Der Schwarzwald - Schwarzwaldverein
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E 6246 1/2013<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>maler Wilhelm Hasemann<br />
Ein Freund und Ehrenmitglied des <strong>Schwarzwald</strong>vereins starb vor hundert Jahren<br />
Schulwandern – Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
Heimat- und Wanderakademie bildet Wanderführer für Schulwandern aus<br />
Ideen für den Nationalpark Nordschwarzwald<br />
Die „Regionalen Arbeitskreise“ haben ihre Ergebnisse veröffentlicht
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<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>maler<br />
Wilhelm Hasemann<br />
Seite 5<br />
5_ <strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>maler Wilhelm Hasemann<br />
Ein Freund und Ehrenmitglied des <strong>Schwarzwald</strong>vereins –<br />
Erinnerung an seinen 100. Todestag<br />
8_ Hat der Tanz im <strong>Schwarzwald</strong>verein noch eine Zukunft?<br />
Fachtagung im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach<br />
am 21. April 2013<br />
9_ Erfassung der Kleindenkmale im Kreis Calw hat begonnen<br />
10_ Bewegung in der Heimatpflege<br />
Fachtagung in Hinterzarten<br />
Winterspaß<br />
im Anblick des Ortlers<br />
Seite 12<br />
WANDERN<br />
12_ Winterspaß im Anblick des Ortlers<br />
Auf Schneeschuhen über die Berge des Oberen Vinschgaus<br />
14_ Bella Italia vom Feinsten in der Toscana<br />
16_ Auf Wanderschaft am Millstätter See<br />
Neuschnee im Sommer erforderte einiges an Improvisation<br />
20_ Auge in Auge mit wilden Bären<br />
Unterwegs mit Forstleuten in Finnlands unendlichen Wäldern<br />
23_ Schulwandern – Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
Die Heimat- und Wanderakademie bildet Wanderführer für<br />
Schulwandern aus<br />
25_ Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg<br />
26_ Konkurrenz für historische Landmarken?<br />
Kulturgüter, Landschaft und Windkraftanlagen<br />
28_ Ideen zum Nationalpark<br />
HEIMATPFLEGE<br />
Konkurrenz für<br />
historische Landmarken?<br />
Seite 26<br />
NATURSCHUTZ<br />
29_ Ab ins Moor!<br />
Gemeinsamer Landschaftspflegetag mit dem<br />
Schwäbischen Albverein im Schwenninger Moos<br />
31_ Exkursion durch das Hohloh-Moor<br />
Einblicke in die tausendjährige Vegetationsgeschichte<br />
INHALT<br />
32_ Für den Bau brauchte es einen langen Atem<br />
50 Jahre Castellbergturm auf Gemarkung Ballrechten-Dottingen<br />
33_ Gelungener Messeauftritt des <strong>Schwarzwald</strong>vereins auf<br />
der CMT 2013<br />
33_ <strong>Schwarzwald</strong>verein unterstützt Kinderkrebsstation<br />
34_ <strong>Der</strong> zukunftsfähige <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Erfolgreiche Austauschrunden<br />
34_ Die MomenTour<br />
Ideenbörse für Ausflüge<br />
35_ Ritterspiele auf der Burgruine Brandeck<br />
Familiengruppe Dornhan ist um einige Knappen und<br />
Burgfräulein reicher<br />
36_ KENNEN.LERNEN.SCHÜTZEN.<br />
Familienförderpreis 2013 zum Thema Wald<br />
37_ Bundeswettbewerb<br />
„Jugend wandert 2013“<br />
38_ Juleica – Ausgebildet in die Jugendarbeit<br />
Ein Nachweis für gut ausgebildete und kompetente Jugendleiter<br />
38_ 100 Jahre – 100 Aktionen<br />
Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein besteht seit 100 Jahren<br />
SERVICE<br />
40_ Personalien<br />
42_ Bücherschau<br />
<strong>Der</strong> zukunftsfähige<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Seite 34<br />
AKTUELL<br />
Die Jugendgruppe Bermersbach begeisterte<br />
erneut mit Theateraufführungen<br />
Seite 37<br />
JUGEND & FAMILIE
EDITORIAL<br />
4<br />
WIR FEIERN:<br />
100 JAHRE JUGENDARBEIT, 150 JAHRE SCHWARZWALDVEREIN<br />
Liebe Leserinnen und Leser, liebe <strong>Schwarzwald</strong>vereinsmitglieder,<br />
So viele Reaktionen wie auf das Heft IV/2012 hat es schon lange nicht mehr<br />
gegeben. Natürlich freute sich die Jugend, dass sie einmal an prominenter<br />
Stelle ganz vorne in unserer Vereinszeitschrift platziert war. Aber es gab auch<br />
zahlreiche Äußerungen und Briefe von Erwachsenen, die sich über das neue<br />
Engagement unserer Jugend sehr positiv äußerten. „Go Westweg“ war eine tolle<br />
Aktion, darauf könne der <strong>Schwarzwald</strong>verein stolz sein und aufbauen, hieß<br />
es. Dabei war es gar keine Aktion des großen <strong>Schwarzwald</strong>vereins, sondern<br />
eine Initiative aus unserem Jugendverband heraus. Und es gab auch im Vorfeld<br />
schon wieder heftige Kritik, was wir mit diesen Anglizismen anrichten. Sei’s<br />
drum. Unsere Jugend hat einen Akzent gesetzt, der uns optimistisch in die Zukunft<br />
blicken lässt.<br />
Die Jugend wird auch in diesem Jahr „Schlagzeilen“<br />
in unserer Vereinszeitschrift machen. Denn sie feiert<br />
Geburtstag. Vor hundert Jahren, so fand unser Vizepräsident<br />
Georg Keller beim Aufarbeiten des Archivs<br />
heraus, gab es erste Ansätze zu einer Jugendarbeit.<br />
Das soll nun gefeiert werden, und zwar am 2. März<br />
2013 in Sulzburg (siehe Seite 38). Ein neuer Ansatzpunkt,<br />
Jugendliche für den <strong>Schwarzwald</strong>verein zu gewinnen,<br />
bietet übrigens das Schulwandern, dem sich<br />
unser Verein in Zukunft verstärkt zuwenden möchte.<br />
Aufmacherthema dieser Ausgabe ist ein eher geschichtlicher<br />
Anlass. Wir widmen uns dem Wirken<br />
von einem unserer herausragenden <strong>Schwarzwald</strong>maler,<br />
Wilhelm Hasemann, dessen hundertsten<br />
Todestag in diesem Jahr in Gutach gedacht wird. Und<br />
mit dieser Geschichte rückt der Fachbereich Heimatpflege<br />
in unserem Verein etwas in den Vordergrund,<br />
der durch die Wahl des neuen Hauptfachwartes in<br />
der jüngsten Delegiertenversammlung 2012 neuen<br />
Schwung erhalten soll. Über erste Ansätze haben wir<br />
ja schon in DER SCHWARZWALD IV/2012 berichtet.<br />
<strong>Der</strong> „Klassiker“ unserer aktuellen Beiträge, der Naturschutz,<br />
rückt diesmal in die zweite Reihe, aber<br />
nicht, weil sich in dem Ressort nichts tut. Doch mit<br />
den ganz aktuellen Themen drehen wir uns etwas im<br />
Kreis. Vom Pumpspeicherwerk Atdorf ist nichts Neues<br />
zu berichten. Und zum geplanten Nationalpark im<br />
Nordschwarzwald erreichen uns immer wieder Anfragen,<br />
wie es jetzt um das Projekt bestellt sei und<br />
was der <strong>Schwarzwald</strong>verein dazu meine. Wir haben<br />
im vergangenen Jahr berichtet, dass die Landesregie-<br />
Karlheinz Scherfling<br />
rung Bürger und Organisationen aufgefordert hatte,<br />
all ihre Fragen zu dem Projekt zu stellen. Antworten<br />
darauf soll es jetzt im Frühjahr in einem Gutachten<br />
geben. Auch der <strong>Schwarzwald</strong>verein hat schriftlich<br />
eine ganze Reihe von Fragen vorgetragen. Bevor jetzt<br />
nicht die Antworten der Landesregierung vorliegen,<br />
wird sich der <strong>Schwarzwald</strong>verein nicht weiter zu dem<br />
Projekt äußern. Begleitend zur Entstehung des Gutachtens<br />
richtete das Ministerium sieben „Regionale<br />
Arbeitskreise“ ein. Darin sollten sich Fachleute und<br />
Bürger der Region treffen, um Ungeklärtes zu diskutieren,<br />
Bedingungen für den geplanten Nationalpark<br />
zu formulieren und Forderungen an die Landesregierung<br />
zu richten. In einigen Arbeitskreisen waren auch<br />
Fachleute des <strong>Schwarzwald</strong>vereins vertreten. Über<br />
die Ergebnisse dieser Arbeitskreise berichten wir auf<br />
Seite 28/29.<br />
Von den sprichwörtlichen Schatten, die große Ereignisse<br />
vorauswerfen, sei jetzt noch die Rede:<br />
Im kommenden Jahr feiert der <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
sein 150-jähriges Bestehen. Das hat bereits seit<br />
Monaten zur Folge, dass unsere Vereinsführung<br />
und die Hauptgeschäftsstelle fleißig am Vorbereiten<br />
sind, um mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
dieses Jubiläum angemessen zu gestalten. Es gibt<br />
schon ganz viele Ideen, wie dieses Ereignis nicht<br />
nur am Gründungsort Freiburg, sondern im gesamten<br />
<strong>Schwarzwald</strong> öffentlichkeitswirksam gefeiert<br />
werden kann. Mehr darüber wird in der nächsten<br />
Ausgabe unserer Vereinszeitschrift berichtet.<br />
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht<br />
Ihnen. Karlheinz Scherfling<br />
Das acht Kilometer lange Hochtal Bernau zwischen Herzogenhorn und<br />
Blößling im Naturpark Südschwarzwald bietet beste Möglichkeiten zu gemütlichen<br />
Winterwanderungen. Hier in Bernau wurde Hans Thoma geboren,<br />
einer der bedeutendsten <strong>Schwarzwald</strong>maler des 19. Jahrhunderts.<br />
Foto: Karlheinz Scherfling<br />
Wilhelm Hasemann vor seinem Atelier<br />
Bild oben rechts: Zeichnung von Wilhelm Hasemann<br />
für den Badischen <strong>Schwarzwald</strong>vereinr<br />
Einen Meldeschein gab es damals noch<br />
nicht, dafür jedoch die natürliche Neugierde<br />
des Wirts. Nach und nach erfuhr dann<br />
Löwenwirt Aberle, was er wissen wollte.<br />
Ein Kunstmaler war also der junge Mann,<br />
der auf Empfehlung des Kollegen Paul<br />
Meyerheim und des Schriftstellers Berthold<br />
Auerbach (1812 – 1882) von München<br />
in den <strong>Schwarzwald</strong> reiste. Auerbach,<br />
damals neben Jeremias Gotthelf ein<br />
bedeutender Vertreter des Dorfromans,<br />
war schon in den sechziger und siebziger<br />
Jahren im „Löwen“ in Gutach gewesen<br />
und schrieb an seiner Erzählung „Barfüßele“.<br />
Als Illustrator hatte er den von Morges<br />
am Genfer See stammenden Benjamin<br />
Vautier (1829 – 1898) gewonnen, der zum<br />
klassischen <strong>Schwarzwald</strong>maler wurde. Da<br />
Vautier und andere Künstler aus Zeitgründen<br />
die Illustration von Auerbachs neuem<br />
Roman „Lorle, die Frau Professorin“<br />
nicht übernehmen konnten, wurde der<br />
junge Wilhelm Hasemann angefragt – ein<br />
Glücksfall, eine Sternstunde für Gutach,<br />
wie man heute weiß!<br />
Hasemann reizte die Aufgabe und er<br />
1/2013<br />
HEIMATPFLEGE<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>maler<br />
Wilhelm Hasemann<br />
Ein Freund und Ehrenmitglied des <strong>Schwarzwald</strong>vereins –<br />
Erinnerung an seinen 100. Todestag<br />
Von Ansgar Barth<br />
Am 16. April 1880 stieg am Bahnhof in Gutach ein junger Mann aus<br />
dem Zug, ein Kunstmaler, wie sich herausstellen sollte. Schon die<br />
Fahrt auf der 1873 zwischen Hausach und St. Georgen eröffneten<br />
<strong>Schwarzwald</strong>bahn begeisterte ihn. In Gutach fand er bei Löwenwirt<br />
Aberle freundliche Aufnahme und gastliche Unterkunft.<br />
entschloss sich, nach Gutach zu fahren,<br />
„da ich den landschaftlichen Charakter<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>es und der Bewohner<br />
mit ihrem eigenartigen Costüm noch<br />
nicht kenne.“<br />
In den folgenden Tagen und Wochen<br />
durchstreift Hasemann das Gutachtal und<br />
die Umgebung und hält fest, was ihm besonders<br />
ins Auge fällt. „Die Obstbäume<br />
blühen, dass es eine Pracht ist, Obstbau<br />
ist eine Hauptsache im Gutachtal.“ Er bewundert<br />
die stattlichen Bauernhöfe und<br />
natürlich die Mädchen in der malerischen<br />
Tracht mit dem roten Bollenhut. Er macht<br />
Ausflüge und lernt die Triberger Wasserfälle<br />
und den Schellenmarkt auf dem<br />
Fohrenbühl kennen. Viele dieser ersten<br />
Eindrücke werden später in berühmten<br />
Gemälden des Künstlers verewigt. Ebenfalls<br />
in den ersten Wochen seines Aufenthaltes<br />
in Gutach besteigt er den fast 800<br />
Meter hohen Farrenkopf, fertigt dort Skizzen<br />
und notiert in sein Tagebuch: „Ich hatte<br />
einen prächtigen Blick auf den <strong>Schwarzwald</strong><br />
und konnte den Rhein, Straßburg<br />
mit seinem ehrwürdigen Münster und das<br />
Vogesen-Gebirge sehen.“ Man spürt die<br />
Begeisterung für das Dorf und die Region<br />
und wundert sich nicht, dass der Entschluss<br />
reifte, sich ganz in Gutach niederzulassen.<br />
Die Gutacher lernten Hasemann<br />
als fleißigen Maler kennen, der in einem<br />
wahren Feuereifer Motiv um Motiv seiner<br />
geliebten neuen Heimat in Kunstwerke<br />
umsetzte. Hasemann zeigte Interesse an<br />
den überkommenen Sitten und Bräuchen<br />
und an der Entwicklung der Tracht. Er<br />
sah, wie schnell das Alte vor dem Hintergrund<br />
der Verkehrsentwicklung und<br />
der aufkommenden Industrie schwand, er<br />
begann, beharrlich aufklärend für die Bewahrung<br />
historisch gewachsener Werte zu<br />
kämpfen. Bei seinen Bemühungen fand er<br />
Verbündete, darunter Heinrich Hansjakob,<br />
dessen Werke er zum Teil illustrierte.<br />
Schon 1881 war Hasemann Mitorganisator<br />
und Betreuer der Gutacher Gruppe<br />
beim großen Trachtenumzug anlässlich<br />
der Silberhochzeit des Großherzogs. Hier<br />
und bei späteren Volks- und Trachtenfesten<br />
waren die Gutacher mit ihrer Bollenhuttracht<br />
oft umjubelter Mittelpunkt.<br />
5
WANDERN<br />
HEIMATPFLEGE<br />
Gleichzeitig begann für Gutach damals<br />
der Fremdenverkehr, denn viele wollten<br />
Land und Leute, die Hasemann in seinen<br />
Bildern schilderte, in Wirklichkeit sehen.<br />
Durch seine Tätigkeit zog Hasemann<br />
Künstlerkollegen in die Heimat des Bollenhuts,<br />
die in den folgenden Jahrzehnten<br />
für kürzere oder längere Zeit in Gutach<br />
wirkten, wofür zum Beispiel das Künstleralbum<br />
des „Löwen“ bildhaften und beredten<br />
Beweis ablegt.<br />
Endgültig zum Gutacher wurde Hasemann,<br />
als er im Steinenbach ein altes<br />
Häuschen erwarb und es im Dorf wieder<br />
aufbauen ließ. Zu einem großen Ereignis<br />
für den Künstler wurde die Hochzeit mit<br />
Luise Lichtenberg aus seiner Heimatstadt<br />
Mühlberg an der Elbe im Jahr 1889. Die<br />
Gutacher mit ihrem jungen Bürgermeister<br />
Johannes Wöhrle nahmen die Heirat zum<br />
Anlass, ihren geschätzten Neubürger zu<br />
ehren. Im Gemeinderatsprotokoll vom 26.<br />
Januar findet man den knappen Hinweis:<br />
„Dem Herrn Maler Wilhelm Hasemann<br />
wird in Anerkennung seiner Verdienste<br />
für die Gemeinde für ihn und seine Braut<br />
das Ehrenbürgerrecht verliehen.“<br />
Die Gutacher hatten Wilhelm Hasemann<br />
und seine Frau richtig eingeschätzt.<br />
Zeit seines Lebens wirkte er als anerkannter<br />
Künstler und verbreitete nicht nur sei-<br />
nen Ruhm, sondern auch die Vorzüge und<br />
Schönheiten des Gutachtals, ja des ganzen<br />
<strong>Schwarzwald</strong>s. Darüber hinaus arbeitete<br />
er mit seiner Frau beharrlich für den Erhalt<br />
des überkommenen Brauchtums und<br />
vor allem der Tracht, aber auch für das<br />
Bewahren der alten <strong>Schwarzwald</strong>architektur<br />
und der Landschaft. Insofern war<br />
Hasemann, ohne den modernen Begriff<br />
gekannt zu haben, ein Heimatpfleger im<br />
besten Sinne. Wen wundert’s, dass er 1898<br />
Ehrenmitglied des Badischen <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
und der Sektion Hornberg<br />
wurde? Im Jahr darauf wurde die erste<br />
Schutzhütte mit Aussichtskanzel auf dem<br />
Farrenkopf erbaut und erhielt den Namen<br />
„Hasemannhütte“. Bei der Einweihung der<br />
Hütte dankte Hasemann für die „hohe Ehrung“<br />
und führte weiter aus: „Ich werde<br />
dadurch angespornt, auch fernerhin unseren<br />
herrlichen <strong>Schwarzwald</strong> und seine<br />
Bewohner in Bildern zu schildern und damit<br />
unserer schönen Heimat neue Freunde<br />
und Verehrer gewinnen zu helfen. Es ist<br />
ja der Zweck unseres Vereins, die Schönheiten<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>es immer mehr<br />
zu erschließen und bekannt zu machen.<br />
Von ganzem Herzen wünsche ich dem<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein ein ferneres Wachsen,<br />
Blühen und Gedeihen. Darauf, werte Anwesende,<br />
will ich mein Glas erheben und<br />
Ausstellungen Wilhelm Hasemann<br />
Zum 100. Todesjahr von Wilhelm Hasemann (1850 –<br />
1913) bietet das Kunstmuseum Hasemann-Liebich in<br />
Gutach/<strong>Schwarzwald</strong>bahn drei thematische Sonderausstellungen<br />
über den berühmten Maler und Gründer<br />
der Gutacher Malerkolonie an.<br />
10. März bis 21. April<br />
Wilhelm Hasemann und die Fotografie. Wilhelm Hasemann<br />
war bekanntlich ein überzeugter Verfechter der „Plein-Air-Malerei“,<br />
die sich ab den 1820er Jahren mit der „École de Barbizon“<br />
bei Paris während des 19. Jahrhunderts durch ganz Europa<br />
entwickelte. Weniger bekannt ist, dass Wilhelm Hasemann<br />
auch ein Pionier der Fotografie im Südbadischen Raum war und<br />
zahlreiche Studien für Zeichnungen und Illustrationen durch die<br />
noch neue Technik anfertigte. 220 Originalglasnegative bilden<br />
den Kern der Ausstellung und liefern zahlreiche Verbindungen<br />
zu Buchillustrationen, Detailstudien für Ölgemälde und zu der<br />
Gutacher Dorfgeschichte.<br />
mit Ihnen anstoßen.“ Ein Jahr vor seinem<br />
Tod erlebte Hasemann 1912 den Bau der<br />
zweiten Hütte, die heute noch steht und<br />
natürlich den Namen des Künstlers trägt.<br />
Zahlreiche Ehrenmitgliedschaften Hasemanns<br />
zeigen die Ausstrahlung des Malers<br />
und damit die Rückwirkungen auf Gutach<br />
und den <strong>Schwarzwald</strong>: Badischer <strong>Schwarzwald</strong>verein,<br />
Volkstrachtenverein Freiburg,<br />
Verein für ländliche Wohlfahrtspflege,<br />
Badischer Verein für Volkskunde u.a. Die<br />
Künstler – voran Hasemann – wollten als<br />
„malende Heimatpfleger“ zur Erhaltung<br />
der überkommenen Schönheit und der Besonderheiten<br />
der Landschaft wirken.<br />
Sie hatten ihre Stammwirtschaften, im<br />
19. und frühen 20. Jahrhundert den „Löwen“<br />
und später die „Linde“, die „Krone“<br />
und den „Butterbeck“. In den sehenswerten<br />
Alben des „Löwen“ und der „Linde“ haben<br />
sich viele Künstler verewigt, darunter<br />
der in den neunziger Jahren nach Gutach<br />
gekommene Kunstmaler und Bildhauer<br />
Curt Liebich (1868 – 1937). Er heiratete die<br />
Schwägerin Hasemanns, kaufte ein stattliches<br />
Haus an der Hauptstraße und wurde<br />
wie sein Künstlerkollege Hasemann zum<br />
bedeutenden <strong>Schwarzwald</strong>maler, Professor<br />
und Ehrenbürger der Gemeinde<br />
Gutach. 1905 war das Gründungsjahr der<br />
„Sektion“ Gutach des <strong>Schwarzwald</strong>ver-<br />
26. Mai bis 7. Juli:<br />
Wilhelm Hasemann: Schüler und Malerfreunde. Im Buch<br />
„Wilhelm Hasemann, sein Weg zum <strong>Schwarzwald</strong>maler“ schildert<br />
eindrücklich die Co-Autorin und Enkelin des Malers Waltrud<br />
Heinemann zum ersten Mal, dass Wilhelm Hasemann viele junge<br />
Künstlerinnen und Künstler unterrichtet hat. Er pflegte freundschaftliche<br />
Beziehungen zu zahlreichen Malern, insbesondere aus<br />
Weimar, München oder Karlsruhe. Diese besuchten Hasemann<br />
nach Gutach und ließen damit die Reihen der Künstler der Gutacher<br />
Malerkolonie beachtlich wachsen.<br />
8. September bis 6. Januar 2014:<br />
Große Gedächtnisausstellung. Wilhelm Hasemanns künstlerischer<br />
Weg ist bemerkenswert: Geboren in Mühlberg/Elbe studierte er in<br />
Berlin, Weimar, München und Karlsruhe. Eher durch Zufall stieg er am<br />
16.04.1880 zum ersten Mal am neu erbauten Gutacher Bahnhof aus;<br />
die Gegend und ihre Bewohner gefielen ihm so sehr, dass er sich kurz<br />
darauf hier dauerhaft niederließ. Zahlreiche private Leihgaben bereichern<br />
und ermöglichen überhaupt diese große Gedächtnisausstellung.<br />
Einige Gemälde werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt.<br />
eins, deren Wirken für die Gemeinde und<br />
den gesamten <strong>Schwarzwald</strong> von Bedeutung<br />
werden sollte. Ratschreiber Georg<br />
Wöhrle war der erste Vorsitzende dieses<br />
neuen Vereins mit 42 Mitgliedern aus bürgerlichen<br />
Kreisen.<br />
Richard Nuzinger, Pfarrer in Gutach<br />
von 1893 bis 1910, zählt zu den bedeutenden<br />
Persönlichkeiten in der Zeit Wilhelm<br />
Hasemanns im Tal. Er war nicht nur<br />
ein guter Seelsorger und hervorragender<br />
Prediger, er beklagte den Wandel im landwirtschaftlich<br />
geprägten <strong>Schwarzwald</strong>dorf<br />
nicht, sondern setzte sich in vielfacher<br />
Weise für die vernünftige und mögliche<br />
Bewahrung des Überkommenen ein, vor<br />
allem aber für soziale Aufgaben im Sinne<br />
der „Wohlfahrt auf dem Lande“. Sein<br />
größtes und heute noch sichtbares Werk<br />
war die Erbauung des Gemeindehauses<br />
in den Jahren 1907/08. „Erbaut zur Wohlfahrt<br />
auf dem Land“ steht als Leitspruch<br />
an diesem Haus. Pfarrer Nuzinger schätzte<br />
Wilhelm Hasemann, Curt Liebich und<br />
andere Künstler. Schon vor dem Bau des<br />
Gemeindehauses gab es eine Gabenverlosung,<br />
wobei Gemälde von Hasemann,<br />
Liebich, Fritz Reiß, Kappis, Helene Lang<br />
u.a. angeboten wurden. Später gab es im<br />
Gemeindehaus wiederholt Ausstellungen<br />
mit Werken der heimischen Künstler.<br />
Wilhelm Hasemann (1850-1913)<br />
Sein Weg zum <strong>Schwarzwald</strong>maler<br />
Waltrud Heinemann, Margret Zimmermann-Degen<br />
und Ansgar Barth<br />
thematisieren in ihren Beiträgen biografische,<br />
kunsthistorische und regionalgeschichtliche<br />
Aspekte. Zu den aufschlussreichen<br />
Texten kommen über<br />
250 Illustrationen, davon mehr als die<br />
Hälfte farbig.<br />
Als Wilhelm Hasemann 1913 zu Grabe<br />
getragen wurde, trauerte ein ganzes Dorf,<br />
persönliche Freunde und Verehrer seiner<br />
großen Kunst aus Nah und Fern. Geblieben<br />
aber im Tal, das er so liebte, und weit<br />
darüber hinaus sind Erinnerungen und<br />
HEIMATPFLEGE<br />
Dankbarkeit und Freude an seinen herrlichen<br />
Bildern. Mit großem Einsatz pflegt<br />
der Gutacher <strong>Schwarzwald</strong>verein die Hasemannhütte<br />
auf dem Farrenkopf, die<br />
viele Westwegwanderer an den großen<br />
<strong>Schwarzwald</strong>maler erinnert.<br />
6 1/2013<br />
1/2013<br />
7<br />
Literatur<br />
Herausgeber:<br />
Kunstverein Hasemann-Liebich Gutach e.V.<br />
252 Seiten, Preis: 29 Euro,<br />
Bezug über naudet@kunstmuseum-hasemann-liebich.de<br />
Telefon 0 78 33/71 77<br />
Das Kunstmuseum Hasemann-Liebich im Frühling<br />
Links oben: Wilhelm Hasemann: Bachbauernhof in Gutach mit Trachten<br />
Links unten: Hochzeitszug, Titelbild zu „<strong>Der</strong> Vogt auf Mühlstein“ von<br />
Heinrich Hansjakob
HEIMATPFLEGE<br />
8<br />
Hat der Tanz im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
noch eine Zukunft?<br />
Fachtagung im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach am 21. April 2013<br />
Jede Landschaft hat ihre Eigentümlichkeit. Dies trifft in besonderer Weise auf<br />
ihre Menschen zu. Auch der <strong>Schwarzwald</strong> kann in seiner Kulturgeschichte auf<br />
reichhaltige sowie vielfältige Einblicke in seinen Traditionen verweisen. Heimatgeschichte,<br />
Kleindenkmale, Brauchtum und Mundart mögen stellvertretend für<br />
weitere Themenfelder stehen.<br />
Hierzu zählt natürlich auch der überlieferte<br />
Tanz. Einerseits zeigt er sich als Erbe aus<br />
vergangenen Zeiten. Andererseits versteht<br />
er sich als Herausforderung, diesen kulturellen<br />
Schatz von Generation zu Generation<br />
zu erhalten und zeitgemäß weiter zu entwickeln.<br />
Dieser anspruchsvolle Doppelauftrag<br />
kann nur gelingen, wenn Jung und Alt<br />
das Kulturgut kennen, pflegen und in wertschätzender<br />
Weise annehmen. Andernfalls<br />
geht der Tanz entweder gänzlich verloren<br />
oder wird teils glorifizierend in die „museale<br />
Kiste“ verbannt und folglich zugedeckelt.<br />
Regionale Identität und Tanz<br />
In Zeiten voranschreitender Globalisierung<br />
sowie des Zusammenrückens der europäischen<br />
Länder drängt sich als Gegenbewegung<br />
die nachvollziehbare Sehnsucht nach<br />
kulturellen Wurzeln auf. Die Fragen zur<br />
regionalen Identität münden unverzüglich<br />
in der Suche nach Antworten zur eigenen<br />
Kulturgeschichte. An dieser Stelle hat sich<br />
der <strong>Schwarzwald</strong>verein klar und eindeutig<br />
positioniert. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
das ureigene Kulturerbe zu bewahren<br />
und in angemessener Weise zu pflegen.<br />
So bringt er innerhalb der Heimatpflege<br />
zum Ausdruck, dass die reichhaltige Kultur<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>es mit ihren lebendigen<br />
Traditionen es wert ist, auch heutzutage<br />
eine Rolle zu spielen. Diese Zielsetzung<br />
klingt einladend, vielversprechend und herausfordernd<br />
zugleich.<br />
Doch mal ganz ehrlich: Trifft dieser Anspruch<br />
auch auf unsere <strong>Schwarzwald</strong>tänze<br />
zu? Wo ist hier der <strong>Schwarzwald</strong>verein zu<br />
erkennen? In welchen Ortsvereinen wird<br />
heute noch getanzt? Kennen Sie einzelne<br />
Mitglieder, die Polka, Walzer, Mazurka oder<br />
Zwiefache tanzen können? Wie sieht die<br />
Weitergabe unserer überlieferten Tänze an<br />
die junge Generation aus? Welcher Ortsverein<br />
geht noch auf die Tanzbühne? Wo können<br />
sich tanzinteressierte Leute innerhalb<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins begegnen? Wo<br />
wird noch aktiv musiziert? Hat irgendein<br />
Ortsverein überhaupt eine aus mindestens<br />
drei Musikern bestehende Musikgruppe<br />
anzubieten? Wo wird noch Hackbrett, Dudelsack<br />
oder Drehleier gespielt? Wie viele<br />
in Tanzleitung stehende Personen hat der<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein? Warum gibt es keine<br />
Tanzbodenveranstaltungen mehr? In welchen<br />
Ortsvereinen werden Musik und Tanz<br />
überhaupt thematisiert? Steht der Tanz im<br />
<strong>Schwarzwald</strong> bereits vor seinem Ende?<br />
Oder gibt es zukunftsweisende Ansätze<br />
und Perspektiven, die hoffnungsvoll nach<br />
vorne schauen lassen? Was muss passieren,<br />
um unsere tradierten Tänze an die nächste<br />
Generation weitergeben und mit erfrischendem<br />
Leben füllen zu können?<br />
Fachtagung<br />
Aus meiner Sicht ist es innerhalb des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins dringend angezeigt,<br />
diese Fragestellungen aufzugreifen und ihnen<br />
nachzugehen. Eine Fachtagung zum<br />
Thema „Tanzen im <strong>Schwarzwald</strong>verein“ soll<br />
ein konkreter Einstieg für alle Tanz- und<br />
Musikinteressierten der Ortsvereine des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins sein, sich mit dieser<br />
Facette unserer Heimatpflege zu befassen<br />
und auseinander zu setzen. Nach einer ehrlichen,<br />
nüchternen Bestandsaufnahme gilt<br />
der Blick nach vorn in zukunftsweisende<br />
Initiativen.<br />
Die Veranstaltung findet am Sonntag,<br />
21. April 2013 im Freilichtmuseum<br />
Vogtsbauernhof in Gutach statt. Die Ortsvereinsvorsitzenden<br />
erhalten zeitnah nähere<br />
Informationen mit der Bitte um interne Bekanntgabe<br />
sowie Weiterleitung an Personen,<br />
die sich um die Bedeutung der Pflege unserer<br />
Kulturgüter Musik und Tanz bewusst<br />
und bereit sind, sich hierfür einsetzen zu<br />
wollen. Eingeladen sind alle Mitglieder des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins, denen die Pflege unserer<br />
