(ALL) des Erwachsenen - Leukämiehilfe RHEIN-MAIN geV
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Diese Zellen können der Ausgangspunkt für einen Rückfall sein. Aus diesem Grund<br />
schließen sich an die Induktionstherapie weitere Behandlungsphasen an.<br />
3. Konsolidierungstherapie<br />
Im Anschluss an die Induktion folgt die Konsolidierungstherapie (auch Intensivierungsphase).<br />
Durch den Einsatz höherer Medikamentendosierungen sowie anderer<br />
Medikamentenkombinationen sollen die noch verbliebenen Leukämiezellen im Körper<br />
vernichtet und dadurch das Risiko eines Krankheitsrückfalls (Rezidiv) reduziert<br />
werden. Die Konsolidationstherapie besteht aus mehreren kürzeren Blöcken, zwischen<br />
denen Pausen von etwa drei bis vier Wochen liegen, in denen sich das Knochenmark<br />
erholen kann. Die genaue Behandlungsabfolge sowie Dauer und Intensität<br />
der Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Behandlungsplan.<br />
4. Erhaltungstherapie<br />
Die Erhaltungstherapie setzt sich im Allgemeinen aus nur zwei Medikamenten zusammen.<br />
Täglich wird eine Tablette eingenommen und wöchentlich ein weiteres<br />
Medikament intravenös gegeben. Es ist sehr wichtig, diese Therapie konsequent<br />
durchzuführen und auch regelmäßige Kontrollen <strong>des</strong> Blutbil<strong>des</strong> und <strong>des</strong> Knochenmarks<br />
durchzuführen.<br />
Risikoadaptierte Therapie<br />
Bei der Diagnose und immer wieder während <strong>des</strong> Therapieverlaufs wird versucht, das<br />
Risiko für einen Erkrankungsrückfall einzuschätzen. Dazu bewertet man sogenannte<br />
Risikofaktoren (siehe Kapitel 4 „Risikofaktoren”). Die in Deutschland aktuell empfohlene<br />
Therapie für jüngere <strong>ALL</strong> Patienten (unter 55 Jahren) sieht vor, dass nach dem<br />
ersten Zyklus der Konsolidierungstherapie die Entscheidung über die weitere Therapie<br />
davon abhängig ist, welcher Risikogruppe der Patient zugeordnet wurde:<br />
Standard-Risikopatienten<br />
Standard-Risikopatienten erhalten weitere intensive Chemotherapien über insgesamt<br />
ein Jahr. Nach einem Jahr Chemotherapie beginnt eine Erhaltungstherapie bis<br />
zu einer Gesamttherapiedauer von 2 ½ Jahren. Damit endet die Therapie. In drei- bis<br />
viermonatigen Abständen werden weitere Knochenmarkuntersuchungen durchgeführt,<br />
um den Behandlungserfolg zu überprüfen bzw. festzustellen, ob eine minimale<br />
Resterkrankung vorhanden ist oder sich ein Erkrankungsrückfall anbahnt.