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10. September 2006 - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...

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ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN<br />

Nr. 18, 116. Jahrgang Sonntag, <strong>10.</strong> <strong>September</strong> <strong>2006</strong> 3698. Folge.<br />

Gott spricht: Me<strong>in</strong> Volk tut e<strong>in</strong>e zwiefache Sünde:<br />

Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie<br />

und machen sich Zisternen, die doch rissig s<strong>in</strong>d<br />

und ke<strong>in</strong> Wasser geben (Jeremia 2, 13)<br />

Wasser<br />

Wasser ist e<strong>in</strong> kostbares Gut. E<strong>in</strong> trockener Sommer<br />

br<strong>in</strong>gt uns das wieder <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. Um wie viel mehr<br />

ist sich e<strong>in</strong> Israelit dessen bewusst. Der Wanderer sieht<br />

sich <strong>in</strong> diesen Breitengraden der sengenden Sonne erbarmungslos<br />

ausgesetzt. So weit das Auge reicht, nirgends<br />

e<strong>in</strong> Schutz, e<strong>in</strong> Schatten. Nur e<strong>in</strong>e Gluthitze, die so drückend<br />

ist, dass sie be<strong>in</strong>ahe vom Himmel zu fallen sche<strong>in</strong>t.<br />

So kommt die Aussage <strong>in</strong> Psalm 121 über Gott zustande:<br />

»Der Herr behütet dich; der Herr ist de<strong>in</strong> Schatten über<br />

de<strong>in</strong>er rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht<br />

steche, noch der Mond des Nachts.« Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

ist auch Jeremia 2,13 zu lesen: Der Herr ist e<strong>in</strong>e<br />

lebendige Quelle.<br />

Strömende Quelle<br />

Das vom Himmel kommende und <strong>in</strong> Quellen und<br />

Bächen zutage tretende Nass ist das nächstliegende Mittel<br />

zum Erfrischen. Für das wasserarme Paläst<strong>in</strong>a waren im<br />

Altertum Quellen und Brunnen von lebenswichtiger<br />

Bedeutung. Darum wurden die Städte <strong>in</strong> der Nähe e<strong>in</strong>er<br />

Quelle angelegt. Nur an e<strong>in</strong>er Quelle konnte die Vegetation<br />

ganzjährig gedeihen.<br />

E<strong>in</strong>e Quelle – oft unter e<strong>in</strong>em Felsen verborgen bricht<br />

der Schoß der Erde auf und lässt sprudelnd fließend das<br />

frische Wasser hervor. Wie aus dem Nichts strömt es<br />

immerzu. E<strong>in</strong> Geschenk des Himmels.<br />

Zisternen<br />

Was ist dagegen e<strong>in</strong>e Zisterne, e<strong>in</strong>e mühsam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Felsen<br />

gehauene oder im Boden mit Mörtel verkleidete<br />

Grube? E<strong>in</strong>e Quelle spottet mit ihrem unaufhaltsamen,<br />

fröhlichen Fluss der alles zersetzenden Sonne. Die Zisterne<br />

unterliegt ihr dagegen. Die Sonne löst ihr Wasser im<br />

buchstäblichen S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Luft aus. Wenn es denn nicht im<br />

Erdreich versickert. Und das Wasser, das e<strong>in</strong>em trotz<br />

allem übrig bleibt, schmeckt schal und abgestanden. Das<br />

zu lange Stehen hat ihm die Frische genommen. Zisternen<br />

s<strong>in</strong>d also ke<strong>in</strong>e echten Alternativen zu Quellen. Und<br />

niemand, der neben e<strong>in</strong>er sicheren Quelle wohnt, wird<br />

sie verlassen und sich irgendwo e<strong>in</strong>e Zisterne bauen. Niemand<br />

wird so lebensmüde se<strong>in</strong>. Und doch: Das Volk Gottes<br />

reagiert gerade so.<br />

Wir<br />

Wir wenden uns vielleicht nicht direkt von Gott ab. Aber<br />

wir konservieren das, was uns gegeben wird. Machen e<strong>in</strong>e<br />

Zisterne aus uns. Wir wollen etwas für uns haben. Wollen<br />

etwas bewahren. Wollen etwas aufhäufen. Es muss uns<br />

was br<strong>in</strong>gen. Glauben bedeutet aber offenbar nicht, sich<br />

bei der Quelle das Wasser holen und es dann für sich nutzen.<br />

Auch bei der Zisterne kommt das Wasser ja aus der<br />

Quelle, aber das reicht nicht. Natürlich will jeder aus der<br />

Bibellese, der Andacht, dem Gottesdienst etwas mitnehmen.<br />

Will etwas davon haben. Es wäre nicht gut, wenn<br />

wir nicht mehr diese Erwartung hätten. Dann könnte<br />

sich uns die Quelle gar nicht erst erschließen. Wir würden<br />

sie gar nicht entdecken.<br />

Die Botschaft leben<br />

Die Frage ist vielmehr: Wie gehen wir mit dem Gehörten<br />

um? Alles Gehörte, und hat es uns noch so sehr angesprochen,<br />

zerr<strong>in</strong>nt uns zwischen unseren F<strong>in</strong>gern, verflüchtigt<br />

sich <strong>in</strong> den grauen Zellen unseres Gedächtnisses,<br />

wenn wir es nur für uns behalten wollen. Wir können<br />

es versuchen, immer wieder. Und werden immer mehr<br />

die Erfahrung machen, dass das Bewahren, das nur für<br />

sich haben wollen nicht die Art und Weise ist, <strong>in</strong> der sich<br />

Gottes Botschaft uns erschließt. E<strong>in</strong>e satte, erfrischende<br />

Freude br<strong>in</strong>gt das nicht mit sich. Es bleibt vielmehr<br />

immer e<strong>in</strong> schaler Beigeschmack, weil man letztendlich<br />

die Botschaft nur hat, aber nicht lebt.<br />

Ströme lebendigen Wassers<br />

Jesus Christus spricht: »Wer an mich glaubt, wie die Schrift<br />

sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers<br />

fließen« (Johannes 7, 38). Frisches Quellwasser sollte man<br />

nicht auffangen und für sich behalten. Das ist nicht se<strong>in</strong>e<br />

Bestimmung. Es wirkt dann nur abgestanden. Ke<strong>in</strong>er hat<br />

etwas davon. Fließendem Wasser wird man nur so gerecht,<br />

dass man es durch sich h<strong>in</strong>durch fließen lässt. Dass man so<br />

selbst zur Quelle wird. Uns wird die Botschaft, die Freude<br />

nicht vollkommen aufgehen, als bis wir sie andern weitergeben.<br />

Du selbst als fließender Strom lebendigen Wassers...<br />

In e<strong>in</strong> anderes Behältnis passt Gottes Botschaft nicht<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>!<br />

Friedhelm Schrader, Emlichheim


Seite 140<br />

I M S T R O M D E R Z E I T<br />

Die Frage nach christlichen<br />

Werten <strong>in</strong> der Politik<br />

Vor e<strong>in</strong> paar Monaten wurde ich von der CDU der Grafschaft Bentheim gebeten,<br />

als Theologe zu den Fragen nach christlichen Werten <strong>in</strong> der Politik Stellung<br />

zu nehmen. Ich habe das gern getan. Ich hätte es jedoch nicht weniger gern<br />

getan, wenn e<strong>in</strong>e andere demokratische Partei mich darum gebeten hätte. Die<br />

Frage nach christlichen Werten <strong>in</strong> der Politik geht jeden Christen an, <strong>in</strong> welcher<br />

Partei auch immer er/sie me<strong>in</strong>t, als Christ mitarbeiten und Verantwortung<br />

