Chaos - Theorie und Finanzmarktforschung1 - Universität Zürich
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t+1 = { a + b(r n) t - c(r n+1) t } + [d(y) t + e(P) t - f(M) t - g ∑(Y-C) t ]<br />
oder abgekürzt<br />
r t+1 = { K-map} + [Z-map]<br />
wobei<br />
r = Treasury Bill - Zinsen<br />
y = reales BSP<br />
P = Konsumentenpreisindex<br />
M = Nominale Geldmenge M2<br />
Y-C = Reales Einkommen minus realer Konsum = Ersparnisse<br />
a,b,...,g = zu schätzende Parameter<br />
Der in { } gesetzte erste Teil der Gleichung (von Larrain als K-map bezeichnet)<br />
entspricht der logistischen Funktion <strong>und</strong> repräsentiert den "chaotischen" Aspekt,<br />
wogegen der in [ ] gesetzte (<strong>und</strong> als Z-map bezeichnete) zweite Teil volkswirtschaftliche<br />
Kenngrössen <strong>und</strong> damit f<strong>und</strong>amentale Aspekte darstellt. Die Variable n<br />
bezeichnet den Grad der Nichtlinearität, wobei n = 1,2,3 getestet wurden <strong>und</strong> sich<br />
für n = 2 die besten Resultate ergaben.<br />
Mittels verschiedener Regressionsanalysen wurden danach die Parameter der K-map<br />
<strong>und</strong> Z-map bestimmt, wobei sowohl verschiedene Beobachtungszeiträume als auch<br />
verschiedene Stichprobengrössen getestet wurden.<br />
Die Resultate lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
• Die Schätzwerte für die Parameter bewegen sich sowohl über die verschiedenen<br />
Beobachtungszeiträume als auch in den verschiedenen Stichproben in einem<br />
relativ engen Bereich, d.h. sie sind ziemlich konstant (diese hohe Stabilität ist<br />
angesichts des beobachteten Zeitraumes 1962-1989 erstaunlich).<br />
• Es liegt eine bemerkenswert hohe statistische Signifikanz vor (Korrelationswerte,<br />
t-Statistiken, Durbin-Watson 70 ).<br />
• Das Bifurkationsdiagramm zeigt, dass für Werte von b < 1.50 jeweils eine<br />
Lösung existiert <strong>und</strong> danach mit fortschreitender Periodenverdoppelung ab<br />
einem Wert von ca. b > 1.65 chaotische Strukturen erreicht werden (bei diesem<br />
Wert wird der Ljapunov-Exponent positiv, vgl. dazu auch Abschnitt 2.1.).<br />
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