Schätzung des Behandlungserfolgs, die eine systematische Unterschätzung<br />

darstellt, sind alle in 2009 entlassenen Patienten, wobei alle nicht erreichten Patienten<br />

hierbei als rückfällig gewertet werden.<br />

1<br />

Die in einem Kalen<strong>der</strong>monat entlassenen Patienten werden zum Monatsstichtag angeschrieben<br />

und in festgelegten Zyklen an eine Rücksendung des Katamnesefragebogens erinnert.<br />

Seite 24


<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Katamneseergebnisse DGSS 1 (N = XXX) DGSS 4 (N = XXX)<br />

Katamnestische Erfolgsquote 70% 33,43%<br />

Abstinent 58% 26,27%<br />

Abstinent nach Rückfall 12% 6,12%<br />

Rückfall 30% 18,29%<br />

plus 55% Nichtantworter<br />

Quelle: <strong>Jahr</strong>esbericht und Katamnese 2010, <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Mit <strong>der</strong> Berechnungsform 1 (DGSS 1) bei <strong>der</strong> die durch die Befragung erreichten Patienten<br />

(Katamnesantworter ), die 2009 planmäßig ihre Therapie beendeten, einbezogen<br />

werden, ergibt sich eine katamnestische Erfolgsquote von 70%. Im betrachteten Katamnesezeitraum<br />

lebten nach dieser Berechnungsform 58% <strong>der</strong> ehemaligen Patienten<br />

abstinent und 12% abstinent nach Rückfall. Weitere 30% <strong>der</strong> ehemaligen Patienten wurden<br />

als rückfällig eingestuft.<br />

Bezogen auf alle im Kalen<strong>der</strong>jahr 2009 entlassenen Patienten (DGSS 4) beträgt die katamnestische<br />

Erfolgsquote 33,43%. Im betrachteten Katamnesezeitraum lebten also<br />

26,27% <strong>der</strong> ehemaligen Patienten abstinent, 6,12% abstinent nach Rückfall und 18,29%<br />

wurden in dieser konservativsten Schätzung als rückfällig eingestuft, wobei betont werden<br />

muss, <strong>das</strong>s die Nichtantworter 55% ( z. B. auch unbekannt verzogen), ebenfalls als<br />

rückfällig eingestuft werden müssen.<br />

Da die beiden Berechnungsformeln einen unteren bzw. oberen Wert <strong>der</strong> Schätzung in<br />

Bezug auf <strong>das</strong> Abstinenzkriterium erfolgreich behandelter Patienten markieren, wird ein<br />

„wahrer“ Wert zwischen diesen beiden Polen liegen.<br />

3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten<br />

Eine Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten impliziert strukturelle Überlegungen<br />

<strong>der</strong> Angebote unserer <strong>Klinik</strong> ebenso wie die inhaltliche Ausgestaltung <strong>der</strong> einzelnen therapeutischen<br />

Interventionen. Strukturell ist die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> zur Zeit mit ihren Angeboten<br />

auf allen Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Suchtkrankenversorgung mit Beratung, ambulanter und stationärer<br />

Behandlung, Adaption und Betreutem Wohnen gut aufgestellt.<br />

Inhaltlich wird über die Teilnahme an dem Forschungsprojekt <strong>der</strong> Charite in Berlin, welches<br />

sich mit Therapieorientierungswerten beschäftigt versucht, die bestehende Praxis<br />

zu durchleuchten, in Abstimmung mit an<strong>der</strong>en kritisch zu reflektieren und perspektivisch<br />

in Bezug zu <strong>der</strong> Ergebnisqualität zu setzen.<br />

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<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

4 Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

4.1 Vermittlung von Konzepten und Erfahrungen<br />

1. Fachtagung: Um die Konzepte <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> sowie die aktuellen Erfahrungen<br />

in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Zuweisern besprechen zu können,<br />

richtete die <strong>Klinik</strong> im April 2010 eine Fachtagung aus. Während dieser Tagung wurden<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln die möglichen Kooperationen, gegenseitigen Wünsche<br />

und Erwartungen sowie Lösungsmöglichkeiten <strong>für</strong> anstehende gemeinsame Probleme<br />

erörtert. Dabei wurde deutlich, <strong>das</strong>s dieser persönliche Kontakt we<strong>der</strong> durch Telefonkontakte<br />

noch aktuelle E-Mail-Newsletter ersetzt werden kann.<br />

2. In Zusammenarbeit mit dem Therapieverbund Lahn-Dill-Kreis wurden den bei <strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />

zuständigen Beratern wichtige Hinweise vermittelt, wie mit suchtmittelauffälligen<br />

Arbeitssuchenden umgegangen werden kann. Dabei stand im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong><br />

