28.04.2013 Aufrufe

629_TAB_KSB_SZ_2012_20_final - Klinikum Saarbrücken

629_TAB_KSB_SZ_2012_20_final - Klinikum Saarbrücken

629_TAB_KSB_SZ_2012_20_final - Klinikum Saarbrücken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KLINIKINFO<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> | Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes<br />

Ein Unternehmen der Landeshauptstadt <strong>Saarbrücken</strong><br />

November <strong><strong>20</strong>12</strong><br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

KLINIKUM SAARBRÜCKEN<br />

Ein Team, ein Ziel:<br />

Ihre Gesundheit<br />

Inhalt<br />

2 Editorial<br />

Grußworte<br />

Bonding und Stillen:<br />

Basis für eine dauerhafte,<br />

einzigartige Beziehung<br />

3 Zweiter Welt-Frühgeborenentag<br />

4 Dem Krebs davonleben:<br />

Interview mit<br />

Annette Rexrodt von Fircks<br />

5 Der „Nocebo-Effekt“<br />

Hochauflösender Ultraschall<br />

6 Wundnetz Saar gegründet<br />

Gefäß-Sportgruppe<br />

beim TUS St. Arnual<br />

7 Notfall Herzinfarkt<br />

8 Augenheilkunde:<br />

Neue Entwicklungen<br />

9 Wenn die Schulter schmerzt<br />

10 Hilfe bei Kieferfehlstellungen<br />

Handchirurgie:<br />

Christian Müller erhält<br />

Zusatz bezeichnung<br />

11 Harnreflux-Erkrankung bei Kindern<br />

12 Schnelle Hilfe bei Schlaganfall<br />

13 Spontane Blutungen im Kopf<br />

Minimal-invasive Chirurgie<br />

Kompetenzzentrum<br />

14 Ehrenamtliche im <strong>Klinikum</strong><br />

– Organist verabschiedet<br />

– Grüne Damen<br />

15 Aus der Pflege:<br />

– Weiterbildung Intensivpflege<br />

– Pflegestudie:<br />

„Lagerung in Neutralstellung“<br />

16 Kliniküberblick


KLINIKINFO<br />

2<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser der<br />

Saarbrücker Zeitung!<br />

Dr. Susann Breßlein, Geschäftsführerin<br />

Die Krankenhäuser stehen seit<br />

Jahren unter einem enormen Kostendruck.<br />

Die Ausgaben für Energie,<br />

Medizintechnik, Medikamente und<br />

vor allem für Personal steigen kontinuierlich.<br />

Während der Gesetzgeber<br />

den Krankenhäusern noch zusätzliche<br />

Sparopfer auferlegt, verzeichnen<br />

Gesundheitsfonds und Kassen Milliardenüberschüsse.<br />

Das kann nicht so<br />

weitergehen.<br />

Als kommunales Haus der Maximalversorgung<br />

versorgt das <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> im Jahr fast<br />

27 000 stationäre und rund 80 000<br />

ambulante Patientinnen und Patienten.<br />

In die Zentrale Notaufnahme<br />

kommen mehr als 36.000 Patienten<br />

jedes Jahr ungeplant und erhalten<br />

rund um die Uhr eine umfassende<br />

Notfallversorgung mit Ärzten aus<br />

den verschiedensten Fachgebieten.<br />

Dank des großen Engagements<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind die Patienten bei uns<br />

weiterhin gut aufgehoben und die<br />

Menschlichkeit bleibt nicht auf der<br />

Strecke. Damit das so bleibt, müssen<br />

Krankenhäuser das Geld bekommen,<br />

das sie für eine gute Patientenversorgung<br />

und für eine tarifgerechte<br />

Bezahlung ihrer Beschäftigten<br />

brauchen. Wir im <strong>Klinikum</strong> wollen<br />

Ihnen und Ihren Angehörigen weiterhin<br />

alle Hilfe bieten, die Sie im<br />

Krankheitsfall brauchen. Dafür setzen<br />

wir uns ein und dafür werden<br />

wir immer ein Stückchen besser.<br />

Mit dieser Beilage möchten wir<br />

Sie umfassend über Neues und Interessantes<br />

informieren. Über<br />

Rückmeldungen freuen wir uns<br />

sehr. Schreiben Sie an unsere Abteilung<br />

für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit(presse@klinikum-saarbruecken.de)<br />

oder an mich:<br />

(bresslein@klinikum-saarbruecken.de).<br />

Ihre<br />

Dr. Susann Breßlein,<br />

Geschäfts führerin<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Perinatalzentrum <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong><br />

Bonding und Stillen – Basis für eine<br />

dauerhafte, einzigartige Beziehung<br />

Entscheidend für das frühe Bonding:<br />

Die erste Zeit nach der Geburt<br />

Eltern sind bei uns zu jeder Tagesund<br />

Nachtzeit willkommen.“ So<br />

schreibt die Kinder-Intensivstation in<br />

der Schwangerschaftsbroschüre des<br />

Perinatalzentrums des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

(perinatal = rund um die Geburt).<br />

Und: „Wir unterstützen Sie dabei,<br />

eine Familie zu werden.“<br />

GRUSSWORTE<br />

Das <strong>Klinikum</strong> tut was für den Komfort seiner Patienten<br />

Am 10. Tag der offenen Tür des<br />

<strong>Klinikum</strong>s haben sich viele Bürgerinnen<br />

und Bürger vor Ort von der Leistungsfähigkeit<br />

unseres städtischen<br />

<strong>Klinikum</strong>s überzeugen können. Sie<br />

nutzten den Tag, um einmal hinter die<br />

Kulissen des Krankenhauses zu blikken.<br />

Besonders beliebt waren dabei<br />

die Führungen in den OP, der baulich und organisatorisch<br />

einer der modernsten im Südwesten ist.<br />

Aber auch der neue Linearbeschleuniger, das Brustzentrum,<br />

das Herzkatheterlabor, die Intensivstation und<br />

viele andere Bereiche präsentierten sich der interessierten<br />

Öffentlichkeit. Neben der fachlichen Kompetenz wird auch<br />

der Komfort für die Patienten immer wichtiger.<br />

Dank der Bemühungen der letzten Jahre ist der größte<br />

Anteil der Zimmer im <strong>Klinikum</strong> – mehr als 80 Prozent – inzwischen<br />

zu Zwei-Bett-Zimmern mit Dusche und WC umgebaut.<br />

Wir wollen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger<br />

in ihrem kommunalen Krankenhaus rundum gut versorgt<br />

sind. Und wir wollen, dass sie sich dort trotz der Erkrankung<br />

wohl fühlen können.<br />

In dieser Beilage können Sie viel über das <strong>Klinikum</strong><br />

und seine Fachabteilungen, die Behandlungsmöglichkeiten<br />

und über die Menschen, die dahinter stehen, erfahren.<br />

Unter jedem Artikel steht eine Telefonnummer. Wenn Sie<br />

Fragen haben, rufen Sie an.<br />

Ihre<br />

Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt <strong>Saarbrücken</strong><br />

Das Mutter-Kind-Zentrum des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong> ist die einzige Geburtsklinik<br />

weit und breit, die primäres Bonding und die Betreuung durch vier speziell<br />

ausgebildete Still- und Laktationsberaterinnen in allen Bereichen der Frauen-<br />

und Kinderklinik anbietet<br />

Die Station betreut die Frühgeborenen<br />

und kranken Neugeborenen des<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong> und der Geburtsstationen<br />

anderer Krankenhäuser<br />

aus dem Saarland. Schon lange<br />

wird in dieser Station das so genannte<br />

„Känguruhen“ praktiziert. Dabei wird<br />

das Baby auf den nackten Oberkörper<br />

der Mutter oder des Vaters gelegt, mit<br />

einer warmen Decke zugedeckt und<br />

erfährt so die Nähe, die Körperwärme<br />

und den Herzschlag der Eltern.<br />

Frühgeborene, die regelmäßig känguruhen,<br />

gedeihen besser: Sie wachsen<br />

schneller, sind ruhiger und zufriedener,<br />

schlafen besser und zeigen eine bessere<br />

Herzfrequenz.<br />

Und das gilt nicht nur für Frühgeborene,<br />

sondern für alle Neugeborenen.<br />

Wie wichtig Körperkontakt für die<br />

emotionale und auch kognitive Entwicklung<br />

von Babys ist, ist inzwischen<br />

reichlich erforscht.<br />

Bonding fördert emotionale und<br />

intellektuelle Fähigkeiten<br />

Das englische Wort „Bonding“ ist in<br />

viele Sprachen übernommen worden.<br />

Im Deutschen kann es wohl am ehesten<br />

mit „Verbundenheit“ übersetzt<br />

werden. So weiß Eva Vogelgesang,<br />

Stationsleiterin der Kinder-Intensiv-<br />

Station: „Mit „Bonding“ ist die innere<br />

Gefühlsverbindung gemeint, die Eltern<br />

zu ihrem Baby entwickeln. Die Mutter,<br />

der Vater „verlieben“ sich regelrecht in<br />

ihr Kind. Dieses Verlieben ist die Basis<br />

für eine dauerhafte, einzigartige Beziehung.“<br />

Wie sich zwei Menschen ineinander<br />

verlieben, ist uns allen vertraut: Blickund<br />

Körperkontakt, Streicheln, Schmusen,<br />

intensives Sprechen, sich von anderen<br />

zurückziehen. Für Mutter, Kind<br />

und Vater läuft diese Phase sehr ähnlich<br />

ab. Sie brauchen viel Kontakt und<br />

Wahlarbeitszeiten stoßen bundesweit auf Interesse<br />

Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> ist mit<br />

seinen rund <strong>20</strong>00 Beschäftigten<br />

ein attraktiver Arbeitgeber: Als<br />

eines der ersten Krankenhäuser in<br />

Deutschland hat das <strong>Klinikum</strong> bereits<br />

vor mehr als zehn Jahren flexible Arbeitszeitmodelle<br />

mit elektronischer<br />

Dienstplanung und Zeiterfassung für<br />

alle Berufsgruppen eingeführt.<br />

Das <strong>Klinikum</strong> setzt seit Jahren auf die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. Eine betriebsinterne Servicestelle<br />

„Familie und Beruf“ berät in allen Fragen rund um die Elternzeit<br />

und den Wiedereinstieg nach der Familienpause.<br />

Junge Eltern werden bei der Suche nach Kinderbetreuungsangeboten<br />

unterstützt. Diese und andere Maßnahmen<br />

unterstützen und entlasten die Beschäftigten, wenn<br />

es um ihre Familie geht.<br />

Ganz aktuell wurde jetzt die Wahlarbeitszeit eingeführt:<br />

MitarbeiterInnen können in Phasen erhöhter außerberuflicher<br />

Beanspruchung ohne Angabe von Gründen<br />

ihre tarifliche Arbeitszeit auf 80 Prozent verringern.<br />

Die Vergütung wird entsprechend angepasst. Eine Rückkehr<br />

zu der früheren Arbeitszeit ist jederzeit möglich.<br />

Mit dem Thema „Wahlarbeitszeit“ ist das <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> wieder einmal Taktgeber in der Branche.<br />

Dementsprechend stieß dieses Thema bundesweit auf<br />

großes Interesse. Auch auf diesem Gebiet können wir<br />

stolz auf unser <strong>Klinikum</strong> sein.<br />

Ihr<br />

Harald Schindel,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong>


Zeit miteinander, damit das, was biologisch<br />

und evolutionär vorgesehen ist,<br />

von statten gehen kann: Der Oxytocin-<br />

und Prolactinspiegel ist bei der Mutter<br />

in der ersten Stunde nach der Geburt<br />

ganz besonders hoch. Das Hormon<br />

Oxytocin, das „Liebeshormon“, versetzt<br />

sie in die Lage, sich in ihren Säugling<br />

so richtig zu verlieben. Genauso steigen<br />

beim Kind diese beiden Hormone<br />

im Blut an und sorgen dafür, dass es<br />

sich beruhigt, besser einschlafen kann,<br />

die Schmerzen nachlassen, die Darmtätigkeit<br />

sich einspielt und dabei die<br />

Bindung zur Mutter hergestellt wird.<br />

Neugeborene werden auf den<br />

Bauch der Mutter gelegt<br />

Sibylle Hartung, leitende Hebamme<br />

des <strong>Klinikum</strong>s, erklärt: „Aus diesem<br />

Grund werden bei uns im Kreißsaal<br />

alle Neugeborenen erst mal auf den<br />

Bauch der Mutter gelegt und finden<br />

dann meist schon alleine den Weg zur<br />

Brust und zum ersten Stillen.“ Selbst<br />

bei den kranken Babys und Frühgeborenen<br />

wird der möglichst ungestörte<br />

Körperkontakt - sofern es medizinisch<br />

vertretbar ist - gefördert. Das Bindungsverhalten,<br />

von dem das Stillen<br />

ein ganz wichtiger Teil sein kann, soll<br />

durch die Klinikroutine möglichst wenig<br />

unterbrochen werden.<br />

Die Liebe zum Kind und die Verbundenheit<br />

mit den Eltern ist eine wichtige<br />

Voraussetzung für die Sicherheit<br />

und das gesunde Gedeihen des Kindes.<br />

Doch nicht in allen Situationen und bei<br />

allen Müttern stellt sich diese Liebe automatisch<br />

und sofort nach der Geburt<br />

ein. Die innere Bindung, die Eltern zu<br />

ihrem Kind entwickeln, ist ein Prozess,<br />

der durch viele Einflüsse und Erfahrungen<br />

geprägt wird und auch gestört<br />

werden kann. Die erste Zeit nach<br />

der Entbindung (vor allem die ersten<br />

zwei bis sechs Stunden) ist eine sehr<br />

sensible Phase.<br />

Eltern, die die Bondingphase mit ihrem<br />

Baby nach der Geburt ungestört<br />

erleben können, fühlen sich kompetenter<br />

und sind es auch. Sie sind achtsamer<br />

und selbstbewusster im Umgang<br />

mit dem Baby. Mutter und Vater<br />

um zweiten Mal lädt das <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> ins Casino zum<br />

eltfrüh geborenentag ein, und zwar<br />

m Samstag, 17. November <strong><strong>20</strong>12</strong>, um<br />

4.30 Uhr. Bei einem gemütlichen Beiammensein<br />

können sich betroffene<br />

amilien austauschen. Denn es braucht<br />

n der Regel länger, die zu frühe Geburt<br />

ines Kindes zu verarbeiten. Zu verkrafen<br />

ist nicht nur der Schreck, wenn die<br />

eburt viel zu früh einsetzt, die wohen-<br />

und monatelange Sorge, wenn<br />

das Kind in der Kinder-Intensivstation<br />

sind glücklicher und zufriedener, der<br />

Blickkontakt mit dem Baby ist länger,<br />

Berührungen sind häufiger. Es gibt<br />

auch weniger Probleme beim Stillen,<br />

da das Kind auf die Brust geprägt ist.<br />

Eva Vogelgesang macht allen, die<br />

diese Erfahrung nicht machen konnten,<br />

Hoffnung: „Wenn es aus irgendeinem<br />

Grund nicht zum frühen Kontakt<br />

zwischen Mutter und Kind kommt, so<br />

kann auch „nachgebondet“ werden.<br />

Allerdings muss Zeit und „Beziehungsarbeit“<br />

investiert werden und es sollte<br />

nach Möglichkeit innerhalb der ersten<br />

zwei Wochen nach der Geburt damit<br />

begonnen werden. Wir regen das im<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> an, wenn wir<br />

mitbekommen haben, dass das frühe<br />

Bonding nicht störungsfrei verlief.“<br />

Übrigens: Auch die Mütter sollten<br />

eine längere Zeit nach der Geburt fürsorglich<br />

und liebevoll betreut werden.<br />

Eine Mutter entwickelt die Fähigkeit zur<br />

zärtlichen Fürsorge am besten, wenn<br />

sie selbst achtsam und liebevoll betreut<br />

wird und man ihr das Gefühl gibt, wie<br />

wichtig ihre Aufgabe als Mutter ist.<br />

Stillen für die<br />

Mutter-Kind-Bindung wichtig<br />

Wie wichtig neben dem Bonding<br />

auch das Stillen im Zusammenhang<br />

mit der frühen Bindung ist, betont die<br />

zertifizierte Still- und Laktationsberaterin<br />

Ina Klostermann: „Stillen ist eine<br />

Riesenchance, wenn es darum geht,<br />

die Mutter-Kind-Bindung zu fördern.<br />

Der wunderbare Hormoncocktail aus<br />

Prolaktin und Oxytocin, der beim Stillen<br />

ausgeschüttet wird, macht eine<br />

Mutter empfänglich für die Signale ihres<br />

Kindes – und er hat zur Folge, dass<br />

sie sich ganz auf ihr Kind einlässt.“<br />

Stillen ist gesund. So hat keine andere<br />

Nahrung eine solche Energiedichte<br />

wie die Muttermilch. Gestillte Kinder<br />

sind besser gegen Krankheiten und Allergien<br />

gewappnet. Sogar gegen Übergewicht<br />

sind gestillte Kinder besser<br />

geschützt. Das Risiko, übergewichtig<br />

zu werden, sinkt mit jedem Stillmonat<br />

um vier Prozent. Und auch für die Mütter<br />

ist Stillen gesundheitsfördernd. Es<br />

senkt langfristig das Risiko von Herz-<br />

betreut wird und man zwischen Alltag<br />

und der Klinik hin- und herpendelt.<br />

Auch das Leben danach ist für viele Familien<br />

noch belastend: Wird das Kind<br />

den Anschluss schaffen? Wird es ganz<br />

gesund?<br />

Zum Weltfrühgeborenentag sind die<br />

Familien aller Frühgeborenen, die in den<br />

vergangenen fünf Jahren im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> betreut wurden, eingeladen.<br />

