629_TAB_KSB_SZ_2012_20_final - Klinikum Saarbrücken
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KLINIKINFO<br />
14<br />
m Rahmen eines katholischen Gottesdienstes<br />
in der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Saarbrücken</strong> wurde Ende September<br />
der Organist Helmut Speicher<br />
verabschiedet. Der 89-Jährige gebürtige<br />
Friedrichsthaler hatte die vergangenen<br />
zehn Jahre die Tasten der Orgel in<br />
der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Saarbrücken</strong><br />
bedient. Fast jeden Samstag und Sonntag<br />
- manchmal auch an zusätzlichen<br />
besonderen Gottesdiensten - erfreute<br />
er die katholische Gemeinde auf dem<br />
Winterberg mit seinen Orgelklängen.<br />
Die Liebe zur Musik kennt keine Altersgrenze,<br />
aber, so Helmut Speicher: „Die<br />
Konzentration lässt nach“.<br />
So muss sich die Klinikgemeinde<br />
jetzt eine neue Lösung überlegen. Der<br />
Pastoralreferent Werner Knapp ist<br />
überzeugt: „Helmut Speicher hinterlässt<br />
bei uns eine große Lücke.“<br />
Helmut Speicher war sein Leben lang<br />
sowohl mit der Musik als auch mit der<br />
katholischen Kirche eng verbunden.<br />
Er stammt aus einer katholischen Familie<br />
- sein Onkel war Oberer bei den<br />
Franziskanern. An der Musikhochschule<br />
des Saarlandes legte Speicher sein<br />
staatlich anerkanntes Musiklehrerexamen<br />
ab. Später ließ er das kirchenmusikalische<br />
Organistenexamen und die<br />
„Missio“ in Trier folgen. Lange Zeit war<br />
lfriede Schäfer, 82 Jahre alt, ist seit<br />
der Gründung dabei. Seit 33 Jahen<br />
kommt sie regelmäßig dienstags,<br />
eitweise war sie sogar zweimal wöhentlich<br />
für die Patientinnen und Paienten<br />
im fünften Stock da. „Ich war<br />
amals Ende 40. Meine Söhne waren<br />
ast erwachsen. Da habe ich in der Zeiung<br />
gelesen, dass Frauen – eben Grüe<br />
Damen – für einen Besuchsdienst<br />
m Krankenhaus gesucht werden. Und<br />
ieses Ehrenamt hat mich interesiert“,<br />
erinnert sich die agile Seniorin.<br />
Kranke Menschen zu unterstützen,<br />
as konnte sie sich gut vorstellen.<br />
amals haben die Grünen Damen<br />
ie Patienten zu Therapien begleitet,<br />
zum Beispiel in die Strahlentherapie<br />
www.klinikum-saarbruecken.de<br />
Musik ist sein Leben<br />
Organist Helmut Speicher hört mit 89 Jahren auf / Spielte zehn Jahre die Orgel in der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Saarbrücken</strong><br />
er Organist und Chorleiter in der katholischen<br />
Kirchengemeinde St. Josef<br />
(Burbach). Später unterrichtete er zwei<br />
oder in die Physikalische Therapie,<br />
erledigten viele Besorgungen für die<br />
Patienten. Die Patienten blieben oft<br />
mehrere Wochen im Krankenhaus.<br />
Heute haben sich die Aufgaben geändert.<br />
„Wir führen mehr Gespräche,<br />
geben mehr Zuwendung“, sagt Elfriede<br />
Schäfer. Und Pflegedirektorin<br />
Sonja Hilzensauer ergänzt: „Die Grünen<br />
Damen und Herren machen das<br />
Krankenhaus menschlicher.“<br />
Dabei ist die Begegnung mit Hilfsbedürftigen<br />
keineswegs eine eindimensionale<br />
Angelegenheit. Auch die<br />
Grünen Damen und Herren werden<br />
durch ihr Ehrenamt „beschenkt“: durch<br />
Dankbarkeit der Patienten und Angehörigen,<br />
durch Fortbildungen und<br />
Jahre lang am Willy-Graf-Gymnasium<br />
und zwölf Jahre am Gymnasium am<br />
Schloss Musik. In dieser Zeit kompo-<br />
Sie schenkt Zeit und Zuwendung<br />
Elfriede Schäfer ist seit 33 Jahren bei den Grünen Damen des <strong>Klinikum</strong>s<br />
Mit ihrem hellgrünen Kittel oder Poloshirt sind die 36 ehrenamtlichen Helferinnen<br />
und Helfer im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> gleich zu identifizieren. Die Grünen<br />
Damen und Herren sind montags bis samstags zwischen 9 und 12 Uhr im Einsatz<br />
– und sind längst eine Institution auf dem Winterberg. Sie sind eine Einrichtung<br />
der ökumenischen Krankenhaushilfe und werden von den evangelischen<br />
und katholischen Krankenhausseelsorgern begleitet.<br />
Kurz vor dem 90. Geburtstag nimmt der Organist Helmut Speicher Abschied vom Ehrenamt auf<br />
dem Winterberg<br />
Elfriede Schäfer, 82 Jahre alt, ist seit der Gründung dabei.<br />
Möglichkeiten der Qualifizierung - und<br />
nicht zuletzt durch das Gefühl, ihre<br />
Zeit in eine sinnvolle und eigenverantwortliche<br />
Tätigkeit zu investieren.<br />
Elfriede Schäfer denkt noch nicht ans<br />
nierte er Messen, die er zusammen mit<br />
seinem Chor in Saarlouis-Fraulautern<br />
uraufführte. „Die Uraufführung wurde<br />
sogar im Radio übertragen“, erinnert<br />
er sich. „In Fraulautern hatte ich meinen<br />
besten Chor“, erzählt er strahlend.<br />
„Damals hatten wir viele Konzerte.“<br />
Nach dieser Zeit zog es ihn wieder zurück<br />
in die St.-Josefs-Gemeinde, wo er<br />
bis zu seinem Ruhestand als Organist<br />
arbeitete.<br />
Der Ruhestand war und ist bei Helmut<br />
Speicher bis heute eher ein Unruhestand:<br />
Er gab Unterricht für Privatschüler<br />
im Orgel- und Klavierspiel und<br />
er half in mehreren Gemeinden aus,<br />
wenn es am Organisten fehlte, spielte<br />
auch viel bei Trauerfeiern. Als vor<br />
zehn Jahren das Telefon klingelte und<br />
er gefragt wurde, ob er die Orgel in<br />
der Kapelle des <strong>Klinikum</strong>s spielen wolle,<br />
war Helmut Speicher fast 80, aber<br />
durch seine Leidenschaft zur Musik<br />
immer noch aktiv. Seine Antwort war<br />
damals: „Ich schaue mir mal die Orgel<br />
an, bevor ich ja sage.“ Und dann sagte<br />
er zu – und spielte bis heute nicht nur<br />
auf dem Winterberg, sondern zeitweise<br />
auch auf dem Sonnenberg. Danach<br />
befragt, was ihm die Musik bedeute,<br />
sagt er ganz einfach: „Musik ist mein<br />
Leben“. Und das wird auch so bleiben.<br />
INFO<br />
Grüne Damen und Herren<br />
Mo - Sa, 9 - 12 Uhr<br />
Telefon 06 81/9 63 - 27 37<br />
Aufhören. „So lange es die Gesundheit<br />
erlaubt, will ich weiter für die Patienten<br />
da sein“, spricht’s und dreht sich<br />
um und geht leichtfüßig die Treppe<br />
hoch …