(ALL) des Erwachsenen - Leukämiehilfe RHEIN-MAIN geV
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Die akute lymphatische Leukämie (<strong>ALL</strong>) <strong>des</strong> <strong>Erwachsenen</strong><br />
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Immunschwäche (Abwehrschwäche)<br />
Durch die Leukopenie erhöht sich das Infektionsrisiko. Unbehandelt kann eine Infektion<br />
eine lebensbedrohliche Komplikation darstellen. Während und nach der<br />
Chemotherapie wird daher der Wachstumsfaktor G-CSF (Granulocyte-colony<br />
stimulating factor) eingesetzt, der die Neubildung von Granulozyten beschleunigen<br />
soll. Die Wirkung von G-CSF besteht in einer Verkürzung der Entwicklungszeit von<br />
der Vorläuferzelle bis zum reifen Granulozyt von ca. sieben auf eineinhalb Tage. Der<br />
Zeitraum der Leukopenie kann dadurch eventuell verkürzt werden.<br />
Der Einsatz von Antibiotika ist ein sehr wichtiges und unverzichtbares Mittel, um<br />
Infektionen mit Bakterien vorzubeugen oder um eine bestehende Infektion zu bekämpfen.<br />
Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion werden auch frühzeitig Medikamente<br />
zur Bekämpfung von Pilzinfektionen eingesetzt. Eine weitere Präventionsmaßnahme<br />
zur Senkung <strong>des</strong> Infektionsrisikos besteht in der zeitweiligen Unterbringung <strong>des</strong> Patienten<br />
in keimarmen Isolierzimmern mit spezieller Luftfilterung (Umkehrisolation).<br />
Patienten und ihre Angehörigen können dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu<br />
senken. Deshalb ist eine umfassende Aufklärung <strong>des</strong> Patienten über Verhaltensregeln,<br />
z.B. im Hinblick auf Körperhygiene (einschließlich Mundpflege), Ernährung<br />
und Verhalten im Kontakt mit anderen, sehr wichtig.<br />
INFO<br />
Wenn unter der Therapie Fieber, Schüttelfrost, Husten<br />
oder Durchfall auftreten, sollten Sie umgehend Ihren<br />
behandelnden Arzt informieren. Diese Symptome können<br />
Anzeichen für eine Infektion sein!<br />
Psychische Probleme<br />
Aufgrund der Diagnose und der Therapie können bei Patienten selbst, seinen Verwandten<br />
und auch im sozialen Umfeld seelische Probleme auftreten. In vielen Krankenhäusern<br />
stehen Experten für Psychologie und Psychiatrie zur Verfügung, die<br />
speziell Erfahrung mit Krebspatienten haben (Psychoonkologen). Sie können Rat<br />
geben und Patienten und Verwandten helfen, sich besser mit der Krankheit auseinanderzusetzen.<br />
Gute Bewältigungsstrategien können auch Selbsthilfegruppen geben. Hier stehen<br />
Patienten und Angehörige mit eigenen Erfahrungen zur Unterstützung bereit.