Hanny Baarlink - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
Hanny Baarlink - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
Hanny Baarlink - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN<br />
Nr. 16, 117. Jahrgang Sonntag, 12. August 2007 3721. Folge Folge.<br />
»Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht f<strong>in</strong>den!«<br />
Diese alte Weisheit f<strong>in</strong>det immer wieder ihre Bestätigung,<br />
sei es im privaten oder öffentlichen Bereich. Auch für unser<br />
Geme<strong>in</strong>deleben und unsere <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong>sgesamt brauchen wir<br />
Orientierungs-Punkte. Wer sich nur treiben lässt, wird allzu<br />
schnell zu e<strong>in</strong>em Getriebenen. Dies gilt ganz besonders <strong>in</strong><br />
schwierigen Zeiten.<br />
Aufgewühlte Zeit<br />
Der Seher Johannes lebte <strong>in</strong><br />
äußerst mühsamer, <strong>in</strong> schwieriger<br />
Zeit. Der Kaiser <strong>in</strong> Rom ließ sich<br />
als »alle<strong>in</strong>igen Gott« verehren.<br />
Christen wollten bei diesem Kaiserkult<br />
nicht mitmachen und verweigerten<br />
sich ihm. Das hat sie<br />
viel gekostet. Oft stand das Leben<br />
auf dem Spiel. Den Seher Johannes<br />
kostete es die Freiheit. Die äußere<br />
Freiheit.<br />
Was er aber niederschrieb, das<br />
zeugt von e<strong>in</strong>er großen <strong>in</strong>neren<br />
Freiheit, <strong>in</strong> die der Geist Gottes<br />
ihn führte. Ihm wird e<strong>in</strong> großartiger<br />
Durchblick gewährt. In aufgewühlter<br />
Zeit f<strong>in</strong>det er Orientierung:<br />
»Und ich sah e<strong>in</strong>en neuen<br />
Himmel und e<strong>in</strong>e neue Erde.«<br />
In Worten und Bildern se<strong>in</strong>er<br />
Zeit beschreibt der Seher Johannes,<br />
was eigentlich unbeschreiblich ist:<br />
Er schaut e<strong>in</strong>e wunderbare, neue<br />
Stadt. Da ist e<strong>in</strong>e Braut, die zur Hochzeit geschmückt ist.<br />
Und e<strong>in</strong>e Hütte. Die Hütte Gottes! E<strong>in</strong> Bild für die<br />
»unglaubliche« Nähe Gottes zu se<strong>in</strong>er Braut, der Geme<strong>in</strong>de.<br />
Diese Vision ist für Christen <strong>in</strong> schwerer Anfechtung aufgeschrieben.<br />
Für Menschen, die trostbedürftig s<strong>in</strong>d im tiefsten<br />
S<strong>in</strong>ne des Wortes. Für Menschen auch unserer Tage. In<br />
vielen Ländern werden Menschen wegen ihres Glaubens<br />
benachteiligt, verfolgt oder gar getötet, überwiegend <strong>in</strong><br />
muslimisch geprägten Gegenden. Wer dem Islam den<br />
Rücken kehrt, muss nach der »re<strong>in</strong>en Lehre« um se<strong>in</strong> Leben<br />
fürchten.<br />
Aber auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land, <strong>in</strong> dem die Religionsfreiheit<br />
garantiert ist, ist das Leben oft tief verhangen mit eigener<br />
und fremder Schuld: Da ist so unsäglich viel Leid, das Menschen<br />
e<strong>in</strong>ander antun. Als ob der Tod, der uns etwa nach<br />
schwerer Krankheit e<strong>in</strong>en lieben Menschen entreißt, nicht<br />
Kummer genug wäre! So oft s<strong>in</strong>d wir im Leiden angefochten<br />
und fragen uns: »Wo ist nun me<strong>in</strong> Gott, der Gott der Liebe?<br />
Wo ist se<strong>in</strong>e Güte und se<strong>in</strong> herzliches Erbarmen?«<br />
Durchblick<br />
Offenbarung 21, 1–7<br />
Gott <strong>in</strong> der Mitte<br />
Angesichts solcher Fragen, die Leid und Verfolgung aufwerfen,<br />
stellt der Seher Johannes das Erbarmen Gottes <strong>in</strong> die<br />
Mitte. Das Verborgene wird offenbar gemacht (Offenbarung!).<br />
Es gibt wohl kaum e<strong>in</strong>e andere Stelle <strong>in</strong> der Bibel, an<br />
der mit so viel Emotionen von<br />
Gott erzählt wird, so liebevoll, so<br />
persönlich, so voller Erbarmen:<br />
»…und Gott wird abwischen alle<br />
Tränen von ihren Augen«.<br />
Jemand hat gesagt: »Gott hat viele<br />
Diener, die se<strong>in</strong>e Befehle ausführen,<br />
aber das Abwischen der Tränen hat<br />
er sich selbst vorbehalten.« Vor me<strong>in</strong>en<br />
Augen steht e<strong>in</strong>e Mutter, die ihr<br />
Taschentuch ausbreitet und die Tränen<br />
ihres K<strong>in</strong>des abwischt, als wollte<br />
sie damit sagen: »We<strong>in</strong>e nicht!<br />
Ich b<strong>in</strong> bei dir und du bist bei mir!<br />
Hab ke<strong>in</strong>e Angst! Es wird alles wieder<br />
gut!« Da ist e<strong>in</strong>e Nähe, die tiefste<br />
Geborgenheit schenkt. Als Gefangener<br />
darf Johannes es schauen:<br />
Gott ist <strong>in</strong> der Mitte!<br />
Noch gehören Schmerzen und<br />
Klagen zu unserem Leben. Krankheit,<br />
Mühsal, Schuld und Tod<br />
umfangen uns. Doch das alles wird<br />
nicht mehr se<strong>in</strong>, wenn geschieht,<br />
was Johannes uns hören lässt:<br />
»Und der auf dem Thron saß,<br />
sprach: Siehe, ich mache alles neu«. Wohl dem, der dieses<br />
Ziel kennt. Er hat Orientierung auf se<strong>in</strong>em Wege.<br />
Zeichen auf dem Wege<br />
Gott wird alles neu machen. Gott! Nicht wir! Lässt uns das nun<br />
aber die Hände <strong>in</strong> den Schoß legen? In der Tat, aber gefaltet!<br />
Und <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, wie Jochen Klepper es gedichtet hat: »Die<br />
Hände, die zum Beten ruh’n, die macht er stark zur Tat, und<br />
was der Beter Hände tun, geschieht nach se<strong>in</strong>em Rat.«<br />
Wenn Gott uns e<strong>in</strong>e neue Welt verheißt, <strong>in</strong> der ke<strong>in</strong> Leid,<br />
ke<strong>in</strong> Unrecht und ke<strong>in</strong> Tod mehr se<strong>in</strong> werden, dann kann es<br />
nicht anders se<strong>in</strong>, als dass wir Christen und Christengeme<strong>in</strong>den<br />
Zeichen dieser kommenden Welt Gottes setzen. Zeichen<br />
auf dem Wege: Brot für die Welt, Gerechtigkeit für die Armen,<br />
Bewahrung der Schöpfung, Frieden unter den Menschen.<br />
Christen glauben dem Heil Gottes mehr als dem Unheil<br />
dieser Welt! Ihnen ist der Durchblick gewährt! Sie kennen<br />
das Ziel, das ihren Weg bestimmt. Gott sei Dank!<br />
He<strong>in</strong>rich Lüchtenborg, Wuppertal
Ansicht des katholischen Bischofs Gerhard Feige (Magdeburg) »wieder Salz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
offene Wunde gestreut worden«. Das schrieb Feige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Offenen Brief an evangelische<br />
Christen. <strong>Kirche</strong>nzeitungen veröffentlichten den Brief; u.a. der »<strong>Kirche</strong>nbote«,<br />
die katholische Wochenzeitung für das Bistum Osnabrück, auf Seite 1 der Ausgabe<br />
vom 22. Juli. »Der Grenzbote« macht ebenfalls auf das Schreiben aufmerksam. In<br />
derselben Ausgabe des »<strong>Kirche</strong>nboten« erläuterte Kard<strong>in</strong>al Kasper auf Seite 4, dass<br />
alles beim Alten geblieben sei. E<strong>in</strong> Beitrag darüber folgt nach dem Offenen Brief.<br />
Liebe evangelische Schwestern und Brüder!<br />
Ich kann es verstehen, wenn Sie die jüngste römische Erklärung »Antworten<br />
auf Fragen zu e<strong>in</strong>igen Aspekten bezüglich der Lehre über die <strong>Kirche</strong>«<br />
schmerzt. Leider ist damit wieder Salz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e offene Wunde gestreut worden;<br />
warum schon wieder und ggerade jjetzt, bleibt auch mir verborgen. g Anderer-<br />
