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Nachwuchs im Fröruper Schafstall - Schrobach-Stiftung

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<strong>Nachwuchs</strong> <strong>im</strong> <strong>Fröruper</strong> <strong>Schafstall</strong><br />

Das Frühjahr steht vor der Tür. Die Tage werden länger. Die Sonne steigt auf ihrer täglichen<br />

Umlaufbahn <strong>im</strong>mer höher und gewinnt zunehmend an Kraft. Frühjahrsmüdigkeit und der<br />

Drang am Erwachen der Natur teilzuhaben, wechseln sich bei uns Menschen ab.<br />

Für Angela Kleinmann, Schäferin <strong>im</strong> Naturschutzgebiet Obere Treenelandschaft, beginnt<br />

dann nach eher ruhigen Wintermonaten eine besonders arbeitsintensive Zeit. Ab Anfang März<br />

beginnt in ihrer ca. 330 Tiere umfassenden Herde die Lammzeit. Innerhalb der nächsten sechs<br />

Wochen werden ca. 200 trächtige Heidschnucken ebenso viele, durch Mehrfachgeburten<br />

oftmals mehr, Lämmer zur Welt bringen. Da die Tiere ihren <strong>Nachwuchs</strong> auf den Weiden zur<br />

Welt bringen, ist am Tage eine mehrmalige Suche nach Muttertieren und neugeborenen<br />

Lämmern erforderlich, um sie in den schützenden Stall zu bringen. Muttertiere und<br />

<strong>Nachwuchs</strong> werden in den ersten Tagen in kleinen Boxen beieinander gehalten. Sie müssen<br />

sich aneinander gewöhnen.<br />

Der 800 m² große <strong>Schafstall</strong>, am Rande des Naturschutzgebietes <strong>Fröruper</strong> Holz gelegen, quillt<br />

vor Lebensfreude über. Unterstützt wird Angela Kleinmann von der Schäfermeisterin Anja<br />

Rosenthal.<br />

Wenige Wochen später kann man dann die stark angewachsene Wanderherde bei ihrer Arbeit,<br />

der Landschaftspflege, <strong>im</strong> Bereich des Naturschutzgebietes Obere Treenelandschaft<br />

bewundern. Zur Herde gehören neben den weißgehörnten Heidschnucken noch ein Coburger<br />

Fuchsschafbock, 20 Ziegen und ein Esel. Aufmerksame Begleiter und jederzeit einsatzbereit<br />

sind während der Arbeit ihre drei altdeutschen Hütehunde. Sie halten die Herde zusammen<br />

und treiben sie auf Kommando in die vorgegebene Richtung. Die Hunde, eigens zum Zweck<br />

der Hütearbeit gezüchtet, gehören, ebenso wie die anderen Tiere <strong>im</strong> Bestand der Schäferin,<br />

Rassen an, die vom Aussterben bedroht sind.<br />

Angela Kleinmann ist als Kind auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern auf der<br />

schwäbischen Alp in Baden-Württemberg groß geworden. Zu dem Tierbestand ihrer Eltern<br />

gehörten Kühe und Pferde. Die ebenfalls zum Hof gehörenden Ziegen wurden während ihrer<br />

Schulzeit von ihr betreut. Einen ersten Bezug zu Schafen, so erinnert sie sich, hat sie als 10jähriges<br />

Mädchen bekommen. Der Schäfer einer durchziehenden Wanderherde hat zu dieser<br />

Zeit die Grünlandflächen des elterlichen Betriebes zum Weiden genutzt und dabei wiederholt<br />

auf dem Hof gewohnt. Die endgültige Entscheidung, Schäferin zu werden, traf sie mit 17<br />

Jahren.<br />

Nach dem Abitur begann sie eine Lehre als Tierwirtin mit dem Schwerpunkt Schafhaltung auf<br />

einem Betrieb in Tetenhusen. Im Jahr 2001 ergab sich für sie die Möglichkeit, sich in<br />

Schleswig-Holstein als Schäferin selbstständig zu machen. Sie pachtete den <strong>Schafstall</strong> der<br />

Kurt und Erika <strong>Schrobach</strong>-<strong>Stiftung</strong> und schloss gleichzeitig einen Nutzungsvertrag über die<br />

Weideflächen mit der <strong>Stiftung</strong> und dem Naturschutzverein Obere Treenelandschaft ab und<br />

begann mit dem Aufbau ihrer Schafherde.<br />

Mit der Umstellung auf eine rein ökologische Tierhaltung und der angestrebten Zertifizierung<br />

als Bio-Betrieb war es erforderlich geworden, die Nutzungsverträge über die benötigten 70 ha<br />

Weidefläche in Pachtverträge umzuwandeln. Während der Wintermonate, wenn die<br />

angepachteten Weideflächen nicht genügend Nahrung hergeben, ist es erforderlich, nach<br />

biologischen reinen Flächen für ihre Schafe zu suchen, die ihr nur Bio-Betriebe in der Region<br />

anbieten können. Eine Herde von 400 Tieren, einschließlich des männlichen <strong>Nachwuchs</strong>es,


etrachtet Angela Kleinmann als das Max<strong>im</strong>um in ihrer derzeitigen Situation. Wie bereits in<br />

der Vergangenheit, ist sie auch in der Zukunft von einer gewissen Förderung durch den<br />

Naturschutzverein Obere Treenelandschaft abhängig. Ohne diese Förderung – sie läuft <strong>im</strong><br />

Jahr 2010 aus – ist eine Existenz, die nur aus der Schafhaltung bestehen würde, nicht möglich.<br />

Dazu wäre ein Betrieb mit ca. 1000 Tieren erforderlich, dies geben wiederum die<br />

Gegebenheiten nicht her. Für den Verein betreibt sie mit ihren Tieren Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Naturschutzgebiet der Oberen Treenelandschaft.<br />

Ihre Produkte vermarktet sie zum Teil selbst und führt einen anderen Teil Händlern zur<br />

Vermarktung zu. Im Rahmen der Selbstvermarktung findet am 11. März um 19.00 Uhr in<br />

Großsolt das „4. Lammessen in der Oberen Treenelandschaft“ statt. Die Küche <strong>im</strong> „Alter<br />

Dorfkrug“, Kirchberg 9, wird dann Lammfleisch in unterschiedlicher Zubereitung nebst den<br />

erforderlichen Beilagen zur Verkostung anbieten. Ein Unkostenbeitrag von 15,-- € für das<br />

Essen wird pro Person erhoben. Anmeldeschluss ist der 3. März. Verbindliche Anmeldungen<br />

bitte an das Büro des „Naturschutzvereins Obere Treenelandschaft“ in Oeversee. Das Büro ist<br />

ab 10.00 Uhr unter der Rufnummer 0 46 30 / 93 60 96 erreichbar.<br />

Auszug aus dem Treenespiegel, Ausgabe März 2005

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