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Ausgabe 20/10<br />
Schlagzeilen<br />
<strong>Raiffeisen</strong><br />
Schauplatz Börse<br />
30. September 2010<br />
Aktienmarktstimmung aktuell noch sehr gut...Übernahmen und Fusionen wieder in Mode...Länderprobleme<br />
bleiben ein Thema...ATX weiterhin ohne wirkliche Eigendynamik...Aufflammen von Konjunkturängsten in den<br />
kommenden Monaten...bis Jahresende ist einiges an Korrekturpotenzial zu erwarten<br />
Börsenverhalten in Zeiten<br />
schwachen Wachstums<br />
Öffentliche Ausgaben zur Stimulierung der Konjunktur<br />
haben fürs Erste ihre Schuldigkeit getan um die<br />
schwerste wirtschaftliche Krise seit dem Zweiten Weltkrieg<br />
zu überwinden. In der Folge mussten Lager aufgestockt<br />
werden, die Produktion lief wie geschmiert<br />
und die Wirtschaftswachstumsraten erreichten zwischen<br />
dem vierten Quartal 2009 und dem zweiten<br />
Quartal 2010 ihren Höhepunkt. Zuletzt aber begannen<br />
sich einzelne Konjunktur-Vorlaufindikatoren rund<br />
um den Globus einzutrüben, der Immobilienmarkt<br />
liegt in vielen von der Krise besonders betroffenen<br />
Regionen noch am Boden und die Erholung am Arbeitsmarkt<br />
lässt oftmals auch zu wünschen übrig. Die<br />
Staatsfinanzen einiger der wichtigsten Konjunkturmotoren<br />
der Welt lassen noch dazu einen weiteren<br />
Gewinne nähern sich dem Trend*<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
Trend Gewinnwachstum (~6 % p.a.)<br />
74 77 80 83 86 89 92 95 98 01 04 07<br />
* Gewinne der letzten 12 Monate (log), MSCI USA<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
Eingriff der öffentlichen Hand kaum zu und die privaten<br />
Investitionen erholen sich teils nur zögerlich. Man<br />
darf sich also aller Voraussicht nach auf moderates,<br />
unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum einstellen.<br />
Die Gewinne der Unternehmen vieler Industrien<br />
entwickeln sich langfristig weitestgehend parallel zur<br />
Konjunktur. Und der Aktienmarkt dürfte sich auch<br />
schon beginnen auf das neue Umfeld einzustellen.<br />
Während sich nämlich in den letzten Wochen die<br />
Aktienkurse noch – wohl in Ermangelung ertragträchtiger<br />
Veranlagungsalternativen – mehr oder weniger<br />
fest zeigten, schwenken die Aktienanalysten bereits<br />
auf eine vorsichtigere Sicht der Dinge um. In drei der<br />
letzten vier Monate wurden trotz der jüngst wiederum<br />
starken Berichtssaison für US-Unternehmen mehr<br />
Schätzungen nach unten als nach oben genommen.<br />
Für weiteren Revisionsbedarf spricht, dass die US-Unternehmensgewinne<br />
läppische 18 Monate nach dem<br />
Höhepunkt der letzten Rezession wieder beinahe auf<br />
dem langfristigen Wachstumspfad angekommen sind<br />
(siehe zweite Grafik) und in den jeweiligen Zyklen<br />
selten weit über diese Trendlinie hinausschießen.<br />
Ferner unterstellen die aktuellen Schätzungen für<br />
2011 bereits eine ambitionierte Eigenkapitalrendite<br />
von knapp 17 %. Die Erwartung eines mittelfristigen<br />
Einbremsens der Gewinndynamik wäre also die logische<br />
Konsequenz. Zum Glück – so möchte man<br />
meinen – werden die meisten der oben beschriebenen<br />
Fakten bereits zu einem guten Teil durch die auf<br />
den ersten Blick moderaten Bewertungen im Markt<br />
berücksichtigt. Wir fürchten dennoch, dass bis Jahresende<br />
aufkeimende Rezessionsängste noch einmal<br />
