2009|100 Jahre Mit.Einander - Raiffeisen
2009|100 Jahre Mit.Einander - Raiffeisen
2009|100 Jahre Mit.Einander - Raiffeisen
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100 <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank<br />
Erl<br />
<strong>2009|100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mit</strong>.<strong>Einander</strong>
100 <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank<br />
Erl<br />
Ehrendes Gedenken:<br />
Wir gedenken aller unserer verstorbenen ehemaligen<br />
Privat- und Geschäftskunden für das erwiesene<br />
Vertrauen, das sie unserem Bankinstitut jahrelang<br />
erwiesen haben. Allen Funktionären und <strong>Mit</strong>arbeitern,<br />
die das Jubiläumsjahr nicht mehr erleben durften,<br />
sei ein herzlicher Dank für ihre geleistete Arbeit im<br />
Sinne von F. W. <strong>Raiffeisen</strong> ausgesprochen.
Einen besonderen Dank gilt an dieser Stelle jenen Personen, welche maßgeblich am Zustandekommen<br />
dieser Festschrift beteiligt waren:<br />
Peter Kitzbichler – ehemaliger Obmann und langjähriger <strong>Mit</strong>arbeiter der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl. Peter hat<br />
neben den meisten Fotos aus seinem Archiv mit seiner tatkräftigen Unterstützung der vielen, vielen<br />
freiwilligen Stunden den größten Anteil am Zustandekommen dieser Festschrift beigetragen. Danke<br />
Gottfried Kitzbichler – Geschäftsleiter bis 2006 – nunmehriger Aufsichtsratsvorsitzender und wichtiger<br />
freiwilliger Helfer in den Vorbereitungs- und Recherchearbeiten zum Jubiläumsjahr.<br />
Claus Heinrich – Inhaber der ccs|tirol – <strong>Mit</strong>initiator des Jubiläumskalenders Erler Ansichten, Unterstützer<br />
mit Rat und Tat für alle werbetechnischen Ideen und Umsetzer in Wort und Bild der Festschrift.<br />
Den Geschäftsleitern:<br />
Gebhard Trockenbacher und Mag. (FH) Stephan Schwaiger.<br />
Der Bevölkerung der Gemeinde Erl für die Zurverfügungstellung von Archivbildern und den verschiedenen<br />
Ideen. Und bei unseren Funktionären und <strong>Mit</strong>arbeitern, welche diese Jubiläumsfeier ermöglichten.<br />
Erl, im Juni 2009<br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl regGenmbH · Dorf 44 · A-6343 Erl · Telefon 0 53 73/81 16 · Telefax 0 53 73/81 16-13<br />
www.raiffeisenbank-erl.at<br />
Konzept, Gestaltung, Layout und Druck:<br />
ccs|tirol · Claus Heinrich · Dorf 18 · A-6343 Erl · www.ccs-tirol.eu · claus.heinrich@ccs-tirol.eu<br />
Bild Seite 11 Giebelkreuz · Fotograf Claus Ableiter © 2007
Inhalt<br />
Der Obmann und der Aufsichts ratsvorsitzende. 6<br />
Die Geschäftsleitung. 7<br />
Der Bürgermeister. 8<br />
<strong>Raiffeisen</strong>verband Tirol. 9<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol. 10<br />
Der Mann, der uns den Namen gab. F. W. <strong>Raiffeisen</strong> 11<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl. 15<br />
Die Bank im Wandel der Zeit. 36<br />
Der Vorstand. 39<br />
Die Obmänner seit der Gründung. 40<br />
Vorstände seit der Gründung. 41<br />
Der Aufsichtsrat. 42<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates seit der Gründung. 43<br />
Aufsichtsräte seit der Gründung. 44<br />
Ehrung langjähriger <strong>Mit</strong>glieder. 45<br />
Vertrauen kommt mit der Zeit. Unsere Bank. 46<br />
Ob Eigenheim, Wertanlage oder Altersvorsorge. Unsere Dienstleistungen. 51<br />
Der Wert des Geldes im Laufe der Zeit. 57<br />
Die Bank in Zahlen. 58<br />
Sport, Kultur, Musik und Nachwuchsförderung. 60<br />
Unser soziales Engagement. 60<br />
Inhalt<br />
5
6<br />
Der Obmann<br />
und der<br />
Aufsichts rats-<br />
vorsitzende.<br />
Thomas Scherlin<br />
Obmann <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl<br />
Gottfried Kitzbichler<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
<strong>Mit</strong> der 1. Vollversammlung am 6. Juni 1909 wurde unsere <strong>Raiffeisen</strong>bank von mutigen<br />
und weitsichtigen Erler Gemeindebürgern nach der Idee Friedrich Wilhelm <strong>Raiffeisen</strong>s<br />
gegründet.<br />
Daher dürfen wir heuer das 100jährige Jubiläum feiern, und dabei auf die Entwicklung von<br />
einem Sonntagskasse-Betrieb zu einem modernen Bankinstitut zurückblicken.<br />
100 <strong>Jahre</strong>, in denen unsere Bank der Erler Wirtschaft, seinen <strong>Mit</strong>gliedern und Kunden,<br />
sowie den Vereinen und Institutionen stets ein verantwortungsvoller Partner sein durfte.<br />
Ein Zeitraum, in dem jedoch auch zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen waren.<br />
Zwei Weltkriege mit den damit einhergehenden Geldentwertungen, die Währungsumstellung<br />
von der Krone zum Schilling, sowie mit dem Beitritt zur EU die Teilnahme am<br />
gemeinsamen Währungssystem brachten wesentliche Veränderungen. Die Einführung der<br />
EDV und der elektronischen Zahlungssysteme erforderten und erfordern stets bestens<br />
geschultes und motiviertes Personal, um mit den Änderungen Schritt halten zu können,<br />
bedingen aber auch einen vermehrten Einsatz, um den persönlichen Kontakt zum Kunden<br />
nicht zu verlieren.<br />
Denn 100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl wären nicht möglich ohne treue Kunden, bei welchen wir<br />
uns bei dieser Gelegenheit herzlich bedanken möchten.<br />
Daher hat auch in der Zukunft für uns die Nähe zum Kunden und dessen persönliche<br />
Betreuung, aber auch, dem Gedanken <strong>Raiffeisen</strong>s folgend, die Verantwortung für unsere<br />
<strong>Mit</strong>menschen sowie die Förderung der Vereine und <strong>Mit</strong>glieder oberste Priorität.<br />
<strong>Mit</strong>einander wollen wir daher diesen Geburtstag feiern und anhand dieser Festschrift mit<br />
ein wenig Stolz auf die vergangenen 100 <strong>Jahre</strong> zurückblicken.
Die<br />
Geschäftsleitung.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl! Als die Gründer im<br />
Jahr 1909 die Gründungsversammlung abhielten,<br />
hat sich wohl noch keiner diese Erfolgsgeschichte<br />
vorstellen können. <strong>Mit</strong> Weitsicht und Mut haben<br />
sich die Verantwortlichen nach dem System Friedrich<br />
Wilhelm <strong>Raiffeisen</strong>s leiten lassen und für Aufschwung<br />
und Wohlstand in der Gemeinde gesorgt.<br />
Auch wenn es nicht immer leicht war, Verantwor-<br />
Mag. (FH) Stephan Schwaiger<br />
Gebhard Trockenbacher<br />
Geschäftsleitung <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl<br />
tung zu übernehmen. Die Geschichte zeigt viele Höhen und Tiefen und heute eine Bank,<br />
mit tiefen Wurzeln in der Bevölkerung und einem gesunden Fundament.<br />
Das Klima in der Bankenwelt war immer sehr rau, Geldentwertung, Krieg, politische Veränderungen,<br />
neue Gesetzesvorgaben, Wirtschaftskrisen und Börsencrashs. Es ist heute nicht<br />
besser, denken wir an die Finanzkrise. Doch es braucht Idealismus, Mut und Vertrauen. Und<br />
das verkörpert unsere Bank, denn: „Nur eine Bank ist meine Bank“. Idealismus, im Sinne<br />
der Genossenschaft – das Einstehen für eine Idee und nicht sich selber in den Vordergrund<br />
zu rücken, sondern die Allgemeinheit. Mut, um auf die Chancen der Zeit einzugehen und so<br />
die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Und nicht zuletzt das Vertrauen. Vertrauen,<br />
das ihr, die <strong>Mit</strong>glieder und Kunden in den Vorstand, Aufsichtsrat und den Angestellten<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl entgegenbringt und so für den Erfolg eurer Bank <strong>Mit</strong>verantwortung<br />
tragt. Dieses Vertrauen ist Anreiz und Ansporn um uns weiterzuentwickeln. Damit wir die<br />
bestmögliche Finanzversorgung für euch bieten können.<br />
Getreu unserem Leitspruch: „HEIMAT MIT AUSSICHT!“<br />
Wir bedanken uns bei allen <strong>Mit</strong>gliedern und Kunden, sowie bei allen <strong>Mit</strong>arbeitern und<br />
Funktionären, die durch Vertrauen und Einsatz die 100jährige Erfolgsgeschichte der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl für die Menschen und die Wirtschaft dieser Region ermöglicht haben.<br />
7
Der Bürgermeister.<br />
8<br />
Georg Aicher-Hechenberger<br />
Bürgermeister Erl<br />
Ein volles Jahrhundert <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl ist ein ganz spezieller Anlass, zu dem ich besonders<br />
herzlich gratulieren möchte. Am 6. Juni 1909 wurde die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl beim Postwirt<br />
von 28 Erler Bauern und Handwerkern, damals als „Spar- und Darlehenskassenverein“ aus<br />
der Taufe gehoben. Fußend auf der stark christlich-solidarisch geprägten Grundidee von<br />
Friedrich Wilhelm <strong>Raiffeisen</strong> („Einer für alle, alle für einen“) wurde dieses Genossenschaftsmodell<br />
auch in Erl umgesetzt. Heute ist es uns zur Selbstverständlichkeit geworden, unsere<br />
Bank in unserem Dorf zu haben. Wir genießen die Annehmlichkeit alle Bankdienstleistungen<br />
