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EDS-System Als Alternative Zum Inliner - Nodig-Bau.de

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110 Sanierung<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 6 | 07<br />

Bild 1: Abdichtung <strong>de</strong>r Rohrverbindung bis ca. 1910<br />

<strong>EDS</strong>-<strong>System</strong> als <strong>Alternative</strong><br />

zum <strong>Inliner</strong><br />

Mit <strong>de</strong>m <strong>EDS</strong>-Verfahren wur<strong>de</strong> ein <strong>System</strong> zur Erneuerung <strong>de</strong>r<br />

Dichtung an Rohrverbindungen von Steinzeugrohren älterer<br />

<strong>Bau</strong>artentwickelt.<br />

Von Dipl. Ing. Thomas Palaske<br />

Kanaltechnik Geiger & Kunz<br />

GmbH & Co. KG<br />

Innovation im Bereich <strong>de</strong>r Kanalsanierung be<strong>de</strong>utet<br />

immer auch, bestehen<strong>de</strong> technische Varianten<br />

zu überprüfen und <strong>Alternative</strong>n zu suchen.<br />

Diese <strong>Alternative</strong>n können wirtschaftliche<br />

aber auch qualitative Fortschritte be<strong>de</strong>uten.<br />

Den Vorteil nur in wirtschaftlicher Hinsicht<br />

zu suchen, hätte häufig Kostensenkungen bei<br />

nachlassen<strong>de</strong>r Qualität zur Folge. Dieser Ten<strong>de</strong>nz<br />

entgegenzuwirken ist das Ziel von Fachleuten,<br />

die <strong>de</strong>n Werterhalt <strong>de</strong>s <strong>Bau</strong>werks „Kanal“<br />

nachhaltig betrachten. Hierfür müssen jedoch<br />

zum Teil hohe Entwicklungskosten in Kauf genommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Letztendlich entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>, ob sich eine innovative Technik durchsetzt.<br />

Seit Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong>n bzw.<br />

wer<strong>de</strong>n in Deutschland und an<strong>de</strong>ren europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn die Entwässerungsleitungs-<br />

netze systematisch aufgebaut, erweitert, verbessert<br />

und <strong>de</strong>m aktuell technischen Standard<br />

angepasst. Die vorwiegend eingesetzten Materialien<br />

für Rohre waren Steinzeug und Beton.<br />

Im Fokus dieser Information stehen die aus<br />

<strong>de</strong>m Material Steinzeug hergestellten Rohrkanäle<br />

und -leitungen. Der Anteil Steinzeug am<br />

gesamten öffentlichen Kanalnetz – DN unter<br />

800 mm – beträgt gemäß <strong>de</strong>r DWA-Umfrage<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2004 in Deutschland 46 %.<br />

Die vor <strong>de</strong>m Jahr 1965 eingebauten Rohrkanäle<br />

aus Steinzeug weisen vornehmlich auf<br />

<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle handwerklich hergestellte Dichtungen<br />

<strong>de</strong>r Rohrverbindungen auf. Die Rohrlängen<br />

betrugen, je nach <strong>Bau</strong>jahr, zwischen<br />

750 und 1500 mm. <strong>Zum</strong> Gesamtsystem gehören<br />

auch die Abzweigstücke zur Aufnahme <strong>de</strong>r Anschlussleitungen<br />

von Grundstücks- und Straßenentwässerung.<br />

Vorgenannte, handwerklich<br />

hergestellten Abdichtungen <strong>de</strong>r Rohrverbindung<br />

(Teerstrick/Lehm bzw. Mörtel, Teerstrick<br />

mit Bitumenverguss, Rollringe aus Elastome-<br />

Bild 2: Konstruktionsprinzip <strong>de</strong>r erneuerten Dichtung <strong>de</strong>r Rohrverbindung<br />

ren) sind zwischenzeitlich infolge Alterung und<br />

konstruktiver Schwächen nach Maßstäben <strong>de</strong>r<br />

technischen Regelwerke undicht mit <strong>de</strong>n Folgen<br />

<strong>de</strong>r Infiltration von Grundwasser und <strong>de</strong>s Austrags<br />