die Stimmung merklich eintrüben werden, bevor sich<br />
die Erkenntnis durchsetzen sollte, dass auch mäßiges<br />
Wirtschaftswachstum gepaart mit Gewinnwachstumsraten<br />
weit unter den zuletzt gängigen 20 bis<br />
30 % durchwegs zu steigenden Notierungen führen<br />
können.<br />
Mag. Helge Rechberger<br />
Latte für 2011 liegt zu hoch*<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
-10%<br />
-20%<br />
-30%<br />
-40%<br />
-50%<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Gewinnrevisionsdynamik (r. Skala)*<br />
S&P 500 (12M Veränderung in % p.a.)<br />
300<br />
100<br />
-100<br />
-300<br />
-500<br />
* Saldo Anzahl der positiven und negativen Revisionen der Gewinne der<br />
nächsten 12 Monate (r. Skala)<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH
Inhalt<br />
2<br />
Schauplatz Börse<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Welt der Aktien 3<br />
Unternehmenssplitter 5<br />
Welt der Anleihen 6<br />
Produkt-Beitrag der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank 7<br />
Produkt-Beitrag von <strong>Raiffeisen</strong> Capital Management 8<br />
Impressum 12
S&P 500 - Aktienmarkt-Stimmung<br />
vor Abkühlung<br />
Empfehlung: Halten (auf Sicht 12 Monate)<br />
Kauf: AT&T, JP Morgan, Kraft Foods<br />
Aktuell bewegt vor allem die Diskrepanz zwischen<br />
zuletzt ganz vernünftigen Wachstumsraten und der<br />
berechtigten Furcht vor einem Rückgang auf unterdurchschnittliches<br />
Wachstum bis hin zu Rezessionssorgen<br />
das Börsengeschehen. Hier erwarten wir in<br />
den restlichen Monaten des Jahres mit abwärts tendierenden<br />
Vorlaufindikatoren weitere konjunkturelle<br />
Abschwächungstendenzen. Trotzdem zeigt sich die<br />
Aktienmarktstimmung dank hoher Cashbestände der<br />
Unternehmen und damit wieder anspringender Fusions-<br />
und Übernahmeaktivität aktuell noch sehr gut.<br />
Allerdings könnte in der anstehenden Berichtssaison<br />
einiges an Enttäuschungspotenzial auf uns zu kommen.<br />
Denn die aktuell für das nächste Jahr unterstell-<br />
Übernahmen wieder in Mode<br />
ten Gewinnerwartungen erscheinen uns angesichts<br />
der konjunkturellen Flaute als zu hoch gegriffen.<br />
Der entsprechende Adjustierungsbedarf der Analystenschätzungen<br />
wird daher in der kommenden<br />
Marktphase ebenfalls für Gegenwind sorgen. Wir<br />
erwarten somit gegen Ende des zweiten Halbjahres<br />
günstigere Zeitpunkte als den jetzigen um Aktien zuzukaufen.<br />
S&P 500<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
06 08 10<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
1250<br />
1200<br />
1150<br />
1100<br />
1050<br />
1000<br />
950<br />
900<br />
OND J F MA MJ J A S 850<br />
OND J F MA MJ J A S 850<br />
Welt der Aktien<br />
NASDAQ - Berichtssaison ante<br />
portas<br />
Empfehlung: Halten (auf Sicht 12 Monate)<br />
Kauf: Apple, Cisco Systems, Intel, Microsoft<br />
Konjunkturell erwarten wir in den kommenden Wochen<br />
und Monaten deutlichen Gegenwind. Dementsprechend<br />
werden sich die Rezessionsängste noch<br />
einmal intensivieren. Dennoch zeigt sich die Grundstimmung<br />
an den Aktienbörsen und ebenso an der<br />
Nasdaq aktuell nach wie vor sehr zuversichtlich.<br />
Der Grund dafür ist wohl einerseits in der wieder<br />
anspringenden Fusions- und Übernahmetätigkeit und<br />
andererseits in der nach wie vor üppig vorhandenen<br />
Liquidität zu suchen. Dennoch braucht es unserer<br />