von kompetenten Partnern erledigt zu bekommen, ohne viel darüber nachzudenken,<br />
welchen Luxus das eigentlich bedeutet und wie wichtig dies für uns und unsere Wirtschaftsbetriebe<br />
eigentlich ist. Es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass es in einer Gemeinde<br />
mit knapp 1500 Einwohnern eine eigenständige, moderne und wirtschaftlich so professionell<br />
geführte Bank gibt wie unsere Erler <strong>Raiffeisen</strong>bank. Dafür sage ich allen, während der<br />
letzten 100 <strong>Jahre</strong> verantwortlichen Funktionären, <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und <strong>Mit</strong>arbeitern und<br />
den jeweiligen Geschäftsleitern ein herzliches Dankeschön.<br />
Ich wünsche der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl eine weiterhin so positive Entwicklung.<br />
Alles Gute zum 100sten Geburtstag!<br />
Georg Aicher-Hechenberger<br />
Grußwort
<strong>Raiffeisen</strong>verband<br />
Tirol.<br />
Mag. Arnulf Perkounigg,<br />
Direktor des<br />
<strong>Raiffeisen</strong>verbandes Tirol<br />
Im ersten Revisionsbericht der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl vom 12. Oktober 1909, findet sich neben<br />
der Aussage, dass alles in schönster Ordnung gefunden wurde, der Wunsch, dass „der<br />
junge Verein zum Segen der <strong>Mit</strong>glieder und der ganzen Gemeinde wachsen, blühen und<br />
gedeihen möge“. Heute, 100 <strong>Jahre</strong> danach, können wir uneingeschränkt bestätigen, dass<br />
die jubilierende <strong>Raiffeisen</strong>bank diesem Wunsch überzeugend gerecht wurde. Trotz großer<br />
wirtschaftlicher, währungspolitischer aber auch gesellschaftlicher Rückschläge hat sich „der<br />
junge Verein“ zu einem modernen Bankinstitut entwickelt, das unserer Zeit entsprechend<br />
alle Bankdienstleistungen zur besten Zufriedenheit seiner <strong>Mit</strong>glieder und Kunden abwickelt.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl nimmt aber auch einen unverzichtbaren Platz in der dörflichen<br />
Gemeinschaft ein und hat nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die gesellschaftliche<br />
Struktur der Gemeinde in den letzten 100 <strong>Jahre</strong>n entscheidend mitgeprägt und mitbestimmt.<br />
Dies alles war nur möglich, weil sich in dieser Zeit engagierte und verantwortungsbewusste<br />
Persönlichkeiten um die Geschicke der <strong>Raiffeisen</strong>bank gekümmert haben.<br />
Der <strong>Raiffeisen</strong>verband Tirol reiht sich zu diesem Anlass gerne in die Schar der Gratulanten<br />
ein. Unsere Freude über das so erfolgreiche 100-jährige Bestehen ist verbunden mit dem<br />
Dank an die weitblickenden Gründungsmitglieder sowie an alle seither verantwortlich<br />
tätigen Funktionäre, <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und <strong>Mit</strong>arbeiter für ihren wertvollen Einsatz im<br />
Dienste der genossenschaftlichen Gemeinschaft.<br />
Wir wünschen der <strong>Raiffeisen</strong>bank auch für ihr weiteres Bestehen den Erfolg der Vergangenheit,<br />
den Mut der Gegenwart und die Vision der Zukunft. Möge es ihr auch weiterhin<br />
gelingen, das wirtschaftliche Fundament, die dörfliche Gemeinschaft und die ländliche Kultur<br />
so mitzugestalten, dass sich die Bevölkerung auch in der Größe und Anonymität eines<br />
Europäischen Marktes als Gemeinschaft fühlt, welche die Vorteile der Internationalisierung<br />
für sich nutzen kann, ohne ihre eigene Identität aufzugeben.<br />
Grußwort 9
10<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank<br />
Tirol.<br />
Dr. Hannes Schmid<br />
Sprecher des Vorstandes der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank<br />
Tirol AG<br />
100 <strong>Jahre</strong> alt zu werden ist keine Selbstverständlichkeit.<br />
Es ist schlicht etwas ganz Besonderes. Gemeinsam 100 <strong>Jahre</strong> alt zu werden ist außergewöhnlich.<br />
So ist auch das <strong>Mit</strong>einander der Menschen in der Region Erl und der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl einzuordnen. Schließlich kann nur über einen derart langen Zeitraum<br />
Bestand haben, was von gemeinsamen Werten getragen wird.<br />
Vertrauen, Nähe, Verantwortung für den einzelnen <strong>Mit</strong>menschen sowie die Förderung des<br />
Nächsten sind unerschütterbare Grundwerte, für welche die gesamte <strong>Raiffeisen</strong>-Bankengruppe<br />
steht. Diese Prinzipien waren schon im Jahr 1909 die Grundlage für den genossenschaftlichen<br />
Spar- & Darlehenskassenverein in Erl. Auch heute fühlt man sich diesen Werten<br />
verpflichtet, lebt danach und steht daher den Menschen in der Region als moderner Finanzdienstleister<br />
partnerschaftlich zur Seite.<br />
Schon die Gründerväter dieser <strong>Raiffeisen</strong>bank waren davon überzeugt, dass Wirtschaft<br />
für die Menschen da sein muss, und nicht umgekehrt. Schließlich ist es genau das, was die<br />
enorme Gestaltungskraft von <strong>Raiffeisen</strong> in unserer Heimat ausmacht, nachhaltig ist und Sicherheit<br />
gibt. Und daran gilt es auch weiter festzuhalten – zum Wohle unserer Gesellschaft,<br />
Region und jedes aktiven <strong>Raiffeisen</strong>-<strong>Mit</strong>glieds.<br />
Alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft,<br />
Hannes Schmid<br />
Grußwort
Der Mann,<br />
der uns den Namen gab.<br />
F. W. <strong>Raiffeisen</strong><br />
F. W. <strong>Raiffeisen</strong> 11
12<br />
Friedrich Wilhelm <strong>Raiffeisen</strong> (1818 – 1888)<br />
Als Landbürgermeister mehrerer Westerwald-Gemeinden in Rheinpreußen in Deutschland<br />
lernte F. W. <strong>Raiffeisen</strong> die Not und das finanzielle Elend der ländlichen Bevölkerung kennen.<br />
Seit 1846 organisierte er bereits verschiedene Zusammenschlüsse von Vereinen, die zunächst<br />
noch auf Wohltätigkeit beruhten, bald aber in christlichem Sinne nach den Grundsätzen<br />
der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung organisiert wurden.<br />
F. W. <strong>Raiffeisen</strong> lebte und wirkte ungefähr zur selben Zeit wie Karl Marx. Im Gegensatz zu<br />
diesem war <strong>Raiffeisen</strong> jedoch kein „visionärer Utopist“, sondern vielmehr „humaner Realist“,<br />
der die Not jener Zeit sah und mit ausschließlich ökonomisch realisierbaren Problemlösungen<br />
der armen Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe gebot und die Gründung von Genossenschaften<br />
anregte. Der Zinssatz von 1 % pro Woche – also 52 % im Jahr und sogar mehr<br />
– war damals bei den Geldverleihern gang und gäbe, er wurde sogar als notwendiges Übel<br />
allgemein akzeptiert. Die wirtschaftliche Freizügigkeit, der Liberalismus, häufte bei einigen in<br />
kurzer Zeit riesige Vermögen an – andere machte er in ebenso kurzer Zeit bettelarm.<br />
In der österreichisch-ungarischen Monarchie kamen in dieser Zeit zwischen 5.000 und<br />
10.000 bäuerliche Anwesen pro Jahr zur Versteigerung! Nebenerwerb gab es keinen.<br />
Für jene, die in die Industrie abwandern mussten, gab es nur einen Hungerlohn. In Deutschland,<br />
wo ähnliche Verhältnisse wie in Österreich herrschten, befasste sich F. W. <strong>Raiffeisen</strong><br />
mit dem Gedanken der bäuerlichen Selbsthilfeeinrichtung. Diese Einrichtung war der Beginn<br />
einer weltweit greifenden Idee, die vor allem in Deutschland zu wirken begann.<br />
Alle orientierten sich nach den Grundsätzen <strong>Raiffeisen</strong>s: „Der Einzelne ist nur in der Gemeinschaft<br />
stark.“ Zum gemeinsamen Symbol wurden die gekreuzten Pferdeköpfe, die auf<br />
den niedersächsischen Bauernhäusern ein schützendes Dach darstellen und den Leitsatz<br />
bilden: „Einer für alle – alle für einen“. Die Verbreitung von ländlichen „Spar- und<br />
Darlehenskassenvereinen“ entwickelte sich so gut, dass ihr Ruf allmählich auch Österreich<br />
erreichte.<br />
F. W. <strong>Raiffeisen</strong>
Interessant liest sich der Werdegang zur ersten Gründung einer <strong>Raiffeisen</strong>kasse in Österreich<br />
– damals ja noch österreichisch-ungarische Monarchie:<br />
Der Abgeordnete zum NÖ Landtag, Josef Ritter <strong>Mit</strong>scha von Märheim, wurde eigens<br />
beauftragt, in Deutschland die bestehenden „<strong>Raiffeisen</strong>’schen Darlehenskassenvereine“ an<br />
Ort und Stelle zu studieren und über die Ergebnisse zu berichten. Diese Berichte müssen<br />
äußerst positiv ausgefallen sein, denn schon 1886 wurde in Mühldorf bei Spitz die erste<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kasse auf österreichischem Boden gegründet. Der Siegeszug dieser Idee von der<br />
Hilfe zur Selbsthilfe war damit nicht mehr aufzuhalten, und bereits im Jahr 1889 wurde in<br />
der Gemeinde Ötz im Ötztal die erste <strong>Raiffeisen</strong>kasse in Tirol eröffnet.<br />
Um die Jahrhundertwende hatte dann z. B. „Deutschtirol“ – wie es heißt – bereits 201<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kassen, 90 Sennereigenossenschaften und 35 Viehzuchtgenossenschaften aufzuweisen.<br />
