altersabhängige maculadegeneration - Klinikum Saarbrücken
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Gerät nicht anfreunden. Bei echtem Leseinteresse lohnt sich das anfänglich<br />
beschwerliche Üben häufig.<br />
Bei der Wahl der für den Patienten am besten geeigneten vergrößernden Sehhilfe<br />
müssen medizinische, physiologische, optische und psychologische Vorausetzungen<br />
beachtet werden. Darum ist es sinnvoll, dass diese Hilfsmittel unter Einbeziehung der<br />
augenärztlichen Untersuchung angepasst werden.<br />
Psychosoziale Bedeutung<br />
Schwere Seheinbußen aufgrund verschiedener Augenerkrankungen sind im höheren<br />
Lebensalter relativ häufig (etwa jede 5. Person über 65 Jahre ist betroffen). Diese<br />
können zu negativen psychosozialen Auswirkungen wie Selbstständigkeitsverlust<br />
und Depressivität führen. Besonders belastend werden der Verlust des Autofahrens<br />
und der Leseverlust empfunden. In einer solchen Situation können beratende<br />
Berufsgruppen wichtig werden (Augenarzt, Hausarzt, Psychologe,<br />
psychosomatischer Mediziner, sozialmedizinische Dienste, Selbsthilfegruppen); von<br />
besonderer Bedeutung sind aber in jedem Falle Hilfe und Zuspruch durch den<br />
Lebenspartner, Verwandte und Freunde. Denken Sie bitte daran: Sie sind nicht<br />
alleine! Hunderttausende ältere Menschen in Deutschland sind in der gleichen oder<br />
einer ähnlichen Situation! Und, glauben Sie mir bitte: Wenn die medizinischen<br />
Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sein sollten, so ist es für Sie ganz<br />
entscheidend, dass man dies und den eingetretenen Sehverlust letztlich innerlich<br />
akzeptiert.<br />
Erst dann sind die Wege wieder offen, andere, vom Sehen nicht so abhängige<br />
Lebensqualitäten schätzen zu lernen, neuen Lebensmut und neue Lebensfreude zu<br />
entwickeln!<br />
Mit den besten Wünschen<br />
Prof. Dr. med. Christian Teping<br />
Chefarzt<br />
Augenklinik <strong>Saarbrücken</strong><br />
STAND 09/2008