Meinung nach nur ein wenig mehr an schlechten<br />
Nachrichten bis auch an den Aktienmärkten Ernüchterung<br />
einkehrt. In dieser Hinsicht sollte die nun startende<br />
Berichtssaison zum dritten Quartal einiges an<br />
Enttäuschungspotenzial bereit halten. Zwar gehen<br />
Adobe enttäuscht!<br />
wir hier bei den Nasdaq-Titeln von starken Ist-Zahlen<br />
für das abgelaufene Quartal aus, allerdings werden<br />
die Ausblicke vieler Unternehmen wohl verhalten<br />
ausfallen. Einen Vorgeschmack auf dieses Szenario<br />
lieferte jüngst das Ergebnis von Adobe (Flash, Photoshop,<br />
PDF). Aus den genannten Gründen erwarten<br />
wir daher in der nächsten großen Bewegung einiges<br />
an Korrekturpotenzial für die Nasdaq.<br />
NASDAQ Composite Index<br />
3000<br />
2800<br />
2600<br />
2400<br />
2200<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
06 08 10<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
2600<br />
2500<br />
2400<br />
2300<br />
2200<br />
2100<br />
2000<br />
1900<br />
1800<br />
OND J F MA MJ J A S 1700<br />
OND J F MA MJ J A S 1700<br />
3
Welt der Aktien<br />
4<br />
Europa - Länderprobleme bleiben<br />
ein Thema<br />
Empfehlung: Halten (auf Sicht 12 Monate)<br />
Kauf: adidas, Allianz, AXA, Banco Santander,<br />
BASF, Bayer, BMW, BNP Paribas, BP,<br />
Continental, Daimler, Infineon, Linde,<br />
LVMH, MAN, Nestlé, Nordex, Novartis,<br />
Roche, SAP, Siemens, Telefonica, Total,<br />
UniCredit, Vodafone, Volkswagen Vorzug<br />
Europas Aktienmärkte haben sich bislang im September<br />
durchaus beachtlich geschlagen. Nichtsdestotrotz<br />
sind zuletzt wieder die Schwierigkeiten der<br />
Peripherieländer der Eurozone in den Fokus gerückt.<br />
Insbesondere die Probleme des irischen Bankensektors<br />
rufen im Moment bei vielen Anlegern Sorgenfalten<br />
hervor. Dementsprechend zählten zuletzt speziell<br />
Finanzwerte zu den größten Verlierern. Daneben<br />
musste auch die Modekette H&M deutliche Verluste<br />
hinnehmen. Zwar wurde der Gewinn deutlich gesteigert,<br />
allerdings drückten höhere Kosten auf die<br />
Margen. Was Konjunkturängste anbelangt, so sind<br />
Rohstoffkosten belasten H&M<br />
diese zuletzt in den Hintergrund getreten. Dennoch<br />
erwarten wir im Zuge einer Verschlechterung der<br />
konjunkturellen Datenlage ein erneutes Aufflammen<br />
der Thematik in den kommenden Monaten. Obwohl<br />
wir ein nochmaliges Abgleiten in eine Rezession ausschließen,<br />
glauben wir dennoch, dass diesbezügliche<br />
Ängste den Markt unter Druck setzen und die<br />
derzeitigen Indexniveaus nicht zu halten sein werden.<br />
EuroStoxx50<br />
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
06 08 10<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
310<br />
3000<br />
2900<br />
2800<br />
2700<br />
2600<br />
2500<br />
2400<br />
OND J F MA MJ J A S 2300<br />
OND J F MA MJ J A S 2300<br />
Österreich - Weiterhin fehlende<br />
Eigendynamik<br />
Empfehlung: Halten (auf Sicht 12 Monate)<br />
Kauf: AT&S, austriamicrosystems, Conwert, Erste<br />
Group, EVN, Intercell, OMV, Österreichische<br />
Post, Palfinger, RHI, Semperit,<br />
Strabag, Telekom Austria, Verbund, Vienna<br />
Insurance Group, voestalpine, Wienerberger,<br />
Wolford<br />
Die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes<br />
seit Jahresanfang kann im Prinzip als eine volatile<br />
Seitwärtsbewegung bezeichnet werden. Zwar haben<br />
