8 Mein Leben in den USA Kay Schaefer (11) schickte Grüße aus den USA: Seit knapp sechs Monaten bin ich jetzt in den USA und es gibt schon so viel zu berichten. Aber ich werde mal ganz von vorne anfangen. Ich konnte erstaunlich gut schlafen in der letzten Nacht bevor ich meine große Reise antrat. Schon um 2 Uhr in der Früh wurde ich von meinen Eltern geweckt. Und da dachte ich: „So, jetzt geht’s los!!!“ Wir haben dann direkt die fertig gepackten Koffer ins Auto geladen und sind losgedüst Ich hätte nie gedacht, dass alles so harmlos ablaufen würde. Ich dachte, mein Schädel würde platzen vor lauter Gedanken, die in meinem Kopf kreisen würden. Als wir ankamen, wollten wir bei Lufthansa einchecken, aber wie eine deutsche Airline so ist, haben die erst eine Stunde später aufgemacht. Nun hieß es also warten. Als ich endlich meine Koffer losgeworden war, wurde es ernst. Die letzten Schritte mit meinen Eltern and with my best friend. Wir verabschiedeten uns und meine Eltern hatten Tränen in den Augen. Ich ging durch die Gepäckkontrolle und da kam dieses komische Gefühl. Das Gefühl dass alles anders sein wird. Und so sollte es auch sein. Ich bin dann zum Treffpunkt für ca. 30 bis 40 andere Austauschschüler nach Frankfurt geflogen. Da habe ich eine Menge Freunde wiedergetroffen. Nach ungefähr einer Stunde haben sich dann alle zum neun Stunden langen Flug nach Chicago begeben. Als ich endlich im Flugzeug saß, gab es kein Zurück mehr. Es war ein eher eintöniger Flug, manche pennten, guckten Videos oder quatschten. Und nach neun Stunden, einem akzeptablen Frühstück an Bord und dem Ausfüllen des US Border & Customer Formulars bin ich dann endlich auf amerikanischem Boden gelandet. Natürlich wurde es dann etwas hektisch. Ich musste mein Visum und die Visapapiere vorzeigen und da kündigte sich auch schon das Problem an. Nicht für mich; eine Schülerin aus unserer Gruppe hatte keine Visapapiere und kam somit nicht durch den US Border & Costumer Service. Ich weiß bis heute nicht, wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich hab mich dann mit zwei Schülerinnen in ein Restaurant gesetzt und da haben wir ein bisschen über alles Mögliche, was mit dem Austausch zu tun hat, geredet, bis es endlich soweit war. Der finale Flug nach Wichita, eine der größten Städte in Kansas. Auch dieser Flug war etwas langweilig und ziemlich eng: insgesamt zwei Sitzreihen und ein Gang. Aber es war kein langer Flug. Angekommen, tat ich dann meine letzten Schritte, bevor mein neues Leben begann. Als ich zum Ausgang ging, sah ich zum ersten Mal meinen Gastbruder. Ich war so nervös, denn trotz meiner Englischkenntnisse brachte ich keinen vernünftigen Satz heraus. Entschuldigung, Frau Münchmeyer! Ich holte meine Koffer und da kamen dann auch schon meine Gasteltern. Mein neues Leben hatte begonnen. Als wir dann zu Hause angekommen waren, habe ich erst einmal gestaunt. Das war kein Haus, das war ein Bunker. Ein riesiger Schuppen. Und die drei Hunde hatten Ponygröße. Der vierte Hund war eher ein Zwerg, genau wie der Kater. Na ja, und nach diesen zwei Monaten ist dann auch schon eine Menge passiert. Jeden Freitag ein Footballgame, Dresscodes, von 8:00 Uhr bis 3:00 Uhr Schule, Homecoming uvm. Jeden Morgen erste Stunde habe ich Krafttraining, danach Study Hall, wo ich meine Hausaufgaben machen kann, dann AP Calculus oder auch einen Mathe LK. Als nächstes English, dann Lunch. Manche nennen es so, andere nennen es Fleischabfall, ich bleib da neutral. Danach habe ich Physik: Kräfte oder Mechanics. Danke, Herr Koch! Dann folgt Drawing (Zeichnen) USA- und Neuseeland-Austausch Abschiedsfoto mit der neuseeländischen Schülerin Emily Peng (zweite von rechts), die für etwa drei Monate in Düsseldorf weilte und am Unterricht des <strong>Kobi</strong> teilnahm. Emily war Austauschpartnerin von Jana Ziob (Stufe 11, rechts). Mitte Februar trat Jana ihren Gegenbesuch in Neuseeland an. Links neben Frau Kerch-Griesel, die Emily Peng am <strong>Kobi</strong> betreut hat, Julian Ziob (Stufe 11), der inzwischen aus den USA zurück ist. und als letztes US History. Das wäre es dann auch schon mit der Schule. Wenn es zu heiß hier wird, also 90 bis 100°F (30- 40°C), springt man mal in den Pool im Garten. Mittlerweile ist es Januar hier und es hat sich wieder viel geändert. Ich bin im Wrestlingteam der Schule und habe bereits die Silbermedallie geholt. Es ist ein ziemlich harter Sport. Zwei Stunden extremes Konditionstraining ohne Pause und danach Wrestling nach guter, alter Tradition. Shake n bake. Es schmerzt ziemlich bei manchen Griffen, aber um euch alle mal nicht zu verwirren: Es ist nicht das Wrestling, bei dem man sich mit einem Klappstuhl die Milchzähne putzt. Es ähnelt mehr einem Ringkampf mit Würfen. Auch das erste Semester ist vorüber. Ich habe mit einem Durchschnitt von 1,5 bestanden. Ich habe nun anstatt Drawing US Government, das Fach Politik in den USA sozusagen. Mehr gibt es jetzt erstmal nicht zu berichten. Ich werde mich jetzt mal wieder meinem Leben in den USA zuwenden. Viele Grüße an alle Lehrer und Schüler. Kay Schäfer <strong>Kobi</strong> - Schule und Beruf: Praktikum der Stufe 11 Vom 15. bis 26. Januar 2007 fand das diesjährige Betriebspraktikum der Jahrgangsstufe 11 statt. Wie in jedem Jahr gab es eine sehr bunte Bandbreite von Praktikumsplätzen. Diese reichte von der Arztpraxis bis zur Malschule, vom Verkaufsstand im Carschhaus bis zur Mitarbeit im Tierpark, vom Theater bis hin zur Autoreparaturwerkstatt. Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren durchweg positiv, so mancher Berufswunsch hat sich verfestigt, so mancher aber auch stark relativiert - die betreuenden Lehrer sind jedenfalls auf die Praktikumsberichte gespannt, die bis Ende Februar 2007 bei ihnen abzugeben sind. (Peter Beuser)
Tag der offenen Tür am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Koblenzer</strong> <strong>Straße</strong> 9