EDS-System Als Alternative Zum Inliner - Nodig-Bau.de
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i Umwelt<strong>Bau</strong> 6 | 07<br />
Bild 3: Werkstückprobe einer mit <strong>EDS</strong>-Verfahren erneuerten Dichtung<br />
tigen Kriterien eines Dichtheitsnachweises<br />
weitgehend nicht mehr. Die Kanäle sind daher<br />
im Sinne <strong>de</strong>s technischen Anfor<strong>de</strong>rungsprofils<br />
undicht, erfüllen aber sonst ihre Funktion vollwertig<br />
(hydraulisch voll ausreichend, standfest,<br />
wartungs- und betriebsoptimal).<br />
Da Rohrverbindungen in Steinzeugrohrleitungen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>jahre vor 1965 ca. alle 1,5 bis<br />
1,0 m vorkommen – zusätzlich noch die Einbindungen<br />
<strong>de</strong>r Abzweigformstücke – ist bei einer<br />
aus Alterung bzw. <strong>Bau</strong>art abzuleiten<strong>de</strong>n Undichtheit<br />
bis heute ein durchlaufen<strong>de</strong>r Liner<br />
– ein „Rohr im Rohr“ – die technisch sinnvolle<br />
und wirtschaftliche Sanierungsmetho<strong>de</strong>.<br />
Letzteres beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>shalb, weil für eine dauerhafte<br />
Sanierung = Abdichtung von Muffenverbindungen<br />
von Steinzeugrohren und auch<br />
Rohren an<strong>de</strong>rer Werkstoffe bis heute kein anwendungsreifes<br />
Verfahren mit <strong>de</strong>m Anspruch<br />
auf eine lange Funktionsdauer von mehr als 40<br />
Jahren zur Verfügung stand.<br />
Die „Rohr im Rohr“-Lösung, also <strong>de</strong>r Liner aus<br />
<strong>de</strong>n bekannten Harzen mit Trägergeweben<br />
o<strong>de</strong>r auch als PE- bzw. PVC-Linersystem (z.B.<br />
U-Liner), ist eine Lösung, die vorgenannten Anspruch<br />
an die Funktion und <strong>de</strong>ren Dauer zwar<br />
gut erfüllt, sie ist aber nicht beliebig oft wie<strong>de</strong>rholbar.<br />
Zusätzlich entstehen Probleme bei<br />
<strong>de</strong>n Abzweigen/Seiteneinläufen, bei <strong>de</strong>r Ent-<br />
sorgung im Falle einer Leitungsauswechslung<br />
und u.U. bei <strong>de</strong>r Hydraulik infolge <strong>de</strong>r Querschnittseinengung.<br />
Das für <strong>de</strong>n Abwasserkanal vorzüglich geeignete<br />
und bewährte Material Steinzeug wird<br />
zum Linerträger <strong>de</strong>gradiert und wird damit für<br />
die weitere Nutzungsdauer <strong>de</strong>s Kanals ohne<br />
Belang. Dies führt zu einem wirtschaftlichen<br />
Verlust und zu Ressourcenverschwendung.<br />
Für die Steinzeug-Abwassersysteme GmbH und<br />
die befassten Fachleute aus <strong>de</strong>r Sanierungswirtschaft<br />
stellte sich also die Aufgabe, für hydraulisch,<br />
statisch und betrieblich intakte Abwasserleitungen<br />
aus Steinzeug, vorwiegend<br />
<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>jahre vor 1965, relativ kurzfristig ein Sanierungsverfahren<br />
zu entwickeln, mit <strong>de</strong>m Ziel,<br />
die <strong>de</strong>m Steinzeugrohr innewohnen<strong>de</strong> Langzeittauglichkeit<br />
zu aktivieren und nicht durch<br />
gealterte und folglich undichte Rohrverbindungen<br />
infrage zu stellen.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Projektdiskussion von Steinzeug-<br />
Abwassersysteme mit <strong>de</strong>r Münchner Stadtentwässerung,<br />
<strong>de</strong>m Büro PJP, Baldham sowie <strong>de</strong>m<br />
Sanierungsunternehmen Geiger & Kunz wur<strong>de</strong><br />
folgen<strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsprofil entwickelt:<br />
- Es soll ein Verfahren entwickelt wer<strong>de</strong>n, das,<br />
aufbauend auf bewährte Sanierungstechno-<br />
Sanierung 111<br />
logien, ansonsten intakten Kanalstrecken<br />
im Bereich <strong>de</strong>r dafür vorgesehenen Muffenverbindung<br />
eine dauerhafte Dichtheit verleiht<br />
und die dort auftreten<strong>de</strong>n Kräfte/Bewegungen<br />
aufnehmen kann.<br />
- Die Vorstellung <strong>de</strong>r „Glie<strong>de</strong>rkette“ für eine<br />
Rohrleitung aus endlichen Rohren, die über<br />
eine Rohrverbindung zu einer Leitung zusammengefügt<br />
wer<strong>de</strong>n, soll erhalten bleiben.<br />
- In <strong>de</strong>r Kanalsanierung bewährte Materialien<br />
mit <strong>de</strong>r Gewähr einer Langzeitfunktion sollen<br />
zur Anwendung gelangen.<br />
- Das Verfahren muss wirtschaftlich sein.<br />
- Das Verfahren muss nicht omnipotent alle<br />
Problemfälle ab<strong>de</strong>cken.<br />
- <strong>Als</strong> Einsatzbereich gilt zunächst <strong>de</strong>r Durchmesserbereich<br />
bis DN 400.<br />
Entwicklungsschritte<br />
Die Verfahrensentwicklung führte zu <strong>de</strong>m in<br />
<strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n <strong>System</strong>beschreibung dargestellten<br />
Verfahren.<br />
Die konzeptionelle I<strong>de</strong>e:<br />
◆ Robotertechnik und Epoxidharz als bewährte<br />
Basis<br />
– Modifizierung <strong>de</strong>s Epoxidharzes Richtung<br />
Elastomer