Bildung für Mädchen (pdf, 12 S.) - Kompass
Bildung für Mädchen (pdf, 12 S.) - Kompass
Bildung für Mädchen (pdf, 12 S.) - Kompass
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
• Entwicklungsprogramme zielen nach wie vor oft nur auf wirtschaftliche Erfolge ab.<br />
Menschenrechte und menschliches Wohlergehen gehen verloren. Wie sehr gut ausgebildete<br />
Frauen zur Entwicklung eines Landes beitragen, wird nach wie vor zu oft ignoriert.<br />
• Die wirtschaftlichen Strukturanpassungen ab den achtziger Jahren verschärften die<br />
miserable Ausstattung des <strong>Bildung</strong>ssektors oft noch: So belegen Studien, dass in den<br />
afrikanischen Ländern, in denen derartige Programme durchgeführt wurden, die<br />
öffentlichen Pro-Kopf-Ausgaben um 14 Prozent zurückgingen, <strong>12</strong> von 15 Ländern<br />
hatten die Ausgaben <strong>für</strong> <strong>Bildung</strong> gesenkt.<br />
<strong>Bildung</strong> – Waffe im Kampf gegen AIDS<br />
Noch immer gibt es keinen Impfstoff gegen AIDS. Vorbeugung bleibt die einzig wirksame<br />
Waffe, um die Krankheit aufzuhalten. Je besser junge Menschen informiert sind,<br />
desto größer ist die Chance, die schnelle Ausbreitung des HI-Virus, mit dem sich jedes<br />
Jahr fünf Millionen weitere Menschen infizieren, zu bremsen. Für <strong>Mädchen</strong> ist die<br />
Ansteckungsgefahr noch größer als <strong>für</strong> Jungen. Deshalb sind sie besonders auf Informationen<br />
angewiesen – und die erhalten sie nur, wenn sie Broschüren oder Plakate lesen<br />
können, wenn sie die Schule oder Aufklärungsprogramme besuchen. <strong>Bildung</strong> ist also<br />
auch im Kampf gegen die verheerende AIDS-Epidemie ein Schlüsselfaktor.<br />
Anteil junger Frauen (15-24 Jahre), die nicht wissen,<br />
wie sie sich vor AIDS schützen können (in Prozent)<br />
Somalia<br />
Sudan<br />
Madagaskar<br />
Senegal<br />
Angola<br />
Lesotho<br />
Togo<br />
Burundi<br />
Kenia<br />
Tansania<br />
Suriname<br />
Uganda<br />
Dominikanische Republik<br />
Malawi<br />
Kambodscha<br />
99<br />
98<br />
95<br />
90<br />
88<br />
82<br />
80<br />
76<br />
74<br />
74<br />
73<br />
72<br />
67<br />
66<br />
63<br />
Quelle: UNICEF 2003<br />
Untersuchungen bestätigen den engen Zusammenhang zwischen dem Zugang zu <strong>Bildung</strong><br />
und den HIV-Infektionsraten. Eine Studie über 15-19-Jährige in Sambia wies bei<br />
Jugendlichen mit einem mittleren bis höheren <strong>Bildung</strong>sgrad eine deutlich sinkende Zahl<br />
der HIV-Infektionen nach, bei Jugendlichen mit niedrigerem <strong>Bildung</strong>sniveau stieg sie<br />
hingegen im selben Zeitraum an. Ebenfalls in Sambia fiel im Laufe der 1990er Jahre die<br />
HIV-Infektionsrate bei Frauen mit Schulbildung um fast die Hälfte, bei Frauen ohne formale<br />
Schulbildung aber nur geringfügig. Eine Untersuchung in 17 afrikanischen und vier<br />
lateinamerikanischen Ländern ergab, dass <strong>Mädchen</strong> mit Schulbildung tendenziell später<br />
Sex haben und von ihren Partnern eher verlangen, zum Schutz Kondome zu benutzen.<br />
5