Infoservice Merck setzt auf Kanalsanierung - Nodig-Bau.de
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<strong>Infoservice</strong> <strong>Infoservice</strong><br />
1<br />
<strong>Merck</strong> <strong>setzt</strong> <strong>auf</strong> <strong>Kanalsanierung</strong><br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Initiative „Responsible Care“ (Verantwortliches Han<strong>de</strong>ln) investierte das Unternehmen<br />
<strong>Merck</strong> KGaA, Darmstadt, in die vorbeugen<strong>de</strong> Sanierung <strong>de</strong>r Transportleitung DN 800 für<br />
gereinigte Abwässer von <strong>de</strong>r Kläranlage <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Betriebsgelän<strong>de</strong> zum Vorfluter Darmbach. Nach<br />
umfangreicher Prüfung, erhielt die R+S Rohrtechnik, Bottrop, mit ihrem technischen Konzept für<br />
ein lichthärten<strong>de</strong>s GFK-Schlauchlining mit <strong>de</strong>m Berolina-Liner <strong>de</strong>n Zuschlag. Durch 15 Einzelinversionen<br />
wur<strong>de</strong> das Schlauchliningvorhaben zwischen <strong>de</strong>m 18. Februar und <strong>de</strong>m 11. März 2003<br />
durchgeführt.<br />
Das Sanierungskonzept<br />
Der zu sanieren<strong>de</strong> Kanal, ein insgesamt 1100 Meter langes Beton-Kreisprofil in Nennweiten von DN<br />
500 bis DN 900 und integrierten Dükeranlagen, ist die einzige Möglichkeit, das bei <strong>Merck</strong> anfallen<strong>de</strong><br />
gereinigte Abwasser einem Vorfluter zuzuführen. Darum kam <strong>de</strong>r sicheren Überleitung eines stündlichen<br />
Spitzenabflusses von bis zu 500 Kubikmetern während <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>zeit eine beson<strong>de</strong>re kritische Be<strong>de</strong>utung<br />
zu.<br />
Ein Kriterium <strong>de</strong>r Verfahrensauswahl waren beengte Platzverhältnisse an Kreuzungen, Brücken und<br />
Dükerbauwerken, die ein direktes Anfahren <strong>de</strong>r Schachtanlagen zur Installation nicht immer zuließen.<br />
Außer<strong>de</strong>m galt es strenge sicherheits- und qualitätstechnischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Auftraggebers<br />
kompromisslos zu erfüllen. Auf Basis aller vorsorge- und umweltrelevanten sowie hydraulischen und<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und in Abstimmung mit <strong>de</strong>m für Planung und Projektsteuerung<br />
zuständigen Ingenieurbüro Dr. Dahlem, entschied sich <strong>Merck</strong> für die Sanierung <strong>de</strong>s Vorflutkanals<br />
durch Schlauchlining <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s lichthärten<strong>de</strong>n Berolina-Linersystems und R+S Rohrtechnik<br />
als ausführen<strong>de</strong>s Unternehmen.<br />
Neben <strong>de</strong>n wirtschaftlichen Vorteilen einer grabenlosen Sanierungslösung spielten bei dieser Auswahl<br />
die spezifischen Vorteile <strong>de</strong>s lichthärten<strong>de</strong>n GFK-Schlauchlinings eine Rolle:<br />
• Die beson<strong>de</strong>re statische und chemische Belastbarkeit <strong>de</strong>s Werkstoffs GFK<br />
• Optimale Erfüllung <strong>de</strong>r hydraulischen Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
• Geringe <strong>Bau</strong>zeit, Wendigkeit und geringer Platzbedarf <strong>de</strong>r Sanierungstechnik<br />
• Flexibilität <strong>de</strong>s Verfahrens gegenüber Regengroßereignissen
Die Durchführung<br />
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2<br />
Am 27. Jan. 2003 begannen die <strong>Bau</strong>arbeiten für die Wasserhaltung mit <strong>de</strong>m <strong>Bau</strong> einer 1200 Meter<br />
langen Stahlrohrleitung DN 300 samt mehrerer Rohrbrücken, unter an<strong>de</strong>rem zur Kreuzung einer<br />
4-spurigen Straße und <strong>de</strong>r Bahntrasse Aschaffenburg-Würzburg. Die zugehörigen Tauchpumpen mit<br />
je 250 cbm/h und zwei Saugpumpen mit je 270 cbm/h wur<strong>de</strong>n über eine Mo<strong>de</strong>mschaltung gesteuert;<br />
diese hätte einen Pumpenausfall automatisch <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>leitung, <strong>de</strong>r Kläranlage und <strong>de</strong>r <strong>Merck</strong> Werksfeuerwehr<br />
gemel<strong>de</strong>t.<br />
Eine Herausfor<strong>de</strong>rung an alle Beteiligten stellte die Sanierung <strong>de</strong>r parallelen Dükerleitungen DN 600<br />
dar. Da natürlich <strong>de</strong>r Klärbetrieb nicht zu unterbrechen war, wur<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Dükerleitungen in<br />
separaten <strong>Bau</strong>abschnitten saniert, während die jeweils an<strong>de</strong>re die volle Abwasserfracht übernahm. Da<br />
bei<strong>de</strong> Düker in einem gemeinsamen <strong>Bau</strong>werk beginnen, musste eine funktions- und arbeitssichere<br />
Lösung gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, um hier <strong>de</strong>n Abwasserstrom vollständig erfassen und gezielt in die gewünschte<br />