seits ist die grundsätzliche ökumenische Öffnung, die das II. Vatikanische<br />
Konzil gebracht hat, nicht zurückgenommen worden. Und das sollte man<br />
m<strong>in</strong>destens genauso beachten.<br />
Auch wenn die katholische <strong>Kirche</strong> die e<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong> Jesu Christi, wie wir sie<br />
geme<strong>in</strong>sam im Glaubensbekenntnis bekennen, nach wie vor <strong>in</strong> sich konkret<br />
verwirklicht sieht, versteht sie das nicht mehr exklusiv, sie erkennt auch die<br />
anderen »<strong>Kirche</strong>n und kirchlichen Geme<strong>in</strong>schaften« als »Mittel des Heiles« an<br />
und weiß sich mit ihnen verbunden. In welcher Beziehung diese zur e<strong>in</strong>en <strong>Kirche</strong><br />
des Glaubensbekenntnisses stehen, wird katholischerseits danach beurteilt,<br />
<strong>in</strong> welchem Umfang die Fülle des sakramentalen Lebens und der apostolischen<br />
Sukzession bewahrt wurde. Durch diese theologische E<strong>in</strong>ordnung wird deren<br />
faktische Existenz und Selbstverständnis als <strong>Kirche</strong> jedoch nicht geleugnet.<br />
Zudem vertritt die katholische <strong>Kirche</strong> nicht mehr die Me<strong>in</strong>ung, g dass die<br />
anderen zu ihr zurückzukehren hätten, sie verwirft jedoch e<strong>in</strong>e Ökumene,<br />
die sich mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Anerkennung der bestehenden Verhältnisse<br />
zufriedengeben will. Sie teilt nicht die Vorstellung, dass die wahre <strong>Kirche</strong> nur<br />
unsichtbar oder aber e<strong>in</strong>e gewisse Summe von Konfessionen sei. Das aber<br />
vertreten manche evangelische g Theologen g <strong>in</strong> schroffer Absetzung g von altkirchlichen<br />
Überzeugungen mit erstaunlich unfehlbarer Gewissheit<br />
Nachdem man sich <strong>in</strong> der theologischen Verständigung schon e<strong>in</strong>mal viel näher<br />
war, sche<strong>in</strong>t der Abstand <strong>in</strong>zwischen wieder größer geworden zu se<strong>in</strong>. Ich verhehle<br />
nicht, dass mich dabei auch manche evangelische Profilierungsbestrebungen<br />
<strong>in</strong> Deutschland mit deutlich antikatholischen Abgrenzungen befremden.<br />
Es hilft nicht, ungelöste Probleme unter den Teppich zu kehren und sich<br />
gegenseitig etwas vorzumachen. Wir sollten sie auf allen Ebenen offen,<br />
beharrlich und fair angehen, aber mit Achtung und Ehrfurcht vore<strong>in</strong>ander.<br />
Dabei bedarf es sowohl des Verstandes als auch der Gefühle und des Herzens.<br />
Wer nur auf e<strong>in</strong>es davon setzt, ist manchmal sehr schnell am Ende.<br />
Da wir Christen <strong>in</strong> Deutschland über Jahrzehnte schon so gute g Erfahrungen g<br />
mite<strong>in</strong>ander gemacht haben, hoffe ich, dass uns kritische Äußerungen – von<br />
welcher Seite auch immer – nicht gleich wieder polemisch gegene<strong>in</strong>ander<br />
aufbr<strong>in</strong>gen oder geme<strong>in</strong>same Ziele – vor allem das der E<strong>in</strong>heit – aus den<br />
Augen verlieren lassen.<br />
Ich danke allen, die trotz persönlicher Betroffenheit die Kraft haben, besonnen<br />
zu bleiben. Lassen Sie sich nicht entmutigen, mit uns weiter nach<br />
Wegen zu größerer Geme<strong>in</strong>samkeit <strong>in</strong> Zeugnis und Dienst zu suchen.<br />
In aufrichtiger Verbundenheit<br />
Kard<strong>in</strong>al Kasper<br />
erläutert Vatikandokument,<br />
Protestanten s<strong>in</strong>d enttäuscht<br />
Das Schreiben der Glaubenskongregation<br />
zum katholischen <strong>Kirche</strong>nverständnis sorgt<br />
Seite 124<br />
+ Bischof Gerhard Feige<br />
für Diskussionen. Kard<strong>in</strong>al Kasper verteidigt<br />
es, Protestanten s<strong>in</strong>d empört, Orthodoxe<br />
nennen es ehrlich.<br />
Der Präsident des vatikanischen E<strong>in</strong>heitsrates,<br />
Kard<strong>in</strong>al Walter Kasper, sieht <strong>in</strong> der<br />
jüngsten Erklärung der Glaubenskongrega-<br />
tion zum <strong>Kirche</strong>nverständnis ke<strong>in</strong>en sachlichen<br />
Grund zur Empörung. Das Dokument<br />
enthalte nichts Neues, sondern wiederhole<br />
die bisherige katholische Position <strong>in</strong> knapper<br />
Form. Es spreche den evangelischen <strong>Kirche</strong>n<br />
nicht den <strong>Kirche</strong>nstatus ab, erklärte er.<br />
In dem Papier hatte die Glaubenskongregation<br />
die E<strong>in</strong>zigartigkeit der katholischen<br />
<strong>Kirche</strong> betont. Dies stieß <strong>in</strong> der evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong> auf klare Kritik. Das Dokument wirke<br />
»ökumenisch brüskierend«, so der Ratsvorsitzende<br />
der <strong>Evangelisch</strong>en <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Deutschland,<br />
Bischof Wolfgang Huber. Kard<strong>in</strong>al Kasper<br />
führt nun aus, dass das Dokument des<br />
Vatikans nur festhalte, dass die evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong>n »<strong>Kirche</strong>n anderen Typs« seien.<br />
Sie seien eben nicht <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n <strong>Kirche</strong>n, wie<br />
die Katholiken sich als <strong>Kirche</strong> verstünden.<br />
Dies wollten sie aber auch gar nicht.<br />
Dagegen warf der Ökumeneexperte der<br />
lutherischen <strong>Kirche</strong>n, Bischof Friedrich Weber,<br />
dem Vatikan vor, sich mit se<strong>in</strong>er Lehre immer<br />
weiter von der Realität der Ökumene zu entfernen.<br />
Wenn zum wiederholten Male den<br />
Protestanten der Status e<strong>in</strong>er <strong>Kirche</strong> abgesprochen<br />
werde, stoße das <strong>in</strong> vielen Geme<strong>in</strong>den<br />
auf Unverständnis, erklärte der braunschweigische<br />
Landesbischof. Es bleibe die<br />
Frage, warum dieses Signal jetzt und immer<br />
wieder gesendet werde. Man könne auf das<br />
Dokument mit Zorn oder Unverständnis reagieren.<br />
Ihn mache der Text eher traurig.<br />
Der Sprecher des Außenamtes der Russisch<br />
Orthodoxen <strong>Kirche</strong>, Metropolit Kirill,<br />
urteilt positiver. »Es ist e<strong>in</strong>e ehrliche Aussage,<br />
viel besser als die sogenannte ›<strong>Kirche</strong>ndiplomatie‹.p<br />
Es zeigt, g wie dicht beie<strong>in</strong>ander<br />
oder gespalten wir s<strong>in</strong>d«, sagte er. Im Übri-<br />
gen »treffe alles, was <strong>in</strong> dem katholischen<br />
Dokument stehe, gerechterweise auch auf<br />
die orthodoxe <strong>Kirche</strong> zu«.<br />
Rom/Braunschweig/Moskau (kna/epd)<br />
Aus dem Dokument »Antworten<br />
auf Fragen zu e<strong>in</strong>igen Aspekten<br />
bezüglich der Lehre über die <strong>Kirche</strong>«<br />
In fünf Fragen und Antworten<br />
nimmt die Kongregation für die<br />
Glaubenslehre Stellung zum katholischen<br />
<strong>Kirche</strong>nverständnis, festgestellt<br />
wird u. a.:<br />
»3. Frage: Warum wird der Ausdruck<br />
›subsistiert <strong>in</strong>‹ und nicht<br />
e<strong>in</strong>fach das Wort ›ist‹ gebraucht?<br />
Antwort: Die Verwendung dieses<br />
Ausdrucks, der die vollständige<br />
Identität der <strong>Kirche</strong> Christi mit der<br />
katholischen <strong>Kirche</strong> besagt, verändert<br />
nicht die Lehre über die <strong>Kirche</strong>.<br />
Er … br<strong>in</strong>gt klarer zum Ausdruck,<br />
dass außerhalb ihres Gefüges<br />
›vielfältige Elemente der Heiligung<br />
