Jürgen Haßdenteufel – Geschäftsführer ... - Saarpfalz-Kreis

Und das nur mit dem einen Ziel: Die Einwanderung sollte
vermieden werden.
Dass diese Regelung schon 1964 geändert wurde, hatte einen
maßgeblichen Grund: Arbeitgeber brauchten mehr Kontinuität
bei der Beschäftigung ihrer neuen Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer.
Mir scheint, meine Damen und Herren, vieles von dem, was wir
bis heute an ambivalenter Haltung gegenüber Menschen mit
Migrationshintergrund erleben, hat in dieser Vorstellung vom
„Gastarbeiter“ seine Wurzeln. Das ist bis heute ein
maßgeblicher Grund dafür, dass Integrationsarbeit auch in der
4. Generation zu weiten Teilen noch ein schwieriger Prozess
ist.
Bei jeder Einwandererwelle zu leugnen, dass wir es mit
dauerhafter Einwanderung zu tun haben, war und ist der
maßgebliche Fehler im Zusammenhang mit
arbeitsmarktbezogener Zuwanderung.
In der Konsequenz führt das bis heute dazu, dass wir diesen
Menschen nicht wirklich auf Augenhöhe begegnen. Wobei
dieses „auf Augenhöhe“ für mich dafür steht, wie ernst wir diese
Menschen mit ihren sehr spezifischen Belangen tatsächlich
nehmen.
Das gilt im Übrigen selbst für diejenigen, die zwischenzeitlich
sehr erfolgreich im Arbeitsleben sind.
Selbst erfolgreiche Unternehmer, die ihre Wurzeln nicht in
Deutschland haben, hier aber vielen Menschen einen
Arbeitsplatz bieten, führen Klage darüber, dass ihnen dieser
gleichberechtigte Umgang selbst nach vielen Jahren
erfolgreicher Tätigkeit hier in Deutschland versagt wird.