Sie können sich auf ein Wiedersehen<br />

mit Ärzten und Krankenschwestern<br />

der Kinderintensivstation freuen.<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Kreislauf-Erkrankungen sowie das<br />

Brustkrebs- und Eierstockkrebsrisiko.<br />

Kein Wunder, dass die WHO empfiehlt,<br />

sechs Monate ausschließlich zu stillen.<br />

Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> ist die<br />

einzige Geburtsklinik weit und breit,<br />

die speziell ausgebildete Still- und Laktationsberatung<br />

in allen Bereichen des<br />

Mutter-Kind-Zentrums – im Kreißsaal,<br />

auf der Wöchnerinnenstation und in<br />

der Kinder-Intensivstation – anbietet.<br />

Die ausgebildete Fachkinderkrankenschwester<br />

Ina Klostermann hat <strong>20</strong>05<br />

ihre Ausbildung als Still- und Laktationsberaterin<br />

mit dem IBCLC-Examen<br />

abgeschlossen. IBCLC steht für „International<br />

Board Certified Lactation<br />

Consultant“, ein international anerkannter<br />

Titel für examinierte Still- und<br />

Laktationsberaterinnen. Seither hat<br />

sie die Stillberatung im Mutter-Kind-<br />

Zentrum und in der Kinderklinik des<br />

<strong>Klinikum</strong>s etabliert, intensiviert und<br />

ausgebaut.<br />

Inzwischen haben zwei weitere<br />

Fachkräfte (Kinderkrankenschwester<br />

und Hebamme) die Ausbildung absolviert,<br />

eine vierte ist gerade dabei.<br />

Ina Klostermann: „Unsere Aufgabe ist<br />

es, Stillprobleme zu erkennen, das Gespräch<br />

mit den Eltern zu suchen und<br />

Lösungen anzubieten.“<br />

Die Fachkräfte werden von den übri-<br />

Zweiter Welt-Frühgeborenentag im <strong>Klinikum</strong><br />

KLINIKINFO<br />

3<br />

Alle drei sind examinierte Stillberaterinnen, von links: Eva Vogelgesang, Ina Klostermann,<br />

Sigrid Reichert-Albrech<br />

gen KollegInnen bei Fragen zum Stillen<br />

hinzugezogen und schlagen entsprechende<br />

Pflegemaßnahmen vor. Außerdem<br />

bilden sie das pflegerische und<br />

ärztliche Personal im Bereich Stillen<br />

und Laktation ständig weiter.<br />

Nach allem verwundert es nicht,<br />

dass das Rooming-in in der Mutter-<br />

Kind-Station des <strong>Klinikum</strong> sehr unterstützt<br />

wird. Dies ist sowohl für das<br />

Bonding als auch für das Stillen förderlich.<br />

Denn gerade am Anfang muss<br />

das Kind oft zum Stillen angelegt werden.<br />

Den Müttern wird gezeigt, wie sie<br />

auch im Liegen bequem stillen können<br />

– auch und besonders nach einer<br />

Kaiser schnittentbindung.<br />

INFO<br />

Perinatalzentrum<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong><br />

Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

Telefon 0681/963-2231<br />

Klinik für Kinderund<br />

Jugendmedizin<br />

Telefon 0681/963-2161<br />

TERMIN<br />

Samstag, 17.11.<strong><strong>20</strong>12</strong>, 14.30 Uhr,<br />

Casino des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

Anmeldungen nimmt<br />

das Sekretariat der<br />

Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Telefon 0681/963- 2161<br />

entgegen.


KLINIKINFO<br />

4<br />

„Leben soll mir gut tun“<br />

Interview mit Annette Rexrodt von Fircks<br />

Mehr als 150 Zuhörerinnen und Zuhörer<br />

waren ins <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> zu der<br />

Veranstaltung „Brustkrebs heute“ gekommen.<br />

Der Chefarzt der Frauenklinik,<br />

Dr. Abdolhamid Huschmand Nia, informierte<br />

über unterschiedliche Therapien<br />

bei Brustkrebs. Anschließend berichtete<br />

Annette Rexrodt von Fircks – sie hat als<br />

Betroffene mehrere Bücher geschrieben<br />

und eine Stiftung für krebskranke Mütter<br />

und deren Kinder gegründet – über<br />

ihre Strategien, mit der Krebserkrankung<br />

umzugehen. Wir haben Annette<br />

Rexrodt von Fircks interviewt.<br />

Sie waren selbst vor über 14 Jahren<br />

an Krebs erkrankt; nach der Therapie<br />

folgten viele Rückschläge. Sie haben gekämpft,<br />

etliche Operationen überstanden.<br />

Bis heute ist der Krebs nicht zurückgekehrt.<br />

Was ist Ihr „Rezept“?<br />

Annette Rexrodt von Fircks: Gegen<br />

Ende der ersten Therapie habe ich<br />

mein Leben schonungslos auf den<br />

Prüfstand gestellt. Ich habe mich gefragt:<br />

Bin ich zufrieden mit meinem<br />

Leben? Tun mir die Menschen gut, mit<br />

denen ich zusammen bin? Welche Ziele<br />

habe ich? Wo stehe ich? Vielleicht<br />

hat mich ja mein „altes Leben“ vor der<br />

Krankheit krank gemacht. Um diese<br />

Fragen ehrlich zu beantworten, gehörte<br />

eine große Portion Mut und Selbstakzeptanz.<br />

Unabhängig davon habe<br />

ich aber schon zu Beginn und während<br />

meiner Erkrankung Achtsamkeit und<br />

Fürsorglichkeit gegenüber mir selbst<br />

entwickelt. Auch habe ich gelernt, auf<br />

eine innere Stimme zu hören. Die beleitet<br />

mich immer noch liebevoll und<br />

ritisch. Und dann weiß ich, dass mir<br />

ewegung gut tut – und eine gesunde<br />

ie brusterhaltende Therapie des<br />

Brustkrebses gilt heute weltweit<br />

ls Standard und ist in fast 80 Prozent<br />

er Fälle möglich. Die Voraussetzunen<br />

hierfür sind, dass der Tumor ohne<br />

ückstände entfernt wurde (freie Reektionsränder)<br />

und dass nach der<br />

peration die Brust strahlentheraeutisch<br />

behandelt wird. Dabei muss<br />

er ehemalige Sitz des Tumors, das<br />

umorbett, zur Sicherheit gesondert<br />

estrahlt werden. Das Bestrahlungsebiet<br />

wird mit einem Metallklipp<br />

arkiert.<br />

Derzeit wird von dem Chefarzt der<br />

rauenklinik, Dr. Abdolhamid Huschand<br />

Nia, und dem Leitenden Arzt des<br />

nstituts für Strahlentherapie, Joachim<br />

Weis, eine Studie zur Optimierung der<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Ernährung. Das heißt aber nicht, dass<br />

ich asketisch lebe. Leben soll mir gut<br />

tun. Ich gönne mir auch regelmäßig<br />

kleine Pausen im Laufe des Tages. Nur<br />

so kann ich den Alltag mit all seinen<br />

Anforderungen gut bewältigen.<br />

Woraus haben Sie nach der Diagnose<br />

und während der Therapie Ihre Kraft<br />

gezogen?<br />

Annette Rexrodt von Fircks: Es war<br />

der kurze Satz einer mir bekannten<br />

Psychologin. Sie sagte: „Entscheiden Sie<br />

sich für das Leben.“ Ein Allerwelts-Satz,<br />

der aber in die Stille meiner Verzweiflung<br />

treten und seinen Platz finden<br />

konnte. „Vielleicht schaffst du es ja“<br />

flüsterte mir ein Gedanke zu. Dieses<br />

„Vielleicht schaffst du es ja doch“, wollte<br />

ich häufiger hören und „stellte“ den<br />

Gedanken immer lauter, bis das Gefühl<br />

der Hoffnung aus jeder meiner Zellen<br />

echote. Ich entschied mich für das Leben,<br />

das ich so sehr liebte, und wurde<br />

aktiv.<br />

Was kann jeder, der an Krebs erkrankt,<br />

selbst gegen diese Krankheit tun?<br />

Annette Rexrodt von Fircks: Es<br />

hat viele Jahre gedauert, bis ich für<br />

mich eine ganz eigene Behandlung<br />

entwickelt habe. Zu meiner „Therapie“<br />

gehört vor allem ein Enzym-<br />

Selen-Lektin-Präparat. Das hilft mir<br />

gegen Gelenkschmerzen sowie ausgetrocknete<br />

und entzündete Schleimhäute.<br />

Aber ich bin der festen Überzeugung:<br />

Die ausschließliche Einnahme<br />

von Medikamenten reicht nicht aus,<br />

um ein körperliches und/oder seelisches<br />

Problem zu beheben. Jeder kann<br />

Bestrahlungsplanung durchgeführt.<br />

An der Studie können Brustkrebspatientinnen<br />

teilnehmen, die brusterhaltend<br />

therapiert werden.<br />

Zum Hintergrund: Bei der bisherigen<br />

Markierung kann der Metallklipp,<br />

der das Tumorbett markiert, um mehrere<br />

Zentimeter wandern, weil das<br />

umliegende Gewebe sich nach einer<br />

Operation verändert. Daher muss das<br />

Bestrahlungsvolumen so großzügig<br />

gewählt werden, dass dieser Wanderung<br />

Rechnung getragen wird. Chefarzt<br />

Huschmand Nia hat sich überlegt:<br />

„Um die Bestrahlung im Tumorbett<br />

gezielter durchzuführen und ein kleineres<br />

Volumen bestrahlen zu können,<br />

brauchen wir eine sichere Markierung,<br />

Unter dem Titel „Dem Krebs davonleben – was sie selbst tun können“ referierte Annette Rexrodt<br />

von Fircks im Casino des <strong>Klinikum</strong>s. Hier im Gespräch mit Dr. Abdolhamid Huschmand Nia,<br />