übernehmen zu können. Uns allen gilt nach wie vor das Wort des Propheten<br />

Jeremia (29,7): »Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn, denn<br />

wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl.«<br />

Der Stadt Bestes, das me<strong>in</strong>t zugleich das<br />

Beste für den Staat. Vom griechischen<br />

Wort ›polis‹ = Stadt ist ja unser Ausdruck<br />

Politik abgeleitet. Christen s<strong>in</strong>d kraft<br />

ihrer Berufung politisch verantwortlich.<br />

Da gibt es ke<strong>in</strong> Sichzurückziehen auf<br />

e<strong>in</strong>en privaten Bereich der Frömmigkeit,<br />

wie verführerisch das auch se<strong>in</strong> kann.<br />

Jeremia nennt das Suchen nach dem<br />

Besten für die Stadt und das Beten für sie<br />

nache<strong>in</strong>ander und <strong>in</strong> dieser Reihenfolge.<br />

Stellen wir erst e<strong>in</strong>mal die Frage, was<br />

für e<strong>in</strong> politisches Engagement erforderlich<br />

ist. Ich nenne vier Faktoren: Vernunft,<br />

Weisheit, E<strong>in</strong>sicht und E<strong>in</strong>satzbereitschaft.<br />

Ich gehe ihnen von h<strong>in</strong>ten<br />

nach vorn nach.<br />

E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />

E<strong>in</strong>satzbereitschaft ist e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong><br />

menschliche Tugend; sie ist uns anerschaffen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d auf Geme<strong>in</strong>schaft<br />

angelegt, und das Wohl der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

erfordert E<strong>in</strong>satzbereitschaft.<br />

Unnötig zu sagen? Vielleicht, vielleicht<br />

aber auch nicht. Sünde macht, wie wir<br />

wissen, vor nichts Halt; sie tastet auch<br />

E<strong>in</strong>satzbereitschaft an. Die erfordert<br />

nämlich, dass wir Zeit opfern, dass wir<br />

bereit s<strong>in</strong>d, wenn nötig auch e<strong>in</strong>mal auf<br />

eigene Freizeit und Gemütlichkeit zu<br />

verzichten, wenn es se<strong>in</strong> muss auch mit<br />

gegensätzlichen Me<strong>in</strong>ungen zu leben.<br />

Der Mensch als Egoist sucht das tunlichst<br />

zu umgehen. Der Christ sollte<br />

anders denken und handeln.<br />

E<strong>in</strong>sicht<br />

Sie durchschaut komplizierte Zusammenhänge.<br />

Und wenn es die irgendwo<br />

gibt, dann bestimmt im politischen Bereich.<br />

Es gibt Menschen, die mit e<strong>in</strong>em<br />

Stammtischgehabe me<strong>in</strong>en, für alles die<br />

richtige Lösung zur Hand zu haben.<br />

Sachkenntnis sche<strong>in</strong>t überflüssig zu se<strong>in</strong>;<br />

das Urteil steht auch ohne sie fest. Wie<br />

Rattenfänger versuchen sie, mit ihren bil-<br />

ligen Lösungen Menschen h<strong>in</strong>ter sich her<br />

zu ziehen. Das gilt <strong>in</strong> Wirtschaftfragen,<br />

aber auch im Bereich der Außenpolitik, es<br />

gilt bei Beratungen über die Familie nicht<br />

weniger als bei Überlegungen über den<br />

E<strong>in</strong>satz der Bundeswehr zur Friedensicherung.<br />

E<strong>in</strong>satz im politischen Bereich<br />

erfordert deshalb sachorientierte Aufklärung<br />

und Schulung. Das gehört nach<br />

unserem Grundgesetz denn auch zur<br />

Aufgabe der politischen Parteien. Dafür<br />

bekommen sie auch staatliche Zuschüsse.<br />

Darum darf das Schwergewicht ihrer<br />

Aktivitäten auch nicht auf Wahlkämpfe<br />

und Stimmenfang begrenzt werden. Wo<br />

der Christ als Bürger sagt: ich will mitmachen,<br />

da müssen die Parteien helfen,<br />

gut fundierte Kenntnisse auf den verschiedenen<br />

Gebieten zu erwerben.<br />

Weisheit<br />

Was bedeutet es, politisch weise zu se<strong>in</strong>?<br />

Ich nenne e<strong>in</strong>ige konkrete Punkte: e<strong>in</strong><br />

Gespür für andere und ihre Me<strong>in</strong>ung<br />

haben; soziale Probleme frühzeitig erkennen;<br />

geschichtliche H<strong>in</strong>tergründe nicht<br />

übersehen; vorausschauen und bedenken,<br />

dass alles, was heute beschlossen<br />

wird, <strong>in</strong> Zukunft Probleme löst und nicht<br />

etwa Probleme schafft; sich der Frage<br />

stellen, wann, wo und wie bestimmte<br />

D<strong>in</strong>ge gesagt oder auch verschwiegen<br />

werden; mit Gegnern so reden, dass aus<br />

Gegnerschaft ke<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>dschaft wird. Ich<br />

denke, hier könnte noch vieles andere<br />

genannt werden, doch sollen diese Beispiele<br />

genügen. Im Brief des Jakobus<br />

(1,5) lesen wir e<strong>in</strong>en Rat, den auch Politiker<br />

und politisch engagierte Bürger sich<br />

merken sollten: »Wenn es jemand an<br />

Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der<br />

jedermann gern gibt und niemanden<br />

schilt; so wird sie ihm gegeben werden.«<br />

Schließlich: Vernunft<br />

Die menschliche Vernunft ist die Gabe,<br />

die ihn befähigt, die richtigen Entschei-<br />

dungen zu fällen. Wichtig dafür s<strong>in</strong>d<br />

die sachkundige Analyse der politischen<br />

Wirklichkeit und das Suchen, diese<br />

Wirklichkeit zum Guten zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Politik verwaltet nicht die bestehende<br />

Wirklichkeit, sondern sie will die<br />

zukünftige Wirklichkeit gestalten und<br />

dabei auch aus Erfahrungen lernen.<br />

Doch ist das alles nicht genug. Die Vernunft<br />

ist auf Ausgangspunkte angewiesen,<br />

die außer ihr selbst liegen und ihr<br />

vorgegeben s<strong>in</strong>d. Die Vernunft ist nicht<br />

autonom, sie kann nicht selbst Normen<br />

proklamieren. Wo f<strong>in</strong>det sie Normen für<br />

das politische Handeln? Woher hat sie<br />

die Zielsetzungen, denen sie nachstrebt?<br />

E<strong>in</strong> nicht an Gott Glaubender<br />

ist hier angewiesen auf philosophische<br />

Denkmodelle, Normen und Ideale. E<strong>in</strong><br />

Christ verachtet philosophisches Denken<br />

gewiss nicht, denn Philosophie ist<br />

e<strong>in</strong>e Schule logischen Denkens. Aber es<br />

kann ihn nicht befriedigen. Er kann<br />

und wird fragen, <strong>in</strong>wieweit Gottes eigenes<br />

Handeln H<strong>in</strong>weise gibt, die ihm<br />

helfen, das Gute für den Staat zu<br />

suchen. Er wird weiter fragen, ob und<br />

wenn ja auf welche Weise Gottes<br />

Gebote ihm Anleitung und Hilfe bedeuten<br />

können für das F<strong>in</strong>den politischer<br />

Entscheidungen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wird er nicht vergessen,<br />

dass es sich dabei um die Gesellschaft<br />

handelt, die nur zu e<strong>in</strong>em Teil auf Gottes<br />

Wort ansprechbar ist. In e<strong>in</strong>er weltlichen<br />

Gesellschaft gibt es ke<strong>in</strong>en christlichen<br />

Staat. Das Ideal, dem er nachstrebt,<br />

kann also ke<strong>in</strong>e Theokratie se<strong>in</strong>.<br />

Der Staat ist ke<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong>, und e<strong>in</strong>e<br />

