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Bildung für Mädchen (pdf, 12 S.) - Kompass

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AIDS-Waisen – von <strong>Bildung</strong> ausgeschlossen<br />

In den Ländern Afrikas südlich der Sahara leben inzwischen rund elf Millionen<br />

Kinder, die durch AIDS zu Waisen geworden sind. Nach dem Tod der Eltern kann<br />

häufig keiner der Angehörigen mehr <strong>für</strong> die Kosten des Schulunterrichts aufkommen,<br />

viele Waisen müssen die Schule abbrechen. Vor allem die <strong>Mädchen</strong> tragen<br />

die Last, zunächst die kranken Eltern zu versorgen und sich nach dem Tod der<br />

Eltern um die Geschwister zu kümmern – Zeit <strong>für</strong> die Schule haben sie deshalb<br />

nicht. Auch durch die Einkommensausfälle bei einer Erkrankung der Eltern und<br />

die stark ansteigenden Kosten <strong>für</strong> Medikamente und ärztliche Betreuung wird der<br />

Schulbesuch der Kinder unbezahlbar. Deshalb sind die noch immer in vielen Ländern<br />

erhobenen Schulgebühren <strong>für</strong> die AIDS-Waisen eine besonders hohe Hürde.<br />

Auch an den Schulen selbst wirkt sich AIDS dramatisch aus. In Sambia müssen<br />

Jahr <strong>für</strong> Jahr rund drei Viertel der neu ausgebildeten Lehrer die an AIDS und den<br />

Folgen verstorbenen Kollegen ersetzen. In Malawi kommen in manchen Schulen<br />

inzwischen aufgrund von HIV-bedingten Erkrankungen unter den Kollegen auf<br />

einen Lehrer durchschnittlich 96 Schüler.<br />

IV. <strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>Mädchen</strong> – die beste Investition<br />

Es hat lange gedauert, bis die entscheidende Bedeutung der <strong>Mädchen</strong>bildung in ihrer<br />

ganzen Tragweite <strong>für</strong> die Gesellschaft erkannt wurde. Erst im Jahr 2000, auf dem<br />

Millennium-Gipfel und dem Weltbildungsforum in Dakar, wurde erreicht, dass die<br />

Schulbildung <strong>für</strong> <strong>Mädchen</strong> endlich ins Zentrum der entwicklungspolitischen Ziele rückte.<br />

Dabei hat sich keines der heute wohlhabenden Länder entwickelt, ohne zuvor erheblich<br />

die <strong>Bildung</strong> gefördert zu haben. So gilt der hohe Stellenwert der <strong>Bildung</strong> als Fundament<br />

<strong>für</strong> den Aufstieg Japans zu einer der wichtigsten Wirtschaftsmächte. Japan investierte<br />

zwischen 1906 und 1911 rund 43 Prozent aller Städte- und Gemeindeetats in <strong>Bildung</strong>.<br />

Auch das Wirtschaftswachstum und die teils großen Erfolge bei der Verringerung<br />

der Armut in vielen ostasiatischen Ländern während der vergangenen 25 Jahre hängen<br />

in großem Maße mit ihren <strong>Bildung</strong>sinvestitionen zusammen. <strong>Bildung</strong> verbessert also<br />

nicht nur die Lebensqualität, sondern ist eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> jede Art von<br />

Fortschritt und Entwicklung einer Gesellschaft. <strong>Mädchen</strong>bildung hat einen weit reichenden<br />

Schneeballeffekt:<br />

• Weitergabe an die nächste Generation: Eine aktuelle Studie von UNICEF mit Daten<br />

aus 55 Ländern und zwei indischen Bundesstaaten zeigte, dass die Kinder der Frauen<br />

mit Schulbildung mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit eingeschult wurden. Je<br />

höher der <strong>Bildung</strong>sgrad der Mutter ist, desto stärker profitieren die Kinder im Hinblick<br />

auf die eigene schulische <strong>Bildung</strong>.<br />

• Schutz vor Krankheit und Ausbeutung: <strong>Bildung</strong> beeinflusst fast alle Aspekte eines<br />

Kinderlebens. So lernen Kinder, die zur Schule gehen, eher, wie man Krankheiten vorbeugt<br />

und gesund bleibt. Für <strong>Mädchen</strong> ist es besonders wichtig zu wissen, wie sie sich<br />

vor HIV schützen können, da ihr Risiko einer Infektion höher ist. Wenn Kinder zur<br />

Schule gehen, sinkt auch die Gefahr, dass <strong>Mädchen</strong> misshandelt, missbraucht, als<br />

Arbeiter ausgebeutet oder gar von Menschenhändlern verkauft werden.

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