Silberstedt und Eggebek ziehen am einem Strang - Schrobach ...
Silberstedt und Eggebek ziehen am einem Strang - Schrobach ...
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<strong>Silberstedt</strong> <strong>und</strong> <strong>Eggebek</strong> <strong>ziehen</strong> an <strong>einem</strong> <strong>Strang</strong><br />
Zu einer gemeins<strong>am</strong>en Sitzung im Forum des Dienstleistungszentrums <strong>Eggebek</strong> trafen sich<br />
die Amtsausschüsse der Ämter <strong>Silberstedt</strong> <strong>und</strong> <strong>Eggebek</strong>. Mit diesem symbolischen Akt wurde<br />
die gemeins<strong>am</strong>e Unterstützung für den in der Gründung befindlichen Vereins zur Förderung<br />
der mittleren Treene dokumentiert <strong>und</strong> gleichzeitig auch die Erwartung an den Verein<br />
formuliert, tatkräftig bei der Gestaltung <strong>und</strong> Vermarktung der mittleren Treene mitzuwirken.<br />
Eingangs wies Amtsvorsteher Hans-Jürgen Jochimsen darauf hin, dass die Treeneniederung<br />
sowohl FFH-Gebiet als auch Modellregion im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dessen wird sich dieser mäandrierende Flusslauf mit s<strong>einem</strong> Talraum – ein landschaftliches<br />
Kleinod – in den nächsten Jahren in seiner landwirtschaftlichen Nutzung<br />
verändern.<br />
Thorsten Roos, Mitinitiator <strong>und</strong> vorgesehen als zukünftiger Geschäftsführer dieses Vereins,<br />
erläuterte die Zielsetzungen. Geplant ist, ähnlich dem Beispiel der Oberen Treenelandschaft,<br />
auch im Talraum der mittleren Treene eine extensive Weidebewirtschaftung auf der Basis<br />
eines Vertragsnaturschutzes durchzuführen. D<strong>am</strong>it soll gewährleistet sein, dass auf der einen<br />
Seite die Natur sich im Tal weiter entwickeln kann, auf der anderen Seite aber auch eine<br />
pflegerische Bewirtschaftung erfolgt. Zu oft konnte beobachtet werden, dass auf nicht<br />
bewirtschafteten Brachländereien nicht artgerechter Wildwuchs erfolgte. Für diesen<br />
Umwandlungsprozess in der Treeneniederung stehen in den nächsten 10 bis 15 Jahren EU-<br />
<strong>und</strong> Landesmittel in der Größenordnung von 6 bis 8 Millionen Euro zur Verfügung, wurde<br />
seitens des Landes signalisiert. „Wir setzen aber auf die Freiwilligkeit bei den Landwirten <strong>und</strong><br />
den Landeigentümern,“ betonte Thorsten Roos. „Mit diesem Verein als regionalem Bündnis<br />
wird es möglich sein, Initiativen vor Ort zur Durchführung landschaftlicher Maßnahmen im<br />
Treenetal gemeins<strong>am</strong> mit den Eigentümern zu entwickeln,“ betonte Roos. Zweites Aktionsfeld<br />
dieses Fördervereins wird das Regionalmarketing sein. Gerade nach dem Abzug des<br />
MFG 2 werden vielfältige Aktivitäten erforderlich sein, im diese Region zu stärken <strong>und</strong> zu<br />
fördern. Besonders im Tourismusbereich, aber auch mit der Vermarktung regionaler<br />
Produkte, werden gute Ansätze gesehen.<br />
Mit im Boot bei dieser Initiative ist die Kurt <strong>und</strong> Erika <strong>Schrobach</strong>-Stiftung, die von Uwe<br />
Dierking vorgestellt wurde. Die <strong>Schrobach</strong>-Stiftung ist auch Partner des Vereins Obere<br />
Treenelandschaft <strong>und</strong> betreibt als privatrechtliche Naturschutz-Stiftung wertvolle Arbeit in<br />
Schleswig-Holstein. Ganz im Sinne des Gründers, eines ehemaligen Inhabers einer großen<br />
Kieler Spedition, legt die Stiftung großen Wert auf eine kooperative <strong>und</strong> vertrauensvolle<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Akteuren vor Ort, um diese umfangreich an Entscheidungen, die<br />
ihre unmittelbare Umgebung betreffen, zu beteiligen. Ziel ist, Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche vor<br />
Ort mit den Zielen des Natur- <strong>und</strong> Landschaftschutzes zu verbinden.<br />
Das erste gemeins<strong>am</strong>e Projekt der Zus<strong>am</strong>menarbeit dieser Ämter unter Einbeziehung des<br />
Amtes Oeversee stellte Dr. Bernd Zich, Ochsenweg AG, mit dem Historischen Stapelholmer<br />
Weg vor. Der Stapelholmer Weg ist eine mittelalterliche Wegeverbindung aus der Eiderregion<br />
(Stapelholm) quer durch Schleswig-Holstein nach Flensburg/Dänemark. Auf dieser<br />
Route wurden Waren transportiert <strong>und</strong> Vieh getrieben. Über den Hafen Hollingstedt erfolgte<br />
teilweise eine weitere Verschiffung in die Nordsee. Der Stapelholmer Weg verläuft parallel<br />
zum Treenetal <strong>und</strong> ist für Radtouristen <strong>und</strong> Wanderer äußerst reizvoll. Auf 15 Infotafeln<br />
werden dem Nutzer geschichtliche Hintergründe, landschaftliche Besonderheiten sowie die<br />
dörfliche Infrastruktur entlang des Weges erläutert. Der Weg beginnt in Munkwolstrup beim<br />
Megalithgräberfeld <strong>und</strong> endet in Hollingstedt. ER ist d<strong>am</strong>it gleichzeitig Teil einer<br />
touristischen Triangel mit dem Ochsenweg <strong>und</strong> der Danewerk-Route. Auf dieser Route sind
vielfältige Aktivitäten möglich. Die Strecke kann teilweise mit dem Fahrrad, auf dem Rücken<br />
eines Pferdes oder per Kutsche, in <strong>einem</strong> Kanu auf der Treene oder auf Schusters Rappen<br />
bewältigt werden. Die drei Ämter haben sich zus<strong>am</strong>mengeschlossen, um mit Förderung des<br />
Innenministeriums aus dem Progr<strong>am</strong>m Zukunft auf dem Lande (ZAL) diesen Weg<br />
entsprechend auszuschildern <strong>und</strong> auch über Flyer <strong>und</strong> Internetauftritt touristisch zu<br />
vermarkten.<br />
Die beiden Amtsausschüsse beschlossen einmütig, zur Abwicklung des Gr<strong>und</strong>erwerbs im<br />
Treenetal <strong>und</strong> der angrenzenden Zuflüsse ein Flurbereinigungsverfahren für sämtliche 14<br />
Gemeinden beider Ämter beim Innenminister zu beantragen. Ferner kann der Verein auch auf<br />
die Unterstützung der beiden Ämter setzen. Amtsvorsteher Herbert Will, <strong>Silberstedt</strong>, wies<br />
darauf hin, dass diese dem Verein gewährten Mittel zur Finanzierung von Projekten in der<br />
Region genutzt werden <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it den Gemeinden, angereichert um Zuschüsse Dritter, wieder<br />
zugute kommen. Die Gemeinden bewilligen einen jährlichen Förderbeitrag in Höhe von<br />
jeweils 3.500,-- Euro.<br />
Auszug aus WIR, dem Informationsblatt des Amtes <strong>Eggebek</strong>, Ausgabe Nr. 5 – Mai 2004