traditionellen Musik und Tänze aus dem<br />
<strong>Schwarzwald</strong> eine Herzensangelegenheit ist.<br />
Die Fachtagung im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof<br />
in Gutach versteht sich als Forum,<br />
Ideen- und Impulsgeber, damit unsere traditionellen<br />
Tänze mit all ihren Melodien innerhalb<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins nicht irgendwann<br />
vor dem Aus stehen.<br />
Klaus Grimm<br />
1/2013<br />
Erfassung der Kleindenkmale<br />
im Kreis Calw hat begonnen<br />
Im Landkreis Calw hat die flächendeckende,<br />
systematische Erfassung der<br />
Kleindenkmale begonnen. Insgesamt<br />
wird ihre Zahl auf 5000 bis 6000<br />
geschätzt.<br />
Kreisarchivar Martin Frieß, zuständig für die<br />
Organisation und Gesamtkoordination, freut<br />
sich über das große Interesse an dem Projekt.<br />
So konnten sechs Koordinatoren und etwa<br />
150 Erfasserinnen und Erfasser gefunden<br />
werden, die – allesamt ehrenamtlich tätig –<br />
die Kleindenkmale vor Ort aufspüren und<br />
dokumentieren. In etlichen Ortschaften gibt<br />
es mehrere Erfasser, die sich die Arbeit aufteilen.<br />
Viele Erfasserinnen und Erfasser sind<br />
in den jeweiligen Ortsgruppen der <strong>Schwarzwald</strong>vereine<br />
aktiv und kennen sich vor Ort<br />
bestens aus. Zum Teil können sie auf frühere<br />
Daten zurückgreifen, als mit der Erfassung<br />
An der Aussichtsplattform bei den Pestkreuzen<br />
wurde aus Anlass des 50-jährigen<br />
Bestehens des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
Emmingen die Anlage erneuert und mit<br />
stabilen Sitzplätzen versehen. Die Mitglieder<br />
Jakob Weggler, Anton Gnirß, Heinrich<br />
Görlitzer, Horst Lörch und Johannes<br />
Kalker haben mit dem Vorsitzenden Hans<br />
Mayer wochenlang hart gearbeitet, um den<br />
Platz wieder ordentlich herzurichten. Vor<br />
rund 35 Jahren war die Aussichtsplattform<br />
1/2013<br />
Das Spinnerinkreuz bei Zavelstein aus dem Jahr<br />
1447 ist ein Gedenkkreuz an die hier verstorbene<br />
Magdalena Meyr, deren Grabmal sich an der Außenwand<br />
der Kentheimer Kirche befindet.erkennen geben.<br />
Ein Platz für gute Fernsicht<br />
Aussichtsplattform bei den Pestkreuzen erneuert<br />
Mitglieder des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Emmingen haben die Anlage an der Aussichtsplattform bei den Pestkreuzen,<br />
die 1978 errichtet worden war, erneuert. <strong>Der</strong> Platz wurde mit zwei stabilen Sitzbänken versehen, die von<br />
Mitarbeitern der Firma Heller Holzbau montiert wurden<br />
angelegt worden, um bei schönem Wetter<br />
einen Blick auf die imposante Alpenkette<br />
zu bekommen.<br />
Vieles war in den vergangenen Jahren<br />
dort arg heruntergekommen. Nachdem der<br />
Ortsverein Emmingen des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
vom Hauptverband in Freiburg<br />
und vom Bezirksverband eine größere<br />
Spende erhalten hatte, wollte man mit dem<br />
Geld die Plattform wieder in einen sauberen<br />
Zustand versetzen. Von der Gemeinde<br />
HEIMATPFLEGE<br />
der Kleindenkmale schon einmal begonnen<br />
wurde. “Einiges ist zwar bekannt, aber wir<br />
rechnen durchaus damit, dass auch Unbekanntes<br />
ans Tageslicht kommt“, so der Kreisarchivar.<br />
Auch bei den Grenzsteinen rechnet<br />
er mit Raritäten, da der Landkreis an früheren<br />
Landesgrenzen liegt. Bis Herbst 2014 soll die<br />
Erfassung abgeschlossen sein. Dann werden<br />
die Daten im Landesamt für Denkmalpflege<br />
in Esslingen aufbereitet und digitalisiert, um<br />
sie anschließend der Öffentlichkeit zur Verfügung<br />
zu stellen. Auch ein Buch soll entstehen<br />
mit einer Auswahl der interessantesten<br />
Kleindenkmale. Das ganze Projekt soll das<br />
Bewusstsein für die Kleindenkmale schärfen<br />
und zu ihrer Erhaltung und ihrem Schutz<br />
beitragen, nach dem Motto: „Nur was man<br />
kennt, kann man schützen.“<br />
Martin Frieß<br />
Hölzerner Grenzstock zwischen Stammheim und Holzbronn<br />
in den alten württembergischen Landesfarben schwarz/rot.<br />
erhielt man mit Unterstützung vom Revierförster<br />
einen sechs Meter langen und einen<br />
halben Meter starken Eichenstamm, der<br />
zunächst bei Anton Gnirß zwischengelagert<br />
wurde, bevor er von Augustin Störk so<br />
zugesägt wurde, sodass zwei stabile Sitzbänke<br />
daraus gestaltet werden konnten.<br />
Die Bänke wurden aufwändig mit einer<br />
Spezialbeschichtung versehen und farblich<br />
gestaltet, so dass man davon ausgeht,<br />
dass sie nun etwa 50 Jahre halten werden.<br />
Die alten, teilweise vermoderten Bänke<br />
wurden entsorgt und auch der Platz selbst<br />
wurde sauber hergerichtet. Die alten Steinplatten<br />
wurden herausgenommen und<br />
ebenfalls entsorgt. Mit Unterstützung des<br />
Bauhofes der Gemeinde wurde der naturbelassene<br />
Platz mit zwei verschiedenen<br />
Kiesarten versehen.<br />
Gereinigt wurde der große Findling, auf<br />
dem sich die Platte mit den Hinweisen auf<br />
die Gipfel der Bergkette befindet. Die Firma<br />
Heller-Holzbau hat die beiden Sitzbänke<br />
sehr stabil montiert, Nach Auskunft von<br />
Hans Mayer hat man den Eichenstamm ein<br />
dreiviertel Jahr austrocknen lassen und gereinigt.<br />
Vor drei Jahren hatte der <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
mit Unterstützung der Gemeinde<br />
an der Aussichtsplattform auch bereits<br />
eine neue Hecke angelegt.<br />
Horst Hollandt<br />
9
WANDERN<br />
HEIMATPFLEGE<br />
Bewegung in der Heimatpflege<br />
Fachtagung in Hinterzarten<br />
Theo Gremmelsbacher zeigt interessierten Besuchern<br />
der Seilerei, wie einst Seile hergestellt wurden.<br />
Eine Tagung der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter im Fachbereich Heimatpflege<br />
fand im vergangenen Oktober<br />
in Hinterzarten-Breitnau statt.<br />
Vizepräsident Georg Keller, der dem<br />
Fachbereich bis zum Sommer 2012<br />
kommissarisch vorstand, gab den<br />
teilnehmenden Fachwarten einen<br />
Überblick über die Entwicklung und<br />
Schwerpunkte der Heimatpflege im<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein. Dabei ging er<br />
auf die Meilensteine der Heimatpflege<br />
wie zum Beispiel den Architektenwettbewerb<br />
1999 und die Erfassung<br />
der Kleindenkmale seit 2000 ein.<br />
Seine Schwerpunktsetzung in der Heimatpflege<br />
stellte im Anschluss der neue Hauptfachwart<br />
Klaus Panther aus Furtwangen<br />
vor. Sieben Themen von der Befassung<br />
mit Käutergärten über Volkslieder bis hin<br />
zum Einsatz für die Grundschule vor Ort<br />
sieht er als die anstehenden Themen in der<br />
Heimatpflege (siehe DER SCHWARZWALD<br />
IV/2012, S. 32). <strong>Der</strong> Hauptfachwart versprach,<br />
zu seinem Themenspektrum Handreichungen<br />
zu erarbeiten und den Ortsgruppen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Ein ausführlicher Blick auf die Entstehung,<br />
Umsetzung und Pflege des Schwarzwälder<br />
Heimatpfades war ein weiterer Schwerpunkt<br />
der Tagung. Theo Gremmelspacher vom<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein Hinterzarten-Breitnau<br />
berichtete begeisternd von der Arbeit unter<br />
anfänglicher Federführung seiner Ortsgruppe<br />
und über die Neugründung des Vereins<br />
„Schwarzwälder Heimatpfad e. V.“.<br />
Besonders die Erforschung der Wasserkraftnutzung<br />
in der Ravennaschlucht und<br />
im Löffeltal war die große Herausforderung<br />
der Anfangsjahre. Als herausragende<br />
Einrichtungen wurde der Hochmoorpfad<br />
bei Hinterzarten angelegt, Mühlen und<br />
Sägereien mit verschiedenen Antriebstechniken<br />
wurden abgetragen, maßstabsgetreu<br />
und voll funktionstüchtig restauriert<br />
sowie die Seilerei mit Museumsteil neu<br />
aufgebaut. Ebenso konnte ein historischer<br />
Seiltrieb wieder in Betrieb gesetzt werden.<br />
Nach alten Plänen wurde das historische<br />
Zollgebäude beim Hofgut Sternen im Originalzustand<br />
neu errichtet. <strong>Der</strong>zeit im Bau<br />
ist ein Mühlengebäude mit Müllerwohnhaus,<br />
bei dem früher auch eine Bäckerei<br />
betrieben wurde. Die Wiedererrichtung einer<br />
Ölmühle, die im Markgräflerland abgebaut<br />
werden konnte, ist in Planung.<br />
Die Ergebnisse des Engagements konnten<br />
die Fachwarte am Nachmittag selbst beim<br />
Besuch der Seilerei und des im Bau befindlichen<br />
Mühlengebäudes in Augenschein<br />
nehmen und dabei ihre Anerkennung für<br />
den wertvollen Beitrag Theo Gremmelspachers<br />
und seiner „Mitstreiter“ zum Erhalt der<br />
bäuerlichen Handwerksbetriebe zum Ausdruck<br />
bringen. Wichtiges Thema der Heimatpflege<br />
bleibt weiterhin die Erfassung<br />
der Kleindenkmale. Hierzu wurde auf die<br />
vorhandene Literatur des Landesdenkmalamtes<br />
sowie die Koordinatorin der Aktion,<br />
Martina Blaschka, verwiesen. Barbara Hauser<br />
als Bezirks-Fachwartin Heimatpflege<br />
(Bezirk <strong>Schwarzwald</strong>pforte) bot sich an,<br />
bei interessierten Bezirken entsprechende<br />
Einführungen zu geben. Eine Anregung<br />
an die Heimatpfleger ging dahin, sich vermehrt<br />
mit den Schulen in Verbindung zu<br />
setzen, um die Anliegen der Heimat- und<br />
Brauchtumspflege in praktischer Weise den<br />
Schülern nahe zu bringen.<br />
Vereinbart wurde, im Rahmen der Heimatpflegertagung,<br />
im kleinen nachbarschaftlichen<br />
Kreis Fachtagungen und Erfahrungsaustausch<br />
zu organisieren, um so<br />
auch Netzwerke zu schaffen; eine Aufgabe,<br />
die bei den Bezirksfachwarten angesiedelt<br />
sein soll.<br />
Stephan Seyl<br />
10 1/2013<br />
1/2013<br />
Wallfahrts-Pilgerweg<br />
Michelbach-Moosbronn<br />
<strong>Der</strong> Wallfahrts-Pilgerweg Michelbach-Moosbronn<br />
ist rund fünf Kilometer lang und beginnt<br />
an der Kirche St. Michael in Michelbach<br />
direkt im Ortszentrum. Die Anfänge<br />
der Pilgerstrecke gehen bis um 1683 zurück<br />
zur Marienverehrung in Moosbronn. Die<br />
Gebetsstationen am Weg sind: Hochkreuz<br />
Bergacker am Michelbacher Klosterweg von<br />
1867, Bildstock am Rück von 1854, Bildstock<br />
am Hardbergweg von 1751, Bildstock<br />
auf dem Mönchkopfsattel Moosbronn, 1826.<br />
Viele Tausende Wallfahrer haben in den vergangenen<br />
Jahrhunderten die 250 steilen Höhenmeter<br />
überwunden, besinnlich, betend<br />
oder singend unterwegs. Die Wiederbelebung<br />
der Wallfahrt erfolgte von Michelbacher<br />
Seite im Jahre 1978 durch den dortigen Pfarrer,<br />
Gerhard Waibel mit seinem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden<br />
Hans Anselm. Unterstützt<br />
wurde das Projekt zum Jubiläumsjahr 2002<br />
durch die Ortsverwaltung mit Volkward Vath,<br />
dem dortigen Pfarrer Lienhardt und Pastoralreferent<br />
Kasper. Die Wegegruppe um Kuno<br />
Bastian, Rudi Klumpp und Gunter Bittmann<br />
übernahm die Pflege und Unterhaltung zur<br />
900-Jahrfeier des Dorfes 2002. Mit Unterstützung<br />
vom <strong>Schwarzwald</strong>verein Gaggenau<br />
wurde die Wanderstrecke ausgeschildert<br />
und mit zahlreichen Informationstafeln bestückt.<br />
Die Texte hierzu hat Manfred Reufsteck<br />
zusammengetragen und geschrieben.<br />
2012 haben jetzt einige Michelbacher Bürger<br />
die Patenschaft und Pflege aller Bildstöcke<br />
übernommen sowie des Hochkreuzes und<br />
Ein neuer Pavillon bietet Schutz<br />
Die Burgruine Lützelhard ist um eine Attraktion reicher<br />
Ein schützendes Dach über dem Kopf<br />
brauchten die vielen Wanderer glücklicherweise<br />
nicht, die es an einem Herbstsonntag<br />
zur Burgruine Lützelhard gezogen hatte.<br />
Denn das Wetter spielte bei der Einweihung<br />
des neuen Pavillons mit, den der <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Seelbach unter der Regie seines<br />
rührigen Ehrenvorsitzenden Bernhard Willmann<br />
errichtet hat. Zur Einweihung drängten<br />
sich die Besucher auf dem Felsplateau der<br />
Mittelburg. <strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>verein Seelbach<br />
pflegt und erhält die Burgruine Lützelhard,<br />
seit sie 1926 bis 1929 unter maßgeblicher<br />
Beteiligung der damaligen Vereinsmitglieder<br />
ausgegraben wurde. In einer Renovierungsphase<br />
von 2007 bis 2010 haben Freiwillige<br />
aus dem Verein sie standfest für die Zukunft<br />
gemacht. In nur neun Monaten Bauzeit hat<br />
Bernhard Willmann nun mit Helfern eine<br />
schmucke Hütte in Naturstammbauweise errichtet.<br />
<strong>Der</strong> sechseckige Pavillon bietet innen<br />
für 16, außen für 22 Personen Platz. Insgesamt<br />
1640 Stunden Arbeitszeit waren dafür<br />
von der Planung bis zur Aufstellung notwendig,<br />
allein 1400 Stunden davon haben Willmann<br />
und sein Haupthelfer Hubert Zehnle<br />
aufgebracht. Eine Schutzhütte auf der Burgruine,<br />
das war eine Idee der Vorsitzenden Manuela<br />
Willmann, die den langen Weg von der<br />
ersten Anfrage bei den Vorstandskollegen bis<br />
zur Fertigstellung nachzeichnete. Viele Stellen<br />
hätten dafür gefragt werden müssen, überall<br />
habe es Zustimmung gegeben, von Seiten<br />
der Gemeinde genauso wie von Burgbesitzer<br />
Reinhold Glatz, dem Revierförster oder dem<br />
Denkmalamt. Eine rüstige „Seniorenriege“<br />
aus der Ortsgruppe habe sich dann an die<br />
Verwirklichung gemacht, allen voran Bernhard<br />
Willmann, der zuerst ein Modell gefertigt<br />
und dann groß umgesetzt habe. Das Ergebnis<br />
sei ein „gelungenes Meisterstück“. Die Hütte<br />
gebe ein tolles Gesamtbild ab. Dazu beigetragen<br />
hätten auch zahlreiche Unterstützer von<br />
außerhalb des Vereins, die Gemeinde, die die<br />
Holzstämme zur Verfügung stellte, andere,<br />
die mit Traktor und Säge halfen oder Holz<br />
für die Tische und Steine für den Bodenbelag<br />
spendeten. Bürgermeister Schäfer betonte die<br />
enorme ehrenamtliche Leistung der Ortsgruppe<br />
zur Unterhaltung der Burgruine. Pfarrerin<br />
Doleschal und Pfarrer Honé erbaten den Segen<br />
Gottes. Die Schutzhütte solle den Wande-<br />
Die neue Schutzhütte bei<br />
der Ruine Lützelhard<br />
auch der Sauberhaltung des Weges. Die<br />
Stadt Bad Herrenalb hat auf ihrem Teilstück<br />
den Weg wieder optimal von der Bergspitze<br />
Mönchkopfsattel für einen Auf- und Abstieg<br />
hergerichtet. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf<br />
ist der bekannteste Wallfahrtsort im Nordschwarzwald<br />
und hat schon seit 1683 eine<br />
der Gottesmutter geweihte Kapelle.<br />
Öffnungszeiten: (Sommerzeit) zwischen<br />
7.30 und 20.30 Uhr, jeden Freitag gibt es ein<br />
Wallfahrtsamt um 9.30 Uhr. Wanderer, die in<br />
Michelbach starten, können dort die Kirche<br />
St. Michael besuchen. Sie ist das drittälteste<br />
Gotteshaus im Murgtal und entstanden<br />
im Jahre 1275. Als Neuerung im Dorf kann<br />
man jetzt zur Wegzehrung beim Backhiesel<br />
(Lindenplatz) von Montag bis Samstag einen<br />
Wallfahrtsweck mitnehmen.<br />
Anreise: S-Bahn S 31/S 41 bis Gaggenau<br />
und Weiterfahrt mit Linienbus KVV Kurs 253.<br />
Manfred Vogt<br />
Info<br />
Zum Wallfahrtsweg<br />
und zur Kirche unter:<br />
www.gaggenau-michelbach.de<br />
www.maria-hilf-moosbronn.de<br />
HEIMATPFLEGE<br />
rern künftig Schutz und Schatten, Freude und<br />
Gemeinschaft bieten, so Pfarrerin Doleschal.<br />
Die Ortsgruppe nahm die Einweihung zum<br />
willkommenen Anlass für ein Fest auf der<br />
Burg. Obwohl es nicht ganz so sonnig und<br />
warm wie beim Lützelhardfest vor zwei Jahren<br />
war, strömten die Wanderer so zahlreich<br />
auf die Burgruine, dass um die Mittagszeit<br />
kein Platz mehr an den Tischen und Bänken<br />
unterhalb der Hauptburg frei war. Ein Fahrdienst,<br />
der eifrig genutzt wurde, ermöglichte<br />
zahlreichen älteren Gästen, die nicht mehr so<br />
gut zu Fuß sind, wieder einmal einen Burgbesuch.<br />
Die Bewirtung mit Grillwurst, Steakwecken<br />
und Kaffee und Kuchen, hauptsächlich<br />
durch die Familiengruppe, klappte hervorragend.<br />
Nicht selbstverständlich, denn ein Fest<br />
auf der nicht mit dem PKW erreichbaren Burgruine<br />
ist eine logistische Herausforderung.<br />
Bei Führungen mit Walter Munz und Monika<br />
Korak konnten die Besucher mehr über<br />
die Geschichte der Burgruine erfahren, die<br />
nun durch die Schutzhütte eine Aufwertung<br />
erfahren hat. Monika Korak
WANDERN<br />
Winterspaß<br />
im Anblick des Ortlers<br />
Auf Schneeschuhen über die Berge des Oberen Vinschgaus<br />
Von Karlheinz Scherfling<br />
Bei der Ankunft im Hotel in Burgeis studiere ich, während meine Personalien<br />
aufgenommen werden, ein Flugblatt der örtlichen Bürgerinitiative gegen Windkrafträder<br />
auf dem Reschenpass, und die Wirtin fragt mich freundlich, ob auch<br />
ich gegen das Projekt eine Unterschrift leisten möchte. Eigentlich bin ich hierhergekommen,<br />
um eine entspannte Schneeschuh-Tourenwoche zu erleben. Und da<br />
holen mich die Tagesprobleme aus dem <strong>Schwarzwald</strong> ein. Windkraft in der Erholungslandschaft<br />
– ja oder nein? In den folgenden Tagen, an denen wir die Höhen<br />
rings um den Reschenpass im Oberen Vinschgau besteigen, verstehe ich einmal<br />
mehr, warum sich die Einheimischen um die Zukunft ihrer Landschaft große Sorgen<br />
machen. Die Argumente sind mir aus unserem <strong>Schwarzwald</strong> allzu bekannt.<br />
Aufstieg zum Äußeren Nockenkopf Gipfelrast auf dem Äußeren Nockenkopf<br />
Eine Woche Schneeschuh-Touren im Oberen<br />
Vinschgau, das Angebot des DAV Summit<br />
Clubs hatte mich sofort elektrisiert,<br />
als ich den Zusatz las „Mit Suldenspitze,<br />
3 376 m“. Jugenderinnerungen werden<br />
wach. König Ortler (3 905 m) war damals<br />
unser Ziel, doch wegen schlechter Bedingungen<br />
mussten wir abbrechen. Und jetzt<br />
sollte es möglich werden, im Winter in<br />
jene Region vorzustoßen, in unmittelbare<br />
Nachbarschaft zu Ortler und Königsspitze?<br />
Den Versuch sollte es wert sein. Unser<br />
Standquartier ist ein sehr gastfreundliches<br />
Hotel in Burgeis mit allem, was Südtiroler<br />
Gastlichkeit ausmacht und mit Wellnessangeboten<br />
nach der Tour. Bergführer<br />
Markus nimmt uns in Empfang und stattet<br />
uns mit der notwenigen Ausrüstung für alpine<br />
Schneeschuhtouren aus: Außer den<br />
Schneeschuhen nebst Stöcken gibt es eine<br />
Schaufel, eine in Teile zerlegte Sonde und<br />
ein Lawinenverschütteten-Suchgerät. Wie<br />
man damit umgeht, zeigt er uns gleich am<br />
nächsten Tag, an dem unsere kleine Gruppe<br />
aufbricht, um den Äußeren Nockenkopf<br />
(2 767 m) zu ersteigen.<br />
WANDERN<br />
Ein Kleinbus bringt uns nach Royen in 1 968 m<br />
Höhe. Dies ist die am höchsten gelegene<br />
ganzjährig bewohnte Siedlung im Vinschgau.<br />
800 Höhenmeter liegen vor uns, über<br />
sanfte Hügel hinauf zum Aussichtsgipfel.<br />
Nach zweieinhalb Stunden sind wir am Ziel<br />
(in der Ausschreibung stand „im Eingehtempo“,<br />
das muss der Bergführer überlesen haben).<br />
Schönstes Wetter ist uns beschieden<br />
und so rasten wir unter einem tiefblauen<br />
Himmel am Gipfelkreuz. Rings um uns<br />
breitet sich die tief verschneite Alpenwelt<br />
aus, in der Ferne ist das Ortlermassiv auszumachen,<br />
und drunten im Tal ist der von<br />
Eis überzogene Reschensee zu sehen. Wie<br />
war das noch mit Windkrafträdern in dieser<br />
Landschaft? Die Vorstellung schmerzt.<br />
Beim Abstieg dann die bei solchen Tourenwochen<br />
obligatorische Einführung in<br />
die Sicherungstechnik mit Lawinenverschütteten-Suchgerät<br />
und Sonde. Auch jene<br />
Schneeschuh-Erfahrenen, die schon öfters<br />
in den Bergen waren, können wieder etwas<br />
dazu lernen, denn die Suchgeräte werden<br />
von Jahr zu Jahr weiterentwickelt, können<br />
präziser orten – vorausgesetzt, man weiß<br />
sie richtig zu bedienen. Und das wird bei<br />
dieser längeren Pause in einer windgeschützten<br />
Mulde geübt.<br />
Fast an die Schweizer Grenze im Val Müstair<br />
bringt uns unser Kleinbus am nächsten<br />
Morgen zum Bergdorf Lü (1 870m). Unser<br />
Ziel ist der Urtiola (2 909 m). 1 039 Höhenmeter<br />
liegen vor uns, die wir zunächst<br />
durch lichte Wälder, dann über die weiten<br />
Höhenrücken der Alp Tabladatsch überwinden,<br />
um zum Gipfel zu gelangen. Da wir<br />
erneut schönstes Wetter haben, bietet sich<br />
wieder ein weiter Blick über die verschneite<br />
Bergwelt, diesmal in unmittelbarer Nähe<br />
zum Schweizer Nationalpark am Ofenpass.<br />
Nach gut sechs Stunden sind wir zurück<br />
und stärken uns im „Hirschen“ in Lü. Das<br />
Besondere in diesem Lokal: Hier werden<br />
Bio-Produkte aus der Region verkauft, Bio-<br />
Wurst mit Brot oder Sauerkraut und Käse<br />
aus dem Val Müstair. Eine Spezialität sind<br />
„Fusi uns Capuns fats in chasa“. Das sind<br />
sechs hausgemachte kleine Krautstielblatt-<br />
Päckchen in Gerstensauce, drei davon gefüllt<br />
mit Spätzleteig und Gemüse sowie drei<br />
gefüllt mit Kalbsbrät, alles überbacken mit<br />
Käse. So hat es uns jedenfalls unser Bergführer<br />
übersetzt. Ohne Übersetzung können<br />
wir dann das reichhaltige Südtiroler<br />
Abendessen in unserem Hotel genießen.<br />
Knapp 1 000 Höhenmeter liegen auch am<br />
folgenden Tag vor uns. Ausgangspunkt ist<br />
ein kleiner Weiler im Planeiltal (1 632 m).<br />
Ein Hund begleitet uns fröhlich kläffend<br />
die erste Viertelstunde. Er freut sich, dass<br />
endlich mal was los ist in dem ansonsten<br />
fast verlassenen Tal. Dann stürmt er wieder<br />
hinunter zu seinem Hof. Wir steigen<br />
jedoch stetig bergan, bis wir die Spitzige<br />
Lun in 2 342 m Höhe erreichen. Wir sind<br />
jetzt auf der anderen Seite des Tales, das<br />
12 1/2013<br />
1/2013<br />
13
WANDERN<br />
sich vom Reschenpass hinab nach Südtirol<br />
erstreckt. Und entsprechend haben<br />
sich auch die Perspektiven auf die Bergwelt<br />
etwas verschoben. Aber Bergführer<br />
Markus hilft uns bei der Orientierung.<br />
Von der Spitzigen Lun ist es nicht weit<br />
zum nächsten Gipfel, dem Hohen Joch<br />
(2 593 m), von wo aus sich imposante<br />
Tiefblicke in den Oberen Vinschgau und<br />
Weitblicke zum Ortlermassiv öffnen. <strong>Der</strong><br />
Abstieg erfolgt ins Matschertal, wo uns<br />
unser Kleinbus abholt.<br />
Nach drei Tagen sind wir schon richtig<br />
verwöhnt vom schönen Wetter, das auch<br />
am vierten Tag so bleiben wird. Ziel ist<br />
heute der 2 555 m hohe Watles. 1 100<br />
Höhenmeter sind angesagt. Die Tour<br />
startet am Haidersee und führt durchs<br />
Zerzer- und Oberdorfertal ins Mauerle<br />
(2 338 m). Über einen ansprechenden<br />
Höhenrücken gelangen wir auf den Watles,<br />
wo ein modernes Gipfelkreuz von<br />
uns dutzendfach fotografiert wird. Beim<br />
Abstieg gelangen wir zu einem kleinen<br />
Skigebiet, wo uns der Skilift den Abstieg<br />
ins Tal erleichtert.<br />
Letzter Tag, höchster Gipfel: Wir alle<br />
sind gespannt auf diese Tour. Leider haben<br />
sich inzwischen dicke Wolkenpakete<br />
von Süden her kommend über die hohen<br />
Gipfel geschoben. Aber wir brechen<br />
unternehmungslustig auf, der Bus bringt<br />
uns nach Sulden am Ortler, und die<br />
Seilbahn zur Schaubachhütte (2581 m).<br />
Über den Suldenferner geht es in langen<br />
Serpentinen bergwärts, vorbei an zum<br />
Teil spektakulären Eisbrüchen und vor<br />
uns die steilen Wände der Königsspitze.<br />
Auf dem Grat angelangt, sind es nur<br />
wenige Minuten bis zum lang ersehnten<br />
Gipfel der Suldenspitze (3 376 m) mit einer<br />
von Wolken etwas eingeschränkten<br />
grandiosen Weitsicht. Unser Bergführer<br />
drängt zum Abstieg, damit wir nicht die<br />
letzte Seilbahn-Talfahrt verpassen. Und<br />
so gehen wir mit großen Schritten wieder<br />
die endlos scheinenden Serpentinen<br />
über den Suldenferner talwärts. Aber in<br />
der Bergstation reicht es noch zu einer<br />
Erfrischung und zu einem „ciao“ an die<br />
Südtiroler Berge,<br />
die uns fünf<br />
unvergessliche<br />
Wintertage beschert<br />
haben.<br />
Pienza – die Idealstadt von Papst Pius II Piccolomini<br />
Bella Italia vom Feinsten<br />
in der Toscana<br />
Alte Dörfer und Städtchen,<br />
köstliche Speisen und Getränke<br />
und Wanderungen durch eine<br />
bezaubernde Landschaft<br />
Von Rita Bölle<br />
Unsere Entscheidung, eine<br />
Wanderfahrt in die Toskana zu<br />
unternehmen, erwies sich als Volltreffer.<br />
28 Wanderfreunde und -freundinnen<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Löffingen fuhren Mitte Oktober an einem Montagmorgen<br />
los. Das Wetter war fürchterlich, es regnete den ganzen Tag<br />
in Strömen, und vor dem Gotthardtunnel und im Tessin wurden wir von<br />
Schnee überrascht. Wir gelangten nach einer langen Fahrt nach Chianciano<br />
Terme – einer Stadt etwa 30 Kilometer südöstlich von Siena gelegen. Am<br />
nächsten Morgen wurden wir von Sonne und Wärme in einer zauberhaften<br />
Landschaft begrüßt.<br />
Oben: Stimmungsvoller Frühnebel bei Gabbiano<br />
Unten: Typische Hügellandschaft mit Zypressen und<br />
Weinbergen rund um das Kloster Sant`Antimo<br />
Unsere schweizerische Reiseleiterin Gisela<br />
holte uns im Hotel ab, und mit dem Bus fuhren<br />
wir ins Orciatal. Hier hatten wir einen<br />
wunderschönen Blick auf den Vulkankegel<br />
des Monte Amiata, der mit 1 700 Metern die<br />
höchste Erhebung ist. In Montalcino, einer<br />
mittelalterlichen Kleinstadt, die durch den<br />
Brunellowein bekannt geworden ist, begann<br />
unsere Wanderung. Wir hatten wunderbare<br />
Ausblicke auf die hügelige Landschaft der<br />
Südtoskana mit den für sie typischen Zypressen<br />
und Weinbergen. Über den kleinen<br />
schmucken Weiler Villa a Tolli erreichten wir<br />
nach einem steilen Abstieg unser Ziel – die<br />
Klosterkirche Sant`Antimo in einem kleinen<br />
Tal inmitten von Feldern, Olivenhainen und<br />
Weinbergen. Die Kirche wurde im 12. Jh. in<br />
der Blütezeit der Romanik errichtet und ist<br />
mit einem reichen Skulpturenschmuck ausgestattet<br />
(unter anderem „Daniel in der Löwengrube“).<br />
Die Prämonstratenserpater hielten<br />
gerade ihr Nono in lateinischer Sprache<br />
und gregorianischem Gesang ab, was für<br />
uns sehr beeindruckend war. Gisela fuhr mit<br />
uns noch in den kleinen Thermalort Bagno<br />
Vignoni, wo man in dem gemauerten von<br />
historischen Palazzi umgebenen Schwimmbecken<br />
zwar nicht mehr baden kann, dafür<br />
hatten wir jedoch das Vergnügen, unsere<br />
Füße in dem kleinen Bach mit Thermalwasser,<br />
der ins Orciatal fließt, zu baden.<br />
Hier genossen wir noch einmal die schöne<br />
Landschaft. Voller Eindrücke kamen wir im<br />
Hotel an und das toskanische Abendessen<br />
Wir erfrischen unsere müden Füße<br />
im Thermalwasser von Bagno Vignoni<br />
schmeckte vorzüglich. <strong>Der</strong> zweite Tag begann<br />
mit einer Wanderung im südlichen<br />
Chiantigebiet von Abbadia Isola nach Monteriggione<br />
auf der mittelalterlichen Pilgerroute<br />
Via Francigena. Das kleine mittelalterliche<br />