und der Wahrheit‹ zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d,<br />
›die als der <strong>Kirche</strong> Christi eigene<br />
Gaben auf die katholische E<strong>in</strong>heit<br />
h<strong>in</strong>drängen‹. (…).«<br />
»5. Frage: Warum schreiben die<br />
Texte des Konzils und des nachfol-
genden Lehramts den Geme<strong>in</strong>schaften, die aus der Reformation des 16. Jahrhunderts<br />
hervorgegangen s<strong>in</strong>d, den Titel ›<strong>Kirche</strong>‹ nicht zu? Antwort: (…) Die<br />
genannten kirchlichen Geme<strong>in</strong>schaften, die vor allem wegen des Fehlens des<br />
sakramentalen Priestertums die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit<br />
des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, können nach katholischer<br />
Lehre nicht ›<strong>Kirche</strong>n‹ im eigentlichen S<strong>in</strong>n genannt werden.«<br />
Gerrit Jan Beuker, Hoogstede<br />
Aus den Geme<strong>in</strong>den<br />
Pastor Gerold Klompmaker<br />
<strong>in</strong> Bad Bentheim<br />
Bereits am Montag, dem 25. Juni 2007, begrüßte die Geme<strong>in</strong>de Bad Bentheim<br />
ihren neuen Seelsorger und se<strong>in</strong>e Familie <strong>in</strong> ihrem neuen Heim am Grünen<br />
Weg. Die Jugend der Geme<strong>in</strong>de war fleißig gewesen und überraschte sie mit<br />
e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zugsbogen. Als dann zu vorgerückter Stunde auch noch der Posaunenchor<br />
e<strong>in</strong>traf und e<strong>in</strong> Begrüßungsständchen brachte, war auch der Nachbarschaft<br />
klar: »In das Haus am Grünen Weg 19 ist wieder Leben e<strong>in</strong>gekehrt.«<br />
E<strong>in</strong>führungsgottesdienst<br />
Bei schönstem Sommerwetter fand unter<br />
großer Anteilnahme der Geme<strong>in</strong>de und<br />
vieler Gäste im Vormittagsgottesdienst<br />
des 15. Juli <strong>in</strong> der ev.-altref. <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />
Bad Bentheim der E<strong>in</strong>setzungsgottesdienst<br />
von Pastor Gerold Klompmaker<br />
statt. Die E<strong>in</strong>führung nahm se<strong>in</strong> Vorgänger<br />
Pastor Arend Klompmaker vor. Für<br />
e<strong>in</strong>en würdigen musikalischen Rahmen<br />
sorgte an der Orgel der Organist Gerhard<br />
Alsmeier und der S<strong>in</strong>gkreis der ref.<br />
Geme<strong>in</strong>de Gildehaus/altref. Geme<strong>in</strong>de<br />
Bad Bentheim unter der Leitung se<strong>in</strong>er<br />
Dirigent<strong>in</strong> Ludmilla Schmidt. »Alle<strong>in</strong><br />
Gott <strong>in</strong> der Höh’ sei Ehr« von J.S. Bach<br />
erschallte nach der Begrüßung durch das<br />
Gotteshaus. Auch die Geme<strong>in</strong>degesänge<br />
»S<strong>in</strong>g, s<strong>in</strong>g dem Herrn neue Lieder« (Ps.<br />
98, 1), »Nun lob, me<strong>in</strong> Seel, den Herren«<br />
(Ld. 289, 1) sowie »Gott hat das erste<br />
Wort« (Ld. 199, 1–5) drückten Freude<br />
über den Anlass aus.<br />
Mit göttlicher Gnade<br />
In der Predigt über Luk. 8, 5 (»Es g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong><br />
Sämann aus, zu säen se<strong>in</strong>en Samen«) hob<br />
Pastor A. Klompmaker die Parallelen hervor,<br />
die diesem Text besonders im Blick<br />
auf das Amt des Predigers Aktualität verleihen:<br />
Der Prediger sei zuerst »Diener<br />
des göttlichen Wortes« <strong>in</strong> Freude, E<strong>in</strong>falt<br />
und Großzügigkeit, ohne Erwartung an<br />
den Menschen. Gott selber höre nicht<br />
auf, auch <strong>in</strong> heutiger Zeit allem Widerstand<br />
zum Trotz die Geme<strong>in</strong>de aufzubau-<br />
Hilke, Jaan und Pastor Gerold Klompmaker (vorne rechts), freundlich begrüßt von den Mitgliedern<br />
des <strong>Kirche</strong>nrates der ev.-altref. Geme<strong>in</strong>de Bad Bentheim<br />
en und zu erhalten, auch wenn die aufgehende<br />
Saat nicht gesehen werde. Mit<br />
dem Wort der Tageslosung von Helder<br />
Camara machte er Pastor Gerold Klompmaker<br />
Mut für se<strong>in</strong>e Arbeit: Mit göttlicher<br />
Gnade, nicht stehen zu bleiben,<br />
gut zu beg<strong>in</strong>nen, auf dem Weg zu bleiben<br />
und vorwärts bis ans Ziel zu gehen.<br />
Für die E<strong>in</strong>führung fand das im<br />
Geme<strong>in</strong>debuch ab Seite 69 abgedruckte<br />
Formular Anwendung. Es war e<strong>in</strong> bewegender<br />
Augenblick, als sich Pastor<br />
Gerold Klompmaker und die Geme<strong>in</strong>de<br />
gegenseitig versicherten, von nun<br />
an zusammen »freudig unserem geme<strong>in</strong>samen<br />
Herrn dienen zu wollen«.<br />
Während der E<strong>in</strong>führung ließ der Chor<br />
»Lobe den Herrn, me<strong>in</strong>e Seele« erkl<strong>in</strong>gen.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de antwortete mit<br />
dem Segenswunsch Ps. 121, 2+3.<br />
Jesus lädt e<strong>in</strong> zum Leben<br />
Im Nachmittagsgottesdienst am selben<br />
Tage hielt Pastor Gerold Klompmaker<br />
se<strong>in</strong>e Antrittspredigt. Wieder war die<br />
<strong>Kirche</strong> gut gefüllt mit Geme<strong>in</strong>degliedern<br />
und Gästen. Für die musikalische<br />
Begleitung sorgten der Posaunenchor<br />
unter der Leitung se<strong>in</strong>es Dirigenten Jürgen<br />
Harbort, der ökumenische Chor<br />
»get together« unter se<strong>in</strong>er Leiter<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e<br />
Engelbertz und Jan Conjer an der<br />
Orgel. Mit Posaunenspiel wurden die<br />
Gottesdienstbesucher vor der <strong>Kirche</strong><br />
auf den Gottesdienst e<strong>in</strong>gestimmt.<br />
Nach der E<strong>in</strong>leitung erklang es aus Ps.<br />
100 »Jauchzt, Erde, jauchzet überall«.<br />
Der Chor stimmte auf den Gottesdienst<br />
e<strong>in</strong> mit »Da ist e<strong>in</strong> Sehnen tief <strong>in</strong> mir«.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de sang vor der Lesung Lied<br />
354, 2–4 »Es ist das ewige Erbarmen«<br />
sowie nach der Lesung Lied 592, 1<br />
»Wort, das lebt und spricht«. Weiter<br />
ließ der Chor frisch und fröhlich »Jesus<br />
lädt dich e<strong>in</strong> zum Leben« erkl<strong>in</strong>gen.<br />
Nicht alle<strong>in</strong> unterwegs<br />
In der Auslegung des Predigttextes<br />
Markus 2, 1–5 (Heilung des Gichtbrüchigen)<br />
wies Pastor Klompmaker darauf<br />
h<strong>in</strong>, dass die Träger des Gelähmten<br />
das Ziel Jesus Christus nicht aus<br />
den Augen verloren hätten. Sie hätten<br />
sich selbst <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund gestellt<br />
und Nachteile <strong>in</strong> Kauf genommen,<br />
damit der Gelähmte ans Ziel komme.<br />
Dies verglich er mit der Geme<strong>in</strong>de:<br />
Sie sei nicht alle<strong>in</strong> unterwegs, Jesus<br />
Christus spreche ihr Mut, Halt und<br />
Trost zu. Sie sei wie die Träger auf<br />
die e<strong>in</strong>zelnen Glieder angewiesen, um<br />
nicht <strong>in</strong>s Wanken zu geraten. Geme<strong>in</strong>sam<br />
könne die Geme<strong>in</strong>de menschliche<br />
Mauern aufbrechen, Verantwortung<br />
übernehmen, neue Ideen entwickeln<br />
und Schwache mit auf den Weg nehmen.<br />
Würden andere verletzt, solle<br />
man sich bei Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
zurücknehmen. Geme<strong>in</strong>sam getragene<br />
Lasten ließen sich begrenzen. Durch<br />
Seite 125
Offenheit stehe die Geme<strong>in</strong>de anderen<br />
