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(ALL) des Erwachsenen - Leukämiehilfe RHEIN-MAIN geV

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Die akute lymphatische Leukämie (<strong>ALL</strong>) <strong>des</strong> <strong>Erwachsenen</strong><br />

37<br />

Immunschwäche (Abwehrschwäche)<br />

Durch die Leukopenie erhöht sich das Infektionsrisiko. Unbehandelt kann eine Infektion<br />

eine lebensbedrohliche Komplikation darstellen. Während und nach der<br />

Chemotherapie wird daher der Wachstumsfaktor G-CSF (Granulocyte-colony<br />

stimulating factor) eingesetzt, der die Neubildung von Granulozyten beschleunigen<br />

soll. Die Wirkung von G-CSF besteht in einer Verkürzung der Entwicklungszeit von<br />

der Vorläuferzelle bis zum reifen Granulozyt von ca. sieben auf eineinhalb Tage. Der<br />

Zeitraum der Leukopenie kann dadurch eventuell verkürzt werden.<br />

Der Einsatz von Antibiotika ist ein sehr wichtiges und unverzichtbares Mittel, um<br />

Infektionen mit Bakterien vorzubeugen oder um eine bestehende Infektion zu bekämpfen.<br />

Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion werden auch frühzeitig Medikamente<br />

zur Bekämpfung von Pilzinfektionen eingesetzt. Eine weitere Präventionsmaßnahme<br />

zur Senkung <strong>des</strong> Infektionsrisikos besteht in der zeitweiligen Unterbringung <strong>des</strong> Patienten<br />

in keimarmen Isolierzimmern mit spezieller Luftfilterung (Umkehrisolation).<br />

Patienten und ihre Angehörigen können dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu<br />

senken. Deshalb ist eine umfassende Aufklärung <strong>des</strong> Patienten über Verhaltensregeln,<br />

z.B. im Hinblick auf Körperhygiene (einschließlich Mundpflege), Ernährung<br />

und Verhalten im Kontakt mit anderen, sehr wichtig.<br />

INFO<br />

Wenn unter der Therapie Fieber, Schüttelfrost, Husten<br />

oder Durchfall auftreten, sollten Sie umgehend Ihren<br />

behandelnden Arzt informieren. Diese Symptome können<br />

Anzeichen für eine Infektion sein!<br />

Psychische Probleme<br />

Aufgrund der Diagnose und der Therapie können bei Patienten selbst, seinen Verwandten<br />

und auch im sozialen Umfeld seelische Probleme auftreten. In vielen Krankenhäusern<br />

stehen Experten für Psychologie und Psychiatrie zur Verfügung, die<br />

speziell Erfahrung mit Krebspatienten haben (Psychoonkologen). Sie können Rat<br />

geben und Patienten und Verwandten helfen, sich besser mit der Krankheit auseinanderzusetzen.<br />

Gute Bewältigungsstrategien können auch Selbsthilfegruppen geben. Hier stehen<br />

Patienten und Angehörige mit eigenen Erfahrungen zur Unterstützung bereit.

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