Aufbau eines Netzwerkes, welches den Betroffenen ermöglicht, einen möglichen Gewinn<br />

aus <strong>der</strong> Annahme von Hilfe im Suchtbereich auch einschätzen zu können.<br />

3. Hr. Dr. Klein nahm an dem jährlichen Kongress des Fachverbandes Sucht in Heidelberg<br />

teil und integrierte die Ergebnisse in die therapeutische Arbeit <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong>.<br />

4. Die durch die Berliner Charite initiierten Untersuchungen zu <strong>der</strong> Entwicklung von Therapieorientierungswerten<br />

in <strong>der</strong> Rehabilitation Suchtkranker wurde mit vorbereitet und <strong>der</strong><br />

Beginn <strong>der</strong> Untersuchung im <strong>Jahr</strong>e <strong>2011</strong> vorbereitet.<br />

4.2 Sonstige Aktivitäten <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong> ist aktiver Teilnehmer <strong>der</strong> Facharbeitsgemeinschaft Sucht im<br />

Lahn-Dill-Kreis, des gemeindepsychiatrischen Verbundes sowie des Therapieverbundes<br />

Mittelhessen. In diesen Gremien werden über den Suchtbereich hinaus Themen <strong>der</strong> psychosozialen<br />

Versorgung in <strong>der</strong> Region besprochen und die gegenseitigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />

ausgelotet.<br />

In Zusammenarbeit mit Schulen aus <strong>der</strong> Region wurden Veranstaltungen mit Schulklassen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Präventionsarbeit zum Thema Sucht durchgeführt. Diese Möglichkeit<br />

wurde auch von einigen Betrieben, welche mit ihren Auszubildenden an Gesprächsrunden,<br />

an welchen auch aktuelle Patientinnen und Patienten teilnahmen, wahrgenommen.<br />

5 Ausblick und Aktuelles<br />

Ende des <strong>Jahr</strong>es 2010 lag <strong>der</strong> Hauptaugenmerk <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung in <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> RMK Untersuchung und <strong>der</strong> Stabilisierung <strong>der</strong> bestehenden Angebote.<br />

Der hier vorliegende <strong>Qualitätsbericht</strong> soll auch künftig jährlich neu erstellt werden.<br />

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<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

6 Glossar<br />

Audit<br />

Audit ist die Bezeichnung <strong>für</strong> eine Begutachtung <strong>der</strong> Einrichtung durch entsprechend<br />

ausgebildete Personen. Die Gutachter sollen sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten,<br />

den in einem Handbuch beschriebenen Prozessen und die gelebte Realität machen. Sie<br />

untersuchen ob Vorgaben, z.B. einer Norm o<strong>der</strong> einer Fachgesellschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einrichtung<br />

selbst auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Interne Audits führt die Einrichtung<br />

im Sinne einer Eigenüberprüfung selbst durch. Externe Audits werden i.d.R. von<br />

einer Zertifizierungsstelle durchgeführt. Auditoren sind Personen, die auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

einer speziellen Ausbildung diese Audits durchführen.<br />

BAR<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Rehabilitation hat im Auftrag des Gesetzgebers eine<br />

Vereinbarung zum internen Qualitätsmanagement nach § 20 Abs. 2a SGB IX erarbeitet,<br />

in <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an eine entsprechende Zertifizierung von Rehabilitationseinrichtungen<br />

festgelegt wurden.<br />

BQR<br />

Bewertung <strong>der</strong> Qualität von Reha-Einrichtungen. Verfahren <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund mit Abbildung zur externen Qualitätssicherung mit Abbildung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

auf einer 100-Punkte-Skala.<br />

BADO-Verfahren<br />

Basisdokumentation, ein Verfahren mit dem wesentliche Patientendaten erhoben und<br />

ausgewertet werden, um herauszufinden, ob die Rehabilitationsbehandlung <strong>für</strong> den einzelnen<br />

Menschen sowie <strong>für</strong> die Gesellschaft sinnvoll und nachhaltig war. Eine Datenerhebung<br />

findet in <strong>der</strong> Regel bei Beginn <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung, zum Ende und ca.<br />

6 Monate nach Entlassung statt. Die Datenerhebung erfolgt mittels Fragebögen.<br />

DEGEMED e.V.<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Medizinische Rehabilitation e.V., ein Fachverband <strong>der</strong> die Interessen<br />

<strong>der</strong> Leistungserbringer im System <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation vertritt. Der<br />