Dorf auf einem Hügel ist eine Gründung Sienas<br />
aus dem 13. Jh. und sollte als Vorposten<br />
zur Verteidigung von Seiten der Florentiner<br />
dienen. Es sieht daher wie eine Festung aus<br />
und wird von Mauern umschlossen. Italienische<br />
Schulkinder führten gerade auf der Piazza<br />
fröhliche Tänze auf. Hier holte uns der<br />
Bus ab, und wir fuhren nach Siena – dem<br />
Höhepunkt unserer Reise. Wir genossen die<br />
Piazza del Campo, das Herz der Stadt, sowie<br />
das Rathaus. <strong>Der</strong> Platz ist auf Grund seiner<br />
Form einzigartig und hat die Form einer Muschel.<br />
Wir ließen uns hier eine Pizza schmecken,<br />
genossen das emsige Treiben und<br />
besichtigten dann den Dom – ein herrliches<br />
Bauwerk, das von 1100 bis 1300 entstand.<br />
Beeindruckend sind der Fußboden mit Bildfeldern<br />
aus verschieden farbigem Marmor,<br />
eine achteckige Kanzel mit Darstellungen<br />
aus dem Leben Christi, der hohe Campanile<br />
mit seiner schwarz-weiß gestreiften Fassade<br />
sowie die große Fensterrose mit einem Glasfenster<br />
vom Letzten Abendmahl. Mit einem<br />
kleinen Bummel auf der Hauptstraße und einem<br />
Cappuccino am Gaia-Brunnen beendeten<br />
wir unseren Besuch und fuhren schwer<br />
beladen mit Kunstschätzen in unser Hotel<br />
zurück. Im Bus erzählte uns Gisela noch<br />
vom Palio, dem Pferderennen, das am 2. Juli<br />
WANDERN<br />
und 16. August auf der Piazza del Campo<br />
abgehalten wird. Es ist ein Symbol für die<br />
Rivalität der Bewohner der einzelnen Stadtviertel<br />
Sienas und reicht in die erste Hälfte<br />
des 15. Jh. Zurück.<br />
<strong>Der</strong> dritte Tag führte uns zunächst in die<br />
Idealstadt von Papst Pius II. Piccolomini –<br />
nach Pienza. Er ließ 1462 den mittelalterlichen<br />
Namen Corsignano ersetzen. Hier<br />
bewunderten wir den Dom, sangen ein<br />
Marienlied – die Akustik war übrigens hervorragend<br />
–, den Palast der Domherren, das<br />
Erzbischöfliche Palais und den Palazzo Comunale.<br />
Pienza ist ein nettes kleines Städtchen,<br />
es gibt überall Geschäfte mit Pecorinokäse<br />
der sardischen Schäfer, die sich hier in<br />
den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts<br />
ansiedelten. Die Wanderung führte uns dann<br />
nach Montichiello. Nach einer kurzen Rast in<br />
dem ruhigen Dorf fuhren wir mit dem Bus<br />
nach Montepulciano, einer auf einem Hügelrücken<br />
gelegenen Kleinstadt mit Renaissancebauten.<br />
Wir machten einen Stadtrundgang<br />
und besuchten das historische Caffe Poliziano,<br />
sicher eines der schönsten. In der Umgebung<br />
gedeiht der Vino Nobile, der edle Wein<br />
von Montepulciano. Diesen kosteten wir bei<br />
der Weinprobe in der Cantina Crociani in<br />
einem alten Palazzo. Wir wurden hier verwöhnt<br />
mit den Spezialitäten aus der Toskana<br />
– Coppa, einer pikanten Salami und dem<br />
Pecorino. Fast alle kauften das gute Olivenöl,<br />
das von der Familie Crociani hergestellt<br />
wird und als besonders köstlich gilt. Zurück<br />
im Hotel hatten wir einen netten Abend mit<br />
lustigen Spielen.<br />
<strong>Der</strong> vierte Tag war leider auch der<br />
letzte. Wir wanderten morgens noch im<br />
stimmungsvollen Nebel, der sich jedoch<br />
rasch auflöste. Durch Weinberge, die noch<br />
zu Montepulciano gehören, gelangten wir<br />
von Gabbiano über Valiano nach Petrignano.<br />
<strong>Der</strong> Bus brachte uns an den Lago Trasimeno<br />
hinauf nach Castiglione del Lago,<br />
einer mittelalterlichen Stadt mit gut erhaltener<br />
Stadtmauer und Burg. Von hier oben<br />
hat man einen wunderschönen Blick auf<br />
den See. Hier konnten wir Spezialitäten<br />
wie Wildschweinsalami, Trüffelsalami, Pecoriono,<br />
Pasta, Gebäck und vieles andere<br />
mehr für die Daheimgebliebenen einkaufen.<br />
Unsere Reiseleiterin hat uns mit der<br />
italienischen Lebensweise und den Bräuchen<br />
in der Osterzeit und vielem anderen<br />
bekannt gemacht. Zurück in Chianciano<br />
Terme machten wir noch einen Rundgang<br />
durch das anmutige alte Dorf, welches auf<br />
einem Hochplateau liegt und teilweise von<br />
mittelalterlichen Mauern umgeben ist. Vermutlich<br />
ist eine etruskische Siedlung dessen<br />
Ursprung. Am nächsten Morgen hieß es<br />
Abschied nehmen von der herrlichen Landschaft.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein traten<br />
wir die Heimfahrt an, die uns durch die<br />
Toskana, den Apennin, das Tessin und die<br />
Alpenlandschaft nach dem Gotthardtunnel<br />
nach Hause führte.<br />
14 1/2013<br />
1/2013<br />
15
WANDERN<br />
Auf Wanderschaft am Millstätter See<br />
Neuschnee im Sommer erforderte einiges an Improvisation<br />
Von Marion Sorg<br />
Berge und Seen – oder mediterranes Klima im Tal und Höhenluft auf den Bergen: Beides zusammen konnten<br />
die Wanderkameradinnen und -kameraden der Ortsgruppe Unterreichenbach bei der Wanderwoche am Millstätter<br />
See in Kärnten, Österreichs sonnigem und südlichstem Bundesland, erleben. Im Festjahr des 100-jährigen<br />
Bestehens des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Unterreichenbach stand wieder einmal eine ganz besondere Mehrtageswanderfahrt<br />
an. Unser Ziel war der Millstätter See im Kärntner Seenland. Nachdem unser Bus alle Zustiegsstellen<br />
in Kapfenhardt, Grunbach, Unterreichenbach und Pforzheim angefahren hatte, ging es los Richtung Süden.<br />
<strong>Der</strong> Millstätter See ist der zweitgrößte und<br />
mit rund 141 Meter der tiefste aller Kärntner<br />
Badeseen und ist 11,5 Kilometer lang. <strong>Der</strong><br />
Grund des Sees besteht aus Urgestein und<br />
darum hat er auch immer eine etwas dunkle<br />
Farbe. <strong>Der</strong> Name „Millstätter See“ steht<br />
im Zusammenhang mit der Gründung des<br />
Klosters Millstatt (etwa 1080). Wir mussten<br />
über 600 Kilometer anfahren, um an unser<br />
Wanderziel zu kommen. Wie immer gibt es<br />
bei solch großen Fahrten unseren bekannten<br />
„SWV-Catering“, was heißt, dass wir unterwegs<br />
auf einem Parkplatz anhielten; hier<br />
wurde unser zweites – oder für manche,<br />
erstes – Frühstück ausgepackt – Butterbrezeln,<br />
Hefekranz und Kaffee. Bei dieser Pause<br />
bekamen wir auch noch ein kostenloses<br />
Morgen-Ständchen vom Männergesangverein<br />
aus Stetten am Kalten Markt, die hier<br />
ebenfalls Pause machten.<br />
Neuschnee<br />
in den Bergen<br />
Wenn man die Tunnels von Hohen Tauern<br />
und Katschberg hinter sich hat, kommt<br />
man nach Kärnten, dem südlichsten und<br />
einem der sonnigsten Bundesländer unserer<br />
österreichischen Nachbarn. Aber unter-<br />
Die erste Wandertour<br />
führte zur Pichelhütte. Wir<br />
sahen ringsum die Berggipfel<br />
mit Neuschnee, wie hier im<br />
Bild das Gmeineck<br />
wegs gab es die erste Überraschung, denn<br />
nach den heißen Tagen bei uns zu Hause<br />
hatte es beim Tauerntunnel Neuschnee bis<br />
an die Autobahn. Abends kamen unsere<br />
Kärntner Wanderführer zu uns ins Hotel<br />
und die ersten Wanderungen wurden<br />
besprochen. Leider konnte wegen dem<br />
Neuschnee auf den Bergen zuerst einmal<br />
nicht alles wie geplant stattfinden, und wir<br />
mussten ein wenig improvisieren. Also<br />
gab es eine Ersatzwanderung. Langwanderer<br />
machten sich vom Hotel aus auf<br />
Richtung Aussichtspunkt Millstätter See<br />
mit Ziel „Pichelhütte“ (1 400 m). Auch die<br />
Kurzwanderer wanderten zu dieser Hütte,<br />
allerdings zuvor mit der motorisierten<br />
Steighilfe. Von der Hütte aus hatten wir<br />
einen grandiosen Panorama-Blick auf die<br />
umliegenden Berggipfel, die durchweg<br />
verschneit waren. Reiseck- und Kreuzeckgruppe,<br />
Goldeck, Gmeineck mit „Böser<br />
Nase“ und Tschiernock waren alle mit „Zuckerspitzen“<br />
versehen. Zum Vespern gab<br />
es auf der Hütte die berühmte „Kärntner<br />
Bretteljause“ oder einen Kaiserschmarren.<br />
Die Wanderführerin erzählte eine Sage von<br />
den „Hardischen (heidnischen) Leuten“,<br />
die übergroß waren und am See als erste<br />
Menschen die Gegend besiedelten.<br />
Millstätter See<br />
und Granat<br />
Gerade, als die Kurzwanderer die Hütte<br />
wieder verlassen wollten, kamen auch<br />
die Langwanderer dort an. Beim Abstieg<br />
von der Hütte hatte die Sonne den ganzen<br />
Schnee auf der „Bösen Nase“ weggetaut.<br />
Im Tal in Seeboden wartete unser Hotel,<br />
wo die müden Wanderknochen im Hallenbad<br />
wieder frisch belebt werden konnten.<br />
Gruppenfoto auf dem<br />
Gipfel des Königstuhls<br />
Am nächsten Tag war überall blauer<br />
Himmel und somit herrlichstes Wanderwetter.<br />
Lang- und Kurzwanderer gingen<br />
an diesem Tag zusammen mit unserem<br />
Wanderführer den See entlang, wo er uns<br />
verschiedene Dinge der Ortsgeschichte<br />
von Seeboden erklärte. Unser Ziel war der<br />
Egelsee. <strong>Der</strong> Egelsee ist ein Moorsee auf<br />
einem Hochplateau zwischen Millstätter<br />
See und Spittal an der Drau. Ein angenehmer<br />
Weg führte uns bergwärts, und immer<br />
der See unter uns. Auf dem morgendlichen<br />
See waren einige Fischer unterwegs, die<br />
für ein großes Wettangeln „übten“. Beim<br />
Egelsee legten wir auf Badestegen und<br />
schönen Sitzgruppen unsere Mittagspause<br />
ein und genossen die Sonne, die Natur<br />
und die Ruhe. Nach einem Abstieg gelangten<br />
wir wieder zum Millstätter See. Eine<br />
gemütliche Schifffahrt rundete diesen angenehmen<br />
Tag ab. Im Hotel gab es für alle<br />
Kaffee mit frisch gebackenem Apfelstrudel<br />
und Sahne.<br />
<strong>Der</strong> andere Tag führte Lang- und<br />
Kurzwanderer auf den „Millstättersee Höhensteig“,<br />
ein Wandererlebnis ohne Ende.<br />
WANDERN<br />
Die Langwanderer haben noch den Gipfel<br />
des „Kamplnocks“ (2 046 m) mitgenommen,<br />
während die Kurzwanderer auf<br />
einem schönen Panoramaweg unterhalb<br />
des Grades gingen. Überall eröffnete sich<br />
uns die schöne Bergwelt und immer wieder<br />
die Aussicht hinunter auf den See. Die<br />
Wanderführerin erklärte uns, dass wir den<br />
ganzen Weg auf Granat-Rohlingen wanderten.<br />
Und siehe da, überall konnten<br />
wir die rohen Edelsteine finden. Granaten<br />
sind „Feuersteine der Liebe“, sie sollen gut<br />
für das Herz und das Blut sein und gute<br />
Träume machen. Das Gebiet der Millstätter<br />
Alpe birgt das dichteste Granatvorkommen<br />
in Europa. Die Granatsteine wurden dort<br />
bis zum Zweiten Weltkrieg abgebaut.<br />
Aufgestiegen wurde von der „Schwaigerhütte“<br />
(1 623 m) und weiter ging es zur<br />
„Millstätter Hütte“, an der wir aber vorbei<br />
gegangen sind. Unterwegs kamen wir an<br />
einigen Trinkwasserbrunnen vorbei, wo<br />
man immer wieder die Trinkflaschen mit<br />
dem kristallklaren Wasser auffüllen konnte.<br />
Und zwischendurch immer wieder den<br />
Blick nach unten auf den Millstätter See.<br />
16 1/2013<br />
1/2013<br />
17
WANDERN<br />
<strong>Der</strong> „granatgepflasterte“ Wanderweg führte<br />
direkt zum schönsten Platz in diesem<br />
Gebiet, zum „Granattor“ (2 043 m). Dieses<br />
Tor beruht auf der kubischen Ausrichtung<br />
alter römischer und griechischer Architektur,<br />
ist 3,20 m hoch und 3,50 m breit. In<br />
das aus Stahl gefertigte Tor wurde folgende<br />
Inschrift eingemeißelt:<br />
„Granate, rubinrote Edelsteine begleiten<br />
den Wanderer auf dem Pfad rund um<br />
den Millstättersee, oft nur verdeck von<br />
Glimmschiefer einem silbrig glänzenden<br />
Gestein. Schon Noah nutzte eine Laterne<br />
aus Granat um in dunkler Nacht seine Arche<br />
sicher steuern zu können. Ägypter –<br />
Griechen und Römer schmückten sich mit<br />
dem tiefroten Edelstein. Im Mittelalter unter<br />
dem Namen „Karfunkel“ bekannt zierte<br />
er die europäischen Adelshäupter!“ Auch<br />
hier kann man den Blick über den gesamten<br />
See schweifen lassen. Die überaus<br />
interessante Wanderung endete auf der<br />
„Lammersdorfer Hütte“ (1.644 m), einer<br />
kleinen, mit romantischen Details ausgestatteten<br />
Almwirtschaft, mit eigener Käserei.<br />
Natürlich gab es hier auch ein großes<br />
„Granatbrot“ zum Vespern oder zum Jausen,<br />
wie es die Kärntner sagen.<br />
Wörthersee und<br />
Nockberge<br />
Nach drei Wandertagen war ein Tag zum<br />
Ausruhen angesagt. Mit dem Bus fuhren<br />
wir zum viel besungenen Wörthersee, dem<br />
größten und wohl auch bekanntesten der<br />
Kärntner Seen. Im Gegensatz zum Millstätter<br />
See ist der Wörthersee nicht dunkel,<br />
sondern hat eine schöne hellgrüne Farbe, ,<br />
die durch den Kalkstein entsteht. Auch die<br />
nahen Karawanken bestehen aus diesem<br />
hellen Gestein. Im bekannten Wallfahrtsort<br />
Maria Wörth verließen wir unseren Bus<br />
und besichtigten zuerst die Wallfahrtskirche<br />
und die gegenüber stehende, kleinere<br />
Winterkirche oder auch Rosenkranzkirche<br />
genannt. Danach bestiegen wir das Linienschiff<br />
zu einer sonnigen Seerundfahrt. In<br />
Blick auf den See mit den Nockbergen<br />
Pörtschach und Velden haben wir Pausen<br />
eingelegt, um an den Uferpromenaden zu<br />
bummeln oder in einem der vielen Cafes<br />
zu sitzen und zu schauen. Unsere vierte<br />
und letzte Wanderung führte uns in den<br />
von der Unesco anerkannten Biosphärenpark<br />
der Nockberge. Überall in den<br />
Nockbergen kann man eine Fülle unterschiedlichster<br />
Pflanzen bewundern. Geprägt<br />
durch die landschaftliche Eigenheit<br />
und das spezielle Klima haben sich hier<br />
Pflanzen angesiedelt, die andernorts längst<br />
ausgestorben sind. Charakteristisch für die<br />
Nockberge sind die Zirben- und Lärchenbewüchse.<br />
Auch kann man die seltene<br />
Speikpflanze finden, die für die Kosmetik<br />
und Körperpflege verwendet wird.<br />
Aber es gibt dort auch noch alte Bauernbäder,<br />
zum Beispiel in Karlbad an der<br />
Nockalmstraße wird noch heute eine alte<br />
Tradition aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />
gepflegt und angewendet: Bei<br />
dem archaisch anmutenden Baderitual<br />
werden am offenen Feuer Steine erhitzt,<br />
die anschließend zum Wärmen des Bades<br />
in reinem Quellwasser verwendet werden.<br />
Gebadet wird in alten Holzzubern. Morgens<br />
ist die Alm zu und es herrscht dort<br />
„Kurbetrieb“. Dies alles geschieht in einer<br />
Höhe von 1.690 Metern.<br />
Also ging es auf zur Wanderung in die<br />
Nockberge. Durch das Tal der wilden Lieser<br />
fuhren wir vorbei an der kleinen Stadt<br />
Gmünd (hier gibt es ein Porschemuseum)<br />
hoch auf die Nockalmstraße. Immer wieder<br />
führte die Straße unter den mächtigen<br />
Pfeilern der Tauernautobahn hindurch.<br />
Adelsberger Grotte<br />
in Slowenien<br />
Die Langwanderer begannen den Aufstieg<br />
bei der „Zechneralm“ (1 900 m) und die<br />
Kurzwanderer verließen den Bus bei der<br />
Eisentalhöhe, der höchsten Stelle auf der<br />
Nockalmstraße (2 042m ). Beide hatten das<br />
Ziel des „Königsstuhls“ (2 336 m). Die zwei<br />
Gruppen trafen beinahe zur selben Zeit auf<br />
dem Gipfel des Berges ein. Von hier aus eröffnete<br />
sich das Panorama der ganzen umliegenden<br />
Nockberge. Nach einem gemeinsamen<br />
Gipfelbild trennten sich die beiden<br />
Gruppen wieder. Kurzwanderer stiegen ab<br />
nach Karlbad und die Langwanderer wanderten<br />
weiter zur „Prieshütte“. Für beide<br />
betrug der Abstieg rund 700 Höhenmeter.<br />
Das waren beachtliche Höhenunterschiede,<br />
die hier bewältigt werden mussten.<br />
Während der Wanderung konnten wir<br />
noch eine vielfältige Spätsommer-Alpenflora<br />
sehen. Die Kurzwanderer durften in<br />
Karlbad die traditionsreichen Badeeinrichtungen<br />
besichtigen. <strong>Der</strong> Bus brachte die<br />
ganze Wanderschar über die Nockalmstraße,<br />
das Gurktal und Bad Kleinkirchhheim<br />
wieder zurück an den See. Unsere somit<br />
letzte Wanderung war für alle die sogenannte<br />
„Königsetappe“ dieser Tage und<br />
das nicht nur, weil der Gipfel des „Königsstuhles“<br />
bestiegen wurde.<br />
Den Abschluss einer tollen Wanderwoche<br />
bildete ein ganz besonderer Ausflug.<br />
Wir fuhren nach Slowenien zur weit über<br />
die Region hinaus bekannten Tropfsteinhöhle<br />
von Postojna (Deutscher Name:<br />
Adelsberger Grotte). <strong>Der</strong> Besuch dieser<br />
Höhle hat uns sehr tief beindruckt. Sie<br />
ist die größte Höhle Europas und wird<br />
von Menschen aus aller Welt besucht. Die<br />
Schönheit dieser Höhle verzaubert jeden<br />
Besucher. Es ist eine Märchenwelt von Stalaktiten,<br />
Stalagmiten und Säulen. Überall<br />
findet man filigrane Gebilde und Gestalten.<br />
Jeder kann hier seiner eigenen Phantasie<br />
freien Lauf lassen.<br />
Dies war unser letzter Urlaubstag in<br />
Kärnten. Wie immer wurde wieder unser<br />
„Wort der Woche“ gekürt: Bedingt durch<br />
das große Granatvorkommen auf der Millstätter<br />
Alpe war unser Wort „granadenmäßig“,<br />
aber auch „mautpflichtig“ wurde immer<br />
wieder genannt.<br />
Übrigens haben sich unsere umliegenden<br />
Gipfel wieder so verabschiedet, wie<br />
sie uns begrüßten, nämlich mit Neuschnee.<br />
Die Wandergruppe am Granattor<br />
Oben: Das mittelalterliche Städtchen Bormes les Mimosas<br />
Unten: die fröhlichen Wanderer nach dem Grillfest auf dem Gros Cerveau<br />
Unvergessliche Tage<br />
in Südfrankreich<br />
Auch eine „Vier-Schuh-Wanderung“<br />
stand auf dem Programm<br />
Vom 18. bis 23. September besuchte eine Gruppe des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
Bad Säckingen die Partnerstadt Sanary sur Mer im Department Var in der<br />
Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur, die zwischen Marseille und Toulon im<br />
Herzen der Provence liegt. Mit dem Wanderverein „Les Randonneurs Sanaryens“<br />
wurde 1984 eine Partnerschaft gegründet. Seit 28 Jahren bestehen<br />
freundschaftliche Beziehungen, die durch wechselnde Besuche und gemeinsame<br />
Wanderungen immer wieder belebt werden.<br />
Ein abwechslungsreiches Programm hatten<br />
die Gastgeber zusammengestellt. Am<br />
ersten Tag eine geführte Besichtigung<br />
des Museums Dumas, ein internationales<br />
Tauchmuseum. <strong>Der</strong> romanische Turm beherbergt<br />
eine Kollektion archäologischer<br />
Unterwasser-Funde aus der Bucht von<br />
Sanary. Von der Turmzinne bietet sich ein<br />
herrlicher Blick auf die Stadt, den Hafen,<br />
das Meer bis zu den umliegenden Bergen.<br />
Bei dem Ausflug am Nachmittag, einer<br />
Rundwanderung bei Saint-Mandrier, wechseln<br />
sich pinienbewachsene Felsenküsten<br />
mit Wegen durch Waldgebiete und einmalige<br />
Ausblicke auf das Kap Sicié und auf<br />
die Felsen „Deux Frères“ ab.<br />
Bormes les Mimosas war der Ausgangspunkt<br />
für die Wanderung zum Col de Ba-<br />
baou am südlichen Ende des Gebirgszuges<br />
Massif des Maures. Das mittelalterliche<br />
Städtchen wird oft mit einer provenzalischen<br />
Krippe verglichen: alte Häuser, gedeckt<br />
mit rosafarbenen Ziegeln, Gässchen<br />
voller Blumen, Stadtmauern und eine Burgruine.<br />
Es bietet zudem einen Blick auf<br />
die „goldenen Inseln“, Ile de Levant, Ile<br />
d’Hyères, Ile de Porquerolles.<br />
Im Garten der Olivenbäume, mit 130<br />
verschiedenen Arten ein einzigartiges Arboretum<br />
von Olivenbäumen, Pflanzen und<br />
Gemüsearten aus vergangenen Zeiten, erhielten<br />
die Wanderer einen interessanten<br />
Vortrag auch zu den restaurierten Bauten,<br />
wie Zedern-Wacholder-Öl-Ofen, Schöpfrad<br />
und Kalkofen, bevor die Wanderung<br />
zum Hausberg von Sanary, dem Gros<br />
WANDERN<br />
Steiler Aufstieg zum Col de la Selle in den Calanques von Marseille<br />
Cerveau, startete. In den Ruinen der Festungsanlage<br />
auf dem Gipfel war zur Überraschung<br />
der Bad Säckinger ein großes<br />
Grillfest mit provenzalischen Spezialitäten<br />
bereitet. Eine Musikkapelle spielte flott auf<br />
und es wurde der Beweis erbracht, dass<br />
man auch mit Wanderschuhen tanzen<br />
kann. Über sechzig Personen, Gäste und<br />
Gastgeber, verbrachten einen frohen geselligen<br />
Nachmittag.<br />
Das Gebirgsmassiv der Calanques von<br />
Marseille bot am letzten Tag eine sehr anspruchsvolle<br />
Wanderung, mit großem Höhenunterschied<br />
auf steinigen Wegen. Eine<br />
Calanque ist, ähnlich wie ein Fjord, ein<br />
enger, tiefer und steilwandiger Küsteneinschnitt<br />
in eine Felsformation. <strong>Der</strong> schweißtreibende<br />
Aufstieg der Vier-Schuh-Wanderung<br />
(Bewertungssystem der französischen<br />
Wanderfreunde) wurde mit herrlicher Aussicht<br />
vom Col de la Selle belohnt.<br />
Besonderen Genuss bot nach den Wanderungen<br />
das Schwimmen im Meer am<br />
Port Issol in der Abendsonne. Überwältigt<br />
war die Bad Säckinger Wandergruppe von<br />
der Gastfreundschaft der Randonneurs. Ein<br />
Gegenbesuch wird 2013 zum 40. Jubiläum<br />
der Städtepartnerschaft in Bad Säckingen<br />
stattfinden. Ingrid Bär<br />
18 1/2013<br />
1/2013<br />
19
WANDERN<br />
Auge in Auge mit wilden Bären<br />
Unterwegs mit Forstleuten in Finnlands unendlichen Wäldern Von Karlheinz Scherfling<br />
<strong>Der</strong> absolute Höhepunkt einer Exkursion<br />
durch finnische Wälder ist eigentlich<br />
durch die Überschrift schon<br />
vorweg genommen: die Begegnung<br />
mit wilden Braunbären. Doch davor<br />
lagen interessante Tage in Begleitung<br />
von finnischen Forstleuten, die Förstern<br />
und am Wald Interessierten aus<br />
dem <strong>Schwarzwald</strong> zeigen wollten,<br />
wie in Finnland die schier unendlichen<br />
Wälder bewirtschaftet werden<br />
und wie das Holz aus ihnen verwertet<br />
wird. Angesichts der großen Kahlschlagflächen<br />
kam dabei so mancher<br />
<strong>Schwarzwald</strong>förster ins Grübeln.<br />
Die Verhältnisse in Finnland sind ganz anders<br />
als in Deutschland, sie lassen sich kaum<br />
vergleichen. Das begriffen die Exkursionsteilnehmer<br />
schon am zweiten Tag, einem<br />
Sonntag. Angesagt war die Holzernte auf einer<br />
Insel. Am Sonntag? Kein Problem für die<br />
Finnen. Die Insel im Kymifluss konnte nur<br />
durch eine Pontonbrücke erreicht werden,<br />
die eigentlich für russische Panzer konstruiert<br />
wurde. Kosten: 850 Euro Miete am Tag. Und<br />
da gibt es keine Sonntagspausen. Riesige<br />
Vollerntemaschinen waren im Einsatz, deren<br />
wichtigste Komponenten neben den Kettensägen<br />
die Computer sind. Sie sind mit dem<br />
Waldbesitzer und dem Sägewerk vernetzt<br />
und weisen die Fahrer in die geschwungenen<br />
Waldsäume der Kahlhiebe hin, geben<br />
das Aussparen von schützenswerten Biotopen<br />
und Überhälterbaumgruppen vor. Diese<br />
Bäume sollen durch ihre Samenproduktion<br />
in den folgenden Jahren für die künftige Naturverjüngung<br />
sorgen. Die Computer vermessen<br />
jeden Stamm beim Entasten, errechnen<br />
die optimale Ausnutzung des Stammes, teilen<br />
ihn danach auf und markieren ihn entsprechend.<br />
Und die Abrechnung des geernteten<br />
Holzes ist damit auch schon erledigt. (Später<br />
konnte man beobachten, wie am Eingang<br />
zum Sägewerk das Holz noch einmal vermessen<br />
wurde, um die Werte mit denen des<br />
Lieferanten abzugleichen.) Danach kommen<br />
riesige Holztransporter und nehmen die sortierten<br />
Stämme auf, um sie über die Pontonbrücke<br />
ans Festland zu bringen. <strong>Der</strong>weil sind<br />
an anderer Stelle bereits Bagger am Werk,<br />
um die Kahlhiebsfläche für Neupflanzungen<br />
vorzubereiten. Nach zwei, höchstens drei<br />
Wochen ist alles erledigt, die Pontonbrücke<br />
abtransportiert, und auf der Insel herrscht für<br />
die nächsten Jahrzehnte Ruhe. Das war ein<br />
spektakulärer Auftakt. Organisiert hatte ihn<br />
wie auch das gesamte Exkursionsprogramm<br />
Paavo Simola. Er hatte in den 70er Jahren in<br />
Freiburg Forstwissenschaft studiert und war<br />
danach auch mehrmals im <strong>Schwarzwald</strong> gewesen,<br />
vor allem im Bereich des Kreisforstamtes<br />
Freudenstadt. Frieder Haug vom Kreisforstamt<br />
Freudenstadt, der auch Vorsitzender<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Pfalzgrafenweiler<br />
ist, hatte zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Naturnaher Waldbau (ANW) die Reise<br />
organisiert. Das Programm repräsentierte die<br />
ganze Palette der finnischen Forstwirtschaft,<br />
Holzindustrie und Forstverwaltungen. Überrascht<br />
waren die deutschen Gäste über die<br />
Vielzahl der forstlichen Forschungseinrichtungen,<br />
etwa in Joensuu, wo es außer der<br />
Forstlichen Forschungsanstalt Metla eine<br />
Forstliche Fakultät an der Uni gibt sowie das<br />
Europäische Forstinstitut.<br />
Neben den Besuchen dieser Einrichtungen<br />
waren aber vor allem die Begehungen der<br />
unterschiedlichen Wälder und deren Nutzung<br />
für die Schwarzwälder von Interesse.<br />
Wobei sich Finnlands Wälder über weite Strecken<br />
gleichen. Rund 75 Prozent des Landes<br />
sind bewaldet, die Hauptbaumarten sind Kiefer,<br />
Fichte und Birke. Das heißt, eine Woche<br />
Oben links: So nah hatte ich noch nie einen Bären vor der Kamera.<br />
Oben: Typisch Finnland: Inmitten unendlicher Wälder eine weite Seenlandschaft<br />
lang links und rechts der Straße Kiefer, Fichte<br />
Birke, - Fichte, Birke, Kiefer. Unterbrochen<br />
wird dieses Bild in einer fast flachen Landschaft<br />
immer wieder durch kleine und größere<br />
Seen, an deren Ufer bunte Hütten und<br />
Boote auszumachen sind.<br />
<strong>Der</strong> erste Eindruck vom Kahlschlag auf der<br />
Insel bestimmte auch an den folgenden Tagen<br />
immer wieder die Diskussion, da diese<br />
Waldnutzung bei den Schwarzwäldern eher<br />
auf Skepsis stieß. Aber sie waren dennoch<br />
beeindruckt von der positiven Beziehung der<br />
finnischen Privatbesitzer zu einer nachhaltigen<br />
Holzproduktion und Holznutzung. Und<br />
sie mussten manche gravierende Unterschiede<br />
zu ihren heimischen Wäldern konstatieren:<br />
Während im <strong>Schwarzwald</strong> im Laufe von<br />
hundert und mehr Jahren mächtige Fichten<br />
und Tannen heranwachsen, kann der finnische<br />
Waldbesitzer etwa alle 120 Jahre nur<br />
Bäume mit einem Brusthöhendurchmesser<br />
von 25 bis 32 Zentimeter ernten. Und das<br />
macht er dann im Kahlschlag. Interessant war<br />
dabei, was mit dem relativ schwachen Holz<br />
geschieht. Sägewerke haben sich auf die Verarbeitung<br />
spezialisiert und nutzen jeden Zentimeter<br />
für Leisten, Bretter und Balken aus,<br />
die später in mitteleuropäischen Baumärkten<br />
verkauft werden. In der Zellstoffindustrie<br />
werden die verbliebenen Reste verwertet.<br />
Eindrucksvoll war bei einem Besuch in einer<br />
Papierfabrik die Nutzung der Kraft-Wärme-<br />
Koppelung zur Versorgung eines ganzen<br />
Dorfes. Die finnischen Forstleute, viele von<br />
ihnen sprachen Deutsch, waren sehr gastfreundlich,<br />
und spätestens als an dem einen<br />
oder anderen Lagerfeuer im Wald die ersten<br />
Würste zu brutzeln begannen, waren die bilateralen<br />