nicht im Wege.<br />
Der Geme<strong>in</strong>degesang »Wir haben<br />
Gottes Spuren festgestellt« (Ld. 648, 3)<br />
sowie vom Chor gesungen »Halte<br />
de<strong>in</strong>e Träume fest, lerne sie zu leben«<br />
drückten die frohe, besondere Stimmung<br />
des Gottesdienstes aus.<br />
Grüße und Dankesworte<br />
Nach dem Segen hieß Johann Alsmeier<br />
als 2. Vorsitzender für <strong>Kirche</strong>nrat und<br />
Geme<strong>in</strong>de Familie Klompmaker herzlich<br />
willkommen. Er wünschte Pastor<br />
Klompmaker Gottes Segen für se<strong>in</strong>e vielfältigen<br />
Aufgaben. Außerdem wünschte<br />
er ihm und se<strong>in</strong>er Familie im neuen<br />
Zuhause genug Muße und Zeit für die<br />
persönlichen Belange.<br />
Dankesworte richtete er im Namen<br />
des <strong>Kirche</strong>nrates und der Geme<strong>in</strong>de<br />
noch e<strong>in</strong>mal an Pastor Arend Klompmaker<br />
für se<strong>in</strong>e segensreiche Tätigkeit<br />
und würdigte <strong>in</strong>sbesondere se<strong>in</strong> Engagement,<br />
dass häufig weit über das h<strong>in</strong>ausg<strong>in</strong>g,<br />
was auf Grund se<strong>in</strong>er gesundheitlichen<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung und der<br />
deshalb verm<strong>in</strong>derten Arbeitszeit vorgesehen<br />
war. Se<strong>in</strong> weiterer Dank galt den<br />
Dienern am Wort, die sich für Predigt-<br />
Zu den Aufgaben des Älterwerdens gehört auch das Aufräumen. Das ist<br />
jedoch, wie wir alle wissen, leichter gesagt als getan. E<strong>in</strong> ganz besonders<br />
schweres Unternehmen ist das Aufräumen von Büchern, Schriften, Briefen<br />
und Karten. Was sich da im Laufe e<strong>in</strong>es nunmehr doch ziemlich langen<br />
Lebens nicht alles angesammelt hat!<br />
Seite 126<br />
R<br />
Während ich <strong>in</strong> den letzten Tagen<br />
eifrig dabei war, Unnützes auszusortieren<br />
und <strong>in</strong> die Papiertonne zu werfen,<br />
entdeckte ich auch wieder etwas, was<br />
ich lange nicht <strong>in</strong> der Hand gehabt,<br />
aber doch durch die Jahrzehnte h<strong>in</strong>durch<br />
bewahrt hatte. Es ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
vergilbtes Bändchen; es erschien mit<br />
Lizenz der Militärregierung e<strong>in</strong> Jahr<br />
nach Kriegsende unter dem Titel »Die<br />
Gnade <strong>in</strong> Gottes Gerichte«, geschrieben<br />
von dem Theologen Edmund<br />
Schl<strong>in</strong>k. In e<strong>in</strong>em Nachwort bemerkt<br />
der Verfasser, der Inhalt sei aus Predigten<br />
erwachsen, die er <strong>in</strong> den Wochen<br />
nach dem Zusammenbruch (Mai 1945)<br />
<strong>in</strong> Bielefeld gehalten habe. Pf<strong>in</strong>gsten<br />
1945 sei der Inhalt druckfertig gewesen.<br />
E<strong>in</strong>ige Monate später ist es<br />
erschienen und habe ich es mir angeschafft.<br />
Weshalb bewahre ich solch e<strong>in</strong> Büchle<strong>in</strong><br />
bis <strong>in</strong>s hohe Alter? Weil es damals<br />
e<strong>in</strong> ganz wichtiger Beitrag war, erste<br />
geistliche und zugleich politische<br />
Orientierungshilfe zu geben. Schließ-<br />
dienste zur Verfügung stellten, außerdem<br />
Pastor Dieter Wiggers, der zu<br />
e<strong>in</strong>em Teil den kirchlichen Unterricht<br />
übernommen hat und die Jugendarbeit<br />
unterstützte, und <strong>in</strong>sbesondere Jan<br />
Henry Wan<strong>in</strong>k, der ebenfalls Gottesdienste<br />
leistete und kirchlichen Unterricht<br />
erteilte. Er habe neben weiterer<br />
Jugend- und Geme<strong>in</strong>dearbeit zwischenzeitlich<br />
se<strong>in</strong> kirchliches Examen<br />
abgeschlossen und <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
e<strong>in</strong>en bleibenden E<strong>in</strong>druck h<strong>in</strong>terlassen.<br />
In se<strong>in</strong>er Erwiderung bedankte sich<br />
Bruder Wan<strong>in</strong>k bei der Geme<strong>in</strong>de für<br />
die offene Aufnahme und dafür, dass<br />
»man ihn habe machen lassen«.<br />
Für die Synode und den Synodalverband<br />
brachte Pastor Heikens Grüße<br />
und Glückwünsche zum Ausdruck und<br />
er<strong>in</strong>nerte die Geme<strong>in</strong>de an die übergeme<strong>in</strong>dlichen<br />
Aufgaben, für die Pastor<br />
Klompmaker unverzichtbar sei. Er bat<br />
die Geme<strong>in</strong>de, ihm die dafür notwendige<br />
Zeit zu lassen.<br />
Der Bürgermeister der Stadt Bad<br />
Bentheim, Dr. Pannen, begrüßte Pastor<br />
Klompmaker mit Familie. Man nehme<br />
ihn gern als offenen Menschen <strong>in</strong><br />
unserer Stadt auf und wünsche ihm<br />
alles Gute für se<strong>in</strong> Amt.<br />
»Die Gnade <strong>in</strong> Gottes Gerichte«<br />
lich war nicht nur e<strong>in</strong> nazistischer<br />
Staat mit all se<strong>in</strong>er Bosheit enttarnt<br />
worden, sondern auch die <strong>Kirche</strong> war<br />
<strong>in</strong> weiten Teilen des Landes <strong>in</strong> Misskredit<br />
geraten; nicht nur die <strong>Kirche</strong>n, die<br />
durch braune sogenannte »Deutsche<br />
Christen« beherrscht wurden, sondern<br />
auch sogenannte <strong>in</strong>takte <strong>Kirche</strong>n, die<br />
zwar nicht selbst national-sozialistisch<br />
geprägt waren, aber doch mit den Wölfen<br />
geheult hatten.<br />
Edmund Schl<strong>in</strong>k spricht mutige und<br />
zugleich seelsorgerliche Worte <strong>in</strong> ihre<br />
Richtung, wenn er schreibt: »Gerade so<br />
groß wie die Schuld der politischen<br />
Führung ist die Schuld derjenigen <strong>Kirche</strong>nführer<br />
und Pfarrer, die wie die falschen<br />
Propheten des Alten Testaments<br />
da ›Gott mit uns‹ riefen, wo Gott<br />
schon längst gegen uns war, und da<br />
Gottes Segen verkündigten, wo sie<br />
Gottes Gericht hätten ankündigen<br />
müssen, die da Beifall geklatscht<br />
haben, wo sie hätten schweigen sollen,<br />
und die da geschwiegen haben, wo sie<br />
hätten warnen müssen … die im gehei-<br />
Frau Pastor<strong>in</strong> Parschat von der ev.ref.<br />
<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Bad Bentheim<br />
hieß ihren neuen altref. Amtskollegen<br />
mit se<strong>in</strong>er Familie auch im Namen der<br />
ev.-ref. <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Gildehaus<br />
und der ev.-luth. <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Bad<br />
Bentheim-Gildehaus herzlich willkommen.<br />
Auch Frau Kühne vom Pfarrgeme<strong>in</strong>derat<br />
der röm.-kath. <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />
begrüßte Pastor Klompmaker<br />
herzlich. Die röm.-katholische <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />
setze weiterh<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e<br />
gute Zusammenarbeit mit der Geme<strong>in</strong>de<br />
und dem ACK.<br />
Pastor Dieter Wiggers ließ es sich<br />
nicht nehmen, se<strong>in</strong>em Kollegen für<br />
se<strong>in</strong>e neue Tätigkeit <strong>in</strong> der Bentheimer<br />
Geme<strong>in</strong>de alles Gute zu wünschen. Er<br />
freue sich weiterh<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e gute<br />
Zusammenarbeit <strong>in</strong> der Jugendarbeit<br />
mit vielen neuen Ideen und Impulsen.<br />
Beim anschließenden Kaffeetr<strong>in</strong>ken<br />
nutzten Geme<strong>in</strong>deglieder und Gäste<br />
die Gelegenheit, Familie Klompmaker<br />
