ForestFinest 2/2012
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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Buschtrommel<br />
Dieser Frosch (Diasporus citrinobapheus) färbt ab. Er<br />
wurde in der westlichen Bergwelt Panamas entdeckt.<br />
Foto: Senckenberg<br />
Das sind fossile Spuren der baumförmig wachsenden,<br />
ausgestorbenen Bärlapppflanzen, der Sigillariaceae,<br />
die auch im neu entdeckten Pompeji-Wald gefunden<br />
wurden. Foto: porshunta, wikipedia<br />
Pompeji in China: Forscher entdecken Überreste<br />
eines 300 Millionen Jahre alten Tropenwaldes<br />
in einer Ascheschicht. Diese<br />
hatte den tropischen Wald unter sich begraben<br />
und konserviert. „Wir entdecken<br />
einen Ast mitsamt Blättern dran, (…). Und<br />
dann finden wir den zugehörigen Stamm.<br />
Das ist einfach aufregend“, schwärmt Hermann<br />
Pfefferkorn von der University of<br />
Pennsylvania von den Funden. Unter der<br />
Vulkanasche verrotteten die Pflanzen nicht,<br />
sondern blieben fast vollständig erhalten.<br />
Den Wissenschaftlern ermöglicht der 1000<br />
Quadratmeter große versteinerte Wald Einblicke<br />
in die damalige Vegetation. Demnach<br />
bildeten Baumfarne das Blätterdach, das<br />
von einzelnen, bis zu 25 Meter hohen Siegelbäumen<br />
(Sigillaria) und Nadelbäumen<br />
(Cordaites) überragt wurde.<br />
Mehr über den Fund können Sie hier lesen:<br />
www.forestfinance.de/go/fossile<br />
Meldungen zu Wald und Welt –<br />
Von verlorenen und wiedergefundenen Fröschen<br />
Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitutes haben mehrere Frosch- und<br />
Sala manderarten im Hochland Panamas wiederentdeckt, die seit dem Amphibien-Massensterben<br />
Ende der 1990er Jahre als verschollen galten. Das Forscherteam fand außerdem<br />
eine neue Froschart. Die ist nur etwa zwei Zentimeter groß, leuchtend gelb, färbt bei<br />
Berührung ab und heißt deswegen Gelbfärber-Regenfrosch, Diasporus citrinobapheus.<br />
Die Paarungsrufe der männlichen Regenfrösche erregten die Aufmerksamkeit der Forscher.<br />
„Es war aber gar nicht so einfach, die winzigen Tiere im dichten Regenwald ausfindig zu<br />
machen, geschweige denn zu fangen“, erzählt Biologe Andreas Hertz. Als die Forscher den<br />
kleinen Frosch dann in den Händen hielten, stellten sie fest: „Beim Anfassen des Tieres färbten<br />
sich unsere Finger gelb“, so Hertz. „Wir können aber leider noch nicht sagen, welchen<br />
Sinn das Abfärben hat.“ Zur Abwehr von Fressfeinden ist die Eigenschaft jedenfalls ungeeignet;<br />
die Biologen konnten keinerlei giftige Komponenten finden. Neben dem nicht<br />
farbechten Frosch konnten die Wissenschaftler 18 von insgesamt 33 gefährdeten und stark<br />
gefährdeten Amphibienarten nachweisen, die in dem untersuchten Gebiet als heimisch<br />
gelten. Mehr zu den seltenen Fröschen: www.forestfinance.de/go/redlist-panama<br />
Junge Pflanzen, die in Anwesenheit von einem Bodenschimmelpilz wachsen. Die Pflanzen rechts im Bild sind<br />
alle wegen des Pilzbefalls gestorben, während die Pflanzen links dank Zugabe nützlicher, pilzhemmender Bakterien<br />
vor der Krankheit geschützt werden konnten. Foto: Universität Göttingen<br />
Pflanzen leben eng mit Bodenbakterien<br />
zusammen: Sie fördern eine spezifische<br />
mikrobielle Gemeinschaft, die die Wurzeln<br />
besiedelt und das Wachstum der Pflanzen<br />
verbessert. Bestimmte Bakterien wie die<br />
Pseudomonaden bilden Wirkstoffe, die die<br />
Wirtspflanze gesund halten und vor Krankheits<br />
erregern schützen. Wissenschaftler<br />
der Universität Göttingen konnten zeigen,<br />
dass die Vielfalt der mikrobiellen Gemeinschaften<br />
entscheidend für ihre schützende<br />
Wirkung auf Pflanzen ist. Sie bewiesen,<br />
dass nützliche Bodenbakterien den Pflanzenkrankheitserreger<br />
Rhizoctonia solani,<br />
der die Rübenfäule verursacht, hemmen<br />
und dass Pflanzen mit Hilfe von pilzhemmenden<br />
Bakterien vor der Krankheit geschützt<br />
werden können. Diese Erkenntnisse<br />
stellen einen wichtigen Schritt für die Erforschung<br />
der Lebensbedingungen von<br />
nützlichen Bodenmikroorganismen dar<br />
und zeigen, wodurch das Überleben dieser<br />
Bodenbakterien bestimmt wird. Die Arbeit<br />
kann damit zur Verbesserung des natürlichen<br />
Pflanzenschutzes sowie zur Verringerung<br />
des Einsatzes von Pestiziden im Ackerbau<br />
beitragen. Der Link zur Studie: www.forestfinance.de/go/biodiversitaet-pflanzenschutz<br />
6 FF www.forestfinance.de