Gespräche – auch mit Unterstützung<br />
von vielen Gesten – voll im Gange. Finnland<br />
ist in manchem anders, das erfuhren die Exkursionsteilnehmer<br />
auch beim abendlichen<br />
Ausladen des Gepäcks – nicht unbedingt vor<br />
dem erwarteten Hotel. Als Unterkunft boten<br />
sich einfache Holzhütten an, in denen die<br />
Finnen gerne die Sommerferien verbringen.<br />
Gleich nebenan eine urige Sauna an einem<br />
Teich zum Abkühlen. Das Klo hinter einer<br />
Tür mit Herzchen. Zum Waschen ein Wasserhahn<br />
im Freien. „Die Finnen lieben das“,<br />
sagte Paavo. Und wir durften das ja nur zwei,<br />
drei Tage genießen. <strong>Der</strong> Stimmung tat dies<br />
keinen Abbruch. Dann zum Abschluss im<br />
nicht forstlichen Begleitprogramm: ein mehrstündiger<br />
„Gruppenansitz“ zur Bärenbeobachtung.<br />
Unweit der russischen Grenze bei<br />
Viiksimo sind an einer großen Kahlschlagfläche<br />
drei Beobachtungshütten aufgestellt,<br />
in die man uns gegen vier Uhr nachmittags<br />
brachte. Kleine Scheiben gaben den Blick<br />
frei, darunter waren mit Tüchern abgedeckte<br />
Öffnungen, durch die man die Kamera ins<br />
Freie richten konnte. Die Bären, die wir erwarteten,<br />
kamen nicht ganz zufällig vorbei.<br />
WANDERN<br />
Vielmehr werden sie von den Forstleuten mit<br />
Fischresten angelockt, so dass eine Begegnung<br />
mit den braunen Petzen in den kommenden<br />
vier Stunden recht wahrscheinlich<br />
war. Doch unsere Geduld wurde auf eine<br />
harte Probe gestellt. Erst nach gut einer Stunde<br />
machte einer von uns eine Bewegung am<br />
fernen Waldrand aus. Dann kam er vorsichtig<br />
auf die Lichtung, der erste Bär. Er schnappte<br />
sich ein Stück Fisch und verschwand. Foto<br />
Fehlanzeige. Weitere 20 Minuten warten.<br />
Dann kam er wieder. Oder war es ein anderer?<br />
Während wir noch rätselten und versuchen,<br />
„zu Schuss“ zu kommen, kam Bewegung<br />
ins Gelände. Gleich auf drei Seiten<br />
wurden Bären ausgemacht, kleinere, die sich<br />
zurückhielten, und größere, die sich langsam<br />
bis zu unserer Hütte vorwagten, um den begehrten<br />
Fisch aufzunehmen. Die Kameras<br />
klickten, die Spannung war riesengroß. Ein<br />
Petz kam sogar so dicht an unsere Hütte,<br />
dass wir ihn gar nicht fotografieren konnten.<br />
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit holten<br />
uns unsere Förster ab. Die Bären hatten sich,<br />
als sie das Motorengeräusch der Fahrzeuge<br />
hörten, rasch davon gemacht. Dann größere<br />
Diskussionen: Wie viele verschiedene Bären<br />
waren es nun, vier sechs, acht? Wir konnten<br />
uns nicht einigen. Es waren auf alle Fälle<br />
ganz viele. Unvergessliche Anblicke, Auge in<br />
Auge mit wilden Braunbären.<br />
Oben: Ein Bär hat etwas zum Fressen gefunden.<br />
20 1/2013<br />
1/2013<br />
Mitte: Holzernte im Großformat<br />
Unten: So sehen finnische Wälder aus.<br />
21
WANDERN<br />
Baden-Württemberg-Weg<br />
vom Raichberg nach Lörrach (HW 3)<br />
Unter dem Motto „Wandern mit Freunden“<br />
findet in diesem Jahr eine Gemeinschaftswanderung<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins und des<br />
Schwäbischen Albvereins auf dem Baden-<br />
Württemberg-Weg, auch Main-Neckar-Rhein<br />
Weg genannt, statt. Die durchgängige Markierung<br />
ist ein stilisierter grüner Baum auf<br />
einem Hügel und darunter ein roter Balken.<br />
Dieser Weg wurde 1980, drei Jahre nach<br />
dem 25-jähigen Bestehen des Landes Baden-<br />
Württemberg, eröffnet und wird in diesem<br />
Jahr 33 Jahre alt. Im letzten Jahr sind die<br />
Wanderfreunde vom Schwäbischen Albverein<br />
in Wertheim gestartet und in mehreren<br />
Etappen zum Nägelehaus auf dem Raichberg<br />
gewandert. Hier beginnt in diesem Jahr unsere<br />
Wanderung. Zunächst am Albtrauf entlang<br />
und parallel zum<br />
HW1 führt uns der Weg<br />
in die Baar. Am sechsten<br />
Wandertag kommen wir<br />
in den <strong>Schwarzwald</strong>.<br />
Ab Villingen wird die<br />
Führung von kompetenten<br />
Wanderführern<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
übernommen. Diese<br />
Etappe beginnt mit einer<br />
Stadtführung durch Vil-<br />
lingen und hält einige Überraschungen auf<br />
dem Weg bereit. In Vöhrenbach erfolgt der<br />
Rücktransport nach Villingen zur Schlusseinkehr.<br />
Im Juli führen die beiden Wanderungen<br />
weiter über Furtwangen und über die Kalte<br />
Herberge zum Titisee. In Furtwangen ist<br />
ein Besuch mit Führung durch das Uhrenmuseum<br />
geplant. Ende August führt uns der<br />
Weg hinauf auf den Feldberg zum Hebelhof.<br />
Unterwegs stärken wir uns in der Menzenschwander<br />
Hütte und genießen den grandiosen<br />
Zweiseenblick auf den Titisee und den<br />
Schluchsee. Am nächsten Tag kommen wir<br />
nach Bernau. Dabei verlassen wir kurzfristig<br />
den HW 3, um über das Herzogenhorn<br />
zur Mittagseinkehr in die gemütliche Krunkelbachhütte<br />
zu gelangen. Über die Schei-<br />
Termine und Streckenabschnitte<br />
Datum von – bis km<br />
Sa 13.04.2013 Raichberg, Nägelehaus – Laufen 18<br />
So 14.04.2013 Laufen – Ratshausen 17<br />
Sa 25.05.2013 Ratshausen – Klippeneck 17<br />
So 26.05.2013 Klippeneck – Talheim 19<br />
Sa 22.06.2013 Talheim – Villingen 15<br />
So 23.06.2012 Villingen – Vöhrenbach 19<br />
Sa 27.07.2013 Vöhrenbach – Kalte Herberge 14<br />
So 28.07.2013 Kalte Herberge – Titisee (Neustadt) 22 (15)<br />
Sa 24.08.2013 Titisee – Feldberg Ort 14<br />
So 25.08.2013 Feldberg Ort-Bernau 1 6<br />
Do 03.10.2013 Bernau – Todtmoos 17<br />
Fr 04.10.2013 Todtmoos – Schweigmatt 18<br />
Sa 05.10.2013 Schweigmatt – Nordschwaben 18<br />
So 06.10.2013 Nordschwaben – Lörrach 15<br />
benfelsen wandern wir weiter nach Bernau-<br />
Innenlehen. Hier ist eine Führung durch das<br />
Hans-Thoma-Museum geplant. Im Herbst<br />
kommen wir in das Gebiet des Hochrheines.<br />
Die letzten vier Etappen finden vom 3. Oktober<br />
(Feiertag) bis zum 6. Oktober 2013 statt.<br />
Sie beginnen in Bernau-Innenlehen und<br />
führen am ersten Tag über den Farnberg<br />
nach Todtmoos. Am nächsten Tag geht es<br />
weiter durch den schönen Hotzenwald nach<br />
Schweigmatt. Von hier führt uns der Weg<br />
über das mittelalterliche Schopfheim durch<br />
die Badische Côte d’Azur nach Nordschwaben.<br />
Nachdem wir über den Dinkelberg gewandert<br />
sind, beenden wir die letzte Etappe<br />
nach einer gemeinsamen Schlusseinkehr in<br />
Lörrach. Auf dieser Wanderung werden uns<br />
die ortskundigen Wanderführer aus unseren<br />
Ortsgruppen die abwechslungsreichen<br />
Landschaften, die grandiosen Ausblicke und<br />
die kulturellen Sehenswürdigkeiten zeigen.<br />
Wir können uns wieder auf einige Überraschungen<br />
freuen.<br />
Die Teilnahme an diesen Wanderungen<br />
ist kostenlos. Sie<br />
richtet sich an Alle, die Spaß<br />
am Wandern haben und gerne<br />
in Gesellschaft die Schwäbische<br />
Alb und den <strong>Schwarzwald</strong> erkunden<br />
möchten. Die Kosten für<br />
Verpflegung und Rücktransport<br />
sind selbst zu tragen. Die Wanderungen<br />
beginnen jeweils um<br />
9 Uhr am angegebenen Treffpunkt.<strong>Der</strong><br />
Rücktransfer zum<br />
Startpunkt erfolgt mit Charterbussen.<br />
Wir freuen uns auf<br />
viele Wanderfreunde!<br />
Europawoche 2013 Etappen<br />
kundig geführt von den Wanderführern<br />
Gemeinsam mit dem Schwäbischen Albvein veranstaltet der <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
vom 3. bis 5. Mai 2013 nun zum 10. Mal Wanderungen im Rahmen der Europawoche.<br />
Ein kleines Jubiläum, bei dem es sich lohnt, wieder mitzuwandern und zu<br />
punkten für den Wanderfitnesspass zur Erlangung des Deutschen Wanderabzeichens.<br />
Das Motto der diesjährigen Veranstaltung ist: „Vom Wanderhimmel ins<br />
Felsen- und Fliederstädtchen“<br />
Bei dieser dreitägigen Wanderung sollen die<br />
Kultur, die Landschaft und das Naturerlebnis<br />
im Vordergrund stehen. Die Wanderung<br />
ist in drei Etappen eingeteilt: Entdecken<br />
Sie mit uns, dem Schwäbischen Albverein<br />
und dem <strong>Schwarzwald</strong>verein, wandernd<br />
die Schönheiten unserer Heimat und Landschaft.<br />
Unterwegs erfahren die Wanderer<br />
vieles zu Kultur, Natur, Landschaft und Geschichte<br />
der durchwanderten Region, sach-<br />
beider Vereine. Die Mittagsrasten sind bewirtet<br />
(kostenpflichtig). Zum Abschluß der<br />
Tagesetappen wird es kleinere Veranstaltungen<br />
geben. Anreise und Übernachtungen<br />
sind individuell selbst vorzunehmen.<br />
Die entsprechenden Tourist-Infos/Kurverwaltungen<br />
senden Interessenten gerne<br />
einen Zimmernachweis oder nehmen Buchungen<br />
entgegen. Die Wanderungen sind<br />
kostenfrei, Eintrittsgelder und Fahrtkosten<br />
sind selbst zu tragen. Start ist um 9 Uhr am<br />
jeweiligen Treffpunkt. Am Ende jeder Tagesetappe<br />
ist um 18 Uhr ein Rücktransfer,<br />
kostenpflichtig, mit Bus zum morgendlichen<br />
Ausgangspunkt gewährleistet. Die<br />
Wanderung ist in 3 Etappen eingeteilt (siehe<br />
rechte Seite).<br />
WANDERN<br />
Schulwandern – Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
Die Heimat- und Wanderakademie bildet Wanderführer für Schulwandern aus<br />
Die Heimat- und Wanderakademie<br />
erkennt das Schulwandern als<br />
Chance für nachhaltiges Lernen und<br />
Handeln und bietet einen Workshop<br />
und eine Fortbildung zum Thema an.<br />
Stefan Österle, Referent der Akademie,<br />
beschreibt anhand des Projekts<br />
„Kinder ins Freie“, wie Schulwandern<br />
umgesetzt werden kann.<br />
Fünf übers ganze Schuljahr verteilte Halbtagesexkursionen<br />
sind für die Drittklässler aus<br />
Stuttgart besondere Tage. Das Akkordeon<br />
mit Namen Tante Paula setzt das Motto und<br />
alle Kinder singen mit: „Wir laufen in die Welt<br />
hinaus, raus aus dem Haus!“<br />
Das 600-Seelen-Dorf Buoch, zuvor auf der<br />
Landkarte geortet auf 500 Metern Höhe über<br />
dem Remstal gelegen, wird mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln erreicht. In wenigen Gehminuten<br />
gelangt man an das Ende des Dorfes<br />
und es beginnen Wiesen und Felder.<br />
Hier können sich die Kinder frei bewegen.<br />
Wege finden, durch Matsch und hohe<br />
Wiesen waten, durchs Unterholz streifen,<br />
Tierspuren suchen, Staudämme anlegen,<br />
Holz hacken, Feuer machen, Äpfel braten,<br />
Hütten bauen. Die Natur erklärt sich<br />
selbst. Bei Minusgraden gefrieren die Pfützen.<br />
Eis ist hart, aber spröde. Morsches<br />
Holz bricht. Frisches Holz ist elastisch. Asphaltwege<br />
trocknen schneller als Wiesenwege.<br />
Am reifen Apfel sind im Herbst die<br />
Blütenkelchblätter, die im Frühling entdeckt<br />
wurden, deutlich sichtbar. Das Echo<br />
animiert zu Sprachexperimenten.<br />
3. Mai: Start: Baiersbronn (Rosenplatz)<br />
– Christophstal – FDS Kienberg<br />
– Lauterbad – Vogteiturm –<br />
Ende: Loßburg (Kinzighaus) 15,5 km<br />
4. Mai: Start: Loßburg (Kinzighaus)<br />
– Sterneck – Leinstetten–<br />
Bettenhausen – Glatt (Wasserschloss)<br />
ca. 20 km<br />
6. Mai: Start: Glatt (Wasserschloss)<br />
– Fischingen – Renfrizhausen –<br />
Kloster Kirchberg– Ende: Haigerloch<br />
18,7 km<br />
Stefan Österle (HWA), Margit Elgner Eisenmann (HWA), Regine Seiler DWJ Bayern und Tilman v.<br />
Kutzleben (HWA) bildeten das „Südquartett“ bei der Ausbildung für Ausbilder „Schulwandern“<br />
des Deutschen Wanderverbandes.<br />
Die Natur spricht eine klare Sprache ohne<br />
Worte. Einige Phänomene werden in kleineren<br />
oder größeren Gruppen besprochen,<br />
diskutiert, erklärt, in Worte gefasst.<br />
Zum Beispiel die Frage, ob ein Jägerstand<br />
zerstört werden darf, weil Jäger Tiere töten,<br />
und das Töten von Tieren eigentlich<br />
nicht erlaubt ist. Ethische, gesellschaftliche,<br />
geschichtliche und Fragen des Naturschutzes<br />
werden berührt.<br />
Beim Gehen, Laufen, Klettern erproben<br />
die Kinder ihre eigene Natur, ihr Durchhaltevermögen,<br />
ihre Geschicklichkeit und<br />
entdecken, dass die Freude als Auslöser<br />
für selbständiges Handeln Kräfte freisetzen<br />
kann.<br />
<strong>Der</strong> erwachsene Begleiter sollte über<br />
eine entsprechende körperliche Konstitution<br />
verfügen, passende Plätze finden und<br />
auftauchende Fragen beantworten, oder<br />
nach Antwort suchen. Zugunsten von Information<br />
und Gespräch kann er weitgehend<br />
auf Appelle verzichten. Fahrpläne,<br />
Witterung, Bodenbeschaffenheiten und<br />
Topographie übernehmen diese Aufgabe.<br />
So einfach lässt sich der Begriff „Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung“ (BNE)<br />
erklären, der inzwischen in aller Munde<br />
ist. Für Menschen, die sich in der Natur<br />
bewegen, ist Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
selbstverständlich.<br />
Geographie, Biologie, Gemeinschaftskunde,<br />
Religionswissenschaft und Mathematik<br />
geschieht beim Wandern auf<br />
Schritt und Tritt fast wie von selbst. <strong>Der</strong><br />
Wanderer lernt seinen Körper, seine Ausdauer<br />
und Leistungsfähigkeit kennen und<br />
begegnet seiner Umgebung als Partner.<br />
Wanderer interessieren sich für die Schönheit<br />
der Welt und für ihre Erhaltung. Sie<br />
interessieren sich für einen nachhaltigen<br />
Heimat- und Wanderakademie<br />
Baden-Württemberg<br />
21. April in Ellwangen, Workshop mit<br />
Ingrid Schyle, Margit Elgner-Eisenmann<br />
und/oder Stefan Österle zum Thema<br />
Schulwandern<br />
Wochenende 19./20. Oktober<br />
„Schulwandern“ in Weil der Stadt<br />
Info und Anmeldung:<br />
Telefon 07 11/22 58 52<br />
22<br />
1/2013<br />
1/2013<br />
23<br />
Termine:<br />
Umgang mit der Natur und wissen, dass<br />
dieses Interesse bei jedem Menschen und<br />
vor allem bei den Kindern am Leben gehalten<br />
werden sollte.<br />
Die Heimat- und Wanderakademie<br />
möchte die Natur- und Landschaftsführer<br />
ermutigen, in die Schulen zu gehen,<br />
und bietet Fortbildungen an, um Kinder<br />
zu motivieren, sich für diese Welt zu interessieren,<br />
die Natur zu entdecken, rauszugehen.<br />
Schulwandern ist eine Chance<br />
für nachhaltiges Lernen und Handeln. Die<br />
Strukturen der staatlichen Erziehungseinrichtungen,<br />
vor allem der Schulen, können<br />
so gestaltet werden, dass alle Kinder<br />
wenigstens einmal pro Woche in die Natur<br />
kommen. Die Akademie lädt alle Interessierten<br />
ein, sich mit ihr in Verbindung<br />
zu setzen, und bietet einen Workshop im<br />
Rahmen des Wanderführer-Treffens in Ellwangen<br />
und im Herbst eine Fortbildung<br />
zum Thema Schulwandern an, die mit<br />
dem Zertifikat „Schulwanderführer“ des<br />
Deutschen Wanderverbandes abschließt.
WANDERN<br />
24<br />
Erste Hilfe<br />
Outdoor<br />
Nicht nur für zertifizierte Wanderführer<br />
nötig und wichtig ist dieser hochkarätige<br />
Erste-Hilfe-Lehrgang unseres Kooperationspartners,<br />
der Outdoorschule Süd. An<br />
den beiden Tagen werden wir uns intensiv<br />
um das Thema Notfallmanagement<br />
mit und ohne Gruppen, um das Prüfen<br />
der Vitalfunktionen und die Versorgung<br />
von Störungen sowie um weiterführende<br />
Maßnahmen wie das Schienen von Brüchen,<br />
Wundversorgung und mehr kümmern.<br />
Begleitet wird das Ganze durch<br />
viele Übungen und viele realistisch dargestellte<br />
Unfallszenarien.<br />
Diese werden so ausgewählt, dass sie<br />
zu Ihrem Alltag als Wanderführer passen<br />
und Sie für jede Situation gerüstet sind.<br />
Sie erhalten nach dem Lehrgang die für<br />
das Wanderführer-Zertifikat nötige Bescheinigung<br />
eines Erste-Hilfe-Lehrgangs<br />
mit acht Doppelstunden. Außerdem gibt<br />
es die Möglichkeit, extra für den Outdoor-Bereich<br />
und für größere Gruppen<br />
konzipierte Erste-Hilfe-Taschen zu erwerben.<br />
Termin:<br />
Heimat- und Wanderakademie<br />
Baden-Württemberg<br />
6./7. April, jeweils 9 – 18 Uhr<br />
Lehrgangsort: Berglusthaus,<br />
St. Ulrich<br />
Info und Anmeldung: bis 18. März<br />
Telefon 07 61/3 80 53-23<br />
<strong>Der</strong> Japanknöterich macht sich seit Jahrzehnten<br />
an unseren Bachufern breit und<br />
verdrängt die heimische Pflanzenwelt.<br />
Von Wasserbauern und Naturschützern<br />
wird das Vordringen des Fremdlings deshalb<br />
mit Argwohn beobachtet. An vielen<br />
Orten wird er mittlerweile bekämpft –<br />
mit wechselndem Erfolg. Bei der Veranstaltung<br />
in unserem Wald-Kultur-Haus in<br />
Bad Rippoldsau schauen wir Bachufer<br />
Geologie in Baden-Württemberg<br />
auf einen Blick<br />
Vom Nord- in den Mittleren <strong>Schwarzwald</strong><br />
Zur Fortsetzung der Reihe „Geologie in Baden-Württemberg<br />
auf einen Blick“ führt Sie<br />
Dr. Andreas Megerle in diesem Jahr in den<br />
Raum Loßburg. Dort werden mit den Privat-<br />
Pkw (Mitfahrgelegenheit) die unterschiedlichen<br />
Gneise als Vertreter der Grundgebir-<br />
Termin:<br />
Heimat- und Wanderakademie<br />
Baden-Württemberg<br />
24. März, 9.30 – 17.30 Uhr<br />
Lehrgangsort: Loßburg<br />
Info und Anmeldung: bis 14. März<br />
Telefon 07 61/3 80 53-23<br />
<strong>Der</strong> Trompeter<br />
von Säckingen<br />
Joseph Victor von Scheffel<br />
„<strong>Der</strong> Trompeter von Säckingen“ ist für<br />
alle ein Begriff, und der Roman von<br />
Joseph Victor von Scheffel war zeit-<br />
Japanischer Knöterich<br />
Botanischer Fremdling oder kulinarische Bereicherung?<br />
mit Knöterich an und erörtern Eindämmungsmaßnahmen.<br />
Peter Lutz und Silke Kluth nähern<br />
sich mit den Teilnehmern dem Knöterich<br />
aber auch auf ungewöhnliche Weise<br />
– nämlich kulinarisch: Gemeinsam<br />
bereiten sie verschiedene Gerichte mit<br />
dem „spargelähnlichen Gemüse“ zu und<br />
probieren sie bei einem Abendessen im<br />
Wald-Kultur-Haus.<br />
ge erfahren und erwandert. Weiter geht es<br />
mit einem Rundgang in Wittlichen, wo die<br />
Bedeutung der Klöster und des Bergbaus<br />
erörtert werden und zu einer Erkundung<br />
des Burgfelsens mit Schwerspatgang und<br />
Flussspat. Nach einer Rundwanderung am<br />
Käppelesberg geht es zurück nach Loßburg.<br />
Ausrüstung: Geländekleidung, Regen-/<br />
Sonnenschutz, festes Schuhwerk, Schreibzeug,<br />
Hammer, Leinenbeutel für Sammelstücke.<br />
Die Mittagspause findet im Freien<br />
in Form eines Picknicks statt. Deshalb bitte<br />
entsprechende Verpflegung mitnehmen.<br />
Bitte beachten Sie auch eine weitere Veranstaltung<br />
zu dieser Reihe am 7. September.<br />
weise eines der meistgelesenen Bücher<br />
Deutschlands. Wie kam der Bestseller<br />
zustande, der sogar Stoff für eine Oper<br />
und einen Film bot? Den geschichtlichen<br />
Hintergrund, Dichtung und Wahrheit erfahren<br />
wir vor Ort bei einer Exkursion<br />
mit Wanderführerin Ingrid Bär. Dabei<br />
führt sie uns zu den originalen Schauplätzen<br />
in der Stadt und am Bergsee.<br />
Termin:<br />
Heimat- und Wanderakademie<br />
Baden-Württemberg<br />
27. April, 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Lehrgangsort: Bad Säckingen<br />
Info und Anmeldung bis 12. April<br />
Telefon 07 61/3 80 53-23<br />
Termin:<br />
Heimat- und Wanderakademie<br />
Baden-Württemberg<br />
Kochen mit Knöterich<br />
26. April, 14.00 – 18.30 Uhr<br />
Lehrgangsort: Bad Rippoldsau<br />
Info und Anmeldung: bis 15. April<br />
Telefon 07 61/3 80 53-23<br />
1/2013<br />
Heimat- und Wanderakademie<br />
Baden-Württemberg<br />
Fortbildungen<br />
Samstag, 9. März in Freiburg – Rhetorik mit<br />
Dr. phil. Claus Rieder, Dozent und Rhetoriktrainer,<br />
Tübingen<br />
Wochenende 9./10. März, in Obersexau<br />
– Aufbaulehrgang Digitale Karten mit Hans-<br />
Günter Rieske, Dieter Höferlin<br />
Samstag, 10. März in Ichenheim – Tänze<br />
aus dem <strong>Schwarzwald</strong> mit Klaus Grimm<br />
Samstag, 16. März in Stühlingen – Basiswissen<br />
für Naturschützer mit Peter Lutz<br />
Samstag, 16. März in Baden-Baden – Sommerhauptstadt<br />
Europas mit Dagmar Rumpf<br />
Wochenende 23./24. März in Obersexau –<br />
Aufbaulehrgang GPS mit Hans-Günther Rieske,<br />
Dieter Höferlin<br />
Samstag, 23. März in Bad Mergentheim –<br />
<strong>Der</strong> Biber – Baumeister am Wasser mit Helmut<br />
Fischer<br />
24. März in Loßburg – Geologie in Baden-<br />
Württemberg auf einen Blick mit Dr. Andreas<br />
Megerle, Universität Karlsruhe<br />
Wochenende 06./07. April in Freiburg –<br />
Erste Hilfe Outdoor mit der Outdoorschule<br />
Süd<br />
Samstag, 13. April in Bebenhausen –<br />
Schichtstufenlandschaft im Naturpark Schönbuch<br />
mit Margit Elgner-Eisenmann<br />
Samstag, 13. April in Westerheim Alb –<br />
Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses<br />
mit Heinz Schmutz<br />
Info<br />
Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg<br />
Schwäbischer Albverein<br />
Karin Kunz<br />
Hospitalstr. 21 B<br />
70174 Stuttgart<br />
Tel. 07 11/2 25 85 26<br />
akademie@schwaebischer-albverein.de<br />
1/2013<br />
Samstag, 13. April in Aspergle – FrauenSpecial<br />
– Allein in der Pampa mit Heike Krieg<br />
Wochenende 20./21. April in Ellwangen<br />
– Wanderführertreffen mit Gunter Schön,<br />
Dr. Siegfried Reiniger<br />
Samstag, 27. April in Bad Säckingen – <strong>Der</strong><br />
Trompeter von Säckingen mit Ingrid Bär<br />
Samstag, 27. April in Bad Rippoldsau – Wir<br />
kochen Knöterich mit Peter Lutz, Silke Kluth<br />
Samstag, 27. April in Metzingen – <strong>Der</strong><br />
Schwäbische Vulkan mit Helmut Hecht<br />
Samstag, 27. April in – FrauenSpecial –<br />
Übungsseminar Kartenlesen mit Heike Krieg<br />
Samstag, 04. Mai in Bonndorf – Ein Blick<br />
in das Schaufenster der Erdgeschichte<br />
mit Peter Lutz, Naturschutzreferent des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
Samstag, 11. Mai in Münsingen – Wandern<br />
– Kulturlandschaft erleben und nachhaltige<br />
Entwicklung mit Thomas Haigis<br />
Samstag, 25. Mai in St. Roman – Ameisentag<br />
mit Silke Kluth<br />
Samstag, 25. Mai in Bad Säckingen – Organisation<br />
und Durchführung einer sportlichen<br />
Wanderung mit Jürgen Wachowski, Gesundheitswanderführer<br />
Samstag, 01. Juni in Engen – Engen,<br />
Tengen, Blumenfeld mit Gunter Schön<br />
Schwarz wald ver ein e. V.<br />
Katja Camphausen<br />
Schloss ber gring 15<br />
79098 Frei burg<br />
Tel. 07 61/3 80 53 23<br />
aka de mie@schwarz wald ver ein.de<br />
Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie<br />
sich im Internet unter www.wanderakademie.de<br />
Ausbildung<br />
Fortbildung<br />
Exkursionen<br />
Programm 2013<br />
Naturerlebnisse<br />
WANDERN<br />
Samstag, 2. März in Singen-Bohlingen – <strong>Der</strong><br />
Galgenberg im unteren Aachtal mit Horst-<br />
Rainer Nies<br />
Samstag, 16. März – Quellen, Mühlen und<br />
Höhen im Schwäbisch-Fränkischen Wald mit<br />
Solveig Sauer, Alexander Wunderlich<br />
Samstag, 23. März in Denzlingen – Auf dem<br />
Heimatpfad Mauracherberg mit Werner Kästle<br />
Samstag, 6. April in Ulm – Vom größten<br />
Festungsbauwerk Deutschlands zur mittelalterlichen<br />
Burg mit Willi Siehler<br />
Freitag, 12. April in Karlsruhe – Generallandesarchiv<br />
Baden-Württemberg mit Wilfried<br />
Süß, Manfred Hennhöfer<br />
Sonntag, 14. April in Tübingen – Philosophischer<br />
Spaziergang mit Dagmar Mirbach<br />
Samstag, 20. April in Lichtenstein-Honau –<br />
Die Echaz – eine Lebensader – früher, heute<br />
und in Zukunft mit Hermann Walz<br />
Samstag, 20. April in Balingen-Dürrwangen<br />
– Auf den Spuren der Hirschguldensage mit<br />
Jürgen Scheff<br />
Samstag, 27. April in Achern, Ortenau – Auf<br />
den Wegen Heinrich Hansjakobs um die Illenau<br />
mit Christel Zorn, <strong>Schwarzwald</strong>-Guide<br />
Samstag, 27. April – Die Stadt Heidelberg<br />
mit Eberhard Grießhaber, Wilfried Süß<br />
Sonntag, 5. Mai in Heitersheim – Drei-Kirchen-Wanderung<br />
mit Manuela Jäckle<br />
Samstag, 18. Mai in Freudenstadt – Geologisch-Botanische<br />
Wanderung mit Lotte Treiber-Beutler<br />
Sonntag, 19. Mai in Dornach-Arlesheim bei<br />
Basel – Kraftorte oder sogenannt magische<br />
Orte mit Werner Frenkel<br />
Pfingstmontag, 20. Mai in Bopfingen – Von<br />
der staufischen Ruine Flochberg zur keltischen<br />
Höhenburg auf dem Ipf mit Joachim Perner<br />
Samstag, 25. Mai in Bad Liebenzell – Von<br />
Bad Liebenzell nach Gechingen mit Reinhold<br />
Gottschalk, Hermann Kallfaß<br />
25
WANDERN<br />
NATURSCHUTZ<br />
Blick auf Freiburg von Südosten (Jägerhäusle). Johann<br />
Martin Morat, um 1830 (Augustinermuseum, Freiburg)<br />
Landschaftsbild und Kulturdenkmale<br />
gehören beide zu den Schutzgütern,<br />
die bei Planungen zur Ausweisung<br />
von Vorranggebieten bzw. Konzentrationszonen<br />
für Windkraftanlagen<br />
zu berücksichtigen sind. Beide stehen<br />
in einem engen räumlichen und funktionalen<br />
Zusammenhang. Darauf weist<br />
auch der Windenergieerlass Baden-<br />
Württemberg vom Mai 2012 hin, im<br />
Einklang mit entsprechenden Regelungen<br />
des Bundesnaturschutzgesetzes<br />
und des Raumordnungsgesetzes.<br />
Unter den Kriterien, die bei der Standortplanung<br />
für Windkraftanlagen betrachtet und<br />
abgewogen werden sollen, nennt er „Vielfalt,<br />
Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes<br />
unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Naturlandschaften (…) und der historisch<br />
gewachsenen Kulturlandschaften auch mit<br />
ihren Kultur-, Bau- und Bodendenkmälern“.<br />
<strong>Der</strong> enge Zusammenhang von Gebäude<br />
und Landschaft zeigt sich zum Beispiel bei<br />
Konkurrenz für<br />
historische Landmarken?<br />
Kulturgüter, Landschaft und Windkraftanlagen<br />
Von Dr. Erik Roth<br />
den <strong>Schwarzwald</strong>höfen. Die Einbindung in<br />
die umgebende Landschaft gehört zu ihrem<br />
überlieferten Erscheinungsbild. Die Beziehung<br />
zwischen dem Hof und den zugehörigen<br />
landwirtschaftlichen Flächen erlaubt<br />
Rückschlüsse auf die einstige Siedlungsform<br />
und die traditionelle Landnutzung.<br />
Hier wird deutlich, dass „Landschaft“ nicht<br />
nur „Natur“ ist: Seit Jahrhunderten wurde<br />
und wird sie von Menschen genutzt und<br />
zu diesem Zweck bewusst (um)gestaltet.<br />
Zeugnisse der früheren Siedlungsform und<br />
Landnutzung helfen uns, in der „historisch<br />
gewachsenen Kulturlandschaft“ wie in einem<br />
Geschichtsbuch zu lesen und Entwicklungsprozesse,<br />
die zu ihrer heutigen Gestalt<br />
geführt haben, nachzuvollziehen.<br />
Spuren der Geschichte in der Landschaft<br />
sind manchmal nur mit einer entsprechenden<br />
Vorkenntnis als solche zu erkennen,<br />
so zum Bispiel barocke Schanzlinen oder<br />
Relikte mittelalterlichen Bergbaus. Andere<br />
sind bereits durch die gewählte Lage in der<br />
Landschaft und ihre architektonische Gestaltung<br />
so markant, dass sie als unverzichtbare<br />
Bestandteile eines Landschaftsbildes „von<br />
herausragender Eigenart und Schönheit“<br />
gelten und damit auch in besonderem Maße<br />
identitätsstiftend sind.<br />
St. Trudpert im Münstertal<br />
