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Befreiung hört nicht beim Menschen auf! - Projektwerkstatt

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sequenz bedeutet, dass Kühe, die <strong>nicht</strong> den Kosten-Nutzen-Kalkülen entsprechende Mengen an<br />

Milch produzieren, getötet werden; dass sie gewaltsam geschwängert werden, da eine Kuh <strong>nicht</strong><br />

– wie es Kindern oftmals suggeriert wird – ‚einfach so’ Milch gibt; dass die Kinder der Kühe von<br />

ihren Müttern entrissen werden. Auch hier lassen sich die Dramen für Kühe und Kälber nur erahnen.<br />

Dramen, welche <strong>beim</strong> Verzehr von tierlicher "Nahrung" aus dem Bewusstsein der <strong>Menschen</strong><br />

getilgt sind.<br />

Ein weiteres spezielles Ausbeutungsverhältnis ist die Jagd bzw. die verschiedenen Ausprägungen<br />

der Jagd. Sicherlich hat jeder Mensch eine Vorstellung davon, was sich bei der Jagd abspielt.<br />

<strong>Menschen</strong>, zumeist aus der städtischen Mittelschicht, fahren am Wochenende in den Wald,<br />

um dort Tiere zu erschießen oder, wie es im Jägerjargon genannt wird, zu erlegen. Nun mag es<br />

recht unterschiedliche Gründe geben, was <strong>Menschen</strong> zu derartig archaischem Verhalten veranlasst,<br />

sei es mit möglichst prächtigen Geweihen vor den Gesinnungsgenossen zu protzen, das sog.<br />

natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen oder einfach nur aus Lust an der Freude, über Leben<br />

und Tod zu entscheiden. All diese hervorgebrachten Begründungen der Jagd <strong>auf</strong> <strong>nicht</strong>-menschliche<br />

Individuen sind jedoch aus einer Tierbefreiungsperspektive <strong>auf</strong> das Schärfste abzulehnen.<br />

Wiederum werden Interessen von <strong>Menschen</strong>, in diesem Fall der Jäger, über die Interessen der<br />

Tiere gestellt, mit nur zu blutiger Konsequenz. Auch das Aushängeschild der Jägerlobby, doch<br />

das durch den <strong>Menschen</strong> zerstörte natürliche Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen, entpuppt<br />

sich bei genauerer Betrachtung als ausgemachter Humbug. Zum Ersten blasen die Jäger zum Angriff<br />

<strong>auf</strong> Beutegreifer wie Füchse oder Marder, während sie sich im Gegenzug als die natürlichen<br />

Regulatoren der Bejagten <strong>auf</strong>spielen. Zum zweiten greifen Jäger massiv in Ökologie der Wälder,<br />

Wiesen und Äcker ein, sie hegen erst diejenigen Tiere, bspw. durch sog. Futterkrippen oder das<br />

Aussetzen zuvor "gezüchteter" Wildschweine, welche sie später <strong>auf</strong>grund vermeintlicher Überpopulation<br />

zu erschießen trachten. Zum dritten verschmutzen sie Wälder und Grundgewässer durch<br />

Munitionsrückstände (z.B. Blei) in <strong>nicht</strong> unerheblichem Maße, <strong>nicht</strong> zuletzt verängstigen sie Tiere<br />

durch andauernden Lärm durch die Verwendung ihrer Waffen. Eine Kritik an der Naturzerstörung<br />

muss dort ansetzen, wo auch seine Ursachen liegen, eben bei den <strong>Menschen</strong>, welche Wälder unter<br />

Nützlichkeitskriterien zu Baumäckern umwandeln und bei denjenigen, welche frühere Wälder<br />

und Wiesen "urbar machen", was in der Realität <strong>nicht</strong>s anderes bedeutet, als den Lebensraum<br />

zahlloser Individuen zu zerstören. Die Veränderungen der Lebensräume von Tieren außerhalb<br />

der sog. Nutztierhaltung durch den <strong>Menschen</strong> können <strong>nicht</strong> durch die Abschusslisten der Jäger<br />

rückgängig gemacht werden. Es gilt, ein anderes Zusammenleben von <strong>Menschen</strong> und Tieren zu<br />

organisieren, welches <strong>nicht</strong>-menschliche Individuen <strong>nicht</strong> als veränderbare Variable einer Projektion,<br />

wie Natur zu sein habe, erachtet.<br />

Weit über zwei Millionen <strong>nicht</strong>-menschliche Tiere, allen voran Ratten, Mäuse und Kaninchen,<br />

aber auch Hunde, Katzen und Primaten fallen alljährlich der sog. wissenschaftlichen Forschung<br />

und der Versuchsindustrie in Tierversuchen zum Opfer. Während in den 1980er Jahren mitunter<br />

mehrere Tausend <strong>Menschen</strong> gegen Versuche an <strong>nicht</strong>-menschlichen Individuen <strong>auf</strong> die Straße<br />

gingen, ist die Kritik heute bis <strong>auf</strong> wenige Ausnahmen verstummt. An der Durchschlagskraft der<br />

•Until every cage is empty! - Einführung in den Tierbefreiungsgedanken

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