Regierung ist ke<strong>in</strong>e Synode, die ihre Entscheidungen<br />

unter Anrufung Gottes,<br />

mit der Bitte um se<strong>in</strong>en Geist und mit<br />

dem Wort Gottes als Regel und Richtschnur<br />

zu f<strong>in</strong>den trachtet.<br />

Wir können also fragen: Was kann<br />

der Gesellschaft als christlicher Beitrag<br />

zugemutet werden, ohne sie geistlich<br />

zu vergewaltigen und zu vere<strong>in</strong>nahmen?<br />

Oder ist es etwa gar ke<strong>in</strong>e Zumutung?<br />

Wir können diese Frage besser<br />

etwas anders stellen: Womit können wir<br />

als Christen der Gesellschaft und dem<br />

Staat dienen? Was können wir tun und<br />

welche Ziele können wir verfolgen, die<br />

allen zugute kommen? Gewiss gibt es<br />

da Grenzen; und zuweilen möchten wir<br />

mehr erreichen als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weltlichen<br />

Gesellschaft möglich ist. Aber lasst uns<br />

zugleich erkennen, dass <strong>in</strong>nerhalb dieser<br />

Grenzen vieles getan und erstrebt<br />

werden kann, von dem Gläubige und<br />

Ungläubige empf<strong>in</strong>den, dass es gut ist<br />

für alle. Darüber mehr <strong>in</strong> der nächsten<br />

Ausgabe.<br />

He<strong>in</strong>rich Baarl<strong>in</strong>k, Nordhorn


Ökumenische Tradition<br />

Schon 1896, zwei Jahrzehnte nach<br />

Erf<strong>in</strong>dung des Fernsprechers, erkannte<br />

der New Yorker Baptistenpfarrer<br />

Harry Warren dessen Qualität<br />

als Brücke zu Verzweifelten.<br />

Da es aber noch kaum Telefone<br />

gab, musste dieser frühe Ansatz<br />

scheitern.<br />

Der erste Notruf für Selbstmordgefährdete<br />

entstand 1953 <strong>in</strong> England.<br />

Wiederum ergriff e<strong>in</strong> Baptistenpfarrer<br />

die Initiative und <strong>in</strong>serierte<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Londoner<br />

Seelsorge<br />

Weit mehr als nur auf Draht<br />

»Aus Worten können Wege werden« lautet das Motto der Telefonseelsorge<br />

<strong>in</strong> Deutschland. Im Oktober dieses Jahres wird das Beratungsund<br />

Seelsorgeangebot der evangelischen und der katholischen <strong>Kirche</strong><br />

50 Jahre alt. Rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr ist die Telefonseelsorge<br />

erreichbar. Die beiden gebührenfreien Rufnummern aus<br />

dem deutschen Fest- sowie Mobilfunknetz s<strong>in</strong>d bundesweit e<strong>in</strong>heitlich:<br />

(0800) 1110111 und (0800) 1110222. Flächendeckend bietet die<br />

Telefonseelsorge Tag und Nacht als e<strong>in</strong>zige E<strong>in</strong>richtung dieser Art <strong>in</strong><br />

Krisen strudelnden Menschen e<strong>in</strong>en Anker an.<br />

Tageszeitung »Before you commit<br />

suicide, r<strong>in</strong>g me up!«. Auch <strong>in</strong><br />

Deutschland wurden Pfarrer aktiv,<br />

die sich nicht mit den hohen Suizidraten<br />

<strong>in</strong> Großstädten abf<strong>in</strong>den<br />

wollten.<br />

Das Berl<strong>in</strong>er Multitalent Klaus<br />

Thomas, Pfarrer, Arzt und Psychotherapeut<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Person, gab am<br />

5. Oktober 1956 se<strong>in</strong>e private<br />

Nummer für die »Ärztliche Lebensmüdenbetreuung«<br />

heraus. Im Jahr<br />

darauf entstanden die evangelische<br />

Anrufstelle <strong>in</strong> Kassel sowie<br />

Die offene Gesprächsführung schafft Vertrauen. Die Anrufer fühlen sich nicht bedrängt und<br />

können über Rat und Hilfe selbst entscheiden.<br />

die katholische <strong>in</strong> Frankfurt am<br />

Ma<strong>in</strong>, und man fand den geme<strong>in</strong>samen<br />

Namen »Telefonseelsorge«.<br />

1959 folgten Hamburg und Köln,<br />

1960 Kiel und Stuttgart. Ab da<br />

spannte sich das Netz der Neugründungen<br />

allmählich über die<br />

ganze Bundesrepublik. Anlässlich<br />

des <strong>Kirche</strong>ntags 1986 <strong>in</strong> Dresden<br />

wurde <strong>in</strong> der DDR e<strong>in</strong>e erste Telefonseelsorge<br />

gegründet, der 1988<br />

e<strong>in</strong>e weitere kirchliche Stelle folgte.<br />

Von der SED zwar misstrauisch<br />

beäugt, konnten sich doch beide<br />

E<strong>in</strong>richtungen etablieren.<br />

»Ich tu das jetzt, ich nehme mir<br />

das Leben«, e<strong>in</strong> gefürchteter Satz,<br />

den beispielsweise die Telefonseelsorge<br />

Stuttgart etwa 250 Mal im<br />

Jahr hört. Daraufh<strong>in</strong> wird der<br />

Die Telefonseelsorge achtet<br />

strikt auf Anonymität<br />

und den Willen E<strong>in</strong>zelner.<br />

Anruf nicht zurückverfolgt, um<br />

e<strong>in</strong>en Menschen, womöglich gegen<br />

se<strong>in</strong>en Willen, zu retten. Wie<br />

jeder Anruf bleibt auch dieser anonym.<br />

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge<br />

achten die Freiheit e<strong>in</strong>es<br />

jeden, über das eigene Weiterleben<br />

zu entscheiden. E<strong>in</strong>e solche Haltung<br />

löst oft Umdenken aus,<br />

bewirkt im Gegenüber die<br />

Erkenntnis, dass es nicht sich<br />

töten möchte, sondern se<strong>in</strong>e tiefe<br />

Verzweiflung. Ab da kann etwas<br />

Neues beg<strong>in</strong>nen.<br />

Anspruchsvolles Ehrenamt<br />

An erster Stelle stünden Familienkonflikte,<br />

stellt Traugott Weber,<br />

Referent des Diakonischen Werkes<br />

der EKD für Telefonseelsorge und<br />

Geschäftsführer der evangelischen<br />

Konferenz, fest. Letzteres ist der<br />

Zusammenschluss auf Bundesebene,<br />

der mit se<strong>in</strong>em katholischen<br />

Pendant im Rahmen der »<strong>Evangelisch</strong>-Katholischen<br />

Mission für<br />

Telefonseelsorge« wichtige Entscheidungen<br />

trifft.<br />

Dank der Deutschen Telekom<br />

s<strong>in</strong>d seit 1997 sämtliche Anrufe<br />

bei der Telefonseelsorge kostenfrei.<br />

Dies hat vor allem datenschutzrechtliche<br />

Gründe. Denn e<strong>in</strong> gebührenfreier<br />

Anruf taucht <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>zelverb<strong>in</strong>dungsnachweis<br />