von Abwasser in Bo<strong>de</strong>n und Grundwasser.<br />

Je nach Intensität dieser Erscheinungen erhöht<br />

dies das Risiko fortschreiten<strong>de</strong>r baulicher<br />

und betrieblicher Schä<strong>de</strong>n bei gleichzeitig hieraus<br />

resultieren<strong>de</strong>n Kosten.<br />

Diesem technisch begrün<strong>de</strong>ten Prozess hat<br />

<strong>de</strong>r Anlagenbetreiber gemäß gesetzlicher Vorschriften<br />

und <strong>de</strong>r Vorgaben <strong>de</strong>s technischen<br />

Regelwerks zu begegnen. –<br />

Letzteres ist auch ein Gebot <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Nutzung und <strong>de</strong>s Werterhalts <strong>de</strong>r Abwasserableitungssysteme.<br />

Motivation<br />

Steinzeugrohre bil<strong>de</strong>n ein langlebiges Entwässerungsrohrsystem,<br />

wenn die Lagebedingungen<br />

stimmen, d.h. keine Überlastung eintritt<br />

und die Rohre an ihren Verbindungen dicht<br />

bleiben. Der Vorsatz und das Gebot <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit<br />

wären hiermit erfüllt. Die Realität<br />

zeigt, dass die sorgfältige Verlegung bei sorgfältig<br />

planen<strong>de</strong>n und gut überwachen<strong>de</strong>n Anlagenbetreibern<br />

durchaus umgesetzt wur<strong>de</strong> und<br />

wird. Die vor 1965 verwen<strong>de</strong>ten Dichtsysteme<br />

<strong>de</strong>r Rohrverbindungen erfüllen die heute gül-


i Umwelt<strong>Bau</strong> 6 | 07<br />

Bild 3: Werkstückprobe einer mit <strong>EDS</strong>-Verfahren erneuerten Dichtung<br />

tigen Kriterien eines Dichtheitsnachweises<br />

weitgehend nicht mehr. Die Kanäle sind daher<br />

im Sinne <strong>de</strong>s technischen Anfor<strong>de</strong>rungsprofils<br />

undicht, erfüllen aber sonst ihre Funktion vollwertig<br />

(hydraulisch voll ausreichend, standfest,<br />

wartungs- und betriebsoptimal).<br />

Da Rohrverbindungen in Steinzeugrohrleitungen<br />

<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>jahre vor 1965 ca. alle 1,5 bis<br />

1,0 m vorkommen – zusätzlich noch die Einbindungen<br />

<strong>de</strong>r Abzweigformstücke – ist bei einer<br />

aus Alterung bzw. <strong>Bau</strong>art abzuleiten<strong>de</strong>n Undichtheit<br />

bis heute ein durchlaufen<strong>de</strong>r Liner<br />

– ein „Rohr im Rohr“ – die technisch sinnvolle<br />

und wirtschaftliche Sanierungsmetho<strong>de</strong>.<br />

Letzteres beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>shalb, weil für eine dauerhafte<br />

Sanierung = Abdichtung von Muffenverbindungen<br />

von Steinzeugrohren und auch<br />

Rohren an<strong>de</strong>rer Werkstoffe bis heute kein anwendungsreifes<br />

Verfahren mit <strong>de</strong>m Anspruch<br />

auf eine lange Funktionsdauer von mehr als 40<br />

Jahren zur Verfügung stand.<br />

Die „Rohr im Rohr“-Lösung, also <strong>de</strong>r Liner aus<br />

<strong>de</strong>n bekannten Harzen mit Trägergeweben<br />

o<strong>de</strong>r auch als PE- bzw. PVC-Linersystem (z.B.<br />

U-Liner), ist eine Lösung, die vorgenannten Anspruch<br />

an die Funktion und <strong>de</strong>ren Dauer zwar<br />

gut erfüllt, sie ist aber nicht beliebig oft wie<strong>de</strong>rholbar.<br />