persönlich zu begrüßen und mit ihnen<br />
<strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. Dieser denkwürdige<br />
Tag wird der Geme<strong>in</strong>de noch<br />
lange <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben.<br />
Dirk Züter und Sophie Alsmeier<br />
men den Nationalsozialismus ablehnten,<br />
aber <strong>in</strong> der Öffentlichkeit ihn<br />
›freudig bejahten‹.«<br />
Schl<strong>in</strong>k macht unter H<strong>in</strong>weis auf all<br />
die <strong>in</strong>zwischen erfahrenen Schrecken<br />
deutlich, dass gerade <strong>in</strong> ihnen Gott<br />
richtend handelte. Ich zitiere: »Der<br />
Zusammenbruch Deutschlands ist<br />
nicht nur Menschenwerk, sondern<br />
Gottes Werk, nicht nur göttliche Zulassung,<br />
sondern Gottes Tat. … Er hat die<br />
Macht, vor der fast alle niederknieten,<br />
wie e<strong>in</strong>e Seifenblase platzen lassen. Mit<br />
Mann und Ross und Wagen hat uns<br />
der Herr geschlagen. Gott hat die Städte<br />
<strong>in</strong> Ru<strong>in</strong>en verwandelt und unsere<br />
Kultur zerstört, <strong>in</strong> der ke<strong>in</strong> Platz mehr<br />
für Jesus Christus bleiben sollte. Gott<br />
hat die <strong>Kirche</strong>n zerstört und Stümpfe<br />
ihrer ausgebrannten Türme als Zeichen<br />
se<strong>in</strong>es Zorns <strong>in</strong> unserer Mitte stehen<br />
lassen.«<br />
Aber das Büchle<strong>in</strong> will ke<strong>in</strong>e Abrechnung<br />
voller Schuldzuweisungen se<strong>in</strong>.<br />
Es ist e<strong>in</strong>e seelsorgerliche Schrift,<br />
Ergebnis aktueller Christuspredigt.<br />
Und weil es e<strong>in</strong>e seelsorgerliche Schrift<br />
ist, kann es auch e<strong>in</strong>en tröstlichen<br />
Inhalt und e<strong>in</strong>e tröstende Absicht<br />
haben. Aber nun eben ke<strong>in</strong>en billigen<br />
Trost. Das Gericht muss <strong>in</strong> aller Schärfe<br />
verkündigt und Schuld muss <strong>in</strong> aller<br />
Schärfe als Schuld aufgedeckt werden.<br />
Nur so, aber dann auch wirklich, kann<br />
die Gnade <strong>in</strong> Gottes Gerichte verkündigt<br />
werden. Aber Gnade gibt es für<br />
uns Menschen nur dann, wenn wir<br />
dem Zorn Gottes standhalten. Der
Gott, der Schuld vergeben will, muss<br />
zuerst unsere Schuld aufdecken.<br />
Diesen Dienst hat Schl<strong>in</strong>k allen<br />
denen getan, die <strong>in</strong> der Zeit nach dem<br />
Zusammenbruch offen waren für die<br />
ungeschm<strong>in</strong>kte Wahrheit Gottes, und<br />
das heißt: für die ungeschm<strong>in</strong>kte Predigt<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Namen.<br />
Heute, reichlich sechzig Jahre später,<br />
mag manchem e<strong>in</strong> Büchle<strong>in</strong> wie dieses<br />
E<strong>in</strong>er geht, zwei bewährte Kräfte folgen – so sieht der Wechsel aus, der zum<br />
1. September 2007 im hauptamtlichen Vorstand der Diakonischen K<strong>in</strong>der-,<br />
Jugend- und Familienhilfe Hestrup/Gildehaus e.V. erfolgt. Die Mitgliederversammlung<br />
bedachte die Weiterentwicklung des Werkes und erteilte dem Verwaltungsrat<br />
und dem Vorstand Entlastung für das Geschäftsjahr 2006. Durch<br />
die Darstellung der Arbeit von Hobbit, Beratungsstelle für von sexueller Gewalt<br />
Betroffene, zu erreichen <strong>in</strong> der Bachstraße 2 <strong>in</strong> Nordhorn, wurden der Mitgliederversammlung<br />
exemplarisch E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die <strong>in</strong>haltliche Arbeit gegeben.<br />
Wechsel im<br />
hauptamtlichen Vorstand<br />
Detlev Krause und Friedhelm Wens<strong>in</strong>g<br />
werden ab September das Eylarduswerk<br />
leiten. Karl-He<strong>in</strong>z Filthuth, zurzeit<br />
hauptamtlicher Vorstand, wechselt <strong>in</strong><br />
die Freiphase der Altersteilzeit. Detlev<br />
Krause (52), seit 1990 im Eylarduswerk<br />
tätig, zunächst als Heimleiter, später<br />
als Bereichsleiter für die gesamten Erziehungshilfen,<br />
übernimmt den Bereich<br />
Pädagogik. Für den Bereich F<strong>in</strong>anzen<br />
wird Friedhelm Wens<strong>in</strong>g (45)<br />
zuständig; er arbeitet seit 1989 im<br />
Eylarduswerk, zunächst als Verwaltungsleiter,<br />
später als Bereichsleiter<br />
Verwaltung/Technik/Hauswirtschaft.<br />
Die von beiden wahrgenommenen<br />
Bereichsleiterstellen werden nicht wieder<br />
besetzt; es erfolgt e<strong>in</strong>e Umverteilung<br />
der Aufgaben <strong>in</strong>nerhalb des Eylarduswerkes.<br />
Drängende Themen<br />
Der Geschäftsbericht, nunmehr zum<br />
13. Mal auch als Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />
vorgelegt, schildert die angenommenen<br />
Herausforderungen. Seit<br />
Jahren beschäftigt das Eylarduswerk der<br />
Umgang mit Gewalt. Dazu wurden<br />
Konzepte und Positionen erarbeitet.<br />
Ergänzend ist 2007 e<strong>in</strong>e Weiterbildung<br />
zum/zur »Keep-Kid-Cool-Tra<strong>in</strong>erIn« für<br />
Mitarbeitende des Werkes und externe<br />
Teilnehmer begonnen worden.<br />
Das Eylarduswerk hat gesellschaftliche<br />
Entwicklungen und den demografischen<br />
Wandel im Blick. »Obwohl die<br />
Zahl der K<strong>in</strong>der abnimmt, wird unsere<br />
Arbeit nicht weniger, sondern eher<br />
mehr«, sagte Detlev Krause. Die »Al-<br />
als veraltet vorkommen, höchstens mit<br />
dem historischen Wert, <strong>in</strong>dem es uns<br />
e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> die damalige Zeit und das<br />
damalige R<strong>in</strong>gen um Wahrheit und Klarheit<br />
gewährt. Aber ist da nicht etwas<br />
bleibend Aktuelles <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>er zeitbed<strong>in</strong>gten<br />
Schrift? Gibt es für uns e<strong>in</strong>e<br />
andere Gnade als die Gnade <strong>in</strong> Gottes<br />
Gericht? Darüber sollten wir ruhig e<strong>in</strong>mal<br />
nachdenken. Gibt es für uns e<strong>in</strong><br />
DIAKO NIE<br />
Eylarduswerk<br />
terspyramide« verändert sich, es gibt<br />
weniger junge Menschen. Andererseits<br />
ist z.B. unter Berücksichtigung steigender<br />
K<strong>in</strong>derarmut schwer e<strong>in</strong>zuschätzen,<br />
welche Auswirkungen der demografische<br />
Wandel auf die Arbeit haben<br />
wird.<br />
Im Oktober 2005 ist e<strong>in</strong>e Regelung<br />
zum »Schutzauftrag bei K<strong>in</strong>deswohlgefährdung«<br />
<strong>in</strong> das K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfegesetz<br />
aufgenommen worden.<br />
Doch wird <strong>in</strong> den Medien immer wieder<br />
von schrecklichen E<strong>in</strong>zelfällen der<br />
Vernachlässigung berichtet. »Die Diakonie<br />
hat die Verpflichtung, Verwahrlosung<br />
und Vernachlässigung wahrzunehmen<br />
und diesbezügliche Toleranz<br />
nicht h<strong>in</strong>zunehmen«, sagte Friedhelm<br />
Wens<strong>in</strong>g. Das Eylarduswerk ist bereit,<br />
an notwendigen Angeboten <strong>in</strong> der<br />
Region mitzuwirken.<br />
Hilfen wurden<br />
weiterentwickelt<br />
Das Verbundsystem von Wohn- und<br />
Tagesgruppen, Betreuungsfamilien und<br />
Familienwohngruppen, Jugendwohngeme<strong>in</strong>schaften<br />
und ambulanten Formen<br />
der Erziehungshilfe wie auch der<br />
Eylardus-Schule umfasst zurzeit rund<br />
50 Projekte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umkreis von 70<br />
Kilometern um Gildehaus. Neu ist die<br />
