Heimzeitung November 2011

ZEITSPRUNG: Eine für alle s - 100 Jahre Nivea
Es gibt sie in fast jedem Haushalt von den 20er Jahren des vorigen
Jahrhunderts an bis jetzt: die blaue Dose mit der Nivea-Creme.
Angefangen hatte es mit dem Apotheker Oscar Toplow itz, der im Jahr
1911 die erste Creme an den Markt brachte. Toplow itz hatte 1890 das
Patent der Firma Paul C. Beiersdorf
übernommen, die bis heute alle Nivea-
Produkte herstellt.
Bald gab es neben der Creme, auch
Nivea-Seif e. Aus Glyzerin, Zitronensäure
Eucerit und der Duftkomposition aus
Rose, Flieder, Maiglöckchen, Lavendel
und Orange hatte er eine Rezeptur
geschaffen, die die damalige Damenw elt
schnell überzeugte und zum
Verkaufsschlager w urde. Die Basis der glatten w eichen und
schneew eißen Creme w ar das Eucerit, w obei mit Hilf e eines Emulgators
Wasser mit Öl verbunden w urde auf der Grundlage von Wollw achs. Das
ergab eine gut verträgliche und pflegende Fett- und Feuchtigkeitscreme
für Gesicht und Körper.
Bereits 1914 w urde sie in mehr als 30 andere Länder verkauft. Bald
empfand man die gelbgrüne Salbendose mit Jugendstilelementen nicht
mehr als zeitgemäß. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1919 gab
es das Frauenw ahlrecht in Deutschland. Die Käuferinnen in den 20er
Jahren w aren selbstbew usster gew orden und w urden zunehmend
berufstätig. Ein neues, passenderes Erscheinungsbild musste her für das
Erfolgsprodukt. Der damalige Werbeleiter, ein ehemaliger Kapitän, liebte
die Farbe Blau, w eil sie ihn an das Meer und den Himmel auf See
erinnerte. Das Blau stand f ür Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Dazu
kam der schneew eiße Schrif tzug, der Reinheit symbolisieren sollte. Der
Erfolg im neuen Design ließ nicht lange auf sich w arten.
Zum 100. Geburtstag 2011 hatte der Kosmetikhersteller Beiersdorf mehr
als 500 Produkte in seinem Angebot. Allerdings hat die Firmenleitung
jetzt beschlossen, sich nur noch auf die Hautpflege zu konzentrieren und
kehrt somit zu ihrem Ursprung zurück. Man darf gespannt sein auf die
weitere Entwicklung, ob diese Einschnitte und Reduzierungen zu
weiterem Erfolg und Wachstum der alt bekannten Nivea-Marke f ühren
werden.
Heimzei tung des Altenpfle gehei mes So nnh alde Seite
11
Gedichte im November
Im Herbst
von Wilhelm Busch
Der schöne Sommer ging v on hinnen, der Herbst, der reiche, zog ins Land
Nun weben all die guten Spinnen so manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübtem Hinterbein
ganz allerliebs te Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
dem Winde sie zum leichten Spiel.
Sie ziehen sanft dahin und schweben
ans unbewußt bestimmte Ziel
Sie ziehen in das Wunderländchen,
wo Liebe scheu im Anbeginn
und leis v erknüpft ein zartes Bändchen
den Schäfer mit der Schäferin.
Oft de nk' ich ...
von Friedrich Rückert
Oft denk' ich, sie sind nur ausgegangen.
Bald werden sie wieder nach Hause gelangen.
Der Tag ist schön, o sei nicht bang,
sie machen nur einen weiten Gang
Jawohl, sie sind nur ausgegangen
und werden jetzt nach Hause gelangen.
O sei nicht bang, der Tag ist schön,
sie machen den Gang zu jenen Höhn
Sie sind uns nur voraus gegangen
und werden nicht hier nach Haus v erlangen.
Wir holen sie ein auf jenen Höhn
im Sonnenschein, der Tag ist schön
Sei te Heimzeitung des Altenp fle geh eimes Sonnhalde
12