In unserer Landschaft sind es häufig Herrschaftssitze<br />
– Burgen und ihre Nachfolgebauten,<br />
– die in strategisch günstiger und<br />
zugleich repräsentativer Lage auf einem<br />
Bergsporn oder Hang errichtet wurden und<br />
oft über große Entfernungen als historische<br />
Landmarken wirken.<br />
Klosteranlagen, die seit ihrer Gründung<br />
durch Urbarmachung und Kultivierung die<br />
umgebende Landschaft geprägt haben, sind<br />
in diesem Landschaftsraum oft bis heute ein<br />
weithin sichtbarer kultureller und geistlicher<br />
Mittelpunkt. Dies gilt zum Beispiel auch für<br />
markante Kirchtürme in historischen Stadt-<br />
und Dorfkernen, sofern ihr Bezug zur umgebenden<br />
Landschaft erhalten geblieben ist.<br />
Solche durch ihre Funktion und Gestaltung<br />
herausragenden, zugleich auch landschaftlich<br />
dominanten Bauten wurden in<br />
Baden und Württemberg in aller Regel<br />
schon seit dem späteren 19. Jahrhundert<br />
in den Inventaren der Kunstdenkmale verzeichnet.<br />
Bereits zu dieser Zeit hatte man<br />
erkannt, wie wichtig die Umgebung eines<br />
Denkmals für seine Wirkung ist. Denkmalpflege<br />
und Heimatschutzbewegung waren<br />
bemüht, die historischen Zusammenhänge<br />
ungestört zu erhalten. Heute genießen<br />
diese Objekte – „Kulturdenkmale von be-<br />
St. Ulrich im Möhlintal<br />
sonderer Bedeutung“ nach dem Denkmalschutzgesetz<br />
von Baden-Württemberg –<br />
Umgebungsschutz. Voraussetzung ist, dass<br />
die Umgebung für ihr Erscheinungsbild<br />
von erheblicher Bedeutung ist (§ 15 Abs.<br />
3 DSchG). Dies ist vor allem dann der<br />
Fall, wenn es sich um ein Kulturdenkmal<br />
in landschaftlich exponierter Lage handelt<br />
bzw. der Bezug des Kulturdenkmals<br />
zur umgebenden Landschaft wesentlich<br />
zur Ablesbarkeit des historischen räumlichen<br />
und funktionalen Zusammenhangs<br />
beiträgt. Im Windenergieerlass wird ausdrücklich<br />
darauf hingewiesen.<br />
An solchen Orten gilt es in besonderem<br />
Maße, eine beeinträchtigende Konkurrenzwirkung<br />
zu vermeiden, damit die<br />
Kulturdenkmale ihre historisch bedingte<br />
Sonderstellung innerhalb des Landschaftsraums<br />
behalten und darin auch in Zukunft<br />
ihre Wirkung entfalten können. Eine Konkurrenz<br />
kann sich zum Beispiel durch Neubauten<br />
in der näheren Umgebung ergeben.<br />
Windkraftanlagen können durch ihre Höhe<br />
und die Bewegung der Rotoren auch auf<br />
größere Entfernung die Aufmerksamkeit<br />
auf sich ziehen und damit den historischen<br />
Landmarken ihre räumliche Wirkung nehmen.<br />
Dabei sind nicht alle Sichtbeziehun-<br />
Staufener Schlossberg mit der Burgruine Staufen von Weste<br />
Freiburger Münster vor der Silhouette des Schönbergs (vgl. historische Ansicht, links)<br />
gen gleich bedeutsam: Sichtachsen entlang<br />
der Zufahrtstraßen oder von Aussichtspunkten<br />
an Wanderwegen sind besonders zu<br />
berücksichtigen. Zum Teil lässt sich die Bedeutung<br />
solcher Sichtbeziehungen anhand<br />
historischer Darstellungen und Berichte weit<br />
zurück verfolgen.<br />
Nach dem Windenergieerlass sind bei<br />
der Standortplanung für Windkraftanlagen<br />
ihre Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />
und auf Kulturdenkmale in Hinblick<br />
auf ihre Nah- und Fernwirkung zu berücksichtigen.<br />
Anders als zum Beispiel die Lage<br />
in einem Naturschutzgebiet gilt die Beeinträchtigung<br />
des Landschaftsbildes oder des<br />
Erscheinungsbildes von Kulturdenkmalen<br />
nicht als Ausschlusskriterium, gefordert<br />
wird aber eine sachgerechte Abwägung<br />
dieser Faktoren mit den Belangen, die für<br />
eine Windenergienutzung sprechen.<br />
Die Planungsträger – Regionalverbände,<br />
Kommunen, Verwaltungsgemeinschaften<br />
– treffen die planerischen Entscheidungen<br />
eigenständig. Umso wichtiger ist es, dass<br />
sie über den besonderen Wert einer landschaftlichen<br />
Situation mit den darin enthaltenen<br />
Kulturgütern und über die möglichen<br />
Auswirkungen auf diese Situation<br />
umfassend informiert werden.<br />
WANDERN<br />
NATURSCHUTZ<br />
Im Rahmen der Planungsverfahren wird<br />
die Landesdenkmalpflege bei den Regierungspräsidien<br />
als Träger öffentlicher Belange<br />
bzw. als für das Schutzgut „Kulturgüter“<br />
zuständige Fachbehörde beteiligt.<br />
Sie stellt die ihr bekannten Informationen<br />
zu den Kulturdenkmalen (Bau- und<br />
Kunstdenkmale und archäologische Kulturdenkmale)<br />
im Untersuchungsgebiet<br />
zur Verfügung und weist auf bereits absehbare<br />
Beeinträchtigungen hin. Um aber<br />
qualifiziert beurteilen zu können, wie<br />
sich mögliche Windkraftanlagen auf das<br />
Erscheinungsbild eines Kulturdenkmals<br />
und seine Beziehung zur umgebenden<br />
Landschaft auswirken würden, werden<br />
meist Sichtbarkeitsanalysen auf Basis<br />
des digitalen Geländemodells erforderlich<br />
sein und – nach Auswahl relevanter<br />
Standorte bzw. Sichtachsen – Visualisierungen<br />
in Form von Fotosimulationen.<br />
Wichtig ist, dass nicht nur der Fachmann,<br />
sondern auch die Bürgerinnen und Bürger<br />
die Auswirkungen nachvollziehen<br />
und beurteilen können und dass ihre<br />
Vertreter in diesem Wissen eine fundierte<br />
Entscheidung über die weitere Entwicklung<br />
ihres Landschafts- und Lebensraums<br />
treffen.<br />
26 1/2013<br />
1/2013<br />
27
NATURSCHUTZ<br />
Ideen zum Nationalpark<br />
Die „Regionalen Arbeitskreise“ zum geplanten Nationalpark<br />
im Nordschwarzwald haben ihre Ergebnisse veröffentlicht<br />
Von Peter Lutz<br />
In den großen Wäldern des Nordschwarzwalds soll nach den Plänen der Landesregierung<br />
ein Nationalpark entstehen. Dabei soll die Bürgerbeteiligung eine<br />
Rolle spielen. <strong>Der</strong>zeit lässt das Ministerium für Ländlichen Raum ein Gutachten<br />
anfertigen, um die Grundlagen für das neue Schutzgebiet im Nordschwarzwald<br />
zu erarbeiten. Bevor sie den Auftrag dafür erteilte, gab die Landesregierung der<br />
Bevölkerung im Nordschwarzwald mit einer Postkartenaktion die Gelegenheit,<br />
ihre Probleme darzustellen und Fragen an die Fachleute zu formulieren. Auch der<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein stellte damals einen Fragenkatalog zusammen und überreichte<br />
ihn an den federführenden Minister Alexander Bonde.<br />
Begleitend zur Entstehung des Gutachtens<br />
richtete das Ministerium sieben „Regionale<br />
Arbeitskreise“ ein. Darin sollten sich<br />
Fachleute und Bürger der Region treffen, um<br />
Ungeklärtes zu diskutieren, Bedingungen<br />
für den geplanten Nationalpark zu formulieren<br />
und Forderungen an die Landesregierung<br />
zu richten. Die Ergebnisse der Arbeitskreise<br />
sind im Internet auf der Homepage<br />
www.nordschwarzwald-nationalpark.de<br />
einsehbar. Die Vorschläge und Anregungen<br />
sollen in das Gutachten einfließen, das im<br />
Frühjahr 2013 veröffentlicht werden wird.<br />
Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse<br />
der Arbeitskreise, an denen sich<br />
auch der <strong>Schwarzwald</strong>verein beteiligte, vorgestellt.<br />
Naturschutz und Biodiversität<br />
Im Arbeitskreis „Naturschutz und Biodiversität“<br />
arbeitete vom <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Dieter Kempf aus Renchen, Naturschutzwart<br />
im Bezirk Renchtal, mit. <strong>Der</strong> Arbeitskreis<br />
unterstützt die Entstehung des Nationalparks,<br />
denn damit könne man in<br />
einem großflächigen Waldgebiet einen be-<br />
Bild links: Blick über die Hochlagen-Fichten-<br />
wälder an der Hornisgrinde<br />
Bild oben: Auch im geplanten Nationalparks<br />
wird es Wanderwege geben und werden<br />
Totholzstämme Markierungzeichen tragen.<br />
Bild unten: Detail aus dem Bannwald „Wilder See“,<br />
einer der Zentren des geplanten Nationalparks<br />
sonders intensiven Naturschutz verwirklichen<br />
und Lebensraumdynamik zulassen.<br />
Sehr intensiv befasste man sich mit dem<br />
Artenschutz. Dabei wurde klar, dass der totale<br />
Schutz („Prozessschutz“) eine Chance<br />
für die Natur sei. Manche Arten werden von<br />
Prozessschutz im künftigen Nationalpark<br />
profitieren, andere hingegen abnehmen. Es<br />
wird also „Zielkonflikte“ im Nationalpark<br />
geben, die nicht einfach auszuräumen sind.<br />
<strong>Der</strong> Arbeitskreis machte Vorschläge zur Zonierung<br />
des Nationalparks, um einen möglichst<br />
umfassenden Schutz zu gewährleis-<br />
ten. 30 Jahre soll man noch in die Wälder<br />
des Nationalpark steuernd eingreifen können,<br />
um die besonders gewünschten Baumarten<br />
Buche und Tanne zu fördern. Das<br />
soll nach dem Motto „Nur so viel Eingriff<br />
wie unbedingt nötig und so viel Prozessschutz<br />
wie möglich!“ stattfinden.<br />
Waldumbau und Borkenkäfer<br />
<strong>Der</strong> Waldbewirtschaftung in den ersten<br />
30 Jahren des Nationalparks widmete sich<br />
der Arbeitskreis Waldumbau/Borkenkäfer.<br />
In einem Großteil der Wälder müssen die<br />
erwünschten Baumarten Tanne und Buche<br />
durch Bewirtschaftung gefördert werden.<br />
Das wird einen erheblichen – auch finanziellen<br />
– Aufwand erfordern. So gesehen<br />
ist der hohe Fichtenanteil ein erheblicher<br />
Nachteil für den Start des Nationalparks.<br />
<strong>Der</strong> Zeitraum von 30 Jahren wird nach<br />
Auffassung des Arbeitskreises für den Umbau<br />
aller (unter dem Aspekt „Naturnähe“<br />
waldbaulich wünschenswerten) Fichtenbestände<br />
nicht ausreichend sein. Insgesamt<br />
ist die waldbauliche Zielsetzung sehr<br />
ehrgeizig und nicht widerspruchsfrei zu<br />
anderen Zielen. Auch ist der Borkenkäfer<br />
zwar gut bekämpfbar, aber durchaus eine<br />
Gefährdung für die außerhalb gelegenen<br />
Wälder. Um dennoch die vom Nationalpark<br />
vorgegebenen Waldbauziele zu erreichen,<br />
muss flexibel vorgegangen und im Lauf der<br />
Entwicklung auch immer wieder „nachgesteuert“<br />
werden. Zudem ist der Einfluss des<br />
Klimawandels unsicher und erschwert auch<br />
die Prognose über die zukünftige Zusammensetzung<br />
der Wälder.<br />
Ab ins Moor!<br />
Gemeinsamer Landschaftspflegetag<br />
mit dem Schwäbischen Albverein im<br />
Schwenninger Moos<br />
Von Peter Lutz<br />
In diesem Jahr organisierte das Naturschutzreferat<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins die Pflegeaktion.<br />
Die Wahl fiel auf das Schwenninger<br />
Moos – ein großes Moor direkt am Messegelände<br />
von Schwenningen. Obwohl es als Naturschutzgebiet<br />
ausgewiesen ist, befindet sich<br />
das Moor nicht mehr in einem natürlichen<br />
Zustand. Wasserabsenkungen und eine über<br />
Jahrhunderte hinweg betriebene Abtorfung<br />
haben zu schweren Veränderungen geführt.<br />
In weiten Teilen des Moors ist noch Torfboden<br />
vorhanden und man versucht, durch<br />
Wasseraufstau wieder naturnahe Zustände<br />
Wildtiermanagement<br />
<strong>Der</strong> Arbeitskreis Wildtiermanagement beschäftigte<br />
sich mit der Jagd im Nationalpark.<br />
Sie soll weiterhin gewährleistet sein.<br />
Durch eine angepasste Bejagung soll der<br />
Umbau der Wälder hin zu tannen- und<br />
buchenreicheren,naturnäheren Beständen<br />
unterstützt werden. Im Arbeitskreis<br />
wünschte man, dass sich die einzelnen<br />
Schutzzonen auch an den Lebensraumansprüchen<br />
der Wildtiere orientieren. <strong>Der</strong><br />
Rückbau von überflüssigen Wegen wird<br />
angeregt.<br />
Auerhuhn<br />
<strong>Der</strong> Arbeitskreis Auerhuhn verfasste zehn<br />
Kernpunkte, um den Schutz des seltenen<br />
Vogels auch im Nationalpark zu sichern. Es<br />
soll im Nationalpark weiterhin eine Heimstatt<br />
haben. Man wurde sich im Arbeitskreis<br />
nicht einig, wie sich die Entlassung<br />
der Wälder aus der Bewirtschaftung langfristig<br />
auf das Auerhuhn auswirken wird.<br />
Darum hielten es alle für notwendig, sich<br />
im geplanten Großschutzgebiet besonders<br />
darum zu kümmern und entsprechend<br />
vorausschauend zu planen.<br />
Tourismus<br />
Im Arbeitskreis Tourismus, in dem auch<br />
Hauptwegewart Bernd Wernet mitarbeitete,<br />
wurden zahlreiche Idee geboren. <strong>Der</strong> Nationalpark<br />
solle den Tourismus in der Region<br />
stärken. Die bestehende, touristische<br />
Infrastruktur – unter anderem die Wanderwege<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins – sollen erhalten<br />
bleiben und weitere Einrichtungen,<br />
herzustellen, damit sich wieder ein natürliches<br />
Moorwachstum einstellt. Doch die Natur<br />
kann die vom Menschen verursachten Schäden<br />
nicht so schnell ausgleichen. Auf den<br />
trockenen, schwarzen Moorböden können<br />
sich die moortypischen Pflanzen noch nicht<br />
etablieren, weil sie auf nassen Torf angewiesen<br />
sind. Dagegen finden Bäume wie Kiefer,<br />
Moorbirke und Fichte ideale Bedingungen:<br />
Sie wachsen nicht nur kräftig, sondern<br />
„trinken“ auch ordentlich, so dass sich der<br />
Moorboden nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen<br />
kann. So müssen nun Pflegemaßnahmen da-<br />
NATURSCHUTZ<br />
die die Attraktivität des Nordschwarzwaldes<br />
steigern, hinzukommen. Das Erleben der<br />
Landschaft, der ungebändigten Natur und<br />
der Wildtiere im Nationalpark soll im Mittelpunkt<br />
stehen. <strong>Der</strong> Arbeitskreis regte einen<br />
„Nationalpark aller Generationen“ an.<br />
Naturpark und Nationalpark<br />
<strong>Der</strong> geplante Nationalpark und der bestehende<br />
Naturpark <strong>Schwarzwald</strong> Mitte/Nord,<br />
in dessen Mitte der Nationalpark ja entstehen<br />
soll, verfolgen ähnliche Ziele – so<br />
könnte man auf den ersten Blick meinen.<br />
Darum wurde auch ein Arbeitskreis über<br />
die Zusammenarbeit und die Aufgabenteilung<br />
der beiden Institutionen eingerichtet.<br />
Von den Vertretern des Naturparks wurde<br />
die Frage aufgeworfen, was denn ein<br />
Nationalpark besser leisten könne als ein<br />
finanziell gut ausgestatteter Naturpark. Dabei<br />
unterscheiden sich die Aufgaben: Während<br />
der Nationalpark vorwiegend dem<br />
Naturschutz und dem Schutz natürlicher<br />
Prozesse dient, stehen im Naturpark die Erhaltung<br />
der Kulturlandschaft und die Schaffung<br />
touristischer Einrichtungen im Vordergrund.<br />
Dennoch darf keine Konkurrenz<br />
zwischen den beiden entstehen, vielmehr<br />
sollten sie sich ergänzen und nach außen<br />
hin gemeinsam für sich werben. Untereinander<br />
sollten sie gut zusammenarbeiten<br />
und zum Wohl der Region agieren. Zudem<br />
fordert der Naturpark eine „echte Mitbestimmungsmöglichkeit“<br />
bei der Entstehung<br />
des Nationalparks, zum entsprechenden<br />
Gremium soll auch der <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
mit einem regionalen Vertreter gehören.<br />
Am 20. Oktober 2012 fand wieder der gemeinsame Landschaftspflegetag des<br />
Schwäbischen Albvereins und des <strong>Schwarzwald</strong>vereins statt. Mit dem großen<br />
Aktionstag wollen die beiden Wandervereine ihr Engagement im Naturschutz<br />
in der Öffentlichkeit darstellen. Alle zwei Jahre kommen in einem Schutzgebiet<br />
viele Helfer zusammen, um „handfesten Naturschutz“ zu praktizieren. Das soll<br />
die Ortsgruppen anregen, in der eigenen Umgebung für den Artenschutz aktiv<br />
zu werden und Verantwortung für ein Biotop zu übernehmen.<br />
für sorgen, dass auf den wertvollen Moorflächen<br />
sich nicht Wald breit macht. Seit Jahren<br />
weidet schon eine Herde von norddeutschen<br />
Moorschnucken, genügsamen Schafen, denen<br />
die karge Nahrung aus Moorpflanzen<br />
und Moosen schmeckt und die dafür sorgen,<br />
dass der Gehölzaufwuchs nicht allzu schnell<br />
die Oberhand gewinnt. Betreut wird die Herde<br />
von Claus Ding vom BUND Schwenningen.<br />
Er war es auch, der im Vorfeld des Aktionstags<br />
half, die Pflegeflächen auszuwählen.<br />
Hauptziel des Landschaftspflegetags war es,<br />
auf den Weideflächen die Bäume zu entfer-<br />
28 1/2013<br />
1/2013<br />
29
NATURSCHUTZ<br />
30<br />
nen, um Heidekräutern, Sauergräsern und<br />
anderen Moorpflanzen mehr Lebensraum<br />
zu verschaffen. Nachdem die Pflegeflächen<br />
im Moor festgelegt waren, konnten die Einladungen<br />
versandt werden. Die Helfer sollten<br />
Werkzeug mitbringen, um dem jungen<br />
Wald ordentlich auf dem Leib rücken zu<br />
können. So erschienen 20. Oktober, einem<br />
herrlichen Samstagmorgen, an die 80 Helfer<br />
in der Frühe, viele mit Motorsägen und<br />
Motorsensen, Handsägen und Astscheren<br />
bewaffnet. Sie stammten vor allem aus den<br />
umliegenden <strong>Schwarzwald</strong>vereinen von<br />
Villingen, Schwenningen, Donaueschingen<br />
und Triberg, aber auch eifrige Naturschutzwarte<br />
hatten sich von Horb, Wolfach, Neukirch,<br />
Merdingen, Wehr, Stühlingen und Bad<br />
Säckingen nach Schwenningen aufgemacht.<br />
Manche hatten also schon einen weiten Weg<br />
hinter sich. Vom Schwäbischen Albverein<br />
kamen Teilnehmer aus Stuttgart, Schwenningen<br />
und Tuttlingen. Von dort stießen auch<br />
13 junge, zum Teil noch in der Ausbildung<br />
stehende Männer der Firma „United Parcel<br />
Service“ zu uns; sie hatten von der Aktion<br />
erfahren und schlossen sich begeistert an.<br />
Von den Schwenninger Moosführern hatten<br />
sich auch einige eingefunden. Mitarbeiter<br />
der Naturschutzverwaltung vom Ministerium<br />
in Stuttgart und dem Regierungspräsidium<br />
waren gekommen und zeigten so ihre Verbundenheit<br />
mit den beiden ausrichtenden<br />
Vereinen.<br />
Im Moor hingen noch von der kalten<br />
Nacht die letzten Nebelschwaden. Nach<br />
kurzer Einführung am Treffpunkt zogen<br />
dann alle Helfer ins Moor. Unter Leitung<br />
von Claus Ding und anderen verteilten sich<br />
die Helfer im weitläufigen Moor. Wer eine<br />
Motorsense mitgebracht hatte, ging in die<br />
Moorweite und schnitt dort die massenhaft<br />
aufgekommenen, kleinen Birken ab. Die-<br />
Aus den Händen von Vizepräsident Hans-Martin Stübler (zweiter v. rechts) erhielten Dr. Markus Röhl (links), wissenschaftlicher<br />
Betreuer des Moors, Herr Schmid, Sohn des erkrankten Bezirks-Naturschutzwarts Karl Schmid (zweiter v.<br />
links), Angelika Mey, Vorsitzende des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Schwenningen (Mitte), und Claus Ding, der Moorschäfer (rechts),<br />
ein kleines Präsent für die Mithilfe beim Landschaftspflegetag.<br />
jenigen mit Handsägen machten sich über<br />
die Birkenhaine her, die schon zu größeren<br />
Gehölzgruppen aufgewachsen waren. Die<br />
meisten gingen jedoch in den angrenzenden<br />
Birken- und Fichtenwald. Dort arbeiteten<br />
die Motorsägen, die Baum um Baum<br />
umlegten. Diese wurden weiter zerkleinert,<br />
und das Material zu Haufen aufgetürmt. Das<br />
Holz ließ man im Moor, das Heraustragen<br />
wäre zu aufwändig, denn mit Fahrzeugen<br />
kann man auf dem empfindlichen Torfboden<br />
nicht fahren. In der feuchten Umgebung<br />
des Moors vermodert das Holz in wenigen<br />
Jahren. Ein kleine Gruppe wiederum stieß in<br />
einen sehr feuchten Moorabschnitt vor und<br />
reparierte eine hölzerne Sperre, mit der das<br />
Wasser zurückgehalten wird. Nach wenigen<br />
Stunden hatte das Schwenninger Moos auf<br />
den Pflegeflächen sein Gesicht verändert,<br />
nicht nur weil die Sonne vom blauen Himmel<br />
strahlte, sondern auch weil ganze Arbeit<br />
geleistet worden war. Die Birkenwäldchen<br />
waren umgelegt, auf den Freiflächen waren<br />
die kniehohen Gehölze verschwunden. <strong>Der</strong><br />
Weidewald war deutlich aufgelichtet und an<br />
manchen Stellen sogar ganz weg. Nun steht<br />
den Moorschnucken wieder<br />
mehr Weideflächen<br />
zur Verfügung, sie<br />
müssen allerdings selbst dafür sorgen, dass<br />
nicht wieder Wald entsteht.<br />
Nach gut drei Stunden beendeten die Helfer<br />
die Arbeit im Moor und begaben sich<br />
ins ein Kilometer entfernte Umweltzentrum<br />
<strong>Schwarzwald</strong>-Baar-Neckar auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Landesgartenschau. Dort aß<br />
man gemeinsam zu Mittag. Für das leibliche<br />
Wohl der hungrigen „Moor-Schaffer“ hatte<br />
der <strong>Schwarzwald</strong>verein Schwenningen mit<br />
seiner Vorsitzenden Angelika Mey gesorgt.<br />
Nach dem Mittagessen wurden noch Kaffee<br />
und Kuchen gereicht. Dazu gab es ein<br />
kleines Programm unter Leitung von Vize-<br />
Präsident Hans-Martin Stübler. Dr. Markus<br />
Röhl von der Hochschule für Wirtschaft und<br />
Umwelt in Nürtingen, der das Schwenninger<br />
Moos wissenschaftlich betreut, berichtete<br />
aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Die<br />
aufmerksamen Teilnehmer konnten so erkennen,<br />
dass die Pflegeaktion zum langen<br />
Prozess der Moorregenerierung gehört, der<br />
sich noch über Jahrzehnte erstrecken wird.<br />
Nach einem herzlichen Dank des Vize-Präsidenten<br />
an alle fleißigen Helfer und Geschenken<br />
für die besonders Engagierten endete<br />
der gemeinsame Landschaftspflegetag im<br />
Schwenninger Moos.<br />
Die fleißigen Helfer waren beim Landschaftspflegetag<br />
weit über das Moor verteilt.<br />
Siegmar Herlemann,<br />
Naturschutzwart der Ortsgruppe<br />
Neukirch, war einer<br />
der eifrigen Motorsäger.<br />
1/2013<br />
Exkursion durch das Hohloh-Moor<br />
Einblicke in die tausendjährige Vegetationsgeschichte<br />
„Oh schaurig ist’s übers Moor<br />
zu geh‘n, wenn es wimmelt vom<br />
Heiderauche, sich wie Phantome<br />
die Dünste dreh‘n, und die Ranke<br />
häkelt am Strauche“, reimte einst<br />
Annette von Droste-Hülshoff. Keineswegs<br />
schaurig, sondern hoch<br />
interessant gestaltete sich die vom<br />
Info-Zentrum Kaltenbronn initiierte<br />
Exkursion mit dem Torfmoos-<br />
und Hochmoorexperten Dr. Adam<br />
Hölzer vom Naturkundemuseum<br />
Karlsruhe.<br />
Die Tour startet bei Nieselregen vor<br />
dem kleinen denkmalgeschützten Haus.<br />
Nach einem steilen Anstieg erreicht die<br />
Gruppe das Hohloh-Moor. „Wir haben<br />
insgesamt vier Hochmoore und befinden<br />
uns hier im mittleren Buntsandstein“,<br />
erklärt Katrin Dürr, Leiterin des<br />
Infozentrums, und lässt die Teilnehmer<br />
wissen, dass es allein im Südwesten<br />
1 000 Moosarten und 2 700 Blütenpflanzen<br />
gibt (siehe auch Stichwort). „Die<br />
Moore sind durch nicht verrottetes Torfmoos<br />
entstanden, wobei die Moosflora<br />
bei Granit und Buntsandstein unterschiedlich<br />
ist. Für die rote Farbbildung<br />
Unter die Lupe genommen wurden die Moosproben von den<br />
Teilnehmern einer Exkursion im Hohloh-Moor, die der Torfmoos-<br />
und Hochmoorexperte Adam Hölzer (links mit grüner Jacke) leitete.<br />
1/2013<br />
ist der Frost verantwortlich“, erläutert<br />
Adam Hölzer, der unterwegs immer<br />
wieder Moosproben zur späteren Bestimmung<br />
unter dem Mikroskop entnimmt.<br />
Moos könne sich durchaus über<br />
eine größere Trockenperiode hinüberretten<br />
und reagiere als Indikatorpflanze<br />
auf seine jeweiligen Umgebungsbedingungen<br />
– nährstoffarm oder -reich,<br />
feucht oder trocken. Die Teilnehmer<br />
erfahren, dass das „Frauenhaar“ sehr<br />
häufig vorkommt, dass man früher mit<br />
„Schlafmoos“ Kissen ausgestopft, aus<br />
Gabelzahnmoos Seile geflochten und<br />
Moos zum Abdichten von Blockhäusern<br />
verwendet hat. <strong>Der</strong> Wissenschaftler<br />
verweist auf die großen Gegensätze<br />
von Laubmoos und Lebermoos, das<br />
dem Moor als „Mülldeponie“ dient, auf<br />
die Merkmale „gipfelfrüchtig und seitenfrüchtig“,<br />
reicht die abgezupften Moosproben<br />
herum.<br />
„Unter die Lupe genommen“ mit 15-facher<br />
Vergrößerung sind unterschiedlich<br />
angeordnete filigrane Ästchen, bandförmige<br />
Strukturen, zarte Winzlinge mit<br />
spitzen und runden Blättchen erkennbar.<br />
„Einen Bohrkern kann man lesen<br />
wie ein Geschichtsbuch“, veranschaulicht<br />
der Torfmoosexperte, während er<br />
mit einem Torfbohrer einen Meter Probeboden<br />
entnimmt, in dem 1 000 Jahre<br />
alte Pflanzen- und Tierreste konserviert<br />
sind. Am Hohlohsee macht der Wissen-<br />
WANDERN<br />
NATURSCHUTZ<br />
schaftler auf die „Bulten“, kissenförmige<br />
Erhebungen, aufmerksam und darauf,<br />
dass Torfmoose das 30fache ihres Trockengewichts<br />
an Wasser speichern können.<br />
Zurück im Infozentrum sind die Exkursionsteilnehmer<br />
unter dem einhundertfach<br />
vergrößerten Mikroskop<br />
fasziniert von dem in Scheibchen geschnittenen<br />
Torfkern, den Adam Hölzer<br />
profund analysiert und betont: „Zur<br />
genauen Bestimmung der Torfmoose<br />
ist Mikroskopieren ganz wichtig.“ Sein<br />
Buch „Die Torfmoose“, ISBN 978-3-<br />
936055-62-7 ist für € 29.95 im Buchhandel<br />
erhältlich.<br />
Elke Schapeler<br />
Stichwort<br />
Das Hohloh-Moor. Während der<br />
Buntsandstein auf der Hochfläche<br />
um Kaltenbronn vor über 200 Millionen<br />
Jahren abgelagert wurde, bildeten<br />
sich die darüber liegenden Hochmoore<br />
erst am Ende der Eiszeit vor<br />
rund 10 000 Jahren. Nach dem Abtauen<br />
des Eispanzers sammelte sich<br />
Schmelz- und Regenwasser in den<br />
Mulden der Hochfläche, das wasserundurchlässige<br />
Tonschichten im<br />
Buntsandstein am Versickern hinderten.<br />
Auf den staunassen Flächen entwickelten<br />
sich Torfmoose und Wollgräser.<br />
Abgestorbene Pflanzenteile<br />
wurden in dem feuchten Untergrund<br />
mangels Sauerstoff nur unvollständig<br />
zersetzt, und es entstand Torf.<br />
Durch die Torfablagerungen verlor<br />
die Pflanzendecke allmählich den<br />
Kontakt zum mineralischen Grundwasser.<br />
Dies kam den Torfmoosen<br />
zugute, die sich buchstäblich von Luft<br />
und Regenwasser ernähren können.<br />
Sie bildeten geschlossene Moosdecken,<br />
die in die Höhe wuchsen. Im<br />
Laufe von Jahrtausenden entstanden<br />
Hochmoore mit mehreren Metern<br />
dicken Torfkörpern. Die Torfschicht<br />
wächst pro Jahr etwa einen Millimeter<br />
in die Höhe. Ein unbedachter Tritt<br />
in die weichen Moospolster kann also<br />
leicht 100 Jahre Mooswachstum zunichte<br />
machen.<br />
31
WANDERN<br />
AKTUELL<br />
32<br />
Für den Bau brauchte<br />
es einen langen Atem<br />
50 Jahre Castellbergturm auf Gemarkung Ballrechten-Dottingen<br />
Blick auf den Castellbergturm<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Sulzburg, Armin Imgraben,<br />
lud auf den 13. September 2012 zu einer kleinen Feierstunde<br />
anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Castellbergturms ein.<br />
In seiner Rede erinnerte er an den Dottinger<br />
„Känelmüller“ Franz Josef Kiefer, der in<br />
seinem Testament dem <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Sulzburg eine Summe von 3000 Goldmark<br />
vermacht hatte mit der Auflage, einen Turm<br />
auf dem Castellberg zu bauen. Doch gab es<br />
vor der Erstellung viele Hürden zu überwinden.<br />
Erst wurde das Testament angefochten<br />
und nach dem 1. Weltkrieg kam die absolute<br />
Geldentwertung. 1930 wurde zu Ehren<br />
