Die OFV-Vereinsgeschichte von 1907 bis heute - Offenburger FV
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Oktober 1967 im Heimspiel gegen den SSV<br />
Reutlingen eine 1:4-Niederlage einstecken.<br />
Zu der befürchteten Krise kam es im Spieljahr<br />
1968/69 trotz der sieben Abgänge nicht.<br />
Durch den verkleinerten Kader hatte es der<br />
für Heinz Trenkel eingestellte neue Trainer<br />
Erhard Palm leichter, den längst fälligen<br />
Neuaufbau durchzuführen. Er verstand es, die<br />
neu gebildete I. Mannschaft so zu motivieren,<br />
dass diese am Saisonschluss den vierten<br />
Tabellenplatz einnahm.<br />
Durch innere Querelen kam es zu einem<br />
<strong>bis</strong>her einmaligen Eklat in der Geschichte des<br />
Vereins. Als die I. Mannschaft am 06. März<br />
1970 beim Lokalrivalen <strong>FV</strong> Lahr mit 0:2 sang-<br />
und klanglos einging, wurde Trainer Erhard<br />
Palm vom Vorstand der Rücktritt nahe gelegt,<br />
da dieser nach Beendigung des Spieljahres<br />
1969/70 sowieso nach München übersiedeln<br />
wollte. Um Unruhen zu vermeiden, wurden<br />
offiziell gesundheitliche Gründe<br />
vorgeschoben. Doch Palm ließ gegenüber der<br />
Mannschaft die wahren Hintergründe<br />
durchblicken. Gegen diese Maßnahme<br />
rebellierte die Mannschaft und lehnte die<br />
Entlassung ab. Daraufhin traten die beiden<br />
Vorsitzenden Winfried Hartmann und August<br />
Kopp zurück. Nach den Rücktritten<br />
übernahmen am 06. Mai 1970 Egon M.<br />
Schneider und Konrad Vogel die<br />
Vereinsführung. Nach der Beurlaubung <strong>von</strong><br />
Palm gelang Interimstrainer Hans Müller noch<br />
ein achtbarer dritter Tabellenrang.<br />
Oberbürgermeister Karl Heitz übernahm als<br />
Präsident die Vereinsspitze, die<br />
Tagesgeschäfte bestimmte fortan Egon M.<br />
Schneider beim <strong>Offenburger</strong> <strong>FV</strong>. Als Trainer<br />
der I. Mannschaft stellte der Verein den vom<br />
<strong>FV</strong> Kehl zurückgekehrten Hermann Lipps vor.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Stammspieler änderte sich im<br />
Spieljahr 1970/71 kaum, nachdem vier<br />
Spielerabgängen fünf gegenüberstanden. Von<br />
teueren Spielereinkäufen wurde erstmals<br />
Abstand genommen. Daran lag es jedoch<br />
kaum, dass in der Saison viel daneben ging.<br />
Nach einer intensiven Vorbereitung und<br />
einem guten Start mit 9:1-Punkten aus fünf<br />
Spielen hemmten ständig Ausfälle durch<br />
Verletzungen die Zusammensetzung in der<br />
Mannschaft, was sich nicht positiv auswirkte.<br />
Auch in der Rückrunde fand die Mannschaft<br />
nicht den gewohnten Rhythmus. Mit dem 11.<br />
Tabellenplatz wurde der <strong>O<strong>FV</strong></strong> am Schluss<br />
schlechtester mittelbadischer Verein hinter<br />
den Lokalrivalen Oberkirch, Kehl und Lahr.<br />
© Internetredaktion: Sven Steppat www.offenburgerfv.de<br />
<strong>Offenburger</strong> <strong>FV</strong> <strong>1907</strong> e.V., Badstraße 22, 77652 Offenburg info@offenburgerfv.de<br />
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Aus verschiedenen Gründen stellten drei<br />
Vorstandsmitglieder ihre Ämter wieder zur<br />
Verfügung. Außerdem wurde für Hermann<br />
Lipps der siebenfache Ex-Nationalspieler Hans<br />
Cieslarczyk engagiert, der gerade auf der<br />
Sporthochschule Köln das Diplom als<br />
Fußballtrainer mit Lizenz für Bundesliga-<br />
Vereine erworben hatte. Nachdem wieder<br />
bewährte Stammkräfte den Verein verließen,<br />
musste der neue Trainer mit Hilfe der<br />
aufgerückten A-Jugendspieler, die gerade<br />
Südbadischer Meister geworden waren, die I.<br />
Mannschaft neu aufbauen. Dabei war für den<br />
WM-Teilnehmer <strong>von</strong> 1958 der Weggang <strong>von</strong><br />
Wilfried Trenkel zum Karlsruher SC ein herber<br />
Verlust. <strong>Die</strong>ses junge Team, mit einem<br />
Durchschnittsalter <strong>von</strong> 21 Jahren, konnte zum<br />
Abschluss einen unerwarteten dritten<br />
Tabellenplatz in der 1. Amateurliga Südbaden<br />
erreichen.<br />
Das Endspiel um die Pokalmeisterschaft in<br />
Südbaden am xx.xx.1972 in Hausach gegen<br />
den SV Waldkirch ging überaus unglücklich<br />
nach Verlängerung mit 1:2 verloren.<br />
Das Spieljahr 1972/73 stand unter keinem<br />
günstigen Stern. Beim Start am 24. Juni 1972<br />
kam die I. Mannschaft gegen den A-<br />
Klassenvertreter Kehl-Sundheim über ein 1:1<br />
nicht hinaus und musste wiederum aus dem<br />
Pokalwettbewerb ausscheiden. Von den schon<br />
üblichen Spielerabgängen war der Wechsel<br />
<strong>von</strong> dem Riesentalent Wilfried Trenkel der<br />
größte Verlust. <strong>Die</strong>se Lücke konnte nicht<br />
gefüllt werden, zumal die Neuzugänge nicht<br />
einschlugen. Dadurch hatte die vor zwei<br />
Jahren fast völlig neu zusammengestellte<br />
junge Mannschaft an Spielstärke und<br />
Geschlossenheit verloren. Dass sich aber<br />
dieser Aderlass so eklatant auf das<br />
spielerische Niveau auswirken würde, war<br />
doch eine große negative Überraschung. Das<br />
belebende variable Element im<br />
Mannschaftsspiel fehlte in den absolvierten<br />
Verbandsspielen und meist in den<br />
entscheidenden Augenblicken, in dem ein<br />
Spiel noch aus dem Feuer zu reißen möglich<br />
gewesen wäre. Nach einem einigermaßen<br />
guten Start und der Herbstmeisterschaft<br />
verfiel die Mannschaft zunehmend in die<br />
Mittelmäßigkeit, so dass es einem<br />
Lotteriespiel glich, vor irgendeinem Spiel eine<br />
Prognose über den Ausgang desselben zu<br />
wagen. Durch die klare Unausgeglichenheit<br />
im mannschaftlichen Zusammenwirken<br />
gingen meist einige Spiele in den letzten<br />
Minuten verloren. Dass es unter diesen