Seite 141


auf. So bleibt e<strong>in</strong>em gewalttätigen<br />

Familienvater, der <strong>in</strong> der Regel der<br />

Anschluss<strong>in</strong>haber ist, verborgen,<br />

wenn sich das gequälte K<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Not an die Telefonseelsorge<br />

gewandt hat.<br />

Was für Menschen hängen nun<br />

tage<strong>in</strong>, nachtaus <strong>in</strong> den bundesweit<br />

über hundert E<strong>in</strong>richtungen<br />

der Telefonseelsorge an der Strippe,<br />

um für andere da zu se<strong>in</strong>,<br />

ihnen zuzuhören und vielleicht<br />

Impulse für Wege aus der Krise zu<br />

geben?<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> paar hundert<br />

fest angestellte Mitarbeiter,<br />

vor allem aber um ungefähr 7000<br />

Ehrenamtliche.<br />

Es gäbe ke<strong>in</strong>erlei Anlass für Sorgen<br />

um Nachwuchs, berichtet<br />

Rosemarie Kirschmann, Leiter<strong>in</strong><br />

der Telefonseelsorge Stuttgart. Das<br />

h<strong>in</strong>ge vor allem mit der attraktiven<br />

Ausbildung zusammen. Die<br />

nach Kritikfähigkeit und Belastbarkeit<br />

ausgewählten Bewerber werden<br />

e<strong>in</strong> Jahr lang geschult. Dabei<br />

lernen sie neben anderem viel<br />

über ihre Persönlichkeit und das<br />

eigene Wachstum. Sie verpflichten<br />

sich damit auf m<strong>in</strong>destens drei<br />

Jahre Engagement, was 14 Dienststunden<br />

im Monat sowie regelmäßige<br />

Supervisionen und Weiterbildungen<br />

zu psychosozialen Themen<br />

am Wochenende umfasst.<br />

Die Stuttgarter Ausbildungsgruppe<br />

besteht derzeit aus neun Frauen<br />

und drei Männern, der 26-jährige<br />

Jüngste ist Ingenieur, die 66 Jahre<br />

zählende Älteste Rentner<strong>in</strong>. »Beim<br />

Ehrenamt neigen Männer zum<br />

Sportvere<strong>in</strong>, während Frauen nach<br />

persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

schauen«, erklärt Rosemarie<br />

Kirschmann das Verhältnis<br />

von 90 Prozent Frauen bei der<br />

Telefonseelsorge gegenüber zehn<br />

Prozent Männern.<br />

Bei den Bewerber<strong>in</strong>nen handelt<br />

es sich nach Kirschmanns Erfahrung<br />

oft um erfolgreiche Frauen<br />

aus der IT-Branche oder dem<br />

Management, die e<strong>in</strong> Gegengewicht<br />

brauchten, um nicht nur auf<br />

ihrer Leistungsseite angesprochen<br />

zu werden.<br />

Traugott Weber hält die »befähigten<br />

Freiwilligen« für ideale<br />

Berater am Telefon – und mittlerweile<br />

ebenso <strong>in</strong> der Web-Mail-Korrespondenz,<br />

schon weil Hauptamt-<br />

Seite 142<br />

liche mehr Distanz auslösen würden.<br />

Die Geschichte der Telefonseelsorge<br />

(www.diakonie.de) <strong>in</strong><br />

Deutschland kann man auch als<br />

Beispiel gelungener ökumenischer<br />

Zusammenarbeit beschreiben.<br />

Etwa zwei Drittel der E<strong>in</strong>richtungen<br />

werden von beiden großen<br />

<strong>Kirche</strong>n geme<strong>in</strong>schaftlich getragen,<br />

<strong>in</strong> den neuen Bundesländern<br />

gilt das sogar für alle.<br />

Indonesien/Sumba<br />

In Lewa unterhält die Christliche<br />

<strong>Kirche</strong> von Sumba (GKS) e<strong>in</strong>e Evangelistenschule,<br />

<strong>in</strong> der junge Menschen<br />

e<strong>in</strong>e zweijährige Ausbildung<br />

für den Dienst der Evangelisten<br />

(Guru Injil) absolvieren können. Sie<br />

bekommen hier die Grundlagen<br />

zum Predigen und Erteilen von<br />

kirchlichem Unterricht, aber sie<br />

werden auch unterrichtet <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit<br />

und wirtschaftliche Entwicklung.<br />

So können sie durch Verkündigung<br />

und praktische Hilfen den<br />

Menschen <strong>in</strong> den oftmals abgelegenen<br />

Gebieten wertvolle Dienste<br />

leisten. Ihre Arbeit wird <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den dr<strong>in</strong>gend gebraucht. 43<br />

Studenten und Student<strong>in</strong>nen haben<br />

das erste Ausbildungsjahr absolviert,<br />

vor wenigen Wochen s<strong>in</strong>d<br />

19 junge Leute (4 Männer und 15<br />

Frauen) neu h<strong>in</strong>zugekommen. Wir<br />

beten für die Arbeit dieser Schule,<br />

für Lehrer und Studierende, dass<br />

durch ihren Dienst Menschen die<br />

Frohe Botschaft Gottes hören und<br />

praktische Hilfen bekommen.<br />

Usbekistan<br />

In Usbekistan ist das Recht auf Glaubensfreiheit<br />

stark unter Druck gekommen.<br />

Der Staat beh<strong>in</strong>dert alle<br />

Formen der Religionsausübung. Die<br />

meisten Menschen s<strong>in</strong>d Moslems; sie<br />

werden beschuldigt, Radikale zu<br />

se<strong>in</strong>, auch wenn sie friedlich s<strong>in</strong>d.<br />

Die Polizei dr<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> religiöse Versammlungen<br />

e<strong>in</strong>, vor allem bei Protestanten<br />

und Zeugen Jehovas. In<br />

e<strong>in</strong>igen Gebieten wurden Versammlungen<br />

von Protestanten ganz verboten.<br />

Geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> der Bibel zu lesen<br />

kann Menschen <strong>in</strong>s Gefängnis br<strong>in</strong>-<br />

Mag das Wort »Seelsorge« <strong>in</strong> der<br />

evangelischen Theologie pragmatischer<br />

<strong>in</strong>terpretiert se<strong>in</strong> als auf<br />

katholischer Seite, bes<strong>in</strong>nen sich<br />

doch beide Konfessionen hier auf<br />

ihre verb<strong>in</strong>denden Werte mit dem<br />

gleichen Ziel, nämlich Unglücklichen<br />

das Wunder des Lebens wieder<br />

entdecken zu helfen.<br />

Ina Hochreuther<br />

<strong>in</strong>: »Diakonie Report« 4/<strong>2006</strong><br />

D E R F Ü R B I T T E E M P F O H L E N<br />

gen. Unsere Fürbitte wird gebraucht<br />

für die Menschen, die ihren Glauben<br />

nicht mehr frei leben können.<br />

Ghana<br />

In diesem Jahr feiert die Presbyterianische<br />

<strong>Kirche</strong> im Norden Ghanas<br />

ihr 50-jähriges Bestehen. In diesen<br />

Jahren hat sie wichtige Programme<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Landwirtschaft,<br />