Chefarzt der Frauenklinik<br />

und sollte für sein Wohlergehen Sorge<br />

tragen, damit Lebensqualität und Lebensfreude<br />

gestärkt werden. Denn das<br />

sind die wahren Katalysatoren für unsere<br />

Gesundheit.<br />

Welche Rolle spielen die Angehörigen,<br />

Freunde, Kinder?<br />

Annette Rexrodt von Fircks: Es ist die<br />

Gewissheit, zu wissen, dass man nicht<br />

alleine ist. Meine Kinder waren für<br />

mich der Antrieb, den Lebensmut nicht<br />

zu verlieren. Die Familie war für mich<br />

da, hat vor allem ganz praktisch bei der<br />

Kinderversorgung geholfen. Aber nicht<br />

zu vergessen: Es sind die Menschen, die<br />

mich lieb haben, die mich tragen. Vor<br />

allem meine Freundin hat mir viel zugehört<br />

und oft auch mit mir geweint.<br />

Brustkrebs trifft oft auch junge Frauen<br />

mit Kindern. Was raten Sie den Frauen,<br />

wie sie mit den Kindern über die Diagnose<br />

reden sollen?<br />

Annette Rexrodt von Fircks: Eine<br />

Krebsdiagnose ist für die ganze Familie<br />

ein Schock. Kinder spüren meist<br />

sehr genau, dass etwas nicht stimmt,<br />

dass sich die Eltern plötzlich anders<br />

die im Tumorbett nicht wandert. Dadurch<br />

wird die Bestrahlung noch schonender<br />

für die betroffenen Frauen.“<br />

Die Lösung liegt in einem Metallklipp,<br />

der in einem kleinen Netzgewebe<br />

mit selbstauflösenden Fäden im<br />

Tumorbett verankert wird. Das umliegende<br />

Gewebe wächst in das Netzgewebe<br />

hinein und verhindert dadurch<br />

die Wanderung des Klipps. Dr. Huschmand:<br />

„Solche Netze werden seit vielen<br />

Jahren bei der kosmetischen Operation<br />

der Brust eingesetzt und gelten<br />

als sichere und zugelassene Produkte.“<br />

Wichtig erscheint Dr. Huschmand<br />

Nia: „Die Studie wird anonym durchgeführt.<br />

Für die Patientinnen bedeutet<br />

die freiwillige Teilnahme an dieser<br />

verhalten als sonst. Wenn die Eltern<br />

jetzt nicht die Ursache für die Situation<br />

erklären, bleibt ein Gefühl tiefer<br />

Verunsicherung und Irritation. Gerade<br />

kleine Kinder entwickeln oft diffuse<br />

Phantasien: Mami geht es schlecht,<br />

weil ich ungezogen war - irrationale<br />

Schuldgefühle, Ängste, Depressionen<br />

bei den Kindern sind eine häufige Folge.<br />

Deshalb sollten Eltern versuchen,<br />

die Krankheit kindgerecht zu erklären<br />

und dabei Worte wählen, die dem Alter<br />

angemessen sind.<br />

Welche Rolle spielen die Ärzte und<br />

Therapeuten bei einer Brustkrebserkrankung?<br />

Annette Rexrodt von Fircks: Sie sind<br />

unsere Helfer, die uns Patienten Mut<br />

und wieder Geborgenheit im Leben<br />

geben. Es ist wichtig, dass sie sich für<br />

uns einsetzen und sich um uns sorgen.<br />

Wir als Patienten vertrauen dem Arzt.<br />

Und deshalb sollten Ärzte auch unbedingt<br />

um die Macht ihres gesprochenen<br />

Wortes wissen. Häufig kleben wir<br />

an ihren Lippen. Wie schon Johann<br />

Wolfgang von Goethe sagte, verwundet<br />

das Wort leichter, als es heilt.<br />

Brustkrebs-Studie zu verbesserter „Tumorbett-Markierung“<br />

Studie keine zusätzlichen Belastungen<br />

oder Nachteile. Das entnommene Gewebe<br />

bleibt vollständig für die Untersuchung<br />

durch die Pathologen erhalten.<br />

Weder wird die Operationszeit<br />

verlängert noch müssen zusätz liche<br />

Röntgenaufnahmen für die Studie<br />

durchgeführt werden.“<br />

INFO<br />

Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

Telefon 0681/963-2231<br />

Brustkrebs-Hotline:<br />

Telefon 0681/963-33 333


ir alle wissen, was ein Placebo-<br />

Effekt ist: Um die Wirksamkeit<br />

ines Medikamentes festzustellen,<br />

erden Vergleichsstudien durchgeührt.<br />

Eine Gruppe erhält das Medikaent<br />

mit dem echten Wirkstoff, eine<br />

weite erhält – ohne es zu wissen – Taletten<br />

ohne Wirkstoff. Bei einer hohen<br />

nzahl der Patienten, die glauben, sie<br />

ekämen ein hochwirksames neues<br />

edikament, tritt der so genannte Plaeboeffekt<br />

ein. Obwohl sie tatsächlich<br />

einen Wirkstoff bekommen haben,<br />

eigen sie eine messbare Besserung<br />

hrer Krankheitssymptome.<br />

Noch wenig erforscht<br />

Die Ursachen dafür liegen zum<br />

einen in der positiven Erwartungshaltung,<br />

zum anderen in neurobiologischen<br />

Vorgängen, die durch diese<br />

Erwartungshaltung hervorgerufen<br />

werden. Der Nocebo-Effekt funktioniert<br />

genau so, nur mit umgekehrten Vorzeichen.<br />

Hier werden durch Erwartungen<br />

negative Wirkungen hervorgerufen,<br />

ohne dass real etwas passiert ist. So<br />

nahm ein depressiver Patient während<br />

einer Studie mit Antidepressiva 26 Tabletten<br />

in Selbstmordabsicht. Obwohl<br />

die Tabletten, die er genommen hatte,<br />

nachweislich – zum Glück – Placebos<br />

waren, bewirkte die Erwartungshaltung<br />

des Patienten, dass sein Körper so<br />

reagierte, als hätte er echte Tabletten<br />

genommen. Er hatte einen so starken<br />

Blutdruckabfall, dass er eine Infusionsbehandlung<br />

bekommen musste.<br />

Der Nocebo-Effekt ist noch wenig<br />

erforscht. Man kann aber vermuten,<br />

dass dieselben Wirkmechanismen zugrunde<br />

liegen wie beim Placebo-Effekt.<br />

Der Internist und Psychosomatiker,<br />

Priv. Doz.Dr. Winfried Häuser, erklärt:<br />

„Nocebo-Effekte können durch eine<br />

Scheinbehandlung und/oder durch<br />

Suggestion negativer Erwartungen<br />

entstehen.“ Laut Häuser werden Nocebophänomene<br />

oftmals unbeabsichtigt<br />

hervorgerufen – zum Beispiel von dem<br />

Beipackzettel der Medikamente oder<br />

durch unbeabsichtigte negative Formulierungen<br />

bei der ärztlichen Aufklärung<br />

vor einer Behandlung oder Verordnung.<br />

So wurde festgestellt, dass es<br />

einen Unterschied in der Befindlichkeit<br />

der Patienten machte, ob der Arzt im<br />

Patientengespräch die positiven oder<br />

die negativen Wirkungen eines Medikamentes<br />

betonte. In einer Studie zur<br />

Untersuchung der Wirkung von Beta-<br />

Blockers bei Patienten mit koronarer<br />

Herzkrankheit erhielt eine Gruppe<br />

keine Angaben über Medikament und<br />

Nebenwirkungen, eine zweite Gruppe<br />

bekam zwar Informationen über<br />

das Medikament, nicht aber über eine<br />

mögliche Auswirkung auf eine sexuelle<br />

Störung, die dritte Gruppe erhielt Informationen<br />

zum Medikament und zu<br />

einer möglichen sexuellen Dysfunktion.<br />

Wen wundert‘s? Die dritte Gruppe<br />

klagte am meisten über sexuelle Stö-<br />

rungen, nämlich mit 32 Prozent. In der<br />

mittleren Gruppe waren es 13 Prozent,<br />

in der Gruppe der „Unwissenden“ waren<br />

es sogar nur acht Prozent.<br />

Nebenwirkungen von Medikamenten<br />

werden häufiger dann empfunden,<br />

wenn der Patient und der Behandler<br />

diese Nebenwirkungen erwarten. Nun<br />

würde niemand ernsthaft verlangen,<br />

dass Ärzte nicht mehr über die Krankheit,<br />

die ein Patient hat, oder über die<br />

Nebenwirkungen einer Behandlung<br />

aufklären sollten. Schließlich haben<br />

Ärzte eine Aufklärungspflicht. „Unter<br />

diesem Aspekt“, so Häuser, „ist es aber<br />

dringend erforderlich, dass Ärzte und<br />

Pfleger sehr bewusst und sorgsam<br />

kommunizieren – und zwar sowohl<br />

verbal als auch nonverbal. Patienten<br />

sind für negative Suggestionen, vor<br />

allem in existenziell bedrohlichen Situationen,<br />

stark empfänglich. Sie sind<br />

anfällig für Missverständnisse durch<br />

wortwörtliches Verstehen, doppeldeutige<br />

Worte und negative Suggestionen.“<br />

Bewusste Kommunikation<br />

So sollte sich ein Arzt also genau<br />

überlegen, ob er zum Patienten sagt:<br />

„Wir haben nach Metastasen gesucht<br />

– der Befund war negativ.“ Das<br />

heißt nichts anderes als: wir haben keine<br />

Metastasen gefunden. Auch wenn<br />

diese Aussage von der Sache her und<br />

in der Medizinersprache korrekt – und<br />

für den Patienten sogar überaus positiv<br />

ist, kann der Arzt nicht ausschließen,<br />

dass der Satz falsch verstanden<br />

wird. Auch Aussagen wie: „Sie sind ein<br />

Risiko patient“ oder „Sie sollten über-<br />

KLINIKINFO<br />

5<br />

Nocebo – wenn negative Erwartungen krank machen<br />

rivat-Dozent Dr. Winfried Häuser, Leiender<br />

Arzt der Psychosomatik in der<br />

nneren Medizin I des <strong>Klinikum</strong>s Saarrücken,<br />

beschäftigt sich mit der Ausirkung<br />

von Erwartungshaltungen<br />

uf die Befindlchkeit von Patientinnen<br />

nd Patienten.<br />

ei Ultraschalluntersuchungen ist<br />

es wie in der Formel 1: Der Erfolg<br />

ängt vom Fahrer, respektive dem<br />

ntersucher – und vom Auto, also<br />

em Ultraschallgerät, ab. Die Klinik<br />

ür Innere Medizin I im <strong>Klinikum</strong><br />

aarbrücken verfügt seit Juli über das<br />

beste Auto im Feld“. Mit dem neuen<br />

igh-End Ultra schallgerät kann man<br />

ewebeveränderungen im Bauchaum<br />

nicht nur früher und sicherer<br />

rkennen, sondern auch mit Hilfe eies<br />

computergestützten Navigationsystems<br />

extrem präzise punktieren.<br />

ie bei der Computertomographie<br />

CT) kann man durch die Gabe eines<br />

ontrastmittels Blutgefäße und Blutersorgung<br />

darstellen und damit gutrtige<br />

von bösartigen Veränderungen<br />

esser unterscheiden. Das Kontrastittel<br />

ist auch für Patienten geeignet,<br />

ie auf Röntgen kontrastmittel allergisch<br />

reagieren oder nierenkrank sind.<br />

„Wir können mit dem neuen Gerät<br />

auch bei unklaren Gewebeveränderungen<br />

eine Diagnose stellen, die im<br />

CT oder im Kernspin nicht differenziert<br />

werden können“ erklärt Oberärztin<br />

Dr. Sibylle Lehnen. „Die computergestützte<br />

Navigation erlaubt es, kleinste<br />

Veränderungen sicher zu punktieren<br />

und die richtige Diagnose frühzeitig zu<br />

stellen.“<br />

Die Medizinische Klinik I des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong> ist die einzige gastroenterologische<br />

Abteilung im Saarland,<br />

die über diese neue Methode der<br />

Navigation für ultraschallgesteuerte<br />

Punktionen verfügt. Die Anschaffung<br />

erfolgte, um Patienten mit Lebererkrankungen<br />

und mit Tumoren im Bauchraum<br />

in einer Abteilung alle maßgeblichen<br />

Verfahren der Diagnostik und<br />

Therapie in bestmöglicher Qualität zur<br />

Verfügung stellen zu können.<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

PD Dr. Winfried Häuser,<br />

Leitender Arzt der Psychosomatik in der<br />

Inneren Medizin I des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

haupt nichts Schweres mehr tragen,<br />

sonst sind Sie am Schluss gelähmt“<br />

können nachweislich negative Erwartungen<br />

und damit eine Verschlimmerung<br />

der Krankheit bewirken.<br />

Fazit: „Worte sind das mächtigste<br />

Werkzeug, über das ein Arzt verfügt.<br />

Worte können allerdings – wie ein<br />

zweischneidiges Schwert – sowohl tief<br />

verletzen als auch heilen“ (Nobelpreisträger<br />

und Herzforscher Bernard Lown,<br />

in: „Die verlorene Kunst des Heilens“).<br />

INFO<br />

Innere Medizin I<br />

Telefon 0681/963-2531<br />

Psychosomatik<br />

Telefon 0681/963-<strong>20</strong>21<br />

Mehr Sicherheit durch hochauflösenden Ultraschall<br />

Dieses Gerät verbessert die Genauigkeit bei ultraschallgesteuerten Punktionen durch die<br />

3D-Navigation. Somit kann auch in schwierigen Situationen ein sicheres und aussagekräftiges<br />

Punktionsergebnis erzielt werden, auf unserem Foto die beiden Oberärzte Dr.Sybille Lehnen und<br />

Dr. Klaus Radecke bei einer Untersuchung


KLINIKINFO<br />

6<br />

Wundnetz Saar gegründet<br />

Chefarzt der Gefäßchirurgie des <strong>Klinikum</strong>s im Koordinatorenteam<br />

Im Koordinatorenteam: der Chefarzt der Klinik<br />

für Gefäßchirurgie, PD Dr. Thomas Petzold<br />

s beginnt mit kalten Füßen<br />

und einem tauben Gefühl in<br />

en Beinen. Bei längeren Spazierängen<br />

treten krampfähnliche<br />

uskelschmerzen auf. Betroffene bleien<br />

stehen, bis der Schmerz nachlässt.<br />

Schaufensterkrankheit“ nennt der<br />

olksmund diese Erkrankung. Mediiner<br />

sprechen von Arteriosklerose in<br />

en Beinen oder peripherer Arterieller<br />

erschlusskrankheit (pAVK). Ursache<br />

ind Durchblutungsstörungen der Exremitäten<br />

als Folge von Verschlüssen<br />

der Stenosen (Verengungen) der die<br />

eine versorgenden Arterien. Die Folge<br />

ind starke Schmerzen in den Beinen.<br />

m diese Pein zu vermeiden, bewegen<br />

ich die Betroffenen immer weniger.<br />

o riskieren sie jedoch, dass sich der<br />

ustand ihrer Gefäße bis hin zu einem<br />

erzinfarkt oder einer Amputation<br />

apide verschlechtert.<br />

„Besserung verspricht auch in dieer<br />

Phase noch gezielter Gefäßsport“,<br />

eiß Chefarzt PD Dr. Thomas Petzold.<br />

as ist Gehtraining mit eingebauten<br />

ymnastischen Übungen unter Aneitung<br />

einer ausgebildeten Trainerin.<br />

ie Klinik für Gefäßchirurgie und Enovaskuläre<br />

Chirurgie des <strong>Klinikum</strong>s<br />

aarbrücken arbeitet in diesem Bereich<br />

ng mit dem TuS St. Arnual zusammen.<br />

inmal wöchentlich, immer montags<br />

m 16 Uhr, trainieren Frauen und<br />

änner zwischen 50 und 85 Jahren in<br />

er Turnhalle Hohe Wacht 60 Minuten<br />

ang unter Anleitung der lizenzierten<br />

Fachübungsleiterin Margit Kleber;<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Gehtraining hilft<br />

Seit kurzem gibt es auch im Saarland<br />

eine Initiative „Wundnetz<br />

Saar“, an der sowohl niedergelassene<br />

ÄrztInnen als auch Krankenhausärzte<br />

und -pflegekräfte beteiligt<br />

sind. Vom <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> ist<br />

PD Dr. Thomas Petzold, Chefarzt der<br />

Gefäßchirurgie, im Koordinatorenteam.<br />

„Ziel des Wundnetzes ist eine<br />

therapeutisch und ökonomisch effizientere<br />

Versorgung von chronischen<br />

Wunden, die zu einer verkürzten Heildauer<br />

führt“, erklärt Petzold.<br />

Das Wundnetz Saar strebt eine fachübergreifende<br />

vernetzte Zusammenarbeit<br />

zwischen stationärer und<br />

ambulanter Pflege, Arztpraxen und<br />

Krankenhäusern an. Angehörige,<br />

Gefäßsport für Menschen mit Schaufensterkrankheit<br />

regel mäßig schauen auch Ärzte des<br />

<strong>Klinikum</strong>s vorbei. Und damit niemand<br />

überfordert wird, wird vor und nach<br />

jeder Übungsstunde der Blutdruck<br />

gemessen und nach dem Befinden befragt.<br />

Alles wird genau dokumentiert.<br />

In einem zehnminütigen Aufwärmtraining<br />

werden Zehen, Füße und Beine<br />

beweglich gemacht und durch Herz-<br />

Kreislauftraining eine erste verstärkte<br />

Durchblutung angeregt. Die Muskulatur<br />

und das Herz-Kreislaufsystem werden<br />

auf die kommende Belastung vorbereitet.<br />

Mit Bällen, Reifen oder Seilen<br />

wird der ganze Körper in die Bewegung<br />

einbezogen. Dabei werden Koordination,<br />

Beweglichkeit und Kraft geschult.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf dem Training<br />

der Ausdauer (Gehtraining), abgestimmt<br />

auf die Leistungsfähigkeit jedes<br />

Einzelnen. Mit einer Spiel-/Entspannungsphase<br />

klingt die Stunde aus.<br />

Margit Kleber, die seit Jahren als<br />

Übungsleiterin im Rehasport arbeitet,<br />

erklärt: „Mit diesem Mix an Übungen<br />

wollen wir erreichen, dass die<br />

Beinmuskeln besser mit Sauerstoff<br />

versorgt werden, um so langsam die<br />

Geh strecken zu erhöhen. Schließlich<br />

regt Bewegung den Körper an, auch<br />

Umgehungskreisläufe für verengte<br />

oder verstopfte Gefäße zu bilden. Außerdem<br />

sollen die Koordination, Flexibilität,<br />

dynamische Kraft und Ausdauer<br />

verbessert werden. Und natürlich<br />

macht Sport unter Gleichgesinnten<br />

auch mehr Spaß.“<br />

Physiotherapeuten, Podologen, Orthopädieschuhmacher<br />

und -techniker<br />

sollen in das Netz einbezogen werden.<br />

Und auch das Know-how von Produktherstellern,<br />

Homecareunternehmen,<br />

Sanitätsfachhandel, Apotheken und<br />

Kostenträgern soll mit einfließen.<br />

Durch eine kompetente und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit aller<br />

den Patienten behandelnden und betreuenden<br />

Fachbereiche soll der Patient<br />

mit chronischen Wunden die optimale<br />

Versorgung erhalten. Außerdem<br />

wird die Kompetenz der Mit glieder<br />

und der beteiligten Partner durch<br />

Schulungen, Workshops und Demonstrationen<br />

sowie regelmäßige<br />

Fachvorträge gefördert.<br />

Übrigens: Die Wirkung des gezielten<br />

und regelmäßigen Gehtrainings ist<br />

wissenschaftlich belegt. Nach drei<br />

Monaten intensivem Training können<br />

Betroffene schmerzfrei doppelt so weit<br />

gehen wie zuvor. Spaziergänge haben<br />

diesen Effekt nicht. Hinzu kommt, dass<br />

Bewegungsmangel neben Rauchen,<br />

Diabetes und Bluthochdruck einen<br />

Risikofaktor für eine pAVK darstellt. Erfahrungsgemäß<br />

bewegt sich jemand<br />

nach der Diagnose ohne Anleitung<br />

und Gruppe nicht plötzlich mehr als<br />

vorher. Damit das Training langfristig<br />

Sinn macht, sollten Betroffene auf das<br />

Rauchen verzichten und – wenn nötig –<br />

Gewicht reduzieren.<br />

Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung<br />

und Definition von Standards zur<br />

Wundversorgung . Dabei geht es um<br />

Beratung, Anleitung und Schulung<br />

von PatientInnen mit chronischen<br />

Wunden und deren Angehörigen, die<br />

Förderung und Erhaltung der Lebensqualität<br />

von Patienten mit chronischen<br />

Wunden, die Abstimmung und<br />

Zusammenarbeit mit den Fachverbänden<br />

und -organisationen sowie anderen<br />

Wund zentren im Bundesgebiet.<br />

INFO<br />

Gefäß- und Endovaskuläre<br />

Chirurgie<br />

Telefon 0681/963-2921<br />

Sie hat viel Erfahrung als Übungsleiterin im Gefäß- und Rehasport: Margit Kleber,<br />

