(ALL) des Erwachsenen - Leukämiehilfe RHEIN-MAIN geV
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4. Häufigkeit und Formen der <strong>ALL</strong><br />
Die <strong>ALL</strong> ist eine seltene Krebserkrankung mit nur etwa 1,5 Neuerkrankungen pro<br />
100.000 Einwohnern und Jahr. Mit einem Anteil von etwa 80% ist die <strong>ALL</strong> die<br />
häufigste Form der Leukämien bei Kindern und Jugendlichen. Besonders betroffen<br />
sind Kinder unter 4 Jahren. Bei <strong>Erwachsenen</strong> ist eine <strong>ALL</strong> äußerst selten. Männer<br />
erkranken aus bisher unbekannten Gründen häufiger als Frauen.<br />
Die <strong>ALL</strong> ist keine einheitliche Erkrankung. Eingeteilt wird sie anhand genetischer,<br />
immunologischer und äußerer Zellmerkmale, die bei der Diagnose durch verschiedene<br />
Untersuchungsmethoden bestimmt werden. Grundsätzlich unterscheidet<br />
man zwischen primärer (de novo) <strong>ALL</strong> und sekundärer <strong>ALL</strong>. Von sekundärer <strong>ALL</strong><br />
spricht man, wenn die Erkrankung nach einer anderen Krebserkrankung auftritt,<br />
die z.B. mit Chemotherapie oder Bestrahlung behandelt wurde.<br />
Klassifikationen<br />
Die Einteilung der <strong>ALL</strong> ist eine wichtige Hilfe bei der Auswahl der geeigneten Therapie,<br />
denn die Leukämiezellen der verschiedenen <strong>ALL</strong>-Unterarten sind gegenüber<br />
einer Chemotherapie unterschiedlich empfindlich. Im Rahmen der Behandlung werden<br />
Sie drei wichtige Einteilungen kennenlernen.<br />
Die FAB-Klassifikation (French-American-British, nach einer Gruppe Hämatologen,<br />
die diese Einteilung entwickelt haben) teilt die neu diagnostizierte <strong>ALL</strong> nach<br />
äußeren, mikroskopisch sichtbaren Merkmalen in drei Untergruppen ein (L1 bis L3).<br />
Wichtig ist die Abgrenzung der Unterform L3. Bei dieser Form liegt häufig eine sog.<br />
reife B-<strong>ALL</strong> vor, die mit einer speziellen Therapie behandelt wird.<br />
Die neuere WHO-Einteilung verbindet die FAB-Klassifikation mit Erkenntnissen<br />
aus genetischen Untersuchungen. Es erfolgt eine Unterteilung nach B- und T-Linie.<br />
Weiterhin wird die sog. Burkitt-Leukämie abgegrenzt, die der reifen B-<strong>ALL</strong> entspricht.<br />
In der WHO-Klassifikation wird außerdem von Leukämien und Lymphomen<br />
gesprochen, die jeweils von denselben bösartigen Zellen ausgelöst werden können.<br />
Man unterscheidet zwischen beiden Erkrankungen anhand <strong>des</strong> Anteils der Leukämiezellen<br />
im Knochenmark: Liegt der Anteil unter 25%, spricht man von einem<br />
lymphoblastischen Lymphom, liegt der Anteil über 25%, so handelt es sich um eine<br />
akute lymphatische Leukämie.