mediz<strong>in</strong>ische Versorgung,, Schulwesen,<br />

<strong>Kirche</strong>nbau, Ausbildung von<br />

Laienpredigern und Evangelisation<br />

entwickelt und durchgeführt. Zahlreiche<br />

Mitarbeiter von »Kerk<strong>in</strong>actie«<br />

haben sie dabei unterstützt.<br />

Der Norden Ghanas ist viel ärmer<br />

als der Süden und braucht mehr<br />

Unterstützung. Wir danken Gott<br />

für die wertvolle Arbeit <strong>in</strong> diesem<br />

Teil Afrikas und bitten um Gottes<br />

Segen für die Zukunft.<br />

Indonesien<br />

Auf der Insel Nias und <strong>in</strong> Ajeh s<strong>in</strong>d<br />

die Menschen eifrig mit dem<br />

Wiederaufbau <strong>in</strong> den vom Tsunami<br />

betroffenen Gebieten beschäftigt.<br />

Wirtschaftlich gibt es Fortschritte.<br />

Fischer fahren mit ihren neuen<br />

Booten wieder h<strong>in</strong>aus und haben<br />

wieder e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen. Viele Häuser<br />

konnten fertiggestellt werden.<br />

Auf der überwiegend von Christen<br />

bewohnten Insel Nias wurde mit<br />

dem Bau von neuen <strong>Kirche</strong>n begonnen,<br />

nachdem das Erdbeben vom<br />

28. März 2005 auch viele <strong>Kirche</strong>n<br />

verwüstet hatte. Wir danken für alle<br />

Aufbautätigkeiten, die durchgeführt<br />

werden konnten, und bitten für die<br />

Arbeit, die auf Nias und <strong>in</strong> Ajeh<br />

noch zu leisten ist.<br />

Hermann Teunis, Ihrhove<br />

u.a. nach »Wereld en gebed«, 6/7 <strong>2006</strong>


Gleichnisse Jesu (6 b)<br />

Das überraschende Entgegenkommen Gottes (2)<br />

Jesus erzählt von e<strong>in</strong>em Vater und zwei Söhnen. Der Vater handelt ungewöhnlich<br />

und überraschend. Dieses Handeln des Vaters ist die Klammer,<br />

die beide Teile des Gleichnisses zusammenfasst: So ist Gott – wie e<strong>in</strong> liebender<br />

Vater, der se<strong>in</strong>en verlorenen Söhnen entgegenkommt. Der Grund<br />

der von Jesus verkündeten Botschaft vom Reich Gottes ist die Zuwendung<br />

Gottes zum verlorenen Menschen, Gottes unbed<strong>in</strong>gte, une<strong>in</strong>geschränkte<br />

Liebe. Was Jesus verkündigt, lässt er Zöllner und Sünder spüren, <strong>in</strong>dem er<br />

mit ihnen feiert.<br />

Zwei Gipfel<br />

Das Gleichnis ist e<strong>in</strong> zweigipfliges<br />

Gleichnis, wie e<strong>in</strong>ige andere (vgl. Mt.<br />

20, 1-15; 22, 1-14; Lk. 16, 19-31). In<br />

ihnen liegt die Betonung auf dem<br />

zweiten Gipfel. Der erste Teil des<br />

Gleichnisses ist <strong>in</strong> sich geschlossen,<br />

der zweite nicht. Wie sich der ältere<br />

Sohn am Ende verhält, lässt Jesus<br />

offen. Das Gleichnis von dem Vater,<br />

der se<strong>in</strong>en verlorenen Söhnen entgegenkommt,<br />

endet mit e<strong>in</strong>em offenen<br />

Schluss. Dieser offene Schluss hat<br />

zu tun mit der Ursprungssituation<br />

des Gleichnisses, die Lukas im Kontext<br />

nennt (Lk. 15, 1f.): Jesus rechtfertigt<br />

se<strong>in</strong>e Botschaft gegenüber Kritikern.<br />

Sie geben mit ihrem Leben die<br />

Antwort auf die Frage, wie sich der<br />

ältere Sohn verhält.<br />

Der ältere verlorene Sohn<br />

(Lukas 15, 25-32)<br />

Der Ältere ist se<strong>in</strong>er Arbeit nachgegangen,<br />

wie immer. Als er nach<br />

Hause zurückkehrt, hört er die Freudengesänge<br />

und den Klang der Tänze<br />

und Reigen. Er fragt e<strong>in</strong>en Bediensteten,<br />

was denn los sei. Der sagt es ihm:<br />

»De<strong>in</strong> Bruder ist zurückgekommen,<br />

und de<strong>in</strong> Vater hat das Mastkalb<br />

schlachten lassen, weil er ihn gesund<br />

wieder hat.« Der ältere Sohn reagiert<br />

mit Bitterkeit und Zorn. Da will er<br />

nicht dabei se<strong>in</strong>!<br />

Wieder handelt der Vater ungewöhnlich<br />

und überraschend. Er macht<br />

den ersten Schritt, kommt auch dem<br />

älteren Sohn entgegen und redet ihm<br />

gut zu. Der Sohn reagiert mit e<strong>in</strong>er<br />

Reihe von Vorwürfen: all die Jahre<br />

treu im Dienst gewesen, Gehorsam<br />

gezeigt, nie e<strong>in</strong> Gebot des Vaters übertreten!<br />

Haben die Gesprächspartner<br />

Jesu, als er von dem jüngeren Sohn<br />

erzählte, der sich e<strong>in</strong>em Fremden verd<strong>in</strong>gte,<br />

an Zolle<strong>in</strong>nehmer gedacht, die<br />

mit dem heidnischen römischen Kaiser<br />

kollaborierten, müssen die Gedanken<br />

jetzt nicht weit h<strong>in</strong>aus gehen. Die<br />

Gesprächspartner Jesu versuchten,<br />

treu im Dienst Gottes zu stehen,<br />

Gehorsam zu zeigen und Gottes Gebote<br />

nicht zu übertreten.<br />

Berechtigte Vorwürfe<br />

Der ältere Sohn beklagt sich nicht<br />

über se<strong>in</strong> Leben, sondern über das<br />

Verhalten se<strong>in</strong>es Vaters. Der Sohn<br />

hält es für se<strong>in</strong>e selbstverständliche<br />

Pflicht, auf dem väterlichen Hof zu<br />

arbeiten. Der Vater aber hat ihm<br />

nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Ziegenbock für<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Party mit Freunden gegeben.<br />

Und jetzt ist das Beste nicht gut<br />

genug, nun der Sohn nach Hause<br />

gekommen ist, der se<strong>in</strong> Geld mit<br />

Huren verjubelt hat! E<strong>in</strong>en Augenblick<br />

fragt man sich: Woher weiß der<br />

»Nun aber, da dieser de<strong>in</strong> Sohn gekommen ist …«<br />

Aus: »Image«, Bergmoser + Höller Verlag<br />

ältere Sohn, wie der jüngere se<strong>in</strong> Erbteil<br />

verjubelt hat? Oder entspr<strong>in</strong>gt es<br />

der Phantasie oder unterdrückten<br />

eigenen Wünschen? Wie es auch sei,<br />

die Vorwürfe des ältere Sohnes gegen<br />

das Verhalten des Vaters s<strong>in</strong>d verständlich<br />

und berechtigt. Die Vorwürfe<br />

entsprechen unserem Gerechtigkeitss<strong>in</strong>n.<br />

Auch deshalb machen<br />

wir es uns zu leicht, wenn wir das<br />

Gleichnis von den zwei Söhnen nach<br />

dem e<strong>in</strong>fachen Schema auslegen, der<br />

ältere Sohn stünde für das Volk Israel<br />

und der jüngere für uns und die<br />

christliche <strong>Kirche</strong>.<br />

Gott nahe und ihn lieben<br />

Treu im Dienst, gehorsam im Befolgen<br />

der Gebote Gottes – soll das<br />

nichts wert se<strong>in</strong>? Natürlich ist es viel<br />

wert – für Gott, für andere und uns<br />

selbst. Allerd<strong>in</strong>gs stellt sich auch dem<br />

Treusten im Lande die Frage: Wer b<strong>in</strong><br />

ich? E<strong>in</strong> Mensch, der <strong>in</strong> Gottes Nähe<br />

existiert? Das gilt für alle Menschen,<br />

ob sie es wissen oder nicht. Ke<strong>in</strong>em<br />

von uns ist Gott fern. B<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong><br />