seit e<strong>in</strong>em Jahr angebotene 5-Tage-<br />
göttliches Zudecken unserer Schuld,<br />
solange wir selbst me<strong>in</strong>en, sie zudecken<br />
zu können und krampfhaft uns dagegen<br />
sträuben, wenn sie uns <strong>in</strong> Gottes Namen<br />
aufgedeckt wird? Jedenfalls ist dies der<br />
Grund für die heutige Randbemerkung.<br />
Ich werde auch weiterh<strong>in</strong> Unnützes und<br />
Gestriges <strong>in</strong> die Papiertonne werfen, aber<br />
dieses Büchle<strong>in</strong> mit Sicherheit nicht.<br />
He<strong>in</strong>rich <strong>Baarl<strong>in</strong>k</strong>, Nordhorn<br />
Betreuung. Von Sonntagabend bis Freitagnachmittag<br />
werden die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Gruppe betreut, am Wochenende<br />
leben sie zu Hause.<br />
Bei den Tagesgruppen ist e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />
der Platzzahlen erfolgt, die<br />
Zahl der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen aber<br />
gestiegen. Der Trend geht zu so genannten<br />
»Teilbetreuungen«. Dies erfordert<br />
e<strong>in</strong>e hohe Flexibilität der Mitarbeitenden.<br />
Die Nachfrage nach ambulanten<br />
Diensten wurde ger<strong>in</strong>ger, h<strong>in</strong>gegen ist<br />
die Zahl der Schüler der Eylardus-Schule<br />
weiter gestiegen, hauptsächlich durch<br />
so genannte »Externschüler« aus den<br />
Landkreisen Grafschaft Bentheim und<br />
Emsland. Um gerade für jüngere die<br />
Fahrzeiten zu verkürzen, wird überlegt,<br />
e<strong>in</strong>e Außenstelle der Schule <strong>in</strong> L<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>zurichten.<br />
Im therapeutischen Bereich hat das<br />
Eylarduswerk se<strong>in</strong>e Angebote erweitert,<br />
da es e<strong>in</strong>e zunehmende Zahl von gestörten,<br />
<strong>in</strong>sbesondere psychisch kranken<br />
jungen Menschen gibt, bei denen<br />
es darum geht, e<strong>in</strong>e weitere Verschlimmerung<br />
zu verh<strong>in</strong>dern. Im vergangenen<br />
Jahr betreute das Eylarduswerk<br />
572 K<strong>in</strong>der und Jugendliche.<br />
Beratungsstelle Hobbit<br />
Hobbit besteht seit Oktober 1992. Die<br />
Beratungsstelle hat seit ihrem Bestehen<br />
über 1600 Personen beraten und/oder<br />
behandelt. Im Durchschnitt gibt es jährlich<br />
über 100 Neuanfragen. Mädchen<br />
und Jungen aller Altersgruppen und<br />
Erwachsene s<strong>in</strong>d davon betroffen, dass<br />
Erwachsene oder Jugendliche das Bedürfnis<br />
nach Zuwendung und/oder die<br />
Abhängigkeit von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
ausnutzen, um die eigenen sexuellen<br />
Bedürfnisse zu befriedigen. 94%<br />
der Täter waren dem Opfer vor der Tat<br />
bekannt, 57% stammen aus dem unmittelbaren<br />
Umfeld der Opfer, die oft lange<br />
schweigen, aus Angst oder Scham oder<br />
um Angehörige zu schützen.<br />
Die Problembereiche der Betroffenen<br />
hätten sich nicht wesentlich verändert,<br />
sagte Bereichsleiter Klaus ter Horst <strong>in</strong><br />
der Schilderung der Entstehung und<br />
Entwicklung der Beratungsstelle. Aufgrund<br />
aktueller Anfragen wurden das<br />
»Stalk<strong>in</strong>g«, bei dem andere andauernd<br />
ausspioniert, verfolgt, sexuell belästigt,<br />
bedroht und unter Umständen auch<br />
Seite 127
körperlich attackiert werden, und die<br />
sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz<br />
stärker <strong>in</strong> den Blick genommen.<br />
Diplom-Psycholog<strong>in</strong> Mechthild Iburg<br />
stellte Kurse und Projekte vor, die darauf<br />
zielen, K<strong>in</strong>dern und Eltern Kompetenzen<br />
zu vermitteln und so langfristig zur<br />
Verh<strong>in</strong>derung von Gewalt beizutragen<br />
(»Kess erziehen«, »Triple P«-Elternkurse,<br />
»Starke K<strong>in</strong>der«, Wen-Do- und Selbstwerttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g).<br />
Diplom-Psycholog<strong>in</strong> Jenny<br />
Verwolt berichtete aus der praktischen<br />
Arbeit mit Betroffenen. Wichtig<br />
ist die Hilfe <strong>in</strong> Krisen durch Beratung<br />
(auch von Fachkräften und Betreuungspersonen)<br />
und Begleitung (bis zur eventuellen<br />
Gerichtsverhandlung).<br />
Die Regenfälle <strong>in</strong> Südostasien dauern<br />
mittlerweile seit Anfang Juli an, <strong>in</strong> den<br />
letzten Tagen hat sich die Situation <strong>in</strong><br />
den <strong>in</strong>dischen Bundesstaaten aufgrund<br />
heftiger Niederschläge dramatisch<br />
verschlechtert. Im Bundesstaat<br />
Assam beispielsweise s<strong>in</strong>d mehr als<br />
600 000 Menschen betroffen – die<br />
meisten haben ihre Häuser, ihr gesamtes<br />
Hab und Gut verloren. In vielen<br />
Gebieten s<strong>in</strong>d die Bahntrassen und<br />
Brücken zerstört, Straßen s<strong>in</strong>d unbefahrbar,<br />
die Wasser- und Stromversorgung<br />
ist ausgefallen. In West-Bengalen<br />
stehen derzeit rund 284 Quadratkilometer<br />
Land unter Wasser, landesweit<br />
haben bereits über 200 Menschen <strong>in</strong><br />
den Fluten den Tod gefunden. »Die<br />
Zerstörung der Infrastruktur erschwert<br />
die Versorgung der Menschen ungeme<strong>in</strong>.<br />
Wir s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend auf weitere<br />
Hilfe angewiesen, um den Betroffenen<br />
helfen zu können«, berichtet CASA-<br />
Direktor Sushant Agrawal.<br />
Church’s Auxiliary for Social Action<br />
(CASA), Partner der Diakonie Katastrophenhilfe<br />
<strong>in</strong> Indien, hat <strong>in</strong> den betroffenen<br />
Regionen mit der Verteilung von<br />
Lebensmitteln und Nothilfepaketen<br />
Seite 128<br />
E<strong>in</strong> Tätigkeitsbericht über die Arbeit<br />
von Hobbit kann bei der Beratungsstelle<br />
angefordert werden. Am Mittwoch,<br />
dem 26. September 2007, veranstaltet<br />
die AEGN (Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft evangelischer<br />
Geme<strong>in</strong>den Nordhorn) e<strong>in</strong>en<br />
Informationsabend, den Jenny Verwolt<br />
und Mechthild Iburg gestalten. Die Versammlung<br />
f<strong>in</strong>det im ev.-altref. Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
statt. Herzlich willkommen!<br />
Die wirtschaftliche Situation des Eylarduswerkes<br />
ist laut Filthuth »stabil«. Der<br />
Umsatz ist von 11,7 Millionen Euro im<br />
Nach schweren Überschwemmungen <strong>in</strong> Südostasien ruft die Diakonie Katastrophenhilfe<br />
zu Spenden für die Flut-Opfer auf. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den <strong>in</strong>dischen<br />
Bundesstaaten Assam, Bihar, Orissa und West-Bengalen wurden <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Tagen über e<strong>in</strong>e Million Menschen obdachlos. In Nepal s<strong>in</strong>d Zehntausende<br />
auf der Flucht vor den Wassermassen. Die Diakonie Katastrophenhilfe<br />
unterstützt die Hilfsmaßnahmen geme<strong>in</strong>sam mit dem <strong>in</strong>ternationalen<br />
kirchlichen Bündnis ACT <strong>in</strong>ternational (<strong>Kirche</strong>n helfen geme<strong>in</strong>sam) mit<br />
75 000 Euro.<br />
Lokaler Partner<br />
leistet Nothilfe<br />
Wirtschaftliche Situation<br />
stabil<br />
Diakonie<br />
Katastrophenhilfe r p<br />
Über e<strong>in</strong>e Million Menschen<br />
obdachlos<br />
begonnen. Insgesamt 10 000 Familien<br />
erhalten Plastikplanen für Notunterkünfte,<br />
Wolldecken, Kleidung und<br />
