Bericht "TREFF 55 - Stadt Neukirchen-Vluyn

Bericht über die 13. Ferienspiele
vom
09.07.2012 – 20.07.2012
des
Diakonischen Werkes Kirchenkreis Moers
Stadtteilbüro Treff 55

1. Einleitung
Diakonie- Jeder Mensch zählt (2. Satz des Leitbildes des Diakonischen Werkes
Kirchenkreis Moers)
Für wen ist Diakonie? Diakonische Arbeit wendet sich an alle Menschen. Sie lebt von
der Überzeugung, dass Gott alles Leben gibt und liebt. Das macht die Menschen vor
Gott zu Schwestern und Brüdern, in der diakonischen Arbeit zu Partnerinnen und
Partnern. Gemeinsam orientieren sie sich an dem, was der Mensch braucht
(Bedarfsdeckung) sowie an dem, was der Mensch will (Bedürfnisdeckung).
Die Organisation diakonischer Arbeit folgt der Frage: „Wie kommt der Mensch zu
seinem Recht?“
2. Bericht
Im Jahr 2012 haben insgesamt 47 Kinder (25 Jungen und 22 Mädchen) im Alter von
sechs bis elf Jahren an den örtlichen Ferienspielen teilgenommen. Die Ferienspiele
sind für Kinder konzipiert, die keine Möglichkeit haben in den Sommerferien in den
Urlaub zu fahren bzw. für Kinder von berufstätigen Eltern, die keine andere
Betreuungsmöglichkeit in diesem Zeitraum haben. Es gab keine stadtteilbezogene
Anmeldung, d.h. Kinder aus ganz Neukirchen-Vluyn konnten sich anmelden um an
den Ferienspielen teilzunehmen. Somit haben die Kinder die Möglichkeit einen Teil
ihrer Ferien außerhalb von Neukirchen-Vluyn zu erleben. Wir haben in diesem Jahr
zwei Kinder mehr aufgenommen als geplant, da es eine Notwendigkeit gab. In einem
Fall gab es eine Trennungssituation der Eltern und der allein erziehende Vater war
berufstätig und hatte keine Möglichkeit Urlaub zu nehmen. Im anderen Fall wurde für
ein behindertes Kind ein Ferienangebot gesucht.
Von den 47 teilnehmenden Kindern kamen elf Kinder aus dem Siedlungsbereich
Vluyner Nordring/Kiefernweg bzw. aus Familien, welche die Beratung im TREFF 55
in Anspruch nehmen. Wir versuchen bei der Anmeldung auf ein gutes
Mischungsverhältnis der Kinder aus den unterschiedlichsten Familienverhältnissen
zu achten. Zudem waren zwei türkische und fünf russische Kinder angemeldet. Es
ist wichtig, dass diese Kinder nicht die ganzen Ferien mit den Eltern verbringen, da
aus unserer Erfahrung zu Hause nur in der Muttersprache der Eltern gesprochen
wird. So haben die Kinder während der Ferienspiele die Möglichkeit weitere soziale
Kontakte zu erleben und die deutsche Sprache zu intensivieren.
Sieben Kinder kamen aus dem Ortsteil Neukirchen und 40 Kinder aus dem Ortsteil
Vluyn.
Zwei Kinder wiesen eine Behinderung auf, d.h. Autismus (Wahrnehmungs- und
Informationsstörung des Gehirns) und Mutismus. Mutismus ist eine soziale
Kommunikationsstörung, die auch Sprechverweigerung genannt wird. Es handelt
sich dabei um eine komplexe Verhaltensstörung. Im Zeichen von Inklusion ist es uns
wichtig auch behinderte Kinder in die Ferienaktivitäten mit einzubeziehen, da wir die
Verschiedenheit im Gemeinsamen anerkennen. Es ist uns jedoch nicht möglich mehr
als zwei Kinder mit einer Behinderung aufzunehmen, da wir personell an unsere
Grenzen stoßen.
2

Schon zu Jahresbeginn erhielten wir Anfragen von interessierten Eltern bzgl. der
Ferienspiele, jedoch konnten wir dieses Jahr erstmalig alle Anfragen bedienen und
mussten keine Warteliste führen.
Es wurde ein Teilnehmerbeitrag von 60 Euro erhoben. Eine Reduzierung auf 20 Euro
war bei Bezug von Arbeitslosengeld II oder bei der Teilnahme von
Geschwisterkindern möglich. Diese Reduzierung nahmen 20 Kinder in Anspruch, 13
Kinder aus Familien mit Bezug von ALG II Leistung und sieben Geschwisterkinder.
Die Ferienspiele sind durch die Stadt Neukirchen-Vluyn und durch Elternbeiträge
finanziert worden.
Die Ferienspiele sind, wie in den Jahren zuvor, von Petra Kese (Erzieherin)
organisiert und geleitet worden. Sie wurde durch ein Team von acht Personen
unterstützt, welches sich wie folgt zusammensetzte:
• 1 Erzieherin
• 1 Lehrerin
• 4 Praktikanten/ -in der Fachhochschulen Essen, Mönchengladbach und
Düsseldorf
• 2 pädagogischen Mitarbeiterinnen.
Das abwechslungsreiche Programm war auf die Bedürfnisse und das Alter der
Kinder abgestimmt. Neben Spiel und Spaß waren museums-, natur- und
erlebnispädagogische Angebote ein wichtiger Bestandteil des Ferienprogramms.
Soweit wie möglich wurden die Veranstaltungsorte zu Fuß aufgesucht.
3. Programm
Montag, 09.07.2012- Brandschutzerziehung bei der Freiwilligen Feuerwehr
Neukirchen-Vluyn
Unter dem Motto „ Komm, entdecke die Feuerwehr“ erlebten die Kinder die
diesjährige Eröffnung der Ferienspiele bei der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen-
Vluyn an der Lindenstr. Vor der Eröffnung stand jedoch ein kleiner Fußmarsch an,
um die Feuerwache zu erreichen. Dort stand ein Team von Feuerwehrleuten zur
Verfügung um die Fragen der Kinder zu beantworten und um die Kinder im Rahmen
der Brandschutzerziehung an die richtigen Verhaltens- und Vorgehensweisen im
Brandfall heranzuführen.
Dienstag, 10.07.2012 – Zoobesuch in Duisburg
Der Zoo war ein Erlebnis und bot den Kindern viele spannende Begegnungen mit der
Tierwelt und die Möglichkeit, sich ein Wissen über Tiere, Pflanzen und Umwelt
anzueignen. Der Besuch des Delphinariums war ein besonderes Erlebnis für die
Kinder.
3