Mensch, der Gott von ganzem Herzen,<br />

ganzer Seele und mit ganzer<br />

Kraft liebt? Das wird offenbar angesichts<br />

der unbed<strong>in</strong>gten, grenzenlosen<br />

Liebe Gottes. Die Treuen im Lande<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Gefahr, an dieser Liebe<br />

ke<strong>in</strong> Gefallen zu f<strong>in</strong>den.<br />

Nur Tagelöhner, nicht Sohn?<br />

»Dieser, de<strong>in</strong> Sohn …« sagt der ältere<br />

verlorene Sohn zu se<strong>in</strong>em Vater. Das<br />

Wort »Bruder« kommt ihm nicht<br />

über die Lippen. Er will und kann das<br />

Wort nicht mehr sagen, weil er fertig<br />

ist mit dem, der se<strong>in</strong> Erbe mit Huren<br />

verprasst hat. »Bruder« sagt er nicht,<br />

»Vater« allerd<strong>in</strong>gs auch nicht mehr.<br />

Indem der ältere Sohn das Wort »Bruder«<br />

nicht mehr sagt, stellt er se<strong>in</strong><br />

eigenes Sohnse<strong>in</strong> <strong>in</strong> Frage. Er ist nicht<br />

weniger verloren als der jüngere<br />

Sohn, der wiedergefundene Bruder.<br />

Der Vater<br />

Der Vater nimmt die Distanzierung<br />

nicht h<strong>in</strong>. »Me<strong>in</strong> Sohn, du bist<br />

immer bei mir, und dir gehört alles,<br />

was ich habe. Wir können doch nur<br />

feiern, uns nur freuen! De<strong>in</strong> Bruder<br />

war tot, jetzt ist er wieder am Leben.<br />

Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden!«<br />

Beide Teile des Gleichnisses<br />

enden mit diesen Worten des Vaters<br />

(V. 24, 32). Darum ist die treffende<br />

Bezeichnung dieses Gleichnisses:<br />

»Das Gleichnis von der Liebe des<br />

Vaters«.<br />

Es geht dar<strong>in</strong> nicht um die Abbildung<br />

unserer Lebenswege und der<br />

Lebenswege anderer. Wenn es darauf<br />

ankäme, könnten wir e<strong>in</strong> Bild nach<br />

dem anderen betrachten: den Auszug<br />

des jüngeren Sohnes, se<strong>in</strong> Scheitern,<br />

se<strong>in</strong>e reuige Umkehr usw. Wir kämen<br />

uns wie Zuschauer vor, s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong><br />

Wirklichkeit Beteiligte am Geschehen<br />

– und das nicht nur <strong>in</strong> der Weise, dass<br />

wir etwas von den beiden Söhnen <strong>in</strong><br />

uns selbst erkennen. Das Wichtigste<br />

an diesem Gleichnis ist das, was wir<br />

gerade nicht <strong>in</strong> uns selbst erkennen,<br />

sondern was Gott uns widerfahren<br />

lässt: se<strong>in</strong> Entgegenkommen, das im<br />

Gleichnis mit dem ungewöhnlichen,<br />

Seite 143


überraschenden Verhalten des Vaters<br />

geschildert wird.<br />

Seite 144<br />

Tot und wieder<br />

lebendig geworden<br />

Das Gleichnis wird für alle, die es<br />

hören, zum Ereignis. Zolle<strong>in</strong>treiber,<br />

Kompagnons des heidnischen römischen<br />

Kaisers, glichen dem verlorenen<br />

Sohn, der sich e<strong>in</strong>em Fremden<br />

verd<strong>in</strong>gte. Kritiker Jesu, die darüber<br />

murrten, dass er mit Zöllnern und<br />

Sündern feierte, wurden zum Mitfeiern<br />

e<strong>in</strong>geladen wie der ältere Sohn.<br />

Erreicht Jesus se<strong>in</strong> Ziel – mit dem, was<br />

er tut, und dem, was er im Gleichnis<br />

erzählt?<br />

Se<strong>in</strong> Ziel ist, dass wir Gottes Erbarmen<br />

erkennen. Das Gleichnis wird<br />

auch <strong>in</strong> der Weise zum Ereignis, dass<br />

Jesus selbst <strong>in</strong> die Fremde gegangen<br />

ist, <strong>in</strong> die Sünde. Karfreitag h<strong>in</strong>g Jesus<br />

am Kreuz, wie im Nichts, von Gott<br />

geschieden, von Menschen gemieden.<br />

Se<strong>in</strong> Vater hat ihn nicht im Stich<br />

gelassen, sondern von den Toten auferweckt.<br />

Damit ist wahr gemacht, was<br />

der Vater im Gleichnis sagt: »Alles<br />

was me<strong>in</strong> ist, das ist de<strong>in</strong>!«<br />

Aus den Geme<strong>in</strong>den<br />

Spurensuche<br />

Genau über dem Portal der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Emden<br />

ließ man 1950, als die <strong>Kirche</strong> neu errichtet wurde, e<strong>in</strong>en Gedenkste<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

mit dem Wort aus Jesaja 45, 24: »Im Herrn habe ich Gerechtigkeit u. Stärke«.<br />

Ursprünglich waren die Buchstaben rot e<strong>in</strong>gefärbt, e<strong>in</strong> Sponsor sorgte<br />

vor e<strong>in</strong>iger Zeit dafür, dass sie vergoldet wurden.<br />

Wann unsere Geme<strong>in</strong>de sich den<br />

Spruch erwählt hat, weiß ich nicht. In<br />

e<strong>in</strong>em Siegelabdruck von 1914 f<strong>in</strong>det<br />

sich schon e<strong>in</strong>e Kurzfassung dieses<br />

Bibelzitats. Die Umschrift lautet: »Die<br />

Altreformierte Geme<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Emden«,<br />

die Inschrift: »Im Herrn unsere Stärke«.<br />

Das Wort stammt aus Jesaja 45:<br />

»Ich (Gott) habe bei mir selbst<br />

geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen<br />

von me<strong>in</strong>em Munde, e<strong>in</strong><br />

Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen<br />

sich alle Knie beugen und alle Zungen<br />

schwören und sagen: Im HERRN<br />

habe ich Gerechtigkeit und Stärke«<br />

(Jes. 45, 23f).<br />

Siegelabdruck von 1914, Taufsche<strong>in</strong> 1914, Ausschnitt)<br />

Stiefselkark<br />

»Wi gahn ná d’ Stiefselkark«, so sagten<br />

alte Emder, wenn sie zur <strong>altreformierte</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong> wollten. »Stiefsel« ist<br />

die plattdeutsche Bezeichnung für<br />

(Wäsche)stärke. Dass die Bezeichnung<br />

»Stiefselkark« auch für e<strong>in</strong>e gewissen<br />

Unbeweglichkeit stand, halte ich<br />

durchaus für möglich. Jedenfalls sorgte<br />

der Spruch: »Im Herrn unsere Stärke«<br />

für e<strong>in</strong>en liebevollen Spitznamen für<br />

die Geme<strong>in</strong>de. »Die Stärke der Geme<strong>in</strong>de<br />

ist, dass sie dem Evangelium treu<br />

bleibt und nicht dem Zeitgeist h<strong>in</strong>terher<br />

hechelt«, sagte mir e<strong>in</strong>e ältere Mitbürger<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> neues Siegel wurde 1946 nach<br />