Baumaterialien für den Wiederaufbau<br />
ihrer Häuser. »Wir müssen vor allem<br />
dafür sorgen, g den Menschen e<strong>in</strong>e Blei-<br />
be für den Übergang zu geben. Denn<br />
wir gehen davon aus, dass die starken<br />
Monsunregen noch e<strong>in</strong>ige Monate<br />
anhalten«, so Agrawal weiter. Besonders<br />
berücksichtigt werden dabei extrem<br />
arme Familien, landlose Bauern,<br />
alle<strong>in</strong>erziehende Mütter und K<strong>in</strong>der.<br />
Heftige Regenfälle haben tausenden Menschen<br />
das Zuhause geraubt<br />
Foto: Reuters / Rafiquar Rahman<br />
Hilfe <strong>in</strong> Nepal<br />
Auch Nepal ist von den heftigen<br />
Regenfällen stark betroffen. Mehr als<br />
200 000 Menschen leiden unter den<br />
Jahr 2005 auf 12,1 Millionen Euro <strong>in</strong><br />
2006 gestiegen. Die mit dem Landkreis<br />
Grafschaft Bentheim vere<strong>in</strong>barten Entgeltsätze<br />
s<strong>in</strong>d seit 2003 und bleiben bis<br />
Ende 2008 unverändert.<br />
Spenden und Kollekten und andere<br />
Zuwendungen s<strong>in</strong>d für das Eylarduswerk<br />
wichtig. Sie helfen bei der F<strong>in</strong>anzierung<br />
von Projekten, die über die<br />
Entgeltsätze nicht zu f<strong>in</strong>anzieren s<strong>in</strong>d,<br />
und sie machen die <strong>in</strong>nere Verbundenheit<br />
mit dem Werk deutlich. Die Entwicklung<br />
des Spendenaufkommens<br />
bereitet Sorgen. Das Ergebnis war rückläufig,<br />
von 32 500 Euro im Jahr 2005<br />
auf 29 300 Euro im Jahr 2006.<br />
Jan Alberts, Nordhorn<br />
Überschwemmungen. Rund 10 000<br />
Häuser wurden zum Teil vollständig<br />
zerstört, über zehntausend Menschen<br />
mussten evakuiert werden. Den Familien<br />
fehlt es vor allem an sauberem<br />
Tr<strong>in</strong>kwasser und Essen. Außerdem s<strong>in</strong>d<br />
die Betroffenen <strong>in</strong> den Gebieten von<br />
mediz<strong>in</strong>ischer Versorgung abgeschnitten,<br />
auch die Stromversorgung und<br />
Telefonleitungen funktionieren nicht<br />
mehr.<br />
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt<br />
über ACT <strong>in</strong>ternational die<br />
humanitäre Hilfe vor allem <strong>in</strong> den<br />
Distrikten Banke, Kailali und Jhapa.<br />
In 30 Dörfern sollen rund 50 000<br />
Menschen mit Nahrung wie Reis,<br />
Speiseöl und Salz versorgt werden.<br />
Des Weiteren werden Kochutensilien<br />
und Plastikplanen für Notunterkünfte<br />
verteilt.<br />
Unwetter auch <strong>in</strong><br />
Bangladesch<br />
Auch das Nachbarland Bangladesch g<br />
leidet unter den Überschwemmungen<br />
durch den Monsun, der <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
besonders früh e<strong>in</strong>gesetzt hat. In den<br />
nächsten Tagen wird e<strong>in</strong> weiterer<br />
Anstieg der Pegel erwartet, wenn die<br />
Wassermassen aus Nepal und Indien<br />
nach Bangladesch fließen. Die Partner<br />
der Diakonie Katastrophenhilfe und<br />
ACT <strong>in</strong>ternational s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong><br />
Alarmbereitschaft und bereiten Hilfsmaßnahmen<br />
vor.<br />
Die Monsunsaison wird noch e<strong>in</strong>ige<br />
Wochen andauern. In der Regel<br />
kommt es bis Ende September zu heftigen<br />
Regenfällen. E<strong>in</strong>e schnelle Rückkehr<br />
der Menschen <strong>in</strong> ihre Dörfer und<br />
Häuser ist somit noch nicht <strong>in</strong> Sicht.<br />
Aber auch wenn die Überschwemmungen<br />
zurückgegangen se<strong>in</strong> werden, werden<br />
die Menschen noch längere Zeit<br />
unter den Folgen zu leiden haben. Vielerorts<br />
s<strong>in</strong>d die Ernten zerstört. In den<br />
betroffenen Regionen droht es zu Versorgungsengpässen<br />
zu kommen.<br />
Diakonie Katastrophenhilfe, Stuttgart,<br />
02.08.2007
Mission und ökumenische Diakonie<br />
Der Fürbitte empfohlen<br />
Zimbabwe<br />
Zimbabwe war e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong> wohlhabender<br />
Staat, aber durch Missmanagement, politische<br />
Untätigkeit und die <strong>in</strong>ternationale<br />
Isolation der Regierung Mugaves ist das<br />
Land zu e<strong>in</strong>em der ärmsten Länder Afrikas<br />
geworden. Bischöfe von Zimbabwe<br />
schrieben <strong>in</strong> der Leidenszeit e<strong>in</strong>en pastoralen<br />
Brief für alle Gläubigen. Dar<strong>in</strong><br />
heißt es u.a.: »Viele Zimbabwer leiden<br />
und s<strong>in</strong>d verärgert. Die Landreform hat<br />
vielen Bewohnern Hunger und Unterernährung<br />
beschert. Die Kluft zwischen<br />
Reichen und Armen ist größer geworden,<br />
und e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe um Mugave hat<br />
sich sehr bereichert. Auch viele Christen<br />
distanzieren sich nicht von dieser Diktatur<br />
bzw. arbeiten selbst aktiv daran mit<br />
… Gott aber tut, was gut ist, er ist mit<br />
denen, die Unterdrückung leiden.«<br />
Kerk <strong>in</strong> Actie unterstützt zusammen<br />
mit ICCO Schulk<strong>in</strong>der im Zambezi-Tal,<br />
e<strong>in</strong>em Gebiet, <strong>in</strong> dem die Bevölkerung<br />
unter Arbeitslosigkeit g und dem häufigen g<br />
Wechsel von Trockenheit und Über-<br />
schwemmungen zu leiden hat. K<strong>in</strong>dern<br />
wird täglich e<strong>in</strong> Becher nahrhaften Breis<br />
angeboten; so können sie die Schule<br />
besuchen und von der entwürdigenden<br />
K<strong>in</strong>derarbeit ferngehalten werden. Im<br />
letzten Jahr konnten wir 20 000 K<strong>in</strong>der<br />
auf diese Weise helfen.<br />
Herr, sei mit den Menschen <strong>in</strong> Zimbabwe,<br />
die jeden Tag Hunger leiden.<br />
Gib ihnen Kraft und Nahrung. Gib<br />
ihnen fachkundige Leiter, die den<br />
Interessen des Volkes dienen und nicht<br />
ihren eigenen. Lege es Menschen <strong>in</strong>s<br />
Herz, dass sie ihre Mitmenschen nicht<br />
unterdrücken.<br />
Naher Osten<br />
Das Arab Educational Institute (AEI) <strong>in</strong><br />
Bethlehem bietet Kurse und Material<br />
für Lehrer an, zur Förderung des Unterrichts<br />
über Judentum, Christentum und<br />
Islam an zwanzig Schulen. Dadurch sollen<br />
Verständnis und Respekt füre<strong>in</strong>ander<br />
geweckt werden, was gerade jetzt<br />
sehr notwendig ist. Außerdem arbeiten<br />
die Lehrer mit den <strong>Kirche</strong>n <strong>in</strong> Jerusalem<br />
zusammen, um Menschen das Leid<br />
bewusst zu machen, das der Konflikt für<br />
die e<strong>in</strong>fache Bevölkerung mit sich<br />
br<strong>in</strong>gt. Kerk <strong>in</strong> Actie konnte <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr wegen rückläufiger E<strong>in</strong>nahmen nur<br />
20 000 € von den zugesagten 25 000 €<br />
zur Verfügung stellen. Umso wichtiger<br />
ist es, <strong>in</strong> unseren Gebeten an diese<br />
Arbeit zu denken.<br />
Gott der Liebe, wir bitten dich um<br />
Frieden und gegenseitiges Verständnis<br />
<strong>in</strong> Israel und den paläst<strong>in</strong>ensischen<br />
Gebieten, wo drei Religionen zusammenwohnen.<br />
Segne bitte die Arbeit des<br />
Arab Educational Institute.<br />
Irak<br />
Wir beten für die Menschen im Irak.<br />
Es ist e<strong>in</strong> Land, das durch viele verschiedene<br />
Gruppierungen mit ihren<br />
eigenen Interessen, durch E<strong>in</strong>mischung<br />
von außen und durch Gewalt<br />
geprägt ist. Unsere besondere Fürbit-<br />