die hiesigen Unternehmen auf operativer Basis<br />
bislang eine gute Entwicklung abgeliefert, dennoch<br />
bestimmen nach wie vor die großen Themen wie<br />
etwa der mögliche Rückfall der US-Wirtschaft in eine<br />
Rezession das Geschehen. Dementsprechend fällt es<br />
dem ATX weiterhin schwer eine Eigendynamik zu entwickeln.<br />
Auf Unternehmensebene gab zuletzt Vienna<br />
Insurance Group (VIG) neben der Bestätigung des<br />
Vorsteuergewinnzieles für 2010 einen erstmaligen<br />
VIG-Ausblick leicht unter Erwartung<br />
Ausblick für 2011 bekannt. Die Konsenserwartung<br />
liegt in beiden Jahren etwas über der gegebenen<br />
Guidance. Unter Berücksichtigung der bisherigen<br />
eher konservativen Zielsetzungen des Unternehmens<br />
erwarten wir jedoch keine signifikante Adaptierung<br />
der Markterwartung. Zusätzlich gab Vienna Insurance<br />
Group bekannt, ihre Investments in osteuropäische<br />
Staatsanleihen und Immobilien zu erhöhen.<br />
ATX<br />
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
06 08 10<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
2900<br />
2800<br />
2700<br />
2600<br />
2500<br />
2400<br />
2300<br />
2200<br />
2100<br />
2000<br />
OND J F MA MJ J A S 1900<br />
OND J F MA MJ J A S 1900
Bene (EUR EUR 1,28)<br />
... Auch 2011/2012 ein Verlust erwartet<br />
Einschätzung: Halten<br />
Die Zahlen zum zweiten Quartal 2010/2011 von<br />
Bene fielen im Rahmen unserer Erwartungen aus<br />
und sind Aus<strong>druck</strong> des weiterhin sehr schwierigen<br />
Umfelds. So erwirtschaftete das Unternehmen auch<br />
im zweiten Quartal operative Verluste und – wenig<br />
überraschend – bekräftigte den Ausblick auf einen<br />
Nettoverlust für 2010/2011. Positiv waren die vorsichtig<br />
optimistischen Kommentare zur Marktdynamik.<br />
Dennoch bleiben wir bei unserer Planungsannahme,<br />
dass das Unternehmen auch 2011/2012<br />
einen Nettoverlust einfahren wird und bestätigen<br />
unsere „Halten“-Empfehlung.<br />
BP (GBp 424,8)<br />
... „Bottom-Kill“ erfolgreich<br />
Einschätzung: Kauf<br />
BP hat es geschafft, das Bohrloch im Golf von Mexiko<br />
zu schließen. Die Kosten für die Arbeiten direkt<br />
am Bohrloch sowie für Aufräumungs- und Reinigungsarbeiten<br />
belaufen sich bis zum heutigen Tage auf<br />
nahezu USD 10 Mrd. Für die weitere Entwicklung<br />
der BP-Aktie ist es essentiell, inwieweit BP im Zusammenhang<br />
mit dem Unglück „grobe Fahrlässigkeit“<br />
nachgewiesen wird. Laut US-Regierung sollen insgesamt<br />
rund 4,9 Mio. Fass pro Tag ins Meer geflossen<br />
sein. Bei „grober Fahrlässigkeit“ würden die Strafen<br />
nach dem „Clean Water Act“ USD 17,7 Mrd. anstatt<br />
USD 4,5 Mrd. betragen. BP bleibt innerhalb unseres<br />
Energieaktien-Universums der Titel mit dem höchsten<br />
Risiko (bei zugleich hoher Chance).<br />
Cisco (USD 21,87)<br />
... Ungewöhnliche Unsicherheiten überlagern<br />
Quartalszahlen<br />
Einschätzung: Kauf<br />
Obwohl Cisco Rekordergebnisse bei Umsatz<br />
(+ 27 % ggü. dem vergleichbaren Vorjahresquartal)<br />
und Nettogewinn (Anstieg um 79 %) berichten<br />
konnte,reagierte der Markt nervös auf die Aussagen<br />
von Cisco-Chef John Chambers. Das Unternehmen<br />
gilt als bedeutendes Konjunkturbarometer<br />
in der Technologiebrache. Chambers sprach von<br />
ungewöhnlichen Unsicherheiten und dass Cisco gemischte<br />
Signale von seinen Kunden bezüglich Investitionen<br />