INFO<br />

Nähere Informationen<br />

zum Gefäßsport<br />

gibt es beim TuS St. Arnual,<br />

Manfred Breit, 1.Vorsitzender,<br />

Telefon 0681-854425<br />

Margit Kleber, Übungsleiterin,<br />

Telefon 06893-5575<br />

www.tus-st-arnual.de<br />

E-mail: info@tus-st-arnual.de<br />

Gefäßchirurgie:<br />

Telefon 0681/963-2921


Bei Herzinfarkt zählt jede Minute<br />

Häufigster Vorbote: Enge in der Brust – Hilfe durch Stents<br />

eim Herzinfarkt zählt jede Minute,<br />

weiß der Kardiologe. Deshalb<br />

sollten auch Laien die Herzdruckmassage<br />

beherrschen und – wenn vorhanden<br />

– die automatisierten externen<br />

Defi brillatoren (AED), die sich oft in<br />

öffentlichen Gebäuden befinden, bedienen<br />

können, um damit Leben zu<br />

retten. Allerdings sollte die Therapie<br />

unbedingt innerhalb von fünf Minuten<br />

einsetzen und sofort die 112 oder<br />

die 19222 (Mobiltelefon: 0681/19222)<br />

gewählt werden.<br />

Prof. Dr. Görge ist sich sicher: „Wenn<br />

es gelingt, das Herz wieder in Takt<br />

zu bringen, stehen die Chancen auf<br />

ein Überleben gut.“ Die Akutversorgung<br />

nach Gefäßverschlüssen am<br />

Herzen habe sich enorm verbessert.<br />

„Verschlossene Gefäße können wir<br />

im Herzkatheterlabor bei mehr als 95<br />

Prozent aller Behandelten wieder öffnen.<br />

Fast immer bekommt der Patient<br />

dann eine Metallstütze eingesetzt, um<br />

das Gefäß dauerhaft frei zu halten.<br />

Mit diesen Stents erreichen wir eine<br />

Verbesserung der Pumpfunktion und<br />

eine Verringerung der Sterblichkeit<br />

nach dem Herzinfarkt“, sagt der Herzspezialist.<br />

Allerdings rufen die meisten Patienten<br />

den Notarzt viel zu spät – und<br />

verlieren so wertvolle Zeit. Die Gründe<br />

dafür kennt der Notfallmediziner. „Einige<br />

Patienten verharmlosen die Beschwerden.<br />

Warten, bis sie unerträglich<br />

werden. Bei Herzschmerzen in der<br />

Nacht gehen manche lieber erst am<br />

Morgen zu ihrem Hausarzt.“ Zudem<br />

seien Infarkte nicht immer mit starken<br />

Schmerzen verbunden, etwa dann,<br />

wenn durch Diabetes feinste Schmerzrezeptoren<br />

in den Geweben um das<br />

Herz abgestorben seien. Untypische<br />

PRÄVENTION<br />

Prof. Dr. Günter Görge hat <strong>20</strong>07<br />

im Saarland die erste Chest Pain unit,<br />

eine Einheit zur 24-Stunden-Abklärung<br />

von Brustschmerzen und Herzinfarkten,<br />

gegründet. Seit <strong>20</strong>09 ist sie zertifiziert.<br />

Symptome würden oft auch als Magenbrennen<br />

oder Halsweh verkannt.<br />

Dabei entwickelt sich ein Herzinfarkt<br />

nicht von heute auf morgen. Er ist fast<br />

immer das Ergebnis jahrelanger Herzkranzgefäß-Veränderungen,<br />

die unter<br />

dem Begriff „koronare Herzkrankheit“<br />

zusammengefasst werden. Typisch<br />

für dieses Krankheitsbild sind Verengungen<br />

der Herzkranzgefäße, hervorgerufen<br />

durch cholesterinhaltige Ablagerungen<br />

an ihren Wänden. Diese<br />

so genannten Plaques verengen den<br />

Gefäßinnenraum mit der Zeit immer<br />

mehr. So bilden sich Stenosen (Engstellen),<br />

die der Blutstrom nicht mehr ungehindert<br />

passieren kann. Der Betroffene<br />

spürt diese Verengung allerdings<br />

Unklare Brustschmerzen abklären lassen<br />

erst, wenn sie mehr als 70 Prozent des<br />

Gefäßes umfasst. Es kommt zur Angina<br />

pectoris oder Herz enge. Sie bereitet<br />

in abgeschwächter Form ähnliche Beschwerden<br />

wie ein Herzinfarkt: Brustschmerzen,<br />

Atemnot, Übelkeit. Und ist<br />

seine häufigste Vorbotin. Schon beim<br />

geringsten Verdacht ist es deshalb angemessen,<br />

den Notarzt zu rufen.<br />

„Dabei soll unbedingt das Wort<br />

Herzinfarkt fallen“, sagt der Kardiologe.<br />

Wichtig ist es dann, Ruhe zu bewahren,<br />

den Kranken mit erhöhtem<br />

Oberkörper zu lagern. „Wer einmal<br />

einen Infarkt hatte, bleibt lebenslang<br />

anfällig für einen weiteren“, warnt<br />

Herzspezialist Prof. Dr. Görge. Daher<br />

ist die Vorbeugung vor erneuten Verschlüssen<br />

lebensnotwendig. Nur der<br />

richtige Lebenswandel, gesunde Ernährung,<br />

moderne Medikamente und<br />

regelmäßige Kontrolluntersuchungen<br />

können die Gefahr für weitere Infarkte<br />

minimieren. „Wenn das richtige Verhalten<br />

zwei, drei Wochen lang eingeübt<br />

und immer wieder erklärt wird, so<br />

ist die Chance hoch, dass die Patienten<br />

dies in ihren Alltag übernehmen“, ist<br />

sich Prof. Dr. Görge sicher. Im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> sorgen die Ärzte dafür,<br />

dass die Patienten nach einem Herzinfarkt<br />

in die Reha-Klinik und danach in<br />

eine Herzsportgruppe gehen können.<br />

INFO<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

In Deutschland erleiden täglich 800 Menschen einen Herzinfarkt, für ein Fünftel ist der Herzinfarkt tödlich. Zum Herzinfarkt<br />

kommt es, wenn das Herz kein Blut mehr pumpt, weil ein Blutgerinnsel die Herzkranzarterie verstopft und dem<br />

Organ den Sauerstoff raubt, erklärt der Chefarzt der Kardiologie des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong>, Prof. Dr. Günter Görge, der<br />

auch Ärztlicher Leiter des bodengebundenen Notarztstandortes auf dem Winterberg ist.<br />

Weitere Infos unter<br />

Telefon 0681/963-2434<br />

Brustschmerzeinheit/<br />

Herzinfarktzentrum<br />

Telefon 0681/963-1919<br />

Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> hat <strong>20</strong>07 als erstes Krankenhaus im Saarland eine Einheit zur Abklärung von unklaren Brustschmerzen<br />

eingerichtet. Die Brustschmerzeinheit (auch: Chest Pain Unit) ist die Anlaufstelle für alle Patienten mit unklaren<br />

akuten Brustschmerzen – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Die Brustschmerzeinheit des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

ist seit Juli <strong>20</strong>09 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert, gerade wurde sie wieder neu zertifiziert.<br />

Durch das Zusammenspiel mit den anderen Fachabteilungen des <strong>Klinikum</strong>s können hier auch alle anderen Ursachen (orthopädische,<br />

psychosomatische, Beschwerden der inneren Organe ...) schnell erkannt und behandelt werden. Im Zweifelsfall<br />

hilft das superschnelle Herz-CT weiter, das neben dem Herzen auch die Lunge, die Lungengefäße und die Körperschlagader<br />

abbildet. Notfälle wenden sich an die Rettungsleitstelle unter Telefon 112 oder 19222 (Mobiltelefon: 0681/19222).<br />

KLINIKINFO<br />

7<br />

Leben retten mit dem<br />

Mobiltelefon<br />

Als Smartphone – Besitzer kennen<br />

Sie sicher die kleinen Programme,<br />

mit denen Sie die Funktionalität Ihres<br />

Geräts erweitern können. Eine<br />

solche App gibt es jetzt auch von<br />

der deutschen Herzstiftung für das<br />

iPhone. Sie soll Sie beim Erkennen<br />

der Symptome eines Herzinfarkts<br />

sicherer machen und Ihnen beim<br />

Umgang mit Notsituation helfen.<br />

Die App (Abkürzung für engl. „Application“:<br />

Anwendung) mit über<br />

<strong>20</strong> anschaulichen grafischen Abbildungen<br />

informiert Laien über die<br />

häufigsten Herzinfarkt-Alarmzeichen<br />

und hilft, die infarkttypischen<br />

Symptome schnell und richtig zu<br />

deuten. Auch stellt die App die überlebenswichtige<br />

Herzdruckmassage<br />

dar und gibt dazu in kurzen Sätzen<br />

konkrete Handlungsanweisungen.<br />

Das Besondere an der Anwendung<br />

ist, dass sie den direkten Notruf<br />

112 ermöglicht und so keine lebensrettende<br />

Zeit verloren geht. Die<br />

Herznotfall-App ist auch für andere<br />

Smartphone-Systeme (Android)<br />

geplant.<br />

Die Herznotfall-App für das iPhone<br />

steht kostenlos zum Download bereit<br />

unter:http://itunes.apple.com/de/<br />

app/herzstiftung-app/id540338564<br />

REHA<br />

Herzsport<br />

auf Überweisung<br />

Der ehemalige Chefarzt der Kardiologie<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong>,<br />

Prof. Dr. Klaus Zwirner, betreut in<br />

<strong>Saarbrücken</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband<br />

e.V. Herzsportgruppen.<br />

Sie finden montags,<br />

mittwochs und freitags um 17 Uhr,<br />

mittwochs und freitags auch um<br />

18 Uhr in der Turnhalle des Gymnasiums<br />

am Schloss, Talstraße, 66119<br />

<strong>Saarbrücken</strong>, statt. Die Gruppen<br />

werden nach den Kriterien Diagnose,<br />

Alter und Gesundheitszustand (Fitness)<br />

eingeteilt.<br />

Interessierte sollten eine ärztliche<br />

Verordnung für den Rehabilitationssport<br />

in Herzgruppen<br />

mitbringen; außerdem eine Kopie<br />

des letzten Krankenhausberichtes<br />

mit Befunden.<br />

Anmeldung und Information:<br />

Jola Bauer, Innere Medizin II des<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong>,<br />

Telefon 0681/963-32571


KLINIKINFO<br />

8<br />

In den vergangenen zehn Jahren haben<br />

neue Entwicklungen im Bereich<br />

der Technologie und der Medikamente<br />

die Behandlungsmöglichkeiten in<br />

der Augenheilkunde grundlegend verändert.<br />

Neue Verfahren und Operationsmöglichkeiten<br />

haben Einzug in die<br />

tägliche Routine genommen, die vor<br />

Jahren nicht mal vorstellbar waren.<br />

Für Krankheitsbilder, die früher nicht<br />

heilbar waren, wurden erfolgversprechende<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

entwickelt. Prof. Dr. Christian Teping,<br />

Chefarzt der Augenklinik, stellt Ihnen<br />

einige dieser neuen Verfahren vor.<br />

Medikamenteninjektion bei<br />

feuchter Maculadegeneration<br />

Das im höheren Alter sehr häufig vorkommende<br />

Krankheitsbild der feuchten<br />

Maculadegeneration führte früher unweigerlich<br />

zur hochgradigen Sehminderung<br />

oder zur Erblindung; durch die<br />

Entwicklung hochaktiver Medikamente<br />

lässt sich heutzutage der Krankheitsverlauf<br />

deutlich verzögern oder sogar komplett<br />

stoppen; dabei wird der Wirkstoff<br />

bei wiederholten operativen Medikamenteninjektionen<br />

in das Augeninnere<br />

eingebracht. In den meisten Fällen kann<br />

so eine drohende Erblindung verhindert<br />

werden.<br />

Operative Verfahren<br />

bei Erkrankungen der Netzhaut<br />

und des Glaskörpers<br />

Auch die operativen Behandlungsmöglichkeiten<br />

bei Erkrankungen der<br />

Netzhaut und des Glaskörpers haben<br />

sich in den letzten drei Jahren komplett<br />

geändert; aus früher durchgeführten<br />

sehr umfangreichen und belastenden<br />

Operationen sind minimal-invasive<br />

Eingriffe – Stichwort: Mikrochirurgie –<br />

geworden, die zum einen den Patienten<br />

weniger belasten und zum anderen ein<br />

rascheres und meist auch besseres Funktionsergebnis<br />

zur Folge haben. Dank der<br />

Weiterentwicklung der Oberflächenbearbeitung<br />

von Metallen konnten die<br />

Operationsinstrumente immer mehr<br />

verfeinert werden. Aus plumpen, groben<br />

und unzuverlässigen Instrumenten<br />

wurden hochpräzise und zuverlässige<br />

Schneidwerkzeuge. Der Durchmesser<br />

der Instrumente wurde ständig kleiner,<br />

wodurch auch die Operationsstelle verkleinert<br />

werden konnte, nahtlos verheilt<br />

und die Komplikationsrate sank.<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Bahnbrechende Neuerungen<br />

in der Augenheilkunde<br />

Prof. Dr. Christian Teping, Chefarzt der Augenklinik (rechts): „In den letzten Jahren hat sich enorm viel<br />

getan – viele heute an gewandte Verfahren und Operationsmöglichkeiten waren vor zehn Jahren nicht<br />