Verband wurde 1997 gegründet. Laut Satzung <strong>der</strong> DEGEMED müssen Rehabilitationskliniken,<br />

die Verbandsmitglie<strong>der</strong> werden wollen, ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen<br />

und weiterentwickeln und sich nach den Qualitätsgrundsätzen <strong>der</strong> DEGEMED<br />

zertifizieren lassen. Internet: www.degemed.de<br />

Externe Qualitätssicherung <strong>der</strong> DRV<br />

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat vor einigen <strong>Jahr</strong>en ein System entwickelt,<br />

welches es ermöglichen soll, die Qualität von <strong>Klinik</strong>en unter bestimmten Gesichtspunkten<br />

zu überprüfen. Dazu zählt eine Befragung von Patienten nach ihrer Rehabilitation, eine<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Entlassberichte hinsichtlich ihrer Inhalte und zeitnahen Übersendung,<br />

die Erfassung von Anzahl und Dauer von Therapien und an<strong>der</strong>es mehr.<br />

Fachverband Sucht e.V.<br />

Der Fachverband Sucht e.V. (FVS) ist ein bundesweit tätiger Verband, in dem sich Einrichtungen<br />

zusammengeschlossen haben, die sich <strong>der</strong> Behandlung, Versorgung und<br />

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<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Beratung von suchtkranken Menschen widmen. Er wurde 1976 gegründet und vertritt<br />

heute ca. 95 Einrichtungen mit über 6200 stationären und einer Vielzahl (ganztägig) ambulanter<br />

Behandlungsplätze. Ein wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit liegt in <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

bestehen<strong>der</strong> und sich entwickeln<strong>der</strong> Behandlungsangebote und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

von Maßnahmen, die ein suchtfreies Leben ermöglichen. Internet: www.sucht.de<br />

ICD-10-Codierung<br />

Mit dem international verwendeten Diagnoseschlüssel ICD-10 können alle Krankheiten<br />

<strong>für</strong> Fachleute verständlich nach bestimmten Kriterien erfasst und beschrieben werden.<br />

Indikationen<br />

Heilanzeige, aus ärztlicher Sicht <strong>der</strong> Grund <strong>für</strong> die Durchführung eines bestimmten Heilverfahrens.<br />

Interessenspartner<br />

Ein an<strong>der</strong>er und erweiterter Begriff <strong>für</strong> Kunde. Ein Unternehmen hat vielfältige Vertrags-<br />

und Geschäftspartner, wie z.B. Menschen die etwas kaufen wollen, Lieferanten, Mitarbeiter<br />

usw.. Jede natürliche o<strong>der</strong> juristische Person, die eine (Geschäfts)beziehung zum<br />

Unternehmen unterhält ist ein Interessenspartner. Die wichtigsten Interessenspartner<br />

einer <strong>Klinik</strong> sind: Die Patienten, die Leistungsträger, <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong>träger, die Mitarbeiter, die<br />

Einweiser, die Konsiliardienste und die Lieferanten.<br />

IRENA<br />

Um die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolgs <strong>der</strong> stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung<br />

zu för<strong>der</strong>n, hat die Deutsche Rentenversicherung <strong>das</strong> IRENA-Programm<br />

(Intensivierte Rehabilitationsnachsorgeleistung) aufgelegt. Bereits während des Rehabilitationsaufenthalts<br />

in <strong>der</strong> Klink bekommen interessierte Patienten Kontaktadressen zur<br />

IRENA vermittelt. Sie werden angehalten, Kontakt aufzunehmen und regelmäßig an den<br />

Veranstaltungen des Programms teilzunehmen.<br />

Katamnese<br />

Eine Katamnese ist eine Nachbefragung, die sowohl durch den Rentenversicherungsträger<br />

als auch die jeweilige <strong>Klinik</strong> (in <strong>der</strong> Regel nach einem <strong>Jahr</strong>) durchgeführt wird. In dieser<br />

Befragung sollen die Wirkungen <strong>der</strong> Rehabilitation auf ihren Erfolg hin durch die Befragten<br />

bewertet werden.<br />

KTL (Klassifikation therapeutischer Leistungen)<br />

Der KTL-Katalog umfasst die therapeutischen Leistungen, die während <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> durchgeführt werden. Dies betrifft z.<br />

B. Einzel- und Gruppengespräche, physikalische Therapien, Ergotherapie, Sporttherapie,<br />

Kreativtherapie u.v.m..<br />

Peer-Review-Verfahren<br />

Das Peer-Review-Verfahren ist eine Bewertung <strong>der</strong> durch einen Zufallsindikator pro<br />

<strong>Jahr</strong>gang herausgezogenen Entlassberichte durch entsprechend geschulte leitende Ärzte<br />

<strong>der</strong> Einrichtungen. In diesem Verfahren werden die Berichte nach vorgegebenen Kriterien<br />

und auf Vollständigkeit hin geprüft.<br />

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<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

Psychoedukation<br />

Als Psychoedukation werden Schulungen von Patienten mit z.B. Depressionen, Angststörungen,<br />

Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen sowie Patientenschulungen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Behandlung körperlicher Erkrankungen bezeichnet. Ziel ist es, die Krankheit<br />

besser zu verstehen und besser mit ihr umgehen zu können, indem beispielsweise persönliche<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> eigenen Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über<br />

die Erkrankung verbunden werden. Auch sollen eigene Ressourcen und Möglichkeiten<br />

kennen gelernt werden, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst langfristig zur<br />

eigenen Gesundheit beizutragen.<br />

Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED und FVS<br />

Das Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED bzw. FVS/DEGEMED umfasst sowohl<br />

die branchenübergreifend gültigen Vorgaben <strong>der</strong> DIN EN ISO 9001 als auch die von<br />

<strong>der</strong> Bundesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Rehabilitation (BAR) gem. § 20 Abs. 2a Sozialgesetzbuch<br />

IX festgelegten Anfor<strong>der</strong>ungen an ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem.<br />

In <strong>der</strong> Auditcheckliste <strong>der</strong> DEGEMED bzw. dem Auditleitfaden nach FVS/DEGEMED<br />

wurden die Kriterien <strong>der</strong> DIN ISO auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rehabilitation übersetzt und<br />

um wichtige Aspekte <strong>der</strong> DEGEMED bzw. FVS/DEGEMED-Qualitätsrehabilitation ergänzt.<br />

Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001<br />

DIN steht <strong>für</strong> Deutsche Industrie-Normungsgesellschaft, EN <strong>für</strong> Europäische Norm und<br />

ISO <strong>für</strong> internationale Standard Organisation. Die DIN EN ISO 9001 ist eine international<br />

gültige Darlegungsnorm <strong>für</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualitätsmanagementsysteme. Hier sind<br />

Merkmale festgelegt, die eine Einrichtung aufweisen muss, um ein Zertifikat nach o.g.<br />

Norm zu erhalten. Das Vorhandensein <strong>der</strong> Merkmale wird im Rahmen einer Zertifizierung<br />

fortlaufend jährlich überprüft.<br />

Therapiestandards <strong>der</strong> DRV<br />

Die indikationsspezifischen Therapiestandards (ehemals Leitlinien) <strong>der</strong> DRV geben ein<br />

gewisses Gerüst <strong>für</strong> die stationäre Rehabilitation vor. Hier wird anhand sog. Evidenzbasierter<br />

Therapiemodule (ETM) festgelegt, welche Mindestanfor<strong>der</strong>ungen die <strong>Klinik</strong> hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> entsprechenden Therapien (z.B. Einzel- und Gruppengespräche,<br />

therapeutische Leistungen, Kontakte zum Sozialdienst u.a.m.) zu erfüllen hat.<br />

Unabhängig von diesen <strong>das</strong> Gesamtkollektiv einer entsprechenden Diagnose(gruppe)<br />

betreffenden Vorgaben können die im Einzelfall verordneten Therapien voll und ganz auf<br />

die vorliegende individuelle medizinische Indikation abgestimmt werden.<br />

Visitationen<br />

Unter Visitation versteht man im Zusammenhang mit Qualitätssicherung den Besuch<br />

eines Expertengremiums, welches die Ausprägung einzelner Qualitätsdimensionen in <strong>der</strong><br />

Einrichtung nach bestimmten Vorgaben überprüft. Die Visitation <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

ist Teil ihres Qualitätssicherungsprogramms.<br />

Zertifizierung<br />

Die Untersuchung einer Einrichtung durch ein unabhängiges autorisiertes Institut, darauf<br />

hin, ob Vorgaben z.B. einer Norm o<strong>der</strong> einer Fachgesellschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einrichtung selbst<br />

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<strong>Klinik</strong> <strong>Eschenburg</strong><br />

auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Wenn die Untersuchung zu dem Ergebnis<br />

kommt, <strong>das</strong>s die Vorgaben erfüllt sind, wird die Erteilung eines Zertifikats empfohlen, z.B.<br />

darüber, <strong>das</strong>s ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 und DE-<br />

GEMED bzw. FVS/DEGEMED eingeführt ist und weiterentwickelt wird.<br />

Zertifizierungsstelle<br />

Eine Institution, welche autorisiert ist Zertifizierungsaudits durchzuführen und im Erfolgsfall<br />

eine entsprechende Zertifizierung zu bescheinigen.<br />

7 Impressum<br />

<strong>Klinik</strong><br />

<strong>Eschenburg</strong><br />

An <strong>der</strong> Hardt 1-3<br />

35713 <strong>Eschenburg</strong><br />

Telefon: 02774 91340<br />

E-Mail: info@klinik-eschenburg.de<br />

Verantwortliche <strong>für</strong> den <strong>Qualitätsbericht</strong>:<br />

Dr. Thomas Klein<br />

Telefon: 02774 91340<br />

E-Mail: klein@klinik-eschenburg.de<br />

Ansprechpartner:<br />

Links<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter: http://www.klinik-eschenburg.de<br />

Ausgabedatum: 31.03.<strong>2011</strong> Version 4.0<br />

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