Die Kassenvereine waren 1895 durch eine Zentral-Casse – der heutigen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
Landesbank – ergänzt worden.<br />
Unsere <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl wurde bekanntlich am 6. Juni 1909 gegründet. In diesem Jahrhundert<br />
hat sich unsere „Kasse“ von der einstigen Sonntagskasse zu einem leistungsfähigen<br />
Geld- und Kreditinstitut entwickelt mit einer starken Ausstrahlung und einer großen Hilfestellung<br />
für die heimische Landwirtschaft, die Wirtschaftsbetriebe, den Fremdenverkehr<br />
und für die Menschen aller Berufsgruppen. Die Funktionäre, Geschäftsleiter und <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
haben es in dieser Zeit immer verstanden, den Strukturwandel in unserem Dorf entscheidend<br />
mitzutragen und mitzugestalten.<br />
F. W. <strong>Raiffeisen</strong> 13
14<br />
Das Taldorf Erl um 1909<br />
<strong>Raiffeisen</strong> ist somit trotz seines hohen Alters kein versteinertes Wesen, sondern eine ökonomisch<br />
und geistig lebendige Bewegung, die nicht träge geworden ist, sondern sich stets<br />
von Neuem der Gegenwart stellt.<br />
Die Erfüllung einer Idee von F. W. <strong>Raiffeisen</strong> macht aus unserem Beruf Berufung, aus<br />
unserer Arbeit Dienst an den Menschen und aus unserer Ökonomie nie Selbstzweck,<br />
sondern helfendes Instrument. Verzicht auf die eigene Genossenschaft und die <strong>Mit</strong>sprache<br />
in ihr wäre Verzicht auf Lebensqualität und damit verbundene Gestaltung unserer engeren<br />
Heimat. Vertrauen, Liquidität, Ertragsmöglichkeit, Seriosität und Geschäftsgebaren sowie<br />
qualifizierte <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und <strong>Mit</strong>arbeiter sind die wichtigsten Grundlagen einer Bank<br />
und damit auch der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl.<br />
<strong>Mit</strong> dieser Festschrift wollen wir nun zurückschauen auf 100 <strong>Jahre</strong> Geschichte und Entwicklung<br />
unserer <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl, unseres Dorfes und unserer Heimat, um Ihnen, verehrte<br />
<strong>Mit</strong>glieder und Kunden, diese vergangenen <strong>Jahre</strong> in einem historischen Abriss nochmals<br />
aufzuzeigen und in Erinnerung zu rufen.<br />
F. W. <strong>Raiffeisen</strong>
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 15
16<br />
1909 – Das Gründungsjahr<br />
Die Gemeinde Erl zählte damals etwa 600 Einwohner mit 195 Häusern einschließlich<br />
42 Alphütten.<br />
Die Viehzählung ergab: 43 Pferde, 597 Rinder, 23 Schafe, 34 Ziegen, 703 Hühner.<br />
Die Bevölkerung war zum Großteil also bäuerlich strukturiert mit einigen notwendigen<br />
Handwerksbetrieben wie zum Beispiel: Schmied, Wagner, Schuster, Zimmermeister, Weber,<br />
Krämerladen u.ä.<br />
Das Bargeld war sehr rar und die Geldnot, trotz äußerster Sparsamkeit, drückend. Vieh und<br />
Holz brachten den Bauern wenig Kapital ein.<br />
Wer oder was zur Gründung der <strong>Raiffeisen</strong>kasse den Anstoß gab, ist nicht bekannt. Es dürfte<br />
sich aber gewiss schon das erfolgreiche Bestehen in anderen umliegenden Gemeinden<br />
herumgesprochen haben (z. B. Niederndorf seit 1892, Ebbs seit 1900), was schließlich den<br />
Ausschlag gab, auch in Erl eine <strong>Raiffeisen</strong>kasse zu begründen. Gewiss dürfte der damalige<br />
Pfarrer Franz Zeiner kraft seines Amtes und seines Wissens dementsprechenden Einfluss<br />
darauf ausgeübt haben, gehörte er doch auch zu den Gründungsmitgliedern.<br />
Die ersten Wahlen ergaben folgendes Ergebnis:<br />
Obmann: Sebastian Anker, Polz<br />
Obmann Stellvertreter: Johann Kitzbichler, Hohenbichl<br />
Weitere Vorstandsmitglieder: Johann Kneringer, Postwirt<br />
Jakob Hofer, Lehrer<br />
Georg Rainer, Bauer<br />
Höhe des Geschäftsanteiles: 20 Kronen<br />
Beitrittsgebühr: 2 Kronen<br />
Das Vereinsvermögen wäre im Falle der Auflösung der Gemeinde Erl zugunsten des<br />
Armenfonds zugefallen.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Postwirt<br />
Artikel im Tiroler Grenzboten<br />
Das erste Kassenlokal war beim Postwirt des Johann Kneringer im ersten Stock untergebracht.<br />
Die Einrichtung war recht spartanisch mit Tresor und Stehpult, die Tür zum<br />
Kassenlokal war versperrt, nur durch eine kleine Öffnung in der Türe wurden Ein- und<br />
Auszahlungen vorgenommen. Geöffnet war nur an Sonntagen, der größte Kundenandrang<br />
war hauptsächlich nach dem Gottesdienst.<br />
Die ersten <strong>Jahre</strong> nach der Gründung<br />
1910<br />
Die erste ordentliche Vollversammlung wies bereits einen Gewinn von 76 Kronen aus.<br />
Im Protokoll steht wörtlich: „Der junge Kassenverein befindet sich auf gesunder Grundlage,<br />
der sich das Vertrauen der Parteien erworben hat!“<br />
Unter dem Punkt „Allfälliges“ wurde eingehendst die Notwendigkeit betont, dass über<br />
Spareinlagen und gegebene Darlehen etc. strengstes Stillschweigen (Bankgeheimnis!) bewahrt<br />
werde!<br />
Pfarrer Franz Zeiner –<br />
Gründungsmitglied<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 17
18<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 19
20<br />
Der erste Tresor<br />
Schmiede in Erl im <strong>Jahre</strong> 1912<br />
1912<br />
Passionsspieljahr: Die Zahl der Besucher wurde mit 35.000 angegeben bei 28 Vorstellungen.<br />
Während der Passionsspiel-Saison 1912 wurden die Kassastunden an Sonntagen nach dem<br />
Frühgottesdienst in der Gemeindekanzlei abgehalten.<br />
Von der Zeit während des ersten Weltkrieges bis zu den dreißiger <strong>Jahre</strong>n<br />
1914<br />
Die Schüsse von Sarajevo am 28. Juni 1914 lösten den ersten Weltkrieg aus, der den Zusammenbruch<br />
des Vielvölkerstaats und den darauffolgenden wirtschaftlichen Niedergang<br />
Österreichs zur Folge hatte.<br />
1918<br />
Im November 1918 endete der furchtbare erste Weltkrieg. Die kleine Gemeinde Erl hatte<br />
27 Gefallene oder Vermisste zu beklagen. Das in insgesamt sechs Kriegsanleihen angelegte<br />
Kapital von über 100.000 Kronen war wertlos geworden. Zusätzlich brachte die beginnende<br />
und bald darauf galoppierende Inflation schwere Verluste an Kapital und Vermögen.<br />
1922<br />
Passionsspieljahr 1922:<br />
<strong>Mit</strong> großen Mühen wurde nach den Einquartierungen während des Krieges das Spielhaus<br />
wieder hergerichtet. Ein Rekordbesuch von 70.000 Zuschauern ließ die Spielgemeinschaft<br />
an den Erfolg der Passion glauben. Allein die Einnahmen zerfielen unter der raschen Geldentwertung.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Postkartenmotiv von Erl aus dem <strong>Jahre</strong> 1922 Erler Sennerei<br />
1924<br />
Altbürgermeister Alois Kronthaler (Hatzl) wurde zum Obmann gewählt.<br />
Der Spareinlagenzins stieg auf 12 %; Darlehenszinsen auf 16 % !<br />
Kaspar Pfisterer, Bauernsohn im Winkl, wurde zum neuen Zahlmeister gewählt. Es wurde<br />
ein Antrag gestellt, den neuen Zahlmeister zur Ausbildung nach Rotholz zu schicken.<br />
Galoppierende Geldentwertung!<br />
1925<br />
Ab 1. März 1925: Die Schillingwährung wurde eingeführt. Die Umrechnung von Kronenwährung<br />
auf Schilling erfolgte auf Basis: 10.000 Kronen = 1 Schilling.<br />
1927 – 1929<br />
Im Jahr 1927 wurde die Sennereigenossenschaft Erl reg. Gen.m.b.H. gegründet. Unter<br />
der Obmannschaft von Georg Kronthaler, Stoi, wurde im Jahr 1928 das Sennereigebäude<br />
errichtet.<br />
Der „Schwarze Freitag“ an der New Yorker Börse am 25. Oktober 1929 leitete die bisher<br />
größte Weltwirtschaftskrise ein. Sie sollte die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts entscheidend<br />
prägen. Der Börsenkrach blieb nicht auf die USA allein beschränkt, durch die Verschränkung<br />
der internationalen Kredit- und Zahlungsmechanismen wurde auch Europa, mit<br />
ihm natürlich auch Österreich, aber vor allem das labile Deutschland empfindlich getroffen.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 21
22<br />
Fliegeraufnahme aus den dreißiger <strong>Jahre</strong>n Obermosenkapelle<br />
1932/33<br />
Das Jahr 1933 brachte die Katastrophe: Am 19. Juli brannte das Passionsspielhaus –<br />
verursacht durch Brandstiftung – ab.<br />
Die sogenannte 1000-Mark-Sperre wirkte sich verheerend für die österreichischen Grenzgemeinden<br />
aus, so auch insbesondere für Erl!<br />
Große Verschuldung in der Landwirtschaft. Insolvenzgefahr für viele bäuerliche Anwesen.<br />
Vom Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich<br />
bis zum Zweiten Weltkrieg<br />
1938<br />
12./13. März 1938: Anschluss Österreichs als „Ostmark“ an das Deutsche Reich. Für 7 <strong>Jahre</strong><br />
wurde der Name Österreichs ausgelöscht.<br />
Der Passionsspielverein Erl wurde verboten bzw. aufgelöst.<br />
Bei der Vollversammlung am 3. Juli wurde auch die <strong>Raiffeisen</strong>kasse den neuen Gegebenheiten<br />