mal vorstellbar.“<br />

Effektivere Behandlung<br />

diabetischer Augenerkrankungen<br />

Diabetische Netzhaut- und Glaskörpererkrankungen<br />

lassen sich neben<br />

der bereits lange bestehenden Laserbehandlung<br />

durch Injektion hochaktiver<br />

Medikamente in den Glaskörperraum<br />

des Auges effektiver behandeln; insbesondere<br />

die genau in der Mitte gelegene<br />

Netzhautschwellung bei der Diabeteserkrankung<br />

war früher gefürchtet.<br />

Durch wiederholte Wirkstoffeinspritzungen<br />

vor die Netzhaut, gegebenenfalls<br />

kombiniert mit einer Laserbehandlung<br />

oder auch einer minimalinvasiven<br />

Netz hautoperation, lässt sich auch dieses<br />

gefürchtete Krankheitsbild mit guten<br />

Chancen heute besser behandeln.<br />

Canaloplastik –<br />

ein neues Operationsverfahren<br />

beim Grünen Star<br />

Weniger belastend, patientenschonend,<br />

komplikationsärmer und<br />

dabei höchst effektiv sind die neuen<br />

Operationsmethoden beim Grünen<br />

Star (Glaukom). Neben mehreren laserchirurgischen<br />

und konventionellen<br />

Operationsmethoden hat sich insbesondere<br />

die Schienung und Dehnung<br />

des Abflusskanals im Augeninneren<br />

mittels eines lasergesteuerten Microkatheters<br />

(„Canaloplastik“) bewährt. In<br />

den meisten Fällen gelingen mit dieser<br />

Operationsmethode eine gute Augendruckeinstellung<br />

und eine Reduktion<br />

der notwendigen Tropfenbehandlung.<br />

Schnellere und bessere<br />

Ergebnisse bei Hornhauterkrankungen<br />

Auch im Bereich der modernen<br />

Chirurgie von Hornhauterkrankungen<br />

haben sich aktuell wesentliche<br />

Veränderungen ergeben:<br />

In etwa 40 Prozent der schweren<br />

Hornhauterkrankungen, bei denen<br />

bisher eine komplette Hornhaut-Transplantation<br />

die einzige Operationsmöglichkeit<br />

war, bietet ein neues schonenderes<br />

Verfahren eine deutlich geringere<br />

Patientenbelastung und sogar schnellere<br />

und bessere Behandlungsergebnisse.<br />

Bei dem so genannten DMEK-Verfahren<br />

(„Descemet Membrane Endothelial<br />

Keratoplastik“) wird nicht mehr die<br />

gesamte Hornhaut, sondern nur der erkrankte<br />

Teil der Hornhautinnenschicht<br />

– das so genannte Endothel – ersetzt.<br />

Dies ist eine ganz feine zelltragende<br />

Schicht an der Rückfläche der Hornhaut.<br />

Mit diesem Verfahren tritt im Vergleich<br />

zum kompletten Hornhautersatz<br />

eine sehr viel schnellere Sehverbesserung<br />

ein. Außerdem wird in<br />

der Folge auf Grund der fehlenden<br />

Nähte eine Hornhautverkrümmung<br />

vermieden. Wochen- und monatelange<br />

Heilungsverläufe wie bei einer kompletten<br />

Hornhaut-Transplantation ergeben<br />

sich bei diesem Verfahren nicht<br />

mehr. Bereits nach wenigen Tagen<br />

kommt es zu einer früher nicht möglichen<br />

Steigerung der Sehleistung.<br />

Künstliche Hornhaut bei<br />

schwersten Krankheitsfällen<br />

Neue Wege gibt es auch bei bisher<br />

hoffnungslosen Fällen von Hornhauterkrankungen.<br />

Menschen, bei<br />

denen die Augen nach schwersten<br />

Verätzungen oder Verbrennungen,<br />

Geschwüren oder Infektionen erkrankt<br />

sind, hatten bisher nach vergeblichen<br />

Hornhauttransplantationen keine<br />

Chance mehr auf die Wiedererlangung<br />

ihrer Sehfähigkeit. Dies hat sich nun<br />

durch die anspruchsvolle Einpflanzung<br />

der neu entwickelten sogenannten<br />

Boston-Keratoprothese geändert.<br />

Durch die Übertragung dieser künstlichen<br />

Hornhaut (Keratoprothese)<br />

können schwerst erkrankte Augen ein<br />

verwertbares Sehen zurückgewinnen.<br />

Grauer Star: Sonderlinsen<br />

gleichen Fehlsichtigkeit aus<br />

Für viele Menschen von Interesse<br />

sind auch die aktuellen Entwicklungen<br />

bei der Operation des Grauen Stars.<br />

Durch immer weiter entwickelte Implantate<br />

lässt sich durch Operation des<br />

Grauen Stars nicht nur die störende<br />

Eintrübung beseitigen, sondern auch<br />

eine bestehende Fehlsichtigkeit wie<br />

Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder<br />

Hornhautverkrümmung korrigieren.<br />

Dies geschieht mit sogenannten Sonderlinsen,<br />

welche im Augeninneren<br />

wie eine Kontaktlinse die vorhandenen<br />

Sehfehler ausgleichen können.<br />

Für den Patienten ergibt sich nach<br />

erfolgreicher Staroperation mit diesen<br />

Sonderimplantaten eine bessere Sehleistung<br />

ohne Brillenkorrektur als bei<br />

der Verwendung von Standard-Implantaten.<br />

Sogar die Alterssichtigkeit<br />

lässt sich durch die entsprechende<br />

Wahl der künstlichen Linse sehr gut<br />

korrigieren. Sonderlinsen sind allerdings<br />

für den Patienten zuzahlungspflichtig<br />

– auch wenn ein großer Teil<br />

der Kosten von der Krankenkasse<br />

erstattet wird.<br />

Laser- und linsenchirurgische<br />

Verfahren bei Fehlsichtigkeit<br />

Moderne Operationsmethoden sind<br />

übrigens vielfach auch von Interesse<br />

für Patienten, die gar keinen Grauen<br />

Star haben, sondern allein unter ihrer<br />

starken Fehlsichtigkeit leiden; dies ist<br />

z.B. bei hochgradiger Kurz- und Weitsichtigkeit<br />

oder auch störender Alterssichtigkeit<br />

der Fall. Auch für sie stehen<br />

inzwischen laser- oder linsenchirurgische<br />

Verfahren zur Verfügung, die die<br />

vorhandene Fehlsichtigkeit komplett<br />

beseitigen können.<br />

INFO<br />

Augenklinik<br />

Telefon 0681/9 63 - 2744


Wenn die Schulter schmerzt<br />

Erkrankungen an der Schulter durch Abnutzung bedingt: meistens ist die Ursache die Supra spinatussehne<br />

Die Schulter: Wenn das Zusammenspiel aus Knochen, Sehnen, Muskeln und Schleimbeuteln<br />

gestört ist, treten Beschwerden auf<br />

ie Schulter ist das beweglichste<br />

Kugelgelenk im menschlichen<br />

örper. Für die Funktion des Schulterelenks<br />

sind nicht nur die Knochen<br />

ichtig, sondern auch Muskeln, Sehen<br />

und Schleimbeutel. Das Zusamenspiel<br />

zwischen diesen und den<br />

m Gelenk beteiligten Knochen ist<br />

omplizierter als an den übrigen Geenken<br />

des Körpers und in vieler Hinicht<br />

störanfällig.<br />

Oft langer Verlauf<br />

Fast jeder Mensch leidet irgendwann<br />

mal in seinem Leben unter<br />

unklaren Schmerzen in den Schultergelenken.<br />

Diese Schmerzen treten<br />

meist ohne äußere Ursache auf, können<br />

manchmal von kleinen Bagatellverletzungen<br />

(Prellungen, Zerrungen)<br />

eingeleitet werden und haben oft einen<br />

sehr langen Verlauf, der über viele<br />

Wochen und manchmal Monate geht.<br />

Die Schmerzen können dazu führen,<br />

dass Bewegungen, die mit der Rücknahme<br />

des Armes verbunden sind,<br />

wie z. B. beim Schließen des BHs oder<br />

beim Griff in die Gesäßtasche, sehr<br />

schmerzhaft und teilweise auch erheblich<br />

eingeschränkt sind. Häufig<br />

kommt es auch vor, dass der Nachtschlaf<br />

durch Schmerzen gestört wird,<br />

wenn man auf der Schulter liegt.<br />

Ursächlich für diese Probleme ist in<br />

90 bis 95 Prozent der Fälle die durch<br />

Abnutzung bedingte Veränderung<br />

in einer Sehne, die zwischen dem<br />

Oberarmkopf und dem knöchernen<br />

Dach des Schultergelenkes verläuft.<br />

Die Sehne heißt Supraspinatussehne<br />

und wird bereits sehr früh (im Alter<br />

zwischen und 30 und 40 Jahren)<br />

von degenerativen Veränderungen<br />

heimgesucht. Diese Veränderungen<br />

dehnen sich im Lauf der Zeit in der<br />

Sehnenstruktur aus, führen zu Verkalkungen<br />

und später zu kleinen Rissen.<br />

Prof. Dr. Ulrich Harland, Direktor des<br />

Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />

erklärt: „Die Risse treten in<br />

der Regel zwischen dem 50. und 60.<br />

Lebensjahr auf, werden immer größer<br />

und können bei der Gruppe der über<br />

80jährigen so groß sein, dass sie zwei<br />

bis drei Zentimeter des gesamten<br />

Sehnenumfanges ausmachen.“ Veränderungen<br />

der Sehne gehören so<br />

wie viele andere Dinge zum normalen<br />

Alterungsprozess.<br />

Nicht immer schmerzhaft<br />

Dieser Prozess führt allerdings<br />

nicht zwangsläufig und in allen Fällen<br />

zu Schmerzen. Erst durch eine Reihe<br />

ungünstiger Bedingungen kann<br />

es im Verlauf dieser Veränderungen<br />

zu schmerzhaften Zuständen kommen.<br />

Es ist wichtig zu wissen, dass<br />

auch eine Schulter mit ausgeprägten<br />

Kalkeinlagerungen in der Sehne gut<br />

funktionieren kann, ebenso wie eine<br />

Schulter mit Einrissen in der Supraspinatussehne.<br />

„Am ehesten kann man sich das<br />

Zusammenspiel der Sehnen und<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Muskeln am Schultergelenk wie die<br />

vielen Fäden bei der Bewegung einer<br />

Marionette erklären“, so Harland. „Ein<br />

geschickter Spieler wird es auch verkraften,<br />

wenn einer der Fäden gerissen<br />

ist. Er wird durch Umlernen der<br />

Bewegung wieder geschickt mit der<br />

Marionette umgehen können. Ähnlich<br />

ist es am Schultergelenk: Durch<br />

Krankengymnastik, Beweglichkeitstraining<br />

und Muskelaufbau kann eine<br />

einmal eingetretene Störung in vielen<br />

Fällen wieder zur normalen Funktion<br />

gebracht werden.“<br />

Bei Rissen, die relativ frisch und<br />

noch reparabel sind, besteht die Indikation,<br />

diese Risse zu reparieren und<br />

die Sehne zu nähen. Um hier eine<br />

richtige Indikation zu stellen, ist viel<br />

Erfahrung in der Schulterchirurgie<br />

erforderlich. Für die Diagnose dieses<br />

Krankheitsbildes ist eine fachärztliche<br />

Untersuchung erforderlich. Ein<br />

Röntgenbild ist notwendig, um auszuschließen,<br />

dass entzündliche Veränderungen,<br />

tumoröse Erkrankungen<br />

oder arthrotische Veränderungen des<br />

Schultergelenkes hinter diesen Problemen<br />

stecken. Ein Ultraschall oder<br />

eine kernspintomographische Untersuchung<br />

geben Auskunft über den<br />

Zustand der beteiligten Weichteilstrukturen,<br />

der Sehnen und Muskeln.<br />

Manchmal auch Arthrose<br />

In den – eher seltenen - Fällen, in denen<br />

eine vorliegende Arthrose zu einer<br />

Einengung des Raumes unterhalb<br />

des Schultereckgelenkes führt und die<br />

Supraspinatussehne dauerhaft eingeengt<br />

wird, kann es sein, dass sich<br />

der Zustand trotz krankengymnastischer<br />

Behandlung nicht bessert. Auch<br />

andere anatomische Veränderungen<br />

können zu einer Einengung führen, so<br />

dass die Supraspinatussehne dauerhaft<br />

Probleme macht und der Zustand<br />

nicht ausreichend verbessert werden<br />

kann. Dann sind minimal-invasive<br />

Operationen sinnvoll, die zu einer Erweiterung<br />

des Raumes unterhalb des<br />

Schultergelenks führen.<br />

Wenn sehr früh, z. B. durch Unfälle,<br />

Risse in der Supraspinatussehne auftreten<br />

und diese Risse sehr groß sind,<br />

so kann als Folge am Schultergelenk<br />

eine Arthrose entstehen. Arthrosen<br />

des Schultergelenkes und sehr große<br />

Risse können zu sehr starken Beschwerden<br />

führen, die nicht nur bei<br />

Bewegungen weh tun, sondern auch<br />

die Nachtruhe durch Schmerzen dau-<br />

KLINIKINFO<br />

9<br />

erhaft stören. In diesen Fällen besteht<br />

die Indikation zur Operation.<br />

Allerdings: Wenn alte Sehnenrisse<br />

vorliegen und der Riss sehr groß ist,<br />

kann diese Sehne nicht mehr genäht<br />

werden. Für diese Fälle ist eine so genannte<br />

„inverse Schulterprothese“<br />

sinnvoll. Die Prothese heißt Invers<br />

(umgekehrt) weil sie die Anordnung<br />

der Gelenkpfanne und des Kopfes vertauscht.<br />

Die Schulter ist ein Gelenk, das auf<br />

eine sehr gute Muskelfunktion und<br />

ein gutes Zusammenspiel der Muskeln<br />

angewiesen ist. Dies muss besonders<br />

dann berücksichtigt werden,<br />

wenn operative Maßnahmen durchgeführt<br />

werden. Prof. Dr. Harland<br />

weiß, dass hier ein Quäntchen Geduld<br />

und Ausdauer gefordert ist: „In allen<br />

Fällen, in denen Operationen durchgeführt<br />

werden, sind anschließende<br />

krankengymnastische Behandlungen<br />

erforderlich, die sich über mehrere<br />

Wochen oder Monate erstrecken.“<br />

Prof. Dr. Ulrich Harland, Direktor des<br />

Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie:<br />

„Bei der Behandlung von Schultergelenkserkrankungen<br />

sind dauerhaftes Training und<br />

Geduld gefordert.“<br />

INFO<br />

Zentrum für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Telefon 0681/963-2896


KLINIKINFO<br />

10<br />

in solcher Fehlbiss zeigt sich oft<br />

schon im Kindes- und Jugendalter.<br />

In der Regel wird dann versucht, die<br />

Fehlstellung mit einer kieferorthopädischen<br />

Behandlung (z.B. Kiefer spange)<br />

zu korrigieren. Ist die Fehlstellung<br />

aller dings so gravierend, dass an eine<br />

operative Korrektur gedacht werden<br />

muss, so wird diese in der Regel erst<br />

nach dem Abschluss des Wachstums<br />

durchgeführt, da erst dann die vollständige<br />

Ausprägung der Fehlstellung<br />

erreicht ist, weiß Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach,<br />

Chefarzt der Klinik für Mund-,<br />

Kiefer- und Gesichts chirurgie sowie<br />

Plastische Operationen des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong>.<br />

Zu hoch, zu tief, zu schmal,<br />

zu breit<br />

„Es gibt mehrere Formen einer<br />

Fehlstellung“, erläutert der leitende<br />

Oberarzt Dr. Dr. Herbert Rodemer. Die<br />

Experten sprechen von drei Fehlerachsen:<br />

Fehlstellungen können entweder<br />

in der „Transversalen“ (der<br />

Kiefer ist zu schmal oder zu breit),<br />

der „Sagittalen“ (der Kiefer ist zu weit<br />

vorn und oder zu weit hinten) oder<br />

der Vertikalen (der Kiefer ist zu hoch<br />

oder zu tief angelegt) bestehen.<br />

Und das ist nicht nur ein ästhetisches<br />

Problem. Eine falsche Belastung<br />

der Zähne könne zu frühzeitigem Ver-<br />

ie Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

des <strong>Klinikum</strong>s<br />

aarbrücken ist seit Jahren als „Handhirurgisches<br />

Zentrum“ von den Beufsgenossenschaften<br />

anerkannt. Seit<br />

er Übernahme der fachlichen Verantortung<br />

durch Chefarzt PD Dr. Christof<br />

eyer besteht wieder die volle Weiterildungsbefugnis<br />

der Ärztekammer,<br />

as die Ausnahmestellung in diesem<br />

pezialgebiet unterstreicht. So hat<br />

berarzt Christian Müller (46) die Weierbildung<br />

zum Handchirurgen bei der<br />

rztekammer des Saarlandes bestanen<br />

und darf offiziell diese begehrte<br />

usatzbezeichnung führen. Er ist seit<br />

993 als Arzt im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong><br />

ätig, im Jahr <strong>20</strong>00 machte er seinen<br />

acharzt als Unfallchirurg, seit <strong>20</strong>07 ist<br />

r Oberarzt im Zentrum für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie. Er beherrscht<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Hilfe bei Kieferfehlstellungen<br />

Enge Zusammenarbeit von Zahnarzt, Kieferorthopäde und Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg nötig<br />

Unter Kieferfehlstellungen – medizinisch Dysgnathien genannt – leiden Millionen<br />

Bundesbürger. Schon das Abbeißen eines Stück Brots kann Probleme machen,<br />

wenn die Zähne von Ober- und Unterkiefer nicht richtig aufeinander passen.<br />

lust führen, so Dr. Dr. Herbert Rodemer.<br />

Die Fehl- und Überbelastung der<br />

Kiefergelenke verursache oft hartnäckige<br />

Schmerzen. Die Kosten für die<br />

operative Korrektur der Fehlstellung<br />

werden von den Krankenkassen übernommen.<br />

Feinchirurgischer Eingriff<br />

Wenn eine Operation erforderlich<br />

wird, ist eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen der Kieferorthopädie und<br />

der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

wichtig. Mit einer kieferorthopädischen<br />

Vorbehandlung werden<br />

mit Hilfe herausnehmbarer oder festsitzender<br />

Spangen zunächst Fehlstellungen<br />

einzelner Zähne behandelt<br />

und die Zähne in eine optimale Position<br />

für die Operation gebracht. Die<br />

im Anschluss durchgeführte Fehlstellungs-Chirurgie<br />

korrigiert mittels seit<br />

vielen Jahren erprobter und bewährter<br />

OP-Techniken Fehlbisse, indem der<br />

Kiefer in jene Position gebracht wird,<br />

in der er sich befinden sollte, um später<br />

bestmöglich zubeißen zu können.<br />

Hierzu ist eine exakte Planung und<br />

Simulation an speziell angefertigten<br />

Gipsmodellen und Röntgenbildern<br />

erforderlich.<br />

Diese Eingriffe erfolgen durch die<br />

Mundhöhle ohne die früher üblichen<br />

aufwändigen Verdrahtungen. Sichtba-<br />

Unfallchirurgie bildet Handchirurgen aus<br />

spezielle Operationsmethoden einschließlich<br />

mikrochirurgischer Techniken,<br />

die es gerade in der Handchirurgie<br />

braucht. In diesem Rahmen ist er auch<br />

Ausbilder und Referent bei einem der<br />

etabliertesten Handchirurgischen<br />

Operationskurse in Deutschland am<br />

Universitätsklinikum in Gießen.<br />

Und nicht nur das: Die Handchirurgen<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

und der Klinik für Handchirurgie Bad<br />

Neustadt haben zusammen mit einer<br />

Tuttlinger Firma ein neues Implantatesystem<br />

entwickelt – speziell für die<br />

Behandlung von Fingerbrüchen. „Zum<br />

Wohle unserer Patienten sind viele unserer<br />

handchirurgischen Erfahrungen<br />

eingeflossen und technisch umgesetzt<br />

worden“, freut sich Chefarzt PD<br />

Dr. Meyer.<br />

Chefarzt Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach und Oberarzt Dr. Dr. Herbert Rodemer betonen<br />

die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Zahnärzten und Kieferorthopäden bei der<br />

