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Befreiung hört nicht beim Menschen auf! - Projektwerkstatt

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– wie ich es auch immer nenne – alles stellt immer einen Eingriff dar. Deswegen ist auch die Jagd<br />

immer ein Eingriff, egal, was in der Regel behauptet und gesagt wird. Also: Jagd hat nie etwas<br />

mit Ökologie zu tun, sondern immer mit dem Versuch, eine Landschaft oder eine Umwelt im Sinne<br />

jagdlicher Interessen zu gestalten.<br />

Es gibt einige ökologische Begriffe, die zu kennen wichtig ist, die immer wieder auch benutzt<br />

werden als Argumente für Jagd.<br />

Konkurrenz<br />

"Konkurrenz" heißt, dass es ein Streiten um bestimmte Ressourcen gibt, die eben nur begrenzt<br />

vorhanden sind. Das sind in der Regel die Nahrung, der Lebensraum und die mögliche Anzahl an<br />

Partnerschaften. Es gibt eine Konkurrenz zwischen Arten und innerhalb von Arten. Als Beispiel<br />

für Konkurrenz zwischen Arten kann mensch sich vorstellen, dass die eine Art der anderen etwas<br />

wegfrisst, einfach, weil die eine größer und stärker ist. Innerhalb einer Art gibt es Konkurrenz,<br />

indem eine Art beispielsweise ein spezielles Nahrungsverhalten hat, der Lebensraum aber nur für<br />

eine bestimmte Menge an Individuen Nahrung bietet. Und da macht die Ökologie was Schönes<br />

– wohlgemerkt, es ist immer alles passiv in der Ökologie, da ist nie irgendetwas göttliches Lenkendes,<br />

nix mit "Mutter Erde" und so‘n Kram. Es ist ein großes Zusammenspiel von Zufällen, dass<br />

alles so funktioniert, wie es funktioniert.<br />

Es gibt in der Ökologie, bezogen <strong>auf</strong> die Konkurrenz, Verhaltenstypen. Die sogenannten k-<br />

Strategen sind Lebewesen, die langlebig sind, spät geschlechtsreif werden und in der Regel wenige<br />

Nachkommen zeugen: Der Mensch, zum Beispiel. Es gibt r-Strategen, die kurzlebig sind und<br />

viele Individuen produzieren. Das sind z.B. einjährige Ackerunkräuter oder die Fruchtfliege.<br />

Der Unterschied ist wichtig, denn die langlebigen, die spät geschlechtsreif werdenden Individuen<br />

sind relativ empfindlich, was Veränderungen am Standort angeht. Die kurzlebigen können<br />

sich schnell an Veränderungen anpassen. Deswegen sind sie es auch, die kurzlebigen Arten, die<br />

nach Katastrophen zerstörte Flächen neu besiedeln.<br />

Ökologisches Gleichgewicht<br />

Wenn irgendetwas Katastrophales passiert, dann hat "die Ökologie" den schönen Vorteil, dass<br />

sie sich wieder einpendelt. Mensch spricht von einem "ökologische Gleichgewicht", einem Fließgleichgewicht,<br />

welches stets flexibel ist und das, wenn ein Faktor sich ändert, dazu führt, dass sich<br />

das gesamte System verschiebt. Die Katastrophen finden eigentlich immer nur dann statt, wenn<br />

wirklich etwas von außen hineinfällt. Zum Beispiel, was mensch sich im normalen <strong>Menschen</strong>leben<br />

kaum vorstellen kann, wenn eine Sumpfwiese abgemäht wird. Das ist eine Katastrophe. Weil<br />

dann von einem Augenblick zum anderen Sonnenlicht <strong>auf</strong> den Boden fällt, plötzlich die oberen<br />

Bodenschichten austrocknen, dadurch Stickstoffmineralisation stattfindet, also das, was da an<br />

heruntergefallener organischer Masse liegt, sich zu "Erde" verwandelt. Dieser Vererdungsprozess<br />

stellt eine Katastrophe für das Gebiet dar, ganz egal, was ich als Ökologe eigentlich entwickeln<br />

wollte. Wenn ich der Meinung bin, ich entwickle eine Sumpffläche zu einer Orchideenwiese, kann<br />

•Jagd. Über den Umgang zivilisierter <strong>Menschen</strong> mit der Natur. Eine Gegenrede

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