empfange. Wir erachten die Prognose für<br />
das laufende Quartal als vorsichtig konservativ und<br />
belassen unsere Einschätzung für Cisco auf „Kauf“<br />
Bene<br />
3.50<br />
3.00<br />
2.50<br />
2.00<br />
1.50<br />
1.00<br />
BP<br />
Unternehmenssplitter<br />
3.50<br />
3.00<br />
2.50<br />
2.00<br />
1.50<br />
1.00<br />
0.50<br />
OND J F MAMJ J AS OND J F MAMJ J AS<br />
0.50<br />
BENE ATX PRIME<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
700<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
450<br />
400<br />
400<br />
350<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
ONDJ FMAMJ J ASONDJFMAMJ J AS<br />
BP STOXX EUROPE 50<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
Cisco<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
OND J F MAMJ J AS OND J F MAMJ J AS<br />
CISCO SYSTEMS NASDAQ COMPOSITE<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
700<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
5
Welt der Anleihen<br />
6<br />
Staatsanleihen mit attraktiven<br />
Zinsen<br />
Empfehlung<br />
Kauf: Staatsanleihen Italien, Spanien, Portugal,<br />
Irland<br />
Für Sparer bleiben die Zeiten hart. Für Festgeld mit<br />
einer Laufzeit von bis zu einem Jahr erhält man in<br />
Österreich im Schnitt eine Verzinsung von knapp unter<br />
der Inflationsrate. Das heißt, wer sein Geld spart,<br />
kann sich in einem Jahr dafür höchstwahrscheinlich<br />
weniger kaufen als heute. Und selbst wer bereit ist,<br />
sein Geld für fünf Jahre anzulegen, kann nur auf einen<br />
Inflationsausgleich hoffen. Dazu trägt er die Gefahr<br />
zwischenzeitlicher Verbrauchssteuererhöhungen<br />
(Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Mineralölsteuer) zur<br />
Haushaltskonsolidierung und das Risiko steigender<br />
Zinsen. Wie immer gilt aber auch hier: Des einen<br />
Leid des anderen Freud. Während sich Sparer grämen,<br />
können sich Eigenheimkäufer freuen, für die die<br />
Geldaufnahme selten so günstig war wie aktuell.<br />
Ursächlich für das rekordverdächtig niedrige Zinsniveau<br />
(in Österreich) ist zum einen die EZB, die den<br />
Leitzins seit mittlerweile mehr als eineinhalb Jahren<br />
bei 1 % hält. Der Grund für die niedrigen Zinsen<br />
auch für längerfristige Veranlagungen ist die gute<br />
Bonität Österreichs. Aufgrund der Sorgen über die<br />
Staatsverschuldung in einigen Euroländern legen die<br />
Anleger ihr Geld in als sicher geltenden Staatsanleihen<br />
an. Neben Deutschland sind dies Frankreich,<br />
die Niederlande und eben Österreich. Aufgrund der<br />
höheren Nachfrage nach österreichischen Staatsanleihen<br />
steigt deren Kurs und damit sinken die Zinsen.<br />
Hieran wird sich im nächsten halben Jahr wenig ändern.<br />
Mit einem nstieg der Zinsen für längerfristige<br />
Veranlagungen rechnen wir erst ab Frühling 2011.<br />
Wer eine einigermaßen vernünftige Abgeltung der<br />
Überlassung seines hart verdienten Geldes erzielen<br />
möchte, muss sich schon um Alternativen umschauen.<br />
Neben Griechenland bieten derzeit Spanien, Portugal,<br />
Irland und auch Italien eine attraktive Verzinsung<br />
auf ihre Staatsanleihen. Dass diese höhere Verzinsung<br />
auch mit einem höheren Risiko verknüpft ist,<br />
versteht sich von selbst. Besonders im Falle Griechenlands<br />
würden wir von einem Investment abraten.<br />
Dagegen sehen wir die mittel- bis längerfristige Zahlungsfähigkeit<br />