unterworfen.<br />
Umstellung der Schillingwährung auf Reichsmark.<br />
1939 – 1945<br />
Das Dritte Reich machte Schluss mit demokratischen Entscheidungsprozessen. Die <strong>Raiffeisen</strong>organisationen<br />
sowie die landwirtschaftlichen Organisationen wurden in den Reichsnährstand<br />
integriert. Der Zweite Weltkrieg verlangte auch von unserer Gemeinde seine Opfer. 42 gefallene<br />
oder vermisste Soldaten mussten ihr Leben hingeben. Für unsere Gemeinde Erl endete der Zweite<br />
Weltkrieg zumindest, was Schäden an Haus, Hof und Eigentum anbelangte, recht glimpflich. Als<br />
Dank für die Verschonung unserer Gemeinde machte Pfarrer Pfatschbacher das Gelöbnis, nach<br />
dem Krieg eine neue und größere Kapelle in Obermosen am Erlerberg zu erbauen und sie Maria,<br />
der Mutter des göttlichen Hirten, zu weihen.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Weihbach im <strong>Jahre</strong> 1940<br />
Konsumgeschäft von Othmar Lutz<br />
in Erl von 1947 bis 1966<br />
Vom Wiederaufbau zur Freiheit, zum Frieden und zum Wohlstand<br />
1946<br />
Wenn auch große Not herrschte, begann nach Kriegsende sofort der Wiederaufbau jener<br />
genossenschaftlichen Strukturen, die sich in der Zeit der Ersten Republik herangebildet und<br />
bewährt hatten. Auch in der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl wurde sofort gehandelt.<br />
Erste ordentliche Vollversammlung am 13. Jänner 1946.<br />
24 <strong>Mit</strong>glieder waren anwesend. Die Gremien der <strong>Raiffeisen</strong>kasse nach dem Krieg wurden<br />
neu gewählt. Der Passionsspielverein Erl wurde wieder gegründet!<br />
1953<br />
Johann Schwaighofer wurde einstimmig zum neuen Zahlmeister bestellt.<br />
1955<br />
Österreich ist frei! <strong>Mit</strong> dem Staatsvertrag vom 15. Mai 1955 erhielt Österreich wieder seine<br />
volle Souveränität. Ein neuer Aufschwung in Österreichs Wirtschaft setzte ein. Für die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Genossenschaften begann ein großer Entwicklungs- und Reformprozess.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 23
24<br />
Von der Sonntagskasse zum Wirtschaftsbetrieb<br />
1957<br />
Eine neue Generation übernahm die Führung der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl. Sebastian Kitzbichler<br />
wurde zum Obmann, Alois Kronthaler, Birnberg, zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
gewählt. Statutenänderungen wurden vorgenommen und zwar: § 1 Änderung des Firmennamens<br />
auf „<strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung“;<br />
§ 55 Ein Geschäftsanteil beträgt 10 Schilling.<br />
Es erfolgte die Umstellung von der „Sonntagskasse“ auf den Tagesverkehr. Die Einführung<br />
von Milchgeldkonten der Bauern und die bargeldlose Auszahlung des Milchgeldes trugen<br />
wesentlich zum großen Aufschwung der <strong>Raiffeisen</strong>kasse bei.<br />
<strong>Mit</strong> dem Baubeginn des neuen Passionsspielhauses wurden auch in Erl die Weichen für den<br />
Wiederbeginn der jahrhundertealten Passionsspiele gestellt. Architekt war Robert Schuller<br />
aus Innsbruck.<br />
Gesamte Baukosten: 7 bis 8 Mio. Schilling.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
1959<br />
Premiere der wiederbegründeten Erler Passionsspiele am 14. Juni 1959. Ein beispielloses<br />
Aufbauwerk war gelungen und trug den Namen Erls in die ganze Welt hinaus.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>kasse profitierte auch von den vielen tausenden Gästen, die das Passionsspiel<br />
besuchten.<br />
1960/61/63<br />
In den vergangenen vier Spielsaisonen 1959 bis 1963 besuchten an die 300.000 Personen<br />
das Passionsspiel Erl. Die enormen Baukosten und die noch offenen Schulden konnten mit<br />
Ende des <strong>Jahre</strong>s 1963 abgedeckt werden!<br />
Auch die <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl war in stetigem Wachstum begriffen. Das Geschäftslokal beim<br />
Postwirt wurde endgültig zu klein. Durch den Neubau des Postwirts-Zuhauses anstelle<br />
der alten Kegelbahn neben der Volksschule konnten Geschäftsräumlichkeiten von Johann<br />
Kneringer angemietet werden.<br />
1964<br />
Das Maschinenzeitalter hielt in der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl Einzug. Vom Passionsspielverein<br />
wurde die erste Buchungsmaschine angekauft. Seither ist die Ausgabe des täglichen Kontoauszugs<br />
Realität.<br />
1965<br />
Gottfried Kitzbichler wurde per 1. Oktober 1965 angestellt.<br />
Beim Kramer <strong>Raiffeisen</strong>kasse und Postamt in den 60iger <strong>Jahre</strong>n<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 25
26<br />
Neue Volksschule 1967 Schwimmbad um 1970<br />
1967<br />
Anstellung von Frau Emmi Kronthaler ab 1. Oktober 1967.<br />
In diesem Jahr wurde die neue Volksschule Erl eingeweiht. Das alte Schulhaus auf dem<br />
Dorfplatz entsprach weder den räumlichen noch den sanitären Erfordernissen der Zeit und<br />
wurde später abgerissen.<br />
Das Schwimmbad – errichtet durch den Fremdenverkehrsverein – nahm seinen Betrieb auf.<br />
1968<br />
Passionsspieljahr 1968. Bei 53 Aufführungen wurden 85.000 Besucher gezählt. Wiederum<br />
ein großartiger Erfolg für die Passionsspielgemeinde!<br />
Erhöhung des Geschäftsanteils von bisher 10 auf 100 Schilling.<br />
1969<br />
Zusammen mit der politischen Gemeinde wurde der Beschluss gefasst, das alte Schulhaus<br />
zu erwerben und ein gemeinsames Wohn- und Geschäftsgebäude zu errichten. Das Parterre<br />
im Ausmaß von 140 m 2 erhielt die <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl. Die Kosten des Projekts für die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl beliefen sich auf rund 1 Mio. Schilling.<br />
1971<br />
Die Übersiedlung in das neue <strong>Raiffeisen</strong>lokal im Gemeinschaftsgebäude ging im Frühjahr<br />
1971 über die Bühne. Die Baukosten betrugen per 15. Mai 1971 in Summe 943.000 Schilling.<br />
Die Sennereigenossenschaft Erlerberg schloss sich ab dem 1. Juli 1971 der Sennereigenossenschaft<br />
Erl an.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Hermann Neuschmid, Gottfried Kitzbichler,<br />
Gebhard Trockenbacher, Johann Dresch v. l. n. r.<br />
Lourdeskapelle<br />
1973<br />
Das Passionsspieljahr 1973 (bei 43 Aufführungen wurden 68.000 Zuschauer gezählt)<br />
bescherte der <strong>Raiffeisen</strong>kasse einen enormen Aufschwung beim Gesamtumsatz, dem<br />
Wechselstubenumsatz, bei den Spareinlagen sowie bei den Ausleihungen.<br />
Die Mehrwertsteuer in Österreich wurde zum 1. Jänner 1973 eingeführt (8 bzw. 16 %).<br />
<strong>Mit</strong> 1. Mai 1973 wurde Gottfried Kitzbichler Geschäftsführer.<br />
1975<br />
Gebhard Trockenbacher trat am 14. Juli 1975 als Banklehrling in die <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl ein.<br />
1977<br />
Die Haftungsart der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl wurde in der Satzung von unbeschränkt auf<br />
beschränkte Haftung geändert.<br />
Die Buchhaltung und das Rechnungswesen wurden auf elektronische Datenverarbeitung<br />
umgestellt. Einführung der neuen Kreditsteuer ab 1. Jänner 1977. Darlehen sind mit 0,8 %<br />
(bzw. 1,5 % bei einer Laufzeit über 5 <strong>Jahre</strong>) der Vertragssumme zu vergebühren.<br />
Hermann Neuschmid trat als Banklehrling am 1. August 1977 ein.<br />
1979<br />
Passionsspieljahr 1979 – 50 Vorstellungen mit 87.000 Besuchern!<br />
Das Passionsspieljahr brachte der <strong>Raiffeisen</strong>kasse unter anderem einen Wechselstubenumsatz<br />
von 46 Mio. Schilling – eine Steigerung von über 40 %.<br />
Anstellung von Johann Dresch ab 14. Mai 1979.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 27
28<br />
Einmal wird auch uns die<br />
Stunde schlagen,<br />
wenn wir in Mühsal unser<br />
Kreuz getragen,<br />
da uns der Tod auch an<br />
das Kreuzholz spannt.<br />
Aus dem Prolog der Erler Passion.<br />
Schalter mit Diskretionsaufsätzen<br />
1981<br />
Erfreuliche Zahlen von der Generalversammlung:<br />
Die Umsatzgrenze überschritt erstmals die 500-Mio.-Schilling-Marke! Die Steigerung der<br />
Spareinlagen auf 45 Mio. Schilling war ebenfalls ein neuer Rekord. Die <strong>Raiffeisen</strong>kasse verwaltete<br />
inzwischen 2.600 Konten bei einer Einwohnerzahl von rund 1.100 Personen.<br />
1982<br />
Durch die Einführung des neuen Kreditwesengesetzes mussten zwei hauptamtliche<br />
Geschäftsleiter bestellt werden und zwar Gottfried Kitzbichler und Gebhard Trockenbacher.<br />
Beide haben das Ausbildungsprogramm des österreichischen <strong>Raiffeisen</strong>verbandes<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong>akademie in Wien absolviert, welches die Grundvoraussetzung für diese<br />
Bestellung war. Johann Schwaighofer, der ehemalige Zahlmeister, starb am 9. Juli 1982 im<br />
75. Lebensjahr.<br />
1983<br />
Generationswechsel im Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl. In einer sehr gut<br />