dem Entwurf des <strong>Kirche</strong>nratsmitglieds<br />

Theodor Maas angefertigt. (Das alte ist<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich im Krieg zerstört worden<br />

oder verschollen.) Auch hier f<strong>in</strong>det<br />

sich (jetzt als zweite Umschrift) der Satz<br />

aus dem Buch des Propheten Jesaja. In<br />

der Mitte des Siegels ist jetzt e<strong>in</strong> Buch<br />

mit darauf e<strong>in</strong>em Kelch abgebildet. Sie<br />

stehen als Symbole für das Wort Gottes<br />

und die beiden Sakramente Taufe und<br />

Abendmahl. Theodor Maas erklärte mir<br />

vor Jahren, der Heidelberger Katechismus<br />

habe hier Pate gestanden. »Der<br />

Alles was se<strong>in</strong> ist, soll auch unser<br />

se<strong>in</strong>: die Wende vom Tod zum Leben,<br />

die Erfahrung der unbed<strong>in</strong>gten und<br />

une<strong>in</strong>geschränkten Liebe Gottes.<br />

Weltweit wird das Fest der Liebe Gottes<br />

gefeiert. Gott, der Vater Jesu<br />

Christi, der auch unser Gott und<br />

unser Vater ist, will nicht, dass wir<br />

abseits stehen, sondern dass wir dabei<br />

s<strong>in</strong>d und das Fest des Lebens feiern –<br />

mit ihm, dem Gott des Lebens, <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>schaft der Schwestern und<br />

Brüder.<br />

Jan Alberts, Nordhorn<br />

Heilige Geist wirkt den Glauben <strong>in</strong><br />

unseren Herzen durch die Predigt des<br />

heiligen Evangeliums und bestätigt ihn<br />

durch den Gebrauch der heiligen Sakramente«<br />

(Antwort 65). »Weil das so ist,<br />

können wir bekennen: Im Herrn habe<br />

Abdruck des fünfzig Jahre alten Siegels, <strong>2006</strong><br />

ich Gerechtigkeit und Stärke«, so Maas.<br />

Die äußere Umschrift des Siegels lautet<br />

nun: »Altreformierte <strong>Kirche</strong>n Geme<strong>in</strong>de<br />

Emden«<br />

Die <strong>altreformierte</strong> <strong>Kirche</strong>, das Pastorat<br />

und die Theologische Schule <strong>in</strong> Emden<br />

wurden <strong>in</strong> der Nacht vom 31. März auf<br />

den 1. April 1941 stark beschädigt und<br />

am 6. <strong>September</strong> 1944 völlig zerstört.<br />

Der Zeitzeuge Lolke Wielstra schrieb<br />

später: »Von allem entblößt, hatten wir<br />

ke<strong>in</strong>e Stätte mehr, wo wir uns versammeln<br />

konnten. Hab und Gut waren ver-<br />

Der Gedenkste<strong>in</strong> über dem E<strong>in</strong>gang


loren, die meisten Familien waren evakuiert. Der kle<strong>in</strong>e Rest<br />

wusste nicht mehr, wo er sich versammeln sollte. Es blieb<br />

die Kapelle vom Bolardus Friedhof. Später kam man <strong>in</strong> der<br />

Wohnung von Familie H<strong>in</strong>derks zusammen. Der kle<strong>in</strong>e Rest<br />

plante von hier aus für die Zukunft – <strong>in</strong> der Gewissheit: Im<br />

Herrn unsere Gerechtigkeit u. Stärke«. Schon 1946 wurde<br />

das neue <strong>Kirche</strong>nsiegel gefertigt.<br />

Für die Geme<strong>in</strong>de war es e<strong>in</strong> Wunder, dass sie am Bußund<br />

Bettag 1950 <strong>in</strong> der neu errichten <strong>Kirche</strong> wieder Gottesdienst<br />

feiern konnte. Auch deshalb wurde über dem E<strong>in</strong>gang<br />

der heutigen <strong>Kirche</strong> jener Gedenkste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt, der <strong>in</strong> goldenen<br />

Lettern die Inschrift trägt: »Im Herrn habe ich<br />

Gerechtigkeit u. Stärke.«<br />

H<strong>in</strong>drik Heersp<strong>in</strong>k, Emden<br />

Dieser Artikel erschien <strong>in</strong> der Rubrik »Spurensuche.<br />

Mit den Augen von Theologen durch Stadt und Land« <strong>in</strong> der<br />

Wochenendbeilage der »Emder Zeitung« vom 6. Mai <strong>2006</strong><br />

Kle<strong>in</strong>e Chronik<br />

Wuppertal. Der Infoservice der Vere<strong>in</strong>ten <strong>Evangelisch</strong>en<br />

Mission (VEM), Ausgabe Juni <strong>2006</strong>, berichtet über die<br />

Eröffnung des Theologischen Zentrums Wuppertal: »Am<br />

3. Mai <strong>2006</strong> ist das Theologische Zentrum Wuppertal<br />

eröffnet worden, das die <strong>Evangelisch</strong>e <strong>Kirche</strong> im Rhe<strong>in</strong>land<br />

auf dem Gelände der Kirchlichen Hochschule<br />

gebaut hat. Im Zentrum kooperieren folgende E<strong>in</strong>richtungen:<br />

die 1935 gegründete Kirchliche Hochschule, das<br />

Sem<strong>in</strong>ar für pastorale Aus- und Fortbildung, das Pastoralkolleg,<br />

die Ökumenische Werkstatt der VEM, die Arbeitsstelle<br />

für Gottesdienst und K<strong>in</strong>dergottesdienst, das Landespfarramt<br />

für Polizeiseelsorge und die Hochschul- und<br />

Landesbibliothek.<br />

Das Theologische Zentrum versteht sich als Aus- und<br />

Fortbildungsstätte für sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche<br />

der <strong>Evangelisch</strong>en <strong>Kirche</strong> im Rhe<strong>in</strong>land. Theologie<br />

und kirchliche Praxis sollen sich gegenseitig herausfordern,<br />

betonte Präses Schneider bei se<strong>in</strong>er Eröffnungsrede<br />

im Audimax. ›Gegenseitige Bereicherung – gegenseitige<br />

Angebote‹ sei das Motto des Zentrums, <strong>in</strong> welchem<br />

zusammengekommen sei, ›was zusammen gehört, um<br />

dem geme<strong>in</strong>samen Auftrag zu dienen‹«.<br />

Neermoor. Der K<strong>in</strong>dergottesdienst der Geme<strong>in</strong>de besteht<br />

seit 20 Jahren. Im Gottesdienst am 8. Oktober soll dies<br />

auf angemessene Weise gewürdigt werden.<br />

Gerrit Jan Beuker, Hoogstede<br />

E<strong>in</strong>ladung<br />

Synodalverband Grafschaft Bentheim<br />

Die nächste Verbandssynode, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Tagung<br />

der Verbandssynoden Grafschaft Bentheim der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten<br />

<strong>Kirche</strong> und der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong>, f<strong>in</strong>det statt am Samstag, dem 11. November<br />

<strong>2006</strong>, um 8.30 Uhr im Geme<strong>in</strong>dehaus der evangelisch-<strong>altreformierte</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Emlichheim.<br />

Anträge und E<strong>in</strong>gaben können an die Synodalverbandssekretär<strong>in</strong>,<br />

Brigitte Moß, Buchenstraße 1, 49828 Georgsdorf,<br />

gerichtet werden.<br />

Der <strong>Kirche</strong>nrat der e<strong>in</strong>berufenden Geme<strong>in</strong>de Laar<br />

