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Bildung für Mädchen (pdf, 12 S.) - Kompass

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Von der Grundschule bis zu den Abschlussprüfungen schneiden <strong>Mädchen</strong> heute auch in<br />

Industrieländern wie Großbritannien besser ab, längst haben sich ihre Leistungen auch<br />

im naturwissenschaftlichen Bereich, der bislang immer als „männliche Domäne“ verstanden<br />

wurde, beträchtlich verbessert.<br />

V. Schritte auf dem Weg zur <strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> alle <strong>Mädchen</strong><br />

Die Förderung der <strong>Mädchen</strong>bildung ist <strong>für</strong> jede Regierung die beste Investition, um ihr<br />

Land nachhaltig voranzubringen. Der Nutzen von <strong>Bildung</strong> ist unbestritten, die richtigen<br />

Schritte sind bekannt – und selbst die Kosten sind genau zu beziffern: Nach Schätzungen<br />

der Weltbank müssten von heute an bis zum Jahr 2015 rund 60 Milliarden Dollar<br />

Entwicklungshilfe mobilisiert werden, um das Millennium-Ziel der Grundbildung <strong>für</strong><br />

alle umzusetzen. Zum Vergleich: Die weltweiten Rüstungsausgaben lagen nach Angaben<br />

des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI allein im Jahr 2002 bei mehr<br />

als der dreizehnfachen Summe - etwa 794 Milliarden Dollar.<br />

Um den weltweit 65 Millionen <strong>Mädchen</strong>, die keine Schule besuchen, endlich zu ihrem<br />

Recht auf <strong>Bildung</strong> zu verhelfen, müssen Regierungen, internationale Institutionen und<br />

Hilfsorganisationen eng zusammenarbeiten. UNICEF hat entscheidende Schritte auf<br />

dem Weg zu einer <strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> alle <strong>Mädchen</strong> identifiziert.<br />

Maßnahmen in den Schulen:<br />

• Die Unterrichtsräume und Schulgebäude müssen kindgerecht gestaltet werden und auf<br />

die Bedürfnisse von <strong>Mädchen</strong> und Jungen abgestimmt sein.<br />

• Schulen müssen mit sauberem Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen versorgt werden,<br />

um vor allem <strong>Mädchen</strong> den Schulbesuch zu erleichtern.<br />

• Es müssen Lehrer eingestellt und ausgebildet werden, die <strong>für</strong> die Rechte der Kinder<br />

sensibel sind und auf <strong>Mädchen</strong> wie Jungen eingehen können. Lehrer müssen ausreichend<br />

bezahlt werden.<br />

• Mit Programmen zur Gesundheitsförderung kann die Schule über den klassischen<br />

Unterrichtsstoff hinaus Veränderungen in den Familien bewirken. So ist die Aufklärung<br />

über Hygiene und AIDS lebenswichtig, Informationen über Jodmangel und<br />

gesunde Ernährung können den Gesundheitszustand der Kinder verbessern.<br />

• Die Teilnahme am Schulsport trägt dazu bei, die Stellung der <strong>Mädchen</strong> zu stärken,<br />

ihnen Selbstvertrauen zu geben sowie soziale Kontakte und Erfolge zu ermöglichen.<br />

• Geschlechtsspezifische Klischees müssen aus Büchern und Lernmaterial entfernt werden.<br />

• Wenn Kinder nicht zur Schule kommen können, weil sie sich um die Geschwister<br />

kümmern oder arbeiten müssen, muss mit flexiblen Unterrichtszeiten – etwa am<br />

frühen Morgen oder am Nachmittag – reagiert werden, um diese Kinder zu erreichen.<br />

• Unterricht in lokalen Sprachen: Wenn sich die Unterrichtssprache von der Muttersprache<br />

unterscheidet, ist dies <strong>für</strong> <strong>Mädchen</strong> besonders schwerwiegend, denn oft haben<br />

sie über die Familie hinaus kaum Außenkontakte und können so dem Unterricht kaum<br />

folgen. Die Einführung eines muttersprachlichen beziehungsweise zweisprachigen<br />

Unterrichts erhöht die Lernerfolge der Kinder.<br />

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