Behandlung von Kieferfehlstellungen<br />

re äußere Hautschnitte sind nicht nötig.<br />

Es sind feinchirurgische Eingriffe mit<br />

höchster Präzision, die viel Erfahrung<br />

des Operateurs erfordern. Diese gehören<br />

aber heutzutage zur Routine<br />

in der modernen Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgie. Dr. Dr. Rodemer hat<br />

schon zahlreiche solcher Operationen<br />

mit Erfolg durchgeführt. Die Eingriffe,<br />

die unter Vollnarkose durchgeführt<br />

werden, dauern in der Regel zwei bis<br />

drei Stunden, der stationäre Aufenthalt<br />

in der Klinik vier bis fünf Tage.<br />

Hilfe bei Zahnengstellungen<br />

Wenn der Kiefer so schmal ist, dass<br />

nicht alle Zähne genügend Platz in der<br />

Zahnreihe haben, gibt es heute eine<br />

Lösung, bei der der Chirurg den Kieferorthopäden<br />

unterstützten kann:<br />

Mittels Distraktionsosteogenese –<br />

Chefarzt PD Dr. Christof Meyer führt das<br />

von den Berufsgenossenschaften anerkannte<br />

Handchirurgische Zentrum. Er ist in der<br />

Facharzt-Weiterbildung aktiv und ist an der<br />

Entwicklung besserer Implantate beteiligt.<br />

vergleichbar mit einem Expander –<br />

lässt sich heute der Kieferknochen<br />

in die Breite dehnen. Dabei wachsen<br />

Muskeln, Nerven und Gefäße mit.<br />

Den gewonnenen Platz nutzen die<br />

Kieferorthopäden aus, um Zähne, die<br />

man vorher vielleicht hätte entfernen<br />

müssen, perfekt in die Zahnreihe einzuordnen.<br />

Zähne müssen dann nicht<br />

mehr gezogen werden, um Zahnengstände<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie<br />

macht’s möglich, dass man auch<br />

bei Fehlstellungen „wieder kräftig<br />

zubeißen kann …“.<br />

INFO<br />

Mund-, Kiefer-,<br />

Gesichtschirurgie und<br />

Plastische Operationen<br />

Telefon 0681/9 63 - 23 31<br />

Oberarzt Christian Müller hat die Weiterbildung<br />

zum Handchirurgen erfolgreich<br />

absolviert<br />

INFO<br />

Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Telefon 06 81/9 63 - 24 81


Neue erfolgreiche Therapie der Harnrefluxerkrankung<br />

bei Kindern<br />

Beachtliche Erfolge in der Kinderurologie mit schonender Refluxunterspritzung<br />

Die Refluxerkrankung (medizinisch:<br />

„vesikoureteraler Reflux“) ist eine<br />

relativ häufig auftretende Entwicklungsstörung<br />

bei Kindern. Der natürliche<br />

Mechanismus, der den Rückfluss<br />

des Harns in die Niere verhindert, ist<br />

gestört, sodass Urin aus der Blase zurück<br />

in den Harnleiter oder die Niere<br />

gelangen kann.<br />

rsache ist ein entwicklungsbedingt<br />

verkürzter Harn leiter,<br />

odurch die Harnblase nicht auseichend<br />

abgedichtet werden kann.<br />

twa 60 Prozent der Kinder kommen<br />

it einem Reflux auf die Welt, bei den<br />

nter 5-jährigen besteht die Störung<br />

ur noch bei fünf Prozent. Nur bei<br />

a. einem Prozent der Kinder ist eine<br />

perative Behandlung erforderlich.<br />

Unerkannt und unbehandelt kann<br />

s zu dauerhaften Schädigungen der<br />

iere kommen. Um solche schweriegenden<br />

Spätfolgen zu verhindern,<br />

ollte eine Refluxerkrankung so früh<br />

ie möglich abgeklärt werden. Fieberafte<br />

Harnwegsinfekte bei Kindern<br />

önnen ein Hinweis sein: 30 bis 40 Proent<br />

der Kinder mit Harnwegsinfekten<br />

aben einen vesikoureteralen Reflux.<br />

Leider wird die Erkrankung oftmals zu<br />

spät diagnostiziert. So weisen <strong>20</strong> bis 30<br />

Prozent der Kinder bei der Diagnosestellung<br />

schon Narben in den Nieren auf.<br />

In der Kinderurologie des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong> werden Kinder mit dieser<br />

Entwicklungsstörung endoskopisch,<br />

das heißt mit der so genannten Schlüssellochtechnik,<br />

behandelt. Die Urologen<br />

im <strong>Klinikum</strong> arbeiten seit einiger Zeit<br />

mit einer neuen Behandlungsmethode,<br />

der minimalinvasiven Harnleiterunterspritzung<br />

– eine neue Behandlungsmethode,<br />

die aus Schweden kommt<br />

und saarlandweit einmalig ist.<br />

Schonende Schlüssellochtechnik<br />

Bisher behandelte man die betroffenen<br />

Kinder meist ausschließlich<br />

mit Antibiotika gegen die Harnwegsinfekte.<br />

Da es sich um eine Entwicklungsstörung<br />

handelt, bildete sich die<br />

Refluxerkrankung dann in den meisten<br />

Fällen mit der Zeit von alleine zurück.<br />

Doch die Antibiotika-Therapie birgt<br />

auf Dauer angewendet Risiken und<br />

wird von führenden Medizinern mit<br />

Skepsis betrachtet. So bemerkt Prof. Dr.<br />

Jens Möller, Chefarzt der Kinder klinik:<br />

„Bis heute liegen keine Studien über<br />

die Folgen einer Langzeitbehandlung<br />

mit Antibiotika im Kleinkindalter vor“.<br />

Wenn sich die Störung nicht von alleine<br />

zurückbildet, musste bisher operiert<br />

werden. Dabei wurde der Harnlei-<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

ter neu in die Blase eingepflanzt, um<br />

den Reflux in die Niere zu verhindern:<br />

Eine offene chirurgische Rekonstruktion<br />

mit einem operativen Eingriff in<br />

Vollnarkose, einem etwa 10-tägigen<br />

Aufenthalt in der Klinik war erforderlich.<br />

Der Urologe und Oberarzt Dr. Markus<br />

Pflips erklärt die neue minimal-invasive<br />

Methode so: „Bei der Refluxunterspritzung<br />

wird ein Gel eingespritzt.“<br />

Dr. Stephan Meessen, Chefarzt der<br />

Klinik für Urologie, urologische Onkologie<br />

und Kinderurologie, erklärt: „Für<br />

den kleinen Patienten ist die minimalinvasive<br />

Harnleiterunterspritzung<br />

weitaus schonender als ein offener<br />

chirurgischer Eingriff mit Skalpell. Und<br />

die Erfolgsrate der neuen OP-Methode<br />

ist beachtlich: In den meisten Fällen<br />

wird der Reflux in dem Augenblick, in<br />

dem die Harnleitermündung unterspritzt<br />

wird, sofort gestoppt.“<br />

Kinderurologische Konferenz<br />

Im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> arbeiten<br />

die Urologen und die Kinderärzte<br />

eng zusammen. Die Ärzte beider<br />

Kliniken treffen sich regelmäßig zur<br />

„kinderurolo gischen Konferenz“. Hier<br />

besprechen sie alle aktuellen Fälle: Wie<br />

sind die Symptome? Welche diagnostischen<br />

und therapeutischen Maßnahmen<br />

können ergriffen werden,<br />

KLINIKINFO<br />

11<br />

Sie kümmern sich gemeinsam um kinderurologische<br />

Fragestellungen – von links:<br />

Dr. Barbara Franz (betreut im Radiologischen<br />

Institut die Kinderradiologie), Prof.<br />

Dr. Jens Möller, Chefarzt des Zentrums für<br />

Kinder- und Jugendmedizin, stehend: Prof.<br />

Dr. Elmar Spüntrup, Chefarzt des Radiologischen<br />

Instituts, Claas Bartram, Assistenzarzt<br />

der Urologie, Dr. Stephan Meessen, Chefarzt<br />

der Urologie, Dr. Markus Pflips, Oberarzt der<br />

Urologie und Dr. Donald Wurm, Oberarzt der<br />

Kinderklinik.<br />

um dem Kind wirksam zu helfen? Die<br />

Urologen bieten mit ihrem speziellen<br />

Wissen und ihrer OP-Erfahrung eine<br />

optimale Ergänzung zur Erfahrung<br />

der Kinderärzte. Dr. Stephan Meessen<br />

weiß: „Wir Urologen bringen nicht nur<br />

unser Fachwissen ein, sondern auch<br />

unsere Technik. Und zwar sowohl im<br />

Falle einer Operation als auch bei der<br />

Untersuchung. So verfügen wir zum<br />

Beispiel über einen urodynamischen<br />

Blasenmessplatz zur Diagnose von<br />

Entleerungsstörungen der Blase.“<br />

INFO<br />

Zentrum für<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

Dr. Donald Wurm und<br />

Dr. Guido Holbeck<br />

Telefon 0681/963-2161<br />

oder<br />

Urologie (Bereich Kinderurologie)<br />

Dr. Markus Pflips und<br />

Dr. Claas Bartram<br />

Telefon 0681/963-2568


KLINIKINFO<br />

12<br />

Schnelle Hilfe bei Schlaganfall<br />

Thrombektomie ist ein neuartiges Verfahren,<br />

um Blutgerinnsel im Gehirn zu entfernen<br />

Prof. Dr. Elmar Spüntrup,<br />

Chefarzt der Radiologie des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong>: „Bei Gefäßverschlüssen in den<br />

großen Hirnarterien können wir jetzt mit dem<br />

Mikrokatheter das Blutgerinnsel entfernen.“<br />

eden Tag erleiden allein im Saarland<br />

etwa 13 Menschen einen<br />

Schlaganfall. Der Schlaganfall gehört<br />

inzwischen in Deutschland mit<br />

zu den häufigsten Ursachen für Tod<br />

oder bleibende Behinderung mit<br />

Pflege bedürftigkeit. Risikofaktoren<br />

sind Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Zuckerkrankheit, Rauchen<br />

und Herzrhythmusstörungen. Die<br />

Ursache ist eine plötzliche Durchblutungsstörung<br />

im Gehirn durch Verengungen,<br />

Verstopfungen oder eine<br />

Gehirnblutung durch einen Riss oder<br />

Platzen der Gehirngefäße. Wenn das<br />

Gehirn nicht mehr richtig durchblutet<br />

wird, die Sauerstoffzufuhr blockiert ist,<br />

kommt es zu einem Schlaganfall.<br />

Die Symptome sind vielfältig<br />

Je nach betroffenem Hirngefäß<br />

können Lähmungen von Gesicht,<br />

Arm oder Bein, Sprachstörungen,<br />

Seh störungen, Doppelbilder, Schluckstörungen,<br />

Verwirrtheit oder gar<br />

Bewusstlosigkeit auftreten. Alle diese<br />

Symptome haben aber eines gemeinsam:<br />

Sie entstehen plötzlich, von einer<br />

Sekunde auf die andere. Und dann ist<br />

Eile geboten. Denn durch den Sauerstoffmangel<br />

sterben pro Minute etwa<br />

zwei Millionen Gehirnzellen.<br />

Ist der Schlaganfall durch eine Gefäßverstopfung<br />

verursacht, so wird<br />

man das im Gefäß „verklumpte“ Blut<br />

mit einem Medikament versuchen<br />

wieder aufzulösen (Lyse). „Die Lyse ist<br />

jedoch nur erlaubt, wenn sich vorher<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Grotemeyer,<br />

Chefarzt der Neurologie, eröffnete 1996<br />

die erste Stroke Unit im Saarland. „Je früher<br />

ein Schlaganfallpatient in die Klinik kommt,<br />

desto besser können wir ihm helfen.“<br />

eine Blutung als Ursache des Schlaganfalls<br />

ausschließen lässt”, erläutert<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Grotemeyer, Chefarzt<br />

der Neurologie des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong>. Dafür ist eine Computertomographie<br />

vor der Medikation<br />

erforderlich.<br />

Aber: Die Therapie mit Gerinnungshemmer<br />

oder Blutverdünnungsmittel<br />

kann nur bis zu viereinhalb Stunden<br />

nach Beginn eines akuten Schlaganfalles<br />

eingesetzt werden. Hinzu kommt,<br />

dass die Erfolgsquote der Lyse therapie<br />

in manchen Fällen gering ist – wenn<br />

zum Beispiel die großen Gehirnarterien<br />

mit einem Blutgerinnsel verstopft sind,<br />

so der Neurologe Prof. Dr. Grotemeyer:<br />

„Wenn es nicht gelingt, das Blutgerinnsel<br />

medikamentös aufzulösen,<br />

weil es zu groß ist, gibt es seit einiger<br />

Zeit die Möglichkeit, das Blutgerinnsel<br />

direkt, also mechanisch, aus dem<br />

Gehirn zu entfernen.“<br />

Sechs Stunden Zeit<br />

„Das Zauberwort heißt Thrombektomie<br />

“, erklärt Prof. Dr. Elmar Spüntrup,<br />

Chefarzt des Instituts für Radiologie.<br />

Dieses Verfahren nutzt kleinste<br />

Katheter mit einem Durchmesser von<br />

weniger als 0,9 Millimetern. Von den<br />

Patienten, die einen Schlaganfall aufgrund<br />

einer verschlossenen großen<br />

Hirnarterie haben, können so etwa<br />

90 Prozent erfolgreich behandelt werden.<br />

Und es hat noch einen weiteren<br />

Vorteil: Das Zeitfenster für die Behandlung<br />

ist länger offen. Dieses Verfahren<br />

kann noch nach sechs Stunden erfolgreich<br />

angewendet werden. Nach dem<br />

Eingriff sind die betroffenen Patienten<br />

im wahrsten Sinne des Wortes „mit<br />

dem Schrecken davon gekommen“,<br />

denn sie sind oft schnell wieder relativ<br />

beschwerdefrei.<br />

„Selbst große Gerinnsel mit vollständigem<br />

Verschluss auch größerer<br />

Hirnarterien können mit Hilfe dieser<br />

Mikrokathetertechnik entfernt werden“,<br />

so der Neuroradiologe. Im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> konnten in den letzten<br />

Monaten schon 30 Patientinnen<br />

und Patienten mit diesem Verfahren<br />

erfolgreich behandelt werden.<br />

Bisher wird dieses Verfahren, auch<br />

wenn es seit einiger Zeit offiziell zugelassen<br />

ist, nur in wenigen Kliniken<br />

in Deutschland angeboten. Bei aller<br />

Euphorie – im Magazin „Spiegel“ wurde<br />

schon von einer „neuen Ära in der<br />

Therapie des Schlaganfalls“ gesprochen<br />

– muss dennoch ermahnt werden,<br />

bei den beschriebenen Symptomen<br />

schnell in die Klinik zu kommen.<br />

Denn für die meisten Schlaganfälle<br />

(85 bis 90 Prozent) gilt weiterhin das<br />

Zeitfenster von viereinhalb Stunden.<br />

„Time is brain – Zeit ist Hirn“. Je früher<br />

der Patient nach Beginn der Symptome<br />

ins Krankenhaus kommt, umso größer<br />

ist die Aussicht auf eine Wiedereröffnung<br />

der Gefäße. Ziel ist es, möglichst<br />

optimale Be dingungen für die Hirndurchblutung<br />

zu schaffen und dem<br />

Patienten das höchstmögliche Maß an<br />

Lebens qualität zurückzugeben.<br />

INFO<br />

„Stroke Unit“ – Schlaganfalleinheit<br />

Seit 1996 verfügt die Neurologie<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong> über<br />

eine Schlaganfall-Spezialstation<br />

(Stroke Unit) mit derzeit zehn<br />

Betten zur intensiven Schlaganfallbehandlung.<br />

Auf der Stroke<br />

Unit werden die Patienten rund<br />

um die Uhr durch ein spezialisiertes<br />

multidisziplinäres Team betreut–<br />

bestehend aus Ärzten, Pflegepersonal,<br />

Physiotherapeuten,<br />

Logopäden und Sozialarbeitern.<br />

Die Station ist nach den Kriterien<br />

der Deutschen Schlaganfall-<br />

Gesellschaft und der Stiftung<br />

Deutsche Schlaganfall-Hilfe als<br />

Überregionale Stroke Unit zertifiziert.<br />

Überregionale Stroke Units<br />

bezeichnen die höchste technische,<br />

medizinische und pflegerische<br />

Stufe im bundesweiten Schlaganfall-Versorgungskonzept.<br />

INFO<br />

Institut für Radiologie<br />

Telefon 0681/963-2351<br />

Klinik für Neurologie<br />

Telefon 0681/963-2451<br />

Die Radiologen Chefarzt Prof. Dr. Elmar Spüntrup und Oberärztin Dr. Marisa Ziegler entfernen<br />

mit kleinsten Kathetern Blutgerinnsel im Gehirn. Auf den Monitoren können sie ihr Arbeitsfeld<br />

kontrollieren.