Zusätzlich entstehen Probleme bei<br />

<strong>de</strong>n Abzweigen/Seiteneinläufen, bei <strong>de</strong>r Ent-<br />

sorgung im Falle einer Leitungsauswechslung<br />

und u.U. bei <strong>de</strong>r Hydraulik infolge <strong>de</strong>r Querschnittseinengung.<br />

Das für <strong>de</strong>n Abwasserkanal vorzüglich geeignete<br />

und bewährte Material Steinzeug wird<br />

zum Linerträger <strong>de</strong>gradiert und wird damit für<br />

die weitere Nutzungsdauer <strong>de</strong>s Kanals ohne<br />

Belang. Dies führt zu einem wirtschaftlichen<br />

Verlust und zu Ressourcenverschwendung.<br />

Für die Steinzeug-Abwassersysteme GmbH und<br />

die befassten Fachleute aus <strong>de</strong>r Sanierungswirtschaft<br />

stellte sich also die Aufgabe, für hydraulisch,<br />

statisch und betrieblich intakte Abwasserleitungen<br />

aus Steinzeug, vorwiegend<br />

<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>jahre vor 1965, relativ kurzfristig ein Sanierungsverfahren<br />

zu entwickeln, mit <strong>de</strong>m Ziel,<br />

die <strong>de</strong>m Steinzeugrohr innewohnen<strong>de</strong> Langzeittauglichkeit<br />

zu aktivieren und nicht durch<br />

gealterte und folglich undichte Rohrverbindungen<br />

infrage zu stellen.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Projektdiskussion von Steinzeug-<br />

Abwassersysteme mit <strong>de</strong>r Münchner Stadtentwässerung,<br />

<strong>de</strong>m Büro PJP, Baldham sowie <strong>de</strong>m<br />

Sanierungsunternehmen Geiger & Kunz wur<strong>de</strong><br />

folgen<strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsprofil entwickelt:<br />

- Es soll ein Verfahren entwickelt wer<strong>de</strong>n, das,<br />

aufbauend auf bewährte Sanierungstechno-<br />

Sanierung 111<br />

logien, ansonsten intakten Kanalstrecken<br />

im Bereich <strong>de</strong>r dafür vorgesehenen Muffenverbindung<br />

eine dauerhafte Dichtheit verleiht<br />

und die dort auftreten<strong>de</strong>n Kräfte/Bewegungen<br />

aufnehmen kann.<br />

- Die Vorstellung <strong>de</strong>r „Glie<strong>de</strong>rkette“ für eine<br />

Rohrleitung aus endlichen Rohren, die über<br />

eine Rohrverbindung zu einer Leitung zusammengefügt<br />

wer<strong>de</strong>n, soll erhalten bleiben.<br />

- In <strong>de</strong>r Kanalsanierung bewährte Materialien<br />

mit <strong>de</strong>r Gewähr einer Langzeitfunktion sollen<br />

zur Anwendung gelangen.<br />

- Das Verfahren muss wirtschaftlich sein.<br />

- Das Verfahren muss nicht omnipotent alle<br />

Problemfälle ab<strong>de</strong>cken.<br />

- <strong>Als</strong> Einsatzbereich gilt zunächst <strong>de</strong>r Durchmesserbereich<br />

bis DN 400.<br />

Entwicklungsschritte<br />

Die Verfahrensentwicklung führte zu <strong>de</strong>m in<br />

<strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n <strong>System</strong>beschreibung dargestellten<br />

Verfahren.<br />

Die konzeptionelle I<strong>de</strong>e:<br />

◆ Robotertechnik und Epoxidharz als bewährte<br />

Basis<br />

– Modifizierung <strong>de</strong>s Epoxidharzes Richtung<br />

Elastomer


112 Sanierung<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 6 | 07<br />

Bild 4: Vor <strong>de</strong>r <strong>EDS</strong> – Sanierung. Bild 5: Nach <strong>de</strong>r <strong>EDS</strong> – Sanierung.<br />