Kiefers eine Bronzetafel angebracht. Dann<br />
wurde es still um das Turmbauprojekt. Erst<br />
im April 1962 wurde die Baugenehmigung<br />
erteilt und dann ging es schnell. Dank vieler<br />
ehrenamtlicher Helfer des <strong>Schwarzwald</strong>vereines<br />
und Spendern war es möglich, diesen<br />
langjährigen Wunsch zu erfüllen. Vom 1. bis<br />
3. September 1962 wurde die Einweihung<br />
mit einem großen Fest gefeiert.<br />
<strong>Der</strong> Vertreter der Gemeinde Ballrechten-<br />
Dottingen, Spranger, bedankte sich für das<br />
unermüdliche Engagement des <strong>Schwarzwald</strong>vereins,<br />
den Turm und den Zugang<br />
zu unterhalten. Durch die im Frühjahr 2010<br />
angebrachte große Panoramatafel lohnt sich<br />
der Aufstieg umso mehr. Die Geschichte des<br />
Turms zeige, so Spranger, dass sich Hartnäckigkeit<br />
lohnt. Von der Idee bis zur Fertigstel-<br />
Termine<br />
v. links nach rechts: Dirk Strahberger, Bernd Gassenschmidt<br />
mit Gattin, Hanspeter Stoll, Bernd Bauer,<br />
Werner Bussmann, Herta Fafara, Barbara Bauer,<br />
Armin Imgraben, Stephan Güntert, Ernst Hiestand,<br />
Heinz-Wolfgang Spranger (verdeckt), Walter Ehret,<br />
Herbert Gaub, Harald Lacher<br />
lung sind 53 Jahre vergangen, so dass man<br />
eigentlich schon das 100-Jährige hätte feiern<br />
können. Um den <strong>Schwarzwald</strong>verein in seinen<br />
Bemühungen weiter zu unterstützen,<br />
überreichte Spranger einen Scheck der Gemeinde<br />
Ballrechten-Dottingen. Armin Imgraben<br />
bedankte sich und hofft noch auf weitere<br />
Spender, da der Turm einen neuen Anstrich<br />
benötigt. Bei einem „Jubiläums-Gutedel“<br />
von der Winzergenossenschaft Ballrechten-<br />
Dottingen berichteten noch zwei anwesende<br />
Zeitzeugen von der Errichtung des Turms.<br />
Barbara Imgraben<br />
9 . März 2013<br />
Erinnerung an den <strong>Schwarzwald</strong>dichter Ludwig Auerbach (Oh <strong>Schwarzwald</strong>, oh Heimat ...) im<br />
Heimatmuseum Hammerschmiede in Lahr-Reichenbach; Gedichte und Biografisches über den<br />
<strong>Schwarzwald</strong>dichter in Lahr und Seelbach; Bewirtung durch die Ortsgruppe Reichenbach;<br />
Beginn: 19.30 Uhr; Eintritt frei; Infos bei: Marion Himmelsbach, Konrad-Adenauer-Str. 14/1,<br />
77933 Lahr, Tel. 0 78 21/75 33, E-Mail: marionhimmelsbach@t-online.de<br />
8. bis 10. Mai 2013<br />
Jubiläumsfest 125 Jahre <strong>Schwarzwald</strong>verein Wolfach, vielfältiges 3-tägiges Festprogramm mit Bezirkssternwanderung,<br />
Musik und Bewirtung, Festabend am 8. Mai (Moderation: Klaus Gülker SWR 4),<br />
Frühschoppenkonzert am 9. Mai, Handwerkervesper im Flößerpark am 10. Mai (Live-Musik mit der<br />
„UHM“); Auf Ihren Besuch freuen sich die Mitglieder des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Ortsgruppe Wolfach. Weitere Infos<br />
bei: Erwin Maulbetsch, Gerwigstr. 15, 77756 Hausach, Tel. 0 78 31/9 69 27 65, E-Mail: erwin.maulbetsch@t-online.de;<br />
Internet: www.schwarzwaldverein-wolfach.de<br />
1/2013<br />
2 200 Euro<br />
für krebskranke<br />
Kinder<br />
Beim Volksliedersingen des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
Teningen im Herbst in der Köndringer<br />
Winzerhalle, das maßgeblich vom zweiten<br />
Vorsitzenden Kurt Armbruster organisiert<br />
wurde, kamen stolze 2 200 Euro zusammen.<br />
Diese wurden dem Förderverein für krebskranke<br />
Kinder an der Uni-Kinderklinik in<br />
Freiburg gespendet. Den entsprechenden<br />
Scheck überreichte Kurt Armbruster (Mitte)<br />
im „Elternhaus“ an Geschäftsstellenleiter<br />
Claus Geppert (links) sowie an den leitenden<br />
Oberarzt Prof. Dr. Kontny. Das Elternhaus<br />
verfügt über 37 Zimmer und 73 Betten,<br />
die Auslastung liegt bei nahezu 100%. Die<br />
unmittelbare Nähe der Eltern zu ihren kranken<br />
Kindern erhöht die Heilungschancen beträchtlich.<br />
„Vor 30 Jahren konnten zehn Prozent<br />
der Kinder geheilt werden, heute sind es<br />
schon 75 Prozent“, so Geppert. „Drei von vier<br />
Kindern können wir heilen, aber wir wollen<br />
alle heilen“, so Chefärztin Prof. Dr. Charlotte<br />
Niemeyer. Zwischen 1,5 und 2,2 Millionen<br />
Euro sammelt der Förderverein jährlich zum<br />
Wohle der erkrankten Kinder.<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
unterstützt Kinderkrebsstation<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>verein pflegt nicht nur das<br />
Wandern, die Wegearbeit, die Heimatpflege<br />
und Kulturarbeit, Naturschutz, Jugendarbeit<br />
und Familienarbeit, sondern kümmert sich<br />
auch um soziale Themen. Durch die Initiative<br />
von Gerda Just und Axel Poppe von der<br />
Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl konnte die<br />
Kinderkrebsstation der Uniklinik Freiburg mit<br />
einer Spende von 1.100 Euro unterstützt werden.<br />
Die Spende kam auf dem Weihnachtsmarkt<br />
in Staufen am 8. Dezember 2012 durch<br />
den Verkauf von schönen Gaben zusammen.<br />
Diese Gaben wurden von Privatleuten, von<br />
1/2013<br />
Spendeninfo<br />
www.helfen-hilft.de<br />
Gelungener Messeauftritt<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins auf<br />
der CMT 2013<br />
Damit nutzt der <strong>Schwarzwald</strong>verein die<br />
Messe als Plattform für die Werbung für<br />
den ganzen <strong>Schwarzwald</strong>verein. Das ehrenamtliche<br />
Team der Ortsgruppe Stuttgart<br />
unterstützt den Hauptverein immer<br />
hervorragend und kompetent bei der<br />
Standbetreuung und Beratung der Besucher<br />
rund um das Thema Wandern und<br />
die Vereinsarbeit. <strong>Der</strong> Messestand wurde<br />
ausgestattet mit Plakattafeln, Roll-ups und<br />
dem eigenen öffentlichkeitswirksamen<br />
Counter. „Bestückt“ wird der Stand mit<br />
aktuellen Publikationen des <strong>Schwarzwald</strong>vereins,<br />
Image- und Wegeflyer und<br />
insbesondere den Jahresprogrammen<br />
2013 der Heimat- und Wanderakademie,<br />
der Jugend und des Naturschutzreferates.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Wanderkarten<br />
Geschäften und insbesondere von den tüchtigen<br />
Damen des „Stammtischs“ der Ortsgruppe<br />
Freiburg-Hohbühl mit Bastelarbeiten, Handarbeiten<br />
und Bäckereien zur Verfügung gestellt.<br />
Am 10. Januar 2013 wurde die Spende an die<br />
ärztliche Direktorin der Kinderkrebsstation,<br />
Prof. Dr. Charlotte Niemeyer, übergeben. Damit<br />
können die Kinder in der Klinik für kurze<br />
Zeit ihre schwere Erkrankung vergessen und<br />
die Forschung für heilende Therapien unterstützt<br />
werden. Allen Akteuren und Spendern<br />
gilt ein besonders herzlicher Dank.<br />
Walter Sittig<br />
WANDERN<br />
AKTUELL<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>verein/Hauptverein war auch auf der Messe CMT 2013, der<br />
größten Tourismusmesse Europas, in Stuttgart am 12./13. Januar im Bereich<br />
„Fahrrad und ErlebnisReisen mit Wandern“ mit einem Messestand vertreten.<br />
der „grünen Serie“ des <strong>Schwarzwald</strong>vereins,<br />
die von den Besuchern stark nachgefragt<br />
werden sowie Informationen über<br />
den Westweg. <strong>Der</strong> Messestand war ständig<br />
„umlagert“.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden,<br />
dass der Messeauftritt des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
auf der CMT 2013 wieder<br />
gelungen und erfolgreich war. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein ist präsent, wird<br />
wahrgenommen und gefragt.<br />
Walter Sittig<br />
Am Messestand des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
waren die Wanderkarten des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins stark gefragt. Hauptgeschäftsführer<br />
Walter Sittig, Helmut<br />
Wimpff und Wolfgang Geiss (ganz rechts)<br />
von der Ortsgruppe Stuttgart im Einsatz.<br />
Übergabe der Spende (die Geldscheine in Form<br />
einer Margeritenblume) in der Kinderkrebsstation<br />
der Uniklinik Freiburg. Von links: Brigitte Höderath<br />
(Leitung der Kinderpflegestation), Axel Poppe, Prof.<br />
Dr. Charlotte Niemeyer und Gerda Just von der<br />
Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl<br />
33
WANDERN<br />
AKTUELL<br />
<strong>Der</strong> zukunftsfähige<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Erfolgreiche Austauschrunden<br />
Das Projekt „der zukunftsfähige <strong>Schwarzwald</strong>verein“ wurde 2011 und<br />
2012 in insgesamt zwölf Workshops flächendeckend mit allen Bezirken<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins mit Vertretern aus rund 80 Ortsgruppen erfolgreich<br />
durchgeführt. Ein Ergebnis dieser Workshops – in der Ausgabe<br />
DER SCHWARZWALD I/2012 haben wir ausführlich berichtet – war der<br />
Wunsch der Teilnehmenden, sich auszutauschen.<br />
Erfolgsfaktoren hinsichtlich der Konzeption<br />
und Durchführung des Projektes<br />
„der zukunftsfähige <strong>Schwarzwald</strong>verein“<br />
sind: Die Theorie ist erlebbar gemacht<br />
worden, indem praxisbezogene<br />
einzelne Moderationsschritte in und mit<br />
der Gruppe eingeübt worden sind; es<br />
sind Instrumente vorgestellt und Handreichungen<br />
zur praktischen Umsetzung<br />
zur Verfügung gestellt worden; es hat<br />
eine Orientierung an der Praxis sowie<br />
an der Realität des Alltags in den Ortsgruppen<br />
stattgefunden; die Teilnehmer<br />
waren aktiv eingebunden und zum Mitgestalten<br />
aufgefordert; ein Klima des<br />
Von-einander-Lernens, begleitet von<br />
einer Ideenschmiede, ist geschaffen<br />
worden. Viele der Teilnehmenden haben<br />
das Erlernte in die Vorstandschaft<br />
hineingetragen und eine Projektarbeit in<br />
ihrer Ortsgruppe gestartet.<br />
Am 29. Juni 2012 und 1. Dezember<br />
2012 fanden die entsprechenden Austauschrunden<br />
statt. Sie waren mit jeweils<br />
22 Teilnehmern optimal besetzt.<br />
Es zeigte sich, dass für die Umsetzung<br />
der Projektarbeit vor Ort ein Austausch<br />
unter den teilnehmenden Ortsgruppen<br />
sehr sinnvoll ist. Im Rahmen dieser als<br />
Forum konzipierten Veranstaltungen<br />
können die Teilnehmenden sich gegenseitig<br />
über den aktuellen Stand der<br />
Projektarbeit vor Ort informieren, Ideen<br />
und Erfahrungen austauschen, neue<br />
Erkenntnisse erlangen, Erfolgsfaktoren<br />
und Widerstände miteinander diskutieren,<br />
gemeinsam Lösungen und neue<br />
Wege finden, praktische Tipps und Hinweise<br />
für die Projektarbeit bekommen,<br />
Mut und Motivation für die Vorstandsarbeit<br />
(wieder-)gewinnen.<br />
Die Austauschrunden sind für die<br />
Vorstands- und Projektarbeit wichtige<br />
Qualitätszirkel. Die Teilnehmenden erfahren<br />
Unterstützung und bekommen<br />
praktische Anleitungen zur Weiterentwicklung<br />
und Verbesserung ihrer Ortsgruppenarbeit.<br />
In den Austauschrunden<br />
wurde auch ein weiteres Modul aus den<br />
Handlungsfeldern der Organisations-<br />
entwicklung eingeführt. Zum Thema<br />
Team-Entwicklung haben die Teilnehmer<br />
erfahren können, dass jedes Vorstandsmitglied<br />
besondere Fähigkeiten<br />
hat und diese auch in die Vorstandsarbeit<br />
einbringen möchte. Aufgabe ist es,<br />
diese Fähigkeiten und Begabungen zu<br />
erkennen und in einem konstruktiven<br />
Miteinander für die Ortsgruppenarbeit<br />
positiv zu nutzen.<br />
Die Austauschrunden haben gezeigt,<br />
dass ein großes Interesse an der Umsetzung<br />
des Projekts „<strong>Der</strong> zukunftsfähige<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein“ besteht. Dabei<br />
agieren die Workshop-Teilnehmenden<br />
vor Ort primär als Multiplikatoren. Diese<br />
Tatsache bedeutet, dass es in manchen<br />
Situationen noch an dem entsprechenden<br />
Wissen und an Moderationserfahrung<br />
fehlt. Um hier Unterstützung und<br />
Hilfestellung zu bieten und um an der<br />
Projektarbeit Interessierten eine Anleitung<br />
zur Durchführung des Projekts vor<br />
Ort zu geben, ist die Erstellung einer<br />
Handreichung vorgesehen. Auch die<br />
Fortsetzung der Austauschrunden mit<br />
den Themen Teamentwicklung in der<br />
Ortsgruppe, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Umgang mit Konflikten ist geplant.<br />
Annette Kurth<br />
Walter Sittig<br />
Die MomenTour<br />
Ideenbörse für Ausflüge<br />
Mit dem Erwachen des Frühlings leben<br />
die Gedanken an einen Urlaub erneut<br />
auf. Immer verlockender ist die Vorstellung,<br />
sich aufs Fahrrad zu schwingen,<br />
die Liebsten bei der Hand zu greifen<br />
und ab in die Natur zu stürmen.<br />
Ob Weinwanderung, Schifffahrt oder<br />
Fahrradtour, bei der MomenTour findet<br />
man zahlreiche attraktive Reiseziele,<br />
um einen erlebnisreichen Tagesausflug<br />
oder ein entspanntes Wochenende zu<br />
verbringen<br />
Die Messe für Kurzeisen und Tagestourismus,<br />
die im März vergangenen<br />
Jahres ihre erfolgreiche Premiere hatte,<br />
geht vom 15. bis zum 17. März 2013<br />
im Congress Centrum Pforzheim in die<br />
zweite Runde mit einem noch bunteren<br />
und noch größeren Ausstellermix. Die<br />
Messe will Reiseziele präsentieren, die<br />
in maximal drei Autostunden zu erreichen<br />
sind. <strong>Der</strong> Bezirk <strong>Schwarzwald</strong>pforte<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins wird<br />
die Messebesucher über die vielfältigen<br />
Angebote des <strong>Schwarzwald</strong>vereins informieren.<br />
Info<br />
Weitere Informationen zur Messe,<br />
den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen<br />
gibt es im Internet unter<br />
www.momentour.de sowie unter<br />
www.facebook.com/MomenTour<br />
Austauschrunde am 1.12.2012: Intensive Gruppenarbeit<br />
gehört zu den Methoden der Workshops<br />
Ritterspiele auf der<br />
Burgruine Brandeck<br />
Familiengruppe Dornhan ist um einige<br />
Knappen und Burgfräulein reicher<br />
Im Mai hatte der <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Dornhan die Familien zu einem Ausflug<br />
in die Vergangenheit eingeladen.<br />
Die Burgruine Brandeck bei Busenweiler<br />
war das Ziel. Auf dem Weg dorthin<br />
mussten die angehenden Knappen<br />
und Burgfräulein einige Fertigkeiten<br />
erlernen. Hans Lampprecht ließ aus<br />
dem Jagdhorn das Startsignal erschallen<br />
und der „wilde Haufen“ setzte sich<br />
zur Eroberung der Burg in Marsch.<br />
Auf geheimen und verschlungenen Wegen<br />
wanderten fast 40 Entschlossene von Dornhan<br />
hinunter ins Heimbachtal. Unterwegs<br />
wurde der Löwenzahn als Signalinstrument<br />
entdeckt, das Anschleichen an die Wanderführer<br />
und deren Gefangennahme erprobt<br />
und mit Tannenzapfen eine Bootswettfahrt<br />
auf dem Heimbach veranstaltet.<br />
Nun war die Geschicklichkeit getestet und<br />
die Eroberung der Burg stand an. <strong>Der</strong> Heimbach<br />
wurde überquert, und still ging es durch<br />
die Wiese zum Waldrand hinüber. Die nächste<br />
Aufgabe: den Burgberg zu erklimmen. Steil<br />
ging es hinauf, kein Weg war zu sehen. So<br />
musste jeder seinen Weg hinauf alleine finden.<br />
Oben angekommen, wurden alle vom<br />
Burgherren Ingo und seinem treuesten Ritter<br />
Hartwig begrüßt und willkommen geheißen.<br />
Dann begann die Verwandlung der Kinder zu<br />
Gefolgsleuten der Herren von Brandeck. Das<br />
Ritterschwert wurde gefertigt und mit dem<br />
Siegel des <strong>Schwarzwald</strong>vereins, der Raute,<br />
versehen. Die Kleiderkammer wurde geöffnet,<br />
und so waren schnell 18 neue Knappen<br />
und Burgfräulein beisammen. Die Mutigsten<br />
von ihnen eroberten die beiden Burgmauern.<br />
In einem gemeinsamen Wettlauf erprobte der<br />
Burgherr die Geschicklichkeit seiner neuen<br />
Gefolgsleute im Umgang mit dem Schwert.<br />
Auch die von Knappe Hans erzählte Ge-<br />
WANDERN<br />
FAMILIE<br />
Schwert mit Rauten-Siegel des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
Alle Knappen und Burgfräulein<br />
wurden zu Gefolgsleuten der Herren<br />
von Brandeck<br />
schichte der Burg, an der vom <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
vor vielen Jahren errichteten Gedenktafel<br />
fand aufmerksame Zuhörer. Und<br />
als vom Geheimnis des Burgschatzes erzählt<br />
wurde, schwärmten alle zur Suche aus. Nach<br />
einigem Suchen wurde die Schatztruhe gefunden<br />
und der Inhalt unter allen Getreuen<br />
als Lohn verteilt.<br />
Die Einladung derer zu Brandeck nach<br />
Busenweiler ins Dorfgemeinschaftshaus zum<br />
gemeinsamen Essen und Trinken wurde von<br />
allen gerne angenommen. Hier fanden Pommes<br />
und Kuchen, Kaffee und Apfelschorle<br />
schnell ihre Abnehmer. Ein Film über die<br />
Ritterzeit wurde aufmerksam verfolgt. Zum<br />
Schluss wurden alle Kinder zu Rittern geschlagen<br />
und erhielten als Erinnerung noch<br />
einen Ansteckpin des <strong>Schwarzwald</strong>vereines.<br />
Die Brandecker Ritterspiele waren für alle<br />
Kinder ein tolles und unvergessliches Erlebnis.<br />
Auch haben sie den Kindern die Geschichte<br />
der eigenen Heimat auf spielerische<br />
Weise etwas näher gebracht.<br />
34 1/2013<br />
1/2013<br />
35
WANDERN<br />
FAMILIE<br />
KENNEN.LERNEN.SCHÜTZEN.<br />
Familienförderpreis 2013 zum Thema Wald<br />
Mit dem Familienförderpreis möchte der Fachbereich die Familiengruppen<br />
anregen, sich in Form von Projekten und Aktionen<br />
mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen. In der<br />
ersten Runde im vergangenen Jahr lautete das Motto „Familienarbeit<br />
in der Öffentlichkeit“ (siehe DER SCHWARZWALD<br />
IV/2012). 2013 dreht sich alles um das Thema Wald.<br />
<strong>Der</strong> Wald bietet für Familien als Erlebnis-<br />
und Lernraum eine schier unbegrenzte<br />
Vielfalt von Möglichkeiten. Wald regt die<br />
Fantasie an, ist Ursprung spannender und<br />
sagenhafter Geschichten. Wald ist großzügige<br />
Spielumgebung und bietet Freiraum für<br />
Abenteuer aller Art. <strong>Der</strong> Lebensraum Wald<br />
und seine Bewohner ist ein interessanter<br />
Lern- und Erfahrungsraum und bietet Gelegenheit,<br />
ökologische Zusammenhänge und<br />
Anliegen des Natur- und Artenschutzes zu<br />
vermitteln. Wald ist auch Wirtschaftsfaktor<br />
und landschaftsprägendes Element, Erholungsraum<br />
sowie Arbeitsplatz für Menschen.<br />
Das diesjährige Motto des Familienförderpreises<br />
„KENNEN.LERNEN.SCHÜTZEN. Fa-<br />
„Aber das sind ja drei Wünsche auf einmal<br />
– das geht doch nicht, oder?“ So heißt es<br />
in der Werbung. Anregung, Austausch und<br />
Spaß sind drei Wünsche von Familienleitern,<br />
die es zwar nicht als Überraschungs-Ei gibt,<br />
die dafür aber beim Familienwochenende<br />
milien erleben Wald“ verspricht<br />
eine große Vielfalt von Möglichkeiten,<br />
sich mit dem Thema zu<br />
befassen. Thematisch gilt die<br />
breite Palette von Spiel-, Kunst-<br />
sowie Naturschutz- und Bildungsprojekten<br />
vor dem Hintergrund „Wald“<br />
als förderungsfähig. Gefördert werden 2013<br />
bis zu vier Projekte mit einer Gesamtsumme<br />
von bis zu 800 Euro, wobei Familien- und<br />
Ortsgruppen gute Chancen haben, denen es<br />
gelingt, das Thema „Wald“ auf besonders innovative,<br />
originelle oder nachhaltige Art im<br />
Hinblick auf die Zielgruppe Familie auszugestalten.<br />
Einsendeschluss für Projektideen<br />
ist der 1. Juli 2013.<br />
am 20./21. April leicht in Erfüllung gehen.<br />
Dass das möglich ist, stellte die letztjährige<br />
Veranstaltung in Forbach unter Beweis, wo<br />
Familienleiter und ihre Kinder ein anregendes<br />
und spannendes Wochenende verlebten.<br />
Das Programm rund um die Jugendherberge<br />
Wolfsgrund am Schluchsee in diesem Jahr<br />
sieht wieder eine bunte Mischung von Anregungen<br />
zur Familienarbeit, Gelegenheit zum<br />
Austausch und praktisches Programm für<br />
Eltern und Kinder vor. Passend zum Thema<br />
des Familienförderpreises wird der Schwer-<br />
Im Wald gibt es für Groß- und Klein einiges<br />
zu entdecken.<br />
Info<br />
Für Interessierte finden sich weitere<br />
Informationen auf der Webseite<br />
www.schwarzwaldverein.de/familie.<br />
Auch das Familienreferat in Freiburg<br />
(familie@schwarzwaldverein.de,<br />
Tel.: 07 61/3 80 53-14) oder der<br />
Familienbeirat erteilen gerne Auskunft<br />
(familienbeirat@schwarzwaldverein.de) .<br />
Anregung, Austausch und Spaß<br />
Ein Wochenende für Familienleiter am Schluchsee<br />
punkt des Praxisteils auf dem Thema „Wald“<br />
liegen. Die Veranstaltung wird Anfang 2013<br />
ausgeschrieben, alle gemeldeten Familienleiter<br />
erhalten eine Einladung.<br />
Info<br />
Informationen auf der Internetseite<br />
www.schwarzwaldverein.de/familie<br />
oder beim Familienreferat in Freiburg<br />
(familie@schwarzwaldverein.de,<br />
Tel.: 07 61/3 80 53-14)<br />
Die siebte Seite des Würfels<br />
Die Jugendgruppe Bermersbach begeisterte erneut mit Theateraufführungen<br />
Die Zahl Sieben ist eine magische Zahl. Von dieser Tatsache konnten sich am ersten<br />
Novemberwochenende auch wieder die Besucher der traditionellen Theaternachmittage<br />
in Bermersbach überzeugen. Nach wochenlanger intensiver Probearbeit<br />
unter der Regie von Jugendleiterin Bernadette Wunsch waren es insbesondere die<br />
Jüngsten des Vereines, welche mit viel Spielfreude und Engagement ihren Rollen<br />
das passende Format gaben.<br />
<strong>Der</strong> Einstieg in das Märchen erfolgte im Königreich<br />
Umbrahumbrien. Dort steckt Königin<br />
Farsina (Emily Heinig) in einer Zwickmühle,<br />
sie weiß nicht, welcher ihrer drei<br />
Töchter sie den Thron vererben soll. Doch<br />
flugs ist die Lösung gefunden: Laut Testament<br />
des vor sieben Jahren verstorbenen<br />
Königs soll diejenige Krone und Zepter erhalten,<br />
welche nach einer Reise um die Welt<br />
innerhalb von sieben Monaten das seltsamste<br />
und wunderbarste Geschenk mit nach Hause<br />
bringt. Prinzessin Floriane (Melissa Weng)<br />
wählt den Seeweg und trifft im fernen Orient<br />
auf Prinz Karim (Nathanael Klein), welcher<br />
ihr nicht nur sein Herz sondern auch einen<br />
fliegenden Teppich schenkt. Mit der Kutsche<br />
reist Prinzessin Felicitas (Alexandra Roll) in<br />
den hohen Norden und begegnet dort dem<br />
talentierten Linsenschleifer Leonhard (Ansgar<br />
Wiederrecht). Dieser entbrennt sofort<br />
in heftiger Liebe zu ihr und schenkt seiner<br />
Angebeteten ein Wunschfernrohr, welches<br />
einem jede gewünschte Person sofort vor<br />
die Linse führt. Die kecke Prinzessin Fiorina<br />
(Selina Wunsch) wählt den beschwerlichen<br />
Weg zu Fuß und verirrt sich prompt im Nebelgebirge.<br />
Dort lernt sie den sympathischen<br />
Bundeswettbewerb<br />
„Jugend wandert 2013“<br />
Die Deutsche Wanderjugend startet 2013<br />
zum vierten Mal den Bundeswettbewerb<br />
„Jugend wandert 2013“. Sie möchte Kinder<br />
und Jugendliche ermutigen, aufzubrechen<br />
und auf Tour zu gehen. Ziel ist es, den Alltag<br />
einmal hinter sich zu lassen, um sich für<br />
Neues zu öffnen. Denn Trekkingabenteu-<br />
Einsiedler Jonathan (Heiko Roll) kennen und<br />
lieben. Seit sieben Jahren mit einem Fluch<br />
belegt, haust er im Nebelgebirge und überreicht<br />
ihr einen wundersamen Spiegel mit<br />
Heilkräften, die „siebte Seite des Würfels“ ist<br />
gefunden. Pünktlich vor Ablauf der Frist trifft<br />
sich das Prinzessinnen-Trio nebst zukünftigen<br />
Gatten im Gasthaus „Zur roten Laterne“<br />
wieder, doch ein Blick durch das magische<br />
Fernrohr zeigt ihnen Schreckliches, ihre Mutter,<br />
die Königin liegt im Sterben. Mit Hilfe<br />
des fliegenden Teppichs ist man im Handumdrehen<br />
im Palast und dort beweist der<br />
Wunderspiegel seine heilbringenden Kräfte.<br />
Von ihrer Krankheit genesen, trifft Königin<br />
Farsina eine ebenso salomonische wie pfiffige<br />
Entscheidung: Ihre drei Töchter sollen<br />
gemeinsam und gleichberechtigt künftig das<br />
Land regieren.<br />
In weiteren Rollen wirkten mit: Jason<br />
Kühn als dienstbeflissener Ritter Ralle,<br />
Mika Steininger schlüpfte in die Rollen eines<br />
Marktverkäufers und Pfarrers, Schlangenbeschwörerin<br />
Jakobea Klein brachte<br />
mit ihrer Flöte die Schlange Lilith zum Tanzen,<br />
Ann-Kathrin Schaub gefiel als Medicus,<br />
Melissa Wunsch als Kellnerin und Marktfrau<br />
er, Naturerlebnistouren, Barfußwandern,<br />
Geocaching,<br />
Touren mit Inline-Skates,<br />
Kanuwandern, Radtouren<br />
oder auch Expeditionsreisen<br />
erweitern Horizonte. Kindergruppen,<br />
Jugendgruppen des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
und Schulklassen können<br />
mit dokumentierten Wander-Aktivitäten<br />
teilnehmen. Wichtig ist dabei, dass die<br />
Aktionen im Zeitraum vom 1. Juni bis 30.<br />
November 2013 stattgefunden haben und<br />
eingereicht werden. Am Ende des Wettbe-<br />
WANDERN<br />
JUGEND<br />
und Saskia Wunsch verkörperte das Huzelweibchen<br />
sowie eine zweite Kellnerin. Last<br />
but not least tummelte sich noch allerlei buntes<br />
Volk auf dem Basar: Justin Krieg, Majella-<br />
Marie Hürst, Sarah Weimann, Lorena Wunsch<br />
und Mia-Valentina Hürst. Passend zu jedem<br />
der sechs Akte agierten die Kinder inmitten<br />
einer prachtvollen Kulisse und mit stimmigen<br />
Requisiten, federführend hierfür waren Daniela<br />
Wunsch, sie war auch für Malerarbeiten<br />
zuständig, Stefan Müller, Ludwig Weiler, Ludwig<br />
Klein und Denise Wunsch. Ein echter<br />
Hingucker wie jedes Jahr waren auch wieder<br />
die farbenprächtigen Kostüme. Sie entstanden<br />
unter den geschickten Händen von<br />
Elisabeth Wunsch. Manuel Alexander und<br />
Michael Kowalski sorgten für die optimale<br />
Beleuchtung und den guten Ton und während<br />
der aufwändigen Umbauphasen kamen<br />
Bernadette Wunsch, Daniela Wunsch, Armin<br />
Wunsch, Daniel Fritz, Markus Hürst, Markus<br />
Schaub und Tomica Bonic hinter der Bühne<br />
kräftig ins Schwitzen. Auch Regina Roll dürfte<br />
wohl so mancher Schweißtropfen auf der<br />
Stirn gestanden sein, ihr oblag die Betreuung<br />
der jungen Künstler während der Hauptproben<br />
und Aufführungen.<br />
Wohlverdienter Applaus eines begeisterten<br />
Publikums waren der Dank für viele Stunden<br />
ehrenamtlicher Arbeit vor und hinter der<br />
Bühne und der Beweis dafür, dass auch nach<br />
23 Jahren die Märchennachmittage nichts von<br />
ihrem Charme verloren haben.<br />
Detaillierte Teilnahmebedingungen und Informationen rund um den Wettbewerb<br />
finden sich auf www.jugend-wandert.de. <strong>Der</strong> Flyer zum Wettbewerb ist in der<br />
Jugendgeschäftsstelle in Freiburg erhältlich.<br />
36 1/2013<br />
1/2013<br />
37<br />
Info<br />
werbs, bei dem originelle und innovative<br />
Wanderaktionen prämiert werden, gibt es<br />
in jeder Kategorie attraktive Preise zu gewinnen.<br />
Zusätzlich wird ein Sonderpreis<br />
für eine Aktion im Rahmen des Deutschen<br />
Wandertags 2013 in Oberstdorf vergeben.<br />
Schirmherrschaft des bundesweiten Wettbewerbs<br />
übernimmt der bekannte Buchautor<br />
und TV-Moderator Manuel Andrack.<br />
Er gibt dem Wandern ein prominentes Gesicht<br />
und setzt sich verstärkt für Wandern<br />
im Verein ein.