Spontane Blutungen im Kopfbereich –<br />

der absolute Notfall<br />

Bei Blutungen im Kopf arbeiten Neurochirurgen, Neurologen und Neuroradiologen<br />

im Team<br />

„Die häufigste Ursache für Hirnblutungen<br />

stellt ein ungenügend eingestellter oder<br />

unbekannter Bluthochdruck dar“, weiß die<br />

Chefärztin der Neurochirurgie,<br />

Prof. Dr. Cornelia Cedzich<br />

lötzliche extrem starke Kopfschmerzen,<br />

Übelkeit und Erbrechen, Gleichewichtsverlust,<br />

Taubheitsgefühle,<br />

ähmungserscheinungen, Seh- oder<br />

prachstörungen – bei diesen Sympomen<br />

sollte umgehend der Notdienst<br />

erufen werden. Denn sie weisen auf<br />

in akutes Ereignis im Kopfbereich hin,<br />

as schnell diagnostiziert und behanelt<br />

werden muss. Egal, ob es sich um<br />

inen Schlaganfall oder eine Blutung<br />

m Kopf handelt – in jedem Fall ist Eile<br />

eboten, denn beides ist ein lebensberohlicher<br />

Notfall. Und: Je früher das<br />

roblem erkannt wird, umso besser<br />

ind die Chancen, ohne bleibende Einchränkungen<br />

der Lebensqualität zu<br />

esunden.<br />

Immer öfter werden „große Schnitte“ vermieden<br />

KLINIKINFO<br />

13<br />

Die Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie verfügt als einzige im Saarland über das Gütesiegel<br />

„Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie“<br />

ie Allgemein-, Viszeral-, Thorax-<br />

und Kinderchirurgie des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong> wurde <strong>20</strong>10 als<br />

erste und bisher einzige Abteilung<br />

im Saarland als Kompetenzzentrum<br />

für minimal-invasive Chirurgie zertifiziert.<br />

Sie bekam das Zertifikat von<br />

der Deutschen Gesellschaft für Allgemein-<br />

und Viszeralchirurgie, die bei<br />

Krankheitsbildern, die minimal-invasiv<br />

behandelt werden können, die<br />

Qualitätsstandards festlegt.<br />

Erfüllt eine chirurgische Abteilung<br />

diese Anforderungen, die auf wissenschaftlichen<br />

Vorgaben und klinischer<br />

Erfahrung beruhen, ist sichergestellt,<br />

dass die Abteilung bei der Schlüssellochchirurgie<br />

auf einem außergewöhnlich<br />

hohen Niveau arbeitet. Ein<br />

erfahrener Chirurg schaute bei der<br />

Das Gehirn und die es umgebenden<br />

Hirnhäute liegen auf engstem Raum<br />

und sind von der starren Schädeldecke<br />

umgeben. Treten Schädigungen<br />

an den Gefäßen auf, die zu Blutungen<br />

führen, so ist hiervon entweder das<br />

Gehirn selbst oder der innere oder<br />

äußere Nervenwasserraum betroffen.<br />

Die Blutung übt Druck auf das Nachbargewebe<br />

aus, da das Blut nirgendwo<br />

abfließen kann – die Folge sind die<br />

oben beschriebenen Symptome. Daher<br />

muss schnellstens für Entlastung des<br />

Hirndrucks gesorgt werden.<br />

Es gibt viele Ursachen<br />

für Gehirnblutungen<br />

Die Chefärztin der Neurochirurgie,<br />

Prof. Dr. Cornelia Cedzich, erklärt: „Die<br />

häufigste Ursache für Hirnblutungen<br />

stellt ein ungenügend eingestellter<br />

oder unbekannter Bluthochdruck dar.<br />

Aber es gibt auch andere Ursachen für<br />

Hirnblutungen, zum Beispiel Hirntumore<br />

oder Gefäßanomalien wie z.B.<br />

Aneurysmen.<br />

Einem Aneurysma liegt eine meist<br />

angeborene Schwäche der Gefäßwand<br />

zugrunde, die im Lauf der Zeit zu einer<br />

Gefäßaussackung führt. Oft wird ein<br />

Aneurysma erst erkannt, wenn die<br />

Gefäßwand reißt – eine Hirnblutung<br />

ist die Folge. Häufig führt ein Aneurysma<br />

zu einer Blutung in den mit Hirnwasser<br />

gefüllten Bereich zwischen<br />

Zertifizierung den Saarbrückern bei<br />

der Arbeit „auf die Finger“ und bewertete<br />

die Eingriffe.<br />

Damit ist das Gütesiegel für die Patienten<br />

ein wichtiges Kriterium zur<br />

Bewertung einer Klinik. Die minimalinvasive<br />

Chirurgie, auch Schlüsselloch-Chirurgie<br />

genannt, ist der Überbegriff<br />

für eine Operationstechnik,<br />

bei der Eingriffe mit speziellen Instrumenten<br />

vorgenommen werden.<br />

Bei dieser schonenden Technik, die im<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> in mehreren<br />

Abteilungen bereits seit den 1980er<br />

Jahren praktiziert wird, werden große<br />

„Schnitte“ vermieden. Manchmal sind<br />

nur zwei Millimeter lange Schnitte<br />

nötig, durch die das Operationsbesteck<br />

und die winzige Kamera in den<br />

Körper geführt werden. Eine minimal-<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Gehirnhäuten und Hirn. Man spricht<br />

hier von einer „Subarachnoidalblutung“.<br />

Ein plötzlicher, extrem starker<br />

Kopfschmerz ist ein Hinweis auf solch<br />

eine Blutung. „Die aneurysmatische<br />

Blutung stellt einen absoluten Notfall<br />

dar“, so die Neurochirurgin Prof. Dr.<br />

Cedzich.<br />

Bei Blutungen im Kopf kann schnelles<br />

gemeinsames Handeln - von der<br />

Diagnose bis hin zur Therapie - Leben<br />

retten. Vor allem die Neuroradiologen<br />

sind hier zusammen mit den Neurochirurgen<br />

gefordert und je nach Fragestellung<br />

auch die Neurologen. Prof.<br />

Dr. Cedzich: „Solche Krankheitsbilder<br />

können nur in modern ausgestatteten<br />

Zentren, die rund um die Uhr über alle<br />

diese Abteilungen und Diagnosemöglichkeiten<br />

verfügen, optimal betreut<br />

werden. Im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> stehen<br />

dafür erfahrene Spezialisten an<br />

jedem Tag rund um die Uhr zur Verfügung.“<br />

Von der Aufnahme im Krankenhaus<br />

bis zur endgültigen Versorgung muss<br />

alles schnell und reibungslos Hand in<br />

Hand laufen. Von der Einlieferung bis<br />

zur Behandlung dauert es im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> in der Regel 30 Minuten.<br />

Die Wege sind kurz, die Abläufe und<br />

die Teams aufeinander eingespielt.<br />

„Nur so kann eine exzellente Versorgung<br />

unserer Patienten stattfinden“,<br />

erklärt die Neurochirurgin Prof. Dr.<br />

Cornelia Cedzich.<br />

invasive Operation ist für den Patienten<br />

sehr schonend. Die Genesung<br />

setzt schneller ein. Lange Krankenhausaufenthalte<br />

können vermieden<br />

werden. Längst gilt nicht mehr die<br />

alte Chirurgenweisheit: „Große Chirurgen,<br />

große Schnitte“.<br />

So werden im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong><br />

die meisten Gallenblasen-, Blinddarm,-<br />

Leistenbruch-, Lungen- und<br />

Dickdarmoperationen mittels dieser<br />

modernen Schlüssellochchirurgie<br />

durchgeführt, teilweise mit nur noch<br />

einem im Bauchnabel versteckten<br />

Schnitt. Aber auch in den anderen<br />

operativen Abteilungen des <strong>Klinikum</strong>s<br />

bestehen schon seit langem<br />

Erfahrungen mit der Schlüssellochchirurgie.<br />

Minimal-invasive Operationstechniken<br />

gibt es im Bereich der<br />

Wird eine Hirnblutung in der Computertomographie<br />

festgestellt, wird<br />

im Anschluss umgehend eine direkte<br />

Gefäßdarstellung durchgeführt. Noch<br />

während dieser Untersuchung entscheidet<br />

der Neurochirurg gemeinsam<br />

mit dem Neuroradiologen, wie es mit<br />

dem Patienten weiter geht.<br />

Erfolgreiche<br />

Behandlungsmethoden<br />

Je nach Lage und Ausdehnung der<br />

Hirnblutung wird entschieden, ob<br />

konservativ oder operativ behandelt<br />

wird. Bei der konservativen (medikamentösen)<br />

Therapie ist das Ziel, eine<br />

Gerinnungsstörung zu beheben und<br />

damit die Blutungsausdehnung und<br />

ein Ansteigen des Hirndrucks zu stoppen.<br />

Liegt ein Aneurysma vor, so muss<br />

es möglichst rasch ausgeschaltet werden.<br />

Hierfür gibt es zwei erfolgreiche<br />

Therapieverfahren: Beim so genannten<br />

„Clippen“ wird ein Clip aus Titan<br />

auf das Aneurysma gesetzt und es<br />

so ausgeschaltet. Beim sogenannten<br />

„Coilen“ werden kleine Platinspiralen<br />

in das Aneurysma eingebracht und dadurch<br />

verschlossen.<br />

Unabhängig davon, welche Ursache<br />

eine Blutung im Kopf hat und welche<br />

Therapie erforderlich ist: Im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> sind alle diagnostischen<br />

und therapeutischen Möglichkeiten<br />

vorhanden.<br />

INFO<br />

Neurochirurgie<br />

Telefon 0681/963-2941<br />

Augenklinik, der Frauenklinik, der Gefäßchirurgie,<br />

die Kinderchirurgie, der<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

der Neurochirurgie, der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie und der Urologie.<br />

Viele minimal-invasive Eingriffe werden<br />

auch unter Röntgenkontrolle in<br />

Zusammenarbeit mit den Radiologen<br />

vorgenommen – zum Beispiel beim<br />

Herzkatheter und bei Eingriffen an<br />

Gefäßen, auch an Hirngefäßen.<br />

INFO<br />

Allgemein-, Viszeral-,Thoraxund<br />

Kinderchirurgie<br />

Telefon 06 81/9 63 - 24 41


KLINIKINFO<br />

14<br />

m Rahmen eines katholischen Gottesdienstes<br />

in der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong> wurde Ende September<br />

der Organist Helmut Speicher<br />

verabschiedet. Der 89-Jährige gebürtige<br />

Friedrichsthaler hatte die vergangenen<br />

zehn Jahre die Tasten der Orgel in<br />

der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />

bedient. Fast jeden Samstag und Sonntag<br />

- manchmal auch an zusätzlichen<br />

besonderen Gottesdiensten - erfreute<br />

er die katholische Gemeinde auf dem<br />

Winterberg mit seinen Orgelklängen.<br />

Die Liebe zur Musik kennt keine Altersgrenze,<br />

aber, so Helmut Speicher: „Die<br />

Konzentration lässt nach“.<br />

So muss sich die Klinikgemeinde<br />

jetzt eine neue Lösung überlegen. Der<br />

Pastoralreferent Werner Knapp ist<br />

überzeugt: „Helmut Speicher hinterlässt<br />

bei uns eine große Lücke.“<br />

Helmut Speicher war sein Leben lang<br />

sowohl mit der Musik als auch mit der<br />

katholischen Kirche eng verbunden.<br />

Er stammt aus einer katholischen Familie<br />

- sein Onkel war Oberer bei den<br />

Franziskanern. An der Musikhochschule<br />

des Saarlandes legte Speicher sein<br />

staatlich anerkanntes Musiklehrerexamen<br />

ab. Später ließ er das kirchenmusikalische<br />

Organistenexamen und die<br />

„Missio“ in Trier folgen. Lange Zeit war<br />

lfriede Schäfer, 82 Jahre alt, ist seit<br />

der Gründung dabei. Seit 33 Jahen<br />

kommt sie regelmäßig dienstags,<br />

eitweise war sie sogar zweimal wöhentlich<br />

für die Patientinnen und Paienten<br />

im fünften Stock da. „Ich war<br />

amals Ende 40. Meine Söhne waren<br />

ast erwachsen. Da habe ich in der Zeiung<br />

gelesen, dass Frauen – eben Grüe<br />

Damen – für einen Besuchsdienst<br />

m Krankenhaus gesucht werden. Und<br />

ieses Ehrenamt hat mich interesiert“,<br />

erinnert sich die agile Seniorin.<br />

Kranke Menschen zu unterstützen,<br />

as konnte sie sich gut vorstellen.<br />

amals haben die Grünen Damen<br />

ie Patienten zu Therapien begleitet,<br />

zum Beispiel in die Strahlentherapie<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Musik ist sein Leben<br />

Organist Helmut Speicher hört mit 89 Jahren auf / Spielte zehn Jahre die Orgel in der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Saarbrücken</strong><br />

er Organist und Chorleiter in der katholischen<br />

Kirchengemeinde St. Josef<br />

(Burbach). Später unterrichtete er zwei<br />

oder in die Physikalische Therapie,<br />

erledigten viele Besorgungen für die<br />

Patienten. Die Patienten blieben oft<br />

mehrere Wochen im Krankenhaus.<br />

Heute haben sich die Aufgaben geändert.<br />

„Wir führen mehr Gespräche,<br />

geben mehr Zuwendung“, sagt Elfriede<br />

Schäfer. Und Pflegedirektorin<br />

Sonja Hilzensauer ergänzt: „Die Grünen<br />

Damen und Herren machen das<br />

Krankenhaus menschlicher.“<br />

Dabei ist die Begegnung mit Hilfsbedürftigen<br />

keineswegs eine eindimensionale<br />

Angelegenheit. Auch die<br />

Grünen Damen und Herren werden<br />

durch ihr Ehrenamt „beschenkt“: durch<br />

Dankbarkeit der Patienten und Angehörigen,<br />

durch Fortbildungen und<br />

Jahre lang am Willy-Graf-Gymnasium<br />

und zwölf Jahre am Gymnasium am<br />

Schloss Musik. In dieser Zeit kompo-<br />

Sie schenkt Zeit und Zuwendung<br />

Elfriede Schäfer ist seit 33 Jahren bei den Grünen Damen des <strong>Klinikum</strong>s<br />

Mit ihrem hellgrünen Kittel oder Poloshirt sind die 36 ehrenamtlichen Helferinnen<br />

und Helfer im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> gleich zu identifizieren. Die Grünen<br />

Damen und Herren sind montags bis samstags zwischen 9 und 12 Uhr im Einsatz<br />