Mittwoch, 11.07.2012 Energiestadt Gut Ophoven in Leverkusen-Opladen
Die denkmalgeschützte ehemalige Wasserburg Ophoven liegt umgeben von einer
60.000 m² großen naturnah gestalteten Biotopanlage. Hier bietet die Stadt
Leverkusen gemeinsam mit dem Förderverein NaturGut Ophoven Bildung für eine
nachhaltige Entwicklung. Mit viel Fantasie und pädagogischem Geschick haben die
Mitarbeiter dort Erlebnisprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
entwickelt, um sie für den nachhaltigen Umgang mit der Natur und unseren
natürlichen Ressourcen zu sensibilisieren.
Das Thema Klimawandel ist zurzeit aktuell wie nie. Egal ob Kyoto-Protokoll oder die
Einführung von Abgasplaketten für Pkw, die letzten Naturkatastrophen haben alle
wachgerüttelt. Daher begaben sich die Kinder auf eine Reise ins Weltall und suchten
nach geeigneten Lebensräumen für Menschen. Sie setzen sich mit der
Energieerzeugung und den Auswirkungen auf das Klima auseinander, mit der
Endlichkeit fossiler Energien, mit erneuerbaren Energie und auch mit dem
Energiesparen. Alle konnten viele Abenteuer erleben und haben „bahnbrechende“
Erkenntnisse gewonnen wo sich der beste Lebensraum befindet.
Donnerstag, 12.07.2012 Irrland in Kevelaer
An diesem Tag ging es in das beliebte größte bäuerliche Erlebnisparadies Irrland
nach Kevelaer. Für die Kinder ist der Ausflug in das Maislabyrinth immer der absolute
Höhepunkt der Ferienspiele. Die Kinder erkundeten das Strohpyramiden-Labyrinth,
den Bambus-Irrgarten, erlebten die Teufelsspirale (ein Schwabbelkissen gefüllt mit
30.000 l Wasser) oder kurvten auf der weltgrößten Tret-Gokart-Anlage.
Freitag, 13.07.2012 Terrazoo in Rheinberg
Der TerraZoo präsentierte etwa 80 Arten wechselwarmer Tiere anhand von 250
Individuen in authentischen Lebensräumen. Der hautnahe Kontakt zum Abbau der
Vorurteile gegenüber exotischen Tieren stand an diesem Tag mit im Vordergrund.
Montag, 16.07.2012 Natur- und Tierpark in Brüggen
Eine bunte und doch harmonische Mischung der unterschiedlichsten Tierarten aus
fünf Kontinenten erwartete die Kinder bei einer Rundwanderung durch die
großzügigen Gehege und Tierhäuser.
Dienstag, 17.07.2012 Naturbühne Blauer See Ratingen
„Vorhang auf“ hieß es auf der Naturbühne Blauer See in Ratingen. Auf dem
Programm stand „Die Abenteuer von Petterson und Findus“. Die Kinder erlebten ein
spannendes, lustiges und aktionsgeladenes Theaterspektakel.
4

Mittwoch, 18.07.2012 Archäologischer Park Xanten
Münzen gießen und Schreibtafel erstellen stand an diesem Tag auf dem Programm,
nebenbei wurde noch einiges von den Römern und der Antike gelernt.
Donnerstag, 19.07.2012 Minigolf in Neufeld
Mit einem Fußmarsch von 4 km ging es zur Minigolfanlage in Neufeld. Damit die
Wanderung den Kindern nicht zu lang wurde, wurde auf dem Hin- und Rückweg ein
Spielplatz besucht.
Freitag, 20.07.2012 Schloss Beck in Bottrop
Am letzten Tag der Ferienspiele erlebten die Kinder im herrlichen barocken
Ambiente mit 1000 beweglichen Figuren und den vielen attraktiven Spielgeräten
einen abwechslungsreichen Tag.
4. Statistik
Anzahl
Kinder
Leistung
nach SGB II
Siedlungs-
bereich
Vluyner
Nordring
Kiefernweg
5
Kinder
ausländischer
Herkunft
reduzierter
Beitrag
Kinder
aus
Neukirchen
Kinder
aus
Vluyn
2007 35 10 10 5 18
2008 45 9 6 0 20
2009 40 7 7 1 17
2010 47 12 15 6 22
2011 45 9 10 7 17 10 35
2012 47 13 11 7 20 7 40