WANDERN<br />
JUGEND<br />
Juleica – Ausgebildet in die Jugendarbeit<br />
Ein Nachweis für gut ausgebildete und kompetente Jugendleiter<br />
Unter dem Motto „Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
stärkt Juleica – Juleica stärkt Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein“<br />
setzt sich der Verband für die JugendleiterInnen<br />
Card (Juleica) ein. Die Juleica dient<br />
Ehrenamtlichen als Nachweis für ihr freiwilliges<br />
Engagement. Sie ist Qualitätsmerkmal einer anspruchsvollen<br />
Ausbildung und weist die Inhaberin/den<br />
Inhaber als qualifizierten Jugendleiter aus.<br />
Zusätzlich gibt es für InhaberInnen der Juleica von<br />
zahlreichen Unterstützern Vergünstigungen.<br />
Die deutschen Wanderjugendverbände<br />
(DWJ), darunter auch die Jugend im<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein, machen sich für die<br />
Juleica stark und haben ein WALK & more<br />
Spezial „Alles Rund um die Juleica“ herausgebracht.<br />
Einen Auszug daraus mit dem<br />
Text „Juleica – warum sie uns wichtig ist“<br />
von Hannah Böhnisch:<br />
Das bringt die Juleica dir:<br />
Durch die Ausbildung bei der DWJ …<br />
… lernst du in 40 Stunden kompakt das nötige<br />
Basiswissen, das für die Leitung einer<br />
Das Jubiläumsjahr der Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
hat begonnen. Am 2. März 2013<br />
wird der Festakt zum 100-jährigen in der<br />
<strong>Schwarzwald</strong>halle in Sulzburg gefeiert. Über<br />
das ganze Jahr 2013 wird es darüber hinaus<br />
eine Aktion zum Jubiläum geben: „100 Jahre<br />
– 100 Aktionen“. Das 100-jährige Bestehen<br />
möchte die Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
mit 100 Aktionen feiern. Alle Mitglieder des<br />
Jugendverbandes sind herzlich eingeladen, an<br />
der Aktion teilzunehmen. Alles, was benötigt<br />
wird, ist eine gute Idee oder Strecke, um mindestens<br />
zwei Stunden draußen unterwegs zu<br />
sein. Als Jugendverband setzen wir uns dafür<br />
ein, dass Kinder und Jugendliche gemeinsam<br />
unterwegs sind. Daher sollte die Gruppe mindestens<br />
aus zwei Personen bestehen. Damit<br />
die Aktivität gezählt werden kann, muss eine<br />
Person der Gruppe Mitglied bei der Jugend<br />
im <strong>Schwarzwald</strong>verein sein. Wer als Mitglied<br />
des Jugendverbandes gilt, wird im Kasten beschrieben.<br />
Um zu beweisen, dass die Aktion<br />
Kinder- und Jugendgruppe erforderlich ist.<br />
Das gibt dir Sicherheit. Die Ausbildungen<br />
bei der DWJ sind methodisch abwechslungsreich<br />
gestaltet – Lernen macht hier<br />
also Spaß!<br />
… kannst du Spiele und Aktionen selbst<br />
ausprobieren, bekommst viele Impulse für<br />
die praktische Arbeit und kannst dich auch<br />
in der Rolle der Anleitung üben.<br />
… kommst du in Kontakt mit anderen<br />
Gruppenleitern/-innen, kannst dich mit „alten<br />
Hasen“ und „Neulingen“ austauschen<br />
und vernetzen.<br />
… lernst du die Struktur der DWJ kennen<br />
und bekommst Kontakt zu den Bildungsreferent/-innen<br />
und Geschäftsstellen, die<br />
auch nach der Ausbildung mit Infos, Ausleihmaterial<br />
und Rat zur Seite stehen.<br />
Durch den Qualifikationsnachweis<br />
in Kartenform …<br />
… kannst du dich gegenüber deiner Ortsgruppe<br />
und den Eltern deiner Gruppenstundenkinder<br />
als gut ausgebildete/r und<br />
kompetente/r Gruppenleiter/in ausweisen.<br />
Das gibt dir Selbstvertrauen und den anderen<br />
Vertrauen in deine Arbeit.<br />
100 Jahre – 100 Aktionen<br />
Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein besteht seit 100 Jahren<br />
stattgefunden hat, einfach ein Gruppenfoto<br />
schießen und zu guter Letzt den Jugendverband<br />
über die Aktion informieren. Wenn es<br />
gewünscht wird, kann die Aktion mit Bild auf<br />
der Webseite www.jugend-im-schwarzwaldverein.de<br />
unter der Rubrik Verband/100 Jahre<br />
Jugend veröffentlicht werden. Für die einzelnen<br />
Wanderungen wird es einen kleinen<br />
Preis geben. In den folgenden vier Kategorien<br />
können Veranstaltungen prämiert<br />
werden:<br />
Kategorie 1: für die längste Strecke<br />
Kategorie 2: das beste Gruppenbild<br />
Kategorie 3: außergewöhnlichste Wanderart<br />
Kategorie 4: größte Teilnehmerzahl<br />
Am Ende des Jahres werden dann die<br />
Gewinner in dem Wettbewerb ermittelt. Um<br />
die 100 Wanderungen zusammen zu bekommen,<br />
braucht der Jugendverband Unterstützung.<br />
Ortsgruppen oder auch einzelne Personen<br />
können eine Wanderung organisieren<br />
und den Jugendverband informieren.<br />
Formel für eine gelungene<br />
100-Jahr-Aktion:<br />
Min. zwei Stunden draußen unterwegs<br />
sein + min. zwei Personen (einer ist Mitglied<br />
des Jugendverbandes) + Gruppenfoto<br />
+ Information an die Jugendgeschäftsstelle<br />
= Teilnahme am Wettbewerb und<br />
Veröffentlichung auf der Homepage unter<br />
der Rubrik Verband/100 Jahre Jugend.<br />
Info<br />
Mitglieder des Jugendverbandes sind:<br />
alle Jugend- und Familienmitglieder<br />
der Ortsgruppen des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
bis zum vollendeten 27sten Lebensjahr;<br />
alle Mitglieder des <strong>Schwarzwald</strong>vereins,<br />
die sich regelmäßig in der Jugendarbeit<br />
betätigen oder ein Wahlamt des Jugendverbandes<br />
ausüben.<br />
… bekommst du vielerorts Vergünstigungen,<br />
z.B. in Schwimmbädern, Museen,<br />
im Kino und in vielen Geschäften.<br />
Nachfragen lohnt sich!<br />
Das bringt die Juleica dem Verband.<br />
<strong>Der</strong> Einsatz von gut ausgebildeten<br />
Jugendleiter/-innen bei der Deutschen<br />
Wanderjugend …<br />
… sorgt für Qualität, Sicherheit und ein gutes<br />
Image der Jugendarbeit vor Ort. Mit der Juleica<br />
können die Angebote gegenüber Eltern<br />
und Geldgebern so besser legitimiert und beworben<br />
werden. Davon profitieren auch die<br />
Kinder und Jugendlichen.<br />
… gibt den Vorständen der Ortsgruppen Sicherheit,<br />
wenn es um die Auswahl eines/r<br />
geeigneten Gruppenleiters/in geht.<br />
… hilft bei der Beantragung von Zuschüssen<br />
bei Landkreisen und Jugendringen. Für<br />
Teamer/-innen mit Juleica wird oft ein höherer<br />
Tagessatz gezahlt.<br />
Für Ortsgruppen und die ganze Deutsche<br />
Wanderjugend sind die Juleica-Ausbildung<br />
und der Einsatz von gut ausgebildeten<br />
Jugendleiter/-innen daher äußerst wichtig!<br />
„Beteilige dich daran: Nimm selbst an<br />
einer Ausbildung teil oder setze dich für<br />
die Ausbildung der Jugendleiter/-innen<br />
in deiner Ortsgruppe ein.“<br />
Ein Ausbildungsbeispiel der Jugend im<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein: Das Junior-Teamer-<br />
Training. Viele Ortsgruppen sprechen mit<br />
ihren Angeboten Kinder und Jugendliche<br />
Jugendprogramm 2013<br />
Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Seit Dezember 2012 ist das neue Jugendprogramm<br />
der Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
erhältlich. Nicht nur die Veranstaltungen<br />
sind bei diesem Programm neu, sondern<br />
auch das Erscheinungsbild. Das Jugendprogramm<br />
hat nach sieben Jahren ein neues<br />
Aussehen, und zwar nach dem Gestaltungsleitfaden<br />
der Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein.<br />
Inhaltlich präsentiert der Jugendverband<br />
wie jedes Jahr mit dem Jugendprogramm<br />
vielfältige Touren und Freizeiten für Kinder,<br />
Jugendliche und junge Erwachsene.<br />
Das diesjährige Programm spiegelt die<br />
unterschiedlichen Ausrichtungen der Jugend<br />
im <strong>Schwarzwald</strong>verein wieder. Von<br />
der Abenteuertour bis zum Zeltlager ist einiges<br />
geboten. Neben Erlebnistouren wie<br />
zum Beispiel einer Mountainbike-Tour im<br />
Hochschwarzwald und einer Kanu-Tour auf<br />
der Elz ist das Jugendwandern wieder stark<br />
vertreten. Ob mit Eseln durch den <strong>Schwarzwald</strong><br />
oder mit dem Rucksack durch den<br />
bis 14 Jahre an. Meistens sind dann die 14<br />
– 16 Jährigen noch zu jung, um direkt als<br />
Jugendleiter einzusteigen und das Interesse<br />
der Jugendlichen an den Vereinsaktionen<br />
lässt nach. Oft verlieren die Jugendlichen in<br />
dem Zeitraum den Kontakt zum Verein und<br />
gehen als zukünftige Jugendleiter sowie Mitglieder<br />
verloren. Um diese Lücke zu schließen,<br />
sowie Jugendliche im Alter von 14 –16<br />
Jahren abzuholen und langfristig an den<br />
Verein zu binden sowie Nachwuchskräfte<br />
aufzubauen, hat sich das „Junior-Teamer-<br />
Training“ bewährt. Ziel ist es, innerhalb von<br />
vier Wochenendterminen einen Einblick in<br />
die Jugendarbeit des <strong>Schwarzwald</strong>vereins<br />
zu bieten, dabei werden neben der Theorie<br />
Spaß & Action nicht zu kurz kommen.<br />
Durch den Erfolg der letzten Jahre hat<br />
sich das Training fest etabliert, 2013 findet<br />
es bereits zum fünften Mal statt:<br />
Termine und Info<br />
Termine der Juleica-Lehrgänge im ersten Halbjahr 2013<br />
15. – 17.2. 2013 Pädagogischer Basiskurs (Weil der Stadt)<br />
02. – 06.4. 2013 Juleica-Kompakt-Kurs (Heidelberg)<br />
27. – 28.4. 2013 <strong>Der</strong> perfekte Teamer (Tübingen)<br />
29. – 30.6. 2013 Erste Hilfe Outdoor (Balingen)<br />
Infos auf www.jugend-im-schwarzwaldverein.de unter Ausbildung<br />
Hegau, viel Bewegung ist auf jeden Fall dabei.<br />
Nach dem Erfolg von GO WESTWEG!<br />
begibt sich Matze Burger in Begleitung von<br />
Teresa Glittenberg Mitte September auf den<br />
Querweg von Freiburg im Breisgau nach<br />
Konstanz an den Bodensee. Weitere Informationen<br />
finden sich im Jugendprogramm.<br />
Bei den Freizeiten gibt es wieder Bekanntes<br />
wie das Bockhorn-Zeltlager sowie das<br />
Bockhorn-Zeltlager ab 15 Jahren. Das Bockhorn<br />
15+ ist dieses Jahr fünf Tage lang und<br />
bietet Jugendlichen die Möglichkeit mitzubestimmen.<br />
Neu ist, dass im August 10 bis<br />
14-Jährige mit einem Segelboot eine Woche<br />
WANDERN<br />
JUGEND<br />
Das Jugendprogramm kann bei der Jugendgeschäftsstelle kostenlos angefordert<br />
werden, unter Tel. 07 61/38 0 53-14; jugend@schwarzwaldverein.de. Und findet sich<br />
auf der Internetseite des Jugendverbandes www.jugend-im-schwarzwaldverein.de<br />
38 1/2013<br />
1/2013<br />
39<br />
Info<br />
1. Termin: 13. – 14.04.2013 (Freiburg)<br />
2. Termin: 7. – 9.6.2013 (Jugendtreffen<br />
in Sulzburg)<br />
3. Termin: 20. – 21.7.2013 (Selbst<br />
organisierte Aktion)<br />
4. Termin: 27 – 29.9.2013<br />
<strong>Der</strong> Jugendverband freut sich, wenn auch<br />
2013 wieder Ortsgruppen dieses Angebot<br />
annehmen und Jugendliche für das Training<br />
begeistern. Dieses Jahr präsentiert<br />
die Jugend im <strong>Schwarzwald</strong>verein ihre<br />
Ausbildungsangebote gemeinsam mit der<br />
Schwäbischen Albvereinsjugend sowie<br />
weiteren Landesverbänden der Deutschen<br />
Wanderjugend in einem Faltblatt. Das Faltblatt<br />
„Juleica 2013“ kann bei der Jugendgeschäftsstelle<br />
in Freiburg oder auf der<br />
Jugendwebseite als PDF bezogen werden.<br />
Hannah Böhnisch und Matthias Back<br />
lang im Ijsselmeer in den<br />
Niederlanden herumschippern<br />
können. Bis<br />
Ende Februar gibt es für<br />
die Segelfreizeit Frühbucherrabatt.<br />
Viele weitere spannende<br />
Tages- und<br />
JUGENDPROGRAMM 2013<br />
JUGENDWANDERN<br />
ERLEBNIS<br />
FREIZEITEN<br />
AUSBILDUNG<br />
Wochenendveranstaltungen sowie Mehrtagestouren<br />
finden sich im neuen Jugendprogramm<br />
wieder. Mitmachen können<br />
alle Kinder und Jugendlichen, ob Mitglied<br />
oder Nichtmitglied – jeder ist herzlich<br />
willkommen!
SERVICE<br />
Bundesverdienstkreuz<br />
für Werner Kästle<br />
Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />
übergab Werner Kästle das Bundesverdienstkreuz<br />
„<strong>Der</strong> Zusammenhalt in unserer Gesellschaft<br />
hängt ganz entscheidend von den Ehrenamtlichen<br />
ab, die sich für das Gemeinwohl<br />
engagieren“, sagte Ministerpräsident Winfried<br />
Kretschmann bei der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes<br />
an 23 Bürgerinnen und<br />
Bürger anlässlich des Tags des Ehrenamts in<br />
Stuttgart. Unter den Geehrten war auch Werner<br />
Kästle aus Freiburg. Er engagiert sich seit<br />
über 65 Jahren als Naturschutzwart und hat<br />
sich als Heger und Pfleger des Orchideeen-<br />
Leserbriefe – Go Westweg<br />
Mit großem Interesse habe ich den Artikel<br />
von Matze Burger gelesen. Die Modernität<br />
des „Experimentes GO WEST-<br />
WEG“ hat mich elektrisiert.<br />
Matze Burger, und er steht hier ja für<br />
den <strong>Schwarzwald</strong>verein, trifft da gleich<br />
mehrfach Trends der Zeit. Dass junge Leute<br />
durchaus anstrengungsbereit sind, hat<br />
sich ja herumgesprochen. Aber gleich eine<br />
längere Trekking-Tour mit Übernachtungen<br />
halb im Freien zu unternehmen, wo<br />
einige der angelaufenen Schutzhütten nicht<br />
vorhanden oder verfallen waren, das zeigt<br />
Lust zum Risiko, und das ist auch durchaus<br />
modern. Und dass man nicht unbedingt in<br />
die Rocky Mountains fernreisen muss, um<br />
Trekking zu erleben, auch diese Überzeugung<br />
hört man immer wieder. Und so geht<br />
es weiter. Das Experiment „Go Westweg“<br />
zeigt auch auf, dass es schön sein kann,<br />
von unterwegs per E-Mail oder Internet-<br />
Blog zu kommunizieren. So kann man andere,<br />
die nicht mitgehen konnten, an den<br />
eigenen Erlebnissen zeitgleich teilhaben<br />
lassen, ganz abgesehen von der großen<br />
Breitenwirkung, die diese Art von Kom-<br />
standorts „Jennetals“ am<br />
Schönberg einen Namen<br />
gemacht. Aus Liebe zu diesem<br />
Naturschutzgebiet mit<br />
seinen 25 wilden Orchideenarten<br />
übernimmt er seit<br />
seiner Jugend das Mähen<br />
der Wiesen. Bis zum heutigen<br />
Tage nutzt er seine Themenführungen,<br />
um das Bewusstsein<br />
für die Schönheit<br />
dieses botanischen Kleinods<br />
zu wecken und die Menschen<br />
für den Naturschutz<br />
zu gewinnen. Daneben<br />
hat Werner Kästle über ein<br />
Dutzend Wanderführer mit<br />
wichtigen Anregungen für<br />
familienfreundliche und umweltschonendeFreizeitwanderungen<br />
verfasst. Sein neuester<br />
Führer befasst sich mit<br />
der Dreisam und den Gebieten ihrer Zuflüsse.<br />
Auch im Verein der Naturfreunde und im<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein leistet er einen wertvollen<br />
Beitrag für das Naturschutzgebiet Schauinsland.<br />
Dabei hat Werner Kästle unzählige ehrenamtliche<br />
Arbeitsstunden geleistet und das<br />
Städtische Forstamt bei der Beseitigung der<br />
Folgen des Orkans „Lothar“ unterstützt. Sein<br />
besonderer Einsatz für sichere Schulwege als<br />
Fachberater für Verkehrserziehung und als 2.<br />
Vorsitzender beim „Freiburger Verkehrsforum“<br />
runden sein lebenslanges Engagement ab.<br />
Karlheinz Scherfling<br />
munikation hat. Herzlichen Glückwunsch<br />
an Matze Burger, der nolens volens das<br />
Projekt mehr oder weniger nur auf seine<br />
eigenen Schultern geladen hat. Nur so entsteht<br />
grundlegend Neues. Jetzt werden sich<br />
sicher Teams für die Nacharbeit gefunden<br />
haben. Sicher werden jetzt auch einige<br />
Schutzhütten instand gesetzt werden.<br />
Ich wünsche dem <strong>Schwarzwald</strong>verein,<br />
dass er die hier aufgestoßene Tür zu neuen<br />
Wandererlebnissen im <strong>Schwarzwald</strong> offen<br />
hält. Das ist dann sicher ein starker Impuls<br />
im <strong>Schwarzwald</strong>verein für den Übergang<br />
zur jungen Generation, welcher in so<br />
vielen anderen Vereinen ein Problem ist.<br />
Vielleicht wird ja irgendwann einmal sogar<br />
die <strong>Schwarzwald</strong> Tourismus GmbH solche<br />
Trekkingtouren auf dem Westweg als<br />
Marktlücke entdecken und anbieten. Aber<br />
das ursprüngliche Erlebnis, als erste eine<br />
gleichermaßen wilde wie moderne Tour<br />
auf dem Westweg ini-tiiert zu haben, das<br />
gehört Matze Burger vom <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
und den jungen Menschen, die mit ihm<br />
gewandert sind.<br />
Dr.-Ing. Johannes Sebulke, Häusern<br />
Eduard Aucktor<br />
Edi – Eduard<br />
Aucktor, Alt-<br />
Ratschreiber und<br />
Gründungsmitglied<br />
der Ortsgruppe<br />
Hausen<br />
im Wiesental im<br />
Jahre 1976, verstarb<br />
am 22. Ok-<br />
Eduard Aucktor<br />
tober 2012 im<br />
86. Lebensjahr.<br />
Er war das erste Ehrenmitglied der jungen<br />
Ortsgruppe im Wiesental.Vorsitzender<br />
Benno Gessner würdigte das nimmermüde,<br />
engagierte Mitglied Eduard Aucktor,<br />
der 1951, damals dem <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Schopfheim beitrat. Viele Jahre war er Tourenführer,<br />
insbesondere in der Schweizer<br />
Bergwelt. Mehr als zwei Jahrzehnte war er<br />
2. Vorsitzender. Verdienstvoll hatte er sich<br />
für die Gründung einer eigenen Ortsgruppe<br />
in Hausen im Wiesental eingesetzt. Seine<br />
Mitarbeit, sein umfangreiches Wissen,<br />
sowie seine kameradschaftliche und hilfsbereite<br />
Art wird die Ortsgruppe Hausen<br />
im Wiesental schmerzlich vermissen. Das<br />
vielseitige Engagement Eduard Aucktors<br />
für ehrenamtliche Tätigkeit würdigte das<br />
Land Baden-Württemberg mit der Verleihung<br />
der Ehrennadel im Jahre 2001. Für<br />
viele Mitmenschen war Eduard Aucktor<br />
nicht nur ein lieber Freund, sondern auch<br />
Helfer und Ratgeber in vielen Dingen.<br />
khv<br />
Siegfried Wenninger<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>vereinOrtsgruppe<br />
Wet tersbach<br />
trauert<br />
um seinen Mitinitiator<br />
zur<br />
Gründung einer<br />
selbstständigen<br />
Ortsgruppe in<br />
Siegfried Wenninger Wettersbach, den<br />
früheren langjährigen<br />
Schriftführer, Berg- und Wanderfreund<br />
Siegfried Wenninger, der nach kurzer<br />
schwerer Krankheit im Alter von 86<br />
Jahren gestorben ist. Im Februar 1971 rief<br />
Siegfried Wenninger zusammen mit Gerhard<br />
Becht zur Gründung der Ortsgruppe<br />
auf. Diesem mutigen Schritt verdanken<br />
wir viele schöne gemeinsame unvergessliche<br />
Stunden. Wir Gedenken seiner in<br />
Dankbarkeit<br />
Die Ortsgruppe<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereins Wettersbach<br />
40 1/2013<br />
1/2013<br />
Eugen Scheuermann<br />
Mit großer Betroffenheit<br />
und<br />
Trauer nimmt<br />
die Ortsgruppe<br />
Zell-Weierbach<br />
Abschied von<br />
Eugen Scheuermann<br />
seinem langjährigem<br />
Mitglied und<br />
außerordentlich<br />
aktivem Wanderkameraden<br />
Eugen<br />
Scheuermann. Eugen verstarb nach kurzer<br />
schwerer Krankheit für alle überraschend am<br />
5. Januar 2013 im Alter von 75 Jahren. 1987<br />
wurde er Mitglied beim <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Zell-Weierbach, und war recht schnell sehr<br />
aktiv dabei. Bereits 1990 wurde er Wanderführer<br />
und leitete in den kommenden 15 Jahren<br />
fast 100 erfolgreiche Wanderungen, z.B.<br />
Theo Hany<br />
Theo Hany, ein<br />
Mann, der sich<br />
für die Belange<br />
und Aufgaben<br />
im <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
sehr verdient<br />
gemacht<br />
und eingesetzt<br />
hat, starb am 24.<br />
Theo Hany<br />
November im Alter<br />
von 88 Jahren.<br />
Mit ihm verlor die Ortsgruppe Bonndorf des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereines eine herausragende<br />
Persönlichkeit, die sich um den <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
verdient gemacht hat. Theo Hany<br />
kam 1948 aus Gailingen nach Bonndorf<br />
und trat 1951 in die dortige Ortsgruppe des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereines ein. Zu Beginn seiner<br />
Mitgliedschaft im <strong>Schwarzwald</strong>verein war<br />
er ein aktiver Wanderer. Von 1978 bis 1986<br />
übernahm er in der Ortsgruppe das Amt des<br />
Franz Allgeier<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Bad<br />
Bellingen trauert<br />
um seinen langjährigenVorsitzenden<br />
und Ehrenvorsitzenden<br />
Franz Allgeier,<br />
der am 29. Ok-<br />
Franz Allgeier<br />
tober 2012 im<br />
hohen Alter von<br />
90 Jahren verstorben ist. Am 26. Januar 2012<br />
feierte der in Bad Bellingen aufgewachsene<br />
Franz Allgeier, der zuletzt im Seniorenzentrum<br />
St. Georg in Neuenburg lebte, noch seinen<br />
seinen 90. Geburtstag.<br />
auch im Odenwald, auf der Schwäbischen<br />
Alb und am Bodensee. Von 1993 bis 2004<br />
war er Wanderwart und für die Erarbeitung<br />
des Wanderplanes verantwortlich. In dieser<br />
Zeit stellte er den Satz des Wanderprogramms<br />
auf Computer um. Von 1996 bis 2006 war er<br />
Fachwart für Öffentlichkeitsarbeit und von<br />
2006 bis 2010 Rechner der Ortsgruppe. Viele<br />
Jahre übernahm er auch Hüttendienste im<br />
Vereinsheim der Ortsgruppe. Er wurde zum<br />
Ehrenmitglied der Ortsgruppe Zell-Weierbach<br />
ernannt. Besonders engagierte er sich<br />
auch als Fachwart für Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Bezirks Ortenau. Ein besonderes Anliegen<br />
war ihm dabei ein neues Konzept der<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Er nahm an zahlreichen<br />
Tagungen des Hauptvereins teil, entwickelte<br />
Faltblätter für den Bezirk und setzte sich für<br />
regelmäßige Messeauftritte des Bezirks Orte-<br />
Fachwarts für Heimatpflege. Die Gestaltung<br />
des Philosophenweges mitsamt Beleuchtung,<br />
Brunnenanlage und den erst vor drei Jahren<br />
installierten philosophischen Tafeln gehen<br />
ebenso auf seine Initiative zurück wie die<br />
legendären Lichter- und Kinderfeste. Diese<br />
brachten für die Ortsgruppe einen beachtlichen<br />
Mitgliederzuwachs. Auch der Heimatpfad,<br />
ein Spazierweg zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten<br />
der Löwenstadt, war eine<br />
Idee von Theo Hany. Nach der Aufgabe des<br />
Amtes für Heimatpflege engagierte sich Theo<br />
Hany noch zwei Jahre, von 1986 bis 1988, als<br />
Beirat im Vorstand der Bonndorfer Ortsgruppe.<br />
Seine humorvolle Art und liebenswerte<br />
Ausstrahlung, sein unerschöpfliches Wissen<br />
in der Heimatgeschichte und Historik, seine<br />
Liebe und Begeisterung zur Aufgabe machten<br />
ihn weit über die Grenzen Bonndorfs hinaus<br />
bekannt. Für seine Verdienste auf dem<br />
Gebiet der Heimatpflege wurde Theo Hany<br />
Allgeiers Eltern stammten aus dem Simonswald<br />
und waren in Bellingen beim Grafen<br />
von Andlaw angestellt. Als junger Erwachsener<br />
wurde Franz Allgeier im Zweiten Weltkrieg<br />
in Russland schwer verletzt. Nach dem<br />
Krieg wurde der Heimkehrer Ratschreiber<br />
im Ort und blieb diesem Beruf bis zu seiner<br />
Pensionierung im Jahr 1983 treu. <strong>Der</strong> verstorbene<br />
Alt-Bürgermeister Markus Ruf wurde<br />
von ihm tatkräftig beim Aufbau des Thermalbades<br />
unterstützt. Wandern war eines seiner<br />
größten Hobbys. Er war Mitbegründer des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>vereins Bad Bellingen und dessen<br />
langjähriger Vorsitzender von 1974 bis<br />
1995, als er dann zum Ehrenvorsitzenden<br />
ernannt wurde. Für seine über 20-jährige<br />
nau des <strong>Schwarzwald</strong>vereins bei der Oberrheinmesse<br />
in Offenburg ein. Dabei ging die<br />
Gestaltung des Messestandes maßgeblich auf<br />
ihn zurück. Für seine großen jahrzehntelangen<br />
Verdienste wurde er mit den Ehrenzeichen<br />
des Hauptvereins in Bronze (1995),<br />
in Silber (2000) und in Gold (2008) ausgezeichnet.<br />
Mit Eugen Scheuermann verliert<br />
der <strong>Schwarzwald</strong>verein einen aufrichtigen,<br />
freundlichen, engagierten, verdienten und<br />
in allen Ämtern in der Ortsgruppe und im<br />
Bezirk stets positiv eingestellten Wanderkameraden.<br />
Er war eine wichtige und tragende<br />
Stütze im <strong>Schwarzwald</strong>verein und hat sich<br />
um den <strong>Schwarzwald</strong>verein hoch verdient<br />
gemacht. <strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>verein wird ihn<br />
in ehrender und dankbarer Erinnerung voller<br />
Respekt und Hochachtung behalten.<br />
Erich Spinner, Walter Sittig<br />