besuchten und auch etwas emotionalen Generalversammlung, wurden Peter Kitzbichler<br />
zum Obmann und Wolfgang Kneringer zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Altobmann<br />
Sebastian Kitzbichler wurde von der Generalversammlung zum Ehrenobmann gewählt! In<br />
der elektronischen Weiterentwicklung erfolgte die Umstellung der Buchhaltung auf Online-<br />
System, d. h. direkte Verbindung mit dem <strong>Raiffeisen</strong>-Rechen-Zentrum in Innsbruck.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Einweihung der neuen Räumlichkeiten durch<br />
Pfarrer Walter Hirschbichler<br />
1984<br />
75 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl<br />
Im Rahmen einer feierlichen Generalversammlung wurde dieses Jubiläumsfest am Freitag,<br />
dem 6. Juli 1984, begangen. Obmann Peter Kitzbichler skizzierte in seiner Festansprache in<br />
zusammengefasster Form den Werdegang der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl von 1909 bis 1984. Die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl ist aus dem wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Leben der Gemeinde<br />
nicht mehr wegzudenken!<br />
1988<br />
Einweihung der neuen Räumlichkeiten der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl am 8. Dezember 1988.<br />
Die Schalter wurden so angeordnet, dass sie höchste Diskretion, kundenfreundliche Bedienung<br />
und Beratung ermöglichten. Weiters wurde eine Kundentresoranlage zur sicheren<br />
Verwahrung von Dokumenten und Wertgegenständen geschaffen. Die neue Schalterhalle<br />
eignete sich auch bestens für Ausstellungen, die insbesondere anlässlich der 1200-Jahr-Feier<br />
der Gemeinde Erl in diesem Jahr durch den aus Erl gebürtigen Maler Klaus Kurz und anderer<br />
einheimischer Künstler recht rege in Anspruch genommen wurden.<br />
1989<br />
Einführung der Zinsertragssteuer per 1. Jänner 1989 (Quellensteuer oder auch Sparbuchsteuer<br />
genannt). Durch die Freigabe der KFZ-Versicherung stieg <strong>Raiffeisen</strong> in diesem Jahr,<br />
neben der schon erfolgreichen Produktsparte Lebens- und Unfallversicherung, auch in das<br />
KFZ-Versicherungsgeschäft ein. Für die <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl ließ sich dieses neue Produkt<br />
sehr gut an und es ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Versicherungsangebots vor<br />
Ort. Erstmals konnte in diesem Jahr von einem <strong>Mit</strong>gliederstand von über 500 <strong>Mit</strong>gliedern<br />
berichtet werden. Die Samstags-Öffnungszeiten wurden eingestellt. Ab Herbst 1989 wurde<br />
Margit Taxauer (verh. Heinrich) als Banklehrling angestellt.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 29
30<br />
Passionsplakat<br />
von Anton Christian<br />
1991<br />
Wieder ein erfolgreiches Passionsspieljahr. Bei 43 Aufführungen wurden rund 70.000 Besucher<br />
gezählt. Vom Innsbrucker Maler Anton Christian stammte das neue, eindrucksvolle<br />
Passionsplakat. Der langjährige Obmann Sebastian Kitzbichler starb am 4. Oktober im<br />
74. Lebensjahr.<br />
Erl erhielt in diesem Jahr eine neue überdachte Holzbrücke über den Inn. Sie ersetzte die<br />
alte, aus dem <strong>Jahre</strong> 1895 stammende Zollhausbrücke.<br />
1992/93<br />
Wir konnten von den bisher besten Bilanzzahlen der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl berichten. Alle<br />
erforderlichen Rücklagen und Risikovorsorgen zur Einhaltung der strengen KWG-Bestimmungen<br />
wurden zur Gänze erfüllt. Das war wichtig für die angestrebte langfristige Eigenständigkeit<br />
unserer <strong>Raiffeisen</strong>kasse!<br />
1994<br />
Seit 1. Jänner 1994 ist Österreich <strong>Mit</strong>glied des Europäischen Wirtschaftsraums, genannt<br />
EWR, wodurch 18 europäische Staaten wirtschaftlich miteinander verbunden sind.<br />
Die Bilanzsumme der <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl überschritt erstmals die „Schallmauer“ von<br />
200 Mio. Schilling.<br />
Frau Maria Schwaighofer wurde als Raumpflegerin angestellt.<br />
1995<br />
Österreich ist seit 1. Jänner 1995 Vollmitglied der Europäischen Union.<br />
Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende, Altbürgermeister ÖKR Alois Kronthaler starb am<br />
17. Jänner 1995 (er war AR-Vorsitzender von 1957 bis 1983).<br />
Im Mai d. J. wurde das 100jährige Jubiläum der Zollhausbrücke Erl gefeiert.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Peter Kitzbichler, Pfarrer Hermann Josef Weidinger,<br />
Gottfried Kitzbichler<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>mitarbeiter im Jahr 1997<br />
1996<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>kasse Erl baute wieder einmal um! Durch die Einbeziehung des ehemaligen<br />
Tourismusbüros in die Geschäftsräumlichkeiten wurde mehr und besserer Büroraum bzw.<br />
Beratungskomfort geschaffen. Der erste RAIKAMAT wurde im Foyer installiert. Die <strong>Raiffeisen</strong>kasse<br />
Erl beteiligte sich auch finanziell an der Dorfleitbilderstellung der Gemeinde Erl.<br />
Emmi Anker wurde per 1. Jänner 1996 wieder eingestellt.<br />
1997<br />
Durch die Anstellung von Obmann Peter Kitzbichler als <strong>Mit</strong>arbeiter in der <strong>Raiffeisen</strong>kasse<br />
ab 1. Juli 1996 bedurfte es Änderungen in den Gremien der Bank. Bei der Generalversammlung<br />
am 27. Juni 1997 wurde Bürgermeister Hans Scherlin zum neuen Obmann gewählt.<br />
Obmann-Stellvertreter wurde Thomas Baumgartner, Oberköndl. Das Passionsspieljahr<br />
1997 brachte bei 39 Vorstellungen 65.000 Besucher!<br />
1999<br />
Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Kneringer gab seine Funktion auf. Georg Gugglberger<br />
(Schulwart und Taxiunternehmer) wurde sein Nachfolger.<br />
Durch die gute Geschäftsentwicklung der letzten <strong>Jahre</strong> ermutigt und im Vertrauen auf die<br />
Zukunft, hatte sich die <strong>Raiffeisen</strong>kasse entschlossen, von der Gemeinde Erl die Amtsräume<br />
und die alte Arztordination im 1. Stock sowie die Kleinwohnung im 2. Stock anzukaufen.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 31
32<br />
Das neue Gemeindezentrum Junge Künstler gestalten unsere Bank<br />
2002<br />
Seit 1. Jänner 2002 ist der Euro (€) das alleinige Zahlungsmittel in Österreich und gemeinsame<br />
Währung in der Mehrheit der EU-Staaten.<br />
Der Umrechnungskurs lautete: 13,7603 Schilling ist 1 €. Gefallen ist mit Beginn des <strong>Jahre</strong>s<br />
2002 die Anonymität des Sparbuchs. Das heißt, gegenüber der Bank muss sich ein Sparbuchinhaber<br />
ausweisen. Das Bankgeheimnis aber blieb bestehen. Das Postamt Erl hat mit<br />
3. Mai 2002 die Schalter für immer geschlossen.<br />
Das Passionsspieljahr 2002 brachte bei 40 Vorstellungen 50.000 Besucher!<br />
2003<br />
Der bisher größte Um- und Erweiterungsbau der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl wurde mit der feierlichen<br />
Segnung und Eröffnung am 7. Juni 2003 abgeschlossen. Offen, hell und freundlich<br />
präsentierten sich jetzt das Foyer und der Schalterraum. Unser Ziel war es, einen modernen<br />
Dienstleistungs betrieb als starken Partner der heimischen Wirtschaft und Bevölkerung<br />
und unserer ausländischen Kunden aufzubauen und auf Dauer abzusichern.<br />
Mario Wimmer wurde am 1. September 2003 angestellt.<br />
2004/2005<br />
Ab 1. Juli 2005 trat innerhalb der EU die sogenannte EU-Quellensteuer auf Zinserträge<br />
für Devisen-Ausländer in Kraft. Es erfolgt keine Meldung an die Finanzbehörden. Durch<br />
den Abzug der EU-Quellensteuer blieb das Bankgeheimnis gewahrt. Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl<br />
beteiligte sich auch an der großen Solidaritäts-Hilfs- und Spendenaktion zu Gunsten der<br />
vom August-Hochwasser des <strong>Jahre</strong>s 2005 so schwer getroffenen Tiroler Bevölkerung.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Gottfried Kitzbichlers letzte Generalversammlung<br />
als Geschäftsleiter<br />
Bundespräsident Heinz Fischer kommt im Rahmen<br />
der Tiroler Festspiele Erl in unsere Gemeinde.<br />
Es war dies seit 75 <strong>Jahre</strong>n wieder einmal ein Besuch<br />
eines österreichischen Staatsoberhauptes in Erl<br />
2006<br />
Dieses Jahr brachte wieder bedeutende Änderungen im personellen Bereich.<br />
Mag. (FH) Stephan Schwaiger ist seit 1. Jänner als Geschäftsleiter angestellt. Er trat die<br />
Nachfolge von GL Gottfried Kitzbichler an, der mit 1. September 2006 nach 41 Dienstjahren<br />
in den Ruhestand ging. <strong>Mit</strong> Stephan Schwaiger wurde die Kontinuität des bisherigen<br />
Weges gewahrt und der Wille zum Erhalt der Eigenständigkeit der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl<br />
vorgegeben. Gottfried Kitzbichler wurde mit einer netten Feier in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Zusammen mit dem Team der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl kann er auf eine sehr erfolgreiche<br />