Pastor Gerold Klompmaker, Vorsitzender<br />

Älteste Alide Sweers, Schriftführer<strong>in</strong><br />

25 Jahre Posaunenchor der<br />

ev.-<strong>altreformierte</strong>n Geme<strong>in</strong>de Uelsen<br />

Der Posaunenchor der Geme<strong>in</strong>de Uelsen darf <strong>in</strong><br />

diesem Jahr auf se<strong>in</strong> 25-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Aus diesem Anlass möchte er im Rahmen des<br />

Geme<strong>in</strong>defestes am Sonnabend, dem 16. <strong>September</strong><br />

<strong>2006</strong>, e<strong>in</strong> Konzert geben.<br />

Das Geme<strong>in</strong>defest beg<strong>in</strong>nt um 14.00 Uhr; das Konzert<br />

fängt um 15.30 Uhr an, es wird unterbrochen von<br />

kurzen Ansprachen und Ehrungen.<br />

Neben unserem Posaunenchor wirken mit: der Bläserchor<br />

Neugnadenfeld und der Posaunenchor Wilsum.<br />

Auftreten werden darüber h<strong>in</strong>aus die Tiede`s Dixie-<br />

Friends aus Neugnadenfeld.<br />

Dazu laden wir herzlich e<strong>in</strong>.<br />

Jan Borggreve, Uelsen<br />

Gott loben, das ist e<strong>in</strong> köstlich D<strong>in</strong>g<br />

Jubiläumskonzert<br />

des evangelisch-<strong>altreformierte</strong>n Posaunenchores<br />

Emlichheim am Sonntag, 24. <strong>September</strong>, 20 Uhr<br />

In diesem Jahr ist es vierzig Jahre her, dass der<br />

Posaunenchor der ev.-<strong>altreformierte</strong>n Geme<strong>in</strong>de<br />

Emlichheim <strong>in</strong>s Leben gerufen wurde. Aus diesem<br />

Anlass ist e<strong>in</strong> Jubiläumskonzert <strong>in</strong> der ev.<strong>altreformierte</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Emlichheim geplant, zu dem<br />

der Posaunenchor alle Interessierten herzlich e<strong>in</strong>lädt.<br />

Der E<strong>in</strong>tritt ist frei, am Ausgang wird e<strong>in</strong>e Kollekte für die<br />

Arbeit des Chores gehalten<br />

Gott der Herr hat unsere liebe Mitschwester<br />

Hilda Deters<br />

Gerold Helweg, Emlichheim<br />

im Alter von 78 Jahren heimgerufen.<br />

Wir gedenken ihrer <strong>in</strong> Liebe und Dankbarkeit.<br />

Ev.-<strong>altreformierte</strong>r Frauenkreis I Nordhorn<br />

Der Grenzbote Ersche<strong>in</strong>t vierzehntägig, <strong>in</strong> den Sommerferien e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> drei Wochen.<br />

Herausgeber: <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

Redaktion: Jan Alberts, Dr. Gerrit Jan Beuker, Hermann Teunis<br />

Schriftleitung: Pastor J. Alberts, Westerwaldstraße 19, 48527 Nordhorn,<br />

Telefon: 05921/4782, Fax: 05921/722126, E-Mail: Alberts.Jan@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Redaktionsschluss: Mittwoch nach der vorhergehenden Nummer;<br />

namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.<br />

Druck und Verlag: A. Hellendoorn KG, 48455 Bad Bentheim<br />

Bestellmöglichkeiten: Bei <strong>Kirche</strong>nräten für den Bezug über die <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de; für Postbezug<br />

bei: Ges<strong>in</strong>e Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: Ges<strong>in</strong>e.Wortelen@gmx.de<br />

Bezugsgebühren: EURO 25, – bei Bezug über <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den, EURO 40, – bei Postzustellung<br />

Anzeigen: EURO 0, 50 je Millimeterzeile (bei halbseitiger Breite)<br />

Seite 145


Seite 146<br />

Der Herr ist me<strong>in</strong> Hirte,<br />

mir wird nichts mangeln.<br />

Psalm 23, Vers 1<br />

In Liebe, Dankbarkeit und stiller Trauer nehmen<br />

wir Abschied von<br />

Georg Voogd<br />

* 2. August 1924 † 9. August <strong>2006</strong><br />

Im Namen aller Angehörigen<br />

Familie Voogd<br />

49846 Hoogstede-Kalle, den 9. August <strong>2006</strong><br />

Erlenweg 5<br />

Vater, <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Hände befehle ich me<strong>in</strong>en Geist,<br />

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.<br />

Psalm 31, 6<br />

Gott der Herr hat heute nach langer schwerer,<br />

mit großer Geduld ertragener Krankheit unseren<br />

lieben Vater, Schwiegervater, unseren lieben<br />

Opa, Bruder, Schwager, Onkel, me<strong>in</strong>en Neffen<br />

und unseren Cous<strong>in</strong><br />

Lambertus Lambers<br />

im Alter von 73 Jahren zu sich genommen.<br />

In Liebe und stiller Trauer<br />

Selma und Hans-Jürgen Huiz<strong>in</strong>g<br />

André, Kirsten, Jana<br />

Jan und Hilke Lambers geb. Moss<br />

Bastian, Kev<strong>in</strong>, Janek<br />

Herbert und Friedel Lambers geb. Bouwer<br />

Karen, Femke, Mart<strong>in</strong><br />

Gisela Lambers-Heekenjann<br />

und Christoph Heekenjann<br />

Theresa, Eric<br />

Siegfried und Heidrun Lambers geb. Wiel<strong>in</strong>g<br />

Kim, Julian, Ole<br />

Jörg und Anke Lambers geb. Snieders<br />

Marv<strong>in</strong>, Joelle<br />

und alle Angehörigen<br />

49828 Neuenhaus-Grasdorf, Nordhorn, Bevergern,<br />

Emlichheim, R<strong>in</strong>ge, den 26. August <strong>2006</strong><br />

Swennastraße 26<br />

Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen,<br />

und euer Herz soll sich freuen,<br />

und eure Freude soll niemand von euch nehmen.<br />

Johannes 16, 22<br />

Hilda Deters<br />

geb. Kl<strong>in</strong>ge<br />

* 28. April 1928 † 22. August <strong>2006</strong><br />

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied<br />

von me<strong>in</strong>er <strong>in</strong>nigstgeliebten Frau, unserer herzensguten<br />

Mutter, Schwiegermutter, Oma,<br />

Schwäger<strong>in</strong> und Tante.<br />

Johann<br />

Hermann und Heike<br />

Hendrik und Hannah<br />

Henn<strong>in</strong>g und L<strong>in</strong>de<br />

Jan und Anna<br />

Arndt und Alegra<br />

Noell<br />

und alle Angehörigen<br />

48527 Nordhorn, Spessartstraße 10<br />

Ich weiß. dass me<strong>in</strong> Erlöser lebt.<br />

Hiob 19, 25 a<br />

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied<br />

von me<strong>in</strong>em lieben Mann, unserem lieben<br />

Papa, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager,<br />

Onkel und Vetter<br />

Hermann Warsen<br />

*<strong>10.</strong> Mai 1934 † 5. August <strong>2006</strong><br />

Wir wissen ihn <strong>in</strong> Gottes Hand geborgen.<br />

In stiller Trauer<br />

Johanna Warsen geb. Neerken<br />

Wilhelm<strong>in</strong>e und Friedhelm<br />

mit Hendrik und Jan Arne<br />

Hanna und Jan<br />

mit Jannek und Berthold<br />

Gerrit-Jan Warsen<br />

Johann Warsen<br />

49824 Emlichheim, Vorwald, den 5. August <strong>2006</strong><br />

Nachtigallenweg 1

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