1986 durch den Hauptverein mit dem „Emil-<br />
Imm-Kulturpreis“ ausgezeichnet. Er selber<br />
hatte wieder eine gute Idee und verwendete<br />
die finanzielle Honorierung des Preises für<br />
die von ihm kreierte „Heimatpflegeplakette<br />
des <strong>Schwarzwald</strong>vereines Bonndorf“. Mitglieder<br />
und auch Nichtmitglieder sollten damit<br />
ausgezeichnet werden, „die sich bei der<br />
Erfüllung der satzungsgemäßen Aufgaben<br />
verdient gemacht haben“. Auf seine Initiative<br />
entstanden die Schlossnarrenstuben, eine<br />
Sammlung von über 400 Miniaturfasnachtsfiguren,<br />
die jährlich über 10 000 Besucher<br />
in die Löwenstadt locken. <strong>Der</strong> Hauptverein<br />
zeichnete Theo Hany 1990 für seine Verdienste<br />
um den <strong>Schwarzwald</strong>verein mit der<br />
Verdienstnadel in Gold aus. Für seine außerordentlichen<br />
Verdienste um die Stadt Bonndorf<br />
wurde Theo Hany mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet.<br />
Bruno Morath<br />
erfolgreiche Arbeit erhielt er 1995 vom<br />
Hauptverein das Ehrenzeichen in Gold<br />
überreicht. Dazu hat er über die Jahre hinweg<br />
mit dem <strong>Schwarzwald</strong>verein und mit<br />
der Kurverwaltung und deren Kurgästen<br />
viele schöne und interessante Wanderungen<br />
geführt. Er führte die Wanderer auch<br />
gerne in das nahegelegene Elsass und hatte<br />
überall Freunde, so auch zum Vogesenclub<br />
Masevaux und zur Partnergemeinde<br />
Petit Landau. Freundschaftliche Bindungen<br />
hatte er auch zum <strong>Schwarzwald</strong>verein Basel<br />
und dessen Präsidenten. Für sein großes<br />
ehrenamtliches Engagement wurde<br />
ihm im Jahr 1991 die Ehrennadel des Landes<br />
Baden-Württemberg verliehen.<br />
41
SERVICE<br />
Heinrich Lutte<br />
Die Ortsgruppe<br />
Würmtal trauert<br />
um Heinrich<br />
Lutte. Er starb<br />
am 15. Dezember<br />
2012, vier<br />
Tage vor seinem<br />
80. Geburtstag.<br />
<strong>Der</strong> Schwarz-<br />
Heinrich Lutte<br />
waldverein war<br />
ihm eine Herzensangelegenheit.<br />
Heinrich Lutte setzte<br />
sich für alle Belange mit unermüdlicher<br />
Tatkraft ein. Im Jahre 1971 war er Gründungsmitglied<br />
der Ortsgruppe Würmtal.<br />
Zwei Jahre nach Gründung wurde er von<br />
der Mitgliederversammlung zum 1. Vorsitzenden<br />
gewählt und hatte dieses Amt<br />
Bücherschau<br />
Entlang der Dreisam<br />
und in die Gebiete ihrer<br />
Zuflüsse<br />
Von Werner Kästle, 300 Seiten<br />
mit zahlreichen Abbildungen<br />
und 33 Wegskizzen,<br />
ISBN 978-3-89155-373-2,<br />
Schillinger Verlag Freiburg, € 7,50<br />
Werne Kästle aktualisiert nicht nur immer<br />
wieder seine beliebten Wanderführer, die<br />
er seit 1976 im Schillinger Verlag veröffentlicht.<br />
Er wartet jetzt auch mit einem neuen<br />
Band auf, der mit 32 Wandervorschlägen<br />
die Dreisam und die Gebiete ihrer Zuflüsse<br />
beschreibt, in gewohnter Manier mit vielen<br />
Hinweisen auf geschichtliche, geologische,<br />
faunistische, botanische und heimatkundliche<br />
Besonderheiten. So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass er für die 32 Touren ganze 300<br />
lesenswerte Seiten braucht. Gelegentlich<br />
wird daran herumgemäkelt, dass Werner<br />
Kästle seine Touren mit den handgemalten<br />
Tourenskizzen wie vor 36 Jahren versieht.<br />
Aber es sind auch diese detailverliebten Skizzen,<br />
die den Reiz seiner Bücher ausmachen,<br />
und was zählt ist: Sie stimmen. Sch<br />
Die frühe Eisenzeit<br />
zwischen <strong>Schwarzwald</strong><br />
und Vogesen<br />
Von Andrea Bräuning et. al.,<br />
Herausgegeben vom Re-<br />
gierungspräsidium Stuttgart,<br />
Landesamt für Denk-malpflege,<br />
Freiburg, 288 Seiten<br />
mit zahlreichen, farbigen Abbildungen,<br />
zweisprachig deutsch-französisch, ISBN 978-<br />
bis zum Jahre 2011 38 Jahre inne. Einige<br />
Leistungen und Verdienste während<br />
dieser langen Amtszeit seien hier aufgeführt:<br />
Gründung einer Jugendgruppe,<br />
die einige Jahre Bestand hatte; Erstellen<br />
des jährlichen Wanderprogramms; regelmäßige<br />
Durchführung von Vereinsveranstaltungen;<br />
Einrichten und Markieren<br />
von Wanderwegen im Vereinsgebiet der<br />
Ortsgruppe Würmtal; Einrichten und Markieren<br />
des neuen Wege- und Neubeschilderungssystems;<br />
viele Naturschutzaktivitäten<br />
und Naturerhaltungsarbeiten. Auch<br />
für den Hauptverein setzte er sich immer<br />
wieder ein und unterstützte mit der Ortsgruppe<br />
bei der Organisation von Veranstaltungen<br />
im Gebiet Würmtal wie z.B.<br />
beim 100-jährigen Jubiläum des Ostweges<br />
3-942227-10-0, Preis € 12,80<br />
Die frühe Eisenzeit, 8. bis 4. Jahrhundert<br />
v. Chr. ist eine der kulturhistorisch bedeutendsten<br />
vorgeschichtlichen Epochen. Während<br />
dieser Zeit unterschieden sich die Landschaften<br />
beiderseits des Rheins hinsichtlich<br />
der Lebensweise, der Bestattungssitten und<br />
religiösen Praxis ihrer Bewohner kaum. In<br />
diesem Buch werden deshalb die archäologischen<br />
Forschungen in Südbaden und im<br />
Elsass gemeinsam betrachtet. Französische<br />
und deutsche Experten aus Denkmalpflege<br />
und Forschung berichten vom Siedlungswesen<br />
und Handwerk, über Bestattungsbräuche<br />
und heilige Orte und Religion in diesen bäuerlich<br />
geprägten Gesellschaften. Zahlreiche<br />
zweisprachige Texte handeln vom alltäglichen<br />
Leben und imponierenden Grabmonumenten<br />
mit prunkvollen Grabbeigaben und<br />
einmaligen kunsthandwerklichen Produkten<br />
links und rechts des Rheins. Sch<br />
Wandern mit Irmgard<br />
159 Wanderungen zwischen<br />
Rhein und Hochschwarzwald<br />
für jede Jahreszeit für Einsteiger<br />
und Fortgeschrittene,<br />
herausgegeben von Hans<br />
Biesel, 2. Erweiterte Auflage,<br />
164 Seiten, 65 Karten, 58 Fotos, ISBN 978-<br />
3-00-040374-3, diwan-Verlag Staufen, € 11,90<br />
Kaum war dieser außergewöhnliche Wanderführer<br />
für die Region rund um Staufen<br />
und Münstertal mit Hochschwarzwald, Markgräflerland<br />
und Kaiserstuhl 2012 erschienen,<br />
da war er auch schon vergriffen, und eine<br />
Neuauflage stand an. Das Buch ist eine Hom-<br />
im Jahre 2004 oder bei der Europawanderung<br />
Anfang Mai 2008. Für seine großen<br />
und jahrzehntelangen Verdienste wurde<br />
er mit den Ehrenzeichen des Hauptvereins<br />
in Silber (1994) und in Gold (2000)<br />
ausgezeichnet und im Jahre 2012 zum Ehrenvorsitzenden<br />
der Ortsgruppe Würmtal<br />
ernannt. Mit Heinrich Lutte verliert der<br />
<strong>Schwarzwald</strong>verein einen außerordentlich<br />
engagierten, tatkräftigen und unermüdlichen<br />
Wanderkameraden. Er hat sich um<br />
den <strong>Schwarzwald</strong>verein außerordentlich<br />
verdient gemacht. <strong>Der</strong> <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
wird ihn in ehrender und dankbarer<br />
Erinnerung voller Respekt und Hochachtung<br />
bewahren.<br />
Walter Sittig<br />
mage an Irmgard Zocha vom <strong>Schwarzwald</strong>verein<br />
Staufen. In den 1990er Jahren hatte sie<br />
die Staufener Dienstagswanderer mit strammen,<br />
sportlichen Wanderungen von 15 bis<br />
20 Kilometern Länge geführt, und das bei<br />
jedem Wetter. Am 5. März 2012 ist Irmgard<br />
Zocha gestorben. Ihrem Andenken haben<br />
zahlreiche frühere Dienstagswanderer mit ihren<br />
Beiträgen dieses Buch gewidmet. Sch<br />
Schluchtensteig<br />
<strong>Der</strong> zertifizierte Wanderweg<br />
im Südschwarzwald. Video<br />
auf DVD, produziert von<br />
Rudolf Eckert, Albbruck, 47<br />
Minuten, RealVideo, Rudolf<br />
Eckert. Die DVD ist unter E-<br />
Mail: rudolf.eckert@gmx.de zum Preis von €<br />
12,– zuzüglich € 3,- Versandkosten erhältlich.<br />
<strong>Der</strong> 72-jährige begeisterte Wanderer aus<br />
Schachen hat gemeinsam mit seiner Frau<br />
Christa mehrfach den Schuchtensteig von<br />
Stühlingen bis ins Werratal begangen und dabei<br />
mit der Videokamera nicht nur den faszinierenden<br />
Weg aufgezeichnet, den man in<br />
sechs Etappen begehen kann, sondern auch<br />
die Landschaftsbilder und Orte entlang des<br />
Prädikatswanderwegs. Sch<br />
Faszination Murgtal<br />
Ein Bildband von Manfred<br />
Fieting, Herausgegeben<br />
vom Landkreis<br />
Rastatt, 108 Seiten mit<br />
226 Abbildungen, ISBN<br />
978-3-89735-718-1, Verlag regionalkultur, Ub-<br />
stadt-Weiher, € 17,90<br />
In rund 920 Meter Höhe im malerischen<br />
Nordschwarzwald entspringt die Murg noch<br />
als kleines Bächlein unterhalb des Schliffkopfes.<br />
95 Kilometer schlängelt sie sich durch<br />
herrliche Landschaften, umrahmt von Wäldern,<br />
Weiden und Wiesen, vorbei an engen<br />
Schluchten und schroffen Felsen, aber auch<br />
durch die Städte Gernsbach, Gaggenau und<br />
Kuppenheim, bis sie sich schlussendlich<br />
bei Steinmauern in den Rhein ergießt. <strong>Der</strong><br />
Landkreis Rastatt, der Journalist und Fotograf<br />
Manfred Fieting und der Verlag regionalkultur<br />
haben nun einen 110-seitigen, farbenprächtigen<br />
Bildband herausgegeben, der<br />
dem Flussverlauf auf einer Strecke von rund<br />
70 Kilometern folgt, mit all den Sehenswürdigkeiten,<br />
die sich hier wie Perlen einer Kette<br />
aneinanderreihen: Historische Stätten wie<br />
Forbach oder das Schloss Eberstein gehören<br />
genauso dazu wie die Stauwehre, die sich die<br />
Kraft der Murg zunutze machen. Kleine aber<br />
feine Überblicke über Museen und Ausflugtipps<br />
laden ein, dieses von der Stadtbahn gut<br />
erschlossene, wunderschöne Tal zu entdecken.<br />
Sch<br />
Rund um Freiburg<br />
1. Auflage 2013, 240 Seiten<br />
mit 126 Farbabbildungen,<br />
60 Höhenprofile, 60 Wanderkärtchen<br />
im Maßstab<br />
1:25 000/1:50 000/1:75 000,<br />
eine Übersichtskarte im Maßstab<br />
1:300 000, GPS-Tracks zum Download,<br />
Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4417-8, €<br />
14,90, erhältlich im Online-Shop www.swvstore.de<br />
und in der Geschäftsstelle des SWV.<br />
<strong>Der</strong> Rother Wanderführer »Rund um Freiburg«<br />
enthält 60 Vorschläge für die Erkundung<br />
dieser abwechslungsreichen Region.<br />
Das Spektrum reicht von einfachen Spaziergängen<br />
durch die städtischen Wälder bis hin<br />
zu sportlichen Aufstiegen zu den beliebten<br />
Hausbergen Schauinsland oder Rosskopf.<br />
Ortskundige werden bekannte Touren neu<br />
kombiniert entdecken. Wer zum Urlaub<br />
kommt, erhält eine ganze Reihe an Klassikern<br />
zur Auswahl. <strong>Der</strong> Hochschwarzwald nimmt<br />
einen Schwerpunkt bei der Tourenauswahl<br />
ein, Aufstiege zum Feldberg und zum Herzogenhorn<br />
zählen zu den Highlights, ebenso<br />
die Routen durch wilde, ungeordnete Bannwaldgebiete<br />
und Wildbachschluchten. Zu<br />
den Lieblings-Wandergebieten der Freiburger<br />
zählt der Kaiserstuhl. Ausflüge in die mit<br />
Obstbäumen und Weinreben gefüllten Täler<br />
im Markgräflerland führen bis zur Nachbarstadt<br />
Staufen. Die Autoren Walter Iwersen<br />
und Elisabeth van de Wetering haben darauf<br />
geachtet, dass nahezu alle Touren mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln vom Stadtzentrum aus<br />
schnell und günstig zu erreichen sind. Neben<br />
den ausführlichen Routenbeschreibungen<br />
sorgen bei jeder Tour Kartenausschnitte mit<br />
eingezeichnetem Wegverlauf und aussagekräftige<br />
Höhenprofile für die Orientierung<br />
unterwegs. Detaillierte Informationen zu<br />
Verkehrsanbindung sowie Einkehr erleichtern<br />
die Planung und optimale Auswahl der<br />
Wanderungen nach individuellen Bedürfnissen.<br />
Für sämtliche Touren stehen GPS-Tracks<br />
zum Download bereit. Die vielen Fotos stimmen<br />
auf ein genussvolles Wandern rund um<br />
Freiburg ein.<br />
Bl.<br />
<strong>Schwarzwald</strong> Mitte/Nord<br />
– Mehrtagestouren/11 Touren<br />
von Martin Kuhnle 1.<br />
Aufl. 2013, 208 S. mit 122<br />
Farbabb., 43 Höhenprofile,<br />
43 Wanderkärtchen im Maßstab<br />
1:100.000, zwei Übersichtskarten,<br />
Bergverlag Rother ISBN 978-3-<br />
7633-4420-8, € 14,90<br />
Dieser Wanderführer stellt die Querwege<br />
im nördlichen und mittleren Teil des<br />
<strong>Schwarzwald</strong>s vor. Die 11 Mehrtagestouren<br />
mit insgesamt 43 Etappen streifen den<br />
Kraichgau/Stromberg und führen vom<br />
knorrig-bizarren Nord- bis hin zum ländlich<br />
idyllischen Mittelschwarzwald. Die<br />
meisten sind leichte Genusswanderungen,<br />
doch manch hoher Gipfel wird auch den<br />
sportlichen Bergsteiger herausfordern. Alle<br />
Etappen können auch als Tagestouren begangen<br />
werden. <strong>Der</strong> Autor lebt und wandert<br />
im <strong>Schwarzwald</strong> seit vielen Jahren. Seine<br />
ausführlichen Routenbeschreibungen sowie<br />
Kartenausschnitte mit eingezeichnetem<br />
Wegverlauf und aussagekräftige Höhenprofile<br />
sorgen für optimalen Überblick unterwegs.<br />
Informationen zu Verkehrsanbindung,<br />
Einkehr und Unterkunft erleichtern die Planung<br />
und ermöglichen die Anpassung der<br />
Teilstrecken an individuelle Bedürfnisse. Für<br />
sämtliche Etappen stehen GPS-Tracks zum<br />
Download bereit. Zahlreiche Tipps und<br />
Hinweise bringen Sehens- und Wissenswertes<br />
am Wegesrand näher; die vielen Fotos<br />
stimmen auf ein genussvolles, ausgedehntes<br />
Wandern im <strong>Schwarzwald</strong> ein. Bl.<br />
Feldberg – Belchen –<br />
Oberes Wiesental<br />
Naturschutzprojekt im<br />
Südschwarzwald –<br />
Zweckverband Naturschutzgroßprojekt<br />
(Hrsg.); 180 S. mit 442 farb. Abb., attraktives<br />
Format (24,5 x 22,5 cm), Verlag Regionalkultur,<br />
Ubstadt-Weiher; ISBN 978-3-89735-737-2;<br />
€ 19,90<br />
Nach 10 Jahren Laufzeit kommt das „Naturschutzgroßprojekt<br />
Feldberg – Belchen<br />
– Wiesental“, an dem unter anderen auch<br />
der <strong>Schwarzwald</strong>verein beteiligt war, nun zu<br />
Ende – Anlass genug, um in einem reich bebilderten<br />
Buch darüber ausführlich zu berichten.<br />
So vielfältig die Wiesentallandschaft ist,<br />
so abwechslungsreich ist auch das 180-seitige<br />
Buch gelungen. Nicht nur Naturschutzfachleute<br />
erzählen über die Naturschätze dieses<br />
Gebiets, sondern auch Landwirte, Förster,<br />
Menschen aus der Region geben ganz persönlich<br />
Auskunft, wie es ihnen bei der Arbeit<br />
im Projekt ergangen ist, was sie über ihre<br />
Heimat denken und wie sie sich die Zukunft<br />
vorstellen. So entsteht ein wahrlich lebendiges<br />
Bild einer tollen Kulturlandschaft, die aus<br />
dem intensiven Nebeneinander der Wälder,<br />
Weiden und Wiesen besteht. Auf zahlreichen<br />
Bildern kann man die Pflegemaßnahmen,<br />
denen sich das Projekt besonders gewidmet<br />
hat, sehen und mitverfolgen: Felsen wurden<br />
freigelegt, Weidfelder geöffnet und Waldränder<br />
zurückgenommen – mancherorts erscheint<br />
Wiesental nun heller, lichter, schöner.<br />
Das informative, schmucke Büchlein regt an,<br />
selbst einmal in die Region zu schauen und<br />
den Wandertipps nachzuspüren oder eigene<br />
Wege zu finden. Lu.<br />
Wälderleben<br />
von Bernhard Dorer, 192 S., 110 Abb., Badischer<br />
Landwirtschafts-Verlag Freiburg, ISBN<br />
978-3-9801818-91, € 15,50.<br />
Bernhard Dorer legt mit seinem Buch, das<br />
aus einer Artikelserie der Badischen Bauernzeitung<br />
entstand, eine beeindruckende Darstellung<br />
Schwarzwälder Geschichte vor. Es<br />
ist ungewöhnlich, dass ein Landwirt aus Furtwangen<br />
sich so intensiv um die Vergangenheit<br />
kümmert und sein Wissen aufschreibt,<br />
aber sein Leben auf dem Bernhardenhof garantiert<br />
Nähe und Originalität seines Textes.<br />
Schon Dorers Vorfahren schrieben Geschichten<br />
aus dem „Wälderleben“ auf und hinterließen<br />
viele Dokumente, er selbst kniete sich<br />
in Archive, Akten und Kirchenbücher. Aus<br />
der staubtrockenen Materie destillierte er die<br />
Geschichte der Furtwanger Höfe und Landschaft,<br />
die spannender nicht sein kann. In<br />
seinen Worten wird ein Zeitraum von 1 000<br />
Jahren wieder wach. Dorer berichtet über die<br />
Höhenlandwirtschaft und zeigt historische<br />
Fotografien, die ein mühsames Arbeitsleben<br />
freilegen, das noch gar nicht so lange vergangen<br />
ist. Alltägliches wie das Kartenspiel<br />
Cego, aber auch Feste und Bräuche werden<br />
erwähnt, Viehhändler, fleißige Bauern und<br />
Originale sind zu bewundern. Selbst Mansholts<br />
Besuch in der Region, dessen „Wachsen<br />
oder Weichen“ bis heute im <strong>Schwarzwald</strong><br />
übel nachklingt, wird vermerkt. Man spürt,<br />
dass dem Autor die Menschen, die „Wälder“,<br />
und seine Heimat wichtig sind. Dorers einfache<br />
und klare Sprache machen den Zugang<br />
zu seinem Text leicht, die Bilder illustrieren<br />
hervorragend. Ihm ist ein lesenswertes Werk<br />
gelungen, das nicht nur für Furtwangen gilt,<br />
sondern für den ganzen <strong>Schwarzwald</strong> Lu.<br />
Das große Wanderbuch<br />
der Schwäbischen Alb<br />
130 Wanderungen zwischen<br />
Küssaburg und Ries<br />
von Willi Siehler, herausgegeben<br />
vom Schwäbischen<br />
Albverein e. V., 4. durchge-<br />
42 1/2013<br />
1/2013<br />
43<br />
SERVICE
SERVICE<br />
sehene und aktualisierte Auflage 2012, 498<br />
Seiten mit 338 farbigen Abbildungen, 13 x<br />
20,5 cm. kartoniert, Verlag Konrad Theiss,<br />
Stuttgart, ISBN 978-3-8062-2726-0, € 23,–<br />
Die 130 attraktivsten Wanderungen der<br />
Schwäbischen Alb in einem Band! Das große<br />
Wanderbuch der Schwäbischen Alb führt<br />
Sie auf ausgewählten Routen in die schwäbischen<br />
Hausberge – von der Küssaburg im<br />
Südwesten bis ins Nördlinger Ries im Nordosten.<br />
Neu aufgenommen wurde der Donau-<br />
Zollernalb-Weg und der Donaubergland-<br />
Weg. Zu jeder Wanderung liefert der Band<br />
eine detaillierte Beschreibung der Wegstrecke,<br />
genaue Karten sowie Informationen zu<br />
Anforderungen und Länge. <strong>Der</strong> Leser findet<br />
hilfreiche Angaben zu den Ausgangspunkten,<br />
zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmit-<br />
Verschiedenes<br />
cft<br />
freizeitmessen<br />
caravan & outdoor<br />
9. – 10. & 15. – 17.3.<br />
fi t for life & baby + kind<br />
9. – 10. 3.<br />
ferienmesse • bike aktiv<br />
aquatique<br />
15. – 17. 3.<br />
Kostenlos zur Messe hin<br />
und zurück mit dem<br />
RVF-Kombiticket:<br />
Eintrittskarte = Fahrausweis.<br />
9. – 10. & 15. – 17. März • 10 – 18 Uhr<br />
Messe Freiburg<br />
www.cft-freizeitmessen.de<br />
teln und zu Parkmöglichkeiten vor Ort und<br />
erhält außerdem viele Hintergrundinformationen<br />
zu Geschichte, Kultur, Geologie und<br />
Geografie. Bl.<br />
Wie der <strong>Schwarzwald</strong> erfunden wurde<br />
von Silvia Huth; 208 Seiten, 200 Abb., fester<br />
Einband, Silberburg-Verlag ISBN 978-<br />
3-8425-1193-4, € 19,90<br />
Vor 200 Jahren haben Dichter und Maler<br />
den <strong>Schwarzwald</strong> neu erfunden. Ihr romantisches<br />
Fantasiegebilde geistert bis<br />
heute durch Reiseführer, Heimatfilm und<br />
Werbung, leitet aber auch Millionen Menschen,<br />
die das „Echte“ und „Unverfälschte“<br />
im <strong>Schwarzwald</strong> suchen. Warum ist der<br />
„Mythos <strong>Schwarzwald</strong>“ so unverwüstlich,<br />
wie wurden Bollenhut und Kuckucks-<br />
uhr weltweit zum<br />
Markenzeichen und<br />
welche Wirklichkeit<br />
steckt hinter den<br />
Symbolen? Das neue<br />
Buch von Silvia Huth<br />
„Wie der <strong>Schwarzwald</strong><br />
erfunden wurde“ gibt Antworten auf<br />
diese Fragen in der großen Zeitgeschichte<br />
wie in den Alltagsgeschichten der Menschen,<br />
die den <strong>Schwarzwald</strong> als Kulturlandschaft<br />
entwickelt haben.Das überaus<br />
spannende Lesebuch begleitet die fünfteilige<br />
Dokureihe „<strong>Schwarzwald</strong>geschichten“,<br />
die das SWR-Fernsehen derzeit<br />
produziert und im Februar ausstrahlt.<br />
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44 1/2013<br />
1/2013<br />
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Winterwandern im <strong>Schwarzwald</strong><br />
40 Touren im Nord-, Mittel- und Südschwarzwald<br />
mit Bus & Bahn; ISBN 978-3-7650 –<br />
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und 17 Skiwanderungen lässt sich der winterliche<br />
<strong>Schwarzwald</strong> zu Fuß oder mit Langlaufskiern<br />
von seiner weißen Seite entdecken.<br />
Viele Tourismusregionen unterhalten nicht<br />
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Direkt am Mittelweg auf 1069 Meter Höhe gelegen<br />
gemütlicher Gastraum und großer Biergarten<br />
November – März: Montag, Dienstag Ruhetag<br />
April – Oktober: Dienstag Ruhetag<br />
Eigentümer: Ortsgruppe Triberg<br />
Pächterin: Katrin Heinzmann<br />
Tel: 07722 4167 www.stoecklewaldturm.de<br />
Wanderheim „Belchenblick“<br />
79692 Neuenweg (750 m)<br />
Idyllisch gelegen, am Fuße des Belchens, bietet das Haus<br />
einen gemütlichen Aufenthalt für Familien und Gruppen mit<br />
Selbstkocherküche, heimeligen Stuben und Schlafräumen.<br />
Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952<br />
E-Mail: wanderheim.belchenblick@web.de<br />
www.wanderheimbelchenblick.de<br />
WANDERHEIM BRANDENKOPF<br />
Wanderfreundliche Unterkünfte im <strong>Schwarzwald</strong><br />
Ankommen-Erleben und Genießen<br />
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Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg<br />
und Hansjakobweg-Wanderer.<br />
Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach,<br />
Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net<br />
Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag,<br />
vom 01.03.–31.10. Montag<br />
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Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m)<br />
der <strong>Schwarzwald</strong>vereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre,<br />
Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb.<br />
Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91<br />
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78176 Blumberg-Achdorf<br />
Telefon 0 77 02 / 94 72<br />
Fax 0 77 02 / 52 96<br />
info@scheffellinde.de<br />
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Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke<br />
79780 Stühlingen-Weizen | Tel. 07744-92970 oder 335<br />
www.gasthaus-kreuz.de<br />
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Anzeigenschluss für Heft II/2013 ist der 15. März 2013<br />
1/2013<br />
Impres sum ISSN 0944-4505<br />
Heraus ge ber: Schwarz wald ver ein e. V., Schlossbergring 15,<br />
79098 Frei burg i. Br., Tele fon 07 61/3 80 53-0,<br />
Tele fax 07 61/3 80 53-20<br />
Bank ver bin dung: SPK Frei burg, BLZ 680 501 01,<br />
Kt.-Nr. 201 49 46<br />
Redak ti on: Karl heinz Scherfl ing, 79111 Frei burg i. Br.,<br />
Brunns tu benstr. 23, Tele fon 07 61/4 36 61,<br />
redaktion.schwarzwald@schwarzwaldverein.de<br />
Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit<br />
vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu<br />
schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss:<br />
1.1., 15.3., 1.7., 1.10.<br />
Elektronische Bilder sind mit Bildquelle direkt zu schicken an:<br />
swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com.<br />
Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und<br />
ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die<br />
nicht zugeordnet werden können, können leider nicht<br />
verwendet werden. Für unver langt ein ge sand te Bei trä ge,<br />
Bil der, Bespre chungs exemp la re usw. wird keine Haf tung<br />
über nom men. Rück sen dung erfolgt nur bei Rück por to.<br />
Die Redak ti on behält sich deren redak tio nel le Bear beitung<br />
und Abdruck vor.<br />
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Redaktionsschluss<br />
Redak ti ons schluss für das Heft II/2013 ist der<br />
15. März 2013. Bitte schi cken Sie uns Ihre Manu s kripte<br />
per E-Mail: redaktion.schwarzwald@schwarzwaldverein.de<br />
oder auf Dis ket te an die Redak ti on.<br />
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