Geschäftsentwicklung zurückblicken. Gleichzeitig mit Geschäftsleiter Kitzbichler ging<br />
auch der langjährige Obmann und <strong>Mit</strong>arbeiter der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl, Peter Kitzbichler, in<br />
Pension. Als Nachfolgerin wurde per 1. August 2006 Andrea Steindl angestellt.<br />
Der langjährige Obmann-Stellvertreter Sepp Dresch starb am 2. März 2006. Er war von<br />
1962 bis 1983 im Vorstand tätig.<br />
In diesem Jahr bekam Erl mit dem Nah & Frisch-Geschäft wieder einen Nahversorger<br />
mitten im Dorf.<br />
2007<br />
Auch im Vorstand und im Aufsichtsrat wurde ein Generationswechsel vollzogen. Thomas<br />
Scherlin trat als neuer Obmann in die Nachfolge von Hans Scherlin, der zehn <strong>Jahre</strong> die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl als Obmann sehr erfolgreich führte. Im Aufsichtsrat ersetzte der vormalige<br />
Geschäftsleiter Gottfried Kitzbichler Georg Gugglberger, der dieses Gremium seit<br />
1999 als Vorsitzender leitete. Im Vorstand wurden die Funktionsträger von bisher sechs auf<br />
nunmehr vier reduziert.<br />
Sebastian Anker, das langjährige Vorstandsmitglied (1969 bis 2005) starb am 16. August 2007.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 33
34<br />
Passionsspielhaus 2008 Erl im Jahr 2008<br />
2008<br />
Dieses Jahr wird wohl in die Geschichte eingehen als das, welches den größten Vertrauensverlust<br />
in die weltweite Bankwirtschaft und deren Manager brachte. Da viele Sparer auch<br />
um ihre Einlagen bangen mussten, sah sich die österreichische Bundesregierung veranlasst,<br />
die gesetzliche Einlagensicherung bis 100 % zu beschließen.<br />
Von der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl sind in diesem Jahr sehr erfreuliche Daten und Zahlen zu berichten:<br />
Die Bilanzsumme stieg von 2006 bis 2008 auf 40 Mio. Euro. Das Geschäftsvolumen<br />
erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 70 auf 85 Mio. Euro.<br />
Das Passionsspieljahr 2008 stellte den Zusammenhalt und die starke Verankerung der<br />
Dorfbevölkerung zu ihrer Passion wieder deutlich unter Beweis. Über 600 Personen haben<br />
an diesem großen traditionellen Werk mitgewirkt.<br />
2009<br />
Das Jahr startete mit großen Sorgen. Österreichs Finanz minister Pröll bleibt in Sachen Bankgeheimnis<br />
jedoch bei seiner bisherigen Linie: Österreich akzeptiere die Regeln der OECD,<br />
wonach bei begründetem Verdacht auf ein Steuerdelikt Bankauskünfte über ausländische<br />
Bürger an deren Finanzbehörden erteilt werden.<br />
Einen totalen Zugriff auf Kontodaten schließt Pröll aber aus!<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl
Das <strong>Raiffeisen</strong>team 2009<br />
6. Juni 2009: 100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl<br />
Für die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl ist dieses Jahr aber das Jubiläumsjahr ihres 100-jährigen Bestehens.<br />
Die damalige Spar- und Darlehenskasse hat nicht mehr viel gemeinsam mit der modernen,<br />
zeitgemäßen <strong>Raiffeisen</strong>bank von heute. Der Grundgedanke der Gründerzeit, durch Selbsthilfe<br />
dem Diktat und Wucher der Geldverleiher entgegenzuwirken, hat aber in diesen<br />
100 <strong>Jahre</strong>n, durch Höhen und Tiefen hindurch, unsere <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl wachsen und<br />
gedeihen lassen und zur heutigen erfolgreichen Bank des Dorfes gemacht. Das Ziel, eine<br />
starke Gemeinschaft zu bilden, ist heute noch genauso aktuell wie vor 100 <strong>Jahre</strong>n. Damit<br />
schließt sich der Kreis von den bescheidenen Anfängen des <strong>Jahre</strong>s 1909 zur heutigen erfolgreichen<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl. Eine Heimat mit Aussicht!<br />
Diese Rückschau soll einen Überblick geben, die Geschichte und die Entwicklung unserer<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl in zusammengefasster Form, in Wort und Bild, Revue passieren zu lassen.<br />
Wir hoffen, dass uns dies in interessanter Art und Weise gelungen ist.<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl<br />
50 <strong>Jahre</strong> Passionsspielhaus Erl<br />
Wahrlich ein Grund, sich dieser Jubiläen zu erinnern und zu feiern!<br />
Peter Kitzbichler<br />
100 <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl 35
36<br />
Die Zahlstelle beim Postwirt Die <strong>Raiffeisen</strong>kasse im Jahr 1962<br />
Die Bank im Wandel der Zeit.<br />
1909 – 1961<br />
Das erste Kassenlokal war beim Postwirt des Johann Kneringer untergebracht. Eine Kammer<br />
im ersten Stock des Wirtshauses wurde zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt.<br />
Später wurde das „Geschäftslokal“ dann in das Parterre verlegt.<br />
Die Einrichtung war recht spartanisch mit Stehpult, die Tür zum Kassenlokal war versperrt,<br />
nur durch eine Öffnung in der Türe wurden Ein- und Auszahlungen vorgenommen.<br />
Geöffnet war nur an Sonntagen, der größte Kundenandrang war hauptsächlich nach dem<br />
Gottesdienst.<br />
1961 – 1971<br />
Das Geschäftslokal beim Postwirt wurde endgültig zu klein. Durch den Neubau des Postwirts-Zuhauses<br />
anstelle der alten Kegelbahn neben der Volksschule konnten neue, größere<br />
und zweckdienliche Geschäftsräumlichkeiten angemietet werden.<br />
Ein Blick in das neue Kassenlokal im <strong>Jahre</strong><br />
1962.<br />
Zahlmeister und Geschäftsführer Johann<br />
Schwaighofer mit Frau Maria Ascher, Innthal.<br />
Das Maschinenzeitalter hält Einzug: Vom<br />
Passionsspielverein Erl wurde die erste<br />
Buchungsmaschine angekauft. Seither ist<br />
die Ausgabe des täglichen Kontoauszuges<br />
Realität.<br />
Die Bank im Wandel der Zeit
Raika-Haus von 1980 Schalterraum 1988<br />
Ab 1971: Das neue, eigene <strong>Raiffeisen</strong>-Geschäftslokal<br />
Gemeinsam mit der Gemeinde Erl wurde anstelle des alten Volksschulgebäudes das<br />
Gemeinschaftshaus mit <strong>Raiffeisen</strong>kasse, Gemeindeamt und Eigentumswohnungen errichtet.<br />
Dem Verkehrsverein wurde ebenerdig ein eigener Raum zur Verfügung gestellt.<br />
1988 – 2009: <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl heute<br />
In diesen <strong>Jahre</strong>n erfolgten mehrere Umbauten und Modernisierungen der Geschäftsräumlichkeiten.<br />
Eine davon im <strong>Jahre</strong> 1988:<br />
Die Schalter wurden so angeordnet, dass sie höchste Diskretion, kundenfreundliche Bedienung<br />
und Beratung ermöglichten.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1999 wurden von der Gemeinde Erl die Amtsräume und die ehemalige Arztordination<br />
im ersten Stock sowie die Kleinwohnung im 2. Stock angekauft.<br />
Die Bank im Wandel der Zeit 37
38<br />
Umbau 2003 Segnung zur Eröffnung durch Pfarrer Peter Rabl<br />
2003<br />
Der bisher größte Um- und Erweiterungsbau der <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl wurde mit der feierlichen<br />
Segnung und Eröffnung am 7. Juni 2003 abgeschlossen. Offen, hell und freundlich<br />
präsentieren sich jetzt das Foyer und der Schalterraum. Die Geschäftsleiterbüros, die Buchhaltung<br />
und das Sitzungszimmer wurden in den ersten Stock verlegt, verbunden durch eine<br />
Stiege direkt vom Geschäftslokal aus. Im Zuge des Umbaues wurde auch die notwendige<br />
Außenisolierung durchgeführt und die Fassade neu gestaltet.<br />
Es ist gut, wenn alles in der Nähe ist.<br />
Die Kirche, das Gemeindeamt, die Bäckerei, das Gasthaus, der Bauernhof,<br />
der Schmied, der Tischler, das Lebensmittelgeschäft.<br />
Ein Kastanienbaum.<br />
Und eine Bank.<br />
Eine zum Verweilen – und eine für das Geld.<br />
Nähe schafft Vertrauen!<br />
Das Leben fließt zwischen Zuhause, Arbeit und Freizeit.<br />
Wie der Inn zwischen Tirol und Bayern.<br />
<strong>Mit</strong>ten durch Erl.<br />
Auch Geld fließt – von Mensch zu Mensch.<br />
Daher ist es nur recht und billig,<br />
wenn man sein Geld in guten Händen weiß.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Erl – Heimat mit Aussicht<br />
Die Bank im Wandel der Zeit
Der Vorstand.<br />
Georg Gugglberger jun., Albert Brunner, Thomas Scherlin (Obmann), Josef Kitzbichler (Obmann Stellvertreter)<br />
v. l. n. r.<br />
Die Bank im Wandel der Zeit 39
40<br />
Die Obmänner<br />
seit der Gründung.<br />
Johann Kitzbichler<br />
Bürgermeister 1909<br />
Peter Kitzbichler<br />
1983 – 1997<br />
Martin Trockenbacher<br />
1938 – 1953<br />
Sebastian Anker<br />
1909 – 1924<br />
Hans Scherlin<br />
1997– 2007<br />
Kaspar Pfisterer<br />
1954 – 1956<br />
Alois Kronthaler<br />
1924 – 1938<br />
Thomas Scherlin<br />
seit 2007<br />
Sebastian Kitzbichler<br />
1957 – 1983<br />
Die Bank im Wandel der Zeit
Vorstände seit der Gründung.<br />
Im Vorstand:<br />
1909 – 1921 Johann Kitzbichler, Bürgermeister<br />
1909 – 1916 Jakob Hofer, Schulleiter in Erl<br />
1909 – 1911 Georg Rainer, Rainerbauer<br />
