Gesamtprogramm (PDF) - Schauspiel Leipzig
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18<br />
STalker<br />
Verk Produksjoner<br />
Regie: Fredrik Hannestad<br />
Ein neues Projekt des fulminanten norwegischen Theater-Kollektivs Verk<br />
P ro du k sjoner. Nach den äußerst erfolgreichen Einladungen von „Build me a<br />
mountain“ und „Das ewige Lächeln“ in die Skala setzen wir die Zusammenarbeit<br />
mit Verk Produksjoner fort. Während der LEIPZIGER FESTSPIELE werden die<br />
norwegischen Theater-Performer mit ihrer neuesten Produktion STALKER zu Gast<br />
sein. STALKER ist die Geschichte über einen Film und eine Geschichte über eine<br />
Reise in einen Raum, die Zone. In ihrer Performance wird Verk Teile und Elemente<br />
des gleichnamigen Kultfilms von Andrej Tarkowski und Auszüge aus der Romanvorlage<br />
„Picknick am Wegesrand“ auf die Bühne bringen und nachspüren, was die<br />
Zone eigentlich ist. Ein Projekt über die Erinnerung an einen Film und das Vergessen<br />
und Falsch-Erinnern. Welche Bilder und Szenen sind einem noch in Erinnerung?<br />
Wie ändert sich die Wahrnehmung des Films durch die Veränderung des eigenen<br />
Selbst? ● Jeder hat seine eigenen Gründe, die Zone zu betreten. Im Film reisen die<br />
Menschen in die Zone, um sich selbst zu retten, und das ist letztlich auch Verks<br />
Hoffnung. Sich selbst zu retten! ● 4., 5., 6. Juni<br />
enTSCHeide diCH Für die liebe<br />
# 3 — nOsTalgHia<br />
nach Andrej Tarkowski<br />
Regie: Sebastian Hartmann<br />
„Wie kann ein Mensch normal, vollwertig leben, wenn er sich von seinen Wurzeln<br />
losgerissen hat? Auf Russisch ist ‚Nostalghia‘ eine Krankheit, eine lebensgefährliche<br />
Krankheit.“ Andrej Tarkowski wusste, wovon er sprach, denn als er NOSTALGHIA<br />
1983 drehte, befand er sich selbst im italienischen Exil. Genau wie seine Hauptfigur,<br />
der russische Schriftsteller Andrej Gortschakow, der sich in Italien auf der Spurensuche<br />
eines vor 200 Jahren lebenden Komponisten befindet, einem Exilrussen, der<br />
lieber in die Unfreiheit des Zarenreichs zurückkehrte, als in der Fremde länger zu<br />
leiden. So handelt Tarkowskis Film vom Verlust der Heimat und der eigenen Familie,<br />
der Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, von der Kälte und Ausgrenzung einer<br />
Gesellschaft und von der Verzweiflung jener wenigen, die verstanden haben.<br />
Tarkowski nannte NOSTALGHIA den „Abdruck der menschlichen Seele“ und meinte<br />
damit die eigene. Er spielt virtuos mit Raum und Zeit, lässt die Grenzen zwischen<br />
Traum und Realität ver wischen, zeigt Bilder von atemberaubender Schönheit und<br />
tiefer Verzweiflung. Sein NOSTALGHIA ist das späte Meisterwerk des als Philosophen<br />
des Kinos gefeierten Filmemachers, den Ingmar Bergman mit den Worten<br />
adelte: „Tarkowski ist für mich der bedeutendste, weil er eine Sprache gefunden hat,<br />
die dem Wesen des Films entspricht: Das Leben als Traum.“ ● 7., 8., 9. Juni