– Nachweis einer Abwinkelbarkeit <strong>de</strong>r sanierten<br />

Muffe<br />

– Nachweis <strong>de</strong>r Dichtheit <strong>de</strong>r Verbindung<br />

– Nachweis <strong>de</strong>r Hochdruckspülfestigkeit<br />

– Gegen drücken<strong>de</strong>s Grundwasser anwendbar<br />

◆ Nachweis <strong>de</strong>r dauerhaften Abwasserresistenz<br />

◆ Nachweis <strong>de</strong>r Langzeittauglichkeit von 40 +<br />

x Jahren<br />

◆ Wirtschaftlichkeit gegenüber <strong>de</strong>r Linersanierung<br />

<strong>System</strong>beschreibung<br />

Das auch von <strong>de</strong>r Münchner Stadtentwässerung<br />

durch technischen Input und das zur Verfügungstellen<br />

von Erprobungsstrecken „insitu“<br />

geför<strong>de</strong>rte Verfahren einer „Erneuerung <strong>de</strong>r<br />

Dichtung an Rohrverbindungen von Steinzeugrohren<br />

älterer <strong>Bau</strong>art“, seit Juni 2006 mit <strong>de</strong>r<br />

Marke „<strong>EDS</strong>-Verfahren“ gekennzeichnet, stellt<br />

die nach aktuellem technischen Regelwerk erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Dichtheit wie<strong>de</strong>r her.<br />

Gemäß <strong>de</strong>r Nomenklatur <strong>de</strong>r DIN EN 752-1 und<br />

<strong>de</strong>s Merkblattes ATV-DVWK-M 143-1 entspricht<br />

das Verfahren <strong>de</strong>r Definition „Renovierung“<br />

und teilt <strong>de</strong>ren Anspruch an eine langfristige<br />

Nutzungsdauer.<br />

Die Vorgehensweise ist wie folgt:<br />

Nach erfolgter Reinigung und partieller Sperrung<br />

eines Kanalteilstücks wer<strong>de</strong>n die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Dichtungen inklusive vorhan<strong>de</strong>ner Ablagerungen<br />

soweit notwendig aus <strong>de</strong>m Bereich<br />

<strong>de</strong>s Muffenspalts entfernt. Zusätzlich wer-<br />

<strong>de</strong>n sowohl vom Spitzen<strong>de</strong> als auch <strong>de</strong>m Muffenspiegel<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>nen Rohre die<br />

Steinzeugglasur vollständig und auch Steinzeugkernmaterial<br />

so weit entfernt, bis ein <strong>de</strong>finiert<br />

gleichmäßig breiter und tiefer Muffenspalt<br />

vorliegt (Breite ca. 12 - 20 mm, Tiefe ca.<br />

20 -30 mm). Hierzu wird ein Fräsroboter mit<br />

einer entsprechen<strong>de</strong>n Finger- o<strong>de</strong>r Scheibenfräse<br />

eingesetzt, <strong>de</strong>r diese Vorbehandlung im<br />

Zuge einer <strong>de</strong>m Rohrdurchmesser angepassten<br />

Rotationsbewegung durchführt.<br />

Die so geöffnete Verbindungsfuge muss mittels<br />

Reinwasserhochdruckspülung gereinigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das freie Steinzeugkernmaterial an Spitzen<strong>de</strong><br />

und Muffenspiegel bil<strong>de</strong>t die Haftfläche<br />

für <strong>de</strong>n Einbau <strong>de</strong>s neuen Abdichtmaterials <strong>de</strong>r<br />

Rohrverbindung. Zur Herstellung <strong>de</strong>r neuen Abdichtung<br />

<strong>de</strong>r Rohrverbindung dient ein speziell<br />

flexibilisiertes Epoxidharzmaterial aus <strong>de</strong>r Familie<br />

<strong>de</strong>r Epoxi-Spachtelmassen für die Risssanierung<br />

in Abwasserrohren.<br />

Die Flexibilisierung <strong>de</strong>s Epoxidharzes ist soweit<br />

erfolgt, wie es für langjährig im Bo<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong><br />