1909 – 1925 Johann Kneringer, Postwirt<br />
1911 – 1924 Thomas Moser, Ottnbauer<br />
1917 – 1921 Alois Kronthaler, Hatzlbauer<br />
1921 – 1924 Josef Kronthaler, Marxenbauer<br />
1921 – 1938 Josef Mühlbacher, Riedlbauer<br />
1924 – 1938 Sebastian Anker, Polzbauer<br />
1924 – 1930 Georg Mayrhofer, Zollhauswirt<br />
1926 – 1938 Johann Kneringer, Postwirt<br />
1930 – 1938 Kaspar Pfisterer, Bauer b. Holzmeister<br />
1938 – 1945 Sebastian Praschberger, Sägewerksbesitzer<br />
1938 – 1952 Johann Moser, Ottnbauer<br />
1938 – 1953 Alois Kronthaler, Bauer zu Birnberg<br />
1938 – 1945 Johann Kitzbichler, Hohenbichl<br />
1946 – 1969 Sebastian Anker, Polzbauer<br />
1953 – 1956 Michael Oppacher, Wagnermeister<br />
1954 – 1983 Sebastian Kitzbichler, Buchhalter<br />
1954 – 1956 Alois Kronthaler, Birnbergbauer<br />
1957 – 1961 Josef Kronthaler, Marxenbauer<br />
1957 – 1973 Georg Neuschmid, Kaufmann<br />
1957 – 1973 Johann Schwaighofer, Zahlmeister<br />
1962 – 1983 Josef Dresch, Kaufmann<br />
1964 – 1983 Josef Schwaighofer, Schmiedbauer<br />
1969 – 2005 Sebastian Anker<br />
1973 – 1997 Georg Gugglberger sen.<br />
1973 – 1997 Peter Kitzbichler<br />
1983 – 2007 Johann Scherlin<br />
1983 – 2007 Thomas Baumgartner<br />
1983 – 1999 Alois Praschberger<br />
1997 – Josef Kitzbichler<br />
1997 – Georg Gugglberger jun.<br />
2005 – Albert Brunner<br />
2005 – Thomas Scherlin<br />
Die Bank im Wandel der Zeit 41
42<br />
Der Aufsichtsrat.<br />
Gottfried Kitzbichler (Vorsitzender), Hubert Trockenbacher, Josef Rainer (AR-Vors.Stv.),<br />
Bürgermeister Georg Aicher-Hechenberger v. l. n. r.<br />
Die Bank im Wandel der Zeit
Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
seit der Gründung.<br />
Alois Kronthaler Hatzl<br />
1909 – 1917<br />
ÖKR. Alois Kronthaler<br />
1957 – 1983<br />
Georg Rainer<br />
1917 – 1922<br />
Sebastian Praschberger<br />
1929 – 1938<br />
Wolfgang Kneringer<br />
1983– 1999<br />
Florian Raßnitzer<br />
1923 – 1928<br />
Johann Kneringer<br />
1938 – 1952<br />
Georg Gugglberger<br />
1999– 2007<br />
Georg Neuschmid<br />
1953 – 1957<br />
Gottfried Kitzbichler<br />
seit 2007<br />
Die Bank im Wandel der Zeit 43
44<br />
Aufsichtsräte seit der Gründung.<br />
Im Aufsichtsrat:<br />
1909 – 1915 Josef Buchauer, Bauer z. Niederbichl<br />
1909 – 1916 Johann Schönauer, Osterau<br />
1915 – 1921 Johann Buchauer, Unterköndl<br />
1916 – 1922 Martin Trockenbacher, Hintermair<br />
1921 – 1924 Josef Wimmer, Mesner<br />
1922 – 1938 Johann Kitzbichler, Hohenbichl<br />
1924 – 1938 Martin Trockenbacher, Hintermair<br />
1938 – 1945 Alois Osterauer, Dickn<br />
1938 – 1945 Johann Dresch, Unterköndl<br />
1946 – 1957 Josef Kronthaler, Marxenbauer<br />
1946 – 1953 Georg Kronthaler, Stoibauer<br />
1954 – 1961 Peter Harlander, Bauer zu Endfeld<br />
1957 – 1960 Michael Oppacher, Wagnermeister<br />
1962 – 1977 Johann Kneringer, Postbeamter<br />
1962 – 1973 Josef Osterauer, Zimmerer<br />
1964 – 1999 Wolfgang Kneringer, Postwirt<br />
1973 – 2007 Georg Gugglberger<br />
1977 – 1986 Johann Buchauer<br />
1983 – 1997 Max Trockenbacher<br />
1989 – 2009 Josef Rainer<br />
1997 – Hubert Trockenbacher<br />
1999 – Georg Aicher-Hechenberger<br />
2007 – Gottfried Kitzbichler<br />
Die Bank im Wandel der Zeit
Ehrung langjähriger <strong>Mit</strong>glieder.<br />
Sebastian Praschberger <strong>Mit</strong>glied seit 1949 60 <strong>Jahre</strong><br />
Georg Gugglberger <strong>Mit</strong>glied seit 1957 52 <strong>Jahre</strong><br />
Hermann Maier <strong>Mit</strong>glied seit 1957 52 <strong>Jahre</strong><br />
Josef Osterauer <strong>Mit</strong>glied seit 1957 52 <strong>Jahre</strong><br />
Alfred Osterauer <strong>Mit</strong>glied seit 1957 52 <strong>Jahre</strong><br />
Karl Pipp <strong>Mit</strong>glied seit 1958 51 <strong>Jahre</strong><br />
Johann Buchauer <strong>Mit</strong>glied seit 1958 51 <strong>Jahre</strong><br />
Peter Rainer <strong>Mit</strong>glied seit 1958 51 <strong>Jahre</strong><br />
Andreas Praschberger <strong>Mit</strong>glied seit 1958 51 <strong>Jahre</strong><br />
Sebastian Unterrainer <strong>Mit</strong>glied seit 1958 51 <strong>Jahre</strong><br />
Hans Kneringer <strong>Mit</strong>glied seit 1958 51 <strong>Jahre</strong><br />
Johann Greiderer <strong>Mit</strong>glied seit 1959 50 <strong>Jahre</strong><br />
Die Bank im Wandel der Zeit 45
46<br />
Vertrauen kommt mit der Zeit.<br />
Unsere Bank.<br />
Unsere Bank
Am Eingang zu unserer Bank erwartet Sie der Selbstbedienungsbereich (SB).<br />
Bankomat von 5 bis 24 Uhr mit Kontoauszugsdrucker, Münzzähl maschine, Überweisungsbox,<br />
Nachttresor<br />
Hinter dem SB-Bereich begrüßen Sie mit einem freundlichen Lächeln unsere Kundenberaterinnen<br />
Andrea Steindl und Margit Heinrich.<br />
Unser Schalterbereich ist Anlaufstelle für alle finanziellen Angelegenheiten und zugleich<br />
Drehscheibe für alle Dienstleistungen:<br />
Bausparen, Bankservicekarten, Kreditkarten, Kontoeröffnungen, Kundentresor, Lotto/Toto,<br />
Versicherungen…<br />
Unsere Bank 47
48<br />
Unterstützt wird der Schalter durch unseren Kundenberater Wimmer Mario,<br />
zuständig für Versicherungsberatungen und Veranlagungen.<br />
Für das perfekte „Outfit“ – Blumen und Dekoration unserer Bank sorgt unsere langjährige<br />
Raumpflegerin Maria Schwaighofer. Ihre Ideen verzaubern unsere Bank.<br />
Unsere Bank
Organisation, Coaching und Unterstützung für unseren Schalter bietet unser Schalterleiter<br />
Prokurist Hermann Neuschmid.<br />
Hermann ist die gute Seele und Anlaufstelle für:<br />
Veranlagungen, Finanzierungen, Backoffice, EDV, Haustechnik, und für Besonderes …<br />
Im ersten Stock ist das Reich von Emmi Anker. Zuständig für das Rechnungswesen,<br />
Ablage und Geschäftsleitungsassistenz.<br />
Unsere Bank 49
50<br />
Den Rahmen für dieses Team bildet die Geschäftsleitung.<br />
Geschäftsleiter Gebhard Trockenbacher, seit fast 35 <strong>Jahre</strong>n für die Wünsche und Belange<br />
der Kunden zuständig. Pünktlich, genau und erfolgreich.<br />
Er ist Fachmann für Veranlagungen, Finanzierungen und Förderungen, Rechnungswesen und<br />
Genossenschaftswesen<br />
Geschäftsleiter Mag. (FH) Stephan Schwaiger, seit 1992 im <strong>Raiffeisen</strong>sektor und zuständig<br />
für Förderungen, Kommerz- und Wohnbaufinanzierungen. Neben den Personalentscheidungen<br />
zuständig für die strategische Entwicklung.<br />
Unsere Bank
Ob Eigenheim, Wertanlage oder<br />
Altersvorsorge.<br />
Unsere Dienstleistungen.<br />
Wir, die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl, verstehen uns als Allfinanzinstitut und Lebensbegleiter in<br />
sämtlichen finanziellen Angelegenheiten für unsere Kunden.<br />
Daher bieten wir neben Finanzierungen, Spar- und Giroeinlagen eine Vielfalt äußerst<br />
attraktiver <strong>Raiffeisen</strong>-Produkte und -Dienstleistungen.<br />
Veranlagung: – Sparbücher<br />
– Zugang zu Börsen mit<br />
– Vermögenssparbücher Aktien, Anleihen und<br />
– <strong>Raiffeisen</strong> Online Service Investmentzertifikaten<br />
– Festgeldveranlagungen – Versicherungssparen<br />
– Tagesgelder<br />
– Vermögensverwaltungen<br />
Finanzierungen:<br />
Privat<br />
Firma<br />
– Mein Kontorahmen – Betriebsmittelrahmen<br />
– Mein Privatkredit – Investitionskredite<br />
– Mein Wohntraum – Garantie- und<br />
– Wohnbaufinanzierung Haftungskredite<br />
– Fremdwährungskredite<br />
– Leasing<br />
– Hausfertigstellungen<br />
– Renovierungen – Factoring<br />
– Erweiterungen – Jungunternehmerkredite<br />
– Bausparkredite – Kommunalfinanzierungen<br />
– Mein Wunsch-Leasing<br />
– Meine Ausbildung<br />
Förderungen<br />
– Wohnbauförderungen<br />
– Wohnhaussanierungen<br />
– Öko-Förderungen<br />
Zahlungsverkehr: – Konto und Karten<br />
– Inlandszahlungsverkehr<br />
– Auslandszahlungsverkehr<br />
Förderungen<br />
– Förderungen Land Tirol<br />
– Austria<br />
Wirtschaftsservice (AWS)<br />
– Österreichische<br />
Hoteltreuhand (ÖHT)<br />
– Exportförderungen<br />
– EU-Förderungen<br />
– Electronic Banking<br />
– Geldausgabeautomaten<br />
Unsere Dienstleistungen 51
52<br />
<strong>Raiffeisen</strong><br />
Wohn<br />
Bausparen<br />
Sparen in der Gemeinschaft erleichtert die Finanzierung – nicht nur – von Wohn(t)räumen.<br />
Die Bauspar-Idee hat bis heute ihre Gültigkeit behalten und wird auch in Zukunft eine<br />
wichtige Rolle spielen. Denn ein Bauspardarlehen kann nicht nur für Wohn(t)räume,<br />
sondern auch für die Finanzierung von Aus- und Weiterbildung sowie für Pflegemaßnahmen<br />
verwendet werden.<br />
Die Idee des Bausparens:<br />
Bausparen basiert auf einem geschlossenen Spar- und Finanzierungskreislauf, der langfristig<br />
stabile und kostengünstige Darlehen bereit stellt.<br />
Die Sparer schaffen mit ihren Einzahlungen die finanzielle Basis für die Vergabe von<br />
Bauspardarlehen und erwerben so den Anspruch auf zinsgünstige Darlehen.<br />