Leitung umleiten zu können. Dazu wur<strong>de</strong> ein Umleitungstrichter aus PE-HD konstruiert<br />
und im <strong>Bau</strong>werk installiert, in <strong>de</strong>ssen Schutz dann die R+S Mitarbeiter die 60 Meter langen Liner<br />
einbauten.<br />
Die Installation <strong>de</strong>r –je nach Nennweite- 7 bis 9 Millimeter starken Liner geschah stets nach gleichem<br />
Abl<strong>auf</strong>. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r eigentliche Liner in einen schützen<strong>de</strong>n Pre-Liner eingezogen wor<strong>de</strong>n war, verschloss<br />
man <strong>de</strong>n Sanierungsabschnitt druckdicht mit Schleusen und stellte <strong>de</strong>n Liner durch rund 0,5<br />
bar Luftdruck im Rohr <strong>auf</strong>. Die Aushärtung <strong>de</strong>s mit photoreaktivem UP-Harz getränkten Schlauchliners<br />
erfolgte dann durch einen UV-Lampenzug, <strong>de</strong>r mit exakt vorgegebener und überwachter Geschwindigkeit<br />
durch <strong>de</strong>n Kanal fuhr. Innerhalb von rund drei Wochen wur<strong>de</strong>n 15 Installationen mit<br />
folgen<strong>de</strong>n Nennweiten, Längen und Wandstärken durchgeführt.<br />
• 50 m DN 500, 7 mm<br />
• 140 m DN 600, 9 mm<br />
• 370 m DN 700, 7 mm<br />
• 540 m DN 800, 9 mm<br />
Das Sicherheits- und Qualitätsmanagement<br />
Der unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>m „Responsible Care“-Konzept verpflichtete Auftraggeber stellt auch bei diesem<br />
Vorhaben höchste Sicherheits- und Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen ans ausführen<strong>de</strong> Unternehmen, das<br />
installierte Material und das Verfahren. Vor <strong>Bau</strong>beginn erarbeitete man einen Qualitätssicherungsplan,<br />
<strong>de</strong>r die Anfor<strong>de</strong>rungen und Kontrollen von Produkt und Installation mit <strong>de</strong>m Ziel einer „gläsernen<br />
Sanierung“ festlegte. Vorab hatte <strong>de</strong>r Auftragnehmer seine Fachkun<strong>de</strong> durch geprüfte Referenzobjekte<br />
nachzuweisen; zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> das Verfahren einem geson<strong>de</strong>rten Eignungstest unterzogen.
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3<br />
Die Werkstoffe mussten höchsten Anfor<strong>de</strong>rungsprofilen genügen, ihre Installation war für <strong>de</strong>n Qualitätsnachweis<br />
in je<strong>de</strong>r Phase messtechnisch zu dokumentieren, von <strong>de</strong>r obligatorischen Eigen- und<br />
Fremdüberwachung ganz abgesehen. Auch in Sachen Arbeits- und Umweltschutz ging <strong>de</strong>r Auftraggeber<br />
keine Kompromisse ein. Die über die allgemeinen UVV hinausgehen<strong>de</strong>n <strong>Merck</strong> Sicherheitsvorschriften<br />
waren ebenso zu beachten wie die Fremdfirmenbestimmungen für Arbeiten <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m <strong>Merck</strong>-<br />
Gelän<strong>de</strong>. Alle notwendigen Arbeiten durften nur in enger Koordination mit <strong>de</strong>n im Werk für die Sicherheit<br />
zuständigen Stellen durchgeführt wer<strong>de</strong>n: Wann und wo immer die R+S Rohrtechnik gera<strong>de</strong><br />
tätig war - stets war die <strong>Merck</strong>-Werksfeuerwehr präsent.<br />
Fazit<br />
Die Schlauchlining-Technik und insbeson<strong>de</strong>re das einge<strong>setzt</strong>e lichthärten<strong>de</strong> Verfahren <strong>auf</strong> Basis eines<br />
GFK-Liners bewiesen ihre Leistungsfähigkeit unter anspruchsvollen räumlichen und organisatorischen<br />
Bedingungen und wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n hohen Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r <strong>Merck</strong> KGaA rundum gerecht:<br />
ein Erfolg aus Sicht aller Beteiligter.<br />
Kontakt zu R+S Rohrtechnik GmbH<br />
Herrn Dipl.-Ing. Werner Manske<br />
Lohweg 46 E<br />
30559 Hannover<br />
Tel. 0511 95 995 0<br />
Fax 0511 95 995 60<br />
E-Mail werner.manske@rohrtechnik.com
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4<br />
Im Schutze dieses PE-HD Umleitungstrichters wur<strong>de</strong> ein Schlauchliner im Düker installiert.<br />
R+S Sanierungsfahrzeug mit lichtdichtem Zelt, in <strong>de</strong>ssen Schutz die UV-empfindlichen<br />
Liner in <strong>de</strong>n Sammler eingezogen wur<strong>de</strong>n.
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5<br />
Eine Kunststofffolie schützt <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Glasfaser-Schlauchliner vor<br />
Beschädigung beim Einbau.<br />
Einziehen eines Liners in <strong>de</strong>n Düker <strong>de</strong>s Darmbach-Sammlers.
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6<br />
Pneumatisch <strong>auf</strong>gestellter Liner mit Druckschleuse im Zielschacht einer Haltung.<br />
Betriebsfertig ausgehärtete Glasfaserliner mün<strong>de</strong>n in ein mit GFK-Laminat<br />
ausgeklei<strong>de</strong>tes Schachtbauwerk.