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Befreiung hört nicht beim Menschen auf! - Projektwerkstatt

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Das Hauptargument zur Bejagung von Füchsen ist natürlich die Tollwut. Unbestreitbar ist, dass<br />

Füchse in der Lage sind, Tollwut zu übertragen. Sie sind ein sehr guter Wirt, wie auch die Mäuse.<br />

Füchse werden inzwischen stellenweise gegen Tollwut geimpft. Das Infektionsrisiko lag im Jahr<br />

1976, als in Deutschland die Tollwut grassierte, bei einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 171.875.000.<br />

Für die Bevölkerung gab es faktisch also kein nennenswertes Infektionsrisiko. Im Falle eines Bisses<br />

liegt die Erkrankungswahrscheinlichkeit bei 1 bis 10 Prozent und in den letzten 43 Jahren wurden<br />

in Deutschland 10 Tollwutfälle <strong>beim</strong> <strong>Menschen</strong> registriert. Dafür hat mensch aber in jedem Jahr<br />

ungefähr 600.000 Füchse getötet, allein <strong>auf</strong>grund dieses Arguments.<br />

Füchse leben in territorial begrenzten Familienverbänden mit einem recht komplizierten Sozialverhalten.<br />

Sobald ein Fuchs herausgeschossen wird, gibt es eine Wanderungsbewegung zwischen<br />

den Territorien und von anderen Gebieten wandern Füchse nach. Das heißt, sobald ich anfange,<br />

einen Fuchs zu schießen, bringe ich den gesamten Fuchsbestand der Region in Bewegung.<br />

Und wenn irgendwo im Gebiet Tollwut <strong>auf</strong>getreten war, wird sie sofort verbreitet. Daraus lässt<br />

sich provokant ableiten, dass die Jäger durch die Bejagung von Füchsen die Tollwut verbreiten.<br />

Im Jahr 2002 wurden insgesamt 43 Tollwutfälle bei Tieren in Deutschland registriert, davon<br />

24 Tollwutfälle bei Füchsen. Und im gleichen Jahr wurden 600. 000 Füchse abgeschossen. Eine<br />

grandiose Bilanz ...<br />

Ein weiterer Punkt: Der kleine Fuchsbandwurm. Bereits Kindern wird damit Angst gemacht:<br />

Fresst nie eine Beere im Wald, denn sie könnte mit dem Fuchsbandwurm verseucht sein. Der<br />

Hauptwirt für den Bandwurm ist der Fuchs, allerdings lebt der Fuchsbandwurm auch im Hund oder<br />

in der Katze, wird mit dem Kot ausgeschieden und <strong>auf</strong> Zwischenwirte übertragen. In der Leber<br />

des Zwischenwirtes wächst er zu Larven heran. Der Mensch ist ein potentieller Fehlzwischenwirt,<br />

kann also infiziert werden und hat dann einen ziemlich ekligen Befall der Leber. Allerdings gibt es<br />

in Deutschland pro Jahr nur bis zu 11 Erkrankungsfällen bei <strong>Menschen</strong> und davon sterben maximal<br />

drei. Also werden jährlich 600.000 Füchse umgelegt, wegen 3 Leuten.<br />

Einwurf: Ich glaube, das sind so gut wie alles Jäger, die daran erkranken und sterben. So gut<br />

wie, <strong>nicht</strong> alles, auch normale Forstbeamte und so.<br />

Georg: Die sollten vielleicht keine Beeren essen im Wald.<br />

Vielleicht ist noch interessant zu erwähnen, dass Jagdhunde speziell ausgebildet werden. Und<br />

ein Jagdhund ist besonders teuer, wenn er ein sogenannter "Scharfer" ist, ein "Totbeißer". Die<br />

Jagdhunde werden zu Totbeißern ausgebildet, indem mensch ihnen zum Beispiel lebendige Katzen<br />

vorwirft.<br />

Abschließende Worte<br />

Es gäbe noch diverse Kapitel zum Thema Jagd: Jagd <strong>auf</strong> Haustiere; die Diskussion, dass die<br />

Jäger immer ein Argument finden, warum Katzen im Wald gefährlich sind und was sie so alles<br />

anstellen … Dass je nach Bundesland in 200 bis 500 Metern Entfernung zum Siedlungsrand eine<br />

Katze als wilderndes Tier angesehen und sofort erschossen wird. Dass eine Katze im Normalfall<br />

•Jagd. Über den Umgang zivilisierter <strong>Menschen</strong> mit der Natur. Eine Gegenrede

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