te gilt Christen <strong>in</strong> Dora, e<strong>in</strong>em Stadtteil<br />
von Bagdad. Die assyrische St.-<br />
George-<strong>Kirche</strong> wurde im Mai 2007<br />
durch e<strong>in</strong>en Brand zerstört. E<strong>in</strong>e<br />
extremistische Gruppe zw<strong>in</strong>gt Christen,<br />
höhere Beträge als Schutzgeld zu<br />
zahlen, damit sie <strong>in</strong> ihren Häusern<br />
wohnen bleiben können. Wer nicht<br />
bezahlt, ist <strong>in</strong> Gefahr. Viele Christen<br />
leben <strong>in</strong> Angst und ziehen weg,<br />
wenn sie die Gelegenheit dazu haben.<br />
Herr, wir bitten dich um e<strong>in</strong> Ende<br />
der Gewalt und um gerechte Verhältnisse<br />
im Irak. Schenke diesem von<br />
Unruhen geplagtem Land Frieden.<br />
Nach: »Wereld en Gebed«<br />
Hermann Teunis, Ihrhove<br />
EINLADUNGEN<br />
Synodalverband Ostfriesland<br />
Die nächste Versammlung des Synodalverbandes Ostfriesland f<strong>in</strong>det am<br />
10. Oktober 2007, um 19.30 Uhr <strong>in</strong> Neermoor statt.<br />
Anträge und E<strong>in</strong>gaben können bis zum 10. September an den Schriftführer des<br />
Synodalverbandes Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Ihrhove,<br />
gerichtet werden.<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat der e<strong>in</strong>berufenden Geme<strong>in</strong>de Emden<br />
Ält. Jelle Wielstra, Vorsitzender<br />
Diak. Herm<strong>in</strong>e Balzar, Schriftführer<strong>in</strong><br />
Tagesfahrt<br />
nach<br />
Ostfriesland<br />
Die Männer-, Haus- und Gesprächskreise<br />
planen e<strong>in</strong>e Tagesfahrt nach<br />
Ostfriesland. Bei genügender Beteiligung<br />
soll sie stattf<strong>in</strong>den am Samstag,<br />
den 22. September 2007.<br />
Auf dem Programm stehen u.a. die<br />
Besichtigung der Johannes a Lasco<br />
Bibliothek, e<strong>in</strong> Stadtführung <strong>in</strong> Emden<br />
und e<strong>in</strong> Besuch der ev.-<strong>altreformierte</strong>n<br />
Geme<strong>in</strong>de Ihrhove.<br />
Abfahrt: 7.30 Uhr ab Nordhorn<br />
Rückkehr: ca. 19.30 Uhr <strong>in</strong> Nordhorn<br />
Das genaue Programm mit Angaben<br />
zu den Haltestellen und jeweiligen<br />
Abfahrtszeiten wird den Teilnehmern<br />
zugeschickt. Wer Interesse hat, sollte<br />
sich bitte bis zum 8. September 2007<br />
bei Albert Stegeman R<strong>in</strong>ge (Tel.:<br />
05944/612) anmelden.<br />
I.A. des Vorstandes<br />
Albert Stegeman<br />
Großr<strong>in</strong>ger Querstraße 86, 49824 R<strong>in</strong>ge<br />
Der Grenzbote<br />
Ersche<strong>in</strong>t vierzehntägig, <strong>in</strong> den Sommerferien<br />
e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> drei Wochen.<br />
Herausgeber: <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong> <strong>Kirche</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Redaktion: Jan Alberts, Dr. Gerrit Jan Beuker,<br />
Hermann Teunis<br />
Schriftleitung: Pastor J. Alberts,<br />
Westerwaldstraße 19, 48527 Nordhorn,<br />
Telefon: 05921/4782, Fax: 05921/722126,<br />
E-Mail: Alberts.Jan@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Redaktionsschluss: Mittwoch nach der vorhergehenden<br />
Nummer; namentlich gekennzeichnete Artikel<br />
werden von den Autoren selbst verantwortet.<br />
Druck und Verlag: A. Hellendoorn KG,<br />
48455 Bad Bentheim<br />
Bestellmöglichkeiten: Bei <strong>Kirche</strong>nräten für den Bezug<br />
über die <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de; für Postbezug bei:<br />
Ges<strong>in</strong>e Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf,<br />
E-Mail: Ges<strong>in</strong>e.Wortelen@gmx.de<br />
Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über<br />
<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den, EURO 40,– bei Postzustellung<br />
Anzeigen: EURO 0,50 je Millimeterzeile<br />
(bei halbseitiger Breite)<br />
Seite 129
Seite 130<br />
Lass dir an me<strong>in</strong>er Gnade genügen;<br />
denn me<strong>in</strong>e Kraft ist <strong>in</strong> den Schwachen mächtig.<br />
2. Kor<strong>in</strong>ther 12, 9<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied<br />
von unserer guten Mutter und Schwiegermutter,<br />
Oma, Schwester, Schwäger<strong>in</strong>, Tante und<br />
Cous<strong>in</strong>e<br />
<strong>Hanny</strong> <strong>Baarl<strong>in</strong>k</strong><br />
geb. Meyer<br />
* 28. September 1921 † 11. Juli 2007<br />
In stiller Trauer<br />
He<strong>in</strong>rich <strong>Baarl<strong>in</strong>k</strong><br />
Berend-Jan und Johanne <strong>Baarl<strong>in</strong>k</strong><br />
Jenny und Re<strong>in</strong>hard van Faassen<br />
mit Simon, Daniel und Lena<br />
und alle Anverwandten<br />
49814 Laar-Echteler, Emlichheim,<br />
Vechtetalstraße 60, den 11. Juli 2007<br />
So spricht der Herr, der dich geschaffen hat:<br />
Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst;<br />
ich habe dich bei de<strong>in</strong>em Namen gerufen;<br />
du bist me<strong>in</strong>!<br />
Jesaja 43, 1<br />
Es hat Gott dem Herrn gefallen, nach kurzer,<br />
schwerer Krankheit, me<strong>in</strong>en <strong>in</strong>nigst geliebten<br />
Mann, unseren treu sorgenden Vater und<br />
Schwiegervater, unseren lieben Opa und<br />
Uropa, Bruder, Schwager, Onkel und Cous<strong>in</strong><br />
Jan de Blecourt<br />
* 6. November 1926 † 13. Juli 2007<br />
zu sich zu nehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Reich.<br />
In Dankbarkeit und stiller Trauer<br />
Herm<strong>in</strong>e de Blecourt geb. Ekelhoff<br />
Hermann und Gerda de Blecourt<br />
mit Sven, Nico und Luca<br />
Hannes und G<strong>in</strong>eke de Blecourt<br />
mit Melanie<br />
Geert-Jan und Jolanda mit Ashley<br />
Remco<br />
Annemie<br />
Jürgen und Helga de Blecourt<br />
mit Kjell und Siri<br />
und alle Anverwandten<br />
49824 Emlichheim, Laar, Hoogeveen/NL<br />
Erlenstraße 19<br />
Jesus Christus gestern und heute<br />
und derselbe auch <strong>in</strong> Ewigkeit.<br />
Hebräer 13, 8<br />
Gott der Herr nahm unsere Vere<strong>in</strong>sschwester<br />
zu sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Reich.<br />
<strong>Hanny</strong> <strong>Baarl<strong>in</strong>k</strong><br />
Wir gedenken ihrer <strong>in</strong> Dankbarkeit.<br />
Ev.- altref. Frauenvere<strong>in</strong> I Emlichheim<br />
Gott ist me<strong>in</strong>e Rettung;<br />
ihm will ich vertrauen und nicht verzagen.<br />
Jesaja 12, 2<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied<br />
von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter,<br />
Oma, Schwester, Schwäger<strong>in</strong>, Tante und Kus<strong>in</strong>e<br />
Grete Stroers<br />
geb. kl. Vennekate<br />
* 25. Mai 1923 † 26. Juli 2007<br />
In stiller Trauer<br />
Bernhard und Gisela Stroers<br />
Stefan<br />
Anni und Georg Bonke<br />
Andreas und Marion, Hendrik und Nicole<br />
Gerda und Hildebrand Beerl<strong>in</strong>k<br />
Johannes, Anne und Patrick<br />
Jan und Gerda Stroers<br />
Kathr<strong>in</strong> und Peter, Insa<br />
Gerhard und Annegret Stroers<br />
Judith und Jan, Mathias<br />
Günter Stroers<br />
Annegret und Günter Konjer<br />
Mara und Robert, Alisa<br />
Anita und He<strong>in</strong>z Schäffer<br />
Neele, Madita<br />
Anke und Ingo Cebulla<br />
Svenja und Stefan, Lana<br />
48455 Bad Bentheim, Nettetal-Lobberich,<br />
Nordhorn, Hiltrup, Schüttorf, Gildehaus<br />
Traueradresse: Familie Stroers, Glückaufstraße 29,<br />
48455 Bad Bentheim