Das Sparkapital der Sparer und die Rückzahlungsraten der Darlehensnehmer fließen<br />
in einen gemeinsamen Topf, aus dem die <strong>Mit</strong>tel für die Darlehen zur Verfügung gestellt<br />
werden. Mehr Bausparverträge bedeuten auch mehr Baugeld für den Wohnbau.<br />
Wohnen im schönen Ambiente, fundierte Ausbildung und gut umsorgte Menschen.<br />
Träume sind zum Verwirklichen da!<br />
Der Gesamtbestand der von uns verwalteten Bausparverträge betrug Ende 2008 –<br />
685 Verträge mit einem Ansparvolumen von rd. 2,644 Millionen Euro.<br />
Unsere Dienstleistungen
<strong>Raiffeisen</strong><br />
Versicherung<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Versicherung ist Österreichs größter Bankversicherer und konnte als<br />
Vorreiter der heimischen Bankversicherer den Wachstumstrend des Vertriebsweges von<br />
Versicherungen über Banken gerade in den letzten <strong>Jahre</strong>n maßgeblich bestimmen.<br />
In der Hauptsparte Lebensversicherung konnten seit <strong>Jahre</strong>n jährlich weit über dem<br />
Marktdurchschnitt liegende Produktionsergebnisse erzielt werden. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />
Versicherung zählt seit den Neunzigern zum größten bzw. den größten drei Lebensversicherern<br />
Österreichs. Im Jahr 2000 erfolgte der Ausbau zum Allspartenversicherer.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Versicherung hat somit als erster Bankversicherer auch Sachversicherungen<br />
angeboten.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Versicherung verfolgt ein speziell auf die Anforderungen der <strong>Raiffeisen</strong> banken<br />
abgestimmtes Vertriebskonzept. Da <strong>Raiffeisen</strong>bankmitarbeiter im Sinne des Allfinanzkonzeptes<br />
eine breite Palette von Produkten anbieten, ist die Produktphilosophie der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Versicherung gekennzeichnet durch:<br />
• einfache und klar verständliche Produkte<br />
• übersichtlich gestaltete Verkaufsunterlagen<br />
• klar erkennbarer Leistungsumfang nach Bausteinsystem<br />
• klare und marktkonforme Prämienstruktur<br />
• kein Rabattdschungel<br />
• rasche und unbürokratische Schaden/Leistungserledigung.<br />
Unsere Dienstleistungen 53
54<br />
<strong>Raiffeisen</strong><br />
Capital Management<br />
RCM ist die Nummer 1 der österreichischen Asset Manager und steht für <strong>Raiffeisen</strong><br />
Kapitalanlage-Gesellschaft, <strong>Raiffeisen</strong> Vermögensverwaltungsbank, <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
Fund Advisory und <strong>Raiffeisen</strong> Immobilien Kapitalanlage-Gesellschaft.<br />
Alles zu wissen ist erst der Anfang<br />
Eines der wichtigsten Prinzipien von RCM: Nur umfassende analytische Fähigkeiten führen<br />
zu exzellenten Markteinschätzungen und damit zu ebenso herausragenden Ergebnissen.<br />
Demnach steht im Fondsmanagement Research, also tief gehende qualitative und quantitative<br />
Analyse, im <strong>Mit</strong>telpunkt. Entsprechend wichtig und hilfreich hierbei: 600 Research- und<br />
Analyseexperten.<br />
Trotz schwierigen Umfeldes – die Börsen crashten aufgrund der Finanzkrise, verlief die<br />
Entwicklung des Wertpapiergeschäftes im abgelaufenen Jahr immer noch recht gut.<br />
Leasing<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der <strong>Raiffeisen</strong>-Bankengruppe, ist<br />
seit 38 <strong>Jahre</strong>n erfolgreich in Österreich und im Ausland tätig.<br />
Als erfolgreichste österreichische Leasinggesellschaft in Europa bietet sie innovative<br />
Finanzierungsformen und maßgeschneiderte Dienstleistungen an.<br />
Sie hat durch <strong>Raiffeisen</strong> ein einzigartiges Netzwerk, das wir für unsere Kunden nutzen.<br />
Sie ist ein flexibler und innovativer Partner mit Handschlagqualität.<br />
Auch die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl bedient sich dessen Know How und erbringt somit einen Mehrwert<br />
für seine Kunden und <strong>Mit</strong>glieder.<br />
Unsere Dienstleistungen
CLUB<br />
Der <strong>Raiffeisen</strong> Club ...<br />
...ist der größte Freizeit-Club Österreichs. Mehr als 630.000 <strong>Raiffeisen</strong> Club-<strong>Mit</strong>glieder sind<br />
bereits dabei und genießen viele Vorteile und Ermäßigungen:<br />
• Top-Acts internationaler und nationaler Popgrößen<br />
• Kabarett & Partys<br />
• Trendsport-Events<br />
• Fun-Events<br />
• Szene-Infos<br />
• Seminare<br />
• und vieles mehr,<br />
<strong>Mit</strong>gliedschaft<br />
Das Angebot bei uns dabei zu sein, richtet sich an alle von 10 bis 27 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Es gibt keine <strong>Mit</strong>gliedsgebühr und keine zusätzlichen Kosten.<br />
<strong>Mit</strong> der Eröffnung eines Jugend- oder Studentenkontos ist man automatisch dabei.<br />
Die Clubkarte, die auch gleichzeitig Bankomatkarte ist, ist der Schlüssel zu vielen Freizeitaktivitäten,<br />
natürlich zu ermäßigten Preisen und hilft auch einen guten Überblick bei<br />
Finanzen zu behalten.<br />
Unsere Dienstleistungen 55
56<br />
Kundengarantiegemeinschaft<br />
einlagengesichert<br />
Die Sicherheit der Kundengelder ist uns ein besonderes Anliegen. Noch nie hat ein Kunde<br />
bei <strong>Raiffeisen</strong> um sein Geld bangen müssen und daran wird sich auch in Zukunft nichts<br />
ändern.<br />
Als <strong>Mit</strong>glied der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft Österreich bieten wir unseren<br />
Kunden eine weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinausgehende Einlagensicherung bis<br />
zu 100 Prozent. <strong>Raiffeisen</strong> steht seinen Kunden gegenüber somit für absolute Sicherheit und<br />
Vertrauen.<br />
Kontenstatistik und Zahlungsverkehr<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Erl führt: 1.700 Giro- und Kreditkonten<br />
2.500 Sparkonten<br />
Unsere Kunden hatten im Jahr 2008 rd. 1.050 Karten – also Bankservice-, Bankomat und<br />
Kreditkarten – in Verwendung. Der Versorgungsgrad bei den Geldausgabe-Karten liegt in<br />
unserer <strong>Raiffeisen</strong>bank bei 75 % und damit im Landesdurchschnitt. Die Nutzung unseres<br />
Bankomaten ist im Berichtsjahr 2008 auf 20.000 Transaktionen angewachsen.<br />
Das Raffeisen Electronic Banking ELBA zeigt weiter einen starken Aufwärtstrend.<br />
Mehr als 13.500 Zahlungsverkehrstransaktionen sind 2008 über diese elektronische Schiene<br />
gelaufen und haben den ELBA <strong>Jahre</strong>sumsatz auf 13,2 Millionen Euro erhöht.<br />
Unsere Dienstleistungen
Der Wert des Geldes<br />
im Laufe der Zeit.<br />
Wert in<br />
Kronen<br />
1909<br />
Schilling<br />
1984<br />
Schilling<br />
i. J. 2009<br />
Euro<br />
i. J. 2009<br />
1 Krone 35 – 40,– ATS 68,– ATS 5,– EUR<br />
Facharbeiter Stundenlohn 50 Heller 18 – 20,– ATS 34,– ATS 2,50 EUR<br />
<strong>Jahre</strong>sverdienst im Jahr 1909<br />
1.500 Kronen 60.000,– ATS 102.000,– ATS 7.400,– EUR<br />
(heute 27.000,– EUR)<br />
Wochenverdienst eines Facharbeiters 24 Kronen 1.000,– ATS 1.700,– ATS 123,50 EUR<br />
Wochenverdienst eines Hilfsarbeiters 15 Kronen 600,– ATS 1.000,– ATS 73,– EUR<br />
1 Liter Milch 20 Heller 7 – 8,– ATS 14,– ATS 1,– EUR<br />
¼ Liter Rotwein 20 – 28 Heller 8 – 10,– ATS 15 – 17,– ATS 1,20 EUR<br />
½ Liter Bier 20 Heller 8,– ATS 14,– ATS 1,– EUR<br />
1 kWh Strom 70 Heller 21,– ATS 35,80 ATS 2,60 EUR<br />
1 kg Kartoffeln 12 Heller 5,– ATS 8,50 ATS 0,60 EUR<br />
1 kg Schweinefleisch 2 Kronen 70 – 80,– ATS 130,– ATS 9,50 EUR<br />
1 kg Rindfleisch 2 Kronen 70 – 80,– ATS 130,– ATS 9,50 EUR<br />
1 kg Brot 50 Heller 18 – 20,– ATS 32,– ATS 2,50 EUR<br />
1 kg Kaffee 4,50 Kronen 126,– ATS 215,– ATS 15,50 EUR<br />
1 kg Reis 72 Heller 22,– ATS 37,– ATS 2,70 EUR<br />
Postkutschenfahrt von Erl nach Ebbs. 1 Krone 40,– ATS 68,– ATS 4,90 EUR<br />
1 Übern. m. Frühstück Pension/Hotel ab 5 Kronen 200,– ATS 350,– ATS 25,– EUR<br />
<strong>Mit</strong>tagessen ab 1,40 Kronen 55,– ATS 95,– ATS 7,– EUR<br />
1 Liter Wacholderschnaps 4 Kronen 155,– ATS 260,– ATS 19,– EUR<br />
Der Wert des Geldes 57
58<br />
Die Bank in Zahlen.<br />
Geschäftsvolumen<br />
Kredite<br />
Bilanzen<br />
Einlagen<br />
<strong>Mit</strong>gliederzahlen<br />
Die Bank in Zahlen
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
90.000<br />
82.500<br />
75.000<br />
67.500<br />
60.000<br />
52.500<br />
45.000<br />
37.500<br />
30.000<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
TSD EUR<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009 Jahr<br />
TSD EUR<br />
Bilanz<br />
Einlagen<br />
Kredite<br />
Geschäftsvolumen<br />
1995 2000 2005 2009 Jahr<br />
<strong>Mit</strong>glieder<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009 Jahr<br />
Die Bank in Zahlen 59
60<br />
Sport, Kultur, Musik und<br />
Nachwuchsförderung.<br />
Unser soziales Engagement.<br />
Unser soziales Engagement
Unser soziales Engagement 61
62<br />
Unser soziales Engagement