der anderen Ländern – allen Negativschlagzeilen<br />
zum Trotz – nicht gefährdet. Allerdings<br />
können die Kursschwankungen dieser Schuldtitel<br />
beträchtlich ausfallen, sodass der Veranlagungszeitraum<br />
bis zur Endfälligkeit der ausgesuchten Anleihe<br />
ausgelegt sein sollte.<br />
Renditeprognosen<br />
Renditen 10J aktuell Dez. 10 Mär. 11 Jun. 11<br />
USA 2,45 2,40 3,00 3,50<br />
Eurozone 2,25 2,20 2,50 2,70<br />
Quelle: Thomson Reuters, <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH<br />
High-Yield Anleihen begehrt<br />
Auf der Suche nach Rendite rückt der High-Yield Markt<br />
immer mehr in den Fokus. Die niedrigen Wachstumsraten<br />
der Bruttoinlandprodukte der führenden Industrienationen,<br />
die Not-Levels der Leitzinssätze sowohl<br />
der EZB als auch der FED und die niedrigen Renditen<br />
für Staatsanleihen und Investmentgrade-Anleihen in<br />
Europa dienen als optimaler Nährboden für Investments<br />
in Junk-Bonds. In diese bonitätsschwache Anlageklasse<br />
fließt schon seit geraumer Zeit, in Relation<br />
zu dem kleinen Marktsegment, eine beträchtliche<br />
Menge Liquidität. Unternehmen mit einem Single-B<br />
Rating können seit Mitte Juni problemlos Anleihen<br />
am Markt platzieren und dies zu einem Zinssatz von<br />
unter 10 %.<br />
Nur zur Erinnerung: Im November 2008 emittierte<br />
BMW eine EUR-Anleihe mit einem Kupon von<br />
8,875% (fünf Jahre Laufzeit, A3/A- Rating), Volvo<br />
zahlt für die im Februar 2009 begebene Anleihe einen<br />
Kupon von 9,875 % (fünf Jahre Laufzeit, Baa2/<br />
BBB-). Jetzt zahlt die genannte BMW Anleihe eine<br />
Rendite von 2,0 % (Kurs 119,35), bei Volvo beträgt<br />
die Rendite dieser Anleihe momentan 3,0 % (Kurs<br />
121,55). Für Österreich ist die voestalpine-Anleihe<br />
ein Paradebeispiel für den Verfall der Renditen. Am<br />
Höhepunkt der Kreditkrise Mitte März 2009 zu einem<br />
Kupon von 8,75 % (vier Jahre Laufzeit, kein<br />
Rating) emittiert, beträgt die Rendite momentan<br />
3,64 % (Kurs 111,90). Somit bieten momentan Single-B<br />
Unternehmen für eine Neuemission einen Kupon<br />
von etwa 9 %, den vor rund eineinhalb Jahren<br />
BBB-Emittenten bezahlt haben. Damit erklärt sich,<br />
dass Investoren zunehmend bereit sind, auf der Bonitätsleiter<br />
einige Stufen nach unten zu klettern um auf<br />
eine ähnliche Rendite zu kommen. Keine Frage, am<br />
Höhepunkt der Finanzkrise war 1. die Risikowahrnehmung<br />
eine ganz andere und 2. die Bandbreite<br />
der zukünftigen Konjunkturentwicklung deutlich unsicherer<br />
als zurzeit.<br />
Wir sehen im Augenblick zwar noch keine Gefahr eines<br />
massiven Rückschlages bei High-Yield Anleihen,<br />
möchte aber schon darauf hinweisen, dass sich das<br />
Risiko/Ertrags-Verhältnis für Investoren inzwischen<br />
erheblich verschlechtert hat. Um eine „gewohnte“<br />
Rendite zu erzielen, wird schon wieder ein höheres<br />
Risiko in Kauf genommen. Solange wir in kein Double-Dip<br />
in den USA oder eine Staatspleite in Europa<br />
schlittern (wovon wir ausgehen), werden viele bonitätsschwache<br />
Unternehmen überleben. Wir möchten<br />
Investoren nur davor warnen, das High-Yield Portfolios<br />
nicht zwangsläufig eine Garantie für eine jährliche<br />
hohe Performance ist. Seit Jahresbeginn waren<br />
jedoch High-Yield Anleihen mit einer Performance<br />
von 11 % sicher eine der besten Alternativen!
Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt<br />
(samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank<br />
AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank AG abrufbar.<br />
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7
8<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-EmergingMarkets-LocalBonds<br />
Vom „exotischen Randinvestment“ zum globalen Megatrend<br />
Seit Anfang Juni steht heimischen Privatkunden ein neuer Fonds von <strong>Raiffeisen</strong> Capital Mana-gement zur Verfügung:<br />
Der <strong>Raiffeisen</strong>-EmergingMarktes-LocalBonds gibt Anlegern die Mög-lichkeit, langfristig vom globalen<br />
Megatrend Emerging Markets und der neuen Anlageklasse Lokalwährungsanleihen zu profitieren. Der Fonds<br />
wurden bereits vor einigen Monaten lanciert, kam aber bisher vorwiegend bei institutionellen Kunden bzw. als<br />
Beimischung in Multi-0Assetklassenfonds zum Einsatz.<br />
Der Aufstieg der Emerging Markets ist der wirtschaftliche globale Megatrend des 21. Jahrhunderts, wobei in<br />
beiden Fällen der bei weitem größte Teil des Weges erst noch bevor steht. Der <strong>Raiffeisen</strong>-EmergingMarkets-<br />
LocalBonds gibt als einer der ersten Fonds seiner Gattung Anlegern die Möglichkeit, langfristig von der neuen<br />
Anlageklasse Lokalwährungsanleihen zu profitieren. Der Fonds investiert ausschließlich in Lokalwährungsanleihen,<br />
wobei das Investmentuniversum von Staats- und Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets bis hin<br />
zu supranationalen Anleihen reicht. Eine Ratingbeschränkung gibt es nicht.<br />
Die Währungen der Emerging Markets profitieren vom langfristig fortschreitenden Globalisierungsprozess auf<br />
der wirtschaftlichen und politischen Ebene sowie von der Abnahme der Risi-koeinschätzung internationaler Investoren.<br />
Durch den Globalisierungsprozess werden vor allem in den Emerging Markets Asiens und Osteuropas<br />
Fertigwaren für die Industrieländer pro-duziert, in Lateinamerika und Afrika überwiegend Rohstoffe abgebaut<br />
und exportiert. Dieser Waren- und Rohstofffluss in die Industrieländer führt dazu, dass vorrangig US-Dollar,<br />
aber auch Euro, in großen Mengen in die Emerging Markets fließen, wo diese Kapitalmengen in Lokalwährung<br />
konvertiert werden. Dies bedingt eine starke Lokalwährungsnachfrage, welche wie-derum zur Aufwertung führt.<br />
Unterstützt wird der nachhaltige Aufwertungsprozess von vergleichsweise größerem Wirtschaftswachstum, Leistungsbilanzüberschüssen<br />
und deutlich besseren Verschuldungskennzahlen der Emerging Markets-Länder. Gemessen<br />
an Kaufkraftparität sehen wir globale Emerging Markets-Währungen derzeit zu rund 30 % unterbewertet und<br />
gehen davon aus, dass sich diese Unterbewertung langfristig ausgleicht.<br />
Der Fonds eignet sich für ertragsorientierte Anleger mit Wertpapiererfahrung und insbesondere zur Portfoliobeimischung,<br />
wobei der Veranlagungshorizont zumindest acht Jahre betragen sollte. Der Ausgabeaufschlag liegt<br />
bei 4 %, die Verwaltungsgebühr bei 1,25 % p.a. Der Einstieg ist ab einer regelmäßigen Einzahlung von EUR 30<br />
bzw. einem Einmalerlag von EUR 2.000 möglich.
Das vollständige Produktblatt des <strong>Raiffeisen</strong>-EmergingMarkets-Local<br />
Bonds finden Sie auf www.rcm.at.<br />
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Impressum<br />
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Medieninhaber (Verleger) Redaktion, Herausgeber<br />
<strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH Gesellschaft mbH <strong>Raiffeisen</strong> RESEARCH Gesellschaft mbH<br />
A-1030 Wien, Am Stadtpark 9 Mag. Peter Brezinschek<br />
Telefon: +43 1 717 07 - 1521 A-1030 Wien, Am Stadtpark 9<br />
Telefon: +43 1 717 07 - 1521<br />
Verlags- und Herstellerort Hersteller<br />
Wien, Österreich Rabl Druck<br />
3943 Schrems, Karl Müller-Straße 5<br />
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