– und sind längst eine Institution auf dem Winterberg. Sie sind eine Einrichtung<br />

der ökumenischen Krankenhaushilfe und werden von den evangelischen<br />

und katholischen Krankenhausseelsorgern begleitet.<br />

Kurz vor dem 90. Geburtstag nimmt der Organist Helmut Speicher Abschied vom Ehrenamt auf<br />

dem Winterberg<br />

Elfriede Schäfer, 82 Jahre alt, ist seit der Gründung dabei.<br />

Möglichkeiten der Qualifizierung - und<br />

nicht zuletzt durch das Gefühl, ihre<br />

Zeit in eine sinnvolle und eigenverantwortliche<br />

Tätigkeit zu investieren.<br />

Elfriede Schäfer denkt noch nicht ans<br />

nierte er Messen, die er zusammen mit<br />

seinem Chor in Saarlouis-Fraulautern<br />

uraufführte. „Die Uraufführung wurde<br />

sogar im Radio übertragen“, erinnert<br />

er sich. „In Fraulautern hatte ich meinen<br />

besten Chor“, erzählt er strahlend.<br />

„Damals hatten wir viele Konzerte.“<br />

Nach dieser Zeit zog es ihn wieder zurück<br />

in die St.-Josefs-Gemeinde, wo er<br />

bis zu seinem Ruhestand als Organist<br />

arbeitete.<br />

Der Ruhestand war und ist bei Helmut<br />

Speicher bis heute eher ein Unruhestand:<br />

Er gab Unterricht für Privatschüler<br />

im Orgel- und Klavierspiel und<br />

er half in mehreren Gemeinden aus,<br />

wenn es am Organisten fehlte, spielte<br />

auch viel bei Trauerfeiern. Als vor<br />

zehn Jahren das Telefon klingelte und<br />

er gefragt wurde, ob er die Orgel in<br />

der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s spielen wolle,<br />

war Helmut Speicher fast 80, aber<br />

durch seine Leidenschaft zur Musik<br />

immer noch aktiv. Seine Antwort war<br />

damals: „Ich schaue mir mal die Orgel<br />

an, bevor ich ja sage.“ Und dann sagte<br />

er zu – und spielte bis heute nicht nur<br />

auf dem Winterberg, sondern zeitweise<br />

auch auf dem Sonnenberg. Danach<br />

befragt, was ihm die Musik bedeute,<br />

sagt er ganz einfach: „Musik ist mein<br />

Leben“. Und das wird auch so bleiben.<br />

INFO<br />

Grüne Damen und Herren<br />

Mo - Sa, 9 - 12 Uhr<br />

Telefon 06 81/9 63 - 27 37<br />

Aufhören. „So lange es die Gesundheit<br />

erlaubt, will ich weiter für die Patienten<br />

da sein“, spricht’s und dreht sich<br />

um und geht leichtfüßig die Treppe<br />

hoch …


ie sind hoch qualifiziert und auf<br />

dem Arbeitsmarkt sehr gesucht.<br />

m OP bereiten sie Patienten auf die<br />

arkose vor, assistieren unter ärztliher<br />

Aufsicht bei Narkosen, pflegen<br />

uf der Intensivstation schwer kranke<br />

enschen, zum Beispiel nach einem<br />

erzinfarkt oder Schlaganfall oder<br />

ach großen operativen Eingriffen<br />

der schwersten Unfällen. Kurz: Sie<br />

aben umfassende Kenntnisse in der<br />

ntensivpflege und versorgen ihre Paienten<br />

auf höchstem fachlichen pfleerischen<br />

Niveau. Erfolgreiche Intenivmedizin<br />

geht nicht mehr ohne eine<br />

ngemessene Zahl an Fachpflegern.<br />

Im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> werden<br />

ie Schwestern und Pfleger der saarändischen<br />

Krankenhäuser zu Fachfleger/innen<br />

für Intensivpflege und<br />

nästhesie weitergebildet. Dies gechieht<br />

unter der Leitung von Georg<br />

Pflegestudie im <strong>Klinikum</strong><br />

Der Erfolg verschiedener Lagerungstechniken bei schwer kranken Patienten wurde gemessen<br />

um wiederholten Mal nimmt<br />

das <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> an einer<br />

Pflegestudie teil. Bei der jetzigen<br />

Studie geht es um die Lagerung von<br />

schwer kranken Menschen in den<br />

Fachbereichen der Neurologie, Geriatrie,<br />

Palliativ- und Intensivmedizin.<br />

Menschen, die nicht nur bettlägerig<br />

sind, sondern sich auch im Bett nicht<br />

mehr selbständig bewegen können.<br />

Pflegedirektorin Sonja Hilzensauer<br />

weiß aus Erfahrung: „Patienten, die so<br />

stark betroffen sind, müssen von den<br />

Lindemann, Stationsleiter der operativen<br />

interdisziplinären Intensivstation<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong>, der<br />

seit 30 Jahren auf der Intensivstation<br />

arbeitet. Die Fachweiterbildung dauert<br />

zwei Jahre und wird in der Regel<br />

berufsbegleitend durchgeführt. Die<br />

Weiterbildung umfasst 7<strong>20</strong> Stunden<br />

theoretischen und praktischen<br />

Unterricht sowie berufspraktische<br />

Anteile.<br />

Die Anforderungen sind hoch: „Die<br />

zweijährige Weiterbildung und einige<br />

Jahre Berufserfahrung sind gute Voraussetzungen,<br />

um auf einer Intensivstation<br />

kompetent und qualifiziert<br />

schwerkranke Menschen pflegen zu<br />

können“, meint Georg Lindemann.<br />

Denn „die Intensivpflege ist ein stark<br />

spezialisierter Bereich, die ein hohes<br />

Maß an fachlicher und menschlicher<br />

Kompetenz erfordert.“<br />

Anne-Kathrin Brach-Hame, Krankenschwester von Station 94, ist überzeugt von der Lagerungstechnik<br />

und gibt ihre Erfahrungen an andere Gesundheits- und Krankenpflegekräfte weiter.<br />

Pflegekräften regelmäßig bewegt werden,<br />

damit sie keine Druckgeschwüre<br />

entwickeln und damit ihre Mobilität<br />

erhalten bleibt.“<br />

Hintergrund der Studie ist das von der<br />

Physiotherapeutin Heidrun Pickenbrock<br />

entwickelte Konzept „Lagerung in Neutralstellung“.<br />

Sie hatte festgestellt, dass<br />

Patienten weniger steif werden, wenn<br />

zum Beispiel Kopf, Oberkörper oder<br />

Beine mit Steppdecken oder Kissen so<br />

stabilisiert werden, dass sich die Unter-<br />

www.klinikum-saarbruecken.de<br />

Intensivpflege braucht hochqualifiziertes Personal<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> bietet Weiterbildung für Intensiv- und Anästhesiekrankenpflege an<br />

Georg Lindemann ist Stationsleiter der Intensivstation 43<br />

Der Anteil dieser Fachpfleger/innen<br />

ist auf den Intensivstationen des<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong> überdurchschnittlich<br />

hoch. Daran hat die von<br />

Georg Lindemann geleitete Ausbildung<br />

großen Anteil.<br />

lage dem Körper anpasst. So wird in den<br />

aktiven Phasen die Eigenbewegung des<br />

Patienten gefördert. In den Ruhephasen<br />

kann er leichter entspannen.<br />

Herzfrequenz, Atmung und<br />

Blutdruck besserten sich<br />

Patienten, die so gelagert wurden, lagen<br />

bequemer, kamen besser zur Ruhe,<br />

entwickelten weniger Druckgeschwüre,<br />

blieben beweglicher, und nicht nur<br />

das: Die Lagerungstechnik hatte tatsächlich<br />

einen günstigen Einfluss auf<br />

die Vitalparameter wie Herzfrequenz,<br />

Atmung, Blutdruck und Schwitzen.<br />

Heidrun Pickenbrock ließ ihre Idee patentieren<br />

und gründete den gemeinnützigen<br />

Verein LiN®-Arge e. V. zur Verbreitung<br />

des Konzeptes.<br />

Um die Wirksamkeit des Konzeptes<br />

wissenschaftlich zu untermauern,<br />

führt der Verein nun eine bundesweite<br />

Studie mit <strong>20</strong>0 Patienten mit zentralneurologischen<br />

Erkrankungen durch.<br />

Dabei soll untersucht werden, ob die<br />

Lagerungsart Einfluss auf die Beweglichkeit,<br />

Vitalparameter und Bequemlichkeit<br />

der Patienten hat. Auch das <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Saarbrücken</strong> hat unter Leitung<br />

von Krankenschwester Anne-Kathrin<br />

Brach-Hame von Station 94 mit fünf<br />

Patienten an dieser Studie teilgenommen.<br />

KLINIKINFO<br />

15<br />

INFO<br />

Georg Lindemann<br />

Leiter der Weiterbildung<br />

Telefon 0681/963-2783<br />

Die Patienten wurden für zwei Stunden<br />

gelagert – zwei konventionell, drei<br />

in Neutralstellung. Vorher und nachher<br />

wurden Puls, Blutdruck, Atemfrequenz<br />

und Beweglichkeit von Beinen<br />

und Schulter gemessen. Das Ergebnis:<br />

Die Vitalfunktionen aller Teilnehmer<br />

unterschieden sich nicht – ob sie nun<br />

konventionell oder in LiN®-Stellung<br />

gelagert waren. Aber: Diejenigen Patienten,<br />

die in LiN®-Stellung waren,<br />

hatten danach eine deutlich bessere<br />

Beweglichkeit - sogar zwischen <strong>20</strong> und<br />

30 Grad.<br />

Diese Ergebnisse überzeugten Anne-Kathrin<br />

Brach-Hame. Sie lässt sich<br />

im Moment zur LiN®-Trainerin weiter<br />

qualifizieren. „Ich möchte mein Wissen<br />

und meine Erfahrungen gerne an andere<br />

Pflegekräfte weitergeben.“ Daher<br />

bietet sie im Rahmen der Fort- und<br />

Weiterbildung des <strong>Klinikum</strong>s regelmäßig<br />

Kurse in Sachen Lagern in Neutralstellung<br />

an.<br />

INFO<br />

Anne-Kathrin Brach-Hame<br />

E-Mail:<br />

ahame@klinikum-saarbruecken.de


KLINIKUBERBLICK<br />

ichtige Telefonnummern und Ansprechpartner<br />

KONTAKT<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> gGmbH | www.klinikum-saarbruecken.de | info@klinikum-saarbruecken.de<br />

Zentrale: (06 81) 9 63 - 0<br />

Geschäftsführerin:<br />

Dr. Susann Breßlein,<br />

(06 81) 9 63 - 10 01<br />

bresslein@klinikum-saarbruecken.de<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Dr. Christian Braun M. A.<br />

cbraun@klinikum-saarbruecken.de<br />

(06 81) 9 63 - 21 01<br />

Pflegedirektorin:<br />

Sonja Hilzensauer,<br />

(06 81) 9 63 - 21 12<br />

shilzensauer@klinikum-saarbruecken.de<br />

Zentren:<br />

Zentrale Notaufnahme<br />

(06 81) 9 63 - 19 19<br />

Untersuchungsund<br />

Behandlungszentrum<br />

(06 81) 9 63 - 25 25<br />

Schmerztherapie<br />

(06 81) 9 63 - 25 25<br />

Brustzentrum<br />

(06 81) 9 63 - 22 31<br />

Brustkrebs-Hotline:<br />

(0681) 96 3 - 33 333<br />

Onkologisches Zentrum <strong>Saarbrücken</strong><br />

(0681) 9 63 - 28 36<br />

Perinatalzentrum Level 1<br />

(06 81) 9 63 - 22 31 oder - 21 61<br />

Prostatazentrum<br />

(06 81) 9 63 - 27 57<br />

Zertifiziertes Gefäßzentrum<br />

(06 81) 9 63 - 29 21<br />

Zentrum für Handchirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 24 81<br />

Zertifizierte Brustschmerzeinheit /<br />

Herzinfarktzentrum<br />

(06 81) 9 63 - 19 19<br />

Zertifiziertes Überregionales<br />

Traumazentrum<br />

(06 81) 9 63 - 24 81<br />

Die Kliniken im Überblick:<br />

Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und<br />

Kinderchirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 24 41<br />

Chefarzt Prof. Dr. Joachim Limmer<br />

jlimmer@klinikum-saarbruecken.de<br />

Anästhesiologie und<br />

operative Intensivmedizin<br />

(06 81) 9 63 - 26 48<br />

Chefarzt PD Dr. Konrad Schwarzkopf<br />

kschwarzkopf@klinikum-saarbruecken.de<br />

Augenklinik<br />

(06 81) 9 63 - 27 44<br />

Chefarzt Prof. Dr. Christian Teping<br />

cteping@klinikum-saarbruecken.de<br />

Frauenheilkunde und Geburtsklinik<br />

(06 81) 9 63 - 22 31<br />

Chefarzt<br />

Dr. Abdolhamid Huschmand Nia<br />

huschmand@klinikum-saarbruecken.de<br />

Gefäß- u. Endovaskuläre Chirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 29 21<br />

Chefarzt PD Dr. Thomas Petzold<br />

tpetzold@klinikum-saarbruecken.de<br />

Kinder- und Jugendmedizin /<br />

Neonatologie<br />

(06 81) 9 63 - 21 61<br />

Chefarzt Prof. Dr. Jens Möller<br />

jmoeller@klinikum-saarbruecken.de<br />

Kinderchirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 25 25<br />

Oberärztin Dr. Petra Ullmann<br />

pullmann@klinikum-saarbruecken.de<br />

Innere Medizin I<br />

Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechsel-<br />

und Infektionskrankheiten<br />

mit dem Schwerpunkt Psychosomatik<br />

(06 81) 9 63 - 25 31<br />

Chefarzt Prof. Dr. Daniel Grandt<br />

dgrandt@@klinikum-saarbruecken.de<br />

Psychosomatik<br />

(06 81) 9 63 - <strong>20</strong> 21<br />

Ärztl. Leiter PD Dr. Winfried Häuser<br />

whaeuser@klinikum-saarbruecken.de<br />

Innere Medizin II<br />

Herz- und Lungenkrankheiten, Intensivmedizin<br />

und Angiologie mit dem<br />

Funktionsbereich Nephrologie<br />

(06 81) 9 63 - 24 34<br />

Chefarzt Prof. Dr. Günter Görge<br />

goerge@klinikum-saarbruecken.de<br />

Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie,<br />

Plastische Operationen<br />

(06 81) 9 63 - 23 31<br />

Chefarzt Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach<br />

jdumbach@klinikum-saarbruecken.de<br />

Neurochirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 29 41<br />

Chefärztin Prof. Dr. Cornelia Cedzich<br />

ccedzich@klinikum-saarbruecken.de<br />

Neurologie mit überregionaler<br />

zertifizierter Stroke Unit<br />

(06 81) 9 63 - 24 51<br />

Chefarzt Prof. Dr.<br />

Karl-Heinz Grotemeyer<br />

khgrotemeyer@klinikum-saarbruecken.de<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 28 96<br />

Klinikdirektor Prof. Dr. Ulrich Harland<br />

uharland@klinikum-saarbruecken.de<br />

Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

(06 81) 9 63 - 24 81<br />

Chefarzt PD Dr. Christof Meyer<br />

chmeyer@klinikum-saarbruecken.de<br />

Urologie, urologische Onkologie und<br />

Kinderurologie<br />

(06 81) 9 63 - 25 68<br />

Chefarzt Dr. Stephan Meessen<br />

smeessen@klinikum-saarbruecken.de<br />

Institute und<br />

weitere Einrichtungen<br />

Radiologie<br />

(06 81) 9 63 - 23 51<br />

Chefarzt Prof. Dr. Elmar Spüntrup<br />

radiologie@klinikum-saarbruecken.de<br />

Strahlentherapie<br />

(06 81) 9 63 - 28 37<br />

Ärztl. Leiter Joachim Weis<br />

jweis@klinikum-saarbruecken.de<br />

Pathologie<br />

(06 81) 9 63 - 25 27<br />

Chefärztin Dr. Rosemarie Weimann<br />

rweimann@klinikum-saarbruecken.de<br />

Bioscientia - Institut für medizinische<br />

Diagnostik, Labor <strong>Saarbrücken</strong><br />

(0681) 883791 - 40<br />

labor-saarbruecken@bioscientia.de<br />

REMAKS - Rechtsmedizin am <strong>Klinikum</strong><br />

(0681) 9 63 - 29 13<br />

info@rechtsmedizin-klinikum-<br />

saarbruecken.de<br />

Funktionsbereich<br />

Hämatologie/Onkologie,<br />

Onkologische Gemeinschaftspraxis<br />

Dr. Georg Jacobs,<br />

Prof. Dr. Heiner Daus und<br />

Priv. Doz. Dr. Rudolf Schmits<br />

(0681) 9 63 - 28 36<br />

praxis@onkosaar.de<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> gGmbH<br />

Winterberg 1<br />

66119 <strong>Saarbrücken</strong><br />

Verantwortlich:<br />

Dr. Susann Breßlein,<br />

Geschäftsführerin<br />

Redaktion/Beiträge:<br />

Irmtraut Müller-Hippchen,<br />

Angela Schuberth-Ziehmer<br />

Fotos:<br />

Iris Maurer,<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong>,<br />

Ralf Krein<br />

Layout:<br />

augentrick, Vera Spreuer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!