Leitungen notwendig erscheint.<br />

Die schadlose Aufnahme von Abwinkelungen<br />

<strong>de</strong>r Rohrverbindungen beträgt, je nach Harztyp,<br />

bei einer Rohrlänge von 1500 mm ca. 5,0<br />

mm (gemessen an DN 250) und entspricht<br />

damit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Rissfreiheit im<br />

Hochbau, die, nach Auffassung <strong>de</strong>r geotechnischen<br />

Fachleute bei einem Wert < 1/300 anzusie<strong>de</strong>ln<br />

ist. Der Einbau <strong>de</strong>s Epoxidmaterials in<br />

die vorbereitete Verbindungsfuge erfolgt mittels<br />

einer modifizierten Injektions- und Spachteltechnik,<br />

abgeleitet aus <strong>de</strong>r bewährten Risssanierungstechnik<br />

nach KA-TE-Verfahren.<br />

Die Verbindungsfuge wird hierbei mit <strong>de</strong>m vor-<br />

bereiteten Epoximaterial (Mischung und Verfüllung<br />

in Kartusche) voll und luftblasenfrei<br />

verfüllt und an <strong>de</strong>r Rohrinnenseite glatt abgezogen.<br />

Das Material geht mit <strong>de</strong>m Steinzeugkernmaterial<br />

auch bei nassen Verhältnissen<br />

eine dichte und dauerhafte Klebeverbindung<br />

ein. Die potenziellen Bewegungen wer<strong>de</strong>n innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Materialvolumens Epoxidharz aufgenommen.<br />

Das verwen<strong>de</strong>te Material zeichnet<br />

sich durch eine hohe innere Zähigkeit aus. Es<br />

ist lösungsmittelfrei, gut verarbeitbar und beständig<br />

gegen Abwasser im Rahmen <strong>de</strong>r Bestimmungen.<br />

Das geringe Schwindmaß wird<br />

vom Material schadlos aufgenommen.<br />

Die neue Rohrverbindungsdichtung schafft<br />

eine glatte Rohrinnenfläche, da die früheren<br />

Rohrfugen verschlossen wer<strong>de</strong>n, und stabilisiert<br />

somit hydraulische Leistungsfähigkeit<br />

wie auch betriebliche Funktion.<br />

Das Verfahren ist in gleicher Weise und an gleicher<br />

Stelle mehrfach wie<strong>de</strong>rholbar.<br />

Der Kanalbetrieb ist während <strong>de</strong>r Ausführung<br />

in <strong>de</strong>r Regel nur gering gestört.<br />

Die Verfahrensausführung erfolgt gütegesichert<br />

nach Maßgabe eines Handbuches.<br />

Dieses ist Grundlage eines Gütezeichens nach<br />

RAL GZ 961 <strong>de</strong>s Güteschutz Kanalbau und führt<br />

die Kennzeichnung RAL GZ S 22.01 bzw. S 10.16<br />

(siehe auch: www.kanalbau.com).<br />

Technische Eignungsnachweise<br />

Nachfolgen<strong>de</strong> Tabelle zeigt eine Übersicht über<br />

die geführten technischen Nachweise und<br />

<strong>de</strong>ren Ergebnisse:<br />

Anwendungsbereich<br />

Der Anwendungsbereich für das Verfahren sind


i Umwelt<strong>Bau</strong> 6 | 07<br />

Kanalrohrleitungen (vornehmlich aus Steinzeug),<br />

die bereits langjährig im Bo<strong>de</strong>n liegen<br />

und wenig bis keine statischen Schä<strong>de</strong>n aufweisen.<br />

Das Scha<strong>de</strong>nsbild ist überwiegend<br />

durch die alterungs- bzw. konstruktiv bedingte<br />

Undichtheit <strong>de</strong>r Rohrverbindung geprägt.<br />

Das Erneuerungsverfahren <strong>de</strong>r Dichtung kann<br />

auch gegen drücken<strong>de</strong>s Grundwasser erfolgen,<br />

wenn eine kurzzeitig wirksame Vorabdichtung<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Maßnahmen die Vorbereitung und<br />

Verfüllung <strong>de</strong>r Verbindungsfugen zulassen.<br />

Verfahrenstechnisch kann <strong>de</strong>rzeit eine Erneuerung<br />

<strong>de</strong>r Verbindungsdichtung bis DN 400 erfolgen.<br />

Voraussichtliche Kosten<br />

Die Kosten <strong>de</strong>r Erneuerung <strong>de</strong>r Dichtung eines<br />

durchlaufen<strong>de</strong>n Kanalstrangs (je<strong>de</strong> Rohrverbindung<br />

wird erfasst) liegen i.d.R. markant unterhalb<br />

einer Komplettrenovierung (Rohrstrang,<br />

Abzweigeinbindungen, Schachteinbindungen<br />

u.ä.m.). Die hohe Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s <strong>EDS</strong>-<br />

Verfahrens generiert sich aus <strong>de</strong>r Aktivierung<br />

einer weiteren, <strong>de</strong>finierbaren Nutzungsdauer<br />

<strong>de</strong>s Kanals aus <strong>de</strong>m Rohrsystem Steinzeug.<br />

Das technische Ergebnis <strong>de</strong>r<br />

Erneuerung <strong>de</strong>r Dichtung <strong>de</strong>r<br />

Rohrverbindung<br />

<strong>Als</strong> technisches Ergebnis <strong>de</strong>r Verfahrensanwendung<br />

erhält <strong>de</strong>r Netzbetreiber einen hydraulisch<br />

leicht verbesserten Abwasserkanal<br />

für eine weitere langfristige Nutzung. Die Erfahrungen<br />

<strong>de</strong>r Langzeitstandfestigkeit von Epoxidharzmaterialien<br />

in Abwasserkanälen, gestützt<br />

durch die gutachtlichen Aussagen von<br />

Prof. Dr.-Ing. Schießl und die geführten Nachweise<br />

zur chemischen Resistenz (Zeitraffertest)<br />

und Hochdruckspülresistenz, reichen für eine<br />

Lebensdauerprognose von 40 +x Jahren.<br />

Das <strong>EDS</strong>-Verfahren erfüllt somit <strong>de</strong>n betriebswirtschaftlichen<br />

Anspruch eines langlebigen<br />

Wirtschaftsgutes, das üblicherweise einer <strong>de</strong>r<br />

betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer adäquaten<br />

Abschreibung unterliegt.<br />

Sanierung 113<br />

Zusammenfassung<br />

- Der Querschnitt <strong>de</strong>s Kanals bleibt im Original-DN<br />

erhalten.<br />

- Das Ursprungsmaterial Steinzeug bestimmt<br />

weiterhin die Langzeitfunktion und die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Abwasserkanals.<br />

- Beson<strong>de</strong>re Maßnahmen bei Schächten und<br />

Abzweigen sind verfahrensbedingt nicht<br />

notwendig. Eine Sanierung <strong>de</strong>r Abzweige<br />

kann unabhängig erfolgen.<br />

- Die technische Ausführung weist ein geringes<br />

Mängelrisiko auf.<br />

- Die Qualitätskriterien einer fachgerechten<br />

Ausführung sind einfach und ein<strong>de</strong>utig.<br />

Weitere Informationen unter<br />

Kanaltechnik Geiger & Kunz GmbH & Co. KG<br />

Felix- Wankel- Str. 1<br />

D – 82152 München / Krailling<br />

Tel.: 0049 (0)89 89 50 8000<br />

Fax: 0049 (0)89 89 50 800 22<br />

Mail: info@geigerkunz.<strong>de</strong><br />

Internet : www.